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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen pneumatischen Dämpfer zum
mechanischen Dämpfen
von Bewegungen von Vorrichtungsteilen. In Betracht kommen dabei
insbesondere Türen,
Klappen oder Schubladen in Möbeln
oder Häusern.
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Es
ist an sich längst
bekannt, Bewegungen mechanisch zu dämpfen, beispielsweise die Ein- und Auszugsbewegungen
in einer Möbelschublade
zu dämpfen.
Damit soll verhindert werden, dass eine Schublade wegen etwas zu
heftiger Betätigung übermäßig schnell
geöffnet
und geschlossen wird und mit Lärm
und Erschütterungen
verbunden an einen jeweiligen Endanschlag stößt. Solche Fehlbetätigungen
können
durch mangelnde Achtsamkeit aber auch durch falsche intuitive Annahmen über den
Beladungszustand der Schublade und damit zu große Kräfte bei der Betätigung entstehen.
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Auch
kann es erwünscht
sein, eine schwer beladene Schublade, die wegen der Masseträgheit mit
einer gewissen Kraft beschleunigt werden muss, um eine Schließ- oder Öffnungsbewegung
zu beginnen, nicht ungedämpft
bzw. ungebremst in die entgegengesetzte Position fahren zu lassen.
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Analoge Überlegungen
gelten für
viele andere Anwendungsfälle,
beispielsweise das Öffnen
und Schließen
von anderen beweglichen Möbelteilen
wie Türen
oder Klappen, für
Fenster oder Zimmer- und Haustüren
im Luftzug und so weiter. Diese Bereiche sind denkbare und bevorzugte,
jedoch nicht ausschließliche
Anwendungsbereiche der im Folgenden erläuterten Erfindung.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Dämpfer zur mechanischen Dämpfung der
Bewegung von Vorrichtungsteilen mit einer verbesserten Leistungsfähigkeit
anzugeben.
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Die
Erfindung richtet sich auf einen pneumatischen Dämpfer mit einer pneumatischen
Kammer mit einer beweglichen Wand und einer Drosselöffnung in
einer Wand der pneumatischen Kammer, gekennzeichnet durch eine Ventileinrichtung
mit einem elastisch aufgehängten
Ventilteil, welches die Drosselöffnung
begrenzt und die Drosselöffnung
mit zunehmendem Druck zwischen den Seiten der Ventileinrichtung
vergrößert.
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Im Übrigen sind
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung sieht einen pneumatischen Dämpfer vor, der demzufolge über mindestens
eine pneumatische Kammer verfügt.
Die zu dämpfende Bewegung
soll dabei in einer Relativbewegung zwischen einer beweglichen Wand
der pneumatischen Kammer und dem übrigen Dämpfer, also relativ zu dem "Ruhesystem" des Dämpfers,
umgesetzt werden, wobei natürlich
das bewegte Vorrichtungsteil mit dem Dämpfer oder mit der Wand gekoppelt
sein kann.
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In
einer der Wände
der pneumatischen Kammer ist eine Drosselöffnung zur Drosselung einer Gasbewegung
in die oder aus der Kammer angebracht. Diese Drosselöffnung ist
erfindungsgemäß in einer
Ventileinrichtung vorgesehen, welche so ausgelegt ist, dass die
Drosselöffnung
abhängig
von dem zwischen den beiden Seiten der Ventileinrichtung (also innerhalb
der Kammer an der Ventileinrichtung und außerhalb der Kammer in der Ventileinrichtung)
herrschenden Druck verändert
wird. Dabei soll ein elastisch aufgehängtes Ventilteil die Drosselöffnung zumindest
teilweise begrenzen und der erwähnte
Druckunterschied zusammenwirkend mit der elastischen Aufhängung für eine entsprechende
Auslenkung des Ventilteils und daraus resultierende Vergrößerung oder
Verkleinerung der effektiven Drosselöffnungsfläche sorgen.
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Wenn
man sich zur Veranschaulichung eine schnelle Öffnungs- oder Schließbewegung
einer Schublade vorstellt, so wird diese auf eine Relativbewegung
zwischen dem Dämpfer
und der beweglichen Wand der pneumatischen Kammer übertragen und
führt zu
einer entsprechenden Druckdifferenz über die Ventileinrichtung.
Dabei kann in der pneumatischen Kammer ein Unterdruck oder auch
ein Überdruck
erzeugt werden. Dieser erzeugte Druck soll zumindest zu einem wesentlichen
Teil durch die Ventileinrichtung ausgeglichen werden, die pneumatische
Kammer soll also im Übrigen
näherungsweise dicht
sein, wobei gewisse Restundichtigkeiten, wie im Folgenden noch erläutert, durchaus
auch erwünscht
sein können.
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Eine
schnelle Bewegung erzeugt nach einer gewissen Bewegungsstrecke eine
relativ große Druckveränderung
und damit eine große
Druckdifferenz, erfindungsgemäß also eine
vergrößerte Drosselöffnungsfläche. Der
Strömungswiderstand
gegenüber
dem durch die Drosselöffnung
strömenden
Gas sinkt somit. Mit der Erfindung kann also erreicht werden, dass
der Dämpfer
sich heftigen Bewegungen nicht im Sinne einer Quasi-Blockade widersetzt,
wie dies von konventionellen Dämpfern
bekannt ist. Andererseits ist die Drosselöftnungsfläche bei kleineren Druckdifferenzen,
etwa sehr sachten Bewegungen, entsprechend kleiner, so dass auch
solche Bewegungen noch in einem gewissen Umfang gedämpft werden.
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Es
kann sogar vorgesehen sein, dass sich die Ventileinrichtung erst
ab einer gewissen Druckdifferenz öffnet, so dass eine gewisse
Mindestdämpfungskraft
gewährleistet
bleibt. Andererseits können beabsichtigte
Undichtigkeiten der pneumatischen Kammer dazu führen, dass sehr sanfte Bewegungen infolge
einer Gasströmung
durch die Undichtigkeit ganz leicht und fast ungedämpft ablaufen,
was ebenfalls erwünscht
sein kann. Diese Undichtigkeiten können sowohl in der Konstruktion
der Ventileinrichtung als auch an anderer Stelle, etwa bei der Abdichtung der
beweglichen Wand, vorliegen.
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Näherungsweise
kann ein relativ großer
Anstieg der Drosselöftnungsfläche bei
steigendem Druckunterschied zu einem regelventilähnlichen Verhalten führen, also
zu einer näherungsweisen
Beibehaltung eines bestimmten Druckunterschieds und damit einer
bestimmten Dämpfungskraft.
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Der
erfindungsgemäße Dämpfer kann
ferner mit extern oder auch intern integrierten Rückstellvorrichtungen,
beispielsweise Federn, kombiniert sein. Eine solche Feder kann auch
in der pneumatischen Kammer vorliegen. Der pneumatische Dämpfer kann darüber hinaus
auch pneumatische Funktionen als Antrieb ausführen, was jedoch nicht bevorzugt
ist. Die Erfindung bezieht sich vielmehr vor allem auf rein passive
Dämpfer.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung soll der erfindungsgemäße Dämpfer mit
Umgebungsluft arbeiten, also kein gesondert vorgesehenes Pneumatikgas
enthalten. Insbesondere kann die Pneumatikkammer auch über die
Ventileinrichtung direkt mit der Umgebung kommunizieren.
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Die
Ventileinrichtung verfügt über eine
elastische Aufhängung
des Ventilteils, beispielsweise eines die Drosselöffnung im
nichtausgelehnten Zustand fast oder ganz verschließenden Stöpsels. Die elastische
Aufhängung
kann in konventioneller Weise in Form von Metallfedern, etwa Schraubenfedern, vorgesehen
sein. Bevorzugt ist jedoch eine elastische Aufhängung durch ein Elastomer,
wobei besonders bevorzugt ist, dass das aufgehängte Ventilteil und die elastische
Aufhängung
einstückig
aus Elastomer gebildet sind. Beispielsweise kann das Ventilteil
ein im Wesentlichen zylindrischer Stöpsel, auch mit konischer Ventilfläche, sein,
der an seitlichen Stegen aus dem gleichen Elastomermaterial aufgehängt ist.
Diese Stege können
in verschiedener Form außerhalb
gehalten sein, beispielsweise in entsprechenden Aufnahmen eingeklemmt
sein. Besonders bevorzugt ist allerdings, dass auch eine an die
Stege anschließende
und das Ventilteil und die Stege geschlossen umgebende Halterung
einstückig
mit Ventilteil und Stegen oder anderweitiger Aufhängung ausgebildet
ist. "Geschlossen" meint hierbei natürlich nicht
die Richtungen, in denen die Ventileinrichtung gasdurchlässig sein
muss, sondern bedeutet, dass die Halterung einen zu den im Verhältnis dazu
seitlichen Richtungen im Wesentlichen geschlossenen Rahmen bildet.
Insbesondere kann die Halterung in dieser einstückigen Form als elastischer
Stöpsel
in dem Dämpfer
eingeklemmt und optional auch verrastet sein. Eine Veranschaulichung
bietet das Ausführungsbeispiel.
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Um
Missverständnisse
zu vermeiden, ist darauf hinzuweisen, dass die einstückige Ausbildung nicht
notwendigerweise die gesamte Ventileinrichtung betrifft, also beispielsweise
in dem Ausführungsbeispiel
zwar die Halterung, die elastische Aufhängung und zwei Ventilteile
einstückig
aus Elastomer gebildet sind, jedoch nicht die von den Ventilteilen und
deren konischen Ventilflächen
zu verschließenden Öffnungen
und die Wand, in denen sich diese befinden. Diese können vielmehr
einstückig
mit einem anderen Teil des Dämpfers
ausgebildet sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein Linearzylinder, in dem die bewegliche Wand durch einen Zylinderkolben
gebildet ist, was auch im Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Die Ventileinrichtung kann dabei vorzugsweise in
einer dem Zylinderkolben gegenüberliegenden
Wand vorgesehen sein. Im Vergleich zum Ausführungsbeispiel ist darauf hinzuweisen,
dass diese Wand auch die Wand sein kann, durch die die Kolbenstange
läuft.
Im Übrigen
könnte die
Ventileinrichtung auch durchaus in dem Kolben selbst ausgebildet
sein und zwischen zwei von dem Kolben und der Ventileinrichtung
getrennten Pneumatikkammern vorliegen.
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Die
erwähnten
Elastomerteile, ob es sich dabei um die Aufhängung alleine oder die einstückige Integration
mit den anderen erwähnten
Teilen handelt, werden vorzugsweise durch ein Spritzgussverfahren
hergestellt. Dabei sind allerdings auch Vakuumverfahren und Druckgussverfahren
bevorzugt. Besonders günstige
Werkstoffe sind thermoplastische Elastomere und Elastomerverbundstoffe
sowie Kautschuke, Silikone und thermoplastische Urethane.
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Neben
den bereits erwähnten
bevorzugten Türen,
Klappen und Schubladen in Möbeln
und Häusern
können
sinnvolle Anwendungen für
die Erfindung auch in ganz anderen Gebieten, etwa bei beweglichen
Teilen in Automobilen, insbesondere bei Klappen und Türen, in
Luftführungssystemen,
bei Toilettenbrillen oder -deckeln (zur Verhinderung des lauten
Auf- oder Zuschlagens)
oder in anderen Bereichen liegen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele erläutert, wobei
die offenbarten Einzelmerkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich
sein können.
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1 zeigt eine Längsschnittdarstellung
eines erfindungsgemäßen Lineardämpfers.
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2 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung des Lineardämpfers aus 1.
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3 zeigt verschiedenen Seitenansichten, perspektivische
Ansichten und eine Draufsicht auf eine Elastomerteil einer Ventileinrichtung
des Lineardämpfers
aus dem 1 und 2.
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4 zeigt den Lineardämpfer aus
den 1 und 2 in vier verschiedenen Positionen
zur Veranschaulichung seiner Funktionsweise.
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5 zeigt eine perspektivische
Ansicht einer mit einem erfindungsgemäßen Dämpfer ausgestatteten Küchenschublade.
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6 zeigt eine perspektivische
Darstellung eines mit einem erfindungsgemäßen Lineardämpfer ausgestatteten Küchenoberschranks
mit einer Tür.
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7 zeigt eine perspektivische
Darstellung eines mit einem erfindungsgemäßen Lineardämpfer ausgestatteten Küchenoberschranks
mit einer Klappe.
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8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für einen
erfindungsgemäßen Dämpfer in
perspektivischer Ansicht.
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9 zeigt den Dämpfer aus 8 im Schnitt quer zur Rotationsachse
in drei verschiedenen Stellungen.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Lineardämpfer in
Längsschnittdarstellung.
Es handelt sich dabei um einen Pneumatikzylinder 1, der
eine pneumatische Kammer 2 umschließt. In dieser pneumatischen
Kammer 2 ist ein Pneumatikkolben 3 mit einer Kolbenstange 4 geführt. Der
Pneumatikzylinder ist an seinem in 1 linken
Ende mit einem die Kolbenstange 4 führenden Stopfen 5 verschlossen
und an seinem in 1 rechten
Ende mit einer im weiteren Verlauf noch näher beschriebenen Ventileinrichtung 6 ausgestattet.
Der Kolben 3 ist gegenüber
der Innenmantelwand des Zylinders 1 mit einer im Wesentlichen
ringförmigen
Dichtung mit im Wesentlichen U-förmigem
Querschnittsprofil abgedichtet, die mit 7 beziffert ist.
Der radial äußere Schenkel
des U-Querschnittsprofils bildet dabei eine etwas nach außen abgestellte
und damit an der Innenmantelwand des Zylinders 1 anliegende
Dichtlippe.
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2 zeigt die anhand 1 erläuterten Teile in einer explosionsartigen
Darstellung. Zusätzlich zu 1 erkennt man hier, dass
die Ventileinrichtung 6 ein in 1 stöpselartig
in das Ende des im Wesentlichen rohrförmigen Pneumatikzylinders 1 klemmend
eingesetztes Elastomerteil 8 aufweist und dass dieses Elastomerteil 8 eine
in 2 nach oben weisende
Rastnase 9 zum Eingriff in eine entsprechende Ausnehmung
an dem Pneumatikzylinder 1 trägt.
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Im Übrigen verdeutlicht 2, dass der Lineardämpfer aus 1 durch Aufsetzen des Dichtrings 7 auf
den Kolben 3, Einführen
des Kolbens 3 mit Hilfe der Kolbenstange 4 in
den Zylinder 1, Aufsetzen des Stopfens 5 auf die
Kolbenstange 4 und Einsetzen des Stopfens 5 in
das offene Ende des Zylinders 1 sowie das erwähnte Einsetzten
des Elastomerteils 8 der Ventileinrichtung 6 erfolgen
kann.
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3 zeigt das Elastomerteil 8 aus 2, das auch in 1 durch die abweichende
Schraffur zu erkennen ist, in Einzelheiten. Oben links und in der Mitte
sind zwei seitliche Ansichten mit in 3 vertikal
liegender Zylinderachse zu sehen, die zueinander um 90° verdreht
sind. Dabei zeigen sich zwei Rastnasen 9 gemäß 2. Im Übrigen hat das Elastomerteil eine
im Wesentlichen zylinderförmige
einhüllende Form,
die auch in den übrigen
Darstellungen zu erkennen ist. Die im unteren Bereich erkennbaren
Spitzen sind, wie die rechts oben dargestellte perspektivische Schnittansicht
zeigt, nach unten weisende konische Ventilflächen 10 und Abschlussflächen von
im Übrigen
im Wesentlichen zylindrischen Stöpseln 11, die
in dem Elastomerteil 8 vorgesehen und gehalten sind. Die
zylindrischen Stöpsel 11 sind,
wie sich auch anhand der links unten dargestellten Draufsicht und der
nicht geschnittenen perspektivischen Ansicht rechts unten zeigt,
paarweise jeweils in einem zylindrischen Loch in dem Elastomerteil 8 vorgesehen
und an drei unter 120° zueinander
liegenden Elastomerbrücken 12 einstückig als
Bestandteil des Elastomerteils 8 ausgebildet. Sie halten,
von den nur in ihrem oberen Bereich vorgesehenen Brücken 12 abgesehen,
einen radialen Abstand von den Innenbegrenzungsflächen der
Löcher
und geben damit einen gewissen Strömungsquerschnitt in der Zylinderachse des
Lineardämpfers
frei. Im Übrigen
sind die Löcher im
oberen Bereich angefast und weisen am unteren Ende stattdessen eine
gestufte Form auf, mit der sie sich, wie 1 zeigt, in justierender Weise an entsprechende
Kanten in einer passenden Zwischenwand 14 des Zylinderrohrs 1 einfügen.
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Zum
Einsetzen in das Zylinderrohr 1 sind die bereits erwähnten Rastnasen 9 vorgesehen,
die infolge in 3 ebenfalls
dargestellter Schlitze 13 gegen einen nicht allzu großen Widerstand
nach innen verpresst werden können.
Damit sind die Schlitze 13 nach Einsetzen des Elastomerteils 8 in
das Zylinderrohr 1 im Wesentlichen dicht.
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4 zeigt den Lineardämpfer im
zusammengebauten Zustand entsprechend 1,
aber um 180° gedreht,
in vier verschiedenen Arbeitspositionen. 4 trägt
der Klarheit der Darstellung halber keine Bezugsziffern. Es wird
auf die Erläuterungen
zu den 1 bis 3 und die entsprechenden
zeichnerischen Übereinstimmungen
verwiesen.
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In 4 ist die Kolbenstange 4 in
der oberen Darstellung ganz ausgezogen und in der unteren Darstellung
fast ganz eingeschoben, so dass der Kolben 3 dementsprechend
unterschiedliche Positionen innerhalb der pneumatischen Kammer 2 einnimmt. Da
der Kolben 3 mit Hilfe der Ringdichtung 7 zwei Teile
der pneumatischen Kammer voneinander abgrenzt, wird in dem in 4 linken (und in 1 rechten) Teil der pneumatischen
Kammer 2 Umgebungsluft komprimiert. Dies soll durch die
von oben nach unten zunehmende Dichte die Luft symbolisierender
Punkte dargestellt sein. Die in 4 rechte Kammer
entwickelt dabei keinen wesentlichen Unterdruck, weil die Durchführung der
Kolbenstange 4 durch den Stopfen 5 entsprechend
undicht ist. Im umgekehrten Fall, also bei einem Ausziehen der Kolbenstange 4,
dichtet die Ventileinrichtung 6 mit Ausnahme der Restundichtigkeiten
der Schlitze 13 relativ gut ab. In diesem Fall sorgt die
U-Profilform der Dichtung 7 für einen Druckausgleich zwischen
den beiden Teilen der pneumatischen Kammer 2.
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Die
bereits erwähnten
konischen Dichtflächen 10 der
zylindrischen Stöpsel 11 des
Elastomerteils 8 aus 3 liegen
nach Einsetzen des Elastomerteils 8 in das in 4 linke Ende des Zylinderrohres 1 an
den Rändern
von dazu passenden Bohrungen in der bereits erwähnten Zwischenwand 14 des Zylinderrohres 1 an
und sind durch ein gewisses Übermaß mit einer
leichten Anpresskraft infolge der elastischen Brücken 12 daran gehalten,
werden also in anderen Worten durch diese Anlage etwas nach links
ausgelenkt. Infolge dieser elastischen Spannung dichten die konischen
Dichtflächen 10 mit
den Bohrungen solange ab, bis der durch die Verschiebung des Kolbens 3 in
dem linken Teil der pneumatischen Kammer 2 erzeugte Druck
eine ausreichend große
Kraft aufgebaut hat, um die Stöpsel 11 weiter axial
auszulenken. Dies soll in 4 in
der von oben gerechnet dritten Abbildung der Fall sein. In der vierten
Abbildung sind die Stöpsel
ausgelenkt und geben dementsprechend zwischen den Bohrungen und
den konischen Dichtflächen
einen Querschnitt, nämlich eine
Drosselöffnungsfläche, frei.
In der unteren Darstellung in 4 kann
also die komprimierte Luft durch die Ventileinrichtung 6 nach
außen
entweichen. In den oberen drei Darstellungen wird dieser Druck erst
aufgebaut. Die freigegebene Drosselöffnungsfläche ist infolge der elastischen
Eigenschaften der Aufhängung
durch die Brücken 12 druckabhängig größer oder
kleiner.
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Damit
zeigt der Lineardämpfer
die bereits beschriebenen Eigenschaften des Aufbaus einer gewissen
Gegenkraft und der Vergrößerung der
Drosselöffnungsfläche ab Erreichen
dieser Gegenkraft, d. h. ab Erreichen eines bestimmten Drucks. Im Übrigen wird
auf die Erläuterung
in der oben stehenden Beschreibung der Erfindung verwiesen.
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5 zeigt eine an sich konventionelle
Küchenschublade 20 mit
einem im rechten Bereich eingezeichneten Lineardämpfer 21 gemäß den 1 bis 4. Die Merkmale der Küchen schublade 20 einschließlich ihrer
Linearführung 22 müssen nicht
näher erläutert werden,
weil es sich hierbei um völlig konventionelle
Einzelheiten handelt. Der Lineardämpfer 21 ist mit seinem
Zylinderrohr 1 (in 5 nicht
gesondert beziffert) mit einem nicht näher dargestellten Beschlagteil
an der Schublade 20 angebracht. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Hub des Lineardämpfers 21 deutlich
geringer als der Hub der Schubladenbewegung, so dass der Lineardämpfer mit
seiner Kolbenstange 4 nicht dauerhaft mit dem festen Teil
des Küchenmöbels verbunden
ist, sondern beim Schließen
der Schublade lediglich gegen einen entsprechenden und hier nicht
eingezeichneten Anschlag anstößt. Dabei
gelten die bisher getroffenen Aussagen für die Dämpfung in dieser Schlussphase
der Schließbewegung.
Natürlich
könnten
auch ein größerer Lineardämpfer eingesetzt
werden, der dem Hub der Schublade entspricht und auch mit der Kolbenstange
dauerhaft montiert ist.
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Um
zu gewährleisten,
dass die Kolbenstange 4 beim Öffnen der Schublade 20 wieder
ausfährt, ist
in dem in 1 rechten
und in 4 linken Teil der
pneumatischen Kammer 2 eine nicht gezeichnete Schraubenfeder
untergebracht, die eine entsprechende Rückstellkraft erzeugt. Es sind
natürlich
auch andere Möglichkeiten
der Rückstellung
durch Federn oder in anderer Weise denkbar.
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Es
sind auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Dämpfer
in zwei Richtungen dämpfend wirkt,
entweder indem das oder die Ventilteile so aufgehängt sind,
dass sie sich in zwei Richtungen bewegen können und dementsprechend einen Überdruck aus
zwei Richtungen durchlassen können
oder indem zwei Ventileinrichtungen vorgesehen sind. Durch entsprechende
Einwegventile kann dann für die
jeweilige Belüftung
zur Vermeidung von unerwünschten
Unterdruckzuständen
gesorgt werden.
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6 zeigt eine weitere Anwendungsmöglichkeit
des Lineardämpfers
aus den 1 bis 4. Dieser ist in der in 6 oberen rechten Ecke eines
Küchenoberschranks 23 mit
einer konventionellen Schwenktür
angebracht und dämpft
wiederum die Schlussphase einer Schließbewegung durch Anschlag des
Türflügels 24 gegen
die Kolbenstange 4. Die obere rechte Ecke des Oberschranks 23 ist
aufgebrochen gezeichnet, um den Dämpfer darstellen zu können. Er
ist wiederum mit einem nicht eingezeichneten Beschlagteil mit seinem
Zylinderrohr 1 an dem Oberschrank 23 montiert.
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Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
zeigt 7. Hier ist der
Dämpfer 21 mit
der Kolbenstange 4 verschwenkbar an einer Innenwand eines
Küchenoberschranks 25 mit
einer Klappe 26 angebracht und mit dem entgegengesetzten
Ende des Zylinderrohres 1 im Bereich der Ventileinrichtung 6 ebenfalls schwenkbar
an der Klappe 26 angebracht. Damit dämpft der Lineardämpfer 21 hier
die gesamte Öffnungs-
und Schließbewegung
der Klappe und verdreht sich im Unterschied zu den 5 und 6 gegenüber dem
festen und dem beweglichen Teil des Möbelstücks während seiner Bewegung.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel
könnte
eine Feder vorgesehen sein, und zwar nicht für eine Rückstellung im engeren Sinn,
sondern zur teilweisen Kompensation der Gewichtskraft der Klappe 26.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
für einen erfindungsgemäßen Dämpfer, hier
einen rotatorischen Dämpfer,
zeigt 8. Hier handelt
es sich um eine im Grundriss etwa ¾ kreisförmige zylindrische pneumatische
Kammer 30 mit einer etwa einen Winkel von 270° überspannenden
Zylinderaußenwand 31 und
zwei das fehlende 90°-Segment
begrenzenden radialen Außenwänden 32 und 33.
In die Außenwand 32 ist
in einer dem ersten Ausführungsbeispiel aus
den 1 bis 4 entsprechenden Weise ein
mit dem Elastomerteil 8 aus dem ersten Ausführungsbeispiel
identisches entsprechendes Elastomerteil 8 eingesetzt.
Dazu weist die Außenwand 32 einen
Rohransatz 33 auf, der aufgebaut ist wie das in 1 rechte Ende des dortigen
Zylinderrohres 1. Insoweit kann auf die Erläuterungen
zum ersten Ausführungsbeispiel
Bezug genommen werden.
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In
der pneumatischen Kammer 30 bewegt sich um eine zentrische
Rotationsachse 34 eine radiale Kolbenwand 35 und
unterteilt die pneumatische Kammer 30 in zwei Teile.
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9 zeigt dies in einer axial
gesehenen Schnittdarstellung in drei verschiedenen Stellungen, wobei
zur Verbesserung der Klarheit wieder die Bezugszeichen weggelassen
sind. Die radiale Kolbenwand 35 bewegt sich in der Reihenfolge
der Einzeldarstellungen von oben nach unten von einer maximal von
der Ventileinrichtung entfernten Position auf diese zu und komprimiert
dabei die in dem kleiner werdenden Teil der pneumatischen Kammer 30 befindliche
Umgebungsluft. In dem Zustand gemäß der untersten Darstellung
ist der Druck soweit angestiegen, dass die Ventileinrichtung die
Drosselöffnung freigegeben
hat und damit den Druck begrenzt und stabilisiert. Der sich vergrößernde Teil
der pneumatischen Kammer 30 wird durch ein in 8 symbolisch dargestelltes
Loch in der Wand 33 belüftet.
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Alternativ
dazu könnte
die Ventileinrichtung auch in der Kolbenwand 35 untergebracht
sein, womit die Notwendigkeit der Belüftung des zweiten Teils der
Kammer 30 entfallen würde.
Ferner könnten
die radialen Wände 32 und 33 auch
zusammenfallen, so dass die Ventileinrichtung einerseits den einen
Teil der Kammer 30 entlüftet
und andererseits den anderen Teil belüftet. Es sind insbesondere
auch größere oder
kleinere Drehwinkel als bei diesem Ausführungsbeispiel denkbar.