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Die
Erfindung betrifft einen Gurt nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Allgemein sind Gurte mit Taschen oder Halterungen für Werkzeuge
oder sonstige mitzuführende
Utensilien seit langem zweckmäßigerweise
benutzt, um solche Utensilien an einem Schulter- oder Hüftgurt körpernah,
ohne schwer kontrollierbare Beweglichkeit aber gut erreichbar mitzuführen und
auch das Gewicht solcher Utensilien am Rumpf des Benutzers belastungsarm aufzunehmen.
Bei Werkzeuggurten finden sich nicht nur solche mit fest angeordneten
Taschen oder sonstigen Haltern, sondern auch auswechselbare Taschen
und dgl., die Schlaufen oder sonstige Durchführungen für den Gurt aufweisen und damit
direkt am Gurt befestigt sind.
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Solche
Werkzeuggurte sind allerdings nur mit einigen Umständen umzurüsten und
dann jedenfalls nachteilig, wenn die benötigten Taschen oder Halter
der Zahl und der Art nach häufig
oder kurzfristig wechseln. Überdies
sind die bekannten Taschen oder Halter mit Ihrer festen Ausrichtung
am Gurt zwar gut zu einer im wesentlichen aufrechten Haltung des Benutzers
passend, bei gebeugten oder geneigten Körperhaltungen aber insoweit
kritisch, als aus Taschen oder Haltern Werkzeuge oder Aufgabe der
Erfindung ist es, einen Gurt vorzusehen, der die mitgeführten Utensilien
bei der Benutzung und bei unterschiedlichen Körperhaltungen und Bewegungen möglichst
sicher hält
und der eine schnelle und einfache Anpassung an wechselnden Bedarf
hinsichtlich der Taschen und Halter erlaubt, ohne daß die Handhabung
und der Aufbau des Gurts dadurch kompliziert oder zeitraubend wird.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe von einem Gurt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
ausgehend mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Einrastende
Verbindungen sind in vielerlei Weise durch Haken oder Schnallen möglich und
schaffen einerseits die Möglichkeit
eines schnellen Wechselns ohne ein umständliches Abnehmen des Gurtes
und ein Hindurchziehen durch Schlaufen an Taschen oder Haltern,
bei dem ggf. zur Einhaltung einer gewünschten Aufeinanderfolge vorhandene
Taschen oder Halter abgenommen werden könnten. Praktische Rastelemente
können
weiterhin einen Austausch oder eine Ergänzung oder auch ein Abnehmen
von Taschen oder sonstigen Haltern ohne weitere Veränderungen
und ggf. bereits bei angelegtem Gurt ermöglichen. Derartige Rastverbindungen schaffen
auch zwangsläufig
oder wahlweise eine hinreichende Bewegungsfreiheit für die Tasche
oder den sonstigen Halter, hängend
am Gurt verrastet, die es verhindert, daß eine im allgemeinen zur leichten Handhabung
oben offene Tasche oder ein Halter ein von oben einzusteckendes
Werkzeug oder dgl. dieses bei einer gebeugten Körperhaltung oder einer kopfunter
auszuführenden
Arbeitsstellung freigibt.
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Die
Rastverbindungen können
mit Rastaufnehmern am Gurt geschaffen werden, die vorzugsweise in
einer für
einen Eventualbedarf ausreichenden Zahl am Gurt vorrätig sitzen.
Diese Rastaufnehmer können
längsverschieblich
am Gurt ausgebildet sein, wobei ungewollte Längsbewegungen jedenfalls bei
einem Hüftgurt
schon mit einem engen Gurtsitz am Körper verhindert werden, sonst
aber durch eine vorgegebene Schwergängigkeit in Bezug auf ein Verschieben
oder auch durch Klemm-, Haft- oder Fixierungselemente ausschließbar sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
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1 Ansicht
eines Gurts,
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2 Ansicht
eines Gurts mit angehängter Tasche,
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3 bis 6 Schrägansicht,
Frontansicht, schnittbildliche Seitenansicht bzw. Seitenansicht
einer Rastverbindung zum Gurt gemäß 1 und 2.
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Der
in der Zeichnung insgesamt mit 1 bezeichnete Gurt umfaßt ein Gurtband 2,
eine Schließe 3,
zumindest einen Rastaufnehmer 4 und eine beliebige Zahl
von Taschen oder Haltern 5, die mit einem Rastfortsatz 6 in
den Rastaufnehmer 4 eingekuppelt und damit an das Gurtband 2 angehängt werden.
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Das
Gurtband 2 ist im vorliegenden Fall zu einem Hüftgurt in
der üblichen
Gürtellänge bemessen
und liegt im Bereich der Schließe 3 mit
zwei Enden übereinander,
wobei ein oben liegendes Ende 7 mit einer die Handhabung
erleichternden schrägen Endkante
versehen ist, die mit einer Endleiste 8 aus Kunststoff
versteift und befestigt wird. Die Endleiste dient auch dazu, daß aus einem
festen Gewebe, insbesondere einem wasserfesten Kunststoffgewebe gefertigte
Gurtband an der schrägen
Schnittkante gegen ein Ausfransen zu schützen.
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In
regelmäßigen Abständen von
dem Ende 7 des Gurtbandes 2 sind robuste Ösen 9 eingesetzt, durch
die hindurch ein fest dem Gurtband 2 an dessen anderem
Ende 10 vernieteter Durchsteckbolzen 11 mit einem
Kopf oder einer Hinterschneidung durchsteckbar ist und in dieser
Stellung durch die Schließe 3 in
Form einer Schiebehülse
mit einem seitlichen Schlitz 12 fixiert wird, der den Kopf
des Durchsteckbolzens 11 hintergreift. Die Schließe 3 umgreift
als Schiebehülse
beide Enden des Gurtbandes 2, so daß diese in der Schließstellung
nicht auseinanderfallen können.
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Der
Gurt ist somit schon von seinem Grundaufbau her auf einen robusten
Einsatz mit einfachen und leicht zu bedienenden Mitteln ausgelegt
und kann auch beispielsweise mit Handschuhen, insbesondere Arbeitshandschuhen
geöffnet
und geschlossen werden.
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Die
Rastverbindung zwischen einer Tasche 5 (oder einem sonstigen
Halter für
Werkzeuge oder andere Utensilien) umfaßt einen Rastaufnehmer 4 und einen
Rastfortsatz 6, wie sie in 3 bis 6 der besseren
Erkennbarkeit halber ohne eine an sich fest mit dem Rastfortsatz 6 verbundene
Tasche 5 o. dgl. dargestellt sind. Der Rastaufnehmer 4 besteht
aus einem einfachen Kunststoffkörper
mit drei hintereinander liegenden Plattenteilen 13,14,15,
die ober- und unterseitig miteinander verbunden aber seitlich offen sind,
so daß sich
zwischen dem mittleren und dem hinteren Plattenteil 14 bzw. 15 eine
Durchführung nach
Art eines Hülsenteils 16 für das Gurtband
ergibt. Dies liefert einen robusten Sitz des Rastaufnehmers 4 am
Gurtband 2, wobei die Verschieblichkeit auf dem Gurtband 2 es
erlaubt, die gewünschte
Position des Rastaufnehmers 4 einzustellen. Auf der anderen Seite
kann die Verschieblichkeit durch einen entsprechend knappen Sitz
des Hülsenteils 16,
durch eine gewundene Durchführung
oder Vorsprünge
wie auch durch Reibwirkung der aneinanderliegenden Materialoberflächen nach
Wunsch gehemmt werden. Die vordere Platte enthält einen Aufnahmeschlitz 17,
der sich nach oben schlüssellochartig
zu einem Einsteckloch aufweitet, so daß der Rastfortsatz 6 der
Tasche 5 mit einem verdickten Kopf 18 oben in
das Einsteckloch quer einzustecken und dann nach unten hin zu verhaken
ist. Die Schlüssellochform
hindert den Rastfortsatz 6 auch an einem Herausgleiten
aus dem Rastaufnehmer bei einer ungewollten Verschiebebewegung nach
oben, denn ein Herauslösen
ist nur durch die kontrollierte Bewegung nach oben und dann aus
der Schlüssellochöffnung heraus
zu erreichen. Beim Einrasten wird vorteilhaft von der mittleren
Platte 14 Gebrauch gemacht, die beim Einstecken einen Anschlag
bildet und bei der Bewegung nach unten eine Gleitfläche liefert.
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Eine
Raststellung für
den Rastfortsatz 6 am unteren Ende des Schlitzes 17 ist
weiterhin durch einen Rastvorsprung 19 gesichert, der noppenartig
auf der mittleren Platte 14 im Bereich des unteren Endes des
Schlitzes 17 angeordnet ist, so daß er in eine zentrale angepaßte Mulde
am Rastfortsatz 6 eingreift. Bei der Einsteckbewegung des
Rastfortsatzes 6 in den Rastaufnehmer 4 ist also
sicherheitshalber zunächst
nicht nur eine abgewinkelte Bewegungsfolge vorzusehen, sondern auch
ein Widerstand des Rastfortsatzes 19 zu überwinden
bis die Verrastung hergestellt ist. Dies dient dazu, die Verbindung
zwischen Tasche 5 und Gurtband 2 gegen ein versehentliches
Lösen zu
schützen.
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Wie
weiter aus 5 ersichtlich ist, umfaßt der Rastfortsatz 6 einen
Bolzen 20, der dazu bestimmt ist, von hinten durch einen
oberen Bereich der Tasche 5 oder eines entsprechenden Utensilienhalters
hindurchgetrieben und mit dem übrigen
Rastfortsatz zusammengesteckt und mit diesem fixiert zu werden,
um die Verbindung zu der Tasche 5 herzustellen. Dabei kommen
jegliche gängigen
Verbindungsmittel in Betracht, wobei der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus Metall bestehende Bolzen 20 in einen im übrigen aus
Kunststoff hergestellten Rastfortsatz eingepreßt, eingeschraubt, eingeschweißt oder
eingeklebt sein kann.
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Die
aus 2 ersichtliche Form der Tasche 5 hat
eine durch einen oberen Rand 21 umgrenzte Öffnung,
wobei der Rand 21 oberhalb des Rastfortsatzes 6 hochgezogen ist
und von dort zu beiden Seiten hin nach unten zunächst auseinander und dann wieder
zusammen läuft.
Diese Formgebung gewährleistet
zum einen, daß der
Rastfortsatz 6 hoch liegt, so daß die Tasche 5, auch
wenn sie nicht mit schweren Utensilien gefüllt ist, pendelnd nach unten
hängen
kann. Der Rastfortsatz 6 ist zumindest in seinen Eingriffbereichen
zum Rastaufnehmer 4 hin, hier sogar insgesamt rotationssymmetrisch
als Drehachse geformt. Die Tasche kann sich also in der Ebene des Gurts
pendelnd bewegen und damit auch bei veränderten Rumpfhaltungen des
Benutzers die vorgegebene Hängelage
beibehalten, in der aus der Tasche nichts herausfällt.
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Durch
den besonderen Schnitt der Oberkante 21 ist auch der Eingriff
in die Tasche 5 erleichtert, da die Kanten nicht übereinanderliegen,
wenn die Tasche 5, wie hier dargestellt, mit Vorderseite
und Rückseite
flach zusammenliegt.
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Einem
Herausfallen von Gegenständen
aus der Tasche 5 ist auch durch eine Konizität begegnet. Die
Tasche 5 ist unten weiter als oben. Darüber hinaus ist die Tasche,
die aus einem einzigen Stück
Stoff zu nähen
ist, an vorderseitigen Nahtkanten 22,23 mit einem
elastisch dehnbaren Zwischenstreifen 24 versehen, so daß die Tasche 5 zwar
von Hand beim Eingreifen aufweitbar ist, sich danach aber wieder
verengt, um den Tascheninhalt zu sichern.
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Das
Material der Tasche 5 kann, ganz ähnlich wie das Material des
Gurtbandes 2, aus einem robusten Gewebe gefertigt werden.
Anstelle der Tasche 5 können
andere Taschen, unten offene Holster oder schlaufenartige Halter
oder Haken für
unterschiedliche Werkzeuge, Utensilien, Bekleidungsstücke, Trinkflaschen
und dgl. wahlweise mit solchen Rastverbindungen eingesetzt werden.
Die einfache Auswechselbarkeit dieser Taschen und Halter durch Einrasten
von außen
in den Rastaufnehmer 4 schafft eine große Vielseitigkeit des Gurts
und eine hohe Flexibi lität
der Ausrüstung.
Es versteht sich, daß typischerweise
eine hinreichende Zahl von Rastaufnehmern 4 an einem Gurtband
angebracht wird, die sowohl vorgebbar wie auch veränderbar
ist. Bei einer ausreichenden Anzahl von Rastaufnehmern 4 können entsprechende
viele Halter wie die Tasche 5 oder auch wahlweise oder
bedarfsweise größere oder kleinere
Taschen u. dgl. in den Gurt durch Verrasten integriert werden. Es
versteht sich, daß ähnliches
für einen
Schultergurt in Betracht kommt.
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Eine
besonders breite Anwendung solcher Gurte ist herkömmlich im
Arbeitsbereich als Werkzeuggurt gegeben, insbesondere dort, wo Montagearbeiten
fern von einer Werkstatt oder einer eingerichteten Arbeitsstelle
auszuführen
sind. Gurte dieser Art kommen aber auch für freiluftsportliche, militärische oder
jagdliche Aktivitäten
in Betracht.