-
Die
Erfindung betrifft einen Muldentransportwagen mit einer auf einem
Fahrgestell aufgesetzten Transportmulde vorzugsweise für Schüttgut, bei
dem das Fahrgestell aus einem im Wesentlichen rechteckigen Tragrahmen
mit zwei parallel an gegenüber liegenden
Seiten des Tragrahmens angeordneten Stützvorrichtungen besteht, wobei
jede Stützvorrichtung
ein Laufrad und zwei jeweils in Rollrichtung des Laufrades vor und
hinter dem Laufrad angeordnete Standkufen aufweist, und mit einer
Griffvorrichtung zur Handhabung des Muldentransportwagens durch eine
Bedienperson.
-
Muldentransportwagen
der eingangs geschilderten Art sind prinzipiell seit langem bekannt und
werden sowohl im innerbetrieblichen Transportverkehr der Industrie
als auch im Baugewerbe auf Baustellen eingesetzt. Dabei hat sich
die prinzipielle Konstruktion derartiger Wagen seit Jahrzehnten
nicht wesentlich geändert,
obwohl eine nähere
Analyse der geschilderten Bauweise insbesondere in Bezug auf die
Griffvorrichtung aus ergonomischer Sicht durchaus Nachteile ergibt.
-
Diese
Nachteile ergeben sich aus der Tatsache, dass sowohl der Konstruktion
der Griffvorrichtung als auch der Gestaltung der zum Fahren und Kippen
des Muldentransportwagens notwendigen Stützvorrichtungen nicht unbedingt
genügend
Aufmerksamkeit bezüglich
konstruktiver Verbesserungen gewidmet worden ist.
-
Die
Griffvorrichtung besteht bei üblichen
aus dem Stand der Technik bekannten Muldentransportwagen aus einem
U-förmigen
schräg
nach oben über die
Ebene des Tragrahmens hervorstehenden Griffbügel, an dem die hinter dem
Transportwagen hergehende und diesen schiebende Bedienperson die
notwendigen Schiebekräfte
als auch insbesondere die Kräfte
zum Anheben und Kippen des beladenen Muldentransportwagens aufbringen
muss. Das Anheben führt
dabei auf Grund der konstruktiven Gestaltung der Griffvorrichtung
zwangsläufig
zu einem Umgreifen der Hände
der Bedienperson, wobei gleichzeitig nachteilig ist, dass der nach
hinten vorstehende Griffbügel
der Griffvorrichtung ein Herantreten an die Transportmulde zum leichteren
Kippen des Muldentransportwagens verhindert.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen seit langem bekannten
Muldentransportwagen der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art
so weiter zu entwickeln, dass dessen Handhabung durch eine Bedienperson
in unbeladenem und beladenem Zustand des Muldentransportwagens entscheidend
verbessert wird. Darüber
hinaus soll eine konstruktiv einfache und somit kostengünstige Konstruktion
gewährleistet
sein.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß in Zusammenschau
mit den gattungsbildenden Merkmalen durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 offenbarte technische Lehre gelöst.
-
Erfindungswesentlich
dabei ist eine besondere neuartige Gestaltung der Griffvorrichtung.
Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus zwei beabstandet zueinander
an den mit den Stützvorrichtungen
versehenen Seiten des Tragrahmens angeordneten Griffbügeln besteht
und die Griffbügel
jeweils eine im Wesentlichen U-förmige geschlossene
Kurvenbahn mit zwei Tragschenkeln und einem die Tragschenkel verbindenden
Steg aufweisen, wobei die dem Steg abgewandten freien Enden der
Tragschenkel in einem oberen Befestigungspunkt und einem unteren
Befestigungspunkt an der jeweiligen Stützvorrichtung festgelegt sind.
-
Die
geschlossene, im Wesentlichen U-förmige Kurvenbahn ermöglicht es
im Gegensatz zu allen aus dem Stand der Technik bekannten Griffvorrichtungen,
dass ein Umgreifen während
des Abkippvorganges an dem Muldentransportwagen durch die Bedienperson
nicht mehr notwendig ist. Vielmehr kann die Bedienperson die nunmehr
vorhandenen beabstandet nebeneinander angeordneten nach hinten über den
Tragrahmen vorstehenden Griffbügel
während
des Anhebvorganges des Muldentransportwagens zum Abkippen des Transportgutes
durch die Handflächen
gleiten lassen, so dass jederzeit ein erneuter Kraftangriff der
Hände zum
weiteren Anheben des Muldentransportwagens möglich ist. Die Konstruktion
ist insbesondere auch dadurch von Vorteil, da durch die spezielle
Gestaltung Bedienpersonen sowohl großer als auch kleiner Gestalt
immer die optimalen Kraftangriffsmöglichkeiten für die Hände zur einfachen
Handhabung des Muldentransportwagens finden.
-
Besondere
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes ergeben sich
zusätzlich
aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Es hat sich aus ergonomischer Sicht insbesondere als vorteilhaft
erwiesen, dass der Steg zur Verbindung der beiden Tragschenkel einen
im Wesentlichen parallel zum Tragrahmen angeordneten Teilbereich
aufweist. Dieser Teilbereich dient zum Schieben des Muldentransportwagens
und entspricht in seiner Ausgestaltung seitlichen Bedienenden bei
anderen Handhabungsgeräten,
wie beispielsweise Schubkarren und dergleichen.
-
Es
hat sich darüber
hinaus als vorteilhaft erwiesen, dass die Tragschenkel und der Steg
der jeweiligen beabstandet nebeneinander angeordneten Griffbügel in einer
gemeinsamen vertikalen Ebene liegen, wobei der Abstand der Stege
der jeweiligen Griffbügel
kleiner ist als der Abstand der zu jedem Griffbügel gehörigen Befestigungspunkte an
den Stützvorrichtungen.
Die geschilderte konstruktive Gestaltung dient prinzipiell dazu,
auch einen relativ breiten Muldentransportwagen im Bereich der Angriffsflächen an
den Griffvorrichtungen so weit zusammen zu führen, dass eine seitliche Handhabung ohne
größeres Abspreizen
der Arme durch die Bedienperson möglich ist. Gleichzeitig ist
durch die neue Gestaltung der Griffvorrichtungen ein Herantreten der
Bedienperson an die Transportmulde jederzeit möglich, um die Hebeverhältnisse
insbesondere beim Anheben und Kippen des Muldentransportwagens optimal
für jede
Statur eines Bedieners zu gestalten.
-
Zur
weiteren Verbesserung der Fahr- und Kippeigenschaften des erfindungsgemässen Gegenstandes
hat es sich darüber
hinaus als zweckmäßig gezeigt,
dass der Abstand der Laufräder
der jeweiligen seitlichen Stützvorrichtungen
zu den in Rollrichtung des jeweiligen Laufrades hinteren dem Griffbügel zugewandten
Standkufen kleiner ist als zu den vorderen Standkufen. Da die für die Muldentransportwagen
verwendeten Transportmulden in aller Regel eine asymmetrische Querschnittsform
mit gerundetem hinteren Bereich und eher dreieckigem vorderen Abkippbereich
aufweisen, dient die erfindungsgemäße Verlagerung des Laufrades
in Richtung der Griffbügel
dazu, ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis des vorderen und hinteren
Bereiches des ent- als auch beladenen Muldentransportwagens herbeizuführen. Nahezu
die gesamte Lastverteilung liegt nunmehr gleichmäßig in der durch die parallel
nebeneinander liegenden Laufräder
definierte Radebene. Optimale Lastverhältnisse ergeben sich insbesondere dann,
wenn der Abstand der Laufräder
der Stützvorrichtungen
zu den hinteren Standkufen so gewählt ist, dass bei waagerechter
Ausrichtung des Tragrahmens der durch die durch die Mittelachse
der Laufräder
definierten Trennebene getrennte Volumenteil im vorderen Bereich
und im hinteren Bereich der Transportmulde einen im Wesentlichen
gleichen Wert aufweist.
-
Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
-
Es
zeigt:
-
1 eine perspektivische Gesamtdarstellung
eines erfindungsgemässen
Muldentransportwagens,
-
2 eine Seitenansicht des
Muldentransportwagens aus 1,
-
3 eine Seitenansicht des
Muldentransportwagens entsprechend dem Pfeil B aus 2 und
-
4 eine Draufsicht auf das
erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
entsprechend den 1 bis 3.
-
Wesentlicher
Bestandteil des in der 1 perspektivisch
dargestellten Muldentransportwagens ist die auf einem Fahrgestell 1 aufgesetzte
Transportmulde 2. In der Transportmulde 2 können vorzugsweise
Schüttgüter, jedoch
auch sonstige größenmäßig passenden
Industrie- oder Baumaterialien transportiert werden. Das Fahrgestell 1 besteht
dabei aus einem Tragrahmen 3, welcher im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet
ist, wobei der Tragrahmen von mindestens drei Profilen 3.1, 3.2 und 3.3 gebildet
wird. In diesen Tragrahmen 3 ist die Transportmulde 2 eingehängt und
verschraubt.
-
Der
Tragrahmen 3 weist darüber
hinaus zwei an gegenüber
liegenden Seiten im Bereich der Profile 3.1 bzw. 3.3 angeordnete
Stützvorrichtungen 4 und 5 auf.
Die Stützvorrichtungen 4 und 5 wiederum
bestehen im Wesentlichen aus einem Laufrad 4.1 bzw. 5.1 sowie
zwei in Laufrichtung des Laufrades vor und hinter dem Laufrad 4.1 angeordneten
Standkufen 4.2 und 4.3 bzw. 5.2 und 5.3.
Die Bauteile der Stützvorrichtung 5 befinden
sich analog zu der beschriebenen Stützvorrichtung 4 auf
der gegenüber
liegenden Seite der Stützvorrichtung 4 mit
den Bauelementen Laufrad 5.1, Standkufe 5.2 sowie
Standkufe 5.3. Die einzelnen Elemente der Stützvorrichtungen 4, 5 sind
ergänzend
auch der 2 zu entnehmen.
Im hinteren Bereich des Muldentransportwagens oberhalb der Standkufen 4.3 und 5.3 sind,
wie dies den 3 und 4 zu entnehmen ist, jeweils
ein Griffbügel 6 und 7 angeordnet.
Die jeweiligen Griffbügel 6 und 7 besitzen dabei
eine im Wesentlichen U-förmige
geschlossene Kurvenbahn mit zwei Tragschenkeln 6.1, 6.2 bzw. 7.1 und 7.2 sowie
einen die Tragschenkel verbindenden Steg 6.3 bzw. 7.3.
Die Stege 6.3 und 7.3 sind dabei im Wesentlichen
parallel zur Oberkante der Transportmulde 2 bzw. des Fahrgestelles 1 angeordnet. Die
den Stegen 6.3 bzw. 7.3 gegenüber liegenden freien Enden
der Tragschenkel 6.1, 6.2 bzw. 7.1, 7.2 sind
an der jeweiligen Stützvorrichtung 4 bzw. 5 in oberen
Befestigungspunkten 6.4, 6.5 sowie unteren Befestigungspunkten 7.4 bzw. 7.5 am
Fahrgestell 1 festgelegt. Die Festlegung kann beispielsweise
durch Verschraubung oder auch Verschweißung der Tragbügel mit
dem übrigen
Fahrgestell geschehen.
-
Die
Tragschenkel 6.1, 62 sowie der sie verbindende
Steg 6.3 liegen entsprechend der Darstellung der 2, 3 und 4 in
einer gemeinsamen Ebene. Dabei ist der Abstand der Stege 6.3 bzw. 7.3 der jeweiligen
Griffbügel 6 und 7 mit
seiner Abmessung L2 kleiner als der Abstand
L1 der zu jedem Griffbügel 7 gehörigen Befestigungspunkte 6.4, 6.5 bzw. 7.4, 7.5.
Durch diese Maßnahme
kann auch eine besonders breite Transportmulde ohne größere Schwierigkeiten
von einer Bedienperson gehandhabt werden, da das Zusammenführen der
Griffbügel 6 und 7 an
ihren freien Enden ein Abspreizen der Arme der Bedienperson überflüssig macht.
Aus der Gesamtdarstellung der 1 bis 4 wird deutlich, dass eine
Bedienperson durch die im Wesentlichen U-förmig geschlossene Kurvenbahn
der Griffbügel
zum einen zwischen verschiedenen Griffpositionen problemlos ohne
Umgreifen der Hände
wechseln kann, und dass darüber
hinaus ein Herantreten der Bedienperson an die Transportmulde 2 zwischen
die Griffbügel 6 und 7 für den Anhebe-
und Kippvorgang des Muldentransportwagens möglich ist.
-
Aus
der 2 wird darüber hinaus
eine zweckmäßige Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Gegenstandes
deutlich. In der Darstellung sind zwei Volumenanteile V1 und
V2 des möglichen
Gesamttransportvolumens des Muldentransportwagens dargestellt. Die
Trennebene 8 zwischen den beiden Volumenanteilen V1 des vorderen Transportmuldenbereiches und
V2 des hinteren Transportmuldenbereiches
verläuft
in vertikaler Richtung durch die Achse der parallel nebeneinander
angeordneten Laufräder 4.1 und 5.1.
Die Lage der Laufräder 4.1 bzw. 5.1 und
die dadurch definierte Trennebene 8 führt dazu, dass in der in der 2 dargestellten waagerechten Position
des Fahrgestelles 1 die Volumen V1 und
V2 einen im wesentlichen gleichen Wert aufweisen. Durch
diese Weiterentwicklung des Fahrgestells wird ein Anheben des Muldentransportwagens
aus seiner Standposition in seine Fahrposition ebenso erleichtert
wie ein weiteres Anheben zur Entleerung des Muldentransportwagens.
-
- 1
- Fahrgestell
- 2
- Transportmulde
- 3
- Tragrahmen
- 3.1
- Profil
- 3.2
- Profil
- 3.3
- Profil
- 4
- Stützvorrichtung
- 4.1
- Laufrad
- 4.2
- Standkufe
- 4.3
- Standkufe
- 5
- Stützvorrichtung
- 5.1
- Laufrad
- 5.2
- Standkufe
- 5.3
- Standkufe
- 6
- Griffbügel
- 6.1
- Tragschenkel
- 6.2
- Tragschenkel
- 6.3
- Steg
- 6.4
- Befestigungspunkt
- 6.5
- Befestigungspunkt
- 7
- Griffbereich
- 7.1
- Tragschenkel
- 7.2
- Tragschenkel
- 7.3
- Steg
- 7.4
- Befestigungspunkt
- 7.5
- Befestigungspunkt
- 8
- Trennebene
- V1
- Volumenanteil
des vorderen Transportmuldenbereiches
- V2
- Volumenanteil
des hinteren Transportmuldenbereiches