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Die
Erfindung betrifft ein Press-, Stanz- oder Umformautomat mit einem
Gestell, das ein Gestelloberteil, ein Gestellunterteil sowie das
Gestelloberteil am Gestellunterteil abstützende Ständer umfasst, wobei das Gestellunterteil
eine Aufspannplatte aufweist und das Gestelloberteil eine einzige
drehend antreibbare Exzenterwelle aufnimmt, die über ein symmetrisch zu einer
vertikalen Mittelachse des Gestells ausgebildetes Hebelwerk und
zwei am Gestelloberteil verschiebbar gehaltene Schubeinheiten mit einem
relativ zur Aufspannplatte hin- und her bewegbaren Stößel gekoppelt
ist, der mittels Führungselemente
in vertikaler Richtung verschiebbar am Gestell gehalten ist.
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Mittels
Press-, Stanz- oder Umformautomaten kann ein Werkstück bearbeitet
werden, indem an der Aufspannplatte ein Unterwerkzeug und an der der
Aufspannplatte zugewandten Stirnseite des Stößels ein Oberwerkzeug montiert
werden, die beim Hin- und Herbewegen des Stößels miteinander zusammenwirken,
um das zwischen dem Oberwerkzeug und dem Unterwerkzeug positionierte
Werkstück
beispielsweise zu prägen,
zu stanzen oder umzuformen. Der Antrieb des Stößels erfolgt mittels einer
Exzenterwelle, die über
ein drehbar an der Exzenterwelle gelagertes Pleuel mit dem Stößel gekoppelt
ist. Aus der
EP 1 308
268 A1 sind Press- oder Stanzautomaten bekannt, bei denen
der Bewegungs- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels bei einer
Drehung der Exzenterwelle einer Sinuskurve bzw. einer Kosinuskurve ähnelt.
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Es
sind auch Press-, Stanz- und Umformautomaten bekannt, bei denen
die Kopplung der Exzenterwelle mit dem Stößel über ein Hebelwerk und mindestens
eine Schubeinheit erfolgt, wobei das Hebelwerk in vielen Fällen zumin dest
einen Kniehebel aufweist. Bei einer derartigen Konstruktion kann
der Bewegungs- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels derart
verändert
werden, dass der Stößel verhältnismäßig langsam
seinen unteren Totpunktes durchfährt.
Dies hat den Vorteil, dass innerhalb der Verweildauer des Stößels in
einem dem unteren Totpunkt benachbarten Bereich der Werkstoff des
Werkstücks
ausreichend Zeit hat zu fließen.
Aufgrund des relativ langsamen Umformprozesses können Prägungen und Randkonturen optimal
ausgeformt werden. Dies ermöglicht
eine hohe Maßhaltigkeit
der Werkstücke.
Außerdem
werden dadurch Schwingungen reduziert, da das Oberwerkzeug mit geringer
Geschwindigkeit auf das Werkstück
aufsetzt. Dadurch ergeben sich längere
Werkzeugstandzeiten und bessere Stanzergebnisse.
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Aus
der
EP 1 223 027 A2 ist
eine Presse der eingangs genannten Art bekannt, bei der das Hebelwerk
zwei Paare von Schieber aufweist, die in vertikalem Abstand zueinander
verschiebbar am Gestelloberteil gelagert sind. Die Schieber sind über gelenkig
miteinander verbundene Hebel gekoppelt, die ihrerseits an einem
Kniehebel angelenkt sind. Insgesamt zeichnet sich die bekannte Presse
durch eine aufwendige Konstruktion aus.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Press-, Stanz- oder Umformautomaten
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass er eine konstruktiv
einfachere Ausgestaltung aufweist bei möglichst geringem Querkrafteinfluss
auf das Press-, Stanz- oder Umformwerkzeug.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Press-, Stanz- oder Umformautomaten der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Hebelwerk ein Paar von Schubstangen aufweist, die einerseits
mit einem an der Exzenter welle drehbar gelagerten Pleuel und andererseits
jeweils über
eine erste Kurbelstelze mit einer Schubeinheit gelenkig verbunden
sind, wobei die ersten Kurbelstelzen im Bereich zwischen der jeweiligen
Schubstange und der Schubeinheit über eine erste Stützstrebe
gelenkig am Gestelloberteil gehalten sind.
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Die
Umwandlung der Drehbewegung der Exzenterwelle in eine Hin- und Herbewegung
des Stößels erfolgt
bei dem erfindungsgemäßen Press-, Stanz-
oder Umformautomaten über
ein drehbar an der Exzenterwelle gelagertes Pleuel, an dessen der Exzenterwelle
abgewandtem Ende zwei Schubstangen angelenkt sind, die mit ihrem
dem Pleuel abgewandten Ende jeweils gelenkig mit einer ersten Kurbelstelze
verbunden sind, die wiederum an einer Schubeinheit angelenkt ist.
Die erste Kurbelstelze ist zusätzlich
gelenkig am Gestelloberteil gehalten, hierzu ist im Bereich zwischen
der Schubstange und der Schubeinheit an die erste Kurbelstelze eine
erste Stützstrebe
angelenkt, die mit ihrem der ersten Kurbelstelze abgewandten Ende
gelenkig mit dem Gestelloberteil verbunden ist. Bewegt sich das
Pleuel aufgrund der Drehbewegung der Exzenterwelle nach unten, das
heißt
in Richtung der Aufspannplatte, so werden die beiden an das Pleuel
angelenkten Schubstangen auseinander gespreizt, so dass sich die
Anlenkpunkte, an denen die Schubstangen jeweils mit einer ersten
Kurbelstelze verbunden sind, den Anlenkpunkten annähern, an
denen die ersten Stützstreben
am Gestelloberteil angelenkt sind. Dies wiederum hat zur Folge,
dass die ersten Kurbelstelzen sich mit ihren der jeweiligen Schubstange
abgewandten Endbereichen ebenfalls nach unten bewegen in Richtung
Aufspannplatte und dadurch auf die Schubeinheiten eine Schubkraft
ausüben,
so dass der Stößel in Richtung
Aufspannplatte verschoben wird. Bewegt sich das Pleuel bei der weiteren
Drehbewegung der Exzenterwelle wieder nach oben, das heißt in die
der Aufspannplatte abgewandte Richtung, so schwenken die beiden
Schubstangen aufeinander zu, und dies hat zur Folge, dass die Anlenkpunkte,
an denen die ersten Schubstangen mit den Kurbelstelzen verbunden
sind, sich von den Anlenkpunkten, an denen die ersten Stützstreben
mit dem Gestelloberteil verbunden sind, entfernen, und dies wiederum bewirkt,
dass die ersten Kurbelstelzen mit ihrem der Schubstange abgewandten
Endbereich eine Aufwärtsbewegung
ausführen,
so dass der Stößel über die
Schubeinheiten nach oben bewegt wird. Somit kann durch Drehung der
Exzenterwelle auf konstruktiv einfache Weise eine Hin- und Herbewegung
des Stößels erzeugt
werden.
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Der
Kraftfluss geht bei der erfindungsgemäßen Konstruktion von den Schubstangen
direkt auf die ersten Kurbelstelzen über. Dies ermöglicht eine höhere Krafteinleitung
und bewirkt eine höhere
Steifigkeit des Systems. Die Kurbelstelzen sind über die Stützstreben direkt am Gestelloberteil
abgestützt. Dies
hat zur Folge, dass die beim Pressen, Stanzen oder Umformen auf
den Stößel einwirkende
Gegenkraft von den Kurbelstelzen über die Stützstreben direkt in das Gestelloberteil
eingeleitet werden kann. Eine höhere
Kippsteifigkeit wird darüber
hinaus dadurch erzielt, dass nicht nur der Stößel mit Hilfe der Führungselemente
verschiebbar am Gestell gehalten ist, sondern zusätzlich auch
die Schubeinheiten, über die
der Stößel zu einer
Hin- und Herbewegung relativ zur Aufspannplatte angetrieben wird,
verschiebbar am Gestelloberteil gelagert sind. Vom Hebelwerk hervorgerufene
Querkräfte
werden somit in das Gestelloberteil eingeleitet, so dass der Stößel antriebsseitig
lediglich mit einer vertikal ausgerichteten Antriebskraft beaufschlagt
wird, während
Horizontalkräfte
vom Gestelloberteil aufgenommen werden. Auch außermittig am Stößel angreifende
Umformkräfte
können über die
verschiebbare Lagerung der Schubeinheiten auf das Gestelloberteil übertragen werden.
Die Gefahr einer unbe absichtigten Verlagerung oder Kippung des Stößels wird
dadurch reduziert, so dass die zur Erzielung hoch präziser Werkstücke und
langer Werkzeugstandzeiten erforderliche Parallelität zwischen
der Stirnseite des Stößels und
der Oberseite der Aufspannplatte gewährleistet ist. Aufgrund des
Einsatzes des Hebelwerkes weist der Stößel eine verhältnismäßig lange
Verweilzeit im Bereich seines unteren Totpunktes auf, so dass das Werkstück einem
relativ langsamen Umformprozess unterworfen wird.
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Der
Hub des Stößels, das
heißt
der Abstand zwischen seinem oberen und seinem unteren Totpunkt,
kann beim erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten in üblicher
Weise mittels eines Doppelexzenters, wie er dem Fachmann bekannt
ist, verändert
werden.
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Der
Hub des Stößels kann
aber auch durch Veränderung
der Länge
der beiden Schubstangen beeinflusst werden. Es hat sich gezeigt,
dass eine Verkürzung
der Schubstangen und damit eine Vergrößerung des Abstandes der Anlenkpunkte,
an denen die ersten Kurbelstelzen mit den Schubstangen und die ersten
Stützstreben
mit dem Gestelloberteil verbunden sind, eine Vergrößerung des
Hubes zur Folge hat. Umgekehrt kann der Hub verkürzt werden, indem der Abstand
der genannten Anlenkpunkte durch Verlängerung der Schubstangen verringert wird.
Von besonderem Vorteil ist es daher, wenn die Schubstangen längenveränderlich
ausgebildet sind.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind die ersten Stützstreben
in Längsrichtung
der jeweiligen ersten Kurbelstelze mittig an die erste Kurbelstelze
angelenkt. Die ersten Kurbelstelzen sind somit in Längsrichtung
mittig jeweils über
eine erste Stützstrebe
gelenkig am Gestelloberteil gehalten. Die erste Kurbelstelze bildet
einen um den mittigen Anlenkpunkt verschwenkbaren doppelarmigen
Hebel aus, dessen Hebelarme gleich lang sind. Einwirkende Hebelkräfte werden
dadurch im Verhältnis
1:1 übertragen.
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Von
Vorteil ist es, wenn die ersten Kurbelstelzen doppelt so lang sind
wie die ersten Stützstreben.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Drehachse der Exzenterwelle die Mittelachse
des Gestells senkrecht kreuzt. Die Exzenterwelle ist bei einer derartigen
Ausgestaltung auf der Mittelachse angeordnet. Dies hat zur Folge,
dass der Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels symmetrisch ist zu seinem
unteren Totpunkt. Unter dem Wegverlauf wird der vom Stößel zurückgelegte
Weg, das heißt
die jeweils eingenommene Stößelposition,
in Abhängigkeit vom
Drehwinkel der Exzenterwelle verstanden; unter dem Geschwindigkeitsverlauf
wird die Geschwindigkeit des Stößels in
Abhängigkeit
vom Drehwinkel der Exzenterwelle verstanden. Bei einer Anordnung
der Exzenterwelle auf der Mittelachse des Gestells entspricht der
Verlauf des Betrages der Geschwindigkeit des Stößels bei einer Abwärtsbewegung
dem Verlauf des Betrages der Geschwindigkeit bei einer Aufwärtsbewegung
des Stößels.
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Besonders
vorteilhaft kann aber auch vorgesehen sein, dass die Drehachse der
Exzenterwelle zur Mittelachse des Gestells versetzt angeordnet ist. Dies
hat zur Folge, dass der Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels unsymmetrisch
ist bezüglich seinem
unteren Totpunkt. Der Verlauf der Geschwindigkeit des Stößels bei
seiner Abwärtsbewegung
entspricht somit nicht dem Verlauf der Geschwindigkeit bei seiner
Aufwärtsbewegung.
Insbesondere kann durch eine zur Mittelachse des Gestells versetzte
Anordnung der Drehachse der Ex zenterwelle ein Geschwindigkeitsverlauf
des Stößels erzielt
werden, bei dem sich dieser mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit
seinem unteren Totpunkt annähert, diesen
durchläuft
und dann mit hoher Geschwindigkeit eine Aufwärtsbewegung ausführt.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die Lage der Exzenterwelle bezogen
auf die Mittelachse des Gestells veränderbar ist, denn dadurch kann
der Geschwindigkeitsverlauf des Stößels an den jeweiligen Fertigungsprozess
optimal angepasst werden. Beispielsweise kann die Exzenterwelle
an mindestens einem verschiebbar am Gestelloberteil gehaltenen Schlitten
drehbar gelagert sein, so dass durch Verschieben des Schlittens
die Drehachse der Exzenterwelle relativ zur Mittelachse des Gestells
versetzt werden kann. Der Antrieb des Schlittens kann mittels eines
Motors erfolgen, vorzugsweise mittels eines elektronischen Servo-
oder Hydraulikmotors.
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Die
Schubeinheiten des erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten sind mittels Führungseinrichtungen verschiebbar
am Gestelloberteil gehalten. Um die Führungseinrichtungen von Querkräften zu
entlasten, sind bei einer vorteilhaften Ausführungsform das Pleuel und die
beiden Schubstangen an einen Schieber angelenkt, der koaxial zur Mittelachse
verschiebbar am Gestelloberteil gehalten ist.
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Eine
Querkrafteinleitung in den Stößel kann vorteilhafterweise
auch dadurch reduziert werden, dass die unteren Endbereiche der
ersten Kurbelstelzen über
eine Querstange miteinander verbunden sind.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn das Pleuel an einem ersten Anlenkpunkt
und die beiden Schubstangen an einem zweiten Anlenkpunkt an den Schieber
angelenkt sind, wobei der Abstand der beiden Anlenkpunkte veränderbar
ist. Eine Änderung des
Abstandes der beiden Anlenkpunkte hat eine Änderung des Hubes des Stößels zur
Folge, das heißt durch
Veränderung
des Abstandes der Anlenkpunkte kann der Abstand zwischen dem oberen
und unteren Totpunkt des Stößels verstellt
werden. Dies hat den Vorteil, dass die Exzenterwelle mit einem festen
Hub ausgestaltet sein kann.
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Eine
Abstandsänderung
der Anlenkpunkte kann auf konstruktiv einfache Weise dadurch erzielt werden,
dass der Schieber eine Spindel umfasst, mit der das Pleuel und die
beiden Schubstangen im Abstand zueinander gelenkig verbunden sind.
Die Spindel kann einen ersten Gewindeabschnitt mit einem Rechtsgewinde
und einen zweiten Gewindeabschnitt mit einem Linksgewinde umfassen,
wobei die Gewindeabschnitte jeweils mit einer Tragmutter in Eingriff stehen,
an die das Pleuel bzw. die beiden Schubstangen angelenkt sind. Durch
Drehung der Spindel kann somit auf konstruktiv einfache Weise der
Abstand der Anlenkpunkte verändert
werden zur Verstellung des Hubes des Stößels. Zum Drehantrieb der Spindel kann
ein Servomotor zum Einsatz kommen.
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Eine
Hubverstellung wird bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung dadurch erzielt, dass die ersten Stützstreben
in vertikaler Richtung verstellbar am Gestelloberteil gelenkig gehalten
sind. Der Anlenkpunkt, an dem die Stützstreben gelenkig mit dem
Gestelloberteil verbunden sind, kann somit angehoben und abgesenkt
werden, und dies hat zur Folge, dass der Hub, den der Stößel bei
seiner Hin- und Herbewegung ausführt,
verändert wird.
Die Exzenterwelle kann folglich als reine Festhubwelle ausgestaltet
sein, der Einsatz von Doppelexzenter zur Hubverstellung des Stößels kann
entfallen.
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Die
verstellbare Lagerung der ersten Stützstreben kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass die ersten Stützstreben jeweils mit einer
am Gestelloberteil gelagerten Spindel gelenkig verbunden sind. Es
kann vorgesehen sein, dass die Spindel mit einer Tragmutter in Eingriff
steht, an die eine erste Stützstrebe
angelenkt ist, wobei die Spindel um ihre Längsachse in Drehung versetzbar
ist zum Anheben und Absenken der Tragmutter und damit der gelenkigen
Lagerung der ersten Stützstrebe.
Zum Drehantrieb der Spindel kann ein Servomotor vorgesehen sein.
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Bei
der Hin- und Herbewegung des Stößels treten
hohe Massenkräfte
auf. Um diese Massenkräfte
auszugleichen, ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
oberhalb der Exzenterwelle eine mittels Führungselemente in vertikaler
Richtung verschiebbar am Gestelloberteil gehaltene Ausgleichsmasse
angeordnet, wobei die beiden Schubstangen jeweils über eine
zweite Kurbelstelze gelenkig mit der Ausgleichsmasse verbunden sind.
Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht
auf konstruktiv einfache Weise eine um 180° phasenverschobene Hin- und
Herbewegung der Ausgleichsmasse bezogen auf die Hin- und Herbewegung
des Stößels.
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Von
Vorteil ist es hierbei, wenn die ersten und zweiten Kurbelstelzen
gleich lang sind. Die beiden Kurbelstelzen bilden somit einen Kniehebel
aus, der mittels der jeweiligen Schubstange, die gelenkig mit dem
Pleuel verbunden ist, periodisch gestreckt werden kann.
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Günstig ist
es, wenn eine erste und eine zweite Kurbelstelze an einem gemeinsamen
Anlenkpunkt mit einer Schubstange gelenkig verbunden sind. Dies
hat zur Folge, dass die Schubstange auf die mit ihr gelenkig verbundenen
Kurbelstelzen gleich große
Massenkräfte überträgt.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die zweiten Kurbelstelzen im Bereich
zwischen der jeweiligen Schubstange und der Ausgleichsmasse über eine
zweite Stützstrebe
gelenkig am Gestelloberteil gehalten sind. Dies verleiht dem Hebelwerk eine
besonders hohe mechanische Belastbarkeit.
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Vorzugsweise
sind die zweiten Stützstreben in
Längsrichtung
der jeweiligen zweiten Kurbelstelze mittig an die zweite Kurbelstelze
angelenkt. Die zweite Kurbelstelze bildet somit einen zweiarmigen
Hebel aus, der um den Anlenkpunkt der zweiten Stützstrebe verschwenkbar gehalten
ist und zwei gleich lange Hebelarme umfasst.
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Günstig ist
es, wenn die zweiten Kurbelstelzen doppelt so lang sind wie die
zweiten Stützstreben.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die zweiten Stützstreben
gleich lang wie die ersten Stützstreben.
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Von
Vorteil ist es, wenn jeweils eine erste und eine zweite Stützstrebe
an einem gemeinsamen Anlenkpunkt gelenkig mit dem Gestelloberteil
verbunden sind. Die beiden Stützstreben
können
hierbei an einem gemeinsamen Bolzen gehalten sein, der am Gestelloberteil
drehbar gelagert ist.
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Bei
gemeinsamer Lagerung einer ersten und einer zweiten Stützstrebe
am Gestelloberteil kann zur Verstellung des Hubes des Stößels vorgesehen sein,
dass die ersten und zweiten Stützstreben
in vertikaler Richtung gemeinsam verstellbar am Gestelloberteil
gelenkig gehalten sind. Wie bereits voranstehend im Zusammenhang
mit der ersten Stützstrebe erläutert, kann
durch Anheben und Absenken des Anlenkpunktes, an dem die Stützstreben
am Gestelloberteil gelenkig verbunden sind, der Hub des Stößels auf
konstruktiv einfache Weise verstellt werden.
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Hinsichtlich
der Führungselemente,
mit deren Hilfe der Stößel und
die Ausgleichsmasse verschiebbar am Gestell gehalten sind, wurden
bisher keine näheren
Angaben gemacht. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der
Stößel und/oder
die Ausgleichsmasse mittels Führungssäulen und
zugeordneter Führungslager
verschiebbar gehalten sind.
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Hierbei
ist es von Vorteil, wenn die Führungssäulen am
Stößel festgelegt
sind und die Führungslager
am Gestell gehalten sind. Es können
jeweils vier mit dem Stößel mitlaufende
Führungssäulen zum
Einsatz kommen, die in Wälz- oder Gleitführungen
geführt
sind. Die Gleitführungen
können
hydrodynamisch oder hydrostatisch geschmiert sein. Es können sowohl
Flachführungen
als auch Rundführungen
zum Einsatz kommen. Die der Ausgleichsmasse zugeordneten Führungssäulen können an
der Ausgleichsmasse oder auch am Gestell festgelegt sein, wobei
vier stehende oder mitlaufende Führungssäulen zum
Einsatz kommen können.
Bevorzugt sind die Führungssäulen der
Ausgleichsmasse am Gestell festgelegt und die zugeordnete Führungslager
sind an der Ausgleichsmasse angeordnet.
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Eine
besonders kippsteife Stößelführung kann
dadurch erzielt werden, dass die am Stößel festgelegten Führungssäulen oberhalb
und unterhalb einer Bandlaufebene mittels einer Gleit- oder Wälzkörperführung verschiebbar
gelagert sind. Die Führungssäulen können jeweils
mittels einer ersten Führungsbuchse,
vorzugsweise einer Gleit- oder Wälzführung, oberhalb
der Bandlaufebene und mittels einer zweiten Führungsbuchse, vorzugsweise
einer Gleit- oder Wälzführung, unterhalb
der Bandlaufebene verschiebbar gelagert sein. Bei Einsatz von vier Führungssäulen ergibt
sich somit eine 8-fache Lagerung des Stößels am Gestell, und zusätzlich sind
die beiden Schubeinheiten verschiebbar am Gestell gelagert. Die
8-fache Lagerung mittels Wälzführungen hat
den Vorteil, dass die Führungssäulen sowohl oberhalb
als auch unterhalb der Bandlaufebene in vorgespannten Wälzkörpern spielfrei
geführt
werden können.
Hierbei kann der Abstand der Wälzführungen
einer Führungssäule ein
Mehrfaches des maximalen Hubes des Stößels betragen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Schubeinheiten eine Verstelleinrichtung zur Verstellung
der Lage des unteren Totpunktes des Stößels während des laufenden Betriebes
der Presse bzw. des Stanz- oder
Umformautomaten. Die Qualität
der bearbeiteten Werkstücke ist
ebenso wie die Werkzeugstandzeit von der Lage des unteren Totpunktes
des Stößels abhängig. Insbesondere
während
Beschleunigungsphasen sowie aufgrund von Temperaturänderungen
kann sich die Lage des unteren Totpunktes des Stößels verändern, und um einer derartigen
Veränderung
während
des laufenden Betriebes des Press-, Stanz- oder Umformautomaten
entgegenzuwirken, kommt die Verstelleinrichtung zum Einsatz, mit
deren Hilfe die effektive Länge
der Schubeinheiten verändert
werden kann.
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Die
Verstelleinrichtung ist vorzugsweise am Gestell angeordnet, das
heißt
an einem stationären Bauteil.
Dadurch kann die Lebensdauer des Press-, Stanz- oder Umformautomaten verlängert werden und
seine Zuverlässigkeit
sowie die Prozesssicherheit können
erhöht
werden.
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Die
Verstellung der Lage des unteren Totpunktes des Stößels kann
auf konstruktiv einfache Weise dadurch erzielt werden, dass die
Schubeinheiten jeweils zwei miteinander zusammenwirkende Schubarme
aufweist, die mittels der Verstelleinrichtung in vertikaler Richtung
zueinander versetzbar sind. Die Schubeinheiten können bei einer derartigen Ausführungsform
teleskopartig ausgestaltet sein, indem einer der beiden Schubarme
in eine Aufnahme des anderen Schubarmes eintaucht und mittels der Verstelleinrichtung
relativ zum anderen Schubarm versetzbar ist.
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Es
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die beiden Schubarme über ein
Gewinde miteinander verbunden sind, wobei zumindest ein Endbereich
eines Schubarms mittels der Verstelleinrichtung relativ zum anderen
Schubarm um die Gewindeachse drehbar ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-
, Stanz- oder Umformautomaten;
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2 eine schematische Darstellung
einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten;
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3 eine schematische Darstellung
der Wegverläufe
der Stößel der
Press-, Stanz- oder Umformautomaten gemäß der 1 und 2;
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4 eine schematische Darstellung
der Geschwindigkeitsverläufe
der Stößel der
Press-, Stanz- oder Umformautomaten gemäß der 1 und 2;
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5 – 15 schematische Darstellungen dritter
bis dreizehnter Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Press-,
Stanz- oder Umformautomaten.
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In 1 ist schematisch eine insgesamt
mit dem Bezugszeichen 10 belegte erste Ausführungsform
eines Press-, Stanz- oder Umformautomaten dargestellt mit einem
rahmenartigen Gestell 11, das ein Gestellunterteil 12 und
ein Gestelloberteil 13 aufweist. Das Gestelloberteil 13 ist
mittels vier an den Eckpunkten eines Rechtecks angeordneter Ständer 14 am
Gestellunterteil 12 abgestützt.
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Am
Gestelloberteil 13 ist mittels Wälz- oder Gleitlager eine Exzenterwelle 16 drehbar
gelagert, die von einem an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung
nicht dargestellten Antriebsmotor drehend antreibbar ist. Die Exzenterwelle 16 dient
dem Antrieb eines Stößels 18,
an dem jeweils einem Ständer 14 benachbart
insgesamt vier Führungssäulen 19 festgelegt
sind, die mittels einer ersten Wälzführung 20 am
Gestelloberteil 13 und mittels einer zweiten Wälzführung 21 am
Gestellunterteil in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert sind.
Die ersten Wälzführungen 20 sind
oberhalb einer Bandlaufebene 23 und die zweiten Wälzführungen 21 sind
unterhalb der Bandlaufebene 23 positioniert. Die Bandlaufebene 23 bildet
die Ebene aus, innerhalb derer zu bearbeitende Werkstücke beim
Betrieb des Press-, Stanz- oder Umformautomaten 10 positioniert
werden.
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Der
Stößel 18 weist
eine Stirnseite 25 auf, die einer Aufspannplatte 26 des
Gestellunterteils 12 zugewandt ist. An der Stirnseite 25 können Oberwerkzeuge
und an der Aufspannplatte 26 zugeordnete Unterwerkzeuge
montiert werden zur Bearbeitung der Werkstücke in der Bandlaufebene 23.
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Die
Kopplung des Stößels 18 mit
der Exzenterwelle 16 erfolgt über ein Hebelwerk 29,
das symmetrisch zu einer vertikalen Mittelachse 30 des Press-,
Stanz- oder Umformautomaten 10 ausgestaltet ist, sowie über zwei
dem Hebelwerk 29 nachgeordnete und identisch ausgebildete
Schubeinheiten 32, 33. Das Hebelwerk 29 steht über ein
drehbar an der Exzenterwelle 16 gelagertes Pleuel 35 mit
der Exzenterwelle 16 in Verbindung und weist zwei schräg zueinander
ausgerichtete Schubstangen 37, 38 auf, die an
einem gemeinsamen Anlenkpunkt an das der Exzenterwelle 16 abgewandte
Ende des Pleuels 35 angelenkt sind mittels eines Bolzens,
der in der dargestellten Ausführungsform
einen koaxial zur Mittelachse 30 verschiebbar am Gestelloberteil 13 gelagerten
Schieber 40 durchgreift. Der Einsatz des Schiebers 40 ist
allerdings weder in der ersten Ausführungsform noch in den sonstigen,
nachfolgend erläuterten
Ausführungsformen
zwingend erforderlich. An das dem Schieber 40 und dem Pleuel 35 abgewandte
Ende der Schubstangen 37, 38 ist jeweils eine
erste Kurbelstelze 42 bzw. 43 angelenkt, die in
Längsrichtung
mittig mittels einer ersten Stützstrebe 45 bzw. 46 gelenkig
am Gestelloberteil 13 gehalten ist. An das der jeweiligen
Schubstange 37 bzw. 38 abgewandte Ende der Kurbelstelzen 42, 43 ist
jeweils eine Schubeinheit 32 bzw. 33 angelenkt.
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Die
Schubeinheiten 32, 33 weisen jeweils einen oberen
Schubarm 48 und einen unteren Schubarm 49 auf,
die über
ein Gewinde 50 in vertikaler Richtung verstellbar miteinander
gekoppelt sind. Der obere Schubarm 48 ist in einer Führungseinrichtung 52 des
Gestelloberteils 13 parallel zur Mittelachse 30 verschiebbar
gehalten, und der untere Schubarm 49 ist mit seinem dem
oberen Schubarm 48 abgewandten Ende mit einer Druckplatte 53 verbunden,
die um eine vertikale Drehachse drehbar am Stößel 18 gehalten ist.
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Der
untere Schubarm 49 trägt
an seinem dem oberen Schubarm 48 zugewandten oberen Endbereich
eine mittels einer Verstelleinrichtung 55 um die Achse
des Gewindes 50 verdrehbare Hülse 56, in die der
obere Schubarm 48 mit seinem unteren Endbereich eingeschraubt
ist. Mittels der Verstelleinrichtung 55 kann die Hülse 56 verdreht
werden, um dadurch die effektive Länge der jeweiligen Schubeinheit 32, 33 zu
verändern
und dadurch die Lage des unteren Totpunktes Stößels 18 während des
laufenden Betriebes des Press-, Stanz- oder Umformautomaten 10 zu
justieren.
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Wie
bereits erläutert,
sind die Kurbelstelzen 42, 43 jeweils über eine
erste Stützstrebe 45 bzw. 46 am
Gestelloberteil 13 angelenkt. Die ersten Stützstreben 45, 46 sind
hierzu mit ihrem der jeweiligen Kurbelstelze 42 bzw. 43 abge wandten
Ende in einem ortsfesten Lager 58 bzw. 59 des
Gestelloberteils 13 schwenkbar gelagert.
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Die
Drehbewegung der Exzenterwelle 16 wird mittels des Pleuels 35,
des Hebelwerkes 29 und der Schubeinheiten 32, 33 in
eine Hin- und Herbewegung des Stößels 18 übertragen.
Wird das Pleuel 35 von der Exzenterwelle 16 nach
unten, das heißt
in Richtung der Aufspannplatte 26 bewegt, so schwenken
die beiden am Pleuel 35 und dem Schieber 40 angelenkten
Schubstangen 37, 38 auseinander und die mit den
Schubstangen 37, 38 gelenkig verbundenen Kurbelstelzen 42, 43 führen in
Form doppelarmiger Hebel, die in Längsrichtung mittig schwenkbar
an der jeweiligen Stützstrebe 45 bzw. 46 gelagert
sind, eine Kippbewegung aus, so dass sich die Schubeinheiten 32, 33 in
Richtung Aufspannplatte 26 verschieben. Die verschiebbare
Lagerung des Pleuels 35 und der Schubstangen 37, 38 am
Gestelloberteil 13 mittels des Schiebers 40 entlastet
die Schubeinheiten 32, 33 und damit auch den Stößel 18 von
Querkräften.
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Eine
Entlastung des Stößels 18 von
Querkräften
kann auch durch eine in 1 gestrichelt
dargestellte Querstange 61 erzielt werden, die die unteren,
das heißt
dem Stößel 18 zugewandten
Enden der ersten Kurbelstelzen 42, 43 miteinander
verbindet. Eine derartige Querstange 61 bildet ein die
ersten Kurbelstelzen 42, 43 direkt miteinander
koppelndes und senkrecht zur Mittelachse 30 ausgerichtetes Kopplungsglied
aus, das bei sämtlichen
nachstehend erläuterten
Ausführungsformen
zum Einsatz kommen kann.
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In 2 ist schematisch eine zweite
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 70 belegt
ist. Der Press-, Stanz- oder Umformautomat 70 ist ähnlich ausgebildet
wie der Press-, Stanz- oder Umformautomat 10. Ebenso wie
in den nachstehend erläuterten
und in den 5 bis 15 dargestellten Ausführungsformen werden
daher in 2 identische
Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in 1 und bezüglich dieser
Bauteile wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die voranstehenden
Erläuterungen
Bezug genommen.
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Von
der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform
unterscheidet sich die in 2 dargestellte
zweite Ausführungsform
dadurch, dass die Exzenterwelle 16 versetzt zur Mittelachse 30 angeordnet
ist. Die zur Mittelachse 30 versetzte Anordnung der Exzenterwelle 16 hat
zur Folge, dass der Stößel 18 einen
bezogen auf den unteren Totpunkt unsymmetrischen Geschwindigkeitsverlauf
aufweist, indem er sich bei einer Abwärtsbewegung mit langsamerer Geschwindigkeit
dem unteren Totpunkt annähert
und nach Durchlaufen des unteren Totpunktes verglichen mit der ersten
Ausführungsform
eine schnellere Aufwärtsbewegung
ausführt.
Der qualitative Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 bei
der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform
und der in 2 dargestellten
zweiten Ausführungsform
ist aus den 3 und 4 ersichtlich. 3 zeigt schematisch den
Verlauf der normierten Stößelposition
in Abhängigkeit
vom Kurbelwinkel, das heißt
dem Drehwinkel der Exzenterwelle 16. Per Definition entspricht ein
Kurbelwinkel von 180° dem
unteren Totpunkt des Stößels 18.
Die mit dem Bezugszeichen 73 belegte Kurve zeigt den Wegverlauf
des Stößels 18 der
in 1 dargestellten ersten
Ausführungsform.
Dieser Wegverlauf ist symmetrisch zum unteren Totpunkt, das heißt zum Kurbelwinkel
von 180°.
Im Gegensatz hierzu zeigt die mit dem Bezugszeichen 74 belegte Kurve,
die den Wegverlauf des Stößels 18 der
zweiten Ausführungsform
mit zur Mittelachse 30 versetzter Exzenterwelle 16 wieder gibt,
eine Unsymmetrie bezüglich
des unteren Totpunktes dergestalt, dass der Stößel 18 der zweiten
Ausführungsform
sich bei einer Abwärtsbewegung
früher
dem unteren Totpunkt annähert
als der Stößel 18 der
ersten Ausführungsform
und somit insgesamt einen längeren
Zeitraum im Bereich des unteren Totpunktes verbringt. Dies wird
auch aus 4 deutlich,
die den qualitativen Geschwindigkeitsverlauf der Stößel 18 der
ersten und zweiten Ausführungsform
schematisch wiedergibt. Mit dem Bezugszeichen 76 ist die
Kurve bezeichnet, die den Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 der
ersten Ausführungsform
wiedergibt, und mit Bezugszeichen 77 ist die Kurve bezeichnet,
die den Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 der zweiten
Ausführungsform
illustriert. Es wird deutlich, dass die zur Mittelachse 30 versetzte
Anordnung der Exzenterwelle 16 einen bezogen auf den unteren
Totpunkt (Kurbelwinkel 180°)
unsymmetrischen Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 zur Folge
hat, indem dieser bei seiner Aufwärtsbewegung, das heißt nach
Durchlaufen des unteren Totpunktes, eine beträchtlich höhere Geschwindigkeit aufweist
als der Stößel 18 der
ersten Ausführungsform.
Durch Verlagerung der Exzenterwelle 16 bezogen auf die
Mittelachse 30 kann somit ein zur Bearbeitung eines Werkstückes optimales
Geschwindigkeits- und Wegprofil des Stößels 18 erzeugt werden,
um dem Material des Werkstückes
bei seiner Bearbeitung ausreichend Zeit zum Fließen zu geben, so dass relativ
langsame Umformprozesse mit sehr hoher Maßhaltigkeit durchgeführt werden
können.
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In 5 ist eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten schematisch dargestellt und insgesamt
mit dem Bezugszeichen 80 belegt. Von der in 2 dargestellten zweiten
Ausführungsform
unterscheidet sich der Press-, Stanz- oder Umformautomat 80 dadurch,
dass die ersten Stützstreben 45, 46 nicht
mittels eines ortsfesten La gers am Gestelloberteil 13 gelagert
sind, die Lagerung der ersten Stützstreben 45 und 46 am
Gestelloberteil 13 erfolgt bei der in 5 dargestellten dritten Ausführungsform vielmehr
mittels einer Verstellmechanik 81 bzw. 82, mit
deren Hilfe die Anlenkpunkte 83, 84 der ersten Stützstreben 45 bzw. 46 am
Gestelloberteil 13 in vertikaler Richtung verstellbar sind.
Die Verstellmechaniken 81, 82 sind identisch ausgebildet
und umfassen jeweils eine um ihre Längsachse drehbare Spindel 86,
mit der eine Tragmutter in Eingriff steht, an die die erste Stützstrebe 45 bzw. 46 angelenkt
ist. Durch Drehen der Spindel 86 kann die Tragmutter und
damit auch der Anlenkpunkt 83 bzw. 84 der ersten Stützstrebe 45 bzw. 46 in
vertikaler Richtung verstellt werden. Der Drehantrieb der Spindel 86 erfolgt
mittels mindestens einem in der Zeichnung nicht dargestellten, dem
Fachmann an sich bekannten Motor, wobei dies vorzugsweise ein elektrischer
Servo- oder ein Hydraulikmotor sein kann.
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Das
Anheben und Absenken der Anlenkpunkte 83, 84 der
ersten Stützstreben 45 bzw. 46 hat zur
Folge, dass sich der Hub des Stößels 18 verändert. Der
Hub kann mittels der Verstellmechaniken 81, 82 vergrößert und
verkleinert werden während des
laufenden Betriebes des Press-, Stanz- oder Umformautomaten 80.
Unter dem Hub des Stößels 18 wird
hierbei der Unterschied der Lage der Stirnseite 25 des
Stößels 18 bei
seinem oberen Totpunkt und seinem unteren Totpunkt verstanden. Die
in 5 dargestellte dritte
Ausführungsform
ermöglicht
es somit, während
des laufenden Betriebes sowohl die Lage des unteren Totpunktes des
Stößels 18 als auch
dessen Hub zu verändern.
Hierzu kommen zum einen die Verstelleinrichtungen 55 und
zum anderen die Verstellmechaniken 81, 82 zum
Einsatz.
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In 6 ist schematisch eine vierte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 90 belegt
ist. Sie unterscheidet sich von der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform
dadurch, dass am Gestelloberteil 13 oberhalb der Exzenterwelle 16 eine
oszillierende Ausgleichsmasse 91 angeordnet ist zum Ausgleich
der während
der Bewegung des Stößels 18 auftretenden Massenkräften. An
der Ausgleichsmasse 91 sind vier Führungssäulen 92 festgelegt,
die jeweils parallel zu einer Führungssäule 19 des
Stößels 18 angeordnet sind
und mittels einer oberen Wälzführung 93 und
einer unteren Wälzführung 94 am
Gestelloberteil 13 verschiebbar gelagert sind. Eine derartige
Festlegung und Lagerung der Führungssäulen ist
allerdings nicht zwingend erforderlich. Es kann auch vorgesehen
sein, die Führungssäulen 92 am
Gestelloberteil 13 festzulegen und die Wälzführungen 93, 94 an
der Ausgleichsmasse 91 anzuordnen.
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Die
Ausgleichsmasse 91 ist über
zwei zweite Kurbelstelzen 96, 97 gelenkig mit
den Schubstangen 37 bzw. 38 verbunden. Hierzu
sind die zweiten Kurbelstelzen 96, 97 jeweils
an einem Anlenkpunkt 98 bzw. 99 gemeinsam mit
einer ersten Kurbelstelze 42 bzw. 43 an die Schubstange 37 bzw. 38 angelenkt. Durch
Drehung der Exzenterwelle 16 und die über das Pleuel 35 erzeugte
Bewegung der Schubstangen 37, 38 können die
einander zugeordneten ersten und zweiten Kurbelstelzen 42, 96 bzw. 43, 97 auseinander
geschwenkt werden, so dass die Ausgleichsmasse 91 eine
bezogen auf die Bewegung des Stößels 18 um
180° phasenverschobene
Hin- und Herbewegung ausführt,
das heißt
bei einer Abwärtsbewegung des
Stößels 18 wird
die Ausgleichsmasse 91 nach oben bewegt und bei einer Aufwärtsbewegung
des Stößels 18 führt die
Ausgleichsmasse 91 eine Bewegung nach unten aus.
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Auch
bei Einsatz einer Ausgleichsmasse 91 kann durch eine zur
Mittelachse 30 versetzte Anordnung der Exzenterwelle 16 ein
unsymmetrischer Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 und
damit auch der Ausgleichsmasse 91 erzeugt werden. 7 zeigt hierzu schematisch
eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 100 belegte fünfte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-, Stanz-
oder Umformautomaten, die sich von der in 6 dargestellten vierten Ausführungsform
lediglich durch eine Anordnung der Exzenterwelle 16 versetzt
zur Mittelachse 30 unterscheidet.
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In 8 ist schematisch eine insgesamt
mit dem Bezugszeichen 110 belegte sechste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt, die ähnlich ausgestaltet ist wie
die in 5 illustrierte
dritte Ausführungsform.
Auch beim Press-, Stanz- oder Umformautomaten 110 kann
mittels Verstellmechaniken 81, 82 der Hub des
Stößels 18 im
laufenden Betrieb verändert
werden, wobei bei der sechsten Ausführungsform entsprechend der
in 6 und 7 dargestellten Ausführungsformen zusätzlich eine
Ausgleichsmasse 91 zum Einsatz kommt, um auftretende Massenkräfte auszugleichen.
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In 9 ist eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 120 belegte siebte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt. Dieser weist ebenfalls
Verstellmechaniken 81, 82 zur Hubverstellung des
Stößels 18 auf
sowie eine Ausgleichsmasse 91. Von der in 8 illustrierten sechsten Ausführungsform
unterscheidet sich der Press-, Stanz- oder Umformautomat 120 lediglich
durch die Positionierung der Exzenterwelle 16 auf der Mittelachse 30.
Der Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des Stößels 18 der siebten Ausführungsform
ist somit symmetrisch zu dessen unterem Totpunkt, wie dies voranstehend
unter Bezugnahme auf die 1, 3 und 4 bereits im Einzelnen erläutert wurde.
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In 10 ist eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 130 belegte achte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt, bei der ebenfalls eine Ausgleichsmasse 91 vorgesehen
ist und die Exzenterwelle 16 entsprechend den in den 7 und 8 illustrierten fünften und sechsten Ausführungsformen versetzt
zur Mittelachse 30 angeordnet ist. Im Unterschied zu den
fünften
und sechsten Ausführungsformen 100 bzw. 110 kommt
jedoch bei der in 10 dargestellten
achten Ausführungsform 130 zur
Hubverstellung eine im Schieber 40 angeordnete Verstellmechanik 131 zum
Einsatz, während
die Lagerung der ersten Stützstreben 45, 46 am
Gestelloberteil 13 mittels ortsfester Lager 58, 59 erfolgt. Über die Verstellmechanik 131 sind
das Pleuel 35 und die Schubstangen 37, 38 miteinander
gekoppelt. Das Pleuel 35 ist an einem oberen Anlenkpunkt 132 gelenkig
mit der Verstellmechanik 131 verbunden und die beiden Schubstangen 37 und 38 sind
gemeinsam an einem unteren Anlenkpunkt 133 gelenkig mit
der Verstellmechanik 131 verbunden. Mittels der Verstellmechanik 131 kann
der vertikale Abstand, den die beiden Anlenkpunkte 132 und 133 zueinander
einnehmen, verstellt werden, um dadurch den Hub des Stößels 18 zu
verändern.
Die Verstellmechanik 131 weist hierzu eine koaxial zur
Mittelachse 30 ausgerichtete Spindel 134 auf,
die mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Servomotors
um ihre Längsachse
in Drehung versetzt werden kann und die in ihrem einen Endbereich
ein Rechtsgewinde und in ihrem anderen Endbereich ein Linksgewinde trägt, wobei
diese Bereiche der Spindel jeweils mit einer Tragmutter in Eingriff
stehen, an der das Pleuel 35 bzw. die Schubstangen 37, 38 angelenkt
sind. Durch Drehung der Spindel 134 kann somit auf konstruktiv
einfache Weise während
des laufenden Betriebes des Press-, Stanz- oder Umformautomaten 130 der
Abstand der Anlenkpunkte 132, 133 zueinander verstellt
werden.
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In 11 ist eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 140 belegte neunte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten dargestellt, der weitgehend identisch ausgebildet
ist wie die in 6 illustrierte
vierte Ausführungsform.
Allerdings ist am Gestelloberteil 13 kein Schieber 40 in
vertikaler Richtung verschiebbar gelagert, ein derartiger Schieber 40 entfällt vielmehr bei
der neunten Ausführungsform.
Die zweiten Kurbelstelzen 96 bzw. 97 sind bei
Press- Stanz- oder Umformautomat 140 jeweils mittels einer
zweiten Stützstrebe 141 bzw. 142 gelenkig
am Gestelloberteil 13 abgestützt. Derartige zweite Stützstreben 141, 142 können optional
auch bei sämtlichen
voranstehend erläuterten
Ausführungsformen,
die eine Ausgleichsmasse 91 aufweisen, zum Einsatz kommen. Die
zweiten Stützstreben 141, 142 sind
in Längsrichtung
der jeweiligen zweiten Kurbelstelze 96 bzw. 97 mittig
an die Kurbelstelze 96 bzw. 97 angelenkt und mit
ihrem der jeweiligen Kurbelstelze 96, 97 abgewandten
Ende jeweils gemeinsam mit einer ersten Stützstrebe 45 bzw. 46 am
ortsfesten Lager 58 bzw. 59 verschwenkbar gehalten.
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Ohne
dass der Schieber 40 Verwendung findet kann auch bei Einsatz
der zweiten Stützstreben 141, 142 die
Exzenterwelle 16 zur Mittelachse 30 versetzt angeordnet
sein. Eine derartige Ausgestaltung zeigt die in 12 illustrierte zehnte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 150 belegt
ist.
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Der
Einsatz der zweiten Stützstreben 141, 142 schließt den zusätzlichen
Einsatz eines Schiebers 40, der koaxial zur Mittelachse 30 verschiebbar am
Gestelloberteil 13 gelagert ist, nicht aus, vielmehr kann
ein derartiger Schieber 40 zusätzlich zu den zweiten Stützstreben 141, 142 zum
Einsatz kommen.
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Dies
ist in 13 illustriert,
die schematisch eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 160 belegte elfte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten wiedergibt. Der Einsatz des Schiebers 40 zusätzlich zu
den zweiten Stützstreben 141, 142 hat
eine besonders hohe Kippsteifigkeit des Stößels 18 zur Folge.
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In 14 ist eine insgesamt mit
dem Bezugszeichen 170 belegte zwölfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten schematisch dargestellt, die sich von der
in 13 illustrierten
elften Ausführungsform durch
eine zur Mittelachse 30 versetzte Anordnung der Exzenterwelle 16 unterscheidet.
Wie bereits erläutert,
kann durch eine derartige Positionierung der Exzenterwelle 16 ein
bezogen zum unteren Totpunkt unsymmetrischer Weg- und Geschwindigkeitsverlauf des
Stößels 18 erzeugt
werden.
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15 schließlich zeigt
schematisch eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 180 belegte
dreizehnte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Press-,
Stanz- oder Umformautomaten, bei dem die zweiten Kurbelstelzen 96, 97 mittels
zweiter Stützstreben 141 bzw. 142 gelenkig
am Gestelloberteil 13 abgestützt sind und zusätzlich ein
Schieber 40 zum Einsatz kommt. In entsprechender Weise
wie bei der in 10 illustrierten
achten Ausführungsform
nimmt der Schieber 40 eine Verstellmechanik 131 auf,
so dass der Hub des Stößels 18 während des
laufenden Betriebes des Press-, Stanz- oder Umformautomaten 180 verstellt
werden kann, indem der gegenseitige Abstand der Anlenkpunkte 131 und 132 des
Pleuels 35 bzw. der Schubstangen 37, 38 verändert wird.