-
Die
Neuerung betrifft eine Hochwasserschutzwand, die aus mindestens
einem Dammbalken besteht, der mit seinen Endungen in Halteschlitzen
von beidseitig des Dammbalkens vorgesehenen Profilen angeordnet
ist. Entsprechende Hochwasserschutzwände sind beispielsweise aus
der Praxis bekannt.
-
Bei
Bedarf können
entsprechende Hochwasserschutzwände
dadurch schnell aufgebaut werden, indem in die Halteschlitze der
Pfosten mehrere Dammbalken übereinander
gestapelt werden und somit einen Schutz vor Hochwasser bieten. Dabei
ist jedoch häufig
eine unzureichende Abdichtung des untersten Dammbalkens zum Untergrund
gegeben mit der dadurch verbundenen Wasserdurchlässigkeit, und zudem ist eine
Stabilität
einer entsprechend ausgebildeten Hochwasserschutzwand zu befürchten, wenn
der Druck des Hochwassers auf der Hochwasserschutzwand wirkt und
zu einer Verformung der Dammbalken führen kann, die nur an ihren
jeweiligen Endungen von den Pfosten gehalten werden. Dies trifft
insbesondere dann zu, wenn die Dammbalken aus Kunststoff gebildet
sind.
-
Der
Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hochwasserschutzwand derart
auszubilden, daß sie
kostengünstig
herstellbar ist und auch bei starkem, auf der Hochwasserschutzwand
lastenden Wasserdruck eine Verformung und hierdurch entstehende
Beschädigung
bzw. Undichtigkeit der Hochwasserschutz verhindert.
-
Diese
der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des kennzeichnenden
Teiles des Hauptanspruches gelöst.
-
Mit
anderen Worten ausgedrückt
wird eine Hochwasserschutzwand vorgeschlagen, die aus Pfosten besteht,
die ihrerseits Halteschlitze für
die Aufnahme von Endungen von Dammbalken aufweisen, d. h. die Dammbalken
können
mit ihren Endungen in die Halteschlitze zweier beabstandet angeordneter
Pfosten eingeführt
werden, wobei unterhalb des untersten Dammbalkens ein Halteprofil
vorgesehen ist, das sich an den Pfosten abstützt und das zumindest teilweise
die Seitenwand des untersten Dammbalkens abdeckend ausgebildet ist.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Neuerung sind in den Unteransprüchen erläutert.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung ist das Halteprofil als L-Profil ausgebildet,
um zum einen eine einfache Montage der Hochwasserschutzwand zu ermöglichen
und zum anderen eine kostengünstige Herstellung
derselben zu ermöglichen.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung ist die die Seitenwand des untersten
Dammbalkens zum Teil abdeckende Seitenwandung des Halteprofils auf
der dem Hochwasser abgewandten Seite der Hochwasserschutzwand ausgebildet,
um auf diese Art ein Verformen der Hochwasserschutzwand zumindest
zu reduzieren.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung sind an den Pfosten der Hochwasserschutzwand
Halteplatten angeordnet, die zwischen sich und dem Halteschlitz
für den
Dammbalken einen Aufnahmeraum für
das Halteprofil ausbilden, um durch eine sehr kostengünstige und
robuste Ausbildung des Pfostens eine erhöhte Stabilität der Hochwasserschutzwand
zu ermöglichen,
wobei in vorteilhafter Weise ein Pfosten auf seinen beiden gegenüberliegenden
Seiten eine entsprechende Ausbildung der Halteplatten aufweist.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung ist eine Dichtung zwischen Halteprofil
und unterstem Dammbalken vorgesehen, um hierdurch eine besonders
gute Abdichtung im unteren Bereich der Hochwasserschutzwand zu ermöglichen.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung ist das Halteprofil lösbar von
den Pfosten ausgebildet, um in Art eines Baukastensystems der Hochwasserschutzwand
zum einen ein schnelles Aufbauen derselben zu ermöglichen
und bei Nichtbedarf ein schnelles Abbauen der Hochwasserschutzwand
möglich
zu machen sowie ein platzgünstiges
Verstauen der für
die Hochwasserschutzwand erforderlichen Bauteile.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung sind die Halteprofile aus Metall hergestellt,
um der Hochwasserschutzwand eine erforderliche Stabilität zu geben, während die
Dammbalken beispielsweise aus Kunststoff, vorzugsweise mit einer
Metallarmierung ausgebildet sein können, um eine sehr kostengünstige Herstellung
der Hochwasserschutzwand zu ermöglichen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Neuerung wird entsprechend der beigefügten Figuren erläutert, wobei
-
1 schaubildlich eine Hochwasserschutzwand
darstellt,
-
2 stellt im Schnitt einen
Teil einer Hochwasserschutzwand dar,
-
3 stellt im Längsschnitt
einen Dammbalken dar,
-
4 zeigt einen Dammbalken
in einer Draufsicht, der zum Teil geschnitten ist,
-
5 zeigt in einer Perspektive
einen Teil der Hochwasserschutzwand und
-
6 stellt eine mit einem
Spanngurt gesicherte Hochwasserschutzwand dar.
-
Eine
Hochwasserschutzwand 1 besteht im wesentlichen aus mehreren
Dammbalken 2, die übereinander
angeordnet sind und von Pfosten 3 gehalten werden, die
wiederum in Bodenhülsen 4 angeordnet
sind.
-
Die
Pfosten 3 weisen in diesem Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildete
Profile 5 auf, die Halteschlitze 6 ausbilden,
in die die Dammbalken 2 an ihren Rändern eingeschoben werden können. Dies
wird auch aus 2 ersichtlich
mit dem dort eingezeichneten Dammbalken 2 und den ihn haltenden Profilschenkeln 5a sowie 5b.
Darüber
hinaus erfolgt eine Halterung und Abdichtung des untersten Dammbalkens 2 durch
ein L-förmiges
Profil 7, auf dem unter Zwischenschaltung einer Dichtung 8 der
unterste Dammbalken 2 besteht. Das L-Profil 7 wird
durch Halteplatten 9 gehalten, die sich auf der dem Hochwasser
abgewandten Seite der Hochwasserschutzwand 1 befinden und
zu einer zusätzlichen
Stabilisierung der Hochwasserschutzwand 1 beitragen.
-
Die
Dammbalken 2 bestehen im wesentlichen aus Kunststoff, in
diesem Ausführungsbeispiel aus
Recycling-Kunststoff und in vorteilhafter Ausgestaltung aus Polyolefinen,
die eine sehr glatte Oberfläche
aufweisen. Im Inneren des Dammbalkens 2 ist ein Vierkantrohr 10 ausgebildet,
das in diesem Ausführungsbeispiel
aus Stahl besteht und in den Dammbalken 2 eingegossen ist
und zu einer zusätzlichen
Stabilität
des Dammbalkens 2 beiträgt
und insbesondere ein Ausbuchten des Dammbalkens 2 verhindert,
wenn Hochwasser auf die Hochwasserschutzwand drückt.
-
Wie
aus den 3 und 4 ersichtlich wird, erstreckt
sich das Vierkantrohr 10 mittig entlang der Längsrichtung
des Dammbalkens 2, wobei anstatt des in diesem Ausführungsbeispiel
verwandten Vierkantrohres selbstverständlich auch geschlossene Rohre
oder Profile verwendet werden können.
Dabei reicht der Metallkern bzw. das Vierkantrohr 10 nicht bis
zum Ende der Stirnseiten 11, 12, sondern zwischen
den Stirnseiten 11, 12 und dem Vierkantrohr 10 ist
jeweils eine Dehnungskammer 14, 15 ausgebildet,
in die sich das Vierkantrohr 10 im Normalfall nicht erstreckt.
Diese Dehnungskammer ermöglicht
es bei einer Ausdehnung des Metallkernes bzw. Metallvierkantrohres 10,
daß eine
Bewegung dieses Vierkantrohres 10 nur in die Dehnungskammer 14, 15 hinein erfolgt
und auf alle Fälle
verhindert wird, daß das Vierkantrohr 10 über die
Stirnseiten 11, 12 hinausragt, denn dann wäre es schwierig
bzw. sogar unmöglich,
einen derartigen festgeklemmten Dammbalken 2 auf dem Profil 5 herauszuziehen.
-
Die
Dehnungskammern 14, 15 sind in diesem Ausführungsbeispiel
zu den Stirnseiten 11, 12 offen ausgebildet und
können
z. B. durch Stopfen 16, 17 verschlossen werden,
so daß die Öffnung der Dehnungskammern
zu den Stirnseiten 11, 12 geschlossen ist und
das Eindringen von Wasser/Schmutz in die Dehnungskammern vermieden wird.
Hierdurch wird eine Korrosion des Vierkantrohres 10 vermieden
und zudem ein leichtes Entnehmen/Einsetzen der Dammbalken in die
Profile 5 ermöglicht.
Die Verschlußstopfen 16,17 ragen
nicht über
die Stirnseiten 11, 12 hinaus. Anstelle der Stopfen 16, 17 können die
Dehnungskammern 14, 15 z.B. auch durch Montageschaum,
Silikon od. dgl. verschlossen werden.
-
Ein
Vorteil der zu den Stirnseiten 11, 12 zunächst offen
ausgebildeten Dehnungskammern ist, daß bei montierten Dammbalken
entsprechend 1 der Zugang
zu diesen Dehnungskammern nicht sichtbar ist und geschützt in den
Profilen 5 angeordnet ist, so daß eine Beschädigung oder
starke Verschmutzung dieser Dehnungskammern ausgeschlossen ist.
-
Die
Dammbalken 2 sind zu ihren Rändern an den Stirnseiten 11, 12 verjüngt ausgebildet,
wie aus 3 ersichtlich
ist, d. h. an den Stirnseiten sind sie schmaler ausgebildet als
im mittleren Bereich, um zum einen eine einfache Montage/Demontage
in den Profilen 5 zu ermöglichen und zum anderen, um
eine höhere
Stabilität
in den mittleren Bereichen zu haben.
-
An
den Stirnseiten weist der Dammbalken 2 Profilierungen auf,
und zwar einenendes eine Nut 18 und anderenendes eine Feder 19,
so daß beim
Aufeinanderstecken mehrerer Dammbalken 2 die Feder des
einen Dammbalkens in die Nut des benachbarten Dammbalkens eingreift,
um hierdurch einen festen Sitz der Dammbalken zueinander zu ermöglichen und
um zum anderen eine Abdichtung zwischen den Dammbalken zu erreichen.
-
Der
vorgeschlagene Dammbalken kann beispielsweise eine Länge von
2,50 m haben und in seinem mittleren Bereich eine Stärke von
4,2 cm.
-
In 5 ist in einem Ausschnitt
der obere Bereich der Bodenhülse 4 zu
sehen mitsamt des darin angeordneten Pfostens 3, der lösbar in
der Bodenhülse 4 angeordnet
ist, d. h. bei Nichtgebrauch kann der Pfosten 3 mitsamt
der weiteren Teile der Hochwasserschutzwand 1 entfernt
werden, so daß lediglich
die Bodenhülse 3 im
Boden verbleibt. An dem in 5 teilweise
dargestellten Pfosten 3 ist das in diesem Ausführungsbeispiel
als U-Profil ausgebildete Profil 5 dargestellt mitsamt
des Profilschenkels 5a und 5b. Die Schenkel 5a und 5b sind
in diesem Ausführungsbeispiel
gleichschenklig ausgebildet, jedoch können sie auch ungleichmäßig ausgebildet sein.
In den zwischen die Profilschenkel 5a und 5b gebildeten
Halteschlitz 6 kann der Dammbalken 2 mit seiner
Endung eingeschoben werden.
-
Zusätzlich sind
an dem Pfosten 3 Halteplatten 9 z.B. durch Verschweißen befestigt,
die beabstandet zu den Profilschenkeln 5a angeordnet sind und
einen seitlich geöffneten
Aufnahmeraum 20 ausbilden, in den ein Halteprofil eingeschoben
werden kann, das in diesem Ausführungsbeispiel
als L-Profil 7 ausgebildet ist. Der lange Schenkel dieses
L-Profils 7 befindet sich somit zwischen der Halteplatte 9 und dem
Profilschenkel 5a, und der kurze Schenkel 21 ragt
in Gebrauchszustand unter den Dammbalken 2, der unter Zwischenschaltung
der Dichtung 8, z. B. einer Moosgummidichtung, auf dem
Schenkel 21 des L-Profils 7 auf liegt. Das L-Profil 7 erstreckt
sich zwischen zwei benachbarten Pfosten 3 und bewirkt u.
a. über
die Dichtung 8 eine gute Abdichtung der Hochwasserschutzwand 1 zwischen
dem untersten Dammbalken und dem Untergrund, und darüber hinaus
bewirkt das Profil eine wesentliche Erhöhung der Stabilität der Hochwasserschutzwand
im Hinblick auf den auf die Hochwasserschutzwand 1 lastenden Druck
des Hochwassers, wobei sich der lange Schenkel 22 des L-Profils
auf der dem Wasser abgewandten Seite der Hochwasserschutzwand 1 befindet.
Das eingesetzte Profil, wie beispielsweise das hier vorgeschlagene
L-Profil ist als separates Bauteil zu dem Pfosten 3 ausgebildet,
es kann jedoch auch fest lösbar
bzw. nicht lösbar
mit dem Profil 3 verbunden sein. Selbstverständlich kann
das eingesetzte Profil auch eine andere Gestalt als die vorgeschlagene
L-Form haben, z. B. eine U- oder C-Form.
-
Es
wird mit der vorgeschlagenen Hochwasserschutzwand ein sehr einfach
zu montierendes bzw. demontierendes Baukastensystem vorgeschlagen,
das, wenn es nicht benötigt
wird, in einfacher Weise zu demontieren ist bzw. wenn es aufgebaut wurde,
selbst starken Belastungen von Hochwasserständen widerstehen kann.
-
Das
in diesem Ausführungsbeispiel
eingesetzte L-Profil stützt
zumindest den untersten Dammbalken der Hochwasserschutzwand 1 an
seiner dem Hochwasser entgegengesetzten Seite ab. In einer anderen
Ausführungsform
wird der Halteschlitz 6 breiter ausgebildet, so daß er sowohl
den Dammbalken als auch das L-Profil 7 gleichzeitig aufnehmen kann,
so daß eine
separate Halteplatte nicht nötig
ist.
-
Bezugnehmend
auf 6 ist die Hochwasserschutzwand
dargestellt, deren Dammbalken 2 über einen Spanngurt 23 miteinander
befestigt sind bzw. aufeinandergepreßt werden, wobei der Spanngurt 23 z.B. über einen
Ratschenverschluß 24 gespannt
bzw. gelockert werden kann. Durch die Verwendung eines ent sprechenden
Spanngurtes 23 wird auf sehr kostengünstige, jedoch höchst effektvolle
Art und Weise ein festes Aufeinanderpressen der einzelnen Dammbalken 2 aufeinander
ermöglicht,
um hierdurch eine größtmögliche Abdichtung
im Grenzbereich der Dammbalken zueinander zu erreichen, ohne daß separate
Dichtungen zwischen den einzelnen Dammbalken 2 nötig sind.