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Die
Erfindung betrifft einen Schubkasten mit einer zwischen Seitenwänden und
einer Rückwand gehaltenen
Bodenplatte.
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Schubkästen, beispielsweise
für Küchenmöbel, weisen üblicherweise
eine durch zwei Seitenwände
und eine Rückwand
gebildete Zarge aus Metall oder Kunststoff auf, in die eine trägfähige Bodenplatte
eingeschoben ist. Die Bodenplatte wird bisher zumeist durch eine
Spanplatte in geeigneter Dicke gebildet, die in der Lage ist, das
Gewicht des Schubkasteninhalts aufzunehmen.
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Es
sind Kunststoffschubkästen
bekannt, bei denen die Zarge und ein die Bodenplatte abdeckender
Kunststoffboden durch ein in einem Stück hergestelltes Spritzteil
gebildet werden. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dem Kunststoffboden
an der Oberseite ein gewisses Relief zu geben und ihn dadurch optisch
aufzulockern.
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Andererseits
sind Schubkästen
bekannt, bei denen die Oberseite der in die Zarge eingeschobenen
Bodenplatte unmittelbar die sichtbare Bodenfläche des Schubkastens bildet.
In diesem Fall sollte die als Bodenplatte dienende Spanplatte zumindest
an der Oberseite eine Dekorschicht aufweisen, die ein ästhetisch
ansprechendes Erscheinungsbild bietet und dabei kratz- und wasserfest
ist. Zwar ist es möglich,
die Dekorplatte beispielsweise durch Bedrucken mit einem dekorativen
Muster zu versehen, doch ist die Herstellung solcher Bodenplatten
mit Dekor relativ aufwendig. Damit ein Verzug der Bodenplatte vermieden
wird, sollte auch auf der Unterseite eine Dekorplatte angebracht
werden.
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In
letzter Zeit besteht zunehmend Bedarf an Schubkästen mit einer relativ großen Breite
von beispielsweise 1200 mm oder mehr. Bei Schubkästen mit solchen Abmessungen
ist die spritztechnische Herstellung eines einteiligen Schubkastens
mit einem Kunststoffboden, der die Bodenplatte verkleidet, relativ
kostspielig. Außerdem
wird durch eine hinreichend tragfähige Spanplatte als Bodenplatte
das Gesamtgewicht des Schubkastens beträchtlich erhöht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, einen Schubkasten zu schaffen, der
eine leichte und dennoch tragfähige
und stabile Bodenplatte mit einem dekorativen Oberflächenmuster
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Bodenplatte eine Sandwich-Struktur mit einer Grundplatte, einer
Wabeneinlage und einer transparenten oder transluzenten Deckplatte
aufweist.
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Solche
Sandwich-Strukturen mit Wabeneinlagen sind grundsätzlich im
Flugzeugbau und auch im Möbelbau
bereits bekannt und zeichnen sich durch eine hohe Stabilität bei verhältnismäßig geringem
Gewicht aus. Dadurch, daß erfindungsgemäß die die
Bodenfläche
des Schubkastens bildende Deckplatte aus durchsichtigem oder durchscheinendem
Material besteht, bleibt die Wabenstruktur zumindest in einem gewissen
Ausmaß durch
die Deckplatte hindurch sichtbar und hat dadurch eine ansprechende
dekorative Wirkung. Die Deckplatte kann dabei eine glatte, reinigungsfreundliche
Oberfläche
aufweisen, und der dekorative Effekt der Wabeneinlage bleibt auch
dann erhalten, wenn nach längerem
Gebrauch an der Oberfläche
der Deckplatte ein gewisser Abrieb auftritt. Insbesondere bei einer
Deckplatte aus transluzentem Material sind Kratzer in der Oberfläche kaum
sichtbar.
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Die
Wabenstruktur kann beispielsweise durch Verschweißung oder
Klebung fest mit der Grundplatte und der Deckplatte verbunden werden, so
daß eine
hohe Tragfähigkeit
erreicht wird. Durch Wahl unterschiedlicher Wabenmuster lassen sich
unterschiedliche dekorative Effekte erzielen.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schubkastens;
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2 einen
Querschnitt durch den Schubkasten;
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3 einen
Querschnitt einer Bodenplatte des Schubkastens; und
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4 die
Bodenplatte in der Draufsicht.
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Der
in 1 gezeigte Schubkasten weist eine Zarge 10 mit
zwei Seitenwänden 12 und
einer Rückwand 14 auf,
in die eine Bodenplatte 16 eingeschoben ist. An der Vorderseite
ist der Schubkasten durch ein Vorderstück 18 verblendet.
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Wie 2 zeigt,
bilden die Seitenwände 12 jeweils
im unteren Bereich eine waagerechte Nut 20, in die die
Bodenplatte 16 eingeschoben ist, Die Bodenplatte weist
eine Sandwich-Struktur auf, mit einer unteren Grundplatte 22,
einer die Oberseite des Bodens bildenden Deckplatte 24 und
einer dazwischen eingefügten
versteifenden Wabeneinlage 26 aus Kunststoff. Die Deckplatte 24 besteht
aus einem transluzenten Material, beipielsweise einem transluzenten
Kunststoff, so daß die
Wabenstruktur der Wabeneinlage 26 durch die Deckplatte
durchscheint, wie in 1 zu erkennen ist. Auf diese
Weise wird ein dekoratives Muster auf der Bodenfläche des Schubkastens
erreicht.
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Im
gezeigten Beispiel besteht die Grundplatte 22 aus dem gleichen
Material wie die Deckplatte 24 und sie hat auch die gleiche
Dicke, so daß eine hohe
Verformungsstabilität
der Bodenplatte unter Last gewährleistet
ist. Zugleich besteht in diesem Fall die Möglichkeit, die Bodenplatte
zu wenden, falls die Oberseite der Deckplatte 24 verschlissen
ist.
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Im
gezeigten Beispiel weisen die Seitenwände 12 jeweils ein
Tragprofil 28 aus Stahl auf, das ein Auflager für die Bodenplatte 16 sowie
eine Rinne zur Aufnahme einer nicht gezeigten Auszugsschiene bildet.
Auf dem Tragprofil 28 ist ein durch ein Spritzteil aus
Kunststoff gebildeter Aufsatz 30 befestigt, der die erwähnte Nut 20 für die Bodenplatte 16 bildet.
Die Rückwand 14 besteht
im gezeigten Beispiel ganz aus Kunststoff und hat ein dem Aufsatz 30 entsprechendes
Profil. Der Schubkasten ist hier als Zargenschubkasten ausgebildet,
d.h., die Rückwand 14 wird
getrennt von den Seitenwänden 12 hergestellt
und nachträglich
durch Steckverbinder mit den Seitenwänden verbunden.
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In 3 und 4 ist
die Bodenplatte 16 noch einmal gesondert dargestellt. Die
Wabeneinlage 26 ist mit der Grundplatte 22 und
der Deckplatte 24 fest verschweißt oder verklebt. In der Draufsicht
in 4 sind durch die Deckplatte durchscheinenden Waben 32 der
Wabeneinlage zu erkennen. Bei den Waben 32 handelt es sich
in diesem Beispiel um senkrecht stehende, dicht gepackte Röhrchen.
Wahlweise können
jedoch auch sechseckige oder andere Wabenmuster verwendet werden.