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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Glas/Glaskeramik-/Metall-Durchführung sowie
eine Leuchtvorrichtung, insbesondere ausgehend von Glaskeramikgrünglas. Die
Glaskeramiken, die aus dem Glaskeramikgrünglas erhalten werden, weisen
bevorzugt die Form einer Platte auf. Der Einsatz kann in vielfältigen Anwendungsbereichen
bzw. in vielfältigen
Typen von Lampen erfolgen, beispielsweise im Bereich der allgemeinen Beleuchtung
oder der Automobilbeleuchtung bzw. in Temperaturstrahlern, wie Halogenlampen
oder Glühlampen
bzw. in Hochdruck- oder Niederdruckentladungslampen. Insbesondere
können
die Glaskeramiken auch miniaturisiert zum so genannten „Backlighting" im Zusammenhang
mit der Hintergrundbeleuchtung von Flachbildschirmen eingesetzt
werden.
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Bei
herkömmlichen
Beleuchtungsquellen wie Glühlampen,
Halogenlampen und Gasentladungslampen haben die transparenten Kolben,
bevorzugt aus Glas oder transluzenter Keramik in gestreckt zylindrischer oder
gedrungen – bauchiger
Form, im Wesentlichen zwei unterschiedliche Aufgaben, wie unten
beschrieben.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Lampen bzw. Anwendungen
definiert, bei denen der Glaskolben als erste Umhüllende der
lichtemittierenden Einheit, beispielsweise des Filamentes, und/oder
als hermetisch dichter Körper
für Schutz-
bzw. Entladungsgase verwandt wird. Diese Anwendungen werden als Typ
A-Anwendungen bezeichnet.
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Anwendungen
vom Typ A sind Anwendungen, bei denen die Glaskolben die erste Umhüllende der
lichtemittierenden Einheit darstellen. Hierunter fallen insbesondere
Lampen des Typs „Glühbirne" oder „Halogenstrahler" in denen eine stromdurchflossene
und dadurch stark erhitzte Metallwendel Licht aussendet, beispielsweise
Glühbirnen
oder Halogenstrahler. Zur Erhöhung
der Lebensdauer sowie Steigerung der Lichtausbeute werden bei derartigen
Lampen die Kolben mit „schweren" Gasen wie Krypton,
Argon oder Xenon befüllt.
Im Falle von Halogenlampen sind dies Halogenide, welche sich mit
von der Wendel abdampfendem Wolfram verbinden und an der heißesten Stelle
der Wolframwendel wieder zersetzen, wodurch der Wendeldraht an der dünnsten Stelle
einen Materialaufbau erfährt.
Dies bezeichnet man als Halogenkreislauf. Mit Hilfe von Halogenzusätzen ist
es möglich,
innerhalb einer bestimmten Temperaturspanne die Kolbenschwärzung, bedingt durch
abdampfendes und kondensierendes Wolfram, und die mit ihr einhergehende
Lichtstromabnahme praktisch völlig
zu unterbinden. Deshalb kann bei Halogen-Glühlampen die Kolbengröße stark
verkleinert werden, wodurch einerseits der Füllgasdruck erhöht werden
kann und andererseits der wirtschaftliche Einsatz der teuren Edelgase
Krypton und Xenon als Füllgas
ermöglicht
wird.
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In
einer alternativen Ausgestaltung einer Anwendung vom Typ A bildet
der Glaskolben den Reaktionsraum einer Gasentladung. Der Glaskolben
kann zusätzlich
als Träger
von lichtkonvertierenden Schichten fungieren. Derartige Lampen sind
beispielsweise Niederdruck-Fluoreszenzlampen sowie Hochdruck-Gasentladungslampen.
In beiden Fällen
werden flüssig
oder gasförmig
eingebrachte Stoffe – oftmals
Quecksilber (Hg) und/oder Xenon (Xe) und/oder Neon (Ne), durch Bogenentladung
zwischen zwei in den Kolben ragenden Elektroden angeregt und zu
stimulierter Emission, meist im UV-Bereich gebracht. Bei Niederdrucklampen,
beispielsweise bei Backlightlampen, werden die diskreten UV Linien
durch Fluoreszenzschichten teilweise in sichtbare konvertiert. Bei
Mitteldruck- und Hochdruckentladungslampen werden die Füllgase unter
hohen Druck bis 100 bar oder mehr gesetzt. Durch Stosseffekte sowie
Bildung von Molekülen,
z. B. von Hg entarten die diskreten Linien zu Emissionsbanden mit
der Konsequenz, dass quasi weißes
Licht abgegeben wird. Hinzu kommen optisch aktive Stoffe, beispielsweise
Halogenide der seltenen Erden, insbesondere Dysprosium – Halogenide
welche fehlende spektrale Anteile auffüllen und die Farbechtheit erhöhen Die
Abhängigkeit
der Weißqualität vom Druck
wird in Derra et al. in „UHP-Lampen:
Lichtquellen extrem hoher Leuchtdichte für das Projektionsfernsehen", Phys. Bl. 54 (1998)
Nr.9 817–820
beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Veröffentlichung wird vollumfänglich in
den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung mitaufgenommen.
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Bei
Anwendungen des Types B- dient der Glaskolben als zweite Umhüllende beispielsweise
zur thermischen Kapselung der eigentlichen lichtemittierenden Einheit
und/oder zum Bruch-/ Explosionsschutz bzw. zum Schutz von Materialien
und dem Lampenanwender vor schädlichen
Strahlen, insbesondere vor UV-Strahlen.
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Anwendungen
des Typs B finden sich beispielsweise in Hochdruckentladungslampen.
Lampenkolben für
Hochdruckentladungslampen werden auf möglichst hohen Betriebstemperaturen
bis 1000°C
bzw. darüber betrieben.
Je höher
die Betriebstemperaturen sind, desto höher ist der Farbwiedergabeindex
und die Wirksamkeit und umso geringer sind Unterschiede der Lichtqualität von Lampe
zu Lampe.
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Zur
thermischen Isolation des Entladungsgefäßes wird um den eigentlichen
Reaktionskörper
ein zweiter Glas-Hüllkolben
gestülpt,
wobei der Raum dazwischen meist evakuiert ist. Der Hüllkolben
ist zudem mit UV blockenden Komponenten dotiert.
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Soll
eine Hochdruckentladungslampe ohne weitere Schutzvorkehrungen direkt
in einer Lampenfassung betrieben werden, d. h. ist die Lampe nicht
in eine Leuchte mit Abdeckscheibe integriert, wie von Aufbauten
von Niedervolt-Halogenstrahlern bekannt, so werden zwischen Hüllkolben
und Entladungskolben weitere zylindrische transparente Elemente,
vorzugsweise aus Kieselglas, eingefügt die als Explosionsschutz
dienen sollen. Diese zylindrischen, transparenten Elemente können aber
auch aus Glaskeramik bestehen, beispielsweise aus ROBAX®-Glaskeramik (ROBAX® ist
Marke der Anmelderin Schott-Glas, Mainz).
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Aufgrund
der unterschiedlichen Einsatzgebiete ergeben sich unterschiedliche
Anforderungen an die verwendeten Kolbengläser für Gläser bei Typ A- und Typ B-Anwendungen.
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Typ
A-Anwendungen erfordern thermisch sehr stabile Materialien, beispielsweise
Gläser,
welche sich unter den Belastungen der räumlich nahen Wolframwendel
bzw. den hohen Betriebstemperaturen unter Druck, insbesondere der
hohe Druck, der sich bei HID (High intenisty discharge) ergibt,
nicht verformen. Die Glaskolben stehen zudem unter Innendruck zwischen
2 und 25 bar bei Halogenlampen bzw. bis ca. 100 bar oder mehr bei
HID-Lampen. Die Kolben müssen
des Weiteren chemisch sehr inert sein, d. h., sie dürfen im
Kontakt mit den Füllstoffen
nicht reagieren. Dies bedeutet, dass keine Komponenten aus dem Glas
an die Umgebung abgeben werden dürfen,
insbesondere keine Alkalien oder OH-Ionen bzw. H2O.
Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die transparenten Materialien
dauerhaft hermetisch dicht mit den Zuführungsmetallen verschmolzen werden
können.
Insbesondere sollen die Glaskolben mit W oder Mo - Metall oder mit
Kovar-Legierungen verschmolzen werden können. Des Weiteren sollen die
derart verschmolzenen Durchführungen
auch gegenüber Temperaturwechselzyklen
stabil sein.
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Kalte
Lampentypen wie Niederdruck-Lampen erfordern vergleichsweise geringere
thermische Belastbarkeiten der Durchführungen. Werden derartige Niederdruck-Lampen aber als „Backlight"-Lampenkörper eingesetzt,
so ergeben sich besondere Anforderungen an die UV-Blockung.
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„Backlight"-Lampen sind Niederdruck-Entladungslampen,
die miniaturisiert in TFT („thin
film transistor")-Flüssigkristall-Displays
beispielsweise für
Bildschirme, Monitore, TV-Geräte
zur Hintergrundbeleuchtung eingesetzt werden können. Hierfür wurden bisher Multikomponenten-Gläser auf
Silicatbasis eingesetzt. Bei Verwendung als „Backlight"-Lampe wird an das Abschirmen von UV-Licht
durch das Glas der Lampe selbst hohe Anforderungen gestellt, da
andere Komponenten insbesondere solche aus Kunststoff, in den Flachbildschirmen
rasch altern und degenerieren.
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Bei
Typ B-Anwendungen sind die Anforderungen an die Temperaturbelastbarkeit
und die chemische Zusammensetzung/Resistenz im Allgemeinen niedriger
als bei Typ A-Anwendungen. So herrschen beispielsweise bei einer
HID Lampe nur Außenkolbentemperaturen
zwischen ca. 300–600°C. Wie oben
beschrieben sollten diese Kolben eine hohe UV Blockung, insbesondere
bei „Backlight"-Anwendungen, aufweisen. Weiterhin stellt
sich auch hier das Problem der Dichtigkeit der Durchführung. Es
ist jedoch nicht zwingend, dass die Durchführung gegenüber chemischen Reagenzien inert
ist.
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Als
Materialien für
Glaskolben bei Anwendungen vom Typ A werden im Stand der Technik
abhängig von
der Lampengrösse
und des Lampentyps Weichglas, Hartglas oder Kieselglas, im Bereich
Halogenlampen vorzugsweise alkalifreies Glas verwendet Diesbezüglich wird
auf Heinz G. Pfaender: SCHOTT Glaslexikon, mvg-Verlag, Seiten 122–128 verwiesen
oder auch die Patente
DE
197 47 355 C1 ,
DE
197 58 481 C1 ,
DE
197 47 354 C1 deren Offenbarungsgehalt vollumfänglich in
die vorliegende Anmeldung mitaufgenommen wird.
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Höchstleistungsentladungslampen
verwenden alternativ zu Kieselglas im Stand der Technik auch transluzentes
Aluminiumoxid, welches bis 1100°C
oder darüber
belastbar ist. Betreffend Höchstleistungsentladungslampen
wird beispielsweise auf die
EP
0 748780 B1 oder Krell et al: Transparent sintered corundum with
high Hardness and Strength in J. Am. Ceram. Soc. 86(4) 546–553 (2003)
verwiesen, deren Offenbarungsgehalt voll umfänglich in die vorliegende Anmeldung
mitaufgenommen wird:
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In
Niederdrucklampen kann als Glaskolbenmaterial vergleichsweise weiches
Glas, beispielsweise Borosilicatglas, verwandt.
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Als
Materialien der Glaskolben für
Typ B-Anwendungen kommt derzeit überwiegend
Kieselglas bzw. Multikomponentengläser z. B. des Typs Suprax (z.
B. SCHOTT Typ 8655 bzw. DURAN-Glass der Firma Schott-Glas Mainz)
zum Einsatz. Bei großen
Lampen, z. B Hochdruckentladungslampen für Straßenbeleuchtung, können die
Außenkolben
auch aus Weichglas gefertigt sein.
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Glaskeramiken
mit bevorzugten Eigenschaften zum gezielten Einsatz bei speziellen
Anwendungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielhaft
seien die prominenten Marken der Anmelderin, Ceran® und
Robax®,
genannt. Glaskeramiken wie die genannten weisen ein unitäres Spektrum
an Eigenschaften auf, welche aus gezielter, kontrollierter, temperaturgesteuerter,
partieller Kristallisation resultieren. Abhängig von Zusammensetzung, Art
und Weise der Herstellung des Ausgangsglases, das auch „Grünglas" genannt wird, und
Anpassung des Temperaturregimes in der Heißnachverarbeitung können bei
einer Glaskeramik unterschiedliche Kristallphasenarten, kristallographische
Spezies mit verschiedener Kristallmorphologie und Größe sowie
unterschiedliche Kristallmengen ausgeschieden werden. Dadurch lassen
sich insbesondere die thermische Dehnung, mechanische Stabilitäten, der
optische „Cut-off", insbesondere im
UV-Bereich usw., einstellen. Eine herausragende grundlegende Eigenschaft
einer Glaskeramik wie Robax® oder einer Glaskeramik aus
anderen chemischen Systemen stellt die hohe thermische Stabilität des Materials
dar, welche wesentlich höher
ist als die gängiger
Multikomponentengläser.
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Während Glaskeramiken
bislang in scheibenartiger Form als Kochplatten und Scheiben für Öfen und Kamine
Anwendung gefunden haben, gibt es bislang noch keine technische
Lösung
dafür,
diese vorteilhaften Materialien in anderen komplexeren Formen zu
fertigen und für
andere Anwendungen einzusetzen.
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Die
Verwendung von Glaskeramiken im Lampenbau ist beispielsweise in
GB 1,139,622 beschrieben. Hier wird eine Komposit-Lampe beschrieben,
bestehend aus einem Glaskeramikteil sowie einem Kieselglas-Fenster.
Die Teile sind mit einem Cu-haltigen Lotglas miteinander verbunden.
In der GB 1,139,622 werden keine Angaben gemacht zur Herstellung
von Grünglaskolben
oder -körper
bzw. deren Weiterprozessierung. Die Anwendung ist auf UV- und IR-Beleuchtungen
beschränkt.
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Die
US 3,960,533 beschreibt
die Anwendung von transluzent keramisierter Glaskeramik als Abschattung
vor dem grellen Wolfram-Filament in einer Glühbirne.
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Die
US 4,045,156 beschreibt
den Einsatz von partiell kristallisiertem Glas für Anwendungen in Photoflash-
Lampen. Diese Lampen zeichnen sich durch eine höhere Temperaturbeständigkeit,
höhere
Thermoschockbeständigkeit
sowie mechanischer Festigkeit als herkömmliche Glaskolbenlampen aus.
Der Ausdehnungskoeffizient liegt bei ca. 8,0 – 9,5 ppm/K. Die Kristallite
der Glaskeramik haben eine Größe im Bereich
von 50 nm bis 10 μm.
Die
US 4,045,156 beschreibt
weiterhin Verfahrensschritte von Schmelze, Rohrziehen bis hin zu
Keramisierungsprozessen. Das voll keramisierte Rohr wird als ausreichend
prozessierbar beschrieben. Eine Verfahrensführung zur Herstellung einer
kompletten Lampe wird nicht beschrieben, insbesondere nicht, wie
erreicht werden kann, dass im Bereich der Durchführung eine derartige Lampe
ausreichende Dichtigkeit gewährleistet
wird.
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Die
Verwendung von Glaskeramik im Lampenbau ist auch in
US 4,047,960 beschrieben. Durch Auskristallisation
von vorwiegend Aluminiumniobat- bzw. Tantalatkristallen aus einer
silicatischen Matrix bei Temperaturen oberhalb 1000°C entsteht
ein Material, welches 1000°C
standhält
bei hoher Transparenz. Die Kristalle sind durch eine thermische
Vorbehandlung zur Kristallkeimbildung bei ca. 800°C in etwa
gleich groß.
Die Kristallphase nimmt weniger als 50 % des Volumens ein. In der
US 4,047,960 werden keine
Angaben gemacht zum Ziehen der Grüngläser in Rohre sowie deren Weiterverarbeitung
zu einem Lampenkörper.
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In
GB 1260933 werden Glaskeramiken beschrieben die sich für Anwendungen
in Na-Dampflampen eignen. Sie sind chemisch sehr stabil gegenüber Natriumdampf
und können
neben deren Verwendung als Verschlussmaterialien auch als Teile
von Lampenkörper
verwendet werden. Die Glaskeramik ist Si-frei mit den Hauptkomponenten
CaO und Al2O3 und
stabil bis ca. 900°C.
Die in der GB 1260933 beschriebenen Glaskeramikkörper sind nicht für Na-Hochdrucklampen geeignet.
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Aus
der
DE 100 17 696
A1 und
DE
100 17 701 C2 ist die Verwendung von Glaskeramiken als
Abdeckscheiben von Strahlungsquellen von Lampen, insbesondere Halogenstrahlern
beschrieben.
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Bei
einigen aus dem Stand der Technik bekannten Lampentypen, so z. B.
Halogenlampen oder HID-Lampen, besteht der innere und/oder äußere Lampenkolben
aus Kieselglas. Die Durchführung
besteht von außen
nach innen gesehen aus W- bzw. Mo-Draht, welcher an eine Mo-Folie
mit einer Dicke < 100 μm geschweißt ist sowie
einem weiteren Schweißpunkt
zu einem W-Draht, der ins Innere der Lampe, z. B. zum W-Filament
oder zu W-Entladungselektroden führt.
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Die
Verwendung einer Mo-Folie mit einer Dicke < 100 μm ist im Stand der Technik notwendig,
um Spannungen im Bereich der Glas-/Metall-Durchführung so gering wie möglich zu
halten. Der eigentliche hermetische Verschluss erfolgt dabei über wenige
mm2 Kontaktfläche von Mo-Folie zum umgebenden
Glas und ist damit sehr unzuverlässig.
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Die
Verwendung einer Mo-Folie hat aber die nachfolgend beschriebenen
Nachteile:
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Beim
Einschmelzen der Durchführung
neigt die Mo-Folie zum Verbrennen. Im Stand der Technik wird daher
das Einschmelzen in einem Schutzgasstrom, insbesondere unter Argon,
vorgenommen.
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Die
eingeschmolzenen Folien neigen im Betrieb zur Oxidation. Dies kann
zu Undichtigkeiten und Ausfall der Lampe führen.
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Die
dünne Folie
ermöglicht
nur einen unzureichenden Energietransport in die Lampe.
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Die
Herstellung aufgrund des mehrfachen Zusammenschweißens von
Metallbauteilen ist aufwendig und kostentreibend, außerdem wird
aufgrund der langen Durchführung
die Gesamtlänge
der Lampe ungünstigerweise
sehr hoch.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
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Insbesondere
soll eine Glas-/Glaskeramik-/Metall-Durchführung sowie eine Leuchtvorrichtungen,
mit einer derartigen Durchführung
angegeben werden, wobei die Durchführungen hermetisch dicht sind.
Insbesondere sollen im Bereich der Durchführung nur geringe Spannungen
auftreten und die zuvor beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen umfassend
die möglichen
Einzelprozessschritte vom Grünglas
hin zu einem Lampenkörper,
beschrieben werden. Die Schritte werden im Allgemeinen für spezifische
Lampentypen aufgezeigt, beschränken
sich aber nicht auf diese. Kombinationen der bei den einzelnen Ausführungsbeispielen
beschriebenen Schritte können
in geeigneter Weise zusammengesetzt werden zum Bau auch anderer
Lampen als im Ausführungsbeispiel
angegeben.
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Es
zeigen:
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1a bis 1f:
unterschiedliche Verfahrensschritte zur Herstellung einer Glaskeramik-Metall-Durchführung für Leuchtvorrichtungen.
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2:
Gesamtansicht einer Lampe bestehend aus einem Kieselglaskolben oder
einem Glaskeramikkolben mit einer erfindungsgemäßen Glaskeramik-Metall-Durchführung
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3:
abgewandelte Ausführungsform
der Erfindung
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Mit
den hier beschriebenen Herstellungsverfahren ist es möglich, glaskeramische
Materialien im Lampenbau einzusetzen. Insbesondere ist es möglich, hochstabile,
transparente und auf sonstige Anforderungen maßgeschneiderte Glaskeramiken
zu verwenden, die im Einsatz befindliche herkömmliche Gläser bzw. Durchführungskonzepte
gemäß dem Stand
der Technik weit übertreffen.
Dies ist neben anderen insbesondere der Fall bei Niederdrucklampen,
z. B. Backlightlampen, bei denen Glaskeramiken bspw. Vorteile im
Bereich der „UV-Blockung" bei hoher Gesamttransparenz
bieten.
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Insbesondere
können
bei Glaskeramiken Eigenschaftskombinationen genutzt werden, da Glaskeramiken
kontrolliert partiell kristallisierte Gläser sind, welche die vorteilhaften
Eigenschaften von Glas in Kombination mit Kristallen nutzen. Die
Kristallite sind dabei bevorzugt so klein, beispielsweise < 1 μm, bevorzugt < 200nm, besonders
bevorzugt < 100nm,
so dass das Glaskeramikmaterial transparent wie Glas bleibt, jedoch eine
Vielzahl verbesserter Eigenschaften hervorruft, wie hohe Temperaturbeständigkeit,
hohe Temperaturwechselbeständigkeit,
hohe mechanische Festigkeit, hohe chemische Resistenz sowie hohe
UV Blockung.
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Weiterhin
können
in Abhängigkeit
von der chemischen Ausgangszusammensetzung sowie der Führung der
Keramisierung Art, Volumenanteil und Größenverteilung der Kristallite
gezielt bezüglich
anderer Eigenschaften eingestellt werden. Hierbei ist insbesondere
der thermische Ausdehnungskoeffizient zu nennen, der z. B an ein
Durchführungsmaterial
angepasst sein kann. So können
mit erfindungsgemäßen Glaskeramik thermische
Ausdehnungskoeffizienten α20/300 zwischen 0 und 7 × 10-6/K,
bevorzugt zwischen 3 × 10-6/K und 5 × 10-6/K
erreicht werden. Für
Verschmelzungen mit Wolfram sind Ausdehnungskoeffizienten zwischen
3,5 × 10-6/K und 4,3 × 10-6/K
und für
Verschmelzungen mit Molybdän
Ausdehnungskoeffizienten zwischen 4,5 × 10-6/K
und 5,0 × 10-6/K besonders bevorzugt. So können beispielsweise
Li2O-SiO2-Al2O3-Glaskeramiken so hergestellt
werden, dass sie einen Ausdehnungskoeffizienten von 0 bis 2 ppm/K
bzw. bevorzugt ≤ 1
ppm/K aufweisen. Diese Glaskeramik kann dann problemlos an gängige Lampenglasmaterialien
wie SiO2 angepasst d. h. mit letzterem verschmolzen
bzw. gefrittet werden.
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Die
Temperaturstabilität
von Glaskeramiken, die gemäß der Erfindung
im Lampenbau eingesetzt werden, liegt im Allgemeinen höher als
die von Hartglas. Grüngläser, z.
B. solche aus dem Li2O-SiO2-Al2O3 System, erreichen
bezüglich
ihrer Transformationstemperaturen annähernd Hartglas, wobei Hartgläser Transformationstemperaturen
(Tg) im Bereich von 750 bis 800°C
aufweisen. Bei solchen Temperaturen liegt das Glas also noch in
festem Zustand vor.
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Da
für Glaskeramiken
keine Transformationstemperatur (Tg) bestimmt werden kann, ist es
sinnvoll, einen von der Temperatur abhängigen, noch stabilen Zustand
anhand der Viskosität
der Glaskeramik in Abhängigkeit
von der Temperatur zu bestimmen. Eine geeignete Glaskeramik sollte
auch bei höheren
Temperaturen nicht viskos fließen
und Lampenbetriebstemperaturen von > 800°C,
bevorzugt von > 900°C, und weiter bevorzugt
von > 1000°C standhalten.
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Idealerweise
setzt das viskose Fließen
einer im Lampenbau eingesetzten Glaskeramik erst bei höheren Temperaturen
als bei Kieselglas ein. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Glaskeramik ähnlich stabil
oder noch stabiler als transluzente Keramiken, zum Beispiel solche
auf Basis von Al2O3 ist.
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Erfindungsgemäß soll die
Glaskeramik mit den Metallteilen der Durchführungen gut verschmolzen sein,
welche je nach Anwendung aus Molybdän, Wolfram oder Legierungen
wie Vacon 11® der
CRS Holdings Inc., die auch als „Kovar" bezeichnet wird, bestehen. Mit den
angegebenen Herstellverfahren können
derartige Glaskeramiken einen hermetisch dichten Verschluss einer
elektrisch und thermisch leitenden Metalldurchführung sowie dem Kolbenmaterial
ermöglichen
und Probleme, die durch unterschiedliche Eigenschaften bezüglich der
thermischen Ausdehnung der Materialien Glas und Metall entstehen,
können
umgangen werden.
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Bevorzugt
ist in einer ersten Ausführungsform
das Glaskeramikmaterial für
die elektrische Durchführung
so gestaltet, dass die thermische Ausdehnung des Elektrodenmaterials,
bestehend aus Metall, angenähert
wird. Es wird dann erreicht, dass auch bei Betriebstemperatur während des
Lampenbetriebes keine Undichtigkeiten entstehen.
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Für die Anwendung
der Glaskeramiken im Lampenbau ist es vorteilhaft, wenn die Materialien
chemisch resistent sind, so dass z. B. Vorgänge in einer Lampe dauerhaft
nicht beeinflusst werden. Bei der Verwendung in Halogenlampen soll
insbesondere eine Störung
des Halogenkreislaufes vermieden werden. Die Materialien sollten
nicht von Füllstoffen
durchdringbar sein, also eine gute Langzeitdichtigkeit aufweisen.
Auch sollten heiße,
unter Druck stehende Füllstoffe
keine Korrosion bedingen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
können
die Glaskeramiken bei der Verwendung in Lampen zumindest in den
obersten Schichten der Rohrinnenoberfläche, bevorzugt im gesamten
Lampenkolbenkörper,
alkalifrei sein und höchsten
Anforderungen bezüglich
der Reinheit entsprechen.
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Bei
der Verwendung von Glaskeramikmaterial bei der Herstellung von Leuchtmitteln,
insbesondere Lampen, ist zu berücksichtigen,
dass im Vergleich zu herkömmlichen
Glaslösungen
neben der Herstellung eines Glaslampenkolbens und dessen Verschmelzung
mit dem Durchführungsmaterial
noch ein zusätzliches Temperprogramm
hinzukommt.
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Die
Keramisierung erfolgt prinzipiell in einem mehrstufigen Prozess,
der durch Heizrampen und Haltezeiten gekennzeichnet ist. Die Maximalttemperatur
liegt für
erfindungsgemäße Glaskeramiken
bei 1200°C, die
Haltezeiten sind dem optimalen Kristallitwachstum – bezogen
auf ein gegebenes Anforderungsprofil optischer und thermischer Zielgrößen – angepasst.
Die Kristallitgröße liegt
bevorzugt in der Größenordnung
von 10 bis 200 nm, der Kristallphasenanteil beträgt bevorzugt mindestens 50
%, bevorzugt mehr als 60%, besonders bevorzugt mehr als 70 %.
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Die
Keramisierungsprogramme sind bezüglich
der Temperatur- und Zeitregime angepasst und abgestimmt auf gewünschte Kristallphasen,
ebenso abgestimmt auf das Verhältnis
von Restglasphase und Kristallphasenanteil sowie Kristalllitgröße.
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Ferner
kann durch das Keramisierungsprogramm der Oberflächenmechanismus bzw. ein Tiefenprofil für bestimmte
Elemente eingestellt werden, wodurch im Verlauf der Keramisierung
in oberflächennahen
Bereichen ein gewünschter
Gehalt an Alkalien eingestellt werden kann, auch in Feineinstellung
von „alkaliarm" bis „alkalifrei".
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Während der
Keramisierung kann auch ein Konzentrationsgradient für bestimmte
Elemente aufgebaut werden, was durch deren Einbindung in die Kristallphase
bzw. deren Verbleib oder Anreicherung in der Restglasphase bewirkt
werden kann, insbesondere durch die Ausbildung einer glasigen Oberflächenschicht,
deren Dicke durch die Zusammensetzung des Ausgangsglases und die
Keramisierungsatmosphäre
bestimmt werden kann.
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Das
Keramisierungsprogramm ist zudem, sofern erforderlich, bezüglich der
Keimbildungs- bzw. Kristallentwicklungsregime an das gewünschte Maß der Abschirmung
von UV-Strahlung angepasst.
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Bevorzugt
verwendet, insbesondere im Bereich der Halogenlampen und Gasentladungslampen,
werden alkalifreie Glaskeramiken (GC), bezeichnet auch als „AF-GC" mit folgenden Zusammensetzungen
in Gew-%:
35 – 70, | bevorzugt
35 – 60
SiO2 |
14 – 40, | bevorzugt
16,5 – 40
Al2O3 |
0 – 20, | bevorzugt
4 – 20
MgO, besonders bevorzugt 6 – 20 MgO |
0 – 15, | bevorzugt
0 – 9
ZnO, besonders bevorzugt 0 – 4
MgO |
0 – 10, | bevorzugt
1 – 10
TiO2 |
0 – 10, | bevorzugt
1 – 10
ZrO2 |
0 – 8, | bevorzugt
0 – 2
Ta2O5 |
0 – 10, | bevorzugt
0 – 8
BaO |
0 – 10, | bevorzugt
0 – 5
CaO |
0 – 5, | bevorzugt
0 – 4
SrO |
0 – 10, | bevorzugt > 4 – 10 B2O3 |
0 – 10 | P2O5 |
0 – 5 | Fe2O3 |
0 – 5 | CeO2 |
0 – 3 | Bi2O3 |
0 – 3 | WO3 |
0 – 3 | MoO3 |
0 – 4 | übliche Läutermittel
sind z. B. SnO2, SO4,
Cl, As2O3, Sb2O3 |
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Die
Zusammensetzungen der alkalifreien Glaskeramiken sind charakterisiert
durch die Hauptkristallphasen Spinell, Sapphirin, Hochquarzmischkristall
(HQMK), alpha-Quarz,
Cordierit und entsprechende Mischkristalle (insbesondere Zn-Spinelle/Sapphirine;
Mg/Zn-HQMK).
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Als
alkalihaltige Glaskeramiken, bezeichnet als „AH-GC", finden erfindungsgemäß beispielsweise
folgende Zusammensetzungen (in Gew-%) Verwendung.
50 – 70 | SiO2 |
17 – 27 | Al2O3 |
> 0 – 5 | Li2O |
0 – 5 | Na2O |
0 – 5 | K2O |
0 – 5 | MgO |
0 – 5 | ZnO |
0 – 5 | TiO2 |
0 – 5 | ZrO2 |
0 – 8 | Ta2O5 |
0 – 5 | BaO |
0 – 5 | SrO |
0 – 10 | P2O5 |
0 – 5 | Fe2O3 |
0 – 5 | CeO2 |
0 – 3 | Bi2O3 |
0 – 3 | WO3 |
0 – 3 | MoO3 |
0 – 4 | übliche Läutermittelsind
z. B. SnO2, SO4,
Cl, As2O3, Sb2O3 |
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Die
Zusammensetzungen der alkalischen Glaskeramiken sind charakterisiert
durch die Hauptkristallphasen HQMK(Hochquarzmischkristall), Keatit.
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Die
nachfolgenden Zusammensetzungen sind als beispielhaft für die angegebenen
Glaskeramiken anzusehen.
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Beispiel 1:
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Beispiel
1 beschreibt Zusammensetzungen von alkalihaltigen Glaskeramiken,
die im Lampenbau Verwendung finden können:
Anteil
[MA%] | Komponente |
67,2 | SiO2 |
21,4 | Al2O3 |
3,8 | Li2O |
1,1 | MgO |
1,7 | ZnO |
2,2 | TiO2 |
1,7 | ZrO2 |
0,2 | As2O3 |
0,1 | K2O |
0,4 | Na2O |
0,016 | Fe2O3 |
Summe: | 99,8 |
Thermische
Ausdehnung: | 3,9
(Ausgangsglas) |
[ppm/K] | ≤ 1 (keramisiert) |
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Durch
Keramisierung ändert
sich die thermische Ausdehnung von 3,9 ppm/K für das Grünglas auf einen Wert ≤ 1 ppm/K für das keramisierte
Glas, d. h. die Glaskeramik.
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Beispiel 2:
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Beispiel
2 beschreibt Zusammensetzungen einer alkalifreien Glaskeramik, die
für eine
Verwendungen im Lampenbau geeignet ist:
58,5 | SiO2 |
20,3 | Al2O3 |
4,2 | MgO |
8,4 | ZnO |
3,0 | TiO2 |
5,0 | ZrO2 |
0,5 | As2O3 |
Summe: | 99,9 |
Thermische
Ausdehnung: | 2,8
(Ausgangsglas) |
[ppm/K] | 3,8
(keramisiert) |
-
Die
thermische Ausdehnung ändert
sich durch die Keramisierung von 2,8 ppm/K beim Grünglas auf 3,8
ppm/K bei der Glaskeramik.
-
Die
oben angegebenen Zusammensetzungen sind Zusammensetzungen des Ausgangsglases,
die aber auch nach der Keramisierung erhalten bleiben.
-
Die
Ausgangsgläser
der Glaskeramiken können
mittels Einschmelzen bei einer Temperatur 1, Läutern bei einer Temperatur
2, wobei die Temperatur 2 höher
als die Temperatur 1 ist, und anschließendes Ausarbeiten in einem
Tiegel in einem einstufigen Verfahren hergestellt werden.
-
Möglich ist
auch, nachdem Einschmelzen vorzuläutern und abzuschrecken.
-
Bevor
die Herstellung einer kompletten Lampe nachfolgend beschrieben wird,
wird zunächst
die Herstellung einer erfindungsgemäßen Glas- bzw. Glaskeramik/Metall-Durchführung für Metallteile,
vorzugsweise W-Drähte,
die eine erfindungsgemäße Glaskeramik
verwendet, beschrieben. Diese Beschreibung ist beispielhaft.
-
In
ein Grünglas 1,
das beispielsweise eine kreisrunde Form in Gestalt einer Scheibe 2 aufweist,
werden, beispielsweise wie in 1a dargestellt,
zwei Bohrungen 3, 5 eingebracht. In diese Bohrungen 3, 5 werden
Drähte 7, 9 beispielsweise
Wolfram-Drähte,
eingelegt, wie in 1b gezeigt. Anstelle der Bohrungen
können
die W-Drähte
auch durch Erweichen des Glases der Scheibe 2 im Bereich 18 durch
die Scheibe 2 hindurchgeführt werden.
-
Der
Durchmesser der Scheibe kann je nach Lampentyp variieren und beispielsweise < 60 mm, bevorzugt < 40 mm, besonders
bevorzugt < 30
mm, ganz besonders bevorzugt < 20
mm sein. Die Drahtdicke ist bevorzugt größer als 100 μm und kann
je nach notwendiger Leistungseinkopplung einen Durchmesser von 3 mm
oder mehr aufweisen. Zur Befüllung
bzw. Evakuierung kann je nach Lampentyp weiterhin eine Stelle vorhanden
sein, an der ein Pumpstengel a(nicht gezeigt) angebracht ist oder
W- oder Mo-Röhren
eingeschmolzen sind. Dies ist in dieser Abbildung nicht dargestellt.
-
In
den 1c und 1d werden
für gleiche
Bauteile wie in den 1a und 1b dieselben
Bezugszeichen verwandt.
-
Die
1c und
1d zeigen
vorteilhafte Maßnahmen,
wenn nach Einbringen der Drähte
7,
9 zur partiellen
Keramisierung des Randbereiches
20 der Scheibe vorteilhaft
kIR-Strahlung, wie in den Anmeldungen
DE 19938807 ,
DE 19938808 und
DE 19938811 beschrieben, eingesetzt
werden soll.
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Bei
einer partiellen Keramisierung des Randbereiches 20 mit
kIR-Strahlung wird bevorzugt die Keramisierung in einem Strahlungshohlraum
vorgenommen. Durch Blenden 29.1, 29.2, die auch
als Abdeckungen bezeichnet werden, wird gewährleistet, dass „abgeschattete
Bereiche" unverändert bleiben,
d. h. nicht von der Strahlung erfasst werden, während offene frei durchstrahlbare
Bereiche lokal schnell erhitzt werden und damit keramisiert werden.
Der Bereich 18 der Durchführung verbleibt somit im glasigen
Zustand.
-
Wie
in den 1c und 1d gezeigt,
ist der Bereich 18 der W-Einschmelzung beispielsweise durch Platten 29.1, 29.2 aus
geeignetem Material und geeigneter Dicke abgeschattet. Das Material
besteht vorzugsweise aus Quarzal, jedoch sind auch Materialien wie
Aluminiumoxid, Spinell oder jede andere Art Keramik, beschichtete
Keramiken, beschichtete und unbeschichtete Metalle, die gekühlt oder
ungekühlt
sein können,
möglich.
Auch aufgebrachte Schichten, z. B. aus Metallen, können die
abschattende Wirkung erreichen. Auch ist es möglich, die zum Strahlungshohlraum
hin abgeschatteten Stellen von der Gegenseite mit z. B. kalter Luft anzublasen,
um die Wirkung der Abschattung, die unter anderem darin besteht,
dass die abgeschatteten Stellen kühler bleiben und damit nicht
keramisieren, durch eine zusätzliche
Kühlung
zu verstärken.
Außerdem
ist es möglich,
die Stellen, die nicht keramisiert werden sollen, beidseitig oder
einseitig mittels gekühlter
Metallteile entsprechender Geometrie, abzudecken. Die Kühlung kann
durch eine Wasserkühlung
oder Luftkühlung oder
jede andere Art von direkter und indirekter Kühlung mit entsprechenden Kühlmedien
erfolgen. Dazu kann das Metallteil hohl sein, so dass das Kühlmedium
durch das Metallteil hindurchfließt oder durch aufgebrachte Kühlschlangen
etc. erfolgen. Die abschattende Wirkung der Metallteile spielt dann
eine untergeordnete Rolle gegenüber
der Kühlwirkung
durch die Kühlung
der Metallteile selbst. Bei dieser Art der Kühlung ist es auch vorstellbar,
anstelle von kIR-Strahlung auch einen konventionellen elektrisch
oder gasbeheizten Ofen zur Keramisierung zu verwenden.
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Wie
in 1c und 1d zu
erkennen, kann die Blende 29.1, 29.2 abgeschrägte Seiten 31.1, 31.2 enthalten,
die dazu dienen, den Übergangsbereich
von Grünglas
zur Glaskeramik und damit das Spannungsregime bzw. die räumliche
Ausdehnung maßzuschneidern.
Die dargestellte Platten bzw. Blenden 29.1, 29.2 sind
an den Rändern
konisch zu bzw. auslaufende Abschattungsplatten. Auch komplexere
Randkonturen sind möglich.
-
Die
Keramiserung kann recht rasch, d. h. bevorzugt in weniger als drei
Stunden, erfolgen. Um zu verhindern, dass während der Zeitdauer des Keramisierens
Bereiche 18, in denen die Drähte der Durchführung angeordnet
sind, ankeramisiert werden, kann die Dicke der Abschattung variiert
und/oder eine zusätzliche Kühlung der
nicht zu keramisierenden Bereiche erfolgen, wie oben beschrieben.
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In
einem beispielhaften Versuch wird ein innerer Bereich 18 von
ca. 30 mm Durchmesser einer Grünglasscheibe
mit 120 mm Durchmesser mittels 6 kIR-Strahlern, die eine Farbtemperatur von
3000 K haben in einem Strahlungshohlraum mit Quarzalwänden für 90 Minuten
mit entsprechender Temperatur-Zeitkurve bestrahlt. Es ergab sich
ein durchkeramisierter Randbereich 20 und ein innerer,
grüner
Bereich 18.
-
Nachdem
die Drähte 7, 9 in
das Grünglas 1 eingelassen
und mit demselben verschmolzen sind, z. B. durch Verwendung von
Gasbrennern, optischen Heizelementen, Lasern etc. wird das Grünglas 1 wie
oben beschrieben zur Glaskeramik keramisiert. Bevorzugt ist das
Grünglas
aus dem Glaskeramik System LAS gewählt wie in Beispiel 1 angegeben,
da sich dieses durch gute Anpassung in der thermischen Dehnung an
Wolfram auszeichnet. In den keramisierten Formen im Hochquarzmischkristall
geht die Ausdehnung auf ca. 0 ppm/K herab, in der transluzenten
Form unter Ausscheidung von Keatit beträgt diese ca. 1 ppm/K. Durch
geeignete Wahl der Grünglaszusammensetzung
sowie der Führung
der Keramisierung sind auch Ausdehnungen dazwischen, d. h. um 0,5
ppm/K d. h. im Bereich der Dehnung von Kieselglas darstellbar.
-
Eine
Ausdehnung von ungefähr
0,5 ppm/K entspricht der Ausdehnung von Kieselglas, das als Material für den Glaskolben
eingesetzt werden kann.
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Wird
statt eines Kieselglaskolbens ein Glaskeramikkolben verwandt, so
sind die Keramisierungsbedingungen des Kolbens und der Durchführungsrandbereiches
der Platte derart aufeinander abgestimmt, dass die Dehnungen der
Platte, die die Durchführung
aufnimmt und der Glaskeramikkolben weitgehend gleich sind.
-
Wie
oben aufgezeigt, kann die Glaskeramik-Metall-Durchführung die
Form einer Scheibe mit ortsabhängiger
Keramisierung aufweisen, d. h. die Scheibe ist wie zuvor beschrieben
im Bereich 18 der eingelassenen Drähte 7, 9 glasig
und zu den Rändern
hin zunehmend keramisiert, beispielsweise in eine Hochquarzphase,
Keatitphase oder eine Mischphase. Dieser Randbereich 20 kann
dann, wie in 1f gezeigt, mit einem Kieselglaskolben
oder einem Glaskeramikkolben 22 der Lampenvorrichtung verschweißt sein.
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Da
bei den meisten Lamptentypen die Temperatur an der Durchführung ca.
600°C nicht übersteigt,
ist auch im Lampenbetrieb nicht mit einer nachträglichen Keramisierung der Glasscheibe
bzw. der Glasplatte zu rechnen.
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Die
Platte kann auch semitransparent sein, so dass es auch möglich ist,
CERAN®-Glaskeramiken
anstelle transparenter Glaskeramik des Typs ROBAX® einzusetzen.
Infolge der Eigenfärbung
von CERAN®,
hervorgerufen durch die Zudotierung von färbenden Ionen, ist die Wechselwirkung
des Ausgangsglases mit den durchlaufenden kIR-Strahlen höher, was
in einem höheren
Energieeintrag pro Dicken- bzw. Flächeneinheit resultiert. Damit
können
auch die Keramisierungszeiten verkürzt werden.
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Bei
einer Glaskeramik-Metall-Durchführung
mit Grünglas
im Durchführungsbereich
ist für
eine möglichst
spannungsfreie Verschmelzung das Grünglas in seiner thermischen
Ausdehnung an das Metall der Durchführung, – beispielsweise W oder Mo
- angepasst, wie zuvor dargestellt.
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Überraschender-
und günstigerweise
hat das Glas der Zusammensetzung, wie in Beispiel 1 oben angegeben,
im Grünzustand
eine an Wolfram angepasste thermische Ausdehnung und kann mit diesem
daher spannungsfrei verschmolzen werden.
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Wird
das Grünglas
keramisiert, so ändert
sich der Ausdehnungskoeffizient, wie aus der Tabelle zu Ausführungsbeispiel
1 hervorgeht.
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Bei
nachträglicher
radialer Teilkeramisierung, wie oben beschrieben, erfolgt die Keramisierung
bevorzugt in den Bereichen, die nicht die Drähte 7, 9 aufnehmen,
wenn der Ausdehnungskoeffizient des Grünglases weitgehend dem des
Metalles der Drähte
entspricht. Allerdings bestehen bei Glas-/Glaskeramik-Durchführungen,
die teilweise keramisiert sind und im Bereich der Drähte 7, 9 noch
Grünglas
aufweisen, am Übergang Grünglas/Glaskeramik
Spannungen. Infolge des Kristallisationsschrumpfes sowie der Dehnungsabsenkung bei Überführung des
Grünglases
in den keramisierten Zustand im Randbereich ist dieser jedoch positiv,
da der Druck radial nach innen gerichtet ist. Durch den radial nach
innen gerichteten Druck, d.h. die radial nach innen gerichtete Druckspannung,
wird die Platte stabilisiert und verfügt über eine hohe Festigkeit. Die
Druckspannungen aufgrund des Glas-/Glaskeramik-Übergangs sind somit bei radialer
Teilkeramisierung wie beschrieben weitgehend unbeachtlich.
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Im
Gegensatz hierzu müssen
bei der axialen Teilkeramiserung, z. B. entlang eines Rohres diese
Spannungen durch eine geeignete Prozessführung und Anpassung der Versuchsanordnung
minimiert werden, dass die Durchführung weiterhin mechanisch
beanspruchbar bleibt und ein Bruch vermieden wird.
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Wird,
wie beschrieben, nur partiell im Bereich außerhalb der Verschmelzungszone
keramisiert, hat die Glas-/Glaskeramik-Durchführung im Bereich der Verschmelzung,
d. h. der Drähte 7, 9,
den Charakter eines Hartglases (Tg > 650°C);
im heißen
Bereich, jedoch die erforderliche sehr hohe Temperaturstabilität > 800°C und UV-Blockung,
aufgrund der Tatsache, dass dort keramisiertes Material in Form
einer Glaskeramik vorliegt.
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Bevorzugt
betragen bei der oben beschriebenen Keramisierung der Glas-/Glaskeramik-Durchführung die
maximalen Keramisierungstemperaturen weniger als 1100°C.
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In
einer weiteren besonderen Ausführungsform
wird der Bereich der Glas-/Glaskeramik/Metall-Durchführung in
dem die Metallteile, hier die Drähte 7, 9,
angeordnet sind, oder nur die Drähte
während
der Keramisierung z. B. durch Anblasen mit Kaltgas oder Einbettung
in Kühleinrichtungen
partiell gekühlt
und der Bereich 18 damit im Grünzustand – gehalten.
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Das
Einschmelzen der Elektroden in dem Bereich 18 kann über einer
Flamme erfolgen
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Alternativ
zum Einschmelzen von Elektroden über
einer Flamme kann die Einschmelzung auch mittels Strahlung erfolgen.
Strahlungsheizungen haben den Vorteil in sehr kurzer Zeit und lokal
Glasposten zu erschmelzen, wobei die Erhitzung nicht über Oberflächenerhitzung
und Wärmetransport über das
Material selbst erfolgt, sondern dieses direkt im Volumen erhitzt
wird. Dadurch werden insbesondere bei dicken Proben, Spannungen
im Glasposten vermieden. Ein derartiges geeignetes Verfahren stellt
die kIR-Technologie dar. Hierbei bezeichnet kIR kurzwellige Infrarot-Strahlung.
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Der
Stand der Technik zur Anwendung von kIR-Strahlung ist in einer Reihe
von Schriften beschrieben. Die
DE
199 38 807 beschreibt die Anwendung von kIR-Strahlung zur Formung
von Glasteilen aus einem Glasposten, jedoch bevorzugt dargestellt
an flachen Glasplatten.
DE 19938808 ,
DE 19938811 sowie DE 10118260 beschreiben
die Anwendung von kIR-Strahlung zum Erwärmen von semitransparenten
Glaskeramik-Ausgangsgläsern,
jedoch ohne Bezug auf runde Formen bzw. Glas-Metalleinschmelzungen.
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Die
Möglichkeit
der Keramisierung von Grünglas
mittels kIR-Strahlung wird in
DE
10060987 beschrieben, in
DE
10062187 unter zusätzlicher
Verwendung einer Levitations-Einrichtung. Letztere verhindert Kratzer auf
der Glaskeramik-Oberfläche, welche
normalerweise – infolge
der Relativbewegung der keramisierenden Platte zur Unterlage – entstehen.
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Ein
Vorteil der Anwendung von kIR-Strahlung im Vergleich zur Verwendung
einer normalen Gasflamme im Zusammenhang mit der Herstellung von
Glas-/Glaskeramik-Durchführungen,
wie in dieser Anmeldung beschrieben, liegt in der sehr schnellen
und lokalen Erwärmung
der Glasposten. So kann beispielsweise sehr schnell und lokal eine
einfache Einschmelzung beispielsweise der Drähte 7, 9 erfolgen,
ohne dass störende und
unkontrollierte Kristallausscheidungen erfolgen.
-
Ein
besonderer Vorteil der Verwendung von Strahlung, wie kIR-Strahlung
beispielsweise im Bereich Lampenbau, liegt in der gezielten Einstellung
von Spannungszuständen
eines Glas-/Glaskeramik /Metall-Verbundes sowohl im Kaltzustand
als auch im Betriebszustand. Eine konventionelle Verschmelzung erfolgt
in der Weise, dass ein Durchführungsdraht
oder -blech, wie auch das Glas über
Gasbrenner auf eine Temperatur gebracht wird, die eine Verbindung
der beiden Partner der Glas-/Glaskeramik/Metall-Durchführung im
niedrigviskosen Glaszustand ermöglicht.
Der Verbund wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Im Falle der Glaskeramik
erfolgt meist danach der Keramisierungsschritt bei einer höheren Viskositäts des Glases
im Vergleich zur Einschmelzung.
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Sowohl
beim Glaseinschmelzen als auch beim Keramisieren können – sofern
Unterschiede in den Ausdehnungskoeffizienten zwischen Metall und
dem Verschmelzungspartner vorliegen – Spannungszustände entstehen
die sich in Bruch oder Undichtigkeiten der Verschmelzstelle äußern.
-
Unter
Zuhilfenahme von kIR-Strahlung kann ein derartiger Spannungszustand
weitgehend vermieden werden, da beim Bestrahlen eines Glas/Metall-Verbundes
bzw. Glaskeramik/Metall-Verbundes, wie es ja die Durchführung darstellt,
die kIR-Strahlung
zwar den Glasposten/Glaskeramikposten unabhängig vom Metalldraht (z. B.
Wolfram oder Molybdän)
erhitzen kann, auf Grund des hohen Reflexionsgrades der Metalloberflächen. Außerdem kann
der Metalldraht durch geeignete zusätzliche Maßnahmen gekühlt oder erwärmt werden wie
z. B. durch das Verbinden eines Drahtendes mit einer gekühlten/beheizten
Halterung, was auf Grund der hohen Wärmeleitfähigkeit des Metalldrahtes zu
dessen Kühlung/Erwärmung führt. Damit
ist ein Freiheitsgrad gegeben der es ermöglicht die Spannungszustände gemäß der nachfolgenden
Proportionalität
Spannung
~ Δ α * ΔT
über den
Parameter ΔT
einzustellen.
Hierbei bezeichnet
Δ α den Unterschied der Ausdehnungskoeffizienten
zwischen den Verschmelzpartnern Glas bzw. Glaskeramik und Metall
in [ppm/K]
sowie
Δ T
die Differenz zwischen Endtemperatur und Starttemperatur [K] des
Verschmelzungsprozesses.
-
Der
Parameter ΔT
ist hierbei der Unterschied der Temperaturen, der im Bereich des
Verschmelzens der Durchführung
auftritt. Wird zum Beispiel die Durchführung auf eine Temperatur T(verschmelzen)
erhitzt und anschließend
auf eine Temperatur T (kühlen)
abgekühlt,
so ist ΔT
= T (verschmelzen) – T
(kühlen).
-
Im
Folgenden wird beschrieben, wie eine erfindungsgemäße Glaskeramik-Metall-Durchführung, die
im Randbereich keramisiert ist, bei Raumtemperatur spannungsfrei
am Beispiel einer Li2O-Al2O3-SiO2 Glas-/Glaskeramik/Metall-Durchführung mit
Wolfram-Draht als Durchführungsmaterial
erhalten werden kann.
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Um
einen bei Raumtemperatur spannungsfreien Glas-/Glaskeramik-Metall-Verbund zu erhalten,
wird ein Grünglasposten,
welcher bereits eingeschmolzene Metalldrähte besitzt, einer Keramisierung
unterzogen, wobei das Metall, hier der Wolfram-Draht sich kaum erhitzt
bzw. extern gekühlt
wird. Bei der Keramisierung geht das Grünglas in null- dehnende Glaskeramik über wobei
ein Kristallisationsschrumpf in der Größenordnung von < 5 % einsetzt. Dieser
Vorgang dauert idealerweise nur kurze Zeit vorzugsweise < 15 min an. Die Glaskeramik
wird sehr schnell, idealerweise schockgekühlt, wobei am Ende des Prozesses
ein spannungsfreier Metall-Glaskeramik-Verbund einer nullausdehnenden
Glaskeramik mit einem W-Draht vorliegt, da der Wolframdraht während des
gesamten Prozesses gekühlt
wurde und somit keine Ausdehnung bzw. Schrumpf erfahren hat. Wird
dieser Verbund auf Betriebsbedingungen erhitzt dichtet sich durch
die Ausdehnung des W-Drahtes im Gegensatz zur Nullausdehnung der
Glaskeramik der Verbund weiter ab und wird dadurch für unter
Druck stehende Gase im Inneren eines Kolbens besonders dicht.
-
Ein
weitere Vorteil der in dieser Anmeldung genannten Materialien, nämlich insbesondere
der alkalihaltigen Glaskeramik (AH-GC), unter die auch Beispiel
2 fällt,
ist, dass je nach Keramisierungsbedingungen unterschiedliche Kristallphasen
(HQMK) und/oder Keatit bzw. Mischung dieser Phasen erhalten werden.
Dies ermöglicht
die Einstellung der thermischen Ausdehnung in einem Bereich von
0 bis 2 ppm/K. Auf diese Art ist es möglich, je nach Wahl der Keramisierungsbedingungen
eine vorbestimmte Dehnung zu erhalten.
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Wird
anstelle der AH-GC Glaskeramik eine AF-GC Glaskeramik verwandt,
unter die eine Glaskeramik gemäß Ausführungsbeispiel
2 fällt,
so ist ebenfalls wieder möglich,
aufgrund unterschiedlicher Keramisierungsbedingungen unterschiedliche Kristallphasen
einzustellen und damit auch den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
im Bereich zwischen 2 bis 7 ppm/K.
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In
nachfolgendem Ausführungsbeispiel
wird die Herstellung einer Lampe in einer Typ A-Anwendung, beispielsweise
die Herstellung einer Halogenlampe, beschrieben, wobei die Leuchtvorrichtung
eine Durchführung
gemäß der Erfindung
aufweist.
-
Eine
solche Vorrichtung ist in 2 gezeigt.
Die Lampe wird wie nachfolgend beschrieben hergestellt.
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Gleiche
Bezugsziffern, wie in den 1a – 1f,
werden für
gleiche Bauteile verwendet.
-
Wie
zuvor beschrieben, wird die Glas-/Glaskeramik/Metall-Durchführung dadurch
hergestellt, dass in eine Scheibe 2 Wolfram -Drähte eingeschmolzen werden.
Der gekühlte
Verbund wird in einen kIR-Ofen gegeben. Die Verschmelzstelle der
Durchführung
ist mit einem kIR reflektierenden Material (z.B. Al2O3, BaF2, BaTiO3, CaF2, CaTiO3, MgO 3,5, Al2O3, MgO, SrF2, SiO2, SrTiO3, TiO2, Spinell, Cordierit, Cordierit-Sinterglaskeramik) überdeckt,
wobei die Überdeckung
grob den Bereich 18 des später noch grünen Glases umfasst. Die Keramisierung
erfolgt dann im Wesentlichen nur in einem Ring 20 außerhalb
der Grünzone 18 mit
ins Zentrum reichenden Ausläufern.
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Anschließend an
die Herstellung der Durchführung
wird im Außenbereich
dann das Lampengehäuse 22 beispielsweise
aus Kieselglas oder auch eines Glaskeramikkolbens thermisch angeschweißt
-
Um
den Verschweißvorgang
mit dem Kieselglaskolben zu vereinfachen, kann der Rand 20 der
Scheibe 2 auch nach oben gezogen werden. Dies ist in 3 gezeigt.
Gleiche Bauteile tragen wieder gleiche Bezugsziffern.
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Es
beschreibt 2 die vollständig
oder teilkeramisierte Platte und 7 den W-Draht der Durchführung sowie 22
den angeschweißten
Lampenkolben beispielsweise aus Kieselglas.
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Anstatt
die erfindungsgemäßen Durchführungen
einzeln herzustellen, kann in einem vereinfachten Prozess vorgesehen
sein, eine große
Platte aus Grünglas,
die eine Vielzahl von Durchführungen
umfassen kann, mit Drähten
der verschiedenen Durchführungen
zu bestücken,
anschließend
die W-Drähte
einzuschmelzen, hieran anschließend
die Bereiche der W-Drähte
geeignet vor zu hoher Erwärmung
schützen
wie weiter oben beschrieben, beispielsweise mit einer IR-reflektierenden
Beschichtung oder anderer Kühlmaßnahmen und
dann z. B. mit einer IR-Beheizung eine Teilkeramisierung der ganzen
Platte durchzuführen.
Im Anschluss daran können,
z. B. mittels eines Hohlbohrers, aus der Platte verschiedenen Durchführungen
mit gewünschten Durchmessern
herausgetrennt werden.
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Die
Teilkeramisierung kann auch in einem Widerstandheizofen durchgeführt werden.
Hier empfiehlt es sich, die Durchführungsmetalle lokal zu kühlen, z.
B. durch Luft oder Wasser. Auch bei optischer Keramisierung mittels
kIR kann zusätzlich
gekühlt
werden, wie weiter oben ausgeführt.
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Neben
Anwendungen in der Beleuchtung sind die Glas-/Glaskeramik-Metall-Durchführungen
wie oben beschrieben auch in Anwendungen, in denen ein metallischer
Draht oder auch ein metallisches Rohr in oder durch einen Glaskörper hindurchgeführt wird,
vorteilhaft. Es kann auch sein, dass komplexere, spezielle Geometrien
also oben beschrieben nötig
sind, welche z. B. durch Vorformung des Grünglases aus Platten und/oder
Rohren resultieren können.
Mögliche
Anwendungen sind Sichtfenster, Durchführungen, Abdichtungen und Verkapselungen
mit elektrisch leitenden Durchführungen – z. B.
für Sonden,
Detektoren, Thermoelemente, pyroelektrische Aktoren (LEDs und andere
elektronische Bauteile, in keramischen Apparaturen, z. B. Cordierit-Keramik-Reaktoren (Brennkammern),
die ein Sichtfenster aus Glaskeramik aufweisen, das aufgesintert/-gekittet
ist und durch das z. B. ein Thermoelement geführt ist.