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Die
Erfindung betrifft ein Bodenbelagselement, wie Bodenplatte, Pflasterstein
oder dergleichen, insbesondere für
den öffentlichen
Raum, wie für
Straßen,
Bürgersteige,
Fußgängerzonen,
mit einem Grundkörper
aus Steinzeug.
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Sowohl
für den
Innenbereich als auch für
den privaten Außenbereich
sind Bodenbelagselemente aus Steinzeug, beispielsweise in Form von
glasierten Fliesen, aber auch unglasiert, bekannt.
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Es
hat sich gezeigt, dass derartige bekannte Bodenbelagselemente nicht
im öffentlichen
Raum, wie in Fußgängerzonen,
als Straßen-
oder Bürgersteigbelag
eingesetzt werden können,
da aufgrund der dort gegebenen erhöhten Belastung, einerseits der
erhöhten
Gehfrequenz durch Passanten, zum anderen aber auch der höheren einwirkenden
Kraft, beispielsweise beim Überfahren
mittels Fahrzeugen der bekann ten Bodenbelagselemente sehr schnell beschädigt oder
auch zerstört
werden. Dies gilt insbesondere für
mit einer farbigen Oberfläche,
beispielsweise in Form einer Glasur auf dem üblichen gräulichen bis cremefarbenen Steinzeuggrundkörper versehenen
Bodenbelagselementen durch Beschädigung
der andersfarbigen Beschichtung, abplatzen der derselben oder dergleichen.
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Ein
weiterer wesentlicher Nachteil bekannter keramischer Bodenbelagselemente,
insbesondere auch aus Steinzeug, besteht in der erhöhten Rutschgefahr
schon bei geringer Feuchtigkeit. Dies gilt insbesondere für mit einer
Glasur versehene Bodenbelagselemente, aber auch für unglasierte
gebrannte keramische Bodenbelagselemente, die im übrigen aufgrund
ihrer gräulichen
bis cremefarbenen Grundfarbe einen tristen Eindruck geben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
vorgenannten Nachteile ein Bodenbelagselement für den öffentlichen Raum, wie für Fußgängerzonen,
Straßen
und Bürgersteige
zu schaffen, das auch in diesem Einsatzraum eine äußerst hohe
Standfestigkeit ohne funktionelle und optische Beeinträchtigungen
aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die
genannte Aufgabe mit einem Bodenbelagselement der eingangs genannten
Art gelöst,
welches gekennzeichnet ist durch eine Beschichtung mit Korund-Partikeln.
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Während sich
herausgestellt hat, dass andere Antirutschmaßnahmen, beispielsweise Ätzen einer
Oberfläche
oder Beschichten mit Sandkörnern, nicht
auf Dauer die erwünschte
Antirutschwirkung gewährleisten
und insbesondere beispielsweise Sandkörner abgerieben und abgeschert
werden, hat sich überraschenderweise
bei Vorsehen von Korund auf der Ober fläche der erfindungsgemäßen Bodenbelagselemente
eine äußerst hohe
Dauerstandfestigkeit unter stärksten
und unterschiedlichen Belastungen gezeigt. Dies gilt insbesondere
für den
vorzugsweise vorgesehenen Edelkorund.
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So
ergaben sich bei Griffigkeitsuntersuchungen äußerst hohe Skid-Resistance-Test-Werte (SRT-Werte)
in der Größenordnung
von 70 gegenüber
dem für
eine positive Bewertung unteren Grenzwert von 55, die sowohl bei Überrollungen
mittels eines Spurbildungsgeräts
bis zu 120.000 Zyklen als auch nach mehreren Frost-Tau-Wechsel-Versuchen kaum
abfielen, und zwar sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung. Obwohl hiermit äußerst positive
dauerstandfeste Griffigkeit und Rutschwiderstände gegeben sind, zeigen auch
standardisierte Ausflussmessungen Werte von deutlich unter 40 Sekunden und
damit neben der schon durch die SRT-Werte gegebenen Mikrorauheit
eine optimale Makrorauheit.
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Bei
bis zu 20 Frost-Tau-Wechsel-Versuchen wurden keinerlei Absplitterungen
oder Risse auf der Oberfläche
der Proben und praktisch kein Material- bzw. Gewichtverlust festgestellt.
Weiterhin zeigten sich auch nach den genannten durch Überrollungen vorgenommenen
Lastwechseln keinerlei Änderungen
bei Höhenmessungen
der untersuchten Proben.
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Auch
der (gelbe) Farbeindruck der Proben blieb nahezu unverändert; es
ergab sich durch den Gummiabrieb der Prüfräder lediglich ein geringer Schatteneindruck.
Die Versuche und Auswertungen wurden gemäß der einschlägigen Anweisungen, Merkblätter und
Vorschriften sowie Normen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und
Verkehrswesen sowie des Deutschen Instituts für Normung vorgenommen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Partikel weiß oder farblos sind. Um einen
positiven dauerhaften Farbeindruck zu schaffen, sieht die Erfindung
in weiterer bevorzugter Ausgestaltung vor, dass der Grundkörper in
der Masse durchgefärbt
ist, wobei insbesondere der Grundkörper mittels keramischer Farbkörper durchgefärbt ist.
In Weiterbildung kann darüber
hinaus vorgesehen sein, dass zwischen dem Grundkörper und der Beschichtung mit
Korund-Partikeln sich eine Steinzeug-Zwischenschicht befindet, wobei
insbesondere die Zwischenschicht ebenfalls in der Masse durchgefärbt ist,
vorzugsweise mittels keramischer Farbkörper. Um den Farbeindruck zu
verstärken,
kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Zwischenschicht zumindest
Anteile andersfarbiger Färbekörper, gegebenenfalls
auch fluoreszierend, als der Grundkörper aufweist.
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In
bevorzugter Weise haben die Bodenbelagselemente als Bodenplatten
folgende Abmessungen: Länge
zwischen 300 und 600 mm, Breite zwischen 200 und 300 mm und die
Höhe zwischen
50 und 100 mm.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
aus der Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Einzelnen erläutert ist.
Dabei zeigt:
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1 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Bodenbelagselements
in Form einer Bodenplatte;
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2 eine
vergrößerte Schnittdarstellung durch
das Bodenbelagselement der 1; und
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3 eine
Darstellung zur Einbettungssituation eines erfindungsgemäßen Bodenbelagselements.
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Das
erfindungsgemäße Bodenbelagselement 1 kann
eine Bodenplatte oder ein Bodenstein, insbesondere Pflasterstein,
sein. Wesentlich ist eine Stärke,
die über
der einer Fliese liegt und vorzugsweise mindestens 50 mm beträgt, höchst vorzugsweise
im Bereich von 100 mm liegt. Auch Länge und Breite können verschiedene
Werte annehmen und liegen bei einer Bodenplatte beispielsweise zwischen 200 × 300 mm
und 300 × 500
mm.
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Das
erfindungsgemäße Bodenbelagselement 1 weist
in der dargestellten Ausführungsform
einen Grundkörper 2 auf,
der in der Masse mit einer Keramikfarbe durchgefärbt ist.
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Über dem
Grundkörper 2 befindet
sich eine Zwischenschicht 3, die ebenfalls aus Steinzeug
besteht und ebenfalls in der Masse durchgefärbt ist, vorzugsweise aber
mit einer intensiveren Farbgebung als die Grundmasse 2,
um die Abschwächung des
Farbeindruckes auf die Zwischenschicht 3 aufgebrachte weitere
farbabschwächende
Schichten (die im Weiteren erläutert
werden) zu kompensieren. Beispielsweise kann bei einem gelb durchfärbten Grundkörper 2 die
Zwischenschicht 3 einen leichten Anteil einer roten Keramikfarbe
aufweisen, um den Farbeindruck als solchen intensiver zu gestalten.
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Auf
der Zwischenschicht 3 findet sich eine Glasur 4,
in die Korund-Partikel eingelassen sind, vorzugsweise Edel-Korund-Partikel. Vorzugsweise werden
als Korund-Partikel sogenannte weiße, d.h. teiltransparente Edel-Korund-Partikel
eingesetzt, die bei dem Korund-Grundmaterial Al2O3 mit mehr als 99% geringe Anteile von Na2O, Fe2O3,
SiO2 sowie gegebenenfalls weitere Mineralanteile
aufweisen kann.
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Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Bodenbelagselements
geschieht grundsätzlich
folgendermaßen:
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Zunächst wird
das Steinzeug-Grundmaterial mit Keramikfarbe und Wasser vermischt
und anschließend
der Rohling des Grundkörpers 2 geformt. Die
gleiche Grundmasse wird nach Zugabe weiterer keramischer Farbe,
gegebenenfalls, wie erwähnt, auch
anderer, als Zwischenschicht 3 auf den Grundkörper 2 aufgebracht,
beispielsweise aufgestrichen.
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Anschließend erfolgt,
gegebenenfalls nach einem Trocknen bei niedrigen Temperaturen, das Brennen
und Sintern der Kombination aus Grundkörper 2 und Zwischenschicht 3 bei
zur Steinzeugherstellung geeigneten Temperaturen.
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Als
Steinzeug-Grundmasse wird vorzugsweise das Material 19SG40 der Firma
Arno Witgert, Inh. Ralph Liebig, 56414 Herschbach, mit einem Schamotteanteil
von 40% eingesetzt.
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Soll
ein hellgelber Farbton erzielt werden, so werden hierzu hierzu vorzugsweise
die keramischen Farbkörper
FK 230 629 der Firma Ferro (gelb) und als Zumischung zur Zwischenschicht 3 die
Farbkörper
FK 135 48 der Firma Ferro (rot) eingesetzt.
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Nach
dem Brennen und Sintern von Grundkörper und Zwischenschicht sowie
Abkühlen,
was insgesamt etwa eine Zeit von einem Tag benötigt, erfolgt das Aufbringen
der Glasur 4 mit den Korund-Partikeln 5. Die Glasur 4 wird
aufgespritzt und die Korund-Partikel 5 werden in sie eingestreut.
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Anschließend erfolgt
ein weiterer Brennvorgang zum Einbrennen von Korund-Partikeln 5 und Glasur 4 auf
der Zwischenschicht 3.
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Vor
diesem Brennvorgang können
auch dekorative Elemente auf der Oberfläche der Zwischenschicht 3 aufgebracht
werden, beispielsweise durch farbige grafisch ausgestaltete Glasuren
mit figurativen Motiven oder Schriftzeichen.
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In
der 3 ist die Verlegung von erfindungsgemäßen Bodenbelagselementen
dargestellt. Bei der Darstellung der 3 sind die
Bodenbelagselemente in einer Reihe angeordnet. In gleicher Weise
können
auch Bodenbelagselemente zweidimensional angeordnet sein.
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Neben
der Reihe der erfindungsgemäßen Bodenbelagselemente 1 sind
bei der Ausgestaltung der 3 beidseitig
herkömmliche
Bodenbelagselemente, beispielsweise in Form von Pflastersteinen, vorgesehen.
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Zunächst wird
ein Untergrund 12 aus Mineralbeton, beispielsweise Mineralbeton
mit einer Körnung
von 0 bis 32 mm geschaffen, beispielsweise in einer Stärke von
100 bis 200 mm, vorzugsweise 150 mm. Auf diesen wird ein Verlegebett 13 aus
lockerem oder Schüttmaterial
aufgebracht. Beispielsweise ist hierzu Kalk-Brechsand mit einer
Körnung
0 bis 8 mm geeignet. Die Stärke
beträgt
beispielsweise im Bereich von 20 bis 60 mm, vorzugsweise 40 mm.
Auf diesem Verlegebett 13 werden die erfindungsgemäßen Bodenbelagselemente 1 verlegt.
Zu benachbarten andersartigen, herkömmlichen Bodenbelagselementen 11 – oder aber
auch erfindungsgemäßen Bodenbelagselementen 1 verbleibt
eine Fuge 14 im Bereich von beispielsweise 5 bis 10 mm.
Diese Fugen 14 werden mit Fugenmaterial 15 verfüllt. Hierzu
eignet sich vorzugsweise eine Sand-Splitt-Mischung mit 40% Sand
der Körnung
0 bis 2 mm mit 40% gewaschenem Sand der Körnung 0 bis 2 mm und 60% Splitt
der Körnung
2 bis 5 mm. Auch ausschließlich Splittmaterial
ist verwendbar.
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Die
Oberfläche
der erfindungsgemäßen Bodenbelagselemente überragt
geringfügig,
vorzugsweise im Bereich von 1 bis 2 mm die Oberfläche benachbarter
herkömmlicher
Bodenbelagselemente 11.