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Die Neuerung bezieht sich auf einen
Büroarbeitsstuhl
mit einer als einteilige Rückenschale
aus Kunststoff ausgebildeten Rückenlehne
aus einem Lenden-,einem Brust- und einem Schulter-/Nackenwirbelbereich
und mit Mitteln zur ergonomischen Anpassung an den menschlichen
Körper.
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Ein Büroarbeitsstuhl der gattungsgemäßen Art
ist allgemein vorbekannt und weist eine einteilige Rückenschale
auf, die eine Biegung im Lendenwirbelbereich und im Bereich der
Hüfte ermöglicht.
Damit soll sich der Bürostuhl
an jede Körperbewegung anpassen.
Dieser Büroarbeitsstuhl
mit mittelhoher bis hoher, ergonomischen, dem menschlichen Rückenprofil
angepaßten
Rückenlehne
weist im unteren Lendenwirbelbereich in ca. 18 bis 28cm Höhe von der
eingesessenen Sitzhöhe
gemessen eine leichte Flexibilität
der Rückenschale
auf, die der Bewegung des menschlichen Körpers folgt. Diese Bewegung wird
durch eine mechanische Stütze
oder durch die Flexibilität
eines Materials der Rückenschale
ausgeführt.
Erreicht werden soll hierdurch eine Streckbewegung in der hinteren,
zurückgelehnten,
rückwärtigen Sitzposition
eines Benutzers, um so bei lang- andauerndem Sitzen die Wirbelsäule zu entlasten
und durch eine Streckbewegung die Bandscheiben zu beatmen.
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Aus bisheriger ergonomischer Sicht
wurde immer davon ausgegangen, daß die aufrechte, dem Arbeitstisch
zugeneigte Sitzhaltung die eigentlich aktive Arbeitshaltung ist.
Die rückwärtige Sitzhaltung wurde
mehr als eine kurzzeitige entspannte Ruhehaltung angesehen. Durch
moderne Sitzmechaniken bei Büroarbeitsstühlen ist
es möglich
geworden, den Haltungs- Wechsel von der vorderen zur rückwärtigen Position
häufig
und ohne Kraftanstrengung zu vollziehen.
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Durch das zunehmende, lang anhaltende
Arbeiten an Computerarbeitsplätzen
wird aber die rückwärtige Sitzposition
in den meisten Fällen
auch als aktive Arbeitshaltung angesehen und genutzt. In einer solchen
Arbeitshaltung ist der menschliche Körper extrem, d.h. um 120° bis 190° nach hinten
geneigt. Was für
eine Ruheposition subjektiv als angenehm empfunden wird, kann für eine rückwärtige Arbeitshaltung
aber zu erheblichen Problemen im Schulter- und Nackenwirbelbereich
führen.
Da sich hierbei der Kopf ebenfalls nach hinten neigt, die Augen
bei der rückwärtigen Arbeitshaltung
aber nach wie vor auf den Bildschirm ausgerichtet sind, werden die
Wirbelsäule
mit ihren Wirbelkörpern
und den dazwischen liegenden Bandscheiben im Schulter- und Nackenwirbelbereich
aber extrem einseitig beansprucht. Das kann zu nachhaltigen Gesundheitsschäden führen.
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Der Neuerung liegt von daher die
Aufgabe zugrunde, einen Büroarbeitsstuhl
der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, mit dem eine verbesserte Führung der Rückenlehne möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die
Neuerung vor, daß die
drei Bereiche der einteiligen Rückenschale
in horizontalen Biegeebenen gegeneinander bewegbar und mittels der
Mittel zur ergonomischen Anpassung derart verbunden sind, daß der Schulter-/Nackenwirbelbereich
von einer Bewegung des Lendenwirbelbereichs steuerbar ist. Hierdurch formt
sich die Rückenschale
in der rückwärtigen Sitzposition
mit ihrem oberen Schulter-/Nackenwirbelbereich nach vorn, um so
den Schulter- und Nackenwirbelbereich des Benutzers zu unterstützen und
die Augen auf den Bildschirm zu richten. Dies geschieht im Wechsel
von der vorderen aufrechten Sitzposition zur hinteren zurückgelehnten
Sitzposition automatisch, ohne daß eine vorherige Auslösung irgendwelcher
Mechanismen erforderlich ist. Wirkt in der rückwärtigen, geneigten Sitzposition über den
Lendenwirbelbereich des Benutzers eine Kraft auf den Lendenwirbelbereich
der Rückenschale
ein, formt sich automatisch der obere Schulter-/Nackenwirbelbereich der Rückenschale
leicht nach vorn, um den Schulter- und Nackenwirbelbereich des Benutzers
abzustützen.
Durch diese leichte Korrektur wird eine extreme, einseitige und
gesundheitsschädliche
Belastung der Nackenwirbel des Benutzers verhindert.
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Der Neuerung liegt die Erkenntnis
zu Grunde, daß sich
die Wirbelsäule
ab dem sechsten Brustwirbel um ca. 15° nach vorn neigt. Die natürliche Form
der Wirbelsäule
in ihrer konkav-konvexen Form bildet quasi ein doppeltes S. Alle
Wirbelelemente sind mehr oder weniger parallel zueinander ausgerichtet.
Der Druck auf die Band scheiben ist gleichmäßig verteilt. Auf der korrekten,
leicht nach vorn gekippten Haltung des Beckens des Benutzers baut sich
die Wirbelsäule
auf. Ab dem Kamm des Beckens, im Bereich der Lendenwirbel, in denen
eine größere Flexibilität vorhanden
ist, wölbt
sich die Wirbelsäule
leicht nach hinten. Im Bereich des Brustkorbs (Thorax) ist durch
die vorliegenden Rippen eine geringere Flexibilität vorhanden.
Im oberen Schulterbereich ab dem sechsten Brustwirbel neigt sich
die Wirbelsäule
in ihrem natürlichen
Aufbau wieder um ca. 15° nach
vorn, um dann in einer Gegenbewegung im oberen Nakkenwirbelbereich
den Kopf aufzunehmen. Beim vorbekannten Büroarbeitsstuhl werden bei einer
nach hinten geneigten Rückenschale
immer dann Wirbel und Bandscheiben extrem beansprucht, wenn die
Augen auf den Bildschirm gerichtet sind. Gemäß der Erfindung und unter Ausnutzung
der Erkenntnis, daß sich
die Wirbelsäule
ab dem sechsten Brustwirbel um ca. 15° nach vorne neigt, formt sich
beim erfindungsgemäßen Büroarbeitsstuhl
die Rückenschale
in der rückwärtigen Sitzposition
des Benutzers im Schulter-/Nackenwirbelbereich nach vorn, um so
den Schulter- und Nackenwirbelbereich des Benutzers zu unterstützen und
die Augen auf den Bildschirm zu richten.
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Um diesen Effekt wirkungsvoll umzusetzen, sind
verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungen erarbeitet und getestet
worden, die im Zusammenhang mit der Mechanik durch die Krümmung der
Wirbelsäule
im Lendenwirbelbereich (Lumbal-Bereich) eine Gegenbewegung nach
hinten (Kyphosierung) im Schulter- und Nackenwirbelbereich des Benutzers einleiten.
Somit ergeben sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
aus den Unteransprüchen.
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Die Neuerung ist nachfolgend anhand
mehrerer Ausführungsformen
erläutert,
die in den nachstehend erläuterten
Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigt:
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1 eine
prinzipielle Seitenansicht der Rückenlehne
eines Büroarbeitsstuhles
in der ersten Ausführungsform
in der aufrechten Sitzposition,
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2 eine
prinzipielle Seitenansicht der Rückenlehne
nach 1 in der nach hinten
um ca. 120° bis
140° geneigten
rückwärtigen Sitzposition,
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3 eine
Rückansicht
der Rückenlehne
in der ersten Ausführungsform
nach 1 und 2,
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4 eine
Draufsicht auf die Rückenlehne nach 3,
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5 eine
perspektivische Rückansicht
der Rückenlehne
nach 3,
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6 eine
Darstellung der ersten Ausführungsform
nach 5 mit prinzipieller
Darstellung der in 1 bis 3 dargestellten Bänder,
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7-12 der ersten Ausführungsform
nach 1-6 entsprechende Darstellungen in der
zweiten Ausführungsform,
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13-18 der ersten Ausführungsform
nach 1 entsprechende
Darstellungen in der dritten Ausführungsform,
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19-24 der ersten Ausführungsform
nach 1-6 entsprechende Darstellungen in der
vierten Ausführungsform,
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25-30 der ersten Ausführungsform
nach 1-6 entsprechende Darstellungen in der
fünften Ausführungsform,
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31-38 der ersten Ausführungsform
entsprechende Darstellungen der Erfindung in der sechsten Ausführungsform,
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39-41 der ersten Ausführungsform
entsprechende Darstellungen in der siebenten Ausführungsform,
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42-44 der ersten Ausführungsform
entsprechende Darstellungen in der achten Ausführungsform,
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45-47 der ersten Ausführungsform
entsprechende Darstellungen in der neunten Ausführungsform und
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48-50 der erste Ausführungsform
entsprechende Darstellungen in der zehnten Ausführungsform.
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Bei der in 1 bis 6 dargestellten
ersten Ausführungsform
des Büroarbeitsstuhles
besteht die Rückenlehne 1 aus
einer leicht bo genförmig
ausgeformten flexiblen Rückenschale 2 aus
Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, die auf der Vorderseite mit
einer nicht näher
dargestellten Polsterung versehen ist und durch horizontale Biegeebenen 3, 4 in drei
vertikal übereinanderliegende
Bereiche unterteilt ist, die an beiden vertikalen Seiten 5, 6 mit
nach hinten ausgeformten, parabolförmigen Wulsten 7, 8 ausgeformt
sind. Parallel zu den in der Benutzungslage vertikalen Seiten 5, 6 der
Rückenschale 2 verlaufen zwischen
deren in der Gebrauchslage oberen und unteren Seiten 9,10 paarweise
angebrachte Versteifungsrippen 11, die jeweils in den Wulsten 7, 8 enden,
wie es in den 1 bis 3 dargestellt ist. Zwischen
je einem Paar der Versteifungsrippen 11 sind nicht-dehnbare
Bänder 12 geführt, die
aus Textil-, Kunststoff- oder Metallmaterial bestehen und in den oberen
und unteren Bereichen 13 bzw. 14 nahe den oberen
und unteren Seiten 9 bzw. 10 an der Rückseite
der Rückenschale 2 festgelegt
sind und die den mittleren Bereich 15 der Rückenschale 2 frei überspannen.
Jeweils an den Wulsten 7, 8 sind parallel zu den
oberen und unteren Seiten 9, 10 verlaufende Schlitze 16 in
die Kunststoff-Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 eingebracht,
durch welche hindurch die Bänder 12 derart
geführt
sind, dass diese im Bereich der Wulste 7, 8 auf
der Vorderseite der Kunststoff- Rückenschale 2 der Rückenlehne 1 verlaufen.
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Der Bereich 13 der Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 dient
der Stützung
der Schulter- und Nackenwirbel eines Benutzers und wird somit auch Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 genannt.
Der Bereich 14 dient der Abstützung des Beckens und der Lendenwirbel
eines Benutzers und wird somit auch Becken-/Lendenwirbelbereich 14 (Lumbal-Bereich)genannt.
Der Bereich 15 dient der Abstützung der Brustwirbel des Benutzers
und wird somit auch Brustwirbelbereich 15 genannt.
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In der in 1 dargestellten aufrechten, den Benutzer
einem Arbeitstisch zugeneigten Sitzhaltung, der eigentlich aktiven
Arbeitshaltung, befindet sich der Becken-/Lendenwirbelbereich 14 in
einer leicht nach vorn geneigten Lage, wohingegen der Brustwirbelbereich 15 nach
leichter Biegung des Becken-/Lendenwirbelbereichs 14 in
der Biegeebene 4 leicht nach hinten geneigt anschließt und der
obere Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 sich in etwa gleicher Ausrichtung
an den Brustwirbelbereich 15 anschließt. Die auf der Rückseite
der Rücklehne 1 im Bereich
des Schulter-/Nackenwirbelbereiches 13 und des Lendenwirbelbereiches 14 fest
angebrachten und den Brustwirbelbereich 15 frei überspannenden Bänder 12 verlaufen
dabei mit etwa gleicher Länge auf
der Vor- derseite der Rückenlehne
1 im Bereich der Wulste 7, 8. Wenn der Benutzer
des Büroarbeitsstuhles
nunmehr die Rückenlehne 1 mittels
einer auf den oberen Becken-/Lendenwirbelbereich 14 einwirkenden
Kraft in die rückwärtige, geneigte
Sitzposition nach 2 ver-
bringt, wird gleichzeitig auch der mittlere Brustwirbelbereich 15 der
Rückenlehne 1 stärker nach
hinten geneigt, wobei im Bereich der Wulste 8 in der Biegeebene 4 eine
größere Länge des
Bandes 12 benötigt
wird. Das Band 12 wird hierzu derart hinter dem Brust-
wirbelbereich 15 gezogen, dass es im Bereich der Wulste 7 in
der oberen Biegeebene 3 verkürzt werden muß, deren
biegeelastischer Wulst 7 somit zusammengezogen wird. Hierdurch
schwenkt der obere Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 der
Rückenschale 2 nach
vorn, um den Schulter- und Nackenwirbelbereich 13 des Benutzers abzustützen. Dabei
wird der Bewegungsablauf des beweglichen Schulter-/Nackenwirbelbereiches 13 der
Rückenlehne 1 automatisch über die
seitlich angebrachten nicht-dehnbaren Bänder 12 von der Bewegung
des Lendenwirbelbereiches 14 gesteuert.
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Die 5 und 6 der ersten Ausführungsform zeigen
noch perspektivische Rückansichten
der Rückenschale 2 in
den beiden Positionen nach 1 und 2 mit den in 6 dargestellten, von der Rückenschale 2 losgelöst dargestellten
Bändern 12.
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Die dargestellte und beschriebene
Wirkung geschieht im Wechsel von der vorderen Sitzposition nach 1 zur hinteren Sitzposition
nach 2 automatisch,
und umgekehrt, ohne die vorherige Auslösung irgendwelcher Mechanismen.
Das Basisprinzip beruht auf dem Prinzip bewegender paralleler Linien, hier
der Kunststoff-Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 einerseits
und den beiden Bändern 12 andererseits.
Wirkt in der rückwärtigen,
geneigten Sitzpositon nach 2 über den
Becken-/Lendenwirbelbereich 14 des Benutzers eine starke
Kraft auf die Rückenschale 2 ein,
formt sich automatisch deren oberer Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 leicht
nach vorn, um den Schulter- und Nackenwirbelbereich 13 des
Benutzers abzustützen.
Durch diese leichte Korrektur wird eine extreme, einseitige und
gesundheitsschädliche
Belastung der Nackenwirbel des Benutzers verhindert.
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In der zweiten Ausführungsform
nach 7 bis 12 besteht die Rückenlehne 1 wiederum
aus einer biegeelastischen Kunststoff-Rückenschale 2 mit
den Biegeebenen 3,4 jedoch ohne die Wulste 7,8 gemäß der ersten
Ausführungsform.
Auch in der zweiten Ausführungsform
sind zwei Reihen paralleler Versteifungsrippen 11 vorhanden,
die jeweils in den Biegeebenen 3,4 unterbrochen
sind. Anstelle der Bänder 12 gemäß der ersten
Ausführungsform
befinden sich zwischen den parallelen Versteifungsrippen 11 starre,
leicht gebogene Streben 17, die mittels oberer und unterer
Gelenke 18,19 mit den Versteifungsrippen 11 im
Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 und im Becken-/Lendenwirbelbereich 14 verbunden
sind. Im mittleren Brustwirbelbereich 15 befinden sich
die beiden Streben 17 frei zwischen den Versteifungsrippen 11.
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Wie es in den 7 und 8 dargestellt
ist, benötigt
die Rückenschale 2 in
der rückwärtigen,
geneigten Sitzposition nach 8 im
mittleren Brustwirbelbereich 15 mehr Länge, so daß der obere Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 bei
unveränderter Starrheit
der Streben 17 nach vorne geschwenkt wird und die Streben 17 im
mittleren Brustwirbelbereich 15 zwischen die seitlichen
Versteifungsrippen 11 eintauchen. Wesentlich hierbei ist,
daß das
Material der Kunststoff-Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 biegeelastisch
oder flexibel aber nicht dehnbar ist und die Streben 17 formstabil
ausgebildet sind.
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Die 11 und 12 zeigen perspektivische Rückansichten
der Rückenschale 2 in
der zweiten Ausführungsform
mit angelenkten bzw. frei schwebend gezeichneten Streben 17 und
zugehörigen
Gelenkbolzen 20. Auch beim Büroarbeitsstuhl mit der Rückenschale 2 in
der zweiten Ausführungsform
besitzt die Rückenschale 2 bewegliche
und starre Bereiche, in denen der Bewegungsablauf durch jeweils seitlich
angebrachte, aufrechte Streben 17 und deren Gelenke 18, 19 gesteuert
wird.
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Die in 13 bis 18 dargestellte dritte Ausführungsform
unterscheidet sich von der in 7 bis 12 dargestellten zweiten
Ausführungsform
dadurch, daß der
Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 der Rückenschale 2 und deren
Becken-/Lendenwirbelbereich 14 mit höhenverstellbaren Gelenken 18,19 mit Gelenkbolzen 20 versehen
sind. Hierzu befindet sich fest auf der Rückseite der Kunststoff-Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 ein
hohles Vierkantprofil 21 mit einer Lochreihe 22 auf
der rückwärtigen freien
Oberfläche.
Ein weiterer Vierkant 23 mit einer Bohrung 24 ist in
das hohle Vier- kantprofil 21 eingeschoben und trägt an seiner
freien oberen Seite eine Gelenkgabel 25 zur Aufnahme des
Gelenkbolzens 20 zur Verbindung mit der Strebe 17.
Ein Griffelement 26 ist mit zwei Armen 27 ebenfalls
mit den Gelenkbolzen 20 am Vierkant 23 gelenkig
angelenkt und greift mittels zweier nicht dargestellter Bolzen durch
eines der Löcher
der Lochreihen 22 hindurch in die Bohrung 24 des
Vierkantes 23 ein. Dieser kann auf diese Weise in unterschiedlichen
Höhen eingestellt
werden.
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Eine weitere Verstellmöglichkeit
befindet sich am oberen freien Ende der Streben 17 derart, daß deren
Gelenkgabel 28 mittels eines Gelenkbolzens 20 mit
einem Rastelement 29 verbunden ist, das auf der Vorderseite
einen nicht dargestellten Bolzen zum Eingriff in eines der Löcher einer
fest auf der Rückseite
der Kunststoff-Rückenschale 2 befestigte Platte 30 eingreift.
Auf diese Weise kann der obere Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 der
Rückenlehne 1 eingestellt
werden.
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Bei der in 19 bis 24 dargestellten
vierten Ausführungsform
der wiederum mit den beweglichen und starren Bereichen 13 bis 15 versehenen
Rückenlehne 1 aus
einer flexiblen Rückenschale 2 aus Kunststoff
ist ein auf an die Rückenschale 2 angespritzten
Stütz-
stegen 44 gehaltener bzw. geführter Carbonfiberstab 31 mit
dem oberen Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 und dem unteren
Becken-/Lendenwirbelbereich 14 über Befestigungsschellen 32 fest
verbunden und im mittleren Brustwirbelbereich 15 in Führungen 33 gleitend
derart geführt,
daß eine Linien-
bzw. Kurvenparallelität
zwischen der Kunststoff-rückenschale 2 und
dem Carbonfiberstab 31 beibehalten wird. Auch hierbei bilden
die flexible Kunststoff-Rückenschale 2 und
der Carbonfiberstab 31 zwei sich bewegende parallele Linien,
wobei durch eine Verformung der flexiblen Kunststoffschale 2 der
Rückenlehne 1 aus
der vorderen, im wesentlichen vertikalen Sitz- Position nach 19 in die rückwärtige, geneigte
Sitzposition nach 20 die erforderliche
Längung
des Brustwirbelbereiches 15 in Folge der axialen Festigkeit
des Carbonfiberstabes 31 zu einer Neigung des oberen Schulter-/Nackenwirbelbereiches 13 nach
vorn führt.
Damit wird die Bewegungsenergie aus dem Becken-/Lendenwirbelbereich 14 in
den oberen Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 übertragen.
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Die 23 und 24 zeigen perspektivische Darstellungen
der Anordnung des mittleren Carbonfiberstabes 31 bzw. eine
Explosions- darstellung der Rückenlehne 1 bzw.
Rückenschale 2 mit
Carbonfiberstab 31 und Befestigungsschellen 32 sowie
Führungen 33.
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In der fünften Ausführungsform gemäß 25 bis 30 sind anstelle der Carbonfiberstäbe 31 Blattfedern 34 vorgesehen,
die jeweils mit dem oberen Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 und
dem unteren Becken-/Lendenwirbelbereich 14 in den Befestigungsstellen 35, 36 fest
verbunden und dazwischen im Bereich des mittleren Brustwirbelbereiches 15 nur in
Längsführungen 43 geführt sind,
die eine Parallelführung
von Kunststoff-Rückenschale 2 und
Blattfeder 43 bewirken, ein Abheben der Blattfedern 34 aber verhindern.
Die Blattfeder 34 ist auf an die Kunststoffschale 2 angespritzten
Stützstegen 44 gehalten
bzw. geführt.
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Bei der sechsten Ausführungsform
der Neuerung gemäß 31 bis 38 sind auf der Rückseite der flexiblen Kunststoff-Rückenschale 2 der
Rückenlehne 1 zwei
sich drehende und der Kunststoff-Rückenschale 2 nachgebogene
runde Streben 39 vorhanden, die im oberen Schulter/Nackenwirbelbereich 13 und
am unteren Ende des mittleren Brustwirbelbereiches 15 axial
fest aber drehbar in Lagern 40 gelagert und mittels in
kurze querverlaufende Schlitze 41, die im oberen Bereich
des mittleren Brustwirbelbereiches 15 und am unteren Bereich
des unteren Lendenwirbelbereiches 14 angeordnet sind und
in welche an den runden Streben 39 fest angebrachte Führungsstifte 42 eingreifen.
In der vorderen, im wesent- lichen vertikalen Sitzposition gemäß 31 sind die beiden runden
Streben 39 gemäß der Rückansicht
in 33 S-förmig verdreht
angeordnet. Bei einer Bewegung der Rückenlehne 1 in die
in 32 dargestellte rückwärti ge, geneigte
Sitzposition unter Einwirkung des Lendenwirbelbereiches 14 des
Benutzers sind die beiden runden Streben 39 parallel zur gestreckten
Kunststoff-Rückenschale 2 ebenfalls
gestreckt, wodurch der obere Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 der
Rückenlehne 1 in
die in 32 gezeigte,
nach vorn geneigte Position gedrückt
wird.
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Die 37 und 38 zeigen in perspektivischer Darstellung
die aufrechte Sitzposition bzw. die Explosionsdarstellung der runden
Streben 39 und deren Lager 40 und Führungsstifte 42.
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Die Bauelemente "Bänder 12,
Streben 17, Carbonfiberstäbe 31, Blatfedern 34 und
Streben 39" bilden
die Mittel zur ergonomischen Anpassung der Rückenlehne 1 bzw. der
Rückenschale 2 aus
Kunststoff an den menschlichen Körper.
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Die in den 39 bis 40 dargestellte
siebente Ausführungsform
zeigt die Rückenlehne 1,
die in 41 als dreidimensional
verformte Rückenschale 2 aus
Kunststoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, wie z.B.
PP (Polypropylen), ausgebildet ist. Die Rückenschale 2 weist
im Schulter-/Nackenwirbelbereich 13 und im Becken-/Lendenbereich 14 an
beiden vertikalen Seiten 5, 6 längliche Öffnungen 47, 48 auf,
die durch das Material der Rückenschale 2 durchgehen
und von den Öffnungen 47, 48 zu
den vertikalen Seiten 5,6 durchgehend freigeschnitten sind.
In den vertikalen Seiten 5, 6 sind durchgehende Sehnen 49, 50 angeordnet,
die aus Metall, z.B. einem Stahlseil, oder nicht dehnbarem Kunststoff
bestehen. Die Sehnen 49, 50 sind nur in den seitlichen Bereichen
der vertikalen, Seiten 5, 6 oberhalb bzw. unterhalb
der oberen bzw. unteren Bereiche 13 bzw. 14 mit
der Kunststoffschale 2 fest verbunden und in den Bereichen
der Öffnungen 46, 47 bzw.
der zu diesen führenden
Einschnitten 46 und im mittleren Bereich 15 frei
beweglich.
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Bei einer Beanspruchung der Rückenschale 2 durch
einen Benutzer aus der vorderen Sitzposition nach 1 (Ruheposition gemäss 39) in die in 40 dargestellte hintere Sitzposition
der Rückenschale 2 (2) unter einer Kraft P kommt
es zur Dehnung D im unteren Bereich 14 (Lumbal-Bereich) und
zur Stauchung ST im oberen Bereich 13 (Nacken-Wirbel-Bereich).
Dabei werden die Öff nungen 48 im
unteren Bereich 14 (Lumbal-Bereich) erweitert und die Öffnungen 47 im
oberen Bereich 13 (Nacken-Wirbel-Bereich) zusammengestaucht. Dies erfolgt
unter der Zugwirkung der im unteren Bereich 14 erforderlichen
Mehrlänge
an Sehnenmaterial, das aus dem oberen Bereich 13 (Nacken-Wirbel-Bereich) herausgezogen
wird, wodurch sich die dortigen Öffnungen 47 bis
zum Schliessen der Einschnitte 46 verkleinern.
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Bei der achten Ausführungsform
nach 42 bis 44 sind die Einschnitte und Öffnungen
der siebenten Ausführungsform
als schlitzartige Einschnitte 51, 52 ausgebildet,
wobei die Einschnitte 51 V-förmig und die Einschnitte 52 bogenförmig mit
einem weit nach unten in den unteren Bereich 14 gezogenen
Ende ausgebildet sind. Die Sehnen sind als Bänder 54, 55 aus
Metall oder nicht-dehnbarem Kunststoff ausgebildet und in Befestigungspunkten 56, 57 nahe
der oberen horizontalen Seite 9 bzw. nahe der unteren horizontalen
Seite 10 fixiert und in Führungslaschen 58, 59 im
mittleren Bereich 15 (Brustwirbelbereich) bzw. im unteren
Bereich 14 (Lumbal-Bereich) nahe en Ausgängen der
Einschnitte 52 gleitend geführt. Auch bei dieser achten
Ausführungsform
werden unter Einwirkung einer Kraft P auf den mittleren Bereich 15 die
Einschnitte 52 im unteren Bereich 14 gedehnt und
die Einschnitte 1 im oberen Bereich 13 gestaucht.
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Bei beiden Ausführungsformen wird durch die
Krümmung
der Wirbelsäule
im unteren Bereich 14 ( Lordierung im Lumbal-Bereich) eine Gegenbewegung
nach vorne (Kyphosierung) im oberen Bereich 13 (Schulter-
und Nackenwirbelbereich des Benutzers des Bürostuhles) bewirkt, da der
obere Bereich 13 vom unteren Bereich 14 gesteuert
wird.
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Bei der in den 45 bis 48 dargestellten neunten
Ausführungsform
ist die Rückenschale 2 durch
zwei breite, von dem unteren Bereich 14 über den
mittleren Bereich 15 zum oberen Bereich 13 durchgehende
breite Vertikalschlitze 61, 62 in eine Mittelzone 62 und
zwei Seitenzonen 63, 64 unterteilt. Wenn die Mittelzone 62 durch
eine Kraft P verformt wird, dehnen sich beide Seitenzonen 63, 64.
Diese Dehnbewegung wird im oberen Bereich 13 (Schulter-/Nackenbereich)
durch Stauchung nach vorn zurückgeführt.
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In der in den 48 bis 50 dargestellten zehnten
Ausführungsform
sind die Vertikalschlitze 65, 66 besonders schmal
und bogenförmig
ausgeführt,
wie es in 46 dargestellt
ist. Wenn bei dieser zehnten Ausführungsform die nach unten schmaler werdende
Mittelzone 62 durch eine Kraft P eines Benutzers verformt
wird, dehnen sich ebenfalls die beiden Seitenzonen 63, 64 derart,
dass der obere Schulter-/Nacken-Bereich 13 durch
Stauchung nach vorn zurückgeführt wird.