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Die Erfindung betrifft eine Zentrierbohreinheit,
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Eine derartige Zentrierbohreinheit
ist beispielsweise aus der
DE-OS
33 22 887 bekannt. Zentrierbohreinheiten werden verwendet,
um Bohrkronen oder auch Lochsägen,
aber auch sogenannte Kronenbohrer richtig zu platzieren. Zentrierbohreinheiten,
die meist aus einem fest oder lösbar
mit einer Hohlbohrkrone verbundenen Zentrierbohrer bestehen, sind
seit recht langer Zeit bekannt.
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Ein Beispiel für eine derartige Lösung ist
die aus der
DE 31 05
263 C2 bekannte Lösung.
Bei solchen Bohrkronen wird es häufig
als praktikabel angesehen, den Zentrierbohrer zu entfernen, wenn
die Bohrkrone zu greifen begonnen hat. Der Zentrierbohrer steht
regelmäßig – teils
um mehrere Zentimeter – vor
und erzeugt ein zentrales Bohrloch in dem von der Bohrkrone ausgebohrten
Flachzylinder. Bei der Realisierung von flachzylindrischen Ausnehmungen für die Elektroinstallation,
in die Dosen gesetzt werden, wird heutzutage regelmäßig die
Winddichtigkeit der Installation gefordert. Das zusätzliche
Bohrloch in der Rückwand
der Dosenausnehmung muss hierzu dann entweder wieder recht zeitaufwändig verputzt werden,
oder es wird mit einem speziell hierzu angefertigten Stopfen verschlossen.
In beiden Fällen
entstehen zusätzliche
Kosten, abgesehen von der an sich unnötigen Durchbohrung des Mauerwerks
in einer größeren als
der geforderten Tiefe.
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In Einzelfällen kann das Zusatz-Zentrierbohrloch
auch eine darunter liegende Installation beeinträchtigen oder beschädigen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden,
sind Zentrierbohrer heutzutage regelmäßig lösbar gelagert. Ein Gegenbeispiel
ist die aus der
DE-OS 198 30
220 bekannte Lösung,
bei der eine Einstückigkeit
vorgesehen ist, die die genannten Beeinträchtigungen bewirken kann.
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Um die überwiegend erwünschte Lösbarkeit zu
gewährleisten,
sind verschiedene Konstruktionen bekannt geworden. Beispielsweise
können
die Zentrierbohraufnahme und der Zentrierbohrer je konisch ausgebildet
sein, so dass durch ein entsprechendes Eindrücken eine Verankerung gewährleistet
ist. Diese Lösung
ist grundsätzlich
auch bei dem aus der gattungsgemäßen DE-OS 33 22 887 vorgesehenen Gesteinsbohrwerkzeug
realisiert. Andererseits ist eine Konusverbindung recht verschmutzungsempfindlich;
wenn Bohrstaubkörner
in der Zentrierbohraufnahme sind, lässt sich der Zentrierbohrer
nicht in der richtigen Weise in die Bohrkrone einsetzen, so dass
er sich lösen
kann.
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Um die Sicherheit des Zentrierbohrers
zu verbessern und die Verletzungsgefahr zu reduzieren, ist es gemäß der gattungsgemäßen Druckschrift
vorgesehen, den Zentrierbohrer an der Zentrierbohraufnahme einzurasten.
Durch das Einrasten soll eine bessere Lagerung des Zentrierbohrers
sichergestellt sein, die ein unbeabsichtigtes Herausfallen verhindern
soll.
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Andererseits hat sich gezeigt, dass
gerade bei der üblicherweise
auf Baustellen bestehenden Verschmutzung nicht zu verhindern ist,
dass Bohrmehl die Zentrierbohraufnahme verunreinigt und dort auch
verbleibt. Durch die konische Ausgestaltung von Zentrierbohrer und
Zentrierbohraufnahme wird ein erheblicher Druck auf das im Bereich
der Aufnahme befindliche Bohrmehl ausgeübt, so dass dieses kompaktiert
wird und als feste Schicht verbleibt. Dies gilt insbesondere, wenn
eine gewisse Feuchtigkeit besteht, aber auch, wenn mit der Zentrierbohreinheit Dosen
für Lichtauslässe in der
Decke gesetzt werden, denn in diesem Fall gelangt das ausgebohrte Bohrmehl
unmittelbar in den Innenbereich der Bohrkrone und damit auch zu
der Zentrierbohraufnahme. Wenn eine gewisse Schichtstärke des
dort abgelagerten Bohrmehls erreicht ist, vermag der vorgesehene
Rastring seine Rast funktion nicht mehr auszuüben, so dass er keine Funktion
mehr hat.
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Aus diesen Gründen ist man von der genannten
Lösung
wieder abgekommen, und es sind andere Lösungen entwickelt worden, um
eine sichere Halterung des Zentrierbohrers zu gewährleisten.
So ist es beispielsweise gemäß der
DE-OS 41 41 045 vorgesehen,
den Zentrierbohrer über
eine Art Verschlussschraube in der Zentrierbohraufnahme zu lagern.
Mit am stärksten
verbreitet ist die Lösung
gemäß der
DE-OS 40 16 927 , bei welcher
eine seitliche Schraube den Zentrierbohrer an einer abgeflachten Stelle
an seinem Schaft hält.
Auch wenn eine derartige Zentrierbohreinheit recht einfach zu bedienen
ist, hat sie doch gewisse Nachteile. So wird durch die einseitig
angeordnete Schraube eine Asymmetrie und damit eine Unwucht erzeugt,
die die Bohrmaschinenlager belastet und den Benutzer schneller ermüdet. Zudem
besteht eine Verletzungsgefahr durch den vorspringenden Schraubenkopf.
Auch ist nicht sichergestellt, dass sich die Schraube nicht lockert, gerade,
wenn sie nicht besonders gut angezogen ist, denn ein Bohrer wird
stets besonderen Erschütterungen
unterworfen.
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Trotz dieser Nachteile wird an der
genannten Lösung
festgehalten, nachdem andere Lösungen
offenbar als weniger praktikabel angesehen werden.
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Daher liegt der Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, eine Zentrierbohreinheit gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 zu schaffen, die ergonomisch verbessert ist, aber dennoch keine
Verschmutzungsanfälligkeit
aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß besonders günstig ist
es, dass durch die Verriegelungsvorrichtung leicht und bedienungsfehlerfrei
sichergestellt werden kann, dass der Zentrierbohrer in eingestelltem
Zustand verriegelt ist. Durch die Verriegelung ist auch sicher gestellt,
dass eine Verschmutzungsunempfindlichkeit gewährleistet ist, denn bevorzugt
ist der Schaft des Zentrierbohrers nicht konisch, sondern im Wesentlichen
zylindrisch, und an seinem rückwärtigen Ende sind
Verrieqelungsnuten vorgesehen, in die Riegelkörper eingreifen können. Durch
diese Riegelkörper lässt sich
sowohl die erfindungsgemäße Verriegelung
als auch eine Drehmitnahme realisieren, die aber gegebenenfalls
noch durch zusätzliche
Drehmitnahmefedern realisiert werden kann.
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Erfindungsgemäß besonders günstig ist
es, dass bei dieser Ausgestaltung auch die Verwendung handelsüblicher
SDS- oder SDS-plus-Bohrer
als Zentrierbohrer möglich
ist, so dass die Lagerhaltung und Beschaffung von Zentrierbohrern
ausgesprochen preisgünstig
möglich
ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Zentrierbohreinheit
ist eine Öse
vorgesehen, die auf die Riegelkörper
von außen
wirkt und in dem Riegelzustand federbelastet verbleibt, bis sie
gegen die Wirkung einer Druckfeder von Hand in eine Freigabestellung
geschoben wird. In der Freigabestellung können die Riegelkörper, die
beispielsweise Kugeln sein können,
nach außen
gedrückt
werden, so dass der Zentrierbohrer einführbar und entnehmbar ist.
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Erfindungsgemäß besonders günstig ist
es auch, dass der erfindungsgemäße Zentrierbohrer gleichsam
automatisch verriegelt wird. Auch wenn er nur in beliebiger Winkelposition
eingesteckt wird, erfährt
er durch die Drehung einen Winkelversatz zwischen Zentrierbohraufnahme
und Zentrierbohrer, so dass die Riegelkörper in den Bereich der Riegelnuten gelangen
und dort einrasten. Sobald dies geschehen ist, schnappt die Verriegelungshülse nach
vorne, also zur Bohrerspitze hin, so dass die sichere Verriegelung
gegeben ist.
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Bevorzugt ist andererseits Spiel
zwischen der Zentrierbohraufnahme in ihrem zylindrischen Bereich
und dem Schaft des Zentrierbohrers gegeben. Dieses Spiel führt dazu,
dass der Zentrierbohrer, wenn er nicht eingerastet und verriegelt
ist, locker in der Führung
liegt, so dass der nicht eingerastete Zustand dem Bediener sofort
auffällt.
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Erfindungsgemäß ist es unschädlich, wenn sich
die Verriegelungsnuten des Verriegelungskörpers über eine längere axiale Länge als
die axiale Länge
des Riegelkörpers
bzw. der Riegelkörper
erstrecken. Bevorzugt greift der Riegelkörper am rückwärtigen Ende der Verriegelungsnut
an. Der Zentrierbohrer ist damit gegen den Boden des Sacklochs, das
die Zentrierbohraufnahme bildet, abgestützt und wird durch die Riegelkörper an
der vorgegebenen Stelle gehalten.
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In besonders günstiger Ausgestaltung ist es vorgesehen,
dass die Zentrierbohreinheit automatisch auch dann nicht im Schlagbohrbetrieb
arbeitet, wenn der Benutzer vergisst, beim Einsetzen beispielsweise
der Lochsäge
das Schlagwerk auszuschalten. Hierzu ist es kurzerhand vorgesehen,
die Verriegelungsnut am Schaft der Zentrierbohreinheit so kurz zu
halten, dass die rückwärtige Stirnfläche des
Schafts der Zentrierbohreinheit mit dem Schlagwerk der Schlagbohrmaschine
oder des Bohrhammers nicht in Kontakt gerät, so dass diese im reinen Bohrbetrieb
arbeitet.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und
Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung.
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Die einzige Figur der Zeichnung zeigt
im Schnitt eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Zentrierbohreinheit,
jedoch ohne Zentrierbohrer.
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Die in der Figur dargestellte Zentrierbohreinheit 10 weist
eine Zentrierbohraufnahme 12 sowie einen Zentrierbohrer
auf, der in die Zentrierbohraufnahme 12 eingesteckt wird,
wenn der Zentrierbohrbetrieb gewünscht
ist. Die Zentrierbohraufnahme 12 weist ein Außengewinde 14 auf,
auf das eine topfförmige
Lochsäge 18 aufgeschraubt
ist. In an sich bekannter Weise weist die Lochsäge 18 Ausnehmungen 20 auf,
in die ein stabförmiger
Gegenstand, beispielsweise ein Schraubenzieher, einbringbar ist.
Die Zentrierbohraufnahme 12 weist in ihrem mittleren Bereich
eine Abflachung 22 auf, die aus der Figur nicht mehr ersichtlich
ist, und die ein Normmaß eines
geeigneten Gabelschlüssels
hat. Durch das Zusammenwirken entsprechender Werkzeuge an den Ausnehmungen 20 und
der Abflachung 22 lässt
sich die Lochsäge 18 in
an sich bekannter Weise auf das Außengewinde 14 aufschrauben
und von diesem abschrauben.
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In an sich bekannter weise ragt der
Zentrierbohrer, wenn er in die Zentrierbohraufnahme 12 eingesetzt
ist, durch die becherförmige
Lochsäge 18 hindurch
und aus ihr heraus. Für
die sichere Lagerung des Zentrierbohrers ist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
an der Zentrierbohraufnahme vorgesehen. Die Verriegelungsvorrichtung 26 weist
zwei Riegelkörper 28 und 30 auf,
die in radial durchgehenden Ausnehmungen spielarm gelagert sind.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Riegelkörper 28 und 30 je
kugelförmig,
und die radialen Ausnehmungen 32 sind nach innen hin etwas verjüngt, so
dass die Riegelkörper 28 und 30 nicht nach
innen herausfallen können.
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Außerhalb der Riegelkörper 28 und 30 ist eine
Riegelhülse 34 als
Teil der Verriegelungsvorrichtung 26 vorgesehen. Die Riegelhülse 34 ist
axial verschieblich gelagert, und zwar zwischen dem in der Figur
dargestellten Riegelzustand und einem Freigabezustand. In dem Freigabezustand
ist die Riegelhülse 34 zur
Lochsäge 18 hin
verschoben. Dort ist in einem Hohlraum 38 eine Druckfeder 40 innen
in der Riegelhülse 34 abgestützt, die
die Riegelhülse 34 in
den Riegelzustand drückt.
Bei Kompression der Druckfeder 40 sind den Riegelkörpern 28 und 30 Vertiefungen 42 benachbart,
so dass sie radial nach Auswärts gedrückt werden
können.
Demgegenüber
verhindern vorspringende Bereiche 44 der Riegelhülse 34 im dargestellten
Riegelzustand, dass die Riegelkörper 28 und 30 radial
nach außen
gedrückt
werden können.
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Durch die hier dargestellte Lösung ergibt
sich eine sichere Verriegelung, die zudem aufgrund der Federwirkung
der Druckfeder 40 praktisch automatisch in Verriegelungsnuten
des Zentrierbohrers einschnappt. Es ergibt sich gleichsam eine Rastung
mit anschließender
automatischer Verriegelung.
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Die Vertiefungen 42 weisen
an ihrem vorderen Ende eine Schrägfläche auf.
Durch die Wirkung der Schrägfläche in Verbindung
mit den kugelförmigen
Riegelkörpern 28 und 30 wird
die axiale Druckbewegung der Druckfeder 40 in einen radial
einwärtigen
Druck auf die Riegelkörper 28 und 30 umgelenkt.
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Die erfindungsgemäße Zentrierbohraufnahme 12 weist
einen Schaft 50 auf, der einem SDS-plus-Schaft oder einem
SDS-Schaft mindestens ähnlich
ist. Anstelle der üblicherweise
recht lang ausgebildeten dortigen Verriegelungsnuten sind ausgesprochen
kurze Verriegelungsnuten 52 und 54 vorgesehen,
die die Schlagbewegung der Zentrierbohreinheit 10 auch
dann verhindern, wenn der Bediener vergessen hat, das Schlagwerk
des Hammerbohrers oder der Schlagbohrmaschine auszuschalten.