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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Vereinzeln von gestapelten Chipkarten oder dergleichen Karten
gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruches 1.
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Vorrichtungen zum Vereinzeln von
Chipkarten sind bei Maschinen, die eine Karteninspektion und/oder
Kartenpersonalisierung und/oder Kartenherstellung durchführen, häufig derart
aufgebaut, dass für
ein Vereinzeln der in einem Stapel untergebrachten Chipkarten ein
getakteter Arbeitsablauf der Vereinzelungsvorrichtung erforderlich
ist. Eine durch die Taktung anvisierte Zuverlässigkeit der Vereinzelung – also das
Vermeiden von Zweier- oder Dreierkarten-Paketen während des Vereinzelungsvorganges – führt aufgrund
des jeweils kurzzeitig stattfindenden Stillstandes der Vereinzelungsvorrichtung
zu einem reduzierten Durchsatz des gesamten Gerätes und somit zu einer niedrigen
Produktionsgeschwindigkeit.
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Bisherige Vereinzelungsvorrichtungen
weisen zwei voneinander beabstandete mit Gummi bzw. Kautschuk ähnlichem
Material oberflächenbeschichtete
Rollen auf, zwischen welchen ein Kartenstapel an seinen Längs- oder
Breitenseiten eingeklemmt ist. Die Rollen werden taktweise gegenläufig zueinander derart
gedreht, dass während
eines Taktes nach Möglichkeit
eine einzelne Chipkarte aus dem Klemmzustand herausgelöst und nach
unten abgelegt wird.
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Da die bei Chipkarten oder dergleichen
Karten verwendeten Materialien häufig
sehr glatte Oberflächen
und die Eigenschaft aufweisen, dass sie sich während ihrer Bewegung statisch aufladen,
besteht bei derartigen Vereinzelungsvorrichtungen die Gefahr, dass
während
des Vereinzelungsvorganges zwei Chipkarten aneinander haften und
somit die Chipkarten ungewollt als Zweierkartenpaket für eine sich
anschließende
beispielsweise Karteninspektion vorliegen. Dies hat zur Folge, dass
die auf diese Weise verdeckten Chipkarten nicht inspiziert werden können und
der Funktionsablauf der Inspektion aufgrund der größeren Höhe des Doppelkartenpaketes gestört ist.
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Demzufolge liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Vereinzeln
von gestapelten Chipkarten oder dergleichen Karten zur Verfügung zu
stellen, die eine zuverlässige
Vereinzelung der gestapelten Chipkarten bei einem kontinuierlichem
Betrieb der Vereinzelungsvorrichtung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des
Schutzanspruches 1 gelöst.
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Kerngedanke der Erfindung ist es,
dass eine Vorrichtung zum Vereinzeln von gestapelten Chipkarten
oder dergleichen Karten zum einen ein sich kontinuierlich bewegendes
Transportband mit Durchgangsöffnungen
zur Anwendung eines Unterdrucks oder Vakuums auf jeweils eine der
gestapelten Chipkarten und zum anderen eine zwischen dem Transportband
und einem Bauteil angeordnete schlitzartige Öffnung zum vereinzelten Hindurchführen der
mit Unterdruck oder Vakuum beaufschlagten Chipkarte mittels dem
Transportband unter Zurückhalten
der restlichen gestapelten Chipkarten aufweist. Hierbei weist die
schlitzartige Öffnung
vorzugsweise eine Schlitzbreite auf, die der Dicke einer einzelnen
Chipkarte entspricht, so dass sichergestellt ist, dass nur eine
einzelne Chipkarte, die zuvor auf das Transportband angesaugt worden
ist, in Transportbandrichtung weiterbefördert wird. Hierbei kann das
Transportband kontinuierlich ohne Taktierung desjenigen während eines
Vereinzelungsvorganges betrieben werden.
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Eine derartige Minimierung von Vereinzelungsstörungen bei
Chipkarten, selbst wenn diese eine glatte Oberfläche aufweisen und elektrostatisch aufgeladen
sind, wird durch die Anwendung des Unterdrucks bzw. des Vakuums
und des Friktionsprinzips auf die Chipkarte erreicht.
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Durch eine derartige Vorrichtung
können
vorteilhaft nicht nur sämtliche
Unregelmäßigkeiten
in den Reibungs- und Auflageverhältnissen
zwischen den Karten und dem Transportband (Vereinzelungsriemen),
die durch unterschiedliche Oberflächenstrukturen, Kartenwölbungen
und unterschiedliche Dynamikabläufe
hervorgerufen werden, kompensiert werden, sondern auch ein schnellerer
Arbeitsablauf der Vereinzelungsvorrichtung erzielt werden. Es ist mit
einer derart ausgestalteten Vereinzelungsvorrichtung beispielsweise
ein Durchsatz von mindestens 36.000 Karten pro Stunde bei zuverlässiger Vereinzelung
der gestapelten Karten möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist
auf einer den gestapelten Chipkarten abgewandten Seite des Transportbandes
eine den Unterdruck oder das Vakuum enthaltende Kammer angeordnet, die
mittels der in dem Transportband angeordneten Durchgangsöffnungen
mit jeweils der untersten Chipkarte, also der mit Unterdruck oder
Vakuum beaufschlagten Chipkarte, in Verbindung steht.
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Ein derartiger Unterdruck oder ein
Vakuum kann beispielsweise durch eine mit der Kammer verbundene
Pumpe erzeugt werden.
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Die schlitzartige Öffnung zwischen
einer Transportbandoberfläche
und dem Bauteil, welches unterseitig eine Vereinzelungskarte aufweisen
kann, weist vorzugsweise neben der Abmessung, welche mindestens
einer Kartendicke entspricht, eine weitere Abmessung in ihrer Länge auf,
welche einer Kartenlänge
oder einer Kartenbreite entspricht. Die Abmessung, welche mindestens
einer Kartendicke entspricht, ist variabel in Abhängigkeit
von der Dicke des verwendeten Kartentyps einstellbar. Auf diese
Weise findet ein Zurückhalten
der restlichen gestapelten Chipkarten statt.
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Eine Ausrichtung der gestapelten
Chipkarten findet durch Anliegen der Chipkarten an eine Seite des
Bauteils statt.
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In der Vorrichtung ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
eine Vorvereinzelungseinrichtung zum sukzessiven, selbsttätigen Vereinzeln
und Stapeln weiterer Chipkarten auf den gestapelten Chipkarten angeordnet,
so dass die Höhe
desjenigen Chipkartenstapels, der dem Transportband zugeordnet ist,
durch Nachauffüllen
beibehalten oder auf Wunsch verändert
werden kann.
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Es sind beidseitig des Transportbandes
zwei Auflageflächen
zum Auflegen der mit Unterdruck oder Vakuum beaufschlagten Chipkarte
angeordnet, die gegenüber
der Transportbandebene in ihrer Höhe verschoben werden können. Dies
ermöglicht
vorteilhaft die Bildung von vorzugsweise konstanten Zwischenräumen zwischen
den vereinzelten auf dem Transportband abgelegten Chipkarten, in
dem das Transportband durch ein Verschieben der Auflageflächen im
Bezug auf die unterste noch nicht vereinzelte Chipkarte im Chipkartenstapel
außer
Eingriff gebracht wird oder nicht. Ein derartiges Außereingriffbringen
kann teilweise geschehen, um den Zwischenraum zwischen den einzelnen
abgelegten Chipkarten konstant zu halten oder zu verändern.
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Alternativ kann der Abstand zwischen
den Karten durch Variierung des Unterdrucks oder der Höhenabmessung
der schlitzartigen Öffnung
verändert
werden.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten
sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eine Vorrichtung
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung; und
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2 in
einer schematischen Querschnittsansicht entlang der Linie A– – –A aus 1 die Vorrichtung gemäß der Ausführungsform
der Erfindung.
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In 1 wird
in einer schematischen Seitenansicht eine Vorrichtung 1 zum
Vereinzeln von Chipkarten gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Ein erster Kartenstapel 2 ist in
einer Vorvereinzelungseinrichtung zwischen zwei Rollen 4 und 5 eingeklemmt,
wobei die Rollen 4, 5 eine gummi- bzw. kautschukartige
Oberfläche
aufweisen und in Richtung des Kartenstapels 2 federbeaufschlagt
sind.
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Die beiden Rollen 4, 5 drehen
sich gegenläufig
zueinander, wie es durch die Pfeile 6, 7 angedeutet
wird.
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Ein zweiter Kartenstapel 3 ist
unterhalb des ersten Kartenstapels 2 auf einem Vereinzelungstransportband 11,
dessen Laufrichtung sich in die Blattebene hinein oder aus dieser
heraus erstreckt, und wahlweise auf Auflageflächen 9, 10 abgelegt.
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Sowohl das Transportband 11 als
auch die Auflageflächen 9, 10 sind
mit einem Basiselement 8 verbunden und in oder auf diesem
angeordnet.
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In dem Basiselement 8 ist
zusätzlich
eine Kammer 12 angeordnet, in welcher ein Vakuum oder ein
Unterdruck aufgebaut ist.
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In 2 wird
in einer Querschnittsansicht entlang der Linie A– – –A, wie sie in 1 gezeigt wird, die Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass
oberhalb des Transportbandes ein zusätzliches Bauteil 13 mit einer
unterseitig angeordneten Vereinzelungskante angeordnet ist, um eine
schlitzartige Öffnung 14 zwischen
dieser Kante und einer transportbandoberseitigen Ebene 11a zu
bilden.
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Das Transportband 11 weist
Durchgangsöffnungen 15,
die sich vorzugsweise vertikal erstrecken, auf, welche als Verbindungen
zwischen der transportbandunterseitig angeordneten Vakuumkammer 12 und
den transportbandoberseitigen gestapelten Chipkarten 3 dient.
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Derartige Durchgangsöffnungen 15 ermöglichen
ein Ansaugen einer untersten Chipkarte 3a aus dem Chipkartenstapel 3.
Zeitgleich bewegt sich das Transportband 11 in Bildebene
gesehen von rechts nach links, so dass die Chipkarte 3a durch
die schlitzartige Öffnung 14 hindurchgeführt wird.
Da die schlitzartige Öffnung 14 derart
eingestellt ist, dass der Abstand zwischen der Vereinzelungskante
des Bauteils 13 und der oberseitigen Ebene 11a des Transportbandes
nur geringfügig
größer als
eine Chipkartendicke ist, findet auf einfache Weise eine Vereinzelung
der Chipkarte 3a unter Zurückhaltung der restlichen Chipkarten
aus dem Chipkartenstapel 3 statt.
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Ein derartiges Verfahren kann kontinuierlich insofern
durchgeführt
werden, als dass die jeweils unten liegende Chipkarte bei kontinuierlich
fortbewegtem Transportband über
dessen Durchgangsöffnungen 15 von
diesem angesaugt und zeitgleich weiterbefördert werden kann. Nach der
stattgefundenen Weiterbeförderung
der vereinzelten Chipkarte 3a durch die schlitzartige Öffnung 14 hindurch
rückt der Chipkartenstapel 3 automatisch
nach unten nach.
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Dabei dienen die Auflageflächen 9, 10 der Zurückhaltung
des Kartenstapels 3 gegenüber der Wirkung des Unterdrucks
bis die angelegte Karte abtransportiert ist.
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Üblicherweise
besteht der Chipkartenstapel 3 aus vier bis zehn Karten
und der erste Chipkartenstapel 2 aus ca. 500 Karten beispielsweise
im ID-1-Format. Sobald der zweite Chipkartenstapel 3 in der
Anzahl der Chipkarten eine vorbestimmbare Untergrenze unterschreitet,
findet eine selbsttätige
Vorvereinzelung durch Vereinzeln und Ablegen einzelner Chipkarten
aus dem ersten Chipkartenstapel 2 auf den zweiten Chipkartenstapel 3 statt.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Vorrichtung
zum Vereinzeln
- 2
- erster
Chipkartenstapel
- 3
- zweiter
Chipkartenstapel
- 3a
- vereinzelte
Chipkarte
- 4,
5
- Rollen
- 6,
7
- Rollrichtung
- 8
- Basiselement
- 9,
10
- Auflageflächen
- 11
- Transportband
- 11a
- oberseitige
Transportbandebene
- 12
- Kammer
- 13
- Bauteil
- 14
- schlitzartige Öffnung
- 15
- Durchgangsöffnungen