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Die Erfindung betrifft eine Hörhilfe zum
Telefonieren für
Hörgeräteträger oder
Schwerhörige,
die kein Hörgerät tragen,
zur Anbringung an eine Telefonsteckdose, indem mittels der Hörhilfe durch
eine induktive Hörverstärkung die
Lautstärke
einer Telefonstimme erhöht
wird.
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Um Hörgeräteträgern oder Schwerhörigen in der
Praxis das Telefonieren zu erleichtern, sind Geräte und Vorrichtungen zur Hörverstärkung beim
Telefonieren oder speziell ausgebildete Tastentelefone mit induktiven
Hörverstärkern bekannt,
die an Art und Grad der Schwerhörigkeit
des Hörgeräteträgers angepasst
werden können.
Hörgeräteträger oder Schwerhörige, die
noch kein Hörgerät tragen,
können
in der Praxis oft nur unter besonderen Schwierigkeiten telefonieren,
insbesondere bei stärkeren
Umgebungsgeräuschen
oder beim Gebrauch von Handys und digitalen Telefonen durch entstehende
Rückkopplungen,
wenn diese Geräte
direkt an das Ohr eines Hörgeräteträgers gehalten
werden. Aus diesem Grund bieten einige Handyhersteller für Hörgeräteträger Hörverstärker für Handys
an, wobei diese Hörverstärker mittels
eines handelsüblichen
Adapters an das mobile Telefon angeschlossen werden und durch batteriebetriebene
Verstärker
die Lautstärke
einer ankommenden Telefonstimme durch einen Lautstärkeregler
so eingestellt wird, dass die Ausgabe des Tonsignals über einen
Kopfhörer
oder über
ein Audiokabel mit Audioschuh zum direkten Anschluss an das Hörgerät erfolgt.
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Aus der Praxis sind als Einzelgeräte ausgebildete
Ringschleifenverstärker
für den
häuslichen Bereich
bekannt, mittels denen durch eine in einem Wohnraum verlegte Kabelschleife
ein Schleifensignal erzeugt wird, das von einem Hörgerät mit eingebauter
Telefonspule empfangen werden kann. Es sind weiterhin Geräte bekannt,
die als separate Telefonhörverstärker zwischen
einen Telefonhörer
und ein Grundgerät
geschaltet werden, um normale Telefonapparate bei Bedarf in ein
Schwerhörigentelefon umzuwandeln.
Die Lautstärke
ist dabei über
einen Regler einstellbar. Solche Kombinationen aus Verstärker, Grundgerät und Hörer sind
dabei aber immer nur für
einen stationären,
festen Standplatz vorgesehen, was für einen variablen universellen
Einsatz nachteilig ist. Die bekannten mobilen Telefonhörverstärker, die
als kleine tragbare Verstärker
zur induktiven Verstärkung
auf einem Telefonhörer
befestigt werden und als akustische Lautverstärker und induktive Kuppler
wirken, haben den Nachteil, dass sie für jedes Telefongespräch individuell
befestigt und wieder abgenommen werden müssen, da sonst der Telefonhörer nicht
wieder aufgelegt werden kann, so dass diese Telefonverstärker auf
den häuslichen
Bereich beschränkt
sind und zusätzliche
Handhabungen erfordern. Es sind weiterhin Spezialtelefone für Schwerhörige bekannt,
die einen speziellen Hörer verwenden,
mit dem der Schall direkt ins Innenohr geleitet wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine kleine, einfache und leicht zu handhabende mobile Hörhilfe zum
Telefonieren für
Hörgeräteträger und
Schwerhörige,
die kein Hörgerät tragen,
zu schaffen, indem mittels der Hörhilfe
durch eine induktive Hörverstärkung die
Lautstärke
einer Telefonstimme erhöht
wird und damit für
einen Hörgeräteträger oder
einen Schwerhörigen
eine Benutzung normaler Telefone ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch,
dass eine Hörhilfe
aus einem in einem geschlossenen Gehäuse angeordneten induktiven
Verstärker
besteht, der mittels einer Leitung mit einem Stecker zum Anschluss
in eine dafür
vorgesehene Telefonsteckdose verbunden ist, wobei der induktive
Verstärker
der Hörhilfe
nach Abnahme eines Telefonhörers
ein Signal zur Hörverstärkung erzeugt,
das durch Halten der Hörhilfe
in die Nähe
eines Hörgerätes eines
Hörgeräteträgers vom
Hörgerät direkt
oder über
einen in der Hörhilfe
vorgesehenen Lautsprecher zu empfangen ist.
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Eine vorteilhafte Ausbildung wird
darin gesehen, dass der im Gehäuse
der Hörhilfe
angeordnete induktive Verstärker
aus einer zu einer Schleife ausgebildeten und an den Innenwänden des
Gehäuses anliegenden
Spule besteht, wobei die Spule ein Elektronikbauelement umschließt, das
mittels der angeschlossenen Leitung mit dem Stecker für eine Telefonsteckdose
verbunden ist.
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Vorteilhaft ist vorgesehen, dass
das Gehäuse
insbesondere rechteckförmig
ausgebildet ist, an dessen Innenwänden die aus einzelnen Wicklungen rechteckförmig ausgebildete
Spule anliegt und wobei die rechteckförmige Spule mit der oberen
Abschlusskante des Gehäuses
abschließt.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das
Elektronikbauelement auf einer Grundfläche des Gehäuses angeordnet ist, wobei
die Lage des Elektronikbauelementes durch insbesondere zwei zwischen
den Spulenwicklungen der rechteckförmigen Spule und dem Elektronikbauelement
angeordneten Befestigungsstegen gesichert ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
wird darin gesehen, dass die zwei Befestigungsstege einander parallel
gegenüberliegend
insbesondere als Hohlzylinder zur Aufnahme von Befestigungselementen, beispielsweise
Schrauben oder dergleichen Befestigungselemente ausgebildet sind,
zur Befestigung eines Gehäusedeckels
auf dem Gehäuse.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform wird
darin gesehen, dass der zum Verschließen des Gehäuses vorgesehene Gehäusedeckel
insbesondere zwei Öffnungen
aufweist, die in der Montagesolllage mit den Öffnungen der Befestigungsstege übereinstimmen,
zur Aufnahme der Befestigungselemente und wobei der Gehäusedeckel
in einer der nach unten abgewinkelten Seiten eine Einkerbung aufweist,
zum Durchführen
der Leitung.
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Eine fertigungstechnisch Ausgestaltung
wird darin gesehen dass das Gehäuse
der Hörhilfe
aus Kunststoff ausgebildet ist.
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Ein ebenso bevorzugte Ausführungsform wird
darin gesehen, dass die rechteckförmige Spule aus einer Vielzahl
von Windungen, vorzugsweise aus Kupferdraht ausgebildet ist und
an den Befestigungsstellen Schutzfolienelemente gegen Beschädigung aufweist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform
für Schwerhörige, die
kein Hörgerät tragen,
wird darin gesehen, dass der induktive Verstärker eine kreisförmig aus
mehreren Wicklungen ausgebildete Spule aufweist, die einen im Gehäuse angeordneten
Lautsprecher zur Signalübertragung
umschließt
und wobei an einer Seite des Gehäuses
ein Schalter zum Betätigen
des Lautsprechers und ein Drehknopf eines Potentiometers zur Lautstärkeregelung
angeordnet ist. Durch Halten der Hörhilfe in die Nähe des Ohres
des Schwerhörigen
wird eine gute Verständigung mit
einem handelsüblichen
Telefon erhalten.
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Der wesentliche Vorteil der neuen
Hörhilfe zum
Telefonieren für
Hörgeräteträger oder
Schwerhörige,
die kein Hörgerät tragen,
besteht darin, dass damit eine kleine, einfache und leicht zu handhabende
mobile Hörhilfe
zum Telefonieren erhalten wird, mittels der durch eine induktive
Hörverstärkung eine einfache
Benutzung handelsüblicher
einfacher Telefone insbesondere im häuslichen Bereich bei fast allen
Arten der Schwerhörigkeit
erhalten wird. Gegenüber
vielen handelsüblichen
Telefonverstärkern
ist dadurch kein separates Netzteil oder ein Batteriebetrieb eines
Zusatzgerätes
erforderlich und es muss kein separater Lautsprecher zugeschaltet
werden, da die Hörhilfe
direkt zur Anbringung in einen Eingang einer dafür vorgesehenen Telefonsteckdose
einer Nebenstelle vorgesehen ist. Mittels der Hörhilfe wird eine induktive
Hörverstärkung erhalten,
indem der induktive Verstärker
automatisch ein Signal nach dem Abnehmen des Telefonhörers erzeugt,
das entweder von einem Hörgerät eines
Hörgeräteträgers oder
direkt durch einen im Gehäuse
der Hörhilfe
angeordneten Lautsprecher empfangen wird. Das Telefon wird dabei
normal gehandhabt. Durch den Anschluss der Hörhilfe in die Telefonsteckdose
erfolgt eine direkte Verstärkung,
indem die Hörhilfe
bei einem Hörgeräteträger in die
Nähe des
Hörgerätes oder
bei einem Schwerhörigen
unweit des Ohres gehalten wird. Bei Schwerhörigen, die kein Hörgerät tragen,
kann die Lautstärke
des Lautsprechers mit dem am Gehäuse der
Hörhilfe
angeordneten Lautstärkeregler
individuell eingestellt werden.
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Die Erfindung wird anhand eines schematisch
in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Hörhilfe
im Schnitt;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Hörhilfe
im Schnitt.
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Das in 1 dargestellte
erste Ausführungsbeispiel
einer Hörhilfe 1 besteht
aus einem in einem Gehäuse 4 angeordneten
induktiven Verstärker,
der über
eine Leitung 3 mit einem Stecker 2 verbunden ist,
zum Anschluss in eine nicht näher
dargestellte, insbesondere in einem häuslichen Bereich vorgesehenen
Nebenanschluss einer Telefonsteckdose, wobei der induktive Verstärker nach
Abnahme eines Telefonhörers
ein Signal erzeugt, das von einem Hörgerät eines Hörgeräteträgers empfangen wird. Der induktive
Verstärker
in der Hörhilfe 1 besteht
in seinem Grundaufbau aus einer zu einer Schleife ausgebildeten
und an den Innenwänden 7 des
Gehäuses 4 anliegenden
rechteckförmig
ausgebildeten Spule 5, wobei die rechteckförmig ausgebildete
Spule 5 ein Elektronikbauelement 6 umschließt, das
mittels der angeschlossenen Leitung 3 mit dem Stecker 2 verbunden ist.
Das Gehäuse 4,
in dem der induktive Verstärker angeordnet
ist, ist vorzugsweise rechteckförmig
aus Kunststoff ausgebildet, wobei an dessen Innenwänden 7 die
aus einer Vielzahl von einzelnen Wicklungen, vorzugsweise aus Kupferdraht
ausgebildete rechteckförmige
Spule 5 anliegt und mit der oberen Abschlusskante des Gehäuses 4 abschließt. Das Elektronikbauelement 6 ist
auf einer Grundfläche 8 des
Gehäuses 4 angeordnet,
wobei die Lage des Elektronikbauelementes 6 durch insbesondere
zwei zwischen den Spulenwicklungen der rechteckförmigen Spule 5 und
dem Elektronikbauelement 6 angeordneten Befestigungsstegen 9,10 seitlich
gesichert ist. Die zwei einander parallel gegenüberliegenden Befestigungsstege 9,10 sind
insbesondere als Hohlzylinder zur Aufnahme von nicht näher dargestellten Befestigungselementen,
beispielsweise Schrauben oder dergleichen Befestigungsteilen ausgebildet
und die Wicklungen der rechteckförmigen
Spule 5 weisen an den den Befestigungsstegen 9,10 anliegenden Bereichen
Schutzfolienelemente gegen Beschädigungen
auf. Der zum Verschließen
des rechteckförmigen
Gehäuses 4 vorgesehene,
nicht näher
dargestellte Gehäusedeckel
weist zwei Öffnungen
auf, die in der Montagesolllage mit den Öffnungen der Befestigungsstege 9,10 übereinstimmen,
zur Aufnahme der Befestigungselemente. Der Gehäusedeckel weist weiterhin in
einer der nach unten abgewinkelten Seite eine Einkerbung zum Durchführen der
Leitung 3 auf. Mittels der Hörhilfe 1, die über den
Stecker 2 direkt zur Anbringung in einen Nebenanschluss
einer Telefonsteckdose vorgesehen ist, wird eine induktive Hörverstärkung erhalten
wird, indem nach dem Abnehmen des Telefonhörers durch einen Hörgeräteträger der
induktive Verstärker
ein Schleifensignal erzeugt, das von dem Hörgerät empfangen wird, indem die
Hörhilfe 1 in
einem bestimmten Abstand, beispielsweise etwa 15 cm in die Nähe des Hörgerätes gehalten
wird. Ein Hörgeräteträger kann
dann in den neben das Telefon gelegten Telefonhörer sprechen, ohne einen zusätzlichen
Telefonlautsprecher einzuschalten.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
gemäß 2 besteht die Hörhilfe 1 ebenfalls
aus dem in dem Gehäuse 4 angeordneten
induktiven Verstärker,
der über
die Leitung 3 mit dem Stecker 2 verbunden ist,
wobei der induktive Verstärker
nach Abnahme eines Telefonhörers
ein Signal erzeugt, das direkt von einem in der Hörhilfe 1 angeordneten
Lautsprecher 12 empfangen wird. Dazu ist in dem Gehäuse 4 eine
kreisförmige,
aus mehren Wicklungen, vorzugsweise aus Kupferdraht ausgebildeten
Spule 11 vorgesehen, die den im Gehäuse 4 angeordneten
Lautsprecher 12 umschließt. Die Schallwellen des Lautsprechers 12 treten über die
im Gehäuse 4 vorgesehene
Schallöffnungen 13 aus
dem Gehäuse 4 aus. Das
Gehäuse 4 weist
weiterhin an einer Seite einen Schalter 14 zum Betätigen des
Lautsprechers 12 und einen Drehknopf 15 zur Lautstärkeregelung
auf.
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Bei Schwerhörigen ohne Hörgerät kann gemäß 2 ein Telefongespräch über den
eingebauten Lautsprecher 12 gehört werden, indem die Hörhilfe 1 in
die Nähe
des Ohres gehalten wird. Die Lautstärke kann dann mittels des Lautstärkereglers 15 am
Gehäuse 4 individuell
eingestellt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern die Hörhilfe
ist in der Ausbildung und der Größe des Gehäuses vielfach variabel.
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Alle neuen in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich
angesehen.
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- 1
- Hörhilfe
- 2
- Stecker
- 3
- Leitung
- 4
- Gehäuse
- 5
- rechteckförmige Spule
- 6
- Elektronikbauelement
- 7
- Innenwände des
Gehäuses
- 8
- Grundfläche des
Gehäuses
- 9
- Befestigungssteg
- 10
- Befestigungssteg
- 11
- kreisförmige Spule
- 12
- Lautsprecher
- 13
- Schallöffnungen
- 14
- Schalter
- 15
- Drehknopf
des Potentiometers