DE2018601C3 - Verwendung eines Stahls für Rollen und Walzen von StranggieBanlagen - Google Patents
Verwendung eines Stahls für Rollen und Walzen von StranggieBanlagenInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Stahls für Rollen und Walzen, die bei Stranggieß-
oder Strangverformungsanlagen zum Stützen, Ausziehen, Biegen, Richten oder direkten Verformen
von Gußstriingen eingesetzt werden.
Rollen oder Walzen der genannten Art sind besonderen
Beanspruchungen ausgesetzt. In der Regel liegt die Vorschub- oder Absenkgeschwindigkeit von Gußsträngen
in Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen zwischen e.wa 0,6 und 1,5 m/min, während vergleichsweise
das Walzgut beim Verformen in konventionellen Walzwerksanlagen die Walzgerüste mit
einer Geschwindigkeit im Bereich zwischen etwa 0,5 und! 10 m/sec durchläuft. Rollen und Walzen in Stranggieß-
oder Strangverformungsanlagen sind also mit einem Strang, dessen Oberflächentemperatur zwischen
HOO und 1300°C liegt, vergleichsweise lange in Berührung. Sie werden im Betrieb örtlich stark überhitzt
und durch die notwendige Kühlung stark auf Temperaturwechselfestigkeit
beansprucht. Walzen von Warmwalzgerüsten
erreichen hingegen trotz hoher Temperatur des Walzgutes wegen des schnelleren Durchlaufs
des Walzgutes nur eine mittlere Oberflächentemperatur von 60 bis 8O0C.
An Rollen und Walzen für Stranggießanlagen und für die direkte Verformung von Gußsträngen werden
neben einer Unempfindlichkeit gegen das Entstehen von Rissen und Brüchen durch Wärmespannungen
auch die Forderung nach einer ausreichenden Festigkeit mit möglichst geringer Kerbempfindlichkeit sowie
genügender Verschleißfestigkeit gestellt
Bisher wurden zur Herstellung von Treib- und RichtroUen
und Walzen für die Strangverformung Stähle mit etwa 0,4 bis 0,7% C, 0,5 bis 1,6% Cr, 0,20 bis
0,90% Mo und bis 0,40% V verwendet. Walzen mit dieser Richtanalyse sind an sich gut geeignet als Warmwalzen,
jedoch nicht geeignet für die Verwendung bei Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen; beim
Einsatz in solchen Anlagen wurden sehr rasch starke Brandrisse an der Oberfläche und Brüche, besonders
durchgehende Brüche durch den Ballen der Walzen, festgestellt Die Ursache ist die erwähnte andersartige
Beanspruchung solcher Rollen oder Walzen, die durch eine intensive Kühlung nicht behoben, sondern im
Gegenteil sogar verschlechtert wurde. Walzen mit einem hohen Kohlenstoffgehalt sind empfindlich gegen
rasche Erwärmung und gegen Temperaturwechsel.
Die Erfindung löst die Aufgabe, einen Warmarbeitsstahl
anzugeben, der für Rollen und Walzen in Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen besonders gut
geeignet und durch eine große Unempfindlichkeit gegen das Entstehen von Rissen durch Wärmespannungen,
insbesondere Brandrissen, eine ausreichende Festigkeit bei gleichzeitig niedriger Kerbempfindlichkeit und
durch einen großen Verschleißwiderstand gekennzeichnet ist.
Dieses Ziel der Erfindung wird erreicht durch die Verwendung eines warmfesten Stahles mit 0,15 bis
0,30% C, 0,20 bis 0,50% Si, 0,40 bis 0,70% Mn, max. 0,035% P, max. 0,035% S, 0,50 bis 3,0% Cr und 0,40
bis 1,0% Mo, sowie wahlweise einzeln oder zu mehreren bis zu 1,5% Nickel, bis zu 0,5 % Vanadium, sowie
bis zu 1 % Wolfram, Rest Eisen, für Rollen und Walzen,
die bei Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen zum Stützen, Ausziehen, Biegen, Richten oder
direkten Verformen von Gußsträngen eingesetzt werden.
Der Gehalt an Vanadium oder Wolfram, der gegebenenfalls vorhanden sein kann, verbessert den Verschleißwiderstand.
Diese Elemente bilden zusammen mit Kohlenstoff und Molybdän Carbide und Mischcarbide.
Molybdän dient im wesentlichen dem Schutz gegen Brandrisse; Chrom, Nickel und Molybdän verleihen
den Rollen und Walzen eine ausreichende Festigkeit und eine geringe Kerbempfindlichkeit. Ein ausreichender
Verschleißwiderstand wird sowohl durch Chrom als auch durch Molybdän, Vanadium und Wolfram
herbeigeführt; diese Elemente sind in gewissem Umfang untereinander austauschbar.
In der folgenden Tabelle sind fünf Beispiele, A, B, C, D, E, von Stahlzusammensetzungen angeführt,
die mit Vorteil erfindungsgemäß verwendbar sind.
Stahl |
C
% |
Si
% |
Mn
% |
P1S
je max. % |
Cr
% |
Ni
% |
Mo % |
V
% |
W
% |
A. B C D E |
0,15/0,20 0,15/0,20 0,20/0,25 0,23/0,28 0,25/0,30 |
0,30/0,50 0,30/0,50 0,30/0,50 0,30/0,50 0,30/0,50 |
0,40/0,70 0,40/0,70 0,40/0,70 0,40/0,60 0,40/0,70 |
0,035 0,035 0,035 0,035 0,035 |
1,20/1,50 0,90/1,20 0,70/0,90 2,00/2,30 1,00/1,20 |
0,40/0,60 1,00/1,20 0,30/0,50 0,60/0,80 |
0,40/0,50 0,60/0,80 0,40/0,50 0,40/0,60 0,40/0,50 |
0,12/0,18 0,12/0,18 0,12/0,18 |
0,40/0,60 0,60/0,80 |
Der Stahl A wurde ohne Vanadium und Wolfram, der Stahl B ohne Wolfram, der Stahl D ohne Nickel
und Wolfram und der SItahl E ohne Vanadium hergestellt, während der Stahl C sowohl mit Nickel als
auch mit Vanadium und Wolfram legiert ist. Diese Stähle haben sich für die Herstellung von Rollen und
Walzen für Stranggieß- und Strangverformungsanlagen gut bewährt.
Zweckmäßig wird bei der Verwendung des beschriebenen Stahles für Rollen und Walzen von
Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen darauf geachtet, daß die Oberflächentemperatur der Walzen
im Betrißb etwa 150° C nicht unterschreitet. Man wird also nicht Wasser, sondern vorzugsweise Dampf
als Kühlmittel verwenden.
Claims (2)
1. Verwendung eines wannfesten Stahles mit 0,15 bis 0,30% C, 0,20 bis 0,50% Si, 0,40 bis
0,70% Mn, max. 0,035% P, max. 0,035% S, 0,50 bis 3,0% Cr und 0,40 bis 1,0% Mo, sowie wahlweise
einzeln oder zu mehreren bis zu 1,5 % Nickel, bis zu 0,5% Vanadium, sowie bis zu 1% Wolfram,
Rest Eisen, für Rollen und Walzen, die bei Stranggieß- oder Strangverformungsanlagen zum Stützen,
Ausziehen, Biegen, Richten oder direkten Verformen von Gußsträngen eingesetzt werden.
2. Verwendung eines warmfesten Stahles nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Oberflächentemperatur
der Rollen oder Waben während des Betriebes eine Temperatur von etwa 1500C nicht
unterschreitet und Dampf als Kühlmittel verwendet wird für den Zweck nach Anspruch 1.
Applications Claiming Priority (2)
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AT423369 | 1969-05-02 | ||
AT423369A AT313950B (de) | 1969-05-02 | 1969-05-02 | Stahl für Rollen und Walzen |
Publications (3)
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DE2018601B2 DE2018601B2 (de) | 1974-10-10 |
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