DE2017660A1 - Verfahren zum Desoxydieren bzw. Legieren von flüssigem Stahl - Google Patents
Verfahren zum Desoxydieren bzw. Legieren von flüssigem StahlInfo
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Description
Vereinigte österreichische Eisen- /ODU
und Stahlwerke Aktiengesellschaft in Linz
Verfahren zum Desoxydieren bzwi Legieren von flüssigen
Stahl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Desoxydieren
bzw. Legieren von flüssigem Stahl mit Aluminium, insbesondere beim Vergießen nach dem Stranggußverfahren, wobei der Stahl aus
einer Gießpfanne in ein Zwischengefäß und von diesem kontinuierlich
durch ein oder mehrere Gießrohre in eine wassergekühlte >
Stranggußkokille auslaufen gelassen und aus dieser ein Strang nach Erstarrung der Strangschale ausgezogen wird..' Hierbei wird
dem flüssigen Stahl entweder im Zwischengefäß oder in der Stranggußkokille
Aluminium zugesetzt.
Es sind verschiedene Verfahren zum Desoxydieren und Legieren von flüssigem Stahl mit Aluminium bekannt und mehrere
Vorschläge-befassen sich mit der Zufuhr von Aluminium in Porm
von Granalien, Stangen und Drähten.
Für Stranggußverfahren liegen verschiedene spezielle
.Vorschläge vor: so beispielsweise das gesainte Aluminium in das
Zwischengefäß einzubringen, um eine gleichmäßige Verteilung des
Aluminiums zu erzielen. Es würde auch vorgeschlagen, das Aluminium
erst in der Stranggußkokille zuzusetzen, wobei man ein Gußprodukt mit einer unberuhigten Randschicht und einem beruhigten
Kern erhält.
Von der metallurgischen Seite her gesehen, muß darauf
geachtet werden, daß nicht nur ein gutes Aluminiumausbringen,
009850/1389 BAD OftlfilNM..
sondern auch eine gute Verteilung; des Aluminiums erreicht wird
und daß der Gehalt an nichtmetallischen Einschlüssen möglichst gering ist. Bei der Zugabe des Aluminiums muß der niedrige
Schmelzpunkt des Aluminiums, seine große Affinität gegenüber dem Sauerstoff und das gegenüber Eisen niedrige spezifische Gewicht berücksichtigt werden. Bei der Zugabe von Aluminium in den
Gießstrahl wird'dieses sofort aufgeschmolzen und kann dort durch
den Luftsauerstoff sehr leicht oxydiert werden, wird das Aluminium einem Stahlbad zugeführt, so wird es ebenfalls sofort aufgeschmolzen,
kann zufolge dos geringen spezifischen Gewichtes an der Badoberfläche verbleiben und durch den Luftsauerstoff oxydiert
werden. Bei beiden Verfahren können erhöhte Mengen von AIuminiumoxyd
im Stahl verbleiben. Diese Aluminiumoxyde liegen dort
in Form mikroskopischer und makroskopischer Einschlüsse vor, welche
die Qualität des -Stahles herabsetzen. Makroskopische, nichtmetallische-
Einschlüsse könse-n-in de^F^
von kaltgewalzten Feinblechen zu zellenförmigen Cberflächenfehlern
führen. Die Bildung von Aluminiumoxyden durch vorzeitiges Aufschmelzen und Reaktion mit dem Luftsauerstoff führt auch noch
zu weiteren SchxcLerigkeiten, wie Nicht; einhalt en der vorbestimmten
Analyse. ,
Zur Überwindung der Schwierigkeiten, die sich bei der Einführung von Aluminium in flüssigen Stahl durch Oxydation mit
Luftsauerstoff ergeben, ist bereits vorgeschlagen worden, AIuminiumdraht
direkt in den Gießstrahl einzuführen und entsprechendes inertes oder reduzierendes Gas zur Kühlung des Drahtes und
zum Schutz gegen1 den Luftsauerstoff zu verwenden. Diese Arbeitsweise
hat den Nachteil, daß der apparative und kostenmäßige Aufwand groß ist und der Gießstrahl gestört und teilweise zerteilt
wird, was wieder die Gefahr einer LuftOxydation zur Folge hat.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile
und Schwierigkeiten. Sie besteht bei einem Verfahren zum Desoxydieren bzw. Legieren von flüssigem Stahl darin, daß ein stahlununantelter
Aluminiumdraht in das Stahlbad eingeführt wird.
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\ii> SAO ORIGINAL
\ii> SAO ORIGINAL
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit großem
Vorteil beim Stranggießen anwenden, wobei der stahlummantelte
Aluminiumdraht kontinuierlich unter die Auftreffstelle des Gießstrahles im Zwischengefäß oder in der Stranggußkokille eingeführt
wird.
Bei der erf indungsgemäßen. .arbeitsweise ist jegliche :
Oxydation durch Luftsauerstoff zuverlässig ausgeschaltet. Da das
Stahlrohr unter der Oberfläche des Bades langsam, aufschmilzt und
der dann freigelegte Aluminiumkern im Bereich starker Strömung
des Bades ist, wird das Aluminium gelöst und gleichmäßig verteilt
und schwimmt nicht mehr an die Oberfläche.
Das. erfinäungsgemöße Verfahren ist in der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Der aus einer ""gießpfanne oder dgl. auslaufende Gießstrahl
1 fließt kontinuierlich in ein feuerfest ausgekleidetes
Zwischengefäß 2 und weiter durch ein Gießrohr 3 in eine nicht
dargestellte Stranggußkokille. Die Strömungsrichtung des Stahles ist durch Pfeile angedeutet. Selbstverständlich könnte der Stahl
in das Zwischengefäß auch von unten oder seitlich durch Druck
oder Vakuum eingeführt werden.
Stahlummantelter A'lumlniumdraht 4- wird unter die Oberfläche
des flüssigen Stahles 8 kontinuierlich so eingeführt, daß
" die Spitze 5 unterhalb''der Auftreffstelle, im Eern des 'Gießstrahles
-1, etwa 100 bis 150 mm unter der Metalloberfläche aufschmilzt
und! dort in Losung geht." Die kinetische Energie bzw. die durch
den Gießsträhl 1 hervorgerufene Strömung im Bereich der Auftreffstelle bewirkt eine gleichmäßige Verteilung des Aluminiums. Der
flüssige Stahl ist Im Zwisciiengefäß mit einem Gießpulver oder durch Schlacke 9 abgedeckt.
Bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden stsualumnantelten"
Aluminiumdraht 'werden die Stärke des Staiilnantels 7S die Vor-
0Q9-85Q/i389.;Miö
Schubgeschwindigkeit und die Richtung (Neigung) so aufeinander abgestimmt, daß der ötahlmantel abschmilzt und das Aluminium freigibt,
wenn die Spitze 5 des eingeführten Drahtes etwa die vertikale Achse des Gießstahles unterhalb der Auftreffstelle erreicht
hat.
Beispiel: Eine Charge eines unlegierten, niedrig gekohlten Stahles
im Gewicht von 49,5 t wurde auf einer Stranggußanlage vergossen
und ein Strang mit einem Querschnitt von 1050 χ 225 nun hergestellt.
Beim Abstich der Charge aus einem Konverter in eine Gießpfanne wurde ein Teil des für die Desoxydation notwendigen Aluminiums in
Form von Barren zugeführt. Ein zweiter Teil, nämlich 38 kg, der vorwiegend zum Legieren dient, wurde in Form eines 8 mm starken
Aluminiumdrahtes kontinuierlich in das Zwischengefäß der Stranggußanlage eingeführt. Der Aluminiumdraht war von einem Stahlrohr
mit 1,5 mm Wandstärke umhüllt und wurde in das Zwischengefäß mit einer Geschwindigkeit von 0,6 m/min eingeschoben, wobei seine
Spitze etwa 15Ο mm unter der Oberfläche und etwa in der Achse des
Gießstrahles aufschmolz. Die Gießdauer betrug 4-7 min und die Absenkgeschwindigkeit
des Gußstranges 0,58 m/min. Der aus der Gießpfanne in das Zwischengefäß einlaufende Gießstrahl hatte einen
Aluminiumgehalt von 0,010 #, welcher durch das Einführen des
stahlummantelten Aluminiumdrahtes auf 0,062 /Ό erhöht wurde. Das Ausbringen des in das Zwischengefäß eingebrachten Aluminiums betrug
68 /Ό; der Rest wurde im wesentlichen vom im flüssigen Stahl.
gelösten Sauerstoff oxydiert. Die. Stranggußbrammen wurden geflammt
(3 /° Flämmverlust) und zu kaltgewalzten Feinblechen weiterverarbeitet.
Der Ausschuß durch Oberflächenfehler an den Feinblechen war außerordentlich niedrig, nämlich etwa 1 %. Metallurgraphische
Untersuchungen der Bleche zeigten nur einen sehr niedrigen Gehalt an Tonerdeeinschlüssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Einbringung von Aluminium in flüssigen Stahl in außerordentlich einfa-
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BAD
eher und betriebssicherer Weise. Es ist im besonderen Maß für
das Stranggießen geeignet. ■
Die Fertigung eines stan!ummantelten Aluminiumdrahtes
ist sehr einfach, indem ein Aluminiumdraht mit z. B. 8 mm Außendurchmesser
in ein handelsübliches Stahlrohr mit etwa 9 mm Innendurchmesser
eingeführt wird. Für den Vorschub des Drahtes können Rollen oder sonstige Fördereinrichtungen vorgesehen werden. Zum
Schutz gegen die Strahlungswärme an der Einführungsstelle kann
ein stationäres\ feuerfestes Schutzrohr vorgesehen sein.
0098 50/1389
Claims (2)
1. Verfahren zum Desoxydieren bzw. Legieren von flüssigem Stahl
mit Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß ein stahlummantelter
Aluminiumdraht in das Stahlbaä. eingeführt wird.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, für das Vergießen
nach dem Stranggußverfahren mit der Maßgabe, daß der stahlummantelte Äluminiumdraht kontinuierlich unter die Auftreffs tolle des Gießstrahles im Zwischengefäß oder in der Stranggußkokille eingeführt wird.
nach dem Stranggußverfahren mit der Maßgabe, daß der stahlummantelte Äluminiumdraht kontinuierlich unter die Auftreffs tolle des Gießstrahles im Zwischengefäß oder in der Stranggußkokille eingeführt wird.
009350/1389
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT520069 | 1969-06-02 | ||
AT520069A AT317957B (de) | 1969-06-02 | 1969-06-02 | Verfahren zum Desoxydieren bzw. Legieren von flüssigem Stahl |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2017660A1 true DE2017660A1 (de) | 1970-12-10 |
DE2017660B2 DE2017660B2 (de) | 1976-06-24 |
DE2017660C3 DE2017660C3 (de) | 1977-02-10 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2045774A1 (de) | 1971-03-05 |
BE749456A (fr) | 1970-10-01 |
ES379558A1 (es) | 1974-06-01 |
DE2017660B2 (de) | 1976-06-24 |
GB1296271A (de) | 1972-11-15 |
FR2045774B1 (de) | 1974-03-15 |
CH525281A (de) | 1972-07-15 |
SE381677B (sv) | 1975-12-15 |
AT317957B (de) | 1974-09-25 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |