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Einrichtung an liasserfahrzeugen zum Ausloten eines Gewässerabschnittes
Die Erfindung betrifft eine Einfichtung an Wasserfahrzeugen zum Ausloten des Bodenprofils
eines Gewässerabschnittes nach dem Echolotverfahren unter Verwendung eines mit einer
Zeile von Lotschwingern bestückten Tragebalkens.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Art sind die Lotschwinger-Tragebalken
in Arbeitslage senkrecht zur Fahrtrichtung des Wasßerfahrzeuges orientiert und werden
während der Lotung von diesem entwederhinterhergezogen oder vorweggeschoben, oder
sie sind als sogenannte Ausleger an den Seiten des Wasserfahrzeuges mit geeigneten
Befestigungsmitteln angeordnet.
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Bei der Bewegung dieser Einrichtungen über das auszulotende Bodenprofil
eines Gewässerabschnittes muß somit das ganze Wasserfahrzeug verfahren werden.
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Wenn es sich darum handelt, bei Ausbaggerungen von Gewässern, die
mittels ßchwimmbaggern vorgenommen werden, zu Kontrollzwecken das Bodenprofil des
gerade bearbeiteten Gewässerabschnittes auszuloten, muß also erst der Schwimmbagger
beiseite gefahren werden,
um diesen Abschnitt mit einem zum Ausloten
geeignet ausgerüsteten Wasserfahrzeug überfahren zu können.
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Es ist nun erwünscht, auch Schwimmbagger mit Lotschwinger-Tragebalken
auszurüaten, um die Tiefe der Ausbaggerung durch den Bagger selbst kontrollieren
zu lassen.
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Wollte man jedochan Schwimmbagger zur Durchführung von Kontrolllotungen
die bisher bekannten, fest an den Wasserfahrzeugen angebrachten Lotschwinger-Tragebalken
verwenden, so müßte der gesamte Schwimmbagger über den auszulotenden Abschnitt verfahren
werden. Das ist aber unerwünscht, denn es ist nicht einfach, die Ausgangsposition
des Schwimmbaggers, in der er baggern aoll wieder aufzufinden.
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Für diesen Zweck wurde daher eine Einrichtung zum Ausloten des Bodenprofila
eines Gewässerabschnittes geschaffen, bei der erfindungsgemäß der Lotschwinger-Tragebalken
an dem Wasserfahrzeug relativ zu diesem und parallel zu sich selbst bewegbar angebracht
ist.
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Hiermit ist es möglich, das Bodenprofil eines Gewässerabschnittes
auszuloten, ohne das Wasserfahrzeug bewegen zu müssen.
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Es ist zwar schon bekannt, Lotschwinger-Tragebalken an Wasserfahrzeuges
ausschwenkbar anzubringen, jedoch geschah dies bisher nur zu dem Zweck, sie au8
einer Ruhelage, bei der sie sich
entweder längsseits des Schiffes
oder in hochgeklappter Stellung befanden, in ihre Arbeitslage oder umgekehrt zu
schwenken.
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Eine spezielle Konstruktion der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht
darin, daß der Lotschwinger-Tragebalken als Traverse an einem an dem Wasserfahrzeug
längsverschiebbar gelagerten Ausleger befestigt ist.
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Auf diese Weise ist es möglich, von einem ruhenden Waßserfahrzeug
aus das Bodenprofil eines bestimmten- Gewässerabschnittes auszuloten, dessen Größe
einerseits bestimmt ist durch die Längs--ausdehnung des Lotschwinger-Tragebalkens
und andererseits durch die Größe des Verechiebehubes des am Wasserfahrzeug gelagerten
Auslegers.
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Bringt man nun die erfindungsgemäße Einrichtung am Schwimmbagger direkt
an, 80 erspart dies den Einsatz eines zusätzlichen gontrollschiffes.
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Die Zeichnungen veranschaulichen an einem Ausführungsbeispiel die
Erfindung.
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Es zeigen: Fig. 1 einen mit der erfindungagemäßen Einrichtung ausgerüsteten
Schwimmbagger in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht desselben, Fig. 3 den Schwingergruppenwähler,
Fig. 4 ein Flächenechogramm.
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Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, sind an dem Schwimmbagger 1, und zwar
unterhalb der Wasserlinie WL, in ihrer Längsrichtung verschiebbare Ausleger 2 angeordnet,
an denen der Lotschwinger-Tragebalken 3 als Traverse befestigt ist. Die an dem Lotschwinger-Tragebalken
3 in einer Reihe angeordneten, je aus drei Lotschwingern 4 bestehenden zehn Schwingergruppen
S1 ... 510 sind Schwingergruppenwähler mit dem
5 verbunden, von dem ein Kabel 6 über den Scherenausleger 6a zu dem Kabelanschlußkasten
7 führt. Von dort führt ein Kabel 8 zu dem Lotstarter 9 und ein Kabel 8a über den
Maßstabsdehner 10 zu dem Schreibregistriergerät 11, wo die Lotergebnisse auf dem
Registrierpapier 12, welches unter dem Sichtfenster 13 vorbeitransportier- wirdt
aufgezeichnet werden.
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Soll nun eine Kontrollotung des durch den Schwimmbagger 1 ausgebaggerten
Gewässergrundes durchgeführt werden1 dann wird der Baggerlöffel 14 nach oben in
eine Ruhelage geschwenkt, damit der Wasserraum über dem ausgebaggerten Abschnitt
frei wird.
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Daraufhin ist es möglich, den Lotschwinger-Tragebalken 3 in die durch
die Länge der Ausleger 2 begrenzte äußerste Einsatzstellung A, der Ausgangsstellung
der Lotung, zu fahren. Von dieser Stellung A wird der Lotschwinger-Tragebalken 3
intermittierend über den zu lotenden Abschnitt in seine innerste Stellung B, der
Endstellung der Lotung, verfahren.
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Befindet sich der Lotschwinger-Tragebalken 3 in der äußersten Stellung
A, so wird eine erste Lotungsreihe zur Auslotung dieses
Querprofile
durchgeführt, indem die zehn Schwingergruppen S1 ... S10 nacheinander zur Lotung
veranlaßt und deren Echosignale zur fortlaufenden Aufzeichnung dem Schreibregistriergerät
11 zugeführt werden Nachdem dieses Querprofil ausgelotet und aufgezeichnet ist,
wird der Lotschwinger-Tragebalken s um einen -ßchritt in Richtung auf den Schwimmbagger
1 in die nächste Lotstellung transportiert und verharrt dort solange, bis auch die
Lotungsreihe dieses Querprofils aufgenommen -ist.
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In dieser Weise werden nun in mehr oder weniger kleinen Schritten
Lotungsreihen der Querprofile aufgenommen, bis der Lotschwinger-Tragebalken 3 die
Stellung B erreicht hat, womit das Profil des gesamten Gewässerabschnittes ausgelotet
ist.
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Um eine lückenlose Auslotung des Gewässergrundes zu erhalten, darf
zwischen den einzelnen, am Lotschwinger-Tragebalken 3 angeordneten Lotschwingergruppen
S1 ... S , und der zwischen zwei Lotstellungen des totschwinger-Tragebalkens3 beetehende
Abstand nur so groß bemessen sein, daß eine ausreichende tiberlappung der Einzellotungen
der Schwingergruppen S1 ... S10. gewährleistet ist.
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Jede der erwähnten totreihen wird ausgelöst durch erneute Betätigung
des Lotstarters 9, der seinerseits einen Schwingergruppenwähler
in
Tätigkeit setzt. Fig. 3 zeigt die Schaltung eines solchen Schwingergruppenwählers
5 im Zusammenhang mit den Schwingergruppen Si ... S10 und dem Schreibregistriergerät
11. Durch seinen kontinuierlich über die Kontakte K1 ... K10 umlaufenden Kontaktarm
15 werden die zehn Schwingergruppen S1 ... S10 nacheinander mit einem Impulsgenerator
16 einerseits, und dem Schreibregistriergerät 11 andererseits verbunden.
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Außer den Kontakten K1 ... K10 ist noch ein Pausenkontakt P vorgesehen,
bei dessen Uberfahren die Lotung und die Aufzeichnung unterbrochen sind. Auf diesem
Kontakt verharrt der Kontaktarm 15, während der Lotschwinger-Tragebalken 3 in die
nächste Stellung verfahren wird.
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Der im Zusammenhang mit der Fig. 1 erwähnte Maßstabsdehner 10 ist
vorFesehen, weil es sich bei der Auslotung von Baggerprofilen in der Regel um kleine
Meßtiefen handelt, für die aber die volle Breite des Registrierpapiere 12 ausgenutzt
werden soll.
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Fig. 4 zeigt das bei der Auslotung des Gewässerabechnittes aufgenommene
Flächenechograam. Jeder Abschnitt L1 .e. L7 stellt die Autzeichnung der Echosignale
einer Lotungsreihe dar. Da, wie erwähnt, eine solche Lotungsreihe aus zehn Einzellotungen
besteht, werden dementsprechend auf dem Registrierpapier 12 zehn Strichmarkierungen
aufgezeichnet.
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Lntsprechend den abgegebenen Sendeimpulsen, dem sogenannten Nullschall,
ist in dem Flächenechogramm bei 17 die Nullinie, das ist die Wasseroberfläche bzw.
die Lage des Lotschwingers, markiert, und bei 18 sind entsprechend den ankommenden
Lotsignalen fortlaufend die Bodenechos der einzelnen Lotungsreihen aufgezeichnet.
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Schwenkt man die aufgezeichneten Bodenechos aller Abschnitte L1 ...
L7 im gleichen Drehsinn um 90°, so erhält man die Möglichkeit, die gesamte Gestalt
des Bodenprofils dieses Gewässer-Abschnittes zu erkennen.