DE2012129A1 - Blattförmiges Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Blattförmiges AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
THE NATIONAL CASH REGISTER COMPANY
Dayton, Ohio (V.St.A.) ·
Patentanmeldung
Unser Az: 1177/Grermany
Die Erfindung betrifft blattförmiges Aufzeichnungsmaterial, z.B. Papier, das so sensibilisiert ist, daß es
in farblosen Markierungsfarbstoffen Farbe entwickelt, die
mit ihm in Berührung gebracht werden. Insbesondere betrifft die Erfindung blattförmiges Material, dessen Beschichtung
ein öllösliohes, saures Polymer enthält, das mit in öligen
Lösungsmitteln gelöstem basischem chromogenem Stoff reagiert.
Ein Aufzeichnungsmaterial der vorgenannten Art findet hauptsächlich als Kopienaufnahmeblatt Verwendung, das
in einem Durchschreibesystem unter ein Übertragungsblatt gelegt wird, das den chromogenen Stoff, z.B. Kristallviolettlacton,
in einem öligen Lösungsmittel gelöst enthält, das sich in Form von kleinen Tröpfchen in durch Druck aufbrechbaren
mikroskopisch kleinen Polymerkapseln befindet. Eine Vielzahl dieser Kapseln sind dicht nebeneinander als Beschichtung
auf dem Übertragungsblatt vorhanden, und die in ihnen enthaltene farblose Farbe wird bei Freigabe durch
Schreib- oder Typendruck auf das sich in Anlage mit dem Übertragungsblatt befindliche Kopienaufnahmeblatt übertragen
und erzeugt auf diesem durch Reaktion mit dem auf letzteren als Beschichtung vorhandenen sauren ReaktIonsteilnehmer eine
starke Farbmarkierung.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial kann auch
als "selbstständiges" oder "autogenes" Blattmaterial verwendet werden, bei dem ein Trägerblatt sämtliche farbbildenden
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Stoffe, d.he den eingekapselten chromogenen Stoff sowie
den oder die sauren Reaktionsteilnehmer trägt und das
durch Anwendung von Schreibdruck oder Typenanschlag eine farbige Markierung ergibt.
Bisher verwendete man als saure Reaktionsteilnehmer
zum Sensibilisieren von Blattmaterial der vorgenannten Arten Ölunlösliche, saure Mineralien, 2.B. Attapulgit, und öllösliche
organische saure Polymere, z.B. vorzugsweise Phenolharze. Gemäß der · es*
wurden die sauren Polymere in Form fein gemahlener Peststoffteilchen
in Mischung mit Kaolinteilchen oder sauer reagierenden Mineralteilchen im Papierbeschichtungsbrei auf Papier
aufgebracht. In Aufzeichnungsmaterialien dieser Art gewährleistet das in dem öligen Lösungsmittel für den chromogenen
Stoff lösliche Polymer eine bestmögliche Farbreaktion, und ggf. vorhandene saure Mineralteilchen dienen zur Verbesserung
seiner ölabsorptionseigenschaften und tragen zu einer Verstärkung oder Ergänzung der infolge der Reaktion zwischen
dem sauren Polymer und dem chromogenen Stoff gebildeten Farbe bei. Das Kaolin wird aufgrund seiner ausgezeichneten
Eigenschaften als Standardpapierbeschichtungsstoff und seiner beachtlichen Absorptionseigenschaften für ölige Farbstoffe in
der Beschichtung verwendet, wodurch deren "Bluten" verhindert
wird.
Ein Nachteil der in der vorgenannten Patentschrift verwendeten Beschic I itungsmischung besteht darin, daß zur Erzielung
eines in der Praxis brauchbaren Druckes eine verhältnismäßig große Menge saures Polymer benötigt wird, das außerdem
unter großem Zeitaufwand sehr fein gemahlen werden muß.
Es hat sich gezeigt, daß eine beträchtliche Menge Polymer eingespart werden kann, wenn man die Kaolin- oder
anderen mineralischen Teilchen einzeln zumindest teiLweise
mit Polymer beschichtet. Der durch die natürliche feinverteilte Form des Kaolins erhaltene große Oberflächenb^reich
erhöht die Möglichkeit der Lösung des Polymers bei Kontakt mit der aus den Kapseln freigegebenen Färbflüssigkeit sehr
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stark, während ein gewisser Teil ίΆ- der Oberfläche als
Absorbens für die Markierungsflüssigkeit dienen kann. Somit erzeugt der farblose Farbstoff auf den Teilchen selbst Farbe
etwa in der Art einer Pigmentfarbe.
Die für die Sensibilisierung des Blattmaterials verwendete
Polymermenge ist sehr klein im Vergleich zu der Polymermenge, die für die Sensibilisierung benötigt wird, wenn man
lediglich Teilehen des Polymers in eine Beschichtungsmischung
auf das Blatt aufbringt, Im letzteren Falle entspricht die
Verteilbarkeit des Polymers nicht dem Oberflächeribereich der
Mineralstoffteilchen als Ganzes, sondern ist viel geringer als
diese. Das erfindungsgemäße System, bei dem die Mineralstoffteilchen mit Polymer beschichtet sind, liefert ein viel leistungsfähigeres
und gleichmäßigeres System, bei dem sofort nach Anwendung von Schreibdruck oder Typenanschiag oder dergleichen
eine intensive Färbung auftritt.
Gegenstand der Erfindung ist ein blattförmiges
Aufzeichnungsmaterial, das so sensibilisiert ist, daß es In
farblosen, basischen, chromogenen Markierungsfarben Farbe
entwickelt und das aus einer Trägerbahn besteht, deren eine Seite eine Beschichtung trägt, die ein mit dem basischen
chromogenen Stoff unter Bildung von Farbe reagierendes organisches saures öllösliches Polymer und kleine Teilchen
eines ö!absorbierenden anorganischen mineralischen Stoffes
enthält.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet;, daß die
mineralischen Teilchen einzeln zumindest teilweise mit dem
Polymer beschichtet sind.
Die mineralischen Teilchen in der Beschichtung des blattförmigen Aufzeichnungsmaterlals haben zwei Funktionen«
Erstens dienen sie als Ausbreitungsfläche für das Polymer,
um dessen chemische Eigenschaften bestmöglich auszunutzen,
und zweitens halten sie/aus den Kapseln freigegebene Farbe
Oder Markierungsflüssigkeit nach deren Übertragung vom '
Oberblatt auf das senslbilisierte Unterblatt und Farbbildung an Ort und Stelle fest. Zur Verbesserung dieser Fähigkeit
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des Festhaltens der Farbe können die Kaolinteilohen nach
Ihrer Beschichtung mit dem Polymer auf eine kleinere Größe gebracht werden, wodurch neue, unbeschichtete Flächen
als aktive Flächen frei werden.
Als öllösliche saure Polymere werden Phenolharze
bevorzugt, z.B. p-Chlorphenolhar<$ p-Phenylphenolharz, p«t-Butylphenolharz,
p-Octylphenolformaldehydharz und Mischungen
derselben. Eine große Anzahl saurer Polymere, die sich für die erfindungsgemäße Beschichtung mineralischer Teilchen
eignen, sind in der zitierten Patentschrift genannt, die auch zahlreiche farblose basische chromogene Stoffe nennt,
die bei Reaktion mit saurem Polymer eine starke Farbe entwickeln,
|| Anstelle des als Papierbeschichtungsstoff allgemein
bekannten,billigen Kaolins können auch andere Papierbeschichtungsmineralien
verwendet werden, die lediglich die Bedingung erfüllen müssen, daß sie dem sensibilisierten Blatt die gewünschten
Theologischen Eigenschaften geben, daß sie der Papierverleimung nicht entgegenwirken und daß sie ggf. einige
der sauren chemischen Eigenschaften haben, die erforderlich sind, um den farblosen basischen Farbstoff in seine farbige
Form umzuwandeln. Das bevorzugte Kaolin kann somit ganz oder teilweise durch andere in der Papierherstellung bekannte
Stoffe in Form kleiner Teilchen ersetzt werden, z.B. Calciumcarbonat, Zinkoxid und Attapulgit.
Für das Aufbringen des Polymers in kleinen Mengen
" auf die Oberfläche der mineralischen Teilchen eignen sich
Verfahren wie Aufsprühen, Ablagerung von schnell oder lang« sam trocknenden Flüssigkeiten, oder Mahlen des Polymers zusammen
mit dem Mineral, wobei ersteres dann an letzterem infolge der natürlichen Adhäsion haftet. Einem solchen Mahlvorgang
kann eine kleine Menge Lösungsmittel für das Polymer zugesetzt werden, um dessen Haftung am Kaolin oder einem
anderen Mineral in Form kleiner Teilchen zu verbessern.
Erfindungsgemäß werden vorzugsweise nur circa 5 g der polymerbeschichteten Mineralstoffteilchen sur
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20121^9
. (ca. 5Og/m )
verwendet. Von diesem Beschlchtungsgewicht entfallen nur ca.
4-8 Gew.# auf das Phenol, während der Rest aus 16 %
Papierbeschichtungsbindemittel und 78 % Mineralstoffteilchen besteht. Die polymerbeschichteten Mineralstoffteilchen können auf das Blattmaterial als wässeriger Brei aufgetragen werden, der so viel Papierbeschichtungsbindemittel
enthält, daß die Teilchen an dem Blatt haften, ohne daß das Polymer oder die freiliegenden Flächen des Minerals nennenewert Verdeckt und damit in ihrer Punktion beeinträchtigt
werden. Durch die Verwendung dieser mit Polymer aus einer Lösung desselben beschichteten mineralischen Teilchen kann
davon abgegangen werden, das feste Polymer in einem kostspieligen Verfahren so Mn zu mahlen, daß es sich für die
Beschichtung von Papier in der in der genannten Patentschrift angegebenen Weise eignet. Das Gewicht der ganzen Papierbeschichtung aus polymerbesohichten mineralischen Teilchen
sollte etwa 0,7 g/m betragen. Entsprechend den gegebenen
Erfordernissen und der üblichen Papierbeschichtungspraxis
können beliebige Dispergiermittel, Antischaummittel und Klebstoffe verwendet werden.
In sog. "selbstständigem" oder "autogenerri1 Aufzeichnungsmaterial sind die polymerbeschichteten Kaolinoder anderen mineralischen Teilchen innerhalb der Papierbeschichtung mit den basischen chromogen Stoff in Lösung
enthaltenden mikroskopisch kleinen Kapseln gemischt.
Ee wurden Lösungen verschiedener Phenolharze unter Verwendung der in der nachstehenden Tabelle angegebenen Harzmengen und 200 g 95#igem Äthylalkohol herge- .
stellt· Den Harzlösungen setzte man jeweils die entsprechende Gewichtemenge mineralischen Stoff oder Pigment,wie
in der Tabelle angegeben, zu. Die erhaltenen Breie wurden fünf Minuten lang mit hoher Geschwindigkeit in einem
Mischer gemischt, so daß man einen dicken Brei erhielt,
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den man auf einer Aluminiumfolie verteilte und in einem
Luftumwälzungsofen mit einer Temperatur von etwa 50 °C
trocknete, wobei man den Brei gelegentlich mischte, um eine gleichmäßige Trocknung zu erreichen. Die getrockneten,
mit Harz beschichteten mineralischen Massen wurden mit Mörser und Keule zerstoßen, so daß man freifließende Pulver
erhielt.
In jedem Falle wurde mit den mit Harz beschichteten mineralischen Pulvern eine Papierbeschichtungsmasse hergestellt,
von der man mittels einer Papierbeschlchtungsvorrichtung scViel auftrug, daß das Trockengewicht der Beschich
2 2
tung circa 7,5g/m (+ 0,75 g/m ) beträgt. Es wurden jeweils
folgende Papierbeschichtungen verwendet:
Gewicht Trockengewicht (ing) ( ing)
mit Harz beschichtete
mineralische Teilchen 100 100
Wasser 100
Diese Beschichtungskomponenten mischte man im Mischer
fünf Minuten lang mit hoher Geschwindigkeit in Gegenwart einer Spur eines anionischen Dispergiermittels (z.B. Tamol
731, vertrieben durch die Firma Rohm & Haas, Philadelphia, Pa., V.St.A) und setzte dann folgende Bindemittel zu
Äthylierte Maisstärke
(in 2C$iger Wässeriger
Lösung) 45 9
(in 2C$iger Wässeriger
Lösung) 45 9
Styrolbutadienlatex
(in 50#iger wässeriger
Lösung) 14 7
(in 50#iger wässeriger
Lösung) 14 7
Wasser 100
Die beschichteten Papiere wurden beschnitten, zwischen Stahlrollen kalandriert und injbezug auf ihre
Markierungsbildungefähigkeit miteinander verglichen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle in der
Spalte "Schreibmaschinenansohlagstärke" angegeben, wobei
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niedrige Zahlen stärkere und bessere Markierungen bedeuten.
Das angewandte Testverfahren wird im Anschluß an die Tabelle erläutert. — — — ———
6.3.1970
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Harz in % der Gesamt beschichtg
Harz (Menge in g)
Mineral oder Pigment
(Menge in g)
(Menge in g)
Schreibmaseh.-anschlagstärke 20 Min. 48 Std.
5,2 6,9 8,6 6,9 6,9 6,9 6,9 6,9 6,9
6,9 6,9 1,7
A(2,4)+B(9,6)
A(3,2)+B(12,8)
A(4,O)+B(16,O)
Λ(16,Ο)
B(16,O)
C(l6,0)
D(16,O)
B(12,8)+E(3,2)
B(12,8)+E(3,2)
B(12,8)+E(3,2) B(12,8)+E(3,2)
B(4,0)+ Zinkchlorid (10,0)
Kaolin (188)
Kaolin (184)
Kaolin (l8o)
Kaolin (184)
Kaolin (184)
Kaolin (184)
Kaolin (184)
Kaolin (184)
Silton-
Ton (184) Zink-
oxyd (184)
Calciumcarbonat (184)
Kaolin (186)
56 49 45 42
53 68 40 54
44 51 52 45
48
43 40 40 46 58 38 46
45 46
37 40
Harz A ist ein gemischtes Phenolformaldehydharz in dem
die Phenolkomponenten von 3 Teilen p-Chlorphenol und 1 Teil p-Octylphenol abgeleitet sind.
Harz B ist p-t-Butylphenolformaldehydharz.
Harz C ist p-Octylphenolformaldehydharz.
Harz D ist p-Phenylphenolformaldehydharz.
Harz E ist ein gemischtes Phenolformaldehydharz in dem
die Phenolkomponenten von 3 Teilen p-Chlorphenol und 1 Teil p-t-Butylphenol abgeleitet 8in<J.
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Die Testdrucke wurden mit einer von der Firma International Business Machines Corp. hergestellten Schreibmaschine
Modell "Electromatic" auf einem zweiteiligen Durchschreibesatz bestehend aus einem von der Firma The National
Cash Register Company vertriebenen, als NCR CB-Papier bekannten, mit Kapseln beschichteten Blatt und einem nach der
Erfindung hergestellten Unterblatt angefertigt, wobei die mit Kapseln beschichtete Seite des CB-Papiers an der sensibilisierten
Oberfläche des Unterblattes anlag.
Im allgemeinen sind zur Erzielung gleichwertiger Schreibmaschinenanschlagsstärken etwa 150$ der in der
Tabelle angegebenen Harzmengen erforderlich, wenn das Harz in Form fein gemahlener Teilchen mit den mineralischen Teilchen
vermischt ist. Die Einsparung von Harz bei Verwendung des mit Harz beschichteten mineralischen Stoffes nach der
Erfindung gegenüber dem allgemein angewandten Verfahren der Aufbringung einer wässerigen Dispersionsbeschichtung von
mineralischen Teilchen und gemahlenen Harzteilchen stellt einen wesentlichen Vorteil der Erfindung dar. Weitere Vorteile der Erfindung sind in der leichteren Durchführbarkeit
der Beschichtung und Herstellung der Beschichtungsmasse für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial zu sehen.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1. Gegenstand der Erfindung ist ein blattförmiges Aufzeichnungsmaterial, das so sensibilisiert ist, daß es in farblosen, basischen, chromogenen Markierungsfarben Farbe entwickelt und das aus einer Trägerbahn besteht, deren eine Seite eine Beschichtung trägt, die ein mit dem basischen chromogenen Stoff unter Bildung von Farbe reagierendes organisches saures öllösliches Polymer und kleine Teilchen eines ölabsorbierenden anorganischen mineralischen Stoffes enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die mineralischenTeilchen einzeln zumindest teilweise mit dem Polymer beschichtet sind.2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mineralischen Teilchen Kaolin sind.5, Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein p-Phenylphenolaldehyd-Kondensationsprodukt ist.009833/15636.J5.197O
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