DE2011504B1 - Schlichte fur Sandformen und kerne fur Gießereizwecke - Google Patents

Schlichte fur Sandformen und kerne fur Gießereizwecke

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DE2011504B1
DE2011504B1 DE2011504A DE2011504DA DE2011504B1 DE 2011504 B1 DE2011504 B1 DE 2011504B1 DE 2011504 A DE2011504 A DE 2011504A DE 2011504D A DE2011504D A DE 2011504DA DE 2011504 B1 DE2011504 B1 DE 2011504B1
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plain
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sand molds
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DE2011504A
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Otto 6302 Lieh Schmalenbach Rudolf 6340 Dillenburg Koch
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DR F RASCHIG GmbH
R WENDEL KG
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DR F RASCHIG GmbH
R WENDEL KG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C3/00Selection of compositions for coating the surfaces of moulds, cores, or patterns

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Zur Erzielung einer glatten Oberfläche und zur Verhinderung von Formstoffreaktionen mit der Schmelze werden die üblicherweise aus Quarzsand und einem Bindemittel gefertigten Kerne und Formen häufig mit einem Überzug versehen, d.h. geschlichtet. Die dazu verwendeten Schlichten bestehen aus einer wäßrigen oder alkoholischen Dispersion eines feingemahlenen, hitzebeständigen Pulvers und einem geeigneten Bindemittel zur Schaffung einer guten Adhäsion der Schlichte auf der Sandoberfläche.
  • Die Art des feuerfest9n Pulvers richtet sich vorwiegend nach dem- zu vergießenden Metall sowie nach der Gußwandstärke. Üblicherweise verwendet man als hochfeuerfeste Komponente feinstgemahlene Zirkonsilikat, Siliciumdioxid, Magnesiumoxid, Chromit, Olivin, Aluminiumoxid u. dgl. Als Bindemittel dienen anorganische Stoffe wie Bentonit oder Kaolinton, organische Stoffe wie Stärke, Dextrin und Alginate sowie synthetisch hergstellle Kunstharze.
  • Bisher hat man überwiegend die Meinung vertreten, daß Schlichten einen möglichst hohen Sinterpunkt haben sollten, um wirksam zu sein (vgl. Gießereipraxis, 1965, Nr. 6, S. 85 ff., sowie Gießerei, 48, 1961, S. 385).
  • Gerade in der letztgenannten Veröffentlichung, und zwar auf S. 378, ist allerdings auch angedeutet, daß hochfeuerbeständige Stahlgußschlichten empfindlich gegen Warmrisse sind, so daß das Metall die Oberfläche der Schlichte leicht durchdringen kann.
  • Hier sollen Schlichten, welche bei der Temperatur des flüssigen Stahls schmelzen und einen flüssigen Schlackenfilm bilden, wirksamer sein. Allerdings treten Schwierigkeiten insofern auf, als ihre Schmelztemperatur und Viskosität kritisch sind. Auch für Grauguß scheinen ähnliche Überlegungen zu gelten (vgl.
  • Gießerei, 56 [1969], S. 109).
  • Wenn man dieser Arbeit folgt, so scheinen sich zwar Blattrippen auf diesem Weg der Erniedrigung des Sinterpunktes in bestimmten Grenzen verhindern zu lassen, allerdings nimmt infolge der mit steigender Temperatur abnehmenden Viskosität der Schlackenschicht die Neigung zur Penetration, d. h. zum Eindringen von flüssigem Metall in die Porenräume zwischen den einzelnen Sandkörnern beträchtlich zu.
  • Bei metallischen Dauerformen, sogenannten Kokillen, die allerdings keine Porenhohlräume aufweisen, ist die Verwendung von Emailüberzügen üblicher Zusammensetzung zum Schutz der Kokillenoberfläche gegen die Metallschmelze bekannt. Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend geschilderten Nachteile zu vermeiden und Schlichten für Sandformen und -kerne zu schaffen, die infolge Bildung zähflüssiger Schlacken in Abhängigkeit von der angewandten Gießtemperatur der Blåttrippenbildung sicher entgegenwirken, die außerdem nicht zum Penetrieren von Metall in das Sandgefüge führen.
  • Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß man den herkömmlichen Schlichteansätzen feinstgemahlene lithiumoxidhaltige, polykristalline Emailfritten zusetzt, welche die Eigenschaft haben, oberhalb ihres Erweichungspunktes infolge von Kristallisationsvorgängen die Viskosität ihrer Schmelze stark zu erhöhen.
  • Es handelt sich um sogenannte polykristalline Emailfritten, die sich von üblichen Fritten für die Emaillierung von Metallen durch folgende Merkmale unterscheiden: Emailfritten für die Emaillierung von metallischen Werkstücken sind in ihrem Versatz so aufgebaut, daß bei der angewendeten Einbrenntemperatur der Emailfritte, z. B. bei Stahlblechemails 780 bis 850"C, bei Gußeisenemails 700 bis 950"C, bei der Einbrenn temperatur die jeweils niedrigste Viskosität erreicht wird, die ein Glattfließen der Emailschicht ermöglicht.
  • Eine hohe Viskosität >107Poise während des Einbrennvorgangs würde einen glatten Emailüberzug auf metallischem Trägermaterial unmöglich machen.
  • Völlig anders verhält sich die erfindungsgemäß beschriebene Emailfritte auf Grund ihrer besonderen Zusammensetzung. Eine kristallisierende Emailfritte gemäß der dargestellten Erfindung hat folgende Rahmenzusammensetzung, bezogen auf oxidische Bestandteile: SiO2 ... .. . ...... . 40 bis 70% Al2O3 .... ..... ....... 10 bis 30% ZrO2........................ 3 bis 10% TiO2 . ..................... 5 bis 15% BaO O bis 15 °/o 0bis150/0 Na2O ...................... 0 bis 5% Li2O ....................... 15 bis 40% Als praktisches Beispiel, das die Erfindung keineswegs einschränken soll, gilt folgende Zusammensetzung: SiO2......... ................ 47% Al2O3 ........................... 13% ZrO2 3 °/0 3010 TiO2 ............................ 10% BaO............................. 5% Na2O 1,501, LiO2 ............................ 20,5% Summe ......................... 100,00% Nach dem Schmelzen der Rohmischung bei 135000 wird die Schmelze in Wasser granuliert. Die so gewonnene Emailfritte befindet sich in einem glasigamorphen Zustand.
  • Für die erfindungsgemäße Anwendung wird die so erhaltene Emailfritte auf eine Kornfeinheit kleiner als 60 Mikron gemahlen. Die zur Schlichte zugesetzte Menge beträgt 10 bis 90, vorzugsweise 20 bis 50 Gewichtsteile. Als Beispiel, welches aber die Erfindung in keiner Weise einschränken soll, diene folgende Zusammensetzung: 50 Gewichtsteile Zirkonmehl 5 Gewichtsteile Bindeton 0,2 Gewichtsteile Dispergiermittel 25 Gewichtsteile Emailfritte 19,8 Gewichtsteile Quarzmehl Die Schlichten können als Pulver oder als Pasten hergestellt und vor der Verwendung mit Wasser oder auch organischen, vorzugsweise brennbaren Lösungsmitteln zur entsprechenden spritz-, tauch- oder streichfähigen Konsistenz verdünnt werden.
  • Beim Wiedererwärmen, dies ist beim Eingießen von flüssigem Metall in die mit Schlichte behandelte Form gegeben, beginnt die der Schlichte erfindungsgemäß zugesetzte Emailfritte völlig zu kristallisieren.
  • Nach anfänglicher Erweichung, Transformationstemperatur 470"C, Erweichungstemperatur 536"C, beginnt die Fritte ab 750°C mit der Kristallisation. Das Maximum der Kristallisation ist zwischen 950 und 1000° C erreicht (A b b. 1).
  • Vorzugsweise werden folgende Kristalle gebildet: Lithiumtitansilikat, Rutil, Bariumtitansilikat, Cristobalit.
  • Im Erweichungsstadium, Ep. 536 bis 750"C, sinkt die Viskosität der kristallisierenden Emailfritte, analog der glasig-amorphen Emailfritte (A b b. 2).
  • Beide Emails befinden sich im obengenannten Temperaturbereich in einer plastischen, teigig-amorphen Zustandsform. Mit dem Eintreten der Kristallisation bei 730 bis 750"C steigt die Viskosität der kristallisierenden Emailfritte spontan an, während die glasig-amorphe Emailfritte den gegebenen Gesetzmäßigkeiten folgend weiter an Zähigkeit verliert.
  • Die erfindungsgemäß gewollte spontane Steigerung der Viskosität nach einem plastischen Anfangsstadium wirkt sich günstig auf den zäh-plastischen Oberflächenschutz der mit Schlichte behandelten Kerne oder Gießformoberfläche aus.
  • Patentansprüche: 1. Schlichte für Sandformen und -kerne für Gießereizwecke, dadurch gekennzeic hn e t, daß die Schlichte einen Zusatz von 10 bis 90 Gewichtsprozent einer lithiumoxidhaltigen polykristallinen Emailfritte enthält, welche die Eigenschaft hat, infolge von Kristallisationsvorgängen die Viskosität ihrer Schmelze oberhalb des Erweichungspunktes stark zu erhöhen.
  • 2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz der Emailfritte 20 bis 50 Gewichtsprozent beträgt.
  • 3. Gegenstand nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Emailfritte auf das Gewicht bezogen 40 bis 700/o SiO2, 10 bis 30 % Al2O3, 3 bis 100/o ZrO2, 0 bis 15% BaO, 5 bis 15 °/o TiO2, 0 bis 5°/0 Na2O und 15 bis 40 °/0 Li2O enthält.
  • 4. Gegenstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Li2O und Na2O-Anteil zusammen mindestens 20°/o beträgt.
  • 5. Gegenstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Emailfritte erst oberhalb 750"C kristallisiert.

Claims (1)

  1. 6. Gegenstand nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß gleichlaufend mit der Kristallisation der Emailfritte eine Viskositätserhöhung um mindestens 104 Poise gegeben ist.
DE2011504A 1970-03-11 1970-03-11 Schlichte fur Sandformen und kerne fur Gießereizwecke Pending DE2011504B1 (de)

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