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"Dreh- und/oder schwenkbarer Sitz für Reihengestühl, insbesondere
für Hörsäle" Die Erfindung bezieht sich auf einen dreh- und/oder schwenkbaren Sitz
für Reihengestühl, insbesondere für Hörsäle.
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Sitze für Hörsaalgestühl werden im allgemeinen als Klappsitze ausgebildet,
die an den jeweils nach hinten anschließenden Pultreihen angeschlagen sind. Die
Sitze sind dabei so angeschlagen, daß sie bei Nichtbenutzung entweder unter Gewichtseinfluß
oder durch Federkraft hochklappen. Freie Plätze können dadurch ohne Behinderung
passiert werden. Ist der Platz jedoch besetzt, so muß sich die betreffende Person,
um den eg für andere Hörer freizumachen, die weiter innen lie, eride Plätze einnehmen
wollen, von ihrem Platz erheben. Dieser in der Regel sich oft wiederholende Vorgang
führt zu erheblichen Störungen des Unterrichts bzw. der Vorlesung
und
wird von den beteiligten Personen gleichermaßen als unangenehm und lästig empfunden.
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Es ist iwar auch schon bekannt, Sitse auf einem um eine senkrechte
Achse schwenkbaren, an einer senkrechten Wand angeschlagenen Traggestell drehbar
zu lagern.
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Die Anwendung dieser Konstruktion bei Hössaalgestühl hat jedoch den
Nachteil, daß es, falls an der zum Sitz gehörigen Pultriehe angeschlagen, den Sitzenden
stört baw. behindert oder daß es - falls an der nach hinten anschließenden Pultreihe
angeschlagen - den freien Durchgang hinter den Sitzen sperrt.
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Da bei diesen bekannten Anordnungen die Sitze in ihren Mittelpunkt
gelagert sind, beschreibt der Sitz beim Verschwenken des Traggestelles einen Kreisbogen
entsprechend der Länge seines Schwenkarmes. Eine solche Verstellbewegung eines Sitzes
ist für Hörsaalgestühl jedoch ungeeignet, weil die Nachbarn sich gegenseitig behindern.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, durch Koppelung zweier derartiger,
scharnierartig miteinander verbundener Traggestelle eine größere Freizügigkeit bezüglich
der Wähl des Verschiebe- bzw. des Verstellweges des Sitzes zu erlangen. Obwohl diese
Ausführung sehr aufwendig ist, werden dadurch die oben beschriebenen Nachteile nicht
behoben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Sitz zu finden, der
so gelagert bzw. abgestützt ist, daß durch seine Abstützung einesteils weder die
auf ihm sitzende Person noch bei seiner Verstellung der Nachbar behindert bzw. gestört
wird, und es andererseite ermöglichts wird, ohne aufzustehen einen ausreichend breiten
Durchgang zwischen Sitz und der nach hinten anschließenden Pultreihe freizugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sitz auf
einen im Boden schwenkbar gelagerten Traggestell angerodnet und senkrecht zu den
Gestühlreihen verstellbar ist.
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GeMäß einem wichtigen Merkmal der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen,
den Sitz exzentrisch auf einem um eine senkrechte Achse schwenkbaren, abgekröpften
Tragarm drehbar su lagern.
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Us zu erreichen, daS der Sitz über einen Schwenkwinkel des Tragarmes
von mehr als 90 Grad senkrecht zu den Gesthülreihen verstellt werden kann, ist entsprechend
einem weiteren Merkmal der Erfindung die Hebellänge der Abkröpfung des Tragarmes
ebenso groß ausgeführt wie die Exzentrizität aer Lagerstelle des Sitzes auf des
Tragarm.
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Weiters Merkmale der Erfindung beziehen sich auf besondere vorteilhafte
Aus estaltungen. Durch sie wird unter anderen eine selnsttätige Rückführung des
Sitzes in seine vordere Endstellung (Raststellung) erreicht.
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Ferner ist gesäß einem weiterer Merkmal der Erfindung; die Yerschwenkbarkeit
des Sitzes und des Tragarmes in Bezug auf den Boden so gewählt, daß beim Entleeren
des Gestühls der Sitz durch Anstoßen in seine vordere Endstellung (Raststellung)
überführt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist bei einen Sitz,
der zentral von einen Stützglied getragen ist, der Sitz um eine waagrechte parallel
zur Gestühlreihe liegende Achse schwenkbar.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Hörsaalgestühl, Fig.
2 einen Grundriß gemäß der Schnittlinie A-A in Fig. 1, Pig. 3 einen Querschnitt
durch ein anceres Ausführungsbeispiel, Fig. 4 einen Grundriß gesäß der Schnittlinis
B-B in Fig. 3, Pig. 5 einen Schnitt durch die Sittla, erung gemäß Ausführungsbeispiel
nach Pi. 1 und 2 in vergrößerter Darstellung, Fig. 6 einen Schnitt durch die Sitzlagerung
gemäß Ausführungsbeispiel nach Fic. 3 und 4 und Pir. 7 einen Schnitt entlang der
Linie 7-7 in Fig. 5.
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Das Hörsaalgestühl ist auf den einzelnen Stufen 11 und 12 eines terassenartig
nach hinten ansteigenden Unterbauen 13 angeordnet. Der Unterbau 13 ist mit einer
Estrichauflage 14 versehen. In Abständen von zwei Sitzen sind jeweils Tragkonstruktionen
15 an der Freontseite der einzelnen Stufen befestigt. Die Tragkonstruktion 15 besteht
aus einer senkrecht angeordneten Stütze 16 und einem abgewinkelten Schenkel 17 am
oberen Ende. Dieser Schenkel trägt eine Auflage 18 aus Holz oder Kunststoff, die
als Pult dient. An den Stützen 16 sind die gepolsterten Rückenlehnen 19 befestigt.
In dem Zwischenräumen zwischen den einzelnen Stufen sind Einsätze 20 vorgesehen,
die üblicher Weise zur Raumbelüftung mit Offnungen versehen sind.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 weist der Sitz 21
eine kreisrunde Sitzfläche auf. und ist mitells eines Zapfens 22 in einem abgekröpften
Stützarm 23 drehbar gelagert. Dieer Stützarm ist seinerseits unter Verwendung eines
Bolsons 24 schwenkbar im Unterbau 11 gelagert.
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In die Figuren 1 und 2 sind-drei bevorzugte Stellungen des Sitzes
veranschaulicht. ZDie hintere. Stellung (Stellung I) is besonders geeignet zum Anlehnen
an die Rückenlehne 19.
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Die mittlers Stellung ( (Stellun II) ist die eigentliche Arbeitsstellung,
d.h. diejenige Stellung, die man zweckmäßigerweise einnimmt, wenn man am Pult 18
arbeitet.
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Die vordere Stellung (Stellung III) nimmt der Sitz selbsttätig ein,
wenn er nicht benutzt iet. In dieser Stellung entsteht hinter den Sitzen ein genügend
breiter Durchgang, der ein schnelles und reibungsloses Besetzen und Verlassen der
Plätze gestattet.
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Der Abstand der Drehachsen (Zapfen 22 und Bolzen 24) entspricht genau
dem Abstand der La£erstelle am Sitz von dessen Mittelpunkt (Exzentrizität e). Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß bei einem Schwenkwinkel des Stützarmes 23 von
etwa 120 Grad der Mittelpunkt des Sitzes 21 auf einer zu den Pultreihen senkrechten
Linie vor- und zurück bewegt werden kann. In der hinteren Endstellung des Sitzes
liegen die Abkröpfung bzw. der Schwenkarm ds Stützgliedes 23 mit dem Radiusstrahl
vom Sitzmitellpunkt zur Lagerstelle auf einer Linie. Abkröpfung und Exzentrizität
addieren sich dadurch und ergeben die größtmögliche Verstellung des Sitzes in Bezug
auf die Ia"erstelle im Unterbau 11.
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In der Arbeitsstellung des Sites liegen die Projektion der Abkröpfung
und des Radiusstrahles deckungsgleich übereinander, so daß sich der Mittelpunkt
des Sitzes genau über der Lagerstelle des Stützarmes 23 im Unterbau 11 befindet.
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In Pit. 5 ist die Lagerung des Sitzes im Stützarm sowie die Lagerung
des Stützarmes im Unterbau 11 in gegenüber Fig. 1 und 2 größerem Maßstab dargestellt.
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Das schässelartig geformte Auflageblech 25 trägt eine Polsterauflage
26. An seiner exzentrisch liegenden Spitze ist ein Stahlzapfen angeschweißt, der
in einer Kunstoffbuschse 28 gelagert ist. Diese Kunststoffbuchse iet in dem als
Rohr ausgebildeten Stützarm 23 eingesetzt. Am unteren Ende des Stahlzapfens 27 ist
eine Platte 29 angeschweißt, durch die sich der Zapfen am Rohr abstützt. In einer
Ringnut 30 ist eine Schraubenfeder 31 angeordnet. Das eine Ende dieser Feder ist
mittels eines Stiftes 32 mit dem Zapfen 27 und das andere Ende mittels eins anderen
Stiftes 33 mit dem Rohr 29 verbunden. Die Feder 31 ist ao angeordnet, daß sie den
Zapfen gegenüber dem Rohr entgegen dem Uhrzeigersinn zu verdrei@en sucht.
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Im unteren Teil des Stützarmes 23 ist der @olzen 24 angeordnet. Er
ragt zu einem größeren Teil in den Stützarm 23 hinein und zu einer kleineren Teil
in ein in den Estrich 15 eingebettete. und mit dem Unter bau 13 mittels einer Platte
34 verankertes Rohrstück 35 hinein. Der Stützarm 23 ist auf dem Bolzen 24 mittels
einer Kunstoffbuchse 36 und einer Platte 37 auf großer Länge geführt.
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In das Rohrstück 35 ist eine mit einem Bund 38 versehene Kunstoffbuchse
39 eingesetzt. Auf diesem Bund stützt sich der Stützarm 23 entlang einer schrägen
Auflagerfläche 40 ab. Die Neigung dieser Auflagerfläche verläuft in Richtung des
Stützarme 23, den dieser in seiner
Rastellung (Stellung I) einnimmt.
Durch die Schräglage wird erreicht, daß sich der Stützarm bei Nichtbenutzung des
Sitzes inflge des Eigengewichtes des Sitzes selbsttätig in seine Raststellung bewegt,
wobei bei einem Schwenkwinkel von weniger als t80 Grad auch die Schwenkrichtung
festgelegt ist. Bei der Überführung des Sitzes in seine Rastellung dreht sich der
Sitz 21 In Bezu auf den Stützarm 23 in zur Schwenkbewegung des Stützarmes entgegesetztem
Sinne infolge einer zwischen den beiden Teilen wirkenden Drehkraft. Bei der in Fi
2 deutlich gemacv ten Anordnuing wird der Stützar, 23 bei der Bewegung des Sitzen
von der hinteren in die vordere Endstellung in Uhrazei ersinne und der Sit 21 lAf
dem Stützarm 23 in hierzu entgegen esetztem Sinne gedreht.
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Liest Anordnung wird vorteilhaft bei einer von rechts zugänglichen
und entsprechend nach rechte sich entleerenden Sitzreihe angewendet. Wird z.B. der
Sitz, der durch @eibung in seiner hinteren Endstellung ver@@rrt, beim Entleeren
der Sitzreihe angestoßen, so dreht er sich nach vorn und innen weg, während sich
der Schwenkarm 23 in umgekehrter Richtung in seine Raststellung bewegt, wodurch
zweischen dem Sitz und der nach hinten anschließenden Fultreihe ein ausreichend
breiter Durchgang freigegeben wird.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel entsprechend den Fit. 3, 4 und
6 ist bei sonst gleic em Aufbau des Gestühls die Lagerung und Verstellbarkeit des
es auf andere Weise vorgenommen. Der Sitz 50 ist mit einem kegelförmig
gestalteten
Auflagerblech 51 auf einem geraden Stützarm 52 zentral und drehbar gelagert. Zur
Lösung der der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgabe ist dieLrehbarkeit zwischen
Sitz und Tragarm Jedoch nicht unbedingt erforderlich. Sie ermöglicht jedoch durch
seitliches Herumschwenken des Sitzes ein Hinsetzen und Aufstehen von -der @eite.
Cer Stützarm 52 ist unterhalb des Betonunterbaues 13 mittels eines Schraubenbolzens
53 schwenkbar gelagert. Die Drehachse ist waagrecht und parallel zu den Gestühlreihen
angeordnet, so daß dor Sitz von oben gesehen bei einer Schwenkbewegung auf einer
zu den Gestühlreihen senkrechten Linie nach vorn und rückwärts verstellbzr- ist.
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Zur Lagerung des Stützarmes 52 ist in dem Unterbau 11 ein sektorförmiges
Einsatzstück 54 eingelassen. An dem unteren Ende des Stützarmes 52 ist ein Flacheisen
55 an esc weißt. Mit diesem Flacheisen ist der Stützarm schwenkbar in dem Einsatzstück
54 gelagert. In dem Bereich der Lagerstelle ist das Einsatzstück u beiden Seiten
des Flac@eisens 55 mit zwei Kunststoffs heiben 56, 57 ausgekleidet, während an der
oberen Öffnung 58 der gesamte Umfang des Einsatzsttickes 54 mit einem Pormkörper
58 aus Kunststoff ausgekleidet ist.
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Der Offnungswinkel des Einsatzstückes 54 und die Wandstärke des Formkörpers
58 sind so gewählt, daß der Sitz in der Raststellung bis zumAnschlag an das Rückenpolster
19 verstellt werden kann.
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Der rückwärtige Anschlag des Flacheisenstabes 55 im Einsatzstück 54
bestimmt die hintere Endstellung des Sitzes. Da die Sitzfläche in dieser Stellung
nach hinten gene ist, braucht aer Sitz nicht so weit nach hinten verstellt zu werden
wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Bei entsprechend geneigter Körperhaltung ergibt
sich auch in der hinteren Endstellung ein guter Sitzkomfort.
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Darüber hinaus kann eine feste Rückenlehne an Stuhle das Rückenpolster
(19) ersetzen.
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- atentansprüche -