DE2010709A1 - Verfahren zur Aufzucht von Krustentieren in großen Mengen - Google Patents
Verfahren zur Aufzucht von Krustentieren in großen MengenInfo
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JOHN CROYSDALE & SONS LIMITED Whitley Bridge, Nr. Goole, Yorkshire/England
Verfahren zur Aufzucht von Krustentieren in grossen Mengen
Die Erfindung betrifft die industrialisierte Aufzucht von
Krustazeen bzw. Krustentieren.
Wenn Krustentiere, z.B. Garnelen, für diesen Zweck beispielsweise in Lagunen, Teichen, Tanks oder Käfigen eingeschlossen
werden, läßt sich beobachten, daß sie sich häufig kanniba-? ■
listisch verhalten. Dieser Kannibalismus beginnt gewöhnlich
mit dem Abbeissen und Fressen der Gliedmaßen und anderer abstehender Körperteile der Tiere durch benachbarte. Krustentiere,
was zum Tod des Tieres führen kann, worauf benachbarte Krustentiere den toten Körper auffressen. Krustazeen
wachsen durch Abwerfen ihres harten Aussenskeletts, das
eine Schutzschale für das Tier bildet. Unmittelbar nach
dem Häuten ist die neue freigelegte Schale des Krustentieres
weich und bleibt während einiger Zeit weich. Gerade während dieser Zeit ist das frisch gehäutete Krustentier bei Angriffen
anderer Krustentiere besonders verletzlich. Es wurde
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Telegr.-Adr.: ElPATENT Pottsdtcdkonto München 86510 Deutsche Bonk Augsburg Kto. 0β/34192
beobachtet, daß der Kannibalismus mit zunehmender Bevölkerungsdichte
der Krustendichte zunimmt und es wird angenommen, daß er hauptsächlich von der Zahl der Krustentiere
abhängt, die in einem gegebenen Bereich gehalten wird, und weniger von irgendeiner anderen Ursache.
Diese Neigung zum Kannibalismus ist ein Hauptproblem bei Versuchen, Krustazeen künstlich in grossen Mengen für den
Markt zu züchten, in welchem Falle eine hohe Dichte des Bestandes Cüber 1/2 kg Gesamtgarnelengewicht je qm) und
eine hohe Überlebensrate für einen wirksamen Betrieb erforderlich sind.
Überraschend wurde nun festgestellt, daß, wenn die Krustentiere mit Nahrungsmittelzusammensetzungen gefüttert werden,
die Chitin enthalten, der Kannibalismus wesentlich herabgesetzt werden kann und die Wachstumsraten zunehmen, so
daß eine wirksame Aufzucht der Tiere in grossen Mengen möglich ist.
Ein leicht erhältliches Produkt, das für diesen Zweck wirksam ist, sind Abfallschalen und Köpfe von Krustentieren,
die in Anlagen zur Konservierung und zum Tiefkühlen behandelt worden sind. Ein solches zur Verfügung stehendes
Produkt ist getrocknetes Garnelenmehl, das aus dem Kopf und der Schale der Garnele besteht, jedoch nicht das Fleisch
aus dem Schwanz des Tieres enthält. Krabbenprodukte ähnlicher Art stehen ebenfalls zur Verfügung.
Chitin läßt sich ebenfalls finden in Tieren der Gruppen Coelenterata, Annelida, Mollusca und Branchiopoda, jedoch
ist dieses Chitin vomß-Typ. Es ist ferner möglich, Chitin
synthetisch herzustellen und Chitin kann ferner bei Insekten gefunden werden. Alle die vorgenannten Chitinquellen können
so behandelt werden, daß chitinhaltige Nahrungsmittel für die erfindungsgemässen Zwecke erhalten werden.
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Insekten- und Krustazeenprodukte enthalten grosse Mengen
Chitin, wobei im Falle der Krustazeen festgestellt wurde, daß «β sich um ein Polymeres von hohem Molekulargewicht
aus Anhydro-N-acetylglucosaminreeten handelt, die durch
Ätherbindungen vom ρ-Glykosid-Typ zwischen dem Kohlenstoffatom 1 und dem Kohlenstoffatom 4 der benachbarten
Reste verbunden ist. Die Molekülketten sind sehr lang und bestehen offenbar aus mehreren hundert der N-Acetylglucosa
minreste, die miteinander zu einem einzigen langen Molekül
verbunden sind und, soweit bekannt ist, keine Verzweigung zeigen. Chitin ist oft in Prozentsätzen von etwa 60 - 80 %
des Trockengewichts der organischen Fraktion der Schale von Krustentieren vorhanden. Andere bekannte Bestandteile
sind Caloit, das entweder in mikro- oder makrokristalliner Form vorhanden ist, und verschiedene Aminosäuren wie Serin
säure, Analinsäure und Tyrosinsäure.
Das Chitin, z.B. in der Form eines Garnelenmehls od. dgl.
wird an die Krustentiere vorzugsweise in Form von Pellets verfüttert, die weitere notwendige Nährstoffe enthalten,
welche Pellets ferner ein Bindemittel enthalten, das zwar verhindert, daß sie im Wasser zerfallen, jedoch ein leichtes Aufbrechen und Verdauen durch die Krustentiere ermöglicht.
Ein typisches Garnelenmehl, das zur Verwendung für das
erfindungsgtfmässe Verfahren geeignet ist, hat die folgende
Analyses
Wasser | 6,2S) | 1,4 |
öl | 3,8 | |
Protein CN χ | (als Rest) | 44,6 |
Asche | 24,7 | |
Kohlehydrat | 25,5 | |
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Minerale
Calcium 6,83 %
Phosphor 1,51 %
Natrium 1,09 %
Kalium 0,05 %
Eisen 240 p.p.m.
Kupfer 86 p.p.m. Mangan ■ 20 p.p.m.
Zink 75 p.p.m. Silxciumdioxyd 1,8«* %
Asparagin- ' 4,25 %
Threonin- 1,92 %
Serin- 1,82 %
Glutamin- 6,49 %
Prolin- 2, 54 %
Glycon- 2,33
Alanin- 2,27
Valin- 2,83
Cystin- 1,74
Methionin- 2,17
Isoleucin- 2,02
Leucin- - 3,63
Tyrosin- 1,48
Lysin- · 3,76
Histidin- 1,49
Arginin- 1,27
Chitin bildet im wesentlichen den ganzen vorangehend als Kohlehydrat analysierten Teil.
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das Garnelen- oder ähnliche chitinhaltige Mehl vorzugsweise
mit anderen Bestandteilen gemischt, um ein zusammengesetztes Futtermittel zu erhalten. Es ist üblich,das
Garnelenmehl mit einem Anteil von 50 - 60 Gew.% des Ge-.misches
zu verwenden, jedoch kann eine grössere oder geringere Menge Garnelenmehl benutzt werden.
Ein geeigneter Garnelenfutteransatz enthält:
Garnelenmehl. 50-60 Gew.% Fischmehl 8 Gew.%
Weizenmehl 10 Gew.%
getrocknete Hefe 10 Gew.% Lebertran 2 Gew.%
Der Rest des Ansatzes besteht aus kleineren Bestandteilen und Zuschlägen, wie Mineral- und Vitaminzusätze, zusammen
mit einem oder mehreren zusätzlichen losen Futtermitteln, wie Grasmehl, Baumwollsamenmehl, Sojamehl, getrocknete
Brennereiabfälle, gemahlene Gerste, Stärke usw.. Der Lebertran ist ein wahlweiser Bestandteil des Gemisches und ein
Teil oder das ganze Fischmehl, Weizenmehl bzw. die Hefe kann, durch eines oder mehrere der erwähnten zusätzlichen losen
Futtermittel ersetzt werden, wobei der Anteil des Garnelenmehls
vorzugsweise immer noeh 50 - 60 Gew.% des Gemisches bildet.
Eine beispielsweise Analyse für ein solches Garnelenfutter ist wie folgt:
Wasser | 6,25) | 2,0 |
öl | 6,5 | |
Protein CN κ | (einsohl. Chitin) | 40,8 |
Asch© | 16,0 | |
Kohlehydrat | ||
(als Rest) | 37.4 | |
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Ein beigpielsweises Garnelenmehl beispielsweise dasjenige, dessen Analyse vorstehend gegeben ist, enthält 26 Gew.%
Chitin, während andere Krustazeenmehle (z.B. von Krabben
oder Hummern) wesentlich mehr enthalten können. Ein Futtermittel, welches die bevorzugte Menge des vorgenannten Garnelenmehls
enthält, hat daher einen Chitingehalt von etwa 15 Gewi%. Wenn synthetisches oder natürliches Chitin von
einer anderen Quelle verwendet wird, kann es ebenfalls diesen Anteil des zubereiteten Gesamtfutters bilden. Der vorgenannte
Anteil an Chitin hat sich als zur Aufzucht von Garnelen als geeignet erwiesen, jedoch kann mehr oder weniger
von diesem Material (z.B. 5 oder 10 bis zu 30 oder HO Gew.% oder mehr) natürlich verwendet werden. Der optimale
Anteil für eine wirtschaftliche und wirksame Aufzucht verändert sich je nach der Chitinquelle, der gezüchteten Spezies
und der Aufzuchtumgebung und läßt sich in jedem besonderen Fall durch ein einfaches Experiment feststellen.
Damit es von den Garnelen aufgenommen werden kann, soll das Futter zu kleinen Agglomeraten gebunden sein, da die
meisten Bestandteile des Garnelenfutters in körniger oder pulveriger Form und zu fein sind, um von der Garnele aufgenommen
und gefressen zu werden· Es muß daher ein geeignetes Bindemittel verwendet werden, um das zubereitete
Futtermittelgemisch zu Agglomeraten von geeigneter Grosse zu verbinden, z.B. im Falle von Garnelen, zu 3 mm Würfeln
oder zu kugeligen Agglomeraten mit einem Durchmesser von etwa der gleichen Grosse. Solche Pellets können unter Anwendung
herkömmlicher Strangpreßverfahren (wie Spaghettimaschinen) hergestellt werden, wobei das Futtermittel ausgepreßt
und nachfolgend getrocknet und zerkleinert wird. Kugelige Agglomerate können unter Verwendung herkömmlicher
Agglomeriermaschinen hergestellt werden.
Solche Pellets wurden auf einer Massenkulturbasis für Gar-
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nelen mit Bevölkerungsdichten von über 1/2 kg je qm verwendet und haben zu einer Wachstumzunahme und zu einer
Verringerung des Kannibalismus zuwie zu einer Zunahme
der Oberlebensrate der Tiere geführt.
Ein in solcher Weise zubereiteter und pelletisierter Futtermittelansatz wird an die Garnelen vorzugsweise mit
zwei bis drei Prozent des jeweiligen Gesamtgewichtes der Garnelen je Tag verfüttert.
auf die Oberlebensrate und die Wachstumsrate, die durch m
das erfindungegemässe VerfUtter von Chitin erzielbar ist.
20 Tiere der Spezies Macrobrachium rosenbergi von dem
gleichen Anfangsgewicht (0,1 g) wurden unter den gleichen Bedingungen in jedem von S gesonderten Tanks je von 82 cm
(2,7 FuA) im Bereich für 113 Tage gehalten. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Garnelen, die mit Pellets enthalten 50 % Garnelenmehl gefüttert wurden
Oberlebene
rate in % |
durchschnittli
ches Gewicht |
80 | 3 Gramm |
85 | 3 Gramm |
80 | 3 Gramm |
1.
2.
3»
Garnelen, die mit Pellets ohne Gehalt an Garnelenmehl ge· füttert wurden
>t, 28 2,2 Gramm
5. 66 1,6 Gramm
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In jedem Falle war die Fütterungsweise die gleiche und die Pellets hatten die gleiche Gröese. Der Garnelenfutteransatz für die Experimente 1-3 bestand aus dem vorstehend beispielsweise angegebenen Ansatz mit einem Gehalt von 50 Gew.% Garnelenmehl, während der Rest des
Ansatzes (20 Gew.%) aus Sojamehlextrakt und Mineral-eowie
Vitaminzuschlägen bestand. Bei der Fütterung für die Versuche H und S wurde das Garnelenmehl weggelassen und der
Anteil an Fischmehl auf 58 Gew.% erhöht.
Eine ähnliche wesentliche Zunahme in der Wachstums- und in der Oberlebensrate durch die Verfütterung von chitinhalt igen Futtermitteln wurde bei Versuchen festgestellt,
die bei Bevölkerungsdichten von 1 kg je Quadratmeter und mehr durchgeführt wurden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein zyklisches Verfahren durchgeführt, bei welchem Krustazeen bis zur Reife in einem Tank oder in einem anderen
Behälter gezüchtet werden, wobei die wachsenden Krustazeen mit einem chitinhaltigen Mehl gefüttert werden, das
aus den Abfallschalen von nach dem gleichen Verfahren gezüchteten Krustazeen gewonnen wird.
Patentansprüche; 009839/U80
Claims (9)
- Patentansprüche :Verfahren zur Züchtung von Krustazeen in grossen Mengen, dadurch gekennzeichnet, daß an diese eine zubereitete Futtermittelzusammensetzung verfüttert wird, die Chitin enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zubereitete Futtermittelzusammensetzung Krustazeenmehl als Chitinquelle enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Krustazeenmehl aus den Abfallköpfen und/oder -Schalen von vorher zur Reife nach dem genannten Verfahren gezüchteten Krustazeen zubereitet wird.
- H. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zubereitete Futtermittelzusammensetzung Garnelenmehl als Chitinquelle enthält.
- 5. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß das Garnelenmehl etwa 50 Gew.% der zubereiteten Futtermittelzusammensetzung bildet.
- 6. Verfahren nach Anspruch Ί, dadurch gekennzeichnet, daß das Garnelenmehl 50 - 60 Gew.% der zubereiteten Futter«009839/1480mittelzusammensetzung bildet.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zubereitete Futtermittelzusammensetzung die Form von Pellets hat.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zubereitete Futtermittelzusammensetzung die Form von Pellets hat.
- 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1-5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gezüchteten Krustazeen Garnelen sind.10, Verfahren nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die gezüchteten Krustazeen Garnelen sind.009839/1480
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1227269 | 1969-03-07 | ||
GB1227269 | 1969-03-07 |
Publications (2)
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DE2010709A1 true DE2010709A1 (de) | 1970-09-24 |
DE2010709C DE2010709C (de) | 1973-07-19 |
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Also Published As
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---|---|
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