DE2010405A1 - Verfahren und Einrichtung zur Stoss aufladung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Stoss aufladung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
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Aktiengesellschaft Brown, Boveri & CIe., Baden (Schweiz)
Verfahren und Einrichtung zur Stossauf.ladung einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufladung einer Brennkraftmaschine
im Stossbetrieb, wobei die Vorauslassdruckwellen von mindestens fünf Arbeitszylindern den Eintritt mindestens einer
Auflademaschine beaufschlagen und die Mündungen der Abgasleitungen
der Zylinder mit Düsen versehen sind, und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Für die Aufladung von Brennkraftmaschinen sind Verfahren bekannt,
die entweder im Stossbetrieb oder im Gleichdruckbetrieb arbeiten.
Der Gleichdruckbetrieb weist den Nachteil von Verlusten an kinetischer
Energie beim Eintritt des Abgases in den Receiver auf. Bei 2-Takt-Motoren steht ausserdem der Turbine im Teillastbetrieb
zu wenig Energie zur Verfügung, um mit freidrehendem Turbolader
ohne zusätzlichen Hilfsverd|chter auskommen zu können.
Daher muss meist ein mechanisch betriebener HÜfsverdichter zugeschaltet
werden.
Beim Stossbetrieb sind die in den Auspuffleitungen und in der
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Turbine auftretenden Füll- und Entleerverluste und bei Teilbeaufschlagung
die Turbinen-Ventilations-Verluste nachteilig. Diese Verluste treten dann auf, wenn pro Arbeitsperlode von J56O°
Kurbelwinkel bei 2-Takt-Motoren bzw. 720° Kurbelwinkel bei 4-Takt· Motoren nur ein oder zwei Auspuffstöisse den Eintritt der Abgasturbine
beaufschlagen. Ein weiterer Nachteil des Stossbetriebes ergibt sich durch die starken Reflexionen der Vorauslassdruckwelle
am System der Turbine und der Abgasrohre, da einerseits der freie Turbinenquerschnitt eine durch Ladedruck, Abgastemperatur
und Luftmenge festgelegte Grosse ist und andererseits die Querschnittsfläche der Abgasleitungen nur in engen Grenzen angepasst
werden kann. -
Es ist bekannt durch Verwendung von ejektorartigen Verengungen
an den Abgasleitungen den Druck an der Einmündungsstelle der Leitung zum Mischrohr soweit abzusenken, dass eine Störung der
Spülphase in einem sehr engen Arbeitsbereich des Motors teilweise vermieden werden kann. Dieser Möglichkeit sind Grenzen gesetzt, da einerseits die Umwandlung von Druck in Geschwindigkeit
und wieder zurück mit Verlusten verbunden ist, und andererseits eine zu starke Verengung der Abgasleitungen die Vorauslassdauer
infolge der starken Reflexionen an der Düse zu stark verlängert. Bei 4-Takt-Motoren führt dies zur Erhöhung der Kolbenausschiebearbeit
und zu vermehrtem Brennstoffverbrauch,wobei eine Störung der Spülung auftreten kann. Bei 2-Takt-Motoren wird gleichfalls
die Spülung beeinträchtigt.
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Ferner ist es bekannt 4-Zylindergruppen mit gleichen oder grösseren
Zündabstand als 90° Kurbelwinkel bei 2-Takt-Motoren, bzw,
l80° Kurbelwinkel bei 4-Takt-Motoren in einem System aufzuladen,
in dem Jeweils zwei Zylinder mit l8O° Kurbelwinkel Zündabstand
bei 2-Takt, bzw. 360° Kurbelwinkel Zündabstand bei 4-Takt an
eine gemeinsame Abgasleitung angeschlossen sind, und wobei das Abgas beiderLeitungen dann nur einem Gaseintritt der Auflademaschine
zugeführt wird. Für die Aufladung von Mehrzylindergruppen, die einen kürzeren- Zündabstand als 90 Kurbelwinkel bei 2-Takt-Motoren,
bzw. einen kürzeren Zündabstand als l80° Kurbelwinkel bei 4-Takt-Motoren aufweisen, ergab si'ch in der Fachwelt die
Meinung, dass eine Zusammenfassung der Abgasleitungen im analogen
Sinne auf einen Gaseintritt unmöglich ist, da eine Störung der Spülphase durch die auftretenden Druckwellen nicht vermieden
werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, dieses
Vorurteil der Fachwelt zu überwinden und bei Brennkraftmaschinen mit kürzerem'Zündabstand als 90° Kurbelwinkel bei 2-TaktT
bzw. l8o° Kurbelwinkel bei 4-Takt-Arbeitsweise die betriebsbedingten
aerodynamischen Verluste zu reduzieren oder zu vermeiden, und gleichzeitig die Reflexionsfrelheit des Aufladesystems weitgehend
zu erreichen.
Die Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Vorauslassdruckwelle während einer Gas-
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wechselperiode in eine Hauptdruckwelle und mindestens eine Nebendruckwelle
zerlegt wird, und dass die Hauptdruckwelle und die Nebendruckwelle derart moduliert werden, dass ein zulässiger
Gegendruck in der Abgasleitung des jeweils gespülten Zylinders nicht überschritten wird.
Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasleitungsdüsen in eine Modulationseinrichtung einmünden, welche in Strömungsrichtung
in ein Mischrohr tibergeht, das mit dem Eintritt der Auflademaschine
verbunden ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet
durch ein an einem Ende geschlossenes Umkehrrohr für die Modulalation der Nebendruckwelle, das an seinem anderen Ende eine
Düse aufweist, die in die Modulationseinrichtung einmündet und ^ die Länge des Umkehrrohres mindestens gleich dem Quotienten aus
der dreifachen Schallgeschwindigkeit der Abgase durch die Nenndrehzahl der Brennkraftmaschine ist.
Eine andere Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen der Abgasleitung und des allfällig vorhandenen Umkehrrohres in einem Knoten zusammengefasst sind, wobei die
Querschnittsfläche des Mischrohres mindestens gleich der Differenz aus der 2,5-fachen Querschnittsfläche an der engsten Stelle einer
Abgasleitungsdüse abzüglich der halben Summe der Querschnittsflä-
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chen an der engsten Stelle aller restlichen Düsen ist. Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
I·
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel an einem sehne11aufendeη
lO-Zylinder-4-Takt-Motor in V-Bauweise.
Fig. 2 zeigt ein Schaubild des Druckverlaufes über den Kurbelwinkel
für die in Fig. 1 dargestellte Brennkraftmaschine.
Fig. j5 stellt ein Ausführungsbeispiel an einem langsamlaufenden
6-Zylinder-2-Takt-Motor in Reihenbauart dar.
Fig. 4 zeigt ein Druck-Kurbelwinkel-Diagramm für den in Fig. 3
dargestellten Verbrennungsmotor.
Der in Fig. 1 dargestellte Verbrennungsmotor weist eine Zündfolge auf, die mit 1-9-5-7-5-6-4-8-2-10 festgelegt ist. Die .
einzelnen Zylinder sind mit den Bezugszahlen 1 bis 10 gekennzeichnet, wobei jeweils zwei gegenüberliegende Zylinder z.B.
2 und 7 in einer gemeinsamen Abgasleitung (für die angegebenen Zylinder z.B. 22) zusammengefasst v/erden. Durch diese Anordnung
werden immer jene Zylinder zusammengefasst, deren Zündabstand 36Ο0 Kurbelwinkel + den V-Winkel des jeweiligen Motors beträgt.
Die so erhaltenen fünf Leitungsstränge, durch welche die Abgase
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abgeführt werden, sind mit 21-25 bezeichnet. Jede einzelne Abgasleitung
ist an der der Auflademaschine 20 zugekehrten Seite mit je einer Düse 14 oder 15 versehen. Ueber die Zusammenfassung
l8 werden diese Düsen mit dem Mischrohr 19 bzw. mit dem Gaseintritt
der Auflademaschine 20 verbunden.
In der Zusammenfassung' 18 wird eine eintretende Vorauslassdruckwelle
in eine der Auflademaschine direkt zugeführte Hauptdruckwelle und in mindestens eine Nebendruckwelle aufgespalten, wobei
sich die Nebendruckwelle in den Abgasleitungen bzw. der Modulations-Einrichtung
fortpflanzt! Durch geeignete Auswahl der Querschnitts-Verhältnisse-von Turbine, Abgasleitung, engstem
Querschnitt der Düse und der Düse der Modulationseinrichtung ist es möglich, die Amplituden der Hauptdruckwelle und der Nebendruckwelle
derart zu beeinflussen, dass einerseits die Auflademaschinenquasireflexionsfrei"
beaufschlagt wird und andererseits ein eben spülender Zylinder nicht gestört wird.
Es wird dabei empfohlen das Flächenverhältnis des Mischrohrquerschnittes
F„ zum wirksamen Durchflussquerschnitt der Auflademaschine
F„ kleiner als 1,7:1 zu wählen, wobei die untere
Grenze des Flächenverhältnisses durch nachfolgende Gleichung gegeben ist;
FM . __5_=JL· . FE
FT
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darin bedeuten:
ρ PM ... die Querschnittsfläche des Mischrohres in cm
Pg ... die Querschnittsfläche der Abgasleitungsdüsen an der
P
engsten Stelle in cm
engsten Stelle in cm
k ... die Anzahl der. in die Zusammenfassung einmündenden
Abgasleitungen.
Das Verhältnis FM : F-, = 1:1 ist als absolute untere Grenze zu
betrachten.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass durch die Aufspaltung in Haupt- und Nebendruckwelle allein.die angestrebte Reflexionsfreiheit
nicht erreicht werden kann, und eine zeitliche Verschiebung der Nebendruckwellen zur Hauptdruckwelle um 3L = J>0 bis 40 Kurbel-
Jj
winkel durchzuführen ist. Die Länge der Abgasleitung, die hier
als Modulationseinrichtung anzusehen ist und welche die massgebliche
Grosse für die zeitliche Verschiebung der Nebendruckwelle darstellt, lässt sich auf die einfachste Weise nach der Gleichung
L = _JL·
12 η
berechnen. In dieser Gleichung bedeuten L ... die Leitungslänge in m, η ... die Nenndrehzahl des Motors in U/min, §L ... die
Laufzeit der Vorauslassdruckwelle in Grad Kurbelwinkel und ä die mittlere Schallgeschvindigkeit der Abgase in m/s. Daraus
ergibt sich, dass die Länge L der Modulationseinrichtunf:
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mindestens gleich dem Quotienten der dreifachen Schallgeschwindigkeit
ä durch die Nenndrehzahl η ist.
Nach dem Vorherangeführten ist die Möglichkeit gegeben, dass
die langen Leitungen z.B. 21 und 22 eine Reflexion der Nebendruckwelle und damit auch eine zeitliche Verschiebung derselben
bewirken. Natürlich ist immer die Voraussetzung gegeben, dass die betrachtete Abgasleitung an ihrem zylinderseitigen Ende geschlossen
ist.
Tritt jedoch der Fall ein, dass bei einem einzelnen, der zu betrachtenden
Arbeitszylinder diese Forderung durch die vorhandenen Abgasleitungen 21 und 25 nicht erfüllt wird, so ist ein erfindungsgemässe-EJin
Fig. 1 nicht dargestelltes Umkehrrohr vorzusehen. Um die Wirkungsweise der erfindungsgemassen Anordnung näher zu
erklären zeigt Fig. 2 ein Diagramm für den während des Gaswechsels auftretenden Druck, wobei auf der Abszisse die Kurbelwinkel
ψ und auf der Ordinate der Druck ρ aufgetragen sind.
Die unter der Abszisse eingetragenen Flächen stellen die Ventilsteuerzeiten
dar. Punkt AO bedeutet "Auslass öffnet", während dem Punkt AS die Bedeutung "Auslass schliesst" zukommt.
EO zeigt weiters den Oeffnungskurbelwinkel des Einlassventils
an und OT ist der obere Totpunkt des Zylinders 1. Zwischen den Punkten EO und AS ist die zu betrachtende Spülung des Zylinders
1 dargestellt, die durch die bei normalem Stoscbetrieb auftre-
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tenden nachfolgenden Vorauslassdruckwellen gestört würde. Der Verlauf der ungeminderten Vorauslassdruckwellen der nachfolgenden
Zylinder ist durch die dünn gestrichelte«Linieng und g" dargestellt.
Der Druckyerlauf entlang der dick strichpunktierten Linie a zeigt den Druck im Zylinder 1 über einem Teil des Expansions-
und Spülungsbereichs an.
Die dünn punktierte Linie m legt den mittleren Spüldruck fest. Die dicke Vollinie b zeigt den Druckverlauf der Abgase, wie sie
im betrachteten Kurbelwinkelbogen von ca. J56O° auftreten, wobei
der Druck im Abgasleitungsstrang des Zylinders 1 gemessen wird. Der Verlauf der Linie zwischen den Punkten B-C zeigt die
Wirkung der vom Zylinder 1 herrührenden Druckwelle vor dem Zylinder 1 an. D-E zeigen die entsprechende Druckwelle des Zylinders
9, P-G die Druckwelle vom Zylinder jj, I-H sinngemäss die gleiche
des Zylinders 7 und K-L die Druckwelle des Abgasstosses von Zylinder
5 an·. Es ist dabei erkennbar, dass die Spülung des Zylinders 1 in keiner Weise gestört wird, und der Spüldruck erst im
Punkt N wieder überschritten wird. Diese Druckwelle kann jedoch
keine Störung auslösen, da während ihrem Ablauf keiner der an die betrachtete Abgasleitung angeschlossenen Zylinder gespült
wird.
Die dick gestrichelte Linie b1 zeigt den Druckverlauf in der
Abgasleitung 2j5 der Zylinder 5 und 8 über dem gleichen Kurbelwinkelbogen
an, wobei erkennbar ist, dass der Druckverlauf ira
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Prinzip um den Zündabstand zwischen Zylinder 1 und Zylinder J>
verschoben ist.
Die dünne Yolllnie c stellt den Verlauf der der Auflademaschine
20 zugeführten. Hauptdruckwelle dar, wobei der Druck im Mischrohr 19 gemessen wird. Es ist aus ihrem Verlauf erkennbar, dass die
Zerlegung der Vorauslassdruekwellen g bis gm in Haupt- und Nebendruckwelle
ein Pulsieren mit höherer Frequenz aber mit kleinerer Amplitude ergibt. Daraus zeichnet sich der Vorteil ab, dass
zwischen zwei AbgasstÖssen kürzere Pausen entstehen, in denen der Druck nicht bis auf den Druck der Atmosphäre absinkt, und
ausserdem die Abgasturbine die zugeführten Druckstösse quasireflexionsfrei
verarbeiten kann. Als weiterer Vorteil ist zu nennen, dass durch dieses Aufladesystem kleinere Turbolader als
bisher üblich verwendet werden können, womit auch ein wirtschaftlicher
Aspekt gegeben ist.
In Pig. j5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Aufladesystems dargestellt, wobei die einzelnen Zylinder des Motors mit 1 bis 6 bezeichnet sind. Die Abgase der Zylinder
1 bis 3 werden in einer Leitung 11 und die Abgase der Zylinder 4 bis 6 in einer anderen Leitung 12 der Auflademaschine 20
zugeführt. Die Zündfolge der 6-.Zylinder-2..Takt-Brennkraftmaschlne
ist mit 1-5-3-6-2-H festgelegt. Die Abgasleitungen 11 und 12
sind mit Düsen IJ versehen.
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In der Zusammenfassung l8 wird die Vorauslassdruckwelle eines
Zylinders wiederum zerlegt und die Nebendruckwelle breitet sich sowohl im Umkehrrohr 16 als auch im freien Abgasleitungsstrang·:*
aus. Wenn nun gerade die Abgase aus einem der Zylinder abströmen, welcher an der-langen Abgasleitung angeschlossen ist, so ist
durch die kurze Abgasleitung eine erfindungsgemässe zeitliche Verschiebung der zerlegten Nebendruckwellen nicht möglich, denn
bei Nachrechnung der Bedingungen für dieses Ausführungsbeispiel wird eine Reflexion an der Turbine und eine Störung der Spülung
festgestellt.
Um zu kleine Querschnittsverhältnisse zu vermeiden, wird über
eine Düse 15 das Umkehrrohr 16 an die Zusammenfassung 18 angeschlossen.
Die Zusammenfassung 18 setzt sich wiederum im Mischrohr 19 fort und dieses ist mit dem Gaseintritt der Aufladema- ·
schine 20 verbunden. ■
Die Wirkungsweise des Umkehrrohres 16 wird wieder anhand eines
in Fig. 4 dargestellten Diagrammes des Druckverlaufes über dem
Kurbelwinkel ψ erklärt. Die durch Strichart bzw. Strichstärke
zu unters ehe id enden Kurven sind entsprechend Fig. 2 bezeichnet
und ihnen kommt auch die gleiche Bedeutung zu.
Die unter der Abszisse aufgetragenen Flächen kennzeichnen wieder die Ventilsteuerzeiten, wobei wiederum die Punkte AO "Auslass
öffnet", AS "Auslass schliesst", EO "Einlass öffnet" bedeuten und der Punkt ES "Einlass schliesst" hinzukommt. Glelch-
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falls abweichend von Pig. 2 ist der untere Totpunkt UT dargestellt,
der bei 2-Takt-Motoren inmitten der Spülphase eines solchen Motors liegt.
Aus dem Verlauf der Kurve b ist erkennbar, dass ab Punkt I der
Auspuffstoss des Zylinders 1 einsetzt, der über den Kurbelwinke1-bogen
bis II wirkt. Im Bereich von III bis IV um den unteren Totpunkt des Zylinders 1 zeigt sich die Wirkung der Abgasdruck-
IIe des Zylinders 5 durch die leichte Erhöhung des Druckes
in der Abgasleitung 11 an.
Die in der Abgasleitung 12 vom Auspuffs,toss des Zylinders 5 bewirkte
Abgasdruckwelle b1 wird mittels der Modulationseinrichtung
13,15,17 und 18 derart umgeformt,und verschoben, dass der in der
Abgasleitung 11 wirksame Druck den mittleren Spüldruck m während der Spülphase des Zylinders 1 nicht überschreitet. Die beschriebene
Wirkung ist durch den Verlauf der Kurve b zwischen den Punkten III und IV veranschaulicht.
s dem Diagramm ist ferner erkennbar, dass der mittlere Spüldruck
m etwas über dem effektiven Druck im Zylinder an der gezeigten Stelle des Kurbelwinkels liegt, und auch der Abgasdruck
ρ in der Abgasleitung 13 im Punkt UT einen geringeren Wert als der mittlere SpUldruck m aufweist. Dadurch wird die Spülung des
Zylinders 1 durch die Vorauslassdruckwelle des Zylinders 5 nicht gestört, obwohl, wie durch die dünn gestrichelte Linie g dargestellt
ist, eine momentane Störung der Spülung hervorgerufen wirden könnte. Danach setzt wieder eine normale Abgasdruckwelle
des Zylinders 3 ein, die durch
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den Teil zwischen Punkt V und VI der Kurve· b dargestellt wird.
Durch die Kurve c werden die der Auflademaschine 20 zugeführten
Druckwellen dargestellt, wobei dieser Druckverlauf unmittelbar vor dem Eintritt der Auflademaschine im Mischrohr 19 gemessen
wird. Es ist aus dem Verlauf zu entnehmen, dass zwischen den Hauptdruckwellen noch Wellen geringerer Stärke auftreten, welche
die Wirksamkeit der Moduliereinrichtung anzeigen. Doch zeigt _ sich, dass bei den verschiedenen Längen der Laufzeiten auch unterschiedliche
Schwankungen auftreten, deren Wirkung meist schon in der absinkenden Planke der Druckwellen spürbar werden.
In der Praxis ist es bei Langsamläufern konstruktiv nicht möglich,
die Länge des Umkehrrohres entsprechend den Anforderungen auszuführen. Daher wird vorgeschlagen, bei solchen Motoren den Quer-
DUsen
schnitt des Umkehrrohres 16 gegenüber dem grossten dieser Querschnitte
auf ein Mehrfaches zu erweitern, so dass ein Volumen von M mindestens dem 2-fachen eines Zylinders erreicht wird.
Eine in das Umkehrrohr 16 einlaufende Nebendruckwelle wird an
der Querschnittserweiterung in ihrer Amplitude abgeschwächt
und breitet sich gegen das verschlossene Ende des Umkehrrohres 16 aus. Dort wird die Nebendruckwelle reflektiert und bewegt sich
mit ihrer Fortpflanzungsgeschwindigkeit auf die Düse 15 zu. Durch die Querschnittserv/eiterung wird nur ein Teil der Druckwelle austreten
können, um der Aufladernaschine 20 wiederum zugeführt zu
109824/0974-
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werden. Der Rest der Druckwelle ist wegen der Reflexion an der Querschnittsänderung gezwungen, neuerlich das Umkehrrohr zu
durchlaufen. Die Restdruckwelle reflektiert gleich der vorher beschriebenen Nebendruckwelle und der Vorgang wiederholt sich
an der Querschnittsänderung, so dass von einer einzelnen eintretenden Nebendruckwelle mehrere kleinere Teilwellen wieder auf
den Gaseintritt der Auflademaschine einwirken und auf diese Weise eine Störung der Spülung gänzlich vermieden werden kann.
Die nachfoigendei Nebendruckwellen, .die in das Umketr Vr 16 gelangen,
überlagern die wiederholt reflektierten Restdruckwellen,
womit die Wirkungsweise des querschnitterweitertan Umkehrrohres verbessert wird.
Der allgemeine Vorteil der Erfindung legt darin, dass mit diesem
Verfahren 2-Takt- und 4-Takt-Brennkraftmaschinen mit 5,7,8,10,11,14 und mehr Zylindern aufgeladen werden können, ohne
dass Rücksicht auf die Bauweise genommen werden muss und dass die Grosse und Wahl der Zündabstände der durch Abgasleitungen
an einen Gaseintritt der Auflademaschine angeschlossenen Zylinder keine massgebende Einflussgrösse mehr darstellt.
Die Anführung der obengenannten Zylinderzahlen bedeutet jedoch nicht, dass bei Motoren mit Gruppen von drei abgasneitig zusammengefassten
Zylindern die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens unmöglich ist, sondern hierbei werden die genannten
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Vorteile genau so wirksam. Es bleibt aber die einschränkende Tatsache bestehen, dass solche Brennkraftmaschinen in aufladetechnischer
Hinsicht wesentlich günstigere Bedingungen bieten, so dass die erfindungsgemäss erzielbaren Vorteile nur in geringerem
Masse zum Ausdruck kommen.
Einerder wichtigsten Vorteile des neuen.Aufladeverfahrens ist
die ausserordentlich gute Anpassung der Aufladung an den Arbeitsbereich der Brennkraftmaschine. Daher ist es mit dem Verfahren
möglich, extrem sehneHäufende, aber auch extrem langsamlaufende
Brennkraftmaschinen beliebiger Zylinderzahl und beliebiger Bauweise ohne wesentlichen technischen Mehraufwand aufzuladen,
kleinere Turbolader als bisher üblich zu verwenden, und überdies auf mechanisch betriebene Hilfsverdichter gänzlich zu verzichten.
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Claims (3)
- - 16 - 45/69Patentansprüche( l.yVerfahren zur Aufladung einer Brennkraftmaschine im Stossbetrieb, wobei die Vorauslassdruckwellen von mindestens fünf Arbeitszylindern den Eintritt einer Auflademaschine beaufschlagen und die Mündungen der Abgasleitungen der Zylinder mit Düsen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Vorauslas sdruckwel Ie während einer Gaswechselperiode in eine Hauptdruckwelle und mindestens eine Nebendruckwelle zerlegt wird, und dass die Hauptdruckwelle und die Nebendruckwelle derart moduliert werden, dass ein zulässiger Gegendruck in der Abgasleitung des Jeweils gespülten Zylinders nicht überschritten wird.
- 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasleitungsdüsen in eine Mo-^ulationseinrlchtung einmünden, welche in Strömungsrichtung in ein Mischrohr übergeht,arai das mit dem Eintritt der Auflademaschine verbunden ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein an einem Ende geschlossenes Umkehrrohr für die Modulation der Nebendruckwellen, das an seinem anderen Ende eine Düse aufweist, die in die Modulationseinrichtung einmündet und die Länge des Umkehrrohres mindestens gleich dem Quotienten aus der dreifachen Schallgeschwindigkeit der Abgase durch die Nenndrehzahl der Brennkraftmaschine ist.10982A/097A201040S4i Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen der Abgasleitungen und des ällfällig vorhändeneii Umkehrrohres in einem knoten zusammengefasst sind, wobei die Querschnittsflache des Mischrohres mindestens gleich der Differ renz aus der 2,5-^aChOn Querschnittsfläche an der engsten Stellö einer AbgasIeitungsdüse abzüglich der halben Summe der Quersehnitfcsfiäohen an der engsteh Stelle aller restlichen Düsen ist*5* Einrichtung nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichneti dass bei langsäinlaufenden Brennkraftmaschinen das Volumen des tinikehrrohres mindestens das 2^fache Hubvolumen eines Pö der greiMkraftmaschine beträgt«Aktiengesellsi3haft Brown, Bpveri & Gie,4/0974
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2625788B1 (de) * | 1976-06-09 | 1977-08-11 | Motoren Werke Mannheim Ag | Abgasleitung fuer turboaufgeladene brennkraftmaschinen |
DE102009060221A1 (de) * | 2009-12-23 | 2011-06-30 | MAHLE International GmbH, 70376 | Brennkraftmaschinensystem und zugehöriges Betriebsverfahren |
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Also Published As
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---|---|
NO132846B (de) | 1975-10-06 |
DE2010405B2 (de) | 1976-07-22 |
NO132846C (de) | 1976-01-14 |
SE352135B (de) | 1972-12-18 |
BE759780A (fr) | 1971-05-17 |
FR2068767A1 (de) | 1971-09-03 |
DK142775B (da) | 1981-01-19 |
NL7017597A (de) | 1971-06-08 |
ES386102A1 (es) | 1973-03-16 |
FR2068767B1 (de) | 1973-03-16 |
CH509508A (de) | 1971-06-30 |
AT320352B (de) | 1975-02-10 |
JPS5014281B1 (de) | 1975-05-27 |
US3726084A (en) | 1973-04-10 |
GB1328645A (en) | 1973-08-30 |
DK142775C (de) | 1981-08-17 |
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