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Aus Pati owohnungen bestehender Wohnkomplex.
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In Wohnkomplexen, welche aus einzelnen Patiowohnungen, d.h. also Wohneinheiten
mit zugehörigem Innenhof zusammengesetzt sind, haben gewöhnlich die einzelnen Wohneinheiten
L-förmigen, T-rörmigen oder U-förmigen Grundriß, wobei in einem derartigen Wohnkomplex
die einzelnen Wohneinheiten derart angeordnet sind, daß die gesohlossenen Außenmauern
aneinander angrenzender Wohneinheiten sowie Gartenmauern, pergolas oder Gesträuch
den Innenhof bezw. den Patio abschließen, sodaß ein gegen Sicht von außen und Wind
abgeschirmter offener Wohnraum entsteht. Diese Patios können daher infolge der Abschirmung
gegen Wind vom zeitigen Frtlhjahr bis spät in den Herbst als Extrawohnraum benutzt
werden. Untersuchungen
haben ergeben, daß sich in einem derartigen
Patio auch das Mikro-Klima verändert. Bei einem Patio beispielsweise, dessen Länge
und Breite gleich der Höhe der Umbauung ist, beträgt die näohtliche Wärmeabstrahlung
nur etwa 45« der eines rundum ungeschützten Garten, sodaß der Patio auch an vielen
Sommerabenden noch benutzt werden kann. Dieses Klima lässt sich außerdem noch durch
Bepflanzung, Springbrunnen oder Sonnenschirme und dergl. beeinflussen, Bei den bisher
üblichen Wohneinheiten mit L-, T- oder U-förmigem Grundriß hbben sich die Wohneinheiten
mit L-förmigem Grundriß noch als am wirtschaftlichsten erwiesen, sodaß ein derartiger
Grundriß bisher meistens verwendet wird. Bei einer Patiowohnung mit L-förmigem Querschnitt
lässt sich nämlich noch eine Trennung zwischen einem Wohnflügel und einem SchlaffUigel
dadurch herstellen, daß die Außentür an der Ecke zwischen diesen beiden Flügeln
angeordnet wird. Dadurch lässt sich außerdem erreichen, daß die Wege in einer derartigen
Wohneinheit von der Bingangstür zu den einzelnen Wohnräume so kurz wie möglich sind.
Patiowohnungen mit L-rörmigem Grundriß haben Jedoch einen großen Nachteil, daß sie
ausschließlich in Beihenbauweise mit der Tiefe einer Wohnungseinheit zu einem Wohnkomplex
zusa mengetasst werden können, wobei die Vorderfront gewöhnlich in einer Geraden
verläuft, sodaß eine Auflockerung durch vor- oder zurückspringende Bauwerksteile
kaum möglich ist. Sobald man bei einer derartigen Grundrißform einer Wohneinheit
die Fluchtlinie aurlockern will, indem man die einzelnen Wohneinheiten etwas verschiebt,
erhöhen sich sofort die Baukosten nicht unwesentlich0
Wenn .an Patiowohnungen
mit T- oder U-förmigem Grundriß zu einem Baukomplex zusammenfasst, ergeben sich
nicht viel mehr Mögllchkelten als bei den vorgenannten Patiowohnungen mit L-förmigen
Grundriß, während außerdem bei diesen beiden Grundrißformen der große Nachteil zu
verzeichnen ist, daß zur Herstellung eines Patios mit einigermaßen vernunftigen
Abmessungen relativ große Wohneinheiten erforderlich werden. Falls man aber kerne
gro8e Wohneinheiten erstellen will, muß der Patio, um eine einigermaßen vernifliftige
Fläche zur Verfugung zu haben, an der Rückseite offengelassen werden, sodaß hierzu
eine Gartenmauer oder dergl. die RUckseite der Wohnung abschließen muß.
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Der eigentliche Sinn eines Patios, d.h. eines Innenhofes, geht hierbei
Jedoch ebenso verloren wie die damit verbundenen Vorteile einer Abschirmung gegen
Einsicht von außen und gegen Wind.
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Weitere Schwierigkeiten, welche sich bei den bisher üblichen Wohrikomplexen
aus Patiowohnungen ergeben, bestehen darin, daß diese Wohnungen gewöhnlich in Reihenbauweise
ausgeführt werden und in Ganzen auf den Patio ausgerichtet Werden. Hierdurch entstehen
in derartigen Wohnkomplexen sehr schmale Wege, deren eine Seite von einer nahez
fensterlosen Mauer und deren andere Seite von einem hohen undurchdringbaren Gebüsch
begrenzt ist, sodaß derartige Wohnkomplexe von außen her vielfach einen trostlosen
Eindruck machen. Um diesen Eindruck aufzulockern, lassen sich naturgemäß die Zwischenwege
verbreitern und GrUnstreifen anlegen, doch werden dadurch die Grundlasten pro Wohneinheit
wesentlich erhöht.
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Angesichts dieser Schwierigkeiten der bisher üblichen Wohnkomplexe
aus Patiowohnungen hat die Erfindung sich die Aufgabe gestellt, einen derartigen
Wohnkomplex in der Weise auszubilden, daß bei geringstmöglichen Baukosten ansehnliche
echte Patiowohnungen entstehen und der Wohnkomplex als Ganzes einen in sich geschloSsenen
aber dennoch aufgelockerten Eindruck macht.
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Hierzu schlägt die Erfindung vor, daß Jede Wohneinheit H-förmigen
Grundriß mit zwei durch einen Mitteltrakt verbundenen Flügeln besitzt und die Wohneinheiten
derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß Jeweils ein Flügel der einen Wohneinheit
in der Verlängerung des einen Flügels der angrenzenden Wohneinheit liegt und sich
unmittelbar an diesen anschließt, während die beiden Mitteltrakte in entgegengesetzten
Richtungen verlaufen, wodurch der Jeder Wohneinheit nugeordnete und von ihr aus
zugängliche Patio oder Innenhof begrenzt wird vom Mitteltrakt, den an der betreffenden
Seite gelegenen Flügelteilen und wenigstens einem Teil der Flügel der angrenzenden
Wohneinheit.
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Durch diese erfindungsgemäße Formgebung einer Wohneinheit und die
Zusammenfassung derartiger Wohneinheiten zu einem Wohnkomplex begrenzen diese Wohneinheiten
Jeweils zwei Patios, deren Jeder größer ist als ein Patio, welcher bei den bisher
üblichen Patiowohnungen mit L-, T- oder U-förmigem Grundriß gleicher Wohnfläche
entsteht, da sich erfindungsgemäß die Abmessungen des Patios teilweise aus den angrenzenden
Wohneinheiten ergeben.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung ergibt sich
dadurch, daß langgestreckte Fundamente und Dachflächen erstellt werden können, sodaß
eine zeit- und geldsparende Bauweise möglich ist.
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Da die Wohneinheiten in Längsrichtung wie in Breitenrichtung verschachtelt
werden können, entsteht eine dicht bebaute Fläche, in welcher kaum Aussparungen
freigelassen werden müssen, um den Zugang zu Jeder Wohneinheit herstellen zu können.
Diese Aussparungen oder unbebauten Plätze bilden Vorhöfe, von denen aus eine Anzahl
von Wohneinheiten erreichbar sind, beispielsweise einen für die einzelnen Wohneinheiten
vorgesehenen Parkplatz, der bequem nach außen hin abschließbar ist. Auf diese Weise
lassen sich diese Aussparungen oder unbebauten Plätze auch als Treffpunkt für die
Bewohner oder als Spielplatz für die Kinder ausbilden.
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Durch die erfindungsgemäße H-Porm des Grundrisses derartiger Wohnungen
und die erfindungsgemäße Anordnung derselben zu einem Wohnkomplex lässt sich ohne
kostspielige Fundamentkosten ein sehr lebendig erscheinender Wohnkomplex erstellen.
Die kompakte Bautweise des erfindungsgemäßen Wohnkomplexes führt zu einem Grundverbrauch,
welcher höchstens 10% über dem liegt, der für die üblichen Binfamilienwohnungen
einfachster Ausführung in Rethenbauweise benötigt wird, während infolge des Fortfalls
vieler bisher unbedingt erforderlicher Wege die Grunderwerbskosten niedriger gehalten
werden können. Die Gnundkosten eines e rfindungsgemäßen Wohnkomplexes aus Patiowohnungen
sinddaher etwa gleich den bei den bisher üblichen Einfamilienwohnungen in ReShenbauweise,
während die Baukosten wesentlich niedriger liegen als bei Wohnungen mit gleichem
Wohnraum, Garten und Komfort.
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Ein weiterer spezieller Vorteil der erfindungsgemäßen Patiowohnungen
besteht darin, daß Jede Wohneinheit nur einen einzigen Gang besitzt, welcher durch
den Mitteltrakt hindurch und an
einem Giebel desselben entUngläuft,
sodaß von diesem Gang aus alle Räume der Wohneinheit erreichbar sind.
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Bei den bisher bekannten Patiowohnungen mit 1-, T- oder U-f5rmigem
Grundriß ist es nur in sehr geringem Umfange *6glich, die Raumeinteilung an die
Bedürfnisse oder Wünsche der Bewohner anzupassen. Außerdem ist es bei den bisher
Ublichen Patiowohnungen kaum möglich, die bestehende Wohneinteilung zu verZdern,
wenn dies durch eine Änderung in der Familienzusammensetzung erforderlich wird,
da beim Abreißen tragender Mauern viele Punkte beachtet werden müssen, deren Erfüllung
hohe Kosten verursacht.
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Um auch in dieser Hinsicht eine wesentliche Verbesserung zu erreichen,
schlägt die Erfindung vor, daß ftlr Jede Wohnelnheit ausschließlich die großen außenliegenden
Giebel als tragende Giebel ausgebildet sind und außerdem an Jeder der vier Ecken
des Mitteltraktes eine Tragsäule angeordnet ist.
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Die Wohnfunktionen können bei der erfindungsgemäßen Ausbildung in
den beiderseits des durchlaufenden Ganges gelegenen Flügel teilen völlig verschieden
sein, wobei diese Flügelteile nur eine sehr geringe Breite zu besitzen brauchen,
sodaß in ihnen kein Gang oder Innenraum oder dergl. vorgesehen zu werden braucht,
um einen Zugang zu schaffen. Vorzugsweise sind diese FlUgelteil daher auch nur 4m
breit, sodaß keine tragenden Innenmauern erforderlich werden.
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Da außerdem die innen gelegenen Giebel der Flügel sowie die Giebel
des Mitteltraktes nicht als tragende Giebel verwendet werden und daher relativ einfach
den Erfordernissen angepasst bezw. bei Veränderung der Anforderungen abgewandelt
werden können, lässt sich einmal Jede Wohneinheit entsprechend den Wtlnschen der
Bewohner einteilen, während andererseits eine Veränderung dieser Einteilung zu einem
späteren Zeitpunkt ohne weiteres löslich ist. Infolge der geringen Tiefe der FlUgelteile,
lassen sich alle Wohnräume ohne weiteres ausreichend über Fenster erhellen, die
an der Innenseite der Flügelteile sowie - Mitteltrakt vorgesehen sind.
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Eine genauere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungs -beispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen;
es zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wohnkomplexes
aus Patiowohnungen im Grundriß; und Figur 2 eine erfindungsgemäße Wohneinheit im
Grundriß in schematischer Darstellung.
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Bei den in Figur 1 dargestellten schematischen Grundriß eines erfindungsgemäßen
Wohnkomplexes aus im einzelnen in Figur 2 dargestellten Wohneinheiten mit H-förmigem
Grundriß, besteht Jede Wohneinheit aus zwei durch einen Mitteltrakt 2 miteinander
verbundenen Flügeln 1, 1. Hierbei sind ausschließlich die großen außenliegenden
Giebel 3 der Flügel 1 als tragende Giebel ausgebildet, während an den vier Ecken
des Mitteltraktes 2 Jeweils eine Tragsäule 4 angeordnet ist, auf denen durchgehende,
in
Längsrichtung der Flügel 1 verlaufende Peiner sowie in Richtung
des Mitteltraktes 2 verlaufende Peiner in der Länge des Mitteltraktes 2 entsprechender
Länge ruhen. Diese letztgenannten Peiner werden in der Mitte noch durch eine mittlere
Tragsäule 5 abgestützt. Die Innengiebel 6 der Flügel 1 sowie die Giebel 7 des Mitteltraktes
2, welche infolgedessen unter keiner Dachbelastung stehen, können insgesamt entsprechend
der die Jeweiligen Wünsche erfüllenden Einteilung ausgebildet werden und vor allem
großflächig verglast werden.
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Außerdem läuft durch Jede Wohneinheit im Mitteltrakt 2 ein Gang 8,
welcher an der einen Giebelwand 7 dieses Mitteltraktes entlangläuft, und von welchem
aus die gesamte Wohnung erreichbar ist. Bei Jeweils zwei aneinander angrenzenden
Wohneinheiten liegt ein Flügel 1 der einen Wohneinheit in der Verlängerung des einen
Flügel 1 der anderen Wohneinheit und schließt sich unmittelbar an diesen an, während
die Mitteltrakte 2 der beiden angrenzenden Wohneinheiten in entgegengesetzten Richtungen
verlaufen. Bei einer größeren Anzahl von Wohneinheiten liegt Jeder der beiden Flügel
1 an einer oder an beiden Seiten in der Verlängerung eines FlUgels 1 einer angrenzenden
Wohneinheit und schließt unmittelbar daran an. Dadurch gehört zu Jeder dieser Wohneinheiten
ein oder sogar zwei Patios 9, deren Jeder von der betreffenden Patiowohnung aus
zugänglich ist und einmal vom Mitteltrakt 2 und den beiden an der betreffenden Seite
gelegenen Flügelteilen lt der betreffenden Wohneinheit sowie Jeweils einem Teil
der an diese Flügelteile 1' anschließenden Flügel 1 der angrenzenden Wohneinheiten
begrenzt wird. Aneinander anschließende Patios können hierbei mit Lelchtigkeit durch
eine Mauer 10 oder entsprechendes hohes Gebüsch voneinander abgetrennt werden.
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Ein Blick auf Figur 1 zeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
eines Wohnkomplexes mit Patiowohnungen mit H-förmigem Grundriß sehr lange durchgehende
Fundamente sowie sehr lange durchgehende DachRlächen erstellt werden können. Außerdem
lassen sich die einzelnen Wohneinheiten sowohl in Längsrichtung wie in Breitenrichtung
derart ineinander verschachteln, daß eine gute Ausnutzung der zur Verfügung stehenden
Grundfläche erreicht wird. In Figur 1 sind außerdem Aussparungen oder unbebaute
Plätze 11 freigelassen, von denen aus die einzelnen Wohnungen auf kürzestem Wege
erreichbar sind. Diese unbebauten Flächen bilden Vorhöfe, in welche die Eingangstüren
einer mehr oder weniger großen Anzahl von Wohneinheiten mUnden. Diese Vorhöfe sind,
wie dies in Figur 1 dargestellt ist, nach den den gesamten Wohnkomplex umgebenden
Hauptstraßen jeweils durch Parkplätze oder Garagen zum größten Teil abgeschlossen.
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Um bei derartigen Wohneinheiten den eigentlichen Wohnraum möglichst
stets nach Seiden ausrichten zu können, bestehen die Wohneinheiten aus drei Grundtypen.
Bei der ersten Type liegt die Eingangstür in dem in der Verlängerung des Mitteltraktes
2 liegenden Teil des Außengiebels 3 des linken Flügels 1, während diese Eingangstür
beim zweiten Typ in der Verlängerung dieses Mitteltraktes 2 im rechten Außengiebel
3 angeordnet ist. Beim dritten Typ liegt die Eingangstür in einem der Giebel 7 des
Mitteltraktes 2, und zwar jeweils an der Seite, an welcher der Gang 8 entlangläuft.
Die drei Möglichkeiten der Anordnung der Eingangstür sind in Figur 2 durch dick
ausgezeichnete Pfeile angedeutet. Bei der ersten bezw. der zweiten Grundtype läuft
der Gang 8 nach links bezw. nach rechts vom Mitteltrakt 2 bis zum entsprechenden
Außengeibel 3 durch, 4e des in Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist.
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