DE2007214C3 - Ellenbogengelenkprothese - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ellenbogengeienkprothese
mit zwei durch einen Gelenkbolzen verbindbaren Scharnierteilen, die jeweils mit einem Zapfen zum
Implantieren in den Oberarmknochen bzw. in der Elle versehen sind.
Eine derartige Ellenbogengeienkprothese ist bereits bekannt (DE-PS 9 !9 22b. US-PS 2696817). Hierbei
sind die /um Verbinden mit der Elle bzw. dem
Oberannknnchen vorgesehenen Zapfen gerade mit
einer Verjüngung /um äußeren Finde und gegebenenfalls
mil einem Gewinde versehen. Die Befestigung
erfolgt derart, tl.ili die einander benachbarten Finden der
beiden jjelcoki^ miteinander /ii verbindenden Knochen
abgedreht und cmc '-ich in Längsrichtung des Knochens
erstreckende Bohrung eingebracht wird, in die dann das
betreffende Scharnierteil mit dem Zapfen eingeschraubt oder eingepreßt wird, worauf die Scharnierteile
aufeinander ausgerichtet und durch den Gelenkbolzen miteinander verbunden werden.
Hierbei müssen vergleichsweise große Knochenpartien entfernt werden, und es besteht die Gefahr, daß die
verbleibenden Knochen beschädigt werden. Ferner liegt das künstliche Gelenk von Knochen ungeschützt im
Zwischenraum zwischen den benachbarten Knochenenden des Oberarms und des Unterarms.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ellenbogengeienkprothese so auszubilden, daß sie sich
schonender und mit geringerer Knochenentfernung einsetzen läßt, wobei gleichzeitig das künstliche Gelenk
in seiner Einbaulage besser gegen äußere Einwirkungen geschützt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ellenzapfen auf einem vom zugehörigen
Ellen-Scharnierteil ausgehenden Längenbereich in zwei Ebenen gekrümmt ist, wobei die eine Krümmungskuinponente
in einer die Gelenkachse enthaltenden ersten Ebene und die zweite Krümmungskomponente in einer
zur Gelenkachse und der ersten Ebene senkrecht verlaufenden zweiten Ebene liegt, und der äußere
Abschnitt des Ellenzapfens gerade ist und mit seiner Längsachse parallel zu der ersten und zweiten Ebene
verläuft, daß der Oberarmzapfen auf seiner Länge nur in der zweiten Ebene aber entgegengesetzt zur zweiten
Krümmungskomponente des Ellenzapfens gekrümmt ist und daß die Scharnierteile und der Gelenkbolzen
gegenüber der Zapfenlängsachse versetzt angeordnet sind.
Bei dieser Ausbildung entspricht die Zapfenform im wesentlichen dem Verlauf der vom Ellenbogen ausgehenden
Knochenmarkkanäle, so daß diese Kanäle am Gelenk freigelegt und ausgeräumt werden können, so
daß auf einfache Weise die Zapfen darin mit Hilfe von sogenanntem Knochenzement bei-.-nigt werden können.
Durch die Versetzung der Scharnierteile gegenüber der Längsachse des freien geraden Endabschnitls des
Ellenzapfens wird das erforderliche Ausmaß der Knochenentfernung zur Aufnahme des Gelenks herabgesetzt,
da die Versetzung gegenüber dem Ellenbogenkopf am Ende der Elle erfolgt. Der Knochenmarkkanal
kann dabei unter weitgehender Erhaltung des Ellenbogenkopfes freigelegt werden. Dadurch wird eine
zusätzliche Befestigungsfläche zwischen dem künstlichen Gelenk und dem Knochen geschaffen, wobei
zugleich ein Schutz für das Gelenk entsteht.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform, bei der das eine Scharnieiteil zur Aufnahme des anderen
Scharnierteils gabelförmig ausgebildet ist, weist das Ellenscharnierteil einen zur ersten Ebene parallelen
Basisabschnitt mit einem aufragenden, zur zweiten Ebene parallelen zentralen Lagerflansch auf, der
zwischen den Gabelarmen des Oberarmschamierteils angeordnet ist. Dabei bildet der Basisabschnitt am
Ellenscharnierteil eine nützliche Anlagefläche für eine am Ellenbogenkopf vorzusehende Knochenfläche. Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung ist der aufragende Lagerflansch dreieckförmig und weist das Obcrarmscharnicrtcil
einen Gabelbasisabschnitt mit einem abgeschrägten Steg /wischen den Gabelarmen auf, der
einen Anschlag für die eine Seitenkante des dreieckförmigen Lagerflansch^ hei entgegengesetzt gerichtetem
Zapfen bildet. So läßt sich auf einfache Weise zugleich der Schwenkbereich des Gelenks in der erforderlichen
Weise begrenzen, ohne daß eine besondere Lockerungsgefahr
durch die Anschlagwirkung entsteht
Eine vorteilhafte Maßnahme besteht darin, die Zapfen nahe den Scharnierteilen mit kleinen Vorsprüngen
und/oder Nuten zur Lagefixierung zu versehen. Die Vorsprünge bzw. Nuten tragen zur sicheren Festlegung
der Prothesenteile an den Knochen bei, und zwar im Sinne einer Verkittung der zu verbindenden Teile. Eine
entsprechende Wirkung kommt auch der vorgesehenen Maßnahme zu, wonach der Querschnitt des Ellenzapfens
etwa trapezförmig und der Querschnitt des Oberarmzapfens etwa quadratisch ist. Hierdurch wird
insbesondere einem Drehen der Zapfen im Knochenmarkkanal vorgebeugt Insgesamt tragen die vorgenannten
Maßnahmen dazu bei, daß eine Beschränkung auf nur wenige unterschiedliche Größen der Ellenbogengelenkprothese
vorgenommen werden kann, wobei doch für jaden speziellen Anwendungsfall eine geeignete
Größe vorhanden ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher
erläutert
F i g. 1, 2 und 3 zeigt das Ellenscharnierteil im Grundriß bzw. in einer Seitenansicht bzw. in einer
Ansicht von unten;
F i g. 4, 5 und 6 zeigen in entsprechenden Darstellungen das Oberarmscharnierteil;
F i g. 7 ist eine Seitenansicht eines Gelenkbolzens zum Verbinden der beiden Scharnierteile.
Vergleicht man Fig.2, d.h. die Seitenansicht, mit
F i g. 1 und 3, erkennt man, daß der Ellenzapfen 1 in zwei im rechten Winkel zueinander verlaufenden Ebenen
über einen Teil seiner Länge gekrümmt ist. Der Ellenzapfen 1 hat einen Querschnitt in Form eines mit
abgerundeten Kanten versehenen Trapezes und ist an seinem äußeren oder freien Ende, das auf einer Seite
abgeschrägt ist, auf ähnliche Weise mit abgerundeten Kanten versehen. An das innere Ende des Ellenzapfens
1 schließt sich einstückig das Ellenscharnierteil 2 an.
Das Ellenscharnierteil 2 umfaßt einen Basisabschnitt 3, der eine flache Form hat, dessen Dicke sich jedoch
innerhalb eines Abschnitts 4 dadurch vergrößert, daß die eine Seitenfläche 5 gegenüber der anderen
Seitenfläche 6 unter einem Winkel nach außen verläuft. Der Ellenzapfen 1 geht in den Scharnierteil 2 teilweise
Ende an Ende an diesem dickeren Abschnitt über und erstreckt sich nach unten über diesen dickeren
Abschnitt hinaus längs eines Teils der geraden Seitenfläche 6 des Basisabschnitts 3. Dieser letzte Teil
des Ellenzapfens 1 ist mit einer Nut 7 versehen, die das Befestigen des Ellenscharnierteils 2 mit Hilfe eines
Kittes erleichtert.
Von der Seitenfläche 5 des Basisabschnitts 3 aus erstreckt sich im rechten Winkel dazu ein auf den
benachbarten Teil des Ellenzapfens t ausgerichteter Lagerflansch 8, der gemäß Fig. 2 in der Seitenansicht
eine etwa dreieckige Form hat und mit einer Querbohrung 9 versehen ist.
G^mäß F i g. 4 bis 6 ist der Oberarmzapfen 10 nur in
einer Ebene gekrümmt. Er hat über den größten Teil seiner Länge bis zu seinem freien Ende eine rechteckige
Querschnittsform mit abgerundeten F.cken und geht an seinem inneren l-'iule in das Oberaiiiischarntcrteil H
über, lcdoch ist der Oberarmzapfen 10 mit dem
Scharnierteil 11 genau Fnde an Finde verbunden, und das dem Oberarmscharnicrteil II benachbarte Finde des
Oberarm/.apferis 10 vei c reiter! sich in Richtung auf das
Scharniericil und hat mit Ausnahme seiner Unterseite
eine abgerundete Querschnittsform. Während der Ellenzapfen 1 mit der Nut 7 versehen ist, um das
Befestigen zu erleichtern, weist der Oberarmzapfen 10 zum gleichen Zweck zwei Vorsprünge 12 auf, von denen
ί nahe dem Oberarmscharnierteil 11 je einer von beiden
Seiten des Oberarmzapfens 10 nach außen ragt.
Das Oberarmscharnierteil 11 umfaßt einen U-förmigen oder gabelförmigen Teil, dessen Basisabschnitt 13 in
der Mitte zwischen seinen Enden so mit dem inneren
in Ende des Oberarmzapfens 10 verbunden ist daß er sich
quer zur Längsachse des Oberarmzapfens 10 erstreckt, und dessen zwei Gabelarme 14 sich in Richtung der
Längsachse des Oberarmzapfens 10 entgegengesetzt zu diesem erstrecken. Die Gabelarme 14 sind von dem
ii Basisabschnitt 13 aus über einen Teil ihrer Länge durch
einen Steg 15 verbunden, der auf der einen Seite mit den Gabelarmen 14 fluchtet, jedoch auf der anderen Seite so
abgeschrägt ist, daß er sich in Richtung auf die äußeren Enden der Gabelarme 14 verjüngt. Jenseits des Steges
:o 15 sind die Gabelarme 14 mit ^uerbohrungen 16
verschen.
Die Scharnierteile 2 und 11 sind so geformt und bemessen, daß man ihre Querbohrungen 9 und 16
gleichachsig anordnen kann, wobei die Gabel bzw. der
r> U-fönrige Teil des Oberarmscharnierteils 11 den
Flansch 8 des Ellenscharnierteils 2 umschließt und wobei die geneigte Fläche des Steges 15 der am weitesten
außen liegenden Fläche des Flansches 8 zugewandt ist. Die Scharnierteile 2 und 11 werden d?nn durch einen in
«> F i g. 7 gezeigten Gelenkbolzen miteinander verbunden,
der in die Querbohrungen 9 und 16 eingeführt und an seinen Enden mit einem Stauchwerkzeug angestaucht
wird.
Die Zapfen 1 und 10 sind so gekrümmt, daß sie
i"i ungehindert in die EIk bzw. den Oberarmknochen
eingeführt werden können, wobei sich der Basisabschnitt 3 des Ellenscharnierteils 2 an einer in den
Ellenbogenkopf eingeschnittenen Schu'ter ibstützt. woraufhin die Scharnierteile 2 und 11 durch den
w Gelenkbolzen miteinander verbunden werden. Fig.2
ze:gt den Basisabschnitt 3 in Anlage an dem mit
strichpunktierten Linien angedeuteten Ellenbogenkopf. Zum Befestigen der Scharnierteile 2 und M verwendet
man einen Kitt, z. B. ein Acrylharz, und die Nut 7 bzw.
π die Vorsprünge 12 tragen zur sicheren befestigung bei.
Diese Befestigung ist vorteilhaft, da die Zapfen 1 und 10 im Vergleich zu mit Preßsitz eingepflanzten Zapfen
kleinere Abmessungen erhalten können. Zur Verwendung bei Knochen, deren Größe innerhalb eines relativ
Ι» großen Bereichs variiert, werden daher die Prothesenteile
nur in einer Kleinen Zahl verschiedener Größen benötigt. In diesem Zusammenhang sei auch bemerkt,
daß es sich bei der einzigen in der Praxis erforderlichen
grundsätzlichen und nicht größenmäßigen Abänderung
·■■· lediglich um eine geometrische bzw. symmetrische
Abänderung handelt, denn der dargestellte Ellenzapfen 1 ist für eine Elle des rechten Arms bestimmt. Um ihn bei
einer Elle des linken Arms verwendbar zu machen, ist es nur erforderlich, .iin in der entgegengesetzten Richtung
ι·-» gekrümmt auszubilden.
Wie Fig. 2 deutlich macht, bleibt vorteilhaf'erweise
ein Teil de Ellenbogenkopfes erhalten ui.d bildet einen
Sitz für da» Ellenscharnierteil 2, so daß beim Abwinkein des Ellenbogens jede direkte StoUbeanspruchung des
n'i Prothcscni'jils vermieden wird.
Die Prothesenteile werden vorzugsweise aus einer Chromkobaltlegierung hergestellt, können jedoch l.>cispielsweise
auch aus nichtrostendem Stahl bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zciclinunucn
Claims (5)
1. Ellenbogengelerikprothese mit zwei durch einen
Gelenkbolzen verbindbaren Scharnierteilen, die jeweils mit einem Zapfen zum Implantieren in den
Oberarmknochen bxw. in der Elle versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Ellenzapfen
(1) auf einem vom zugehörigen Ellen-Scharnierteil (2) ausgehender Längenbereich in zwei
Ebenen gekrümmt ist, wobei die eine Krümmungskomponente in einer die Gelenkachse enthaltenden
ersten Ebene und die zweite Krümrnungskomponente in einer zur Gelenkachse und der ersten Ebene
senkrecht verlaufenden zweiten Ebene liegt, und der äußere Abschnitt des Ellenzapfens (1) gerade ist und
mit seiner Längsachse parallel zu der ersten und zweiten Ebene verläuft, daß der Oberarmzapfen (tO)
auf seiner Länge nur in der zweiten Ebene aber entgegengesetzt zur zweiten Krömmungskomponente
des tilenzapfens (1) gekrümmt ist und daß die Scharnierieiie (2, U) und der Geienkboizen gegenüber
der Zapfenlängsachse versetzt angeordnet sind.
2. Ellenbogengelenkprothese nach Anspruch 1 mit einem gabelförmig ausgebildeten Scharnierteil zur
Aufnahme des anderen Scharnierteils, dadurch gekennzeichnet, daß das Ellemcharnierteil (2) einen
zur ersten Ebene parallelen Basisabschnitt (3) mit einem aufragenden, zur zweiten Ebene parallelen
zentralen Lagerflansch (8) aufweist, der zwischen den Gabelarmen (14) des Oberarmscharnierteils (11)
angeordnet r.t.
3. Ellenbogengeienkprothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aufragende Lagerflansch
(8) dreieckförmig 1st und daß das Oberarmscharnierteil
(11) einen Gabelbasisabschnitt (13) mit einem abgeschrägten Steg (15) zwischen den
Gabelarmen (14) aufweist, der einen Anschlag für die eine Seitenkante des dreieckförmigen Lagerflansches
(8) bei entgegengesetzt gerichteten Zapfen (1, 10) bildet.
4. Ellenbogengeienkprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dh
Zapfen (1, 10) nahe den Scharnierteilen (2, 11) mit kleinen Vorsprüngen (12) und/ode:r Nuten (7) zur
Lagefixierung versehen sind.
5. Ellenbogengeienkprothese nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt des Ellenzapfens (1) etwa trapezförmig und der Querschnitt des Oberarmzapfens (10) etwa
quadratisch ist.
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