DE2005963A1

DE2005963A1 - Formmassen

Info

Publication number: DE2005963A1
Application number: DE19702005963
Authority: DE
Original assignee: Institut Neftechimitscheskoj i Gasowoj promyschlennosti lmeni I M Gubkina, Moskau
Priority date: 1969-12-11
Filing date: 1970-02-10
Publication date: 1971-08-26
Also published as: GB1274326A; DE2005963C3; DE2005963B2; FR2048298A5

Description

Institut Neftechimiceskoj i Gazovoj 6. Februar 1970 promyslennosti imeni I.M. Gubkina SJ/Hu

Moskau / UdSSR _p

Formmassen

Die Erfindung betrifft Formmassen, die aus weichmacherhaltigem thermoplastischem Harz als Bindemittel, Mineralpulver als Füllstoff sowie gegebenenfalls Farbpigment und Lösungsmittel bestehen und die eine breite Verwendung im Bauwesen und in der Technik, vor allem bei der Fertigung von Straßendecken, fugenlosen und plattenartigen Bodenbelägen, Zierplatten für Verkleidungen, Dachplatten, Wassersperr- und Abdichtung smateriali en, Mastixmassen, Kitten, Lacken und Farben finden können.

Bekannt sind weichmacherhaltige Formmassen auf der Grundlage härtbarer Kunstharze, wie Polyester-, Phenol-, Furan-yund Epoxydharze; diese Massen sind jedoch brüchig und kostspielig.

Auch sind Formmassen auf der Grundlage weichmacherhaltxger

nichthärtbarer/Bindemittel, vor allem von Bitumen bekannt; thermoplaste scher

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diese Massen sind zwar billig, jedoch nicht alterungsbeständig und haben eine schwarze Farbe.

Bekannt sind ferner Formmassen auf der Grundlage von weichmacherhaltigen hellen Bindemitteln, wie Kumaronharz und Kolophonium sowie Holzteer, Acetatemulsion und Polyäthylen. Als Weichmacher dienen verschiedene öle und synthetische Ester, z.B. Tallöl, Tungöl, Anthrazenöl, Ölfirnis und Dimethylphthalat (siehe die russ. Bücher von K.G. Sjunji: "Farbiger Asphaltbeton", Moskau, 1964-, S. 6-11,und von W.S. Alijew und N.B. Altmann: "Synthetische Harze aus Erdölrohstoffen¹¹, Moskau 1965, S. 121-142); diese kostspieligen Weichmacher sichern aber nicht die erforderlichen Betriebseigenschaften der Formmassen.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bezweckt die Beseitigung der genannten Nachteile durch Entwicklung von wirtschaftlich herstellbaren Formmassen, die sich duriah Dauerhaftigkeit, Hitze- und Frostbeständigkeit, Plastizität und andere Eigenschaften auszeichnen, so daß sie auf wertvolle Werkfc stoffe, wie Zierbaustoffe, farbige Bindemittel, Lacke, Faro££W und Mastixmaseen verarbeitet werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Weichmacherbestandteil Abfälle der Erdölverarbeitung, nämlich Aufbereitungsprodukte der Erdölrückstände einsetzt.

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Die eingangs genannten Formmassen sind erfindungsgemäß gekennzeichnet durch

(A) ein Weichmachergemisch, bestehend aus Verarbeitungsprodukten von Erdölrückständen, nämlich

(a) extrahierten aromatischen Kohlenwasserstoffen,

(b) einem Petrolatum oder Ceresin und/oder

(c) einem Deasphaltisat oder Destillat, sowie

(B) ein mit dem Weichmachergemisch (A) verträgliches Harz.

Als Erdölrückstände, aus welchen die Bestandteile des Weich- * machergemisches (A) gewinnbar sind, können die aus Erdöl, Bitumen, Goudron, Masute und dergl. erhaltenen Rückstände verwendet werden.

Deasphaitisate gewinnt man durch Abtrennung der Asphaltteerstoffe aus schweren Erdölrückständen mittels Fällung mit verflüssigtem Propan oder Butan. Extrakte aromatischer Kohlenwasserstoffe besitzen eine kinematische Viskosität von 15 bis 100 cSt bei 10O°C und einen Brechungsindex von 1,50 bis 1,59 bei 20°C. Petrolata habe» einen Tropfpunkt von mindestens 55°C, Ceresine von mindestens 57°C. Deasphaltisate und Destillate von Erdölrückständen weisen eine kinematische Viskosität von 15 bis 60 cSt bei 1OO°C und einen Brechungsindex von 1,47 bis 1,55 bei 20°C auf.

Unter der Verträglichkeit der Harze (B) mit dem Weichmachergemisch (A) wird deren Fähigkeit verstanden, mit dem Gemisch (A)

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molekular homogene Mischungen zu bilden, die, dünn aufgetragen, durchsichtig sind und sich mit der Zeit nicht in Schichten aufspalten. Als Harz (B) dienen zweckmäßigerweise die billigen Erdölpolymer- oder Inden-Kumaron-Harze mit Erweichungspunkten zwischen 50 bis 150⁰C. Unter Erdölpolymerharzen versteht man Polymerisationsprodukte von Gemischen flüssiger ungesättigter Kohlenwasserstoffe, die durch weitgehende thermische oder katalytische Zersetzung von Erdölen oder deren Verarbeitungsprodukten erhalten werden.

Der aus Weichmacher (A) und Harz (B) bestehende Anteil der neuen Formmassen hat vorzugsweise folgende Zusammensetzung:

14,5 bis 94,5 Gew.% (B) 5 " 85 " " (a) 0,5 "33 ⁿ " (b) 0 "77 " " (c).

Außer dem Füllstoff können die erfindungsgemäßen Formmassen ein Farbpigment, der teilweise den Füllstoff ersetzt, in einer Menge von 0,1 bis 90%, bezogen auf das Füllstoffgewicht, enthalten.

Die Formmassen bestehen in der Regel aus

3 bis 80 Gew.% der Bestandteile (A) +(B) 97 " 20 " " Füllstoff + Farbpigment.

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Die für eine Verarbeitung auf Kitte, Mastixmassen, Lacke und Farben bestimmten neuen Formmassen können auch organische Lösungsmittel in einer Menge von 0,1 bis 50%> bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, enthalten.

Da die Weichmachergemische (A) nicht flüchtig, hochviskos und oxydationsbeständig sind sowie eine niedrige Brüchigkeit st emperatur aufweisen, verleihen sie den genannten Formmassen wertvolle Nutzungseigenschaften, wie Dauerhaftigkeit, Plastizität, Hitze- und Frostbeständigkeit. Außerdem ist infolge der hohen Viskosität der Weichmachergemische ihre Zugabe zum Harz (B) in erheblichen Mengen möglich; dies trägt ebenfalls zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der neuen Formmassen bei. Die Verwendung wesentlicher Mengen extrahierter aromatischer Erdölkohlenwasserstoffe - bis zu 85% -, welche die Kunstharze (B) gut lösen, ermöglicht die Bildung molekular gleichartig zusammengesetzter Mischungen.

Beispiel 1;

In einem Mischbehälter erhitzt man den Extrakt der selektiven Erdölraffination und das Deasphaltisat aus Erdölgoudron auf eine Temperatur von 140 bis 150⁰C und vermischt die Masse mit festem zerkleinertem Erdölpolymerharz vom Erweichungspunkt 100⁰G zu einer homogenen Masse, die mittels einer Pumpe in einen mit gemahlener Kreide versetzten anderen Mischbehälter umgepumpt wird. Dem homogenen Gemisch gibt man nach Abkühlung Benzin zu. Die fertige Masse enthält:

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13,5 Gew.% Erdölpolymerharz 17,0 " " Extrakt 10,0 " " Deasphaltisat 40,0 " " Kreide

19.5 " " Benzin.

Man erhält eine Mastixmasse, die eine hohe Abreißfestigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit aufweist und zum Festkitten von Verkleidungsplatten geeignet ist.

In ähnlicher Weise werden die nachfolgenden Mastixmassen gewonnen.

Beispiel 2;

Zusammensetzung einer für Linoleum dienenden Mastixmasse:

24,3 Gew.% Inden-Kumaron-Harz 9,1 " " Extrakt 1,0 " " Petrolatum

15.6 " " Solventnaphtha 50,0 "" Kalksteinmehl.

Beispiel 3:

Zusammensetzung einer als Dachüberzug geeigneten Mastixmasse:

5,0 Gew.% Erdölpolymerharz

3,0 " " Extrakt

2,0 " " Deasphaltisat

1,0 " " Petrolatum

3,5 " " Glasfaser

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0,5 Gew.% Aluminiumpulver 85,0 " " Quarzsand.

und gegebenenfalls Farbpigmente.

Das Aluminiumpulver verleiht dem Dach die Fähigkeit, Sonnenstrahlen zu reflektieren, wodurch die Erwärmung des Daches vermindert wird. Me Mastixmasse wird aufs Dach im warmen Zustand aufgetragen; die Verdünnung der Hasse mit organischen Lösungsmitteln ermöglicht ihr Auftragen im kalten pastenartigen Zustand.

Beispiel 4;

Die nachfolgende Formmasse wird nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellt und in heißem Zustand zu Farbplatten verformt:

20,0 Gew.% Erdölpolymerharz 5,0 " ^M Extrakt
2,0 ⁿ " Petrolatum
52,0 " ⁿ Asbest

19,0 ^{n M} Talk i

2,0 ⁿ " Blei-Molybdat-Chrompigment.

Die gefertigten roten Platten können dank ihrer guten Wasserbeständigkeit sowie hohen Abriebs- und Schlagfestigkeit als Fußbodenbelag in Wohn- und Industriebauten eingesetzt werden.

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Beispiel 5t

Zusammensetzung einer auf schmückende Straßendecken verarbeitbare grüne Formmasse:

2,8 Gew.% Erdölpolymerharz

2,1 " " Extrakt

2,1 " " Deasphaltisat

60,4 " " Granitschrott

15,8 " " Quarzsand

15,0 " " Kalksteinpulver

1,0 " " Chromoxid-Pigment.

Die Deckmasse weist folgende physikalisch-mechanische Kennwerte auf:

Volumgewicht 2,47 g/cur

WasserSättigung 1,06 Vol.%

Quellung 0,6 Vol.%

Druckfestigkeit bei 20°C 39,0 kp/cm^

50⁰C 14,3 kp/cnr Frostbeständigkeit über 100 Zyklen .

Beispiel 6:

Zusammensetzung eines farblosen Lackes zum Durchtränken poröserpberflachen, z.B. von Holzspanplatten, zur Luft- und Was

serabdichtung sowie zur Bodenverfestigung:

30 Gew.% Erdölpolymerharz

25 " " Extrakt

5 " " Ceresin

30 " " Benzin

10 " " Aceton.

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Beispiel 71

Zusammensetzung eines grünen Farbljrfackes:

7,2 Gew.% Erdölpolymerharz

2,4 " " Extrakt

2,4 " " Yakuumdestillag von Erdölgoudron

19,2 " " Kreide

9,6 " " Talk

9,6 " " Zinkoxid

9,6 " " Ghromoxid-Pigment

12,0 " " Äthylacetat

12,0 " " Acetat

16,0 " " Toluol.

Der Farblack kann zum Anstrich von Holz-, Metall-, Stein- und anderen sowohl für Innen- als auch für Außenflächen dienenden Erzeugnissen verwendet werden.

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Claims

6. Februar 1970

■'<■-?:>' ^p 26 970/2

SJ/E

Patentansprüche

1. Formmassen, bestehend aus weichmacherhaltigein, thermoplastischem Harz ala Bindemittel, /Wtearef Mineralpulver als Füllstoff sowie gegebenenfalls Farbpigment und " Lösungsmittel, gekennzeichnet durch

(A) ein Weichmachergemisch, bestehend aus Verarbeitungsprodukten von Erdölrückständen, nämlich

(a) extrahierten aromatischen Kohlenwasserstoffen,

(b) einem Petrolatum oder Ceresin und/oder

(c) einem Deasphaltisat oder Destillat, sowie

(B) ein mit dem V/eichmachergemisch A) verträgliches Harz.

W 2. Formmassen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aus

14,5 bis 94,5 Gew.% (B)

5 " 85 " " (a)

0,5 " 33 " " (b)

0 " 77 " " (c)

bestehendes Gemisch von (A) und (B).

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3· Formmassen nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch

Erdölpolymerharz oder Inden-Kumaron-Harz als Bestandteil (B).

Forramassen nach Anspruch Λ bis J, gekennzeichnet durch

3 bis 80 Gew.% der Bestandteile (A) + (B)
97 " 20 " " Füllstoff + Farbpigment.

5. Formmassen nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch den Gehalt von 0,1 bis 90 % Farbpigme'nt, bezogen auf die Fül1stoffmenge.

6. Forjnmassen nach Anspruch 1 bis 5» gekennzeichnet durch den zusätzlichen Gehalt von 0,1 bis 50% organischen Lösungsmitteln, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen

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BAD ORIGINAL