DE2004553C - Verfahren zur Herstellung von Leitschienen aus menschlichen oder tierischen Geweben zur Wiederherstellung beschädigter oder zerstörter spezifischer Gewebsteile im menschlichen und tierischen Körper - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leitschienen aus menschlichen oder tierischen Geweben zur Wiederherstellung beschädigter oder zerstörter spezifischer Gewebsteile im menschlichen und tierischen Körper

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Publication number
DE2004553C
DE2004553C DE19702004553 DE2004553 DE2004553C DE 2004553 C DE2004553 C DE 2004553C DE 19702004553 DE19702004553 DE 19702004553 DE 2004553 DE2004553 DE 2004553 DE 2004553 C DE2004553 C DE 2004553C
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DE
Germany
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tissue
nerve
human
preparation
nerves
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Expired
Application number
DE19702004553
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English (en)
Inventor
Bernd Dipl.-Chem. Dr. Med. 3508 Melsungen Braun
Original Assignee
Fa. B. Braun, 3508 Melsungen
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Publication date
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Claims (1)

  1. Bei Verletzungen aller Art am menschlichen Kör- ein und sterilisiert mittels Gammastrahlen bei Anwen-
    per, insbesondere durch komplizierte Frakturen, dung einer Dosis von 2,5 Mrad. Das Präparat ist so
    Schuß-, Schnitt- oder Stichverletzungen der Musku- bei kühler Lagerung fast unbegrenzt hailbar und kann
    latur können häufig auch die regionalen Nerven be- dem Neurologen oder Chirurgen stets gebrauchs-
    schädigt bzw. zum Teil zerstört werden. Hierdurch 5 fertig und steril zur Verfügung geslelli werden. Die
    werden dann, von der Verletzung au;· gesehen, die Applikation des Präparats geschieht in folgender
    distalen Körperteile, insbesondere bei den Extremi- Weise:
    täten, nicht mehr innerviert, so daß es zu entsprechen- Ist bei einer alten oder frischen Nervenverletzung den Ausfallerscheinungen und Lähmungen kommen ein Defekt der Nervensubstanz festgestellt worden, kann. Wenn kleine Defekte an den Nervenleitungen io der nicht durch eine Nervennaht reparabel ist, so entstehen, so ist es zwar möglich, die Nervenenden werden die beiden getrennten Nervenenden proximal wieder aneinanderzunähen und so die Defekte zu und distal angefrischt und eventuell vorhandene reparieren; bei Substanzverlust und den damit ver- Fibrome entfernt. Die entstandene Lücke wird nun bundenen längeren Unterbrechungen des Nerven- mit einem entsprechend großen Stück do Nervengewebes sind aber die Innervierungsschäden irreparabel 15 präparats, das nach obiger Beschreibung hergestellt und führen zu entsprechenden Lähmungserschei- worden ist, Kopf zu Kopf angenäht, nachdem das nungen. Präparat nach steriler Entnahme aus der sterilen
    Überraschenderweise und mit erstaunlichen Ergeb- Packung durch 30- bis 60minutige Einlage in steriles
    nissen ist nun gefunden worden, daß eine weitgehende aqua bidestillata rehydratisiert worden ist. Durch das
    Restitution bei Substanzverlust der Nerverüeitung ao osmotische und onkotische Gefälle, das, zwischen dem
    möglich ist, wenn man die Defektstelle mittels einer Wassergehalt des Nervenpräparates und der Gewcbs-
    sogenannten Leitschiene überbrückt. Das als Leit- flüssigkeit des Körpers besteht, findet ein Austausch
    schiene dienende Gewebe-Präparat wird nach folgen- des Gewebswassers des Nervenpräparates mit der
    dem Verfahren hergestellt: körpereigenen Gewebsflüssigkeit statt, und die körper-
    Aus Menschen- oder Tierleichen werden kurz nach 35 eigene Gewebsflüssigkeit dringt in die nach dem vordem Tod die gewünschten spezifischen Gewebeteile, liegenden Verfahren geschaffenen Hohlräume des z. B. Nerven, insbesondere der äußeren Extremitäten, Präparates ein. Von den körpereigenen Nervenenden herauspräpariert und unmittelbar danach in hochkon- aus bilden sich nun neue Nervensprossc, die unter den zentrierte Kochsalzlösung zur Konservierung und geschaffenen optimalen Wachstumsbedingungen in Desenzymatisierung eingelegt. Anschließend werden 30 das aufgelockerte, mit eigener Körperflüssigkeit sie in fließendem Wasser etwa 1 Stunde gespült und durchsetzte Nervengewebe bei Körpertemperatur cindann zweimal je etwa 24 Stunden mit einer etwa 2- wachsen können. Sie benutzen das Gewebegerüst des bis 6° eigen, vorteilhaft 5%>igen Wasserstoffsuperoxyd- Nervenpräparates dabei gleichsam als Leitschiene, lösung behandelt. Diese Behandlung hat den Zweck, Dieses Einwachsen neuer Nervenzellen geschieht soaus den Blut- und Lymphkapillaren korpuskulare 35 wohl von dem proximalen als auch von dem distalen Blutteile und Plasma herauszulösen. Bei diesem Vor- Ende aus und führt, wie klinische Versuche ge/eigi gang findet durch den frei werdenden Sauerstoff eine haben, z. B. bei einer etwa 5 cm langen Brücke nach starke Schaumbildung statt. Durch die Gasbildung 5 bis 6 Monaten zum Ineinandcrwachsen der Nervenwerden die Interstitien des Gewebes vergrößert, und zellen und damit zur Wiederherstellung der Leit- und das Gewebe wird dadurch aufgelockert. 40 Funktionsfähigkeit des distalen Nerven.
    Nach der Wasserstoffsuperoxydbehandlung wird Ähnliche Restitutionseffektc wurden auch bei zuerst bei niedriger Temperatur mit fließendem Lei- gleichartiger Anwendung so präparierten homologen tungswasscr nachgespült und anschließend mit ge· und zum Teil auch hcterologcn Gewebes zwecks Auskühltem destilliertem Wasser so lange gespült, bis übung einer Leitschienenfunktion für die Neubildung keinerlei Trübung des Spülwassers mehr erfolgt. Im 45 von Gewebe bei Fascien-, Dura·, Sehnen- und Anschluß daran werden die stark gewässerten Nerven- Knorpelgewebe festgestellt,
    präparate langsam, vorteilhaft bis zu -25' C, tiefgekühlt. Im Verlauf dieser Tiefkühlung kommt es zur Patentansprüche:
    Kristallisation der wäßrigen Gewebsflüssigkeit und
    dadurch zur Entstehung und Vergrößerung weiter« 50 1 Verfahren zur Herstellung von l.citschicncn
    Gcwebsspallen. Unmittelbar nach der Tiefkühlung aus menschlichen oder tierischen Geweben /ur
    werden die Präparate lyophilisiert, d. h. bei hohem Wiederherstellung oder Erneuerung zerstörter
    Vakuum wird das Wasser langsam verdampft und das spezifischer Gewebsteile im menschlichen und
    Gewebe in diesem Zustand getrocknet. Diese Lyophi- tierischen Körper, dadurch gekcnnzcich-
    lisation hat den Zweck, das Gewebe in der durch die 55 net, daß die ausgewählten angleichen homologen
    vorstehend beschriebene Behandlung geschaffenen oder heierologenöewebsieile, die zunächst in kon·
    Struktur zu erhalten und eine Verhornung auszu· zentrierte Kochsalzlösung eingelegt wurden, zur
    schließen, so daß man nach der Trocknung ein mit Entfernung des Kochsalzes mit Wasser ausge·
    vielen Interstitien versehenes, aufgelockertes Nerven* waschen, dsnn mit verdünnter Wasserstoffsupcr-
    gewebe erhält. to oxydlosung behandelt, langsam tiefgekühlt, an·
    PUr den klinischen Gebrauch werden dann die Prä· schließend bei hohem Vakuum langsam getrnck·
    parate unter Vakuum entweder In Glasgefaßen mit net und sterilisiert werden,
    Athylenoxyd sterilisiert und anschließend im Vakuum 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gc·
    aufbewahrt; oder man schweißt die Präparate in kennzeichnet) daß als spezifisches Gewebe Nerven·
    einem mit Aluminium kaschieren Polyäthylenbeutel «5 gewebe verwendet wir
DE19702004553 1970-02-02 Verfahren zur Herstellung von Leitschienen aus menschlichen oder tierischen Geweben zur Wiederherstellung beschädigter oder zerstörter spezifischer Gewebsteile im menschlichen und tierischen Körper Expired DE2004553C (de)

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DE2004553C true DE2004553C (de) 1971-12-23

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3111601A1 (de) * 1981-03-24 1982-11-25 Ufimskij naučno-issledovatel'skij institut glaznych boleznej, Ufa Homotransplantat fuer schichtkeratoplastik

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3111601A1 (de) * 1981-03-24 1982-11-25 Ufimskij naučno-issledovatel'skij institut glaznych boleznej, Ufa Homotransplantat fuer schichtkeratoplastik

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