DE20016878U1

DE20016878U1 - Tretroller mit Bremseinrichtung

Info

Publication number: DE20016878U1
Application number: DE20016878U
Authority: DE
Original assignee: Gustav Magenwirth GmbH and Co KG
Current assignee: Gustav Magenwirth GmbH and Co KG
Priority date: 2000-09-29
Filing date: 2000-09-29
Publication date: 2001-04-12
Anticipated expiration: 2010-09-30

Description

MÄ6URA

MUNZ-MAGENWIRTH GRUPPE

Gustav Magenwirth GmbH & Co.

Unser Aktenzeichen: S 3759
Anmelder-Nr. : 1234579

Datum : 28.09.2000

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft einen Tretroller mit einer Bremseinrichtung.

Bei den bekannten Tretrollern - auch Scooter genannt - wird in der Weise gebremst, dass ein über dem hinteren Rad angeordnetes, federndes Blech vom Fahrer mit dem Absatz gegen den äußeren Umfang des Reifens gedrückt wird. Diese Art der Bremsung, die von den früher schon bekannten Tretrollern für Kinder übernommen wurde, mag bei Fahrten in Gebäuden oder auf ebenen Wegen ausreichend sein. Für den heute üblichen sportlichen Einsatz der Tretroller auf Gefällstrecken oder im Gelände genügt eine derart einfache Bremse, die nur auf ein Rad wirkt, und bei der der Reifen u. a. wegen der Wärmeentwicklung einer erheblichen Abnutzung unterworfen ist, den Anforderungen nicht mehr.

Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Bremseinrichtung vorzuschlagen, mit der eine deutlich bessere Bremswirkung erzielt werden kann bei gleichzeitiger Schonung der Reifen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen am Lenker befestigten, mittels eines Handhebels betätigbaren Gebers, mindestens eine auf ein Rad wirkende Scheibenbremse und Mittel zur Kraftübertragung vom Geber zur Scheibenbremse. Mit dieser Anordnung wird der bei anderen sportlichen Fahrzeugen, z. B. Mountainbikes übliche Standard der Bremsentechnik erreicht.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bremseinrichtung hydraulisch betätigt wird, also aus einem Hauptbremszylinder, wie beispielsweise in DE 297 07 918 offenbart, und einer hydraulischen Scheibenbremse, wie beispielsweise in DE 198 10 685 offenbart, besteht. Insbesondere wird dadurch auf einfache Weise die Verwendung von je einer auf das Vorderrad und das Hinterrad wirkenden Scheibenbremse möglich, die beide von einem einzigen Geber betätigt werden. Der in beiden Zuleitungen stets gleiche Flüssigkeitsdruck sorgt dafür, dass die konstruktiv vorgegebenen Bremsmomente sich nicht verändern.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung enthält eine mit dem Rad drehfest verbundene, jedoch axial verschiebliche Bremsscheibe. Diese Verbindung wird dadurch bewirkt, dass die Nabe des Rades z. B. als quadratischer Vierkant ausgebildet ist und die Scheibe einen entsprechend geringfügig größeren quadratischen Durchbruch hat. Der Bremssattel kann in diesem Fall fest am Rahmen angeschraubt sein und braucht nur einen beweglichen Bremsbelag aufweisen, der vom Kolben des Bremssattels gegen die Bremsscheibe gedrückt wird. Da diese axial verschieblich ist, wird sie sich an den zweiten festen Bremsbelag des Bremssattels anlegen, so dass die dann vom Flüssigkeitsdruck, also der Handkraft am Geber abhängige Bremswirkung einsetzt. Diese Ausführung ist besonders einfach im Aufbau und kostengünstig in der Herstellung.

Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben:
Es zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht des Tretrollers mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung

Figur 2 eine perspektifische Darstellung der in Figur 1 strichpunktiert umrandeten Bremseinrichtung

Figur 3 eine Seitenansicht der Bremseinrichtung Figur 4 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles X in Figur 3 Figur 5 eine Ansicht von hinten in Richtung des Pfeiles Y in Figur 3 Figur 6 einen Schnitt längs der Linie l-l in Figur 5 Figur 7 einen Schnitt: längs der Linie H-Il in Figur 3

Der in Figur 1 schematisch dargestellte Tretroller besteht aus einer Trittplatte (1), einer gegenüber dieser drehbaren Lenkstange (2) mit einem daran angebrachten Lenker (3) und je einem an der Trittplatte und der Lenkstange drehbar gelagerten Rad (4) bzw. (5). Die Bremseinrichtung des Tretrollers enthält einen am Lenker (3) befestigten Geber (6) mit einem Handhebel (7). Der Geber ist vorzugsweise als hydraulischer Hauptbremszylinder ausgebildet, wie er z. B. bei Fahrrädern und Motorrädern seit langem verwendet wird. Die Bremsrichtung enthält weiter eine oder mehrere Scheibenbremsen (8), bestehend aus je einem Bremssattel (9) und einer Bremsscheibe (10). Der Bremssattel ist mit den Rahmenteilen des Tretrollers, also der Trittplatte (1) oder der Lenkstange (2), fest verbunden, also z. B. verschraubt. Er enthält im Fall der hydraulischen Ausführungsform eine bekannte Kolben-Zylinder-Einheit, wobei der Kolben auf einen ersten beweglichen Bremsbelag (11) wirkt. Der Bremssattel (9) umgreift in üblicherweise die Bremsscheibe (10). Auf der dem beweglichen Bremsbelag (11) gegenüberliegenden Seite ist ein zweiter Bremsbelag (12) fest mit dem Bremssattel (9) verbunden, so dass die Bremsbeläge den beiden Seitenflächen der Bremsscheibe (10) benachbart sind und diese zwischen ihnen rotiert. Geber (6) und Bremssattel (9) sind jeweils durch eine Druckleitung (13) verbunden, die Druckflüssigkeit zur Betätigung der Bremse enthält.

Selbstverständlich ist genauso eine mechanische Ausführungsform möglich. Der Geber (6) ist in diesem Fall ein mechanischer Bremshebel, der auf einen Seilzug wirkt, der Bremssattel (9) enthält ein mechanisches Getriebe, z. B. eine schräge Rampe.

Das Rad (4) ist fest mit einer Nabe (14) verbunden und auf der rahmenfesten Achse (15) drehbar gelagert. Wie aus den Figuren (6) und (7) ersichtlich ist, hat die Nabe im Querschnitt die Form eines Polygons, vorzugsweise eines quadratischen Vierkants. Die Bremsscheibe (10) hat einen mittigen, entsprechenden Durchbruch, also ebenfalls vorzugsweise einen quadratischen. Der Durchbruch ist geringfügig größer als der Nabenquerschnitt, so dass die Bremsscheibe mit der Nabe drehfest verbunden, jedoch auf ihr verschiebbar ist.

Wie in Figur 1 dargestellt, kann an jedem Rad (4) bzw. (5) ein Bremssattel (9) angebracht sein. Beide werden gemeinsam vom Geber (6) betätigt. Es kann jedoch auch nur ein Rad, vorzugsweise das Hinterrad (4) gebremst werden oder es können bei mehrspurigen Tretrollern zwei Bremssättel an einer Achse angebracht sein.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Beim Betätigen der Bremse wird der Handhebel (7) des Gebers (6) angezogen, der Geber fördert über die Druckleitungen (13) Flüssigkeiten zum Bremssattel (9).

Dessen Kolben drückt den ersten beweglichen Belag (11) gegen die Bremsscheibe

(10) und verschiebt diese auf der Nabe (14) so lange, bis sie am zweiten festen Belag (12) anliegt. Durch Steigerung der Handkraft wird der Flüssigkeitsdruck und damit die Anpresskraft der Bremsbeläge an die Bremsscheibe erhöht.

Beim Loslassen des Handhebels wird der Kolben des Bremssattels (9) in bekannter Weise um einen geringen Betrag zurückgezogen, so dass die Bremsscheibe (10) sich wieder frei zwischen den beiden Bremsbelägen (11) und (12) drehen kann.

Claims

1. Tretroller mit einer Bremseinrichtung, gekennzeichnet, durch einen am Lenker (3) befestigten, mittels eines Handhebels (7) betätigbaren Gebers (6), mindestens eine auf ein Rad (4) bzw. (5) wirkende Scheibenbremse (8), und Mittel (13) zur Kraftübertragung vom Geber (6) zur Scheibenbremse (8).

2. Tretroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung hydraulisch betätigt wird, wobei der Geber (6) ein Hauptbremszylinder ist, die Scheibenbremse (8) eine Kolben-Zylinder-Einheit enthält und die Mittel (13) zur Kraftübertragung Druckleitungen sind.

3. Tretroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung mehrere auf verschiedene Räder (4), (5) wirkende Scheibenbremsen (8) enthält, die gemeinsam von dem am Lenker (3) befestigten Geber (6) betätigt werden.

4. Tretroller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Scheibenbremse (8) aus einer mit dem Rad (4) bzw. (5) drehfest verbundenen, jedoch axial verschieblichen Bremsscheibe (10) und einem die Bremsscheibe umfassenden, fest mit einem Rahmenteil (1) bzw. (2) des Tretrollers verbundenen Bremssattel (9) besteht, wobei der Bremssattel (2) auf die Bremsscheibe (10) wirkende Bremsbeläge (11) und (12) enthält.

5. Tretroller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nabe (14) des Rades (4) bzw. (5) im Querschnitt die Form eines Polygons, vorzugsweise eines quadratischen Vierkants, und die Bremsscheibe (10) einen mittig angeordneten, der polygonalen Form der Nabe (14) entsprechenden Durchbruch aufweist, wobei der Durchbruch so bemessen ist, dass die Bremsscheibe (10) auf der Nabe (14) axial verschieblich ist.

6. Tretroller nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bremssattel (9) nur einen beweglichen Bremsbelag enthält, der bei Betätigung der Bremseinrichtung auf die Bremsscheibe (10) derart einwirkt, dass diese unter Axialverschiebung sich an den zweiten festen Bremsbelag (12) anlegt.