DE102020108355A1

DE102020108355A1 - Bremsvorrichtung zur Integration in eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug, Achsträgereinheit mit der Bremsvorrichtung, Fahrzeug mit der Achsträgereinheit und Antriebseinheit mit der Bremsvorrichtung

Info

Publication number: DE102020108355A1
Application number: DE102020108355.6A
Authority: DE
Inventors: Jannick Dominik Herbert Altherr; Marcel Philipp Mayer; Simon ORTMANN
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2020-03-26
Filing date: 2020-03-26
Publication date: 2021-09-30

Abstract

Es wird eine Bremsvorrichtung 1 bereitgestellt, die funktional, bauraumsparend und kostengünstig in eine Achsträgereinheit 50 für ein Fahrzeug integrierbar ist. Die Bremsvorrichtung 1 umfasst eine Bremseinrichtung 2, ein Gehäuse 4 und eine Hydraulikeinrichtung 5, wobei das Gehäuse 4 und/oder die Hydraulikeinrichtung 5 eine Hauptachse H definieren. Die Bremsvorrichtung 1 umfasst ein Rotationsbauteil 53, das um die Hauptachse H rotiert und eine Wirkfläche 55 zum Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung 2 aufweist. Die Hydraulikeinrichtung 5 bewegt die Bremseinrichtung 2 relativ zu dem Gehäuse 4 in einer auf die Hauptachse H bezogenen axialen Richtung, um die Bremseinrichtung von einer Grundstellung in eine Bremsstellung zu überführen, Die Bremseinrichtung 2 als ein Kreisringsegment 3 ausgebildet, welches die Wirkfläche 55 in der Bremsstellung lückenhaft bedeckt, wobei eine Lücke 7, in der die Wirkfläche 55 in der Bremsstellung unbedeckt ist, einen Winkel von mindestens 40 Grad um die Hauptachse H umfasst oder bildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung zur Integration in eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug. Die Bremsvorrichtung umfasst eine Bremseinrichtung, ein Gehäuse und eine Hydraulikeinrichtung, wobei das Gehäuse und/oder die Hydraulikeinrichtung eine Hauptachse definieren. Die Bremsvorrichtung weist ein Rotationsbauteil auf, wobei das Rotationsbauteil um die Hauptachse rotierbar ist und eine Wirkfläche zum Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung aufweist, wobei die Bremseinrichtung mittels der Hydraulikeinrichtung relativ zu dem Gehäuse in einer auf die Hauptachse bezogenen axialen Richtung bewegbar ist, um von einer Grundstellung in eine Bremsstellung überführt zu werden. Die Erfindung betrifft auch eine Achsträgereinheit mit der Bremsvorrichtung, ein Fahrzeug mit der Achsträgereinheit und eine Antriebseinheit mit einem Antriebselement und mit der Bremsvorrichtung.
Bei Fahrzeugen, z.B. Zweirädern, wie zum Beispiel Tretrollern etc., ist es bekannt, Trommelbremsen, Scheibenbremsen oder Backenbremsen einzusetzen. Diese werden zumeist hydraulisch betätigt, um das Fahrzeug abzubremsen. Beispielsweise beschreibt die Druckschrift DE 200 16 878 U1 einen Tretroller mit einer Bremseinrichtung, die als eine hydraulisch aktivierbare Scheibenbremse ausgebildet ist. Die Bremseinrichtung weist eine mit einem Rad drehfest verbundene Bremsscheibe und einen fest mit dem Rahmen des Tretrollers verbundenen Bremssattel auf, wobei der Bremssattel auf die Bremsscheibe wirkende Bremsbeläge enthält.
Es sind auch hydraulisch aktivierte Bremseinrichtungen zum Abbremsen von Skateboards bekannt. Die Druckschrift US 4 295 547 A beschreibt z.B. ein Skateboard mit einer Bremseinrichtung, wobei ein Bremselement hydraulisch in eine Bremsstellung überführbar ist. In der Bremsstellung liegt das Bremselement an einer Stirnseite eines Rads des Skateboards an.
In der Druckschrift US 6 659 480 B1 ist ein Skateboard mit einer als Hinterachse ausgebildeten Achsträgereinheit offenbart, wobei die Achsträgereinheit zwei Räder mit jeweils einer Bremseinrichtung zum Abbremsen der Räder aufweist. Jede Bremseinrichtung weist einen Bremspartner mit einer ringförmigen Bremsfläche zum Abbremsen eines des Räder auf. Der Bremspartner kann über einen schwenkbaren Hebel in eine Bremsstellung überführt werden, wobei der Bremspartner in der Bremsstellung einen anderen Bremspartner, der drehfest an dem Rad angeordnet ist, kontaktiert und durch Reibung abbremst.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine funktionale, bauraumsparende und optisch ansprechende Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Bremsvorrichtung zur Integration in eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug gemäß dem Anspruch 6, durch ein Fahrzeug mit der Achsträgereinheit gemäß dem Anspruch 9 und durch eine Antriebseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
Gegenstand der Erfindung ist eine Bremsvorrichtung zur Integration in eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug. Die Bremsvorrichtung umfasst eine Bremseinrichtung. Vorzugsweise ist die Bremseinrichtung stationär und/oder rotationsfest ausgebildet und/oder angeordnet. Die Bremseinrichtung ist beispielsweise als eine Bremsscheibe ausgebildet.
Die Bremsscheibe weist optional eine Bremsfläche auf, welche insbesondere mit einem Reibbelag versehen sein kann. Beispielsweise ist die Bremsfläche formschlüssig lösbar mit der Bremsscheibe verbunden. Dadurch ist ein Austausch der Bremsfläche möglich, wenn die Bremsfläche abgenutzt ist.
Die Bremsvorrichtung umfasst ein Gehäuse. Vorzugsweise ist das Gehäuse an der Achsträgereinheit stationär und/oder drehfest angeordnet und/oder anordbar.
Beispielsweise ist das Gehäuse formschlüssig mit einem Achsabschnitt einer Achse der Achsträgereinheit verbunden, insbesondere auf diesen geklemmt. Dies hat den Vorteil, dass keine Verbindungselemente zur Verbindung des Gehäuses mit dem Achsabschnitt benötigt werden. Hierdurch kann eine Bauteileanzahl der Bremsvorrichtung und/oder der Achsträgereinheit reduziert werden, wodurch sich auch die Materialkosten reduzieren. Alternativ oder optional ergänzend kann das Gehäuse auf einen Statorabschnitt einer Antriebseinrichtung geklemmt sein, wobei das Rotationsbauteil mittels der Antriebseinrichtung antreibbar ist.
Die Bremsvorrichtung umfasst eine Hydraulikeinrichtung. Bevorzugt ist die Hydraulikeinrichtung zur Erzeugung einer hydraulischen Kraft ausgebildet. Optional weist die Hydraulikeinrichtung einen Druckraum, insbesondere einen Ringraum, und einen Kolben, insbesondere einen Ringkolben auf. Der Kolben ist gemeinsam mit einer Hydraulikflüssigkeit zur Betätigung des Kolbens in dem Druckraum angeordnet. Der Druckraum bildet insbesondere einen Zylinder der Hydraulikeinrichtung. Vorzugsweise ist der Druckraum mit dem Gehäuse fest oder formschlüssig verbunden. Zum Beispiel ist der Druckraum in dem Gehäuse integriert. Besonders bevorzugt ist, dass Kolben mit der Bremseinrichtung, insbesondere mit der Bremsscheibe, in einer Wirkverbindung steht. Beispielsweise ist der Kolben mit der Bremseinrichtung direkt, fest und/oder formschlüssig verbunden. Dies hat den Vorteil, dass die Hydraulikeinrichtung und die Bremseinrichtung bauraumsparend angeordnet werden können. Alternativ können die Bremsscheibe und der Kolben auch durch mindestens ein weiteres Bauteil wirkverbunden sein.
Das Gehäuse und/oder die Hydraulikeinrichtung definiert/definieren eine Hauptachse, welche als eine konstruktive und/oder gedachte Hilfsachse zu verstehen ist. Insbesondere sind das Gehäuse und/oder die Hydraulikeinrichtung koaxial zu der Hauptachse angeordnet. Die Hauptachse kann insbesondere durch eine Durchgangsöffnung in dem Gehäuse definiert sein. Alternativ oder optional ergänzend kann die Hauptachse durch den z.B. als Ringkolben ausgebildeten Kolben und/oder durch den z.B. als Ringraum ausgebildeten Druckraum definiert sein.
Die Bremsvorrichtung weist ein Rotationsbauteil auf. Das Rotationsbauteil rotiert um die Hauptachse. Es weist eine Wirkfläche zum Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung auf. Beispielsweise ist die Wirkfläche als ein Kreisring ausgebildet. Vorzugsweise ist der Kreisring vollständig und durchgehend um die Hauptachse umlaufend angeordnet und/oder ununterbrochen ausgebildet. Besonders bevorzugt ist, dass der Kreisring konzentrisch zu der Hauptachse angeordnet ist. Vorteilhaft ist, dass die Wirkfläche in der Ausbildung als Kreisring möglichst großflächig gestaltet ist.
Die Wirkfläche ist bevorzugt drehfest mit dem Rotationsbauteil verbunden und/oder durch dieses gebildet. Sie ist z.B. als ein rotationsbauteilseitiger, insbesondere radseitiger, Bremsbelag ausgebildet. Der Bremsbelag weist vorzugsweise ein Reibmittel auf, welches eine Reibung in der Bremsstellung der Bremseinrichtung erhöht und sich bei dem Anpressen der Bremseinrichtung abnutzen kann.
Die Wirkfläche als der Bremsbelag kann z.B. an einer Radfelge eines Rades der Achsträgereinheit angeordnet sein oder durch diese gebildet sein. Die Wirkfläche als der Bremsbelag kann alternativ drehfest mit einem Motorgehäuseabschnitt der elektrischen Antriebseinrichtung zum Antrieb des Rotationsbauteils verbunden sein oder durch den Motorgehäuseabschnitt gebildet sein. Die Radfelge kann insbesondere durch den Motorgehäuseabschnitt gebildet sein.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass die Wirkfläche formschlüssig lösbar mit dem Rotationsbauteil, insbesondere mit der Radfelge oder mit dem Motorgehäuseabschnitt, verbunden ist. Hierzu kann die Wirkfläche als der Bremsbelag auf einem Wirkflächenträger aufgebracht sein, welches formschlüssig und lösbar mit dem Rotationsbauteil verbunden ist. Dadurch ist in vorteilhafter Weise ein Austausch eines abgenutzten Bremsbelags möglich. Optional weist die Radfelge und/oder der Motorgehäuseabschnitt Kühlrippen zum Ableiten von Bremswärme auf, die bei dem Anpressen der Bremseinrichtung an der Wirkfläche entsteht.
Wenn die Wirkfläche als der Bremsbelag mit dem Reibmittel ausgebildet ist und wenn die Bremsfläche der Bremseinrichtung in der Bremsstellung an den Bremsbelag angepresst ist, ergibt sich insbesondere der Vorteil, dass eine Wärmeentwicklung beim Bremsen im Wesentlichen an der Bremsfläche der Bremseinrichtung entsteht, die an den Bremsbelag der Wirkfläche angepresst ist. Eine Beaufschlagung des Rotationsbauteils mit der Bremswärme kann reduziert werden, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das Rotationsbauteil eine wärmeempfindliche Vorrichtung oder eine weitere Wärmequelle, wie z.B. die Antriebseinrichtung zum Antrieb des Rotationsbauteils, aufweist.
Ein noch größerer Vorteil kann insbesondere erzielt werden, wenn lediglich die Wirkfläche den Bremsbelag aufweist und wenn die Bremseinrichtung als die Bremsscheibe bremsflächen- und/oder reibbelagfrei ausgebildet ist. Dadurch kann die Bremswärme in der Bremsstellung der Bremseinrichtung nahezu vollständig in die Bremseinrichtung eingeleitet und von dem Rotationsbauteil weggeleitet werden.
Es ist vorgesehen, dass die Hydraulikeinrichtung die Bremseinrichtung relativ zu dem Gehäuse in einer axialen auf die Hauptachse bezogenen Richtung bewegt. Die Bremseinrichtung wird bei und/oder durch die axiale Bewegung von einer Grundstellung in eine Bremsstellung überführt. In der Grundstellung ist die Bremseinrichtung insbesondere beabstandet von der Wirkfläche angeordnet, wogegen sie in der Bremsstellung an die Wirkfläche angepresst ist. Vorzugsweise kontaktieren sich die Bremseinrichtung und die Wirkfläche in der Bremsstellung und reiben aufgrund der Rotation des Rotationsbauteils aneinander. Bei und/oder durch das Anpressen und/oder das Reiben wird eine Bremskraft erzeugt. Insbesondere wird die Bremskraft von der insbesondere stationären und/oder rotationsfesten Bremseinrichtung auf die bevorzugt rotierende Wirkfläche übertragen. Beispielsweise wird die Bremsscheibe an die Radfelge, den Motorgehäuseabschnitt und/oder an den radseitigen Bremsbelag angepresst, um die Bremskraft zu erzeugen und zu übertragen.
Optional umfasst die Bremsvorrichtung eine Rückstelleinrichtung, die zum axialen Rückstellen der Bremseinrichtung ausgebildet ist. Die Rückstelleinrichtung kann z.B. als eine Rückstellfeder ausgebildet sein. Sobald ein hydraulischer Druck in der Hydraulikeinrichtung nachlässt, kann die Bremseinrichtung durch eine Federkraft der Rückstellfeder wieder zurückgestellt werden. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Rückstellung der Bremseinrichtung hydraulisch erfolgt. In diesem Fall kann auf die Rückstelleinrichtung verzichtet werden.
Die Bremseinrichtung, insbesondere die Bremsscheibe, ist als ein Kreisringsegment oder im Wesentlichen als ein Kreisringsegment ausgebildet. Bevorzugt ist das Kreisringsegment in einer Draufsicht auf eine Vorderseite von einem ersten Kreisbogen und von einem zweiten Kreisbogen begrenzt. Optional ergänzend ist das Kreisringsegment durch zwei Strecken, die z.B. radial zu der Hauptachse oder im Wesentlichen gleichgerichtet zu dieser verlaufen können, geschlossen. Insbesondere sind die Enden des ersten Kreisbogens mit den Enden des zweiten Kreisbogens durch die Strecken verbunden. Besonders bevorzugt ist es, dass das Kreisringsegment, insbesondere der erste Kreisbogen und der zweite Kreisbogen, zueinander und zu der Hauptachse konzentrisch sind.
Als das Kreisringsegment bedeckt die Bremseinrichtung die Wirkfläche in der Bremsstellung lückenhaft. Insbesondere ist die Wirkfläche durch die Bremseinrichtung nur abschnittsweise bedeckt, wenn diese in der Bremsstellung an die Wirkfläche angepresst ist. Eine Lücke, in der die Wirkfläche unbedeckt ist, umfasst oder bildet einen Winkel um die Hauptachse von mindestens 40 Grad. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst oder bildet die Lücke einen Winkel um die Hauptachse von mindestens 60 Grad, vorzugsweise mindestens 90 Grad, insbesondere mindestens 120 Grad und/oder maximal 180 Grad.
Vorzugsweise kann die Bremseinrichtung als mehrere Kreisringsegmente, z.B. als zwei, drei oder vier Kreisringsegmente, ausgebildet sein. Möglich ist es im Rahmen der Erfindung, dass die Kreisringsegmente umlaufend um die Hauptachse beabstandet zueinander oder aufeinanderfolgend angeordnet sind. Insbesondere bilden die Kreisringsegmente einen unterbrochenen Kreisring um die Hauptachse. Vorzugsweise ist der Kreisring nicht durchgehend ausgebildet. Insbesondere weist der Kreisring mehrere, z.B. zwei, drei oder vier Lücken auf. Im Speziellen ist der Kreisring durch die Lücken unterbrochen. Bevorzugt ist die Wirkfläche in den Lücken unbedeckt, wenn die Bremseinrichtung die Bremsstellung einnimmt.
Vorteilhaft an der Ausbildung der Bremseinrichtung als Kreisringsegment/e und an der Bereitstellung der Lücke/n ist, dass die in der Bremsstellung erzeugte Bremswärme besser und vor allem großflächig abgeleitet werden kann. Insbesondere kann durch die Lücke/n ein Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft erfolgen. Die wärmeempfindliche Vorrichtung an dem Rotationsbauteil, z.B. die Antriebseinrichtung, kann dadurch vor Überhitzung besser geschützt werden. Somit kann durch die Lücke/n eine effektive und kostengünstige Belüftungseinrichtung für die Bremsvorrichtung bereitgestellt und/oder umgesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Gehäuse einen zu der Hauptachse konzentrischen Außenumfang auf. Der Außenumfang kann z.B. an einem Gehäuseabschnitt des Gehäuses angeordnet sein. Vorzugsweise weist der Außenumfang in Umfangsrichtung um die Hauptachse einen ersten Bereich auf, in dem Formschlussschnittstellen angeordnet sind. Insbesondere weist der Außenumfang in Umfangsrichtung mindestens einen zweiten Bereich auf, welcher formschlussschnittstellenfrei ausgebildet ist.
Bevorzugt erstreckt sich der erste Bereich zusammenhängend zumindest in einem Winkel von 40 Grad, vorzugsweise von zumindest 60 Grad, insbesondere von zumindest 90 Grad, im Speziellen von zumindest 120 Grad und/oder von maximal 180 Grad um die Hauptachse. Es können optional auch mehrere, z.B. zwei, drei oder vier erste Bereiche vorgesehen sein, welche voneinander in Umlaufrichtung beabstandet sind.
In einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist die Bremseinrichtung, insbesondere das Kreisringsegment, eine Innenkontur auf. Bevorzugt erstreckt sich die Innenkontur konzentrisch um die Hauptachse. Die Innenkontur weist insbesondere einen Radius auf, mit dem sie auf dem Außenumfang des Gehäuses passgenau angeordnet werden kann. Insbesondere kann die Bremseinrichtung mit dem Innenumfang auf den Außenumfang des Gehäuses angeordnet werden. Vorzugsweise sind an der Innenkontur Formschlussgegenschnittstellen zum Zusammenwirken mit den Formschlussschnittstellen an der Außenkontur angeordnet.
In der bevorzugten konstruktiven Umsetzung sind die Formschlussgegenschnittstellen so an der Innenkontur angeordnet, dass sie mit den Formschlussschnittstellen an dem Außenumfang korrespondieren, wenn die Innenkontur der Bremseinrichtung auf dem Außenumfang des Gehäuses angeordnet ist. Die Formschlussschnittstellen und/oder die Formschlussgegenschnittstellen sind z.B. als Zähne oder Keile ausgebildet. Beispielsweise ermöglichen die Formschlussschnittstellen und -gegenschnittstellen, dass der Außenumfang des Gehäuses in dem mindestens einen ersten Bereich mit dem Innenumfang der Bremseinrichtung nach Art einer Keilwelle oder Kerbverzahnung zusammenwirken kann.
In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die Bremseinrichtung als das Kreisringsegment mit seiner Innenkontur ausschließlich in dem ersten Bereich des Außenumfangs des Gehäuses angeordnet. Dadurch können die Formschlussschnittstellen mit den Formschlussgegenschnittstellen derart zusammenwirken, dass die Bremseinrichtung gegen eine Rotation um die Hauptachse gesichert ist. Insbesondere ist die Bremseinrichtung dadurch relativ zu dem Gehäuse und zu der Hauptachse stationär und/oder rotationsfest angeordnet. Die Formschlussschnittstellen wirken insbesondere mit den Formschlussgegenschnittstellen in derart zusammen, dass die Bremseinrichtung bei der Bewegung in die axiale Richtung geführt ist. Dadurch kann die Bremseinrichtung sicher von der Grundstellung in die Bremsstellung überführt und an die Wirkfläche angepresst werden, um die Bremskraft zu erzeugen.
Durch die Bereitstellung des mindestens einen ersten Bereichs und des mindestens einen zweiten Bereichs an dem Außenumfang des Gehäuses kann die Anordnung der Bremseinrichtung in der Ausbildung als Kreisringsegment/e gezielt nur in dem mindestens einen ersten Bereich erfolgen. Aufgrund der formschlussschnittstellenfreien Ausbildung des mindestens einen zweiten Bereichs bleibt dieser von der Bremseinrichtung unbelegt. Dadurch kann in vorteilhafter Weise die Positionierung der Bremseinrichtung und/oder der Lücke/n gezielt vorgenommen werden.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Achsträgereinheit für ein Fahrzeug mit der Bremsvorrichtung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
Es ist vorgesehen, dass das Rotationsbauteil der Bremsvorrichtung ein Rad ist. Insbesondere ist die Wirkfläche drehfest mit dem Rad verbunden. Zum Beispiel ist die Wirkfläche an der mitrotierenden Radfelge des Rads oder an dem mitrotierenden Motorgehäuseabschnitt der Antriebseinrichtung angeordnet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Lücke oder eine der Lücken, in der die Wirkfläche in der Bremsstellung der Bremseinrichtung unbedeckt ist, zu einem Untergrund gerichtet ist, auf dem das Rad aufsteht. Vorzugsweise ist eine erste Lücke zu dem Untergrund gerichtet und eine zweite Lücke zu dieser symmetrisch bezogen auf die Hauptachse angeordnet. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass mehr als zwei Lücken vorgesehen sind, wobei eine Lücke zu dem Untergrund gerichtet ist und wobei die anderen Lücken punktsymmetrisch zu einem Mittelpunkt des Rotationsbauteils angeordnet sind, wobei die Hauptachse durch den Mittelpunkt verläuft.
Vorteilhaft ist, dass durch die Ausrichtung der Lücke zu dem Untergrund ein Abstand der Bremseinrichtung zum Untergrund vergrößert und somit ein unerwünschter Kontakt der Bremseinrichtung mit dem Untergrund während der Fahrt mit dem Fahrzeug, z.B. bei unebenen Untergrund, bei Kurvenfahrten oder Sprüngen, vermieden werden kann. Dadurch kann eine Beschädigung der Bremseinrichtung vermieden und eine Lebensdauer der Bremsvorrichtung erhöht werden.
In einer möglichen konstruktiven Realisierung der Erfindung ist das Rad als ein Antriebsrad mit einer integrierten Antriebseinrichtung, z.B. mit einem Elektromotor, ausgebildet. Vorzugsweise umfasst die Achsträgereinheit zwei Räder als Antriebsräder, wobei in jedem Rad eine Antriebseinrichtung integriert ist. Insbesondere umfasst die Achsträgereinheit zwei Bremsvorrichtungen und/oder zwei Bremseinrichtungen zum Abbremsen der beiden Antriebsräder.
Die Antriebseinrichtung ist insbesondere so angeordnet, dass sie eine Bewegung des Rades gegenüber dem Achsabschnitt der Achsträgereinheit bewirken kann. Bevorzugt ist die Antriebseinrichtung zumindest teilweise innerhalb des Rotationsbauteils, insbesondere des Rads, angeordnet. Somit ist die Antriebseinrichtung bauraumsparend integriert. Insbesondere für den Fall, dass die Achsträgereinheit zwei Räder aufweist, können in vorteilhafter Weise weitere Komponenten auf der Achse zwischen den Rädern angeordnet werden. Die Antriebseinrichtung ist z.B. als ein elektrischer Radnabenmotor, insbesondere als ein Direktantrieb, ausgebildet.
Besonders bevorzugt ist die Antriebseinrichtung als ein Außenläufermotor ausgebildet und/oder sie weist einen Außenrotor auf. Der Motorgehäuseabschnitt der Antriebseinrichtung, welcher insbesondere die Wirkfläche der Bremsvorrichtung bilden kann, ist vorzugsweise mit dem Außenrotor drehfest verbunden. Vorteilhaft ist es, wenn der Motorgehäuseabschnitt als eine Rotorhülse ausgebildet ist, welche den Außenrotor trägt oder darstellt. Der Motorgehäuseabschnitt kann hierbei in der Ausbildung als die Rotorhülse ein tragendes, stabilisierendes und drehbares Element bilden, um die einwirkenden Kräfte des Rotationsbauteils, insbesondere des Rads, aufnehmen zu können.
In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der Motorgehäuseabschnitt lösbar mit dem Rotationsbauteil, insbesondere mit dem Rad, verbunden. Insbesondere kann der Motorgehäuseabschnitt von dem Rotationsbauteil für Instandhaltungs- oder Reparaturzwecke abgenommen werden oder durch einen anderen Motorgehäuseabschnitt ersetzt werden.
Bevorzugt weist die Achsträgereinheit die Achse mit mindestens einem Achsabschnitt auf. Beispielsweise weist der mindestens einen Achsabschnitt einen nichtrotationssymmetrischen Querschnitt auf, so dass das Gehäuse der Bremsvorrichtung formschlüssig an diesem befestigt werden kann und z.B. durch Verklemmen gegen ein Verdrehen um den Achsabschnitt gesichert werden kann. Hierdurch kann verhindert werden, dass sich das Gehäuse unerwünscht gegenüber dem Achsabschnitt verdreht. Vorteilhaft ist, dass das Gehäuse dadurch ein beim Bremsen des Rades auftretendes Drehmoment aufnehmen kann. Möglich ist es im Rahmen der Erfindung auch, dass der Achsabschnitt mit einer Stirnverzahnung versehen ist, welche in Eingriff mit einer korrespondierenden Verzahnung an dem Gehäuse steht, um das Verdrehen um den Achsabschnitt zu verhindern.
Ein Fahrzeug mit der Achsträgereinheit nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 6 bis 8 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Besonders bevorzugt ist es, dass das Fahrzeug ein elektrisch angetriebenes Klein- oder Kleinstfahrzeug ist. Insbesondere sind darunter Fahrzeuge ohne Sitz oder selbstbalancierende Fahrzeuge mit oder ohne Sitz zu verstehen. Das Fahrzeug weist bevorzugt einen Grundkörper auf, an dem ein oder mehrere Achsträgereinheiten angebunden sind. Der Grundkörper kann beispielsweise als Brett oder Platte ausgebildet sein. Der Grundkörper kann eine Standfläche für einen Benutzer des Fahrzeugs bereitstellen. Im Speziellen ist das Fahrzeug als ein Niederflurfahrzeug ausgebildet.
Zum Beispiel handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein Skateboard, ein Kickboard, ein Longboard, um einen Tretroller oder um einen E-Scooter. Das Fahrzeug kann eine Achsträgereinheit oder mehrere, z.B. zwei Achsträgereinheiten umfassen. Bei dem Fahrzeug können dieselben Vorteile erreicht werden, wie sie im Zusammenhang mit der Bremsvorrichtung und/oder mit der Achsträgereinheit beschrieben worden sind.
Eine Antriebseinheit mit einem Antriebselement und mit der Bremsvorrichtung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Vorzugsweise ist das Antriebselement als das Rotationsbauteil der Bremsvorrichtung, insbesondere als das Antriebsrad oder als ein Antriebsritzel, ausgebildet.
Das Antriebselement ist bevorzugt mit einer Antriebseinrichtung der Achsträgereinheit, insbesondere einem Elektromotor verbunden, welcher z.B. als Direktmotor eine Rotation des Antriebselements gegenüber einem Achsabschnitt der Achsträgereinheit bewirken kann. Die Antriebseinheit kann beispielsweise in einer industriellen Anlage, beispielsweise einer Fertigungsanlage, einem Roboter oder einer Förderanlage, Anwendung finden. Bei der Antriebseinheit können dieselben Vorteile erreicht werden, wie sie für die Bremsvorrichtung und/oder für die Achsträgereinheit beschrieben worden sind.
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:

1a-1d eine Achsträgereinheit mit zwei Antriebsrädern und mit zwei Bremsvorrichtungen in unterschiedlichen Ansichten, wobei jede Bremsvorrichtung eine als Kreisringsegment ausgebildete Bremseinrichtung umfasst;
2a-b die Achsträgereinheit aus den 1a und 1b in perspektivischen Draufsicht von hinten und von vorne, wobei die Bremseinrichtung als zwei kleinflächige Kreisringsegmente ausgebildet ist;
3a-3b die Achsträgereinheit aus den 2a und 2b, wobei die Bremseinrichtung als zwei großflächige Kreisringsegmente mit ausgebildet ist;

Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1a und 1b zeigen in perspektivischen Darstellungen von hinten und vorne eine Achsträgereinheit 50 zur Integration in ein Fahrzeug. In den 1c und 1d ist die Achsträgereinheit 50 in einer Draufsicht von oben und von hinten gezeigt, wobei hinten entgegen einer Fahrtrichtung der Achsträgereinheit 50 und/oder des Fahrzeugs gerichtet ist.
Die Achsträgereinheit 50 ist zur Integration in ein Fahrzeug, insbesondere in ein Klein- oder Kleinstfahrzeug, im Speziellen in ein Niederflurfahrzeug ausgebildet. Das Fahrzeug kann z.B. als ein Skateboard, Longboard, Kickboard, als ein Elektroroller, Elektrotretroller oder Elektroscooter ausgebildet sein. Das Fahrzeug kann ein oder zwei Achsträgereinheiten umfassen, wobei diese an einer Unterseite einer Platte des Fahrzeugs anordbar ist, auf der ein Fahrer beim Fahren steht. Im Falle der zwei Achsträgereinheiten 50 bilden diese insbesondere eine Vorderachse und eine Hinterachse des Fahrzeugs.
Die Achsträgereinheit 50 weist eine Achse 51 mit zwei endseitigen Achsabschnitten 52 auf, wobei zwischen den Achsabschnitten 52 ein Befestigungsbereich zur Befestigung der Achsträgereinheit 50 an der Platte des Fahrzeugs angeordnet ist. An jedem Achsabschnitt 52 ist ein Rad 53 rotierbar angeordnet. Jedes Rad 53 ist als ein Antriebsrad ausgebildet und weist eine Antriebseinrichtung auf, welche als ein elektrischer Direktantrieb, insbesondere Radnabenantrieb und im Speziellen als Außenläufermotor ausgebildet ist. Die Antriebseinrichtung umfasst einen fest mit dem Achsabschnitt 52 verbundenen Stator sowie einen gegenüber dem Stator rotierbaren Rotor, wobei der Rotor mit dem Rad 53 drehfest verbunden ist und ein Antriebsmoment zum Antrieb des Rads 53 überträgt.
Die Antriebseinrichtung weist ein Motorgehäuse mit einem Motorgehäuseabschnitt 54 auf, welcher eine Rotorhülse bildet, in der der Rotor aufgenommen ist. Der Motorgehäuseabschnitt 54 ist mit dem Rotor drehfest verbunden. Er dreht sich mit dem Rad 53 und dem Rotor mit. Der Motorgehäuseabschnitt 54 umfasst oder bildet eine Radfelge des Rads 53.
Auf der als Radfelge ausgebildeten Motorgehäuseabschnitt 54 ist eine Wirkfläche 55 angeordnet. Die Wirkfläche 55 ist als ein ununterbrochener Kreisring ausgebildet und konzentrisch zu einer gedachten Hauptachse H angeordnet, welche sich koaxial zu der Achse 51 erstreckt. Die Wirkfläche 55 weist ein Reibmittel zum Zusammenwirken mit einer Bremseinrichtung 2 einer Bremsvorrichtung 1 auf.
Die Wirkfläche 55 ist drehfest mit dem Motorgehäuseabschnitt 54 verbunden. Sie kann unmittelbar auf dem Motorgehäuseabschnitt 54 aufgebracht sein oder auf einem Wirkflächenträger angeordnet sein, welcher mit dem Motorgehäuseabschnitt 54 formschlüssig lösbar verbunden ist. Somit kann der Wirkflächenträger von dem Motorgehäuseabschnitt 54 abgenommen werden, wenn die Wirkfläche 55 abgenutzt ist und ersetzt werden soll.
Die Achsträgereinheit 50 umfasst zwei Bremsvorrichtungen 1, wobei jedem Rad 53 eine Bremsvorrichtung 1 zugeordnet ist. Das Rad 53 bildet insbesondere ein Rotationsbauteil der Bremsvorrichtung 1.
Jede Bremsvorrichtung 1 weist eine Bremseinrichtung 2 auf, welche als eine Bremsscheibe ausgebildet ist. Die Bremseinrichtung 2 ist als mindestens ein Kreisringsegment 3 oder als ein Bauteil ausgebildet, welches im Wesentlichen mindestens einem Kreisringsegment 3 entspricht. Zum Beispiel ist die Bremseinrichtung 2 als genau ein Kreisringsegment 3 gemäß der 1a-1c oder als zwei Kreisringsegmente 3a, 3b gemäß der 2a, 2b und 3a, 3b ausgebildet. Jedes Kreisringsegment 3 weist eine Innenkontur auf, welche konzentrisch zu der Hauptachse H angeordnet ist.
Die Bremsvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 4 und eine Hydraulikeinrichtung 5. Das Gehäuse ist koaxial zu der Hauptachse H angeordnet und drehfest mit dem Achsabschnitt 52 verbunden. Hierzu ist der Achsabschnitt 52 nicht rotationssymmetrisch ausgebildet, sodass das Gehäuse 4 formschlüssig gegen eine Drehung um den Achsabschnitt 52 gesichert ist. Das Gehäuse 4 kann zur drehfesten Anordnung alternativ eine Verzahnung aufweisen, mit der es mit einer Stirnverzahnung des Achsabschnitts 52 in Eingriff steht.
Die Hydraulikeinrichtung 5 ist in dem Gehäuse 4 integriert. Sie weist einen Anschluss 6 auf, über den sie mit einem hydraulischen Druck beaufschlagt werden kann. Der Anschluss 6 ist mit einem konzentrisch zu der Hauptachse H ausgebildeten Druckraum strömungstechnisch verbunden. Der Druckraum bildet einen Zylinder der Hydraulikeinrichtung 5 bildet. Die Hydraulikeinrichtung 5 weist einen konzentrisch zu der Hauptachse H angeordneten Ringkolben auf, der in dem Druckraum angeordnet ist und durch Beaufschlagung mit hydraulischem Druck in eine auf die Hauptachse H bezogene axiale Richtung bewegt werden kann und einen axialen Vorhub und Rückhub ausführen kann.
Das Gehäuse 4 weist einen Gehäuseabschnitt mit einer konzentrisch zu der Hauptachse H angeordneten Umfangsfläche auf. An der Umfangsfläche ist mindestens ein erster Bereich, z.B. genau ein erster Bereich oder mehrere erste Bereiche, angeordnet. In dem mindestens einen ersten Bereich weist die Umfangsfläche Formschlussschnittstellen auf, welche als Zähne oder Keile ausgebildet sind. An der Umfangsfläche ist auch mindestens ein zweiter Bereich angeordnet, welcher formschlussschnittstellenfrei ausgebildet ist. Bei mehreren ersten und zweiten Bereichen wechselt sich deren Anorndung in Umfangsrichtung um die Hauptachse ab.
Die Bremseinrichtung 2 weist eine Innenkontur auf, die an dem Außenumfang des Gehäuseabschnitts passend angeordnet ist und/oder auf diesen aufgesetzt ist. Die Innenkontur weist mit den Formschlussschnittstellen korrespondiere Formschlussgegenschnittstellen auf. Die zusammenwirkenden Schnittstellen greifen formschlüssig ineinander und sichern die Bremseinrichtung 2 so gegen eine Rotation relativ zu dem Gehäuse 4 und/oder um die Hauptachse H. Die zusammenwirkenden Schnittstellen ermöglichen auch eine Bewegung der Bremseinrichtung 2 in die axiale Richtung. Sie weisen eine Führungsfunktion auf, mittels der die Bremseinrichtung 2 zielgerichtet in die axiale Richtung geführt werden kann.
Der Ringkolben steht mit der Bremseinrichtung 2 in einer Wirkverbindung, sodass die Bremseinrichtung 2 von dem Ringkolben in der axialen Richtung bewegt und von einer Ruhestellung in eine Bremsstellung überführt werden kann. In der Ruhestellung ist die Bremseinrichtung 2 beabstandet von der Wirkfläche 55 angeordnet. In der Bremsstellung ist die Bremseinrichtung 2 zur Erzeugung einer Bremskraft an die Wirkfläche 55 angepresst. Die Bremskraft wird insbesondere durch Reibung zwischen der um die Hauptachse H rotierenden Wirkfläche 55 und der rotationsfesten Bremseinrichtung 2 erzeugt. Somit bildet die Wirkfläche 55 einen rotierenden Bremspartner und die Bremseinrichtung 2 einen stationären und rotationsfesten Bremspartner der Bremsvorrichtung 1.
Die Bremsvorrichtung 1 weist eine mechanisch oder hydraulisch arbeitende Rückstelleinrichtung auf. Die Bremseinrichtung 2 kann mittels der Rückstelleinrichtung von der Bremsstellung in die Grundstellung zurückgestellt werden.
Gemäß den 1a-1d ist die Bremseinrichtung 2 als genau ein Kreisringsegment 3 ausgebildet, welches die Wirkfläche 55 in der Bremsstellung teilweise und lückenhaft bedeckt und/oder an dieser anliegt. Das Kreisringsegment bildet oder umfasst einen Winkel um die Hauptachse H von mindestens 180 Grad, vorzugsweise von mindestens 240 Grad und/oder von maximal 270 Grad ab. Das Kreisringsegment lässt eine Lücke 7 frei, in der die Wirkfläche 55 unbedeckt ist. Durch die Lücke 7 ist eine Belüftungseinrichtung für die Bremsvorrichtung 1 kostengünstig und bauraumsparend umgesetzt, mittels der eine in der Bremsstellung durch die Reibung erzeugte Bremswärme in die Umgebungsluft abgeleitet und von der Wirkfläche 55 und dem Rad 53 weggeleitet werden kann. Dies ist insbesondere für die Antriebseinrichtung als wärmeempfindliches Bauteil von Vorteil, da diese vor Überhitzung geschützt werden kann.
Die Lücke 7 ist zu einem Untergrund gerichtet, auf dem die Räder 53 abrollen (siehe insbesondere 1d). Durch die Lücke 7 ist die Bremseirichtung 2 als das Kreisringsegment 3 beabstandet von dem Untergrund angeordnet. Dies ist von Vorteil, da ein Kontakt der Bremseinrichtung 2 mit dem Untergrund während der Fahrt mit dem Fahrzeug, insbesondere bei unruhigen Fahrtbewegungen wie Kurvenfahrten oder Sprüngen, und/oder bei einem unebenen Untergrund, vermieden werden kann und somit ein Risiko der Beschädigung der Bremseinrichtung 2 reduziert werden kann.
Ein durch die Lücke 7 gebildeter oder von der Lücke 7 umfasster Winkel um die Hauptachse H beträgt mindestens 40 Grad, vorzugsweise mindestens 60 Grad, insbesondere mindestens 90 Grad, im Speziellen mindestens 120 Grad und/oder maximal 180 Grad. Je größer der Winkel ist, desto effektiver kann die Entlüftungseinrichtung und der Schutz der Bremseinrichtung 2 vor Beschädigung umgesetzt werden.
In den 2a und 3a sind Achsträgereinheiten 50 in einer perspektivischen Draufsicht von hinten gezeigt. Die 2b und 3b zeigen die Achsträgereinheiten 50 in einer perspektivischen Draufsicht von vorne, wobei vorne in die Fahrtrichtung der Achsträgereinheit 50 und/oder des Fahrzeugs gerichtet ist.
Die Bremseinrichtung 2 ist als zwei Kreisringsegmente 3a, 3b ausgebildet. Die Kreisringsegmente 3a, 3b sind punktsymmetrisch zu einem auf der Hauptachse H liegenden Mittelpunkt angeordnet. Jedes der Kreisringsegmente 3a, 3b bildet oder umfasst einen Winkel um die Hauptachse H, welcher mindestens 30 Grad, vorzugsweise mindestens 90 Grad und/oder maximal 160 Grad beträgt. Die Flächen der Kreisringsegmente 3a, 3b sind gleich groß. Die Kreisringsegmente 3a, 3b stimmen optisch ansprechend in ihrer Außenkontur überein. In den 3a, 3b weist jedes der Kreisringsegmente 3a, 3b eine Fläche auf, die größer ist, als die Fläche jedes Kreisringsegments 3a, 3b der 2a, 2b.
Zwischen den beiden Kreisringsegmenten 3a, 3b sind zwei Lücken 7a, 7b angeordnet, in welchen die Wirkfläche 55 in der Bremsstellung der Bremseinrichtung 2 unbedeckt ist. Die Lücken 7a, 7b sind gleich groß und/oder stimmen in ihrer Fläche überein. Je größer der durch die Kreisringsegmente 3a, 3b gebildete Winkel ist, desto kleiner sind die Winkel, die die Lücken 7a, 7b bilden oder umfassen. Eine der beiden Lücke 7a, 7b ist zur Vergrößerung eines Abstands zu der Bremseinrichtung 2 stets zu dem Untergrund gerichtet.
Die Anordnung der Formschlussschnittstellen in dem mindestens einen ersten Bereich des Außenumfangs des Gehäuseabschnitts legt die Anordnung und Positionierung des oder der Kreisringsegmente 3, 3a, 3b um die Hauptachse H und somit auch der Lücke/n 7, 7a, 7b fest. Insbesondere ist das Gehäuse 4 so an dem Achsabschnitt 52 angeordnet und/oder der mindestens eine erste Bereich an dem Außenumfang so angeordnet, dass durch die formschlüssige Anordnung der Innenkontur der Bremseinrichtung 2 in dem mindestens einen ersten Bereich eine oder die Lücke 7, 7a immer zu dem Untergrund gerichtet ist. Somit können Entlüftungsfunktion der Lücke/n 7, 7a, 7b und die Sicherung der Bremseinrichtung 2 vor Beschädigung mittels der zu dem Untergrund gerichteten Lücke 7, 7a gewährleistet werden.
Gemäß einer Abwandlung der gezeigten Ausführungsbeispiele kann die beschriebene Bremsvorrichtung 1 ein Bestandteil einer Antriebseinheit sein, die ein als Antriebsrad oder Antriebsritzel ausgebildetes Rotationsbauteil aufweist. Die Antriebseinheit kann beispielsweise in einer industriellen Anlage, insbesondere in einer Fertigungsanlage, in einem Fertigungsroboter oder in einer Förderanlage zur Anwendung kommen.
Bezugszeichenliste

1: Bremsvorrichtung
2: Bremseinrichtung
3: Kreisringsegment
4: Gehäuse
5: Hydraulikeinrichtung
6: Anschluss
7: Lücke
50: Achsträgereinheit
51: Achse
52: Achsabschnitt
53: Rad
54: Motorgehäuseabschnitt
55: Wirkfläche
H: Hauptachse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 20016878 U1 [0002]
US 4295547 A [0003]
US 6659480 B1 [0004]

Claims

Bremsvorrichtung (1) zur Integration in eine Achsträgereinheit (50) für ein Fahrzeug, wobei die Bremsvorrichtung (1) eine Bremseinrichtung (2), ein Gehäuse (4) und eine Hydraulikeinrichtung (5) aufweist, wobei das Gehäuse (4) und/oder die Hydraulikeinrichtung (5) eine Hauptachse (H) definieren, wobei die Bremsvorrichtung (1) ein Rotationsbauteil (53) aufweist, wobei das Rotationsbauteil (53) um die Hauptachse (H) rotierbar ist, wobei das Rotationsbauteil (53) eine Wirkfläche (55) zum Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung (2) aufweist, wobei die Bremseinrichtung (2) mittels der Hydraulikeinrichtung (5) relativ zu dem Gehäuse (4) in einer auf die Hauptachse (H) bezogenen axialen Richtung bewegbar ist, um von einer Grundstellung in eine Bremsstellung überführt zu werden, wobei die Bremseinrichtung (2) als ein Kreisringsegment (3) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (2) als das Kreisringsegment (3) die Wirkfläche (55) in der Bremsstellung lückenhaft bedeckt, wobei eine Lücke (7), in der die Wirkfläche (55) in der Bremsstellung unbedeckt ist, einen Winkel von mindestens 40 Grad um die Hauptachse (H) umfasst und/oder bildet.
Bremsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lücke (7) einen Winkel um die Hauptachse (H) von mindestens 60 Grad, vorzugsweise von mindestens 90 Grad, insbesondere von mindestens 120 Grad und/oder von maximal 180 Grad umfasst oder bildet.
Bremsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung als mehrere Kreisringsegmente (3a, 3b) ausgebildet ist, wobei die Kreisringsegmente (3a, 3b) umlaufend um die Hauptachse (H) beabstandet zueinander oder aufeinanderfolgend angeordnet sind, wobei mehrere Lücken (7a, 7b) angeordnet sind, in denen die Wirkfläche (55) unbedeckt ist.
Bremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) einen Außenumfang aufweist, wobei der Außenumfang in Umfangsrichtung mindestens einen ersten Bereich aufweist, in dem Formschlussschnittstellen angeordnet sind und wobei der Außenumfang in Umfangsrichtung mindestens einen zweiten Bereich aufweist, welcher formschlussschnittstellenfrei ausgebildet ist.
Bremsvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (2) eine Innenkontur aufweist, wobei an der Innenkontur Formschlussgegenschnittstellen angeordnet sind, wobei die Bremseinrichtung (2) mit seiner Innenkontur ausschließlich in dem ersten Bereich des Außenumfangs des Gehäuses (4) angeordnet ist, sodass die Formschlussschnittstellen mit den Formschlussgegenschnittstellen derart zusammenwirken, dass die Bremseinrichtung (2) gegen eine Rotation um die Hauptachse (H) gesichert ist und dass die Bremseinrichtung (2) bei der Bewegung in die axiale Richtung geführt ist.
Achsträgereinheit (50) für ein Fahrzeug mit der Bremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Rotationsbauteil ein Rad (53) ist.
Achsträgereinheit (50) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lücke (7) oder eine der Lücken (7a, 7b), in der die Wirkfläche (55) unbedeckt ist, zu einem Untergrund gerichtet ist, auf dem das Rad (53) aufsteht.
Achsträgereinheit (50) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rad (53) als ein Antriebsrad mit einer integrierten Antriebseinrichtung ausgebildet ist, wobei die Achsträgereinheit (50) zwei Räder (53) umfasst und/oder wobei die Achsträgereinheit (50) zwei Bremsvorrichtungen (1) und/oder zwei Bremseinrichtungen (2) zum Abbremsen der Räder (53) umfasst.
Fahrzeug mit der Achsträgereinheit (50) nach einem der Ansprüche 6 bis 8.
Antriebseinheit mit einem Antriebselement und mit der Bremsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.