DE2001252C3 - Flüssigkeitsstrahlantrieb für Wasserfahrzeuge - Google Patents
Flüssigkeitsstrahlantrieb für WasserfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsstrahlantrieb für Wasserfahrzeuge mit einem Strömungskarial, einer
Pumpe im Strömungskanal zur ständigen Förderung des Wasserstroms durch den Strömungskanal sowie einer
der Pumpe nachgeschalteten Kanalstrecke mit Kreisquerschnitt, mit einer Vielzahl auf einem Kreisumfang
verteilten Gaseintrittsöffnungen für Druckgas.
Bei einem bekannten Flüssigkeitsstrahlantrieb der genannten Art (GB-PS 7 15 785, Fig. 2) ist zur Einleitung
des Druckgases in den Strömungskanal ein gesonderter, mit der Druckgasquelle verbundener zylindrischer
Behälter vorgesehen, der auf seinem Umfang Gasdurchtrittsöffnungen aufweist und unmittelbar im Strömungsquerschnitt angeordnet ist. Eine solche Konstruktion
weist den Nachteil auf, daß ihr Wirkungsgrad relativ gering ist. 6S
Ferner ist bei einem Antrieb für Luft- oder Wasserfahrzeuge bekannt, Druckgas mit hoher Geschwindigkeit
entgegen der Fahrtrichtung in ein an 252
beiden Enden offenes, in Fahrtrichtung verlaufendes Strömungsrohr einzuführen. Hinter dem Gaseintrittsbereich
erweitert sich das Strömungsrohr konisch, so daß sich im Falle eines Wasserfahrzeugantriebs die sich in
der Flüssigkeit gebildeten Gasblasen vereinigen können und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit verringert
wird. Ein solcher Antrieb, der beispielsweise aus Druckgasflaschen gespeist wird, arbeitet äußerst unrentabel
und kann auch nur kurzfristig eingesetzt werden, denn die Antriebsenergie wird allein durch den
Rückstoß der Gase bewirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flüssigkeitsstrahlantrieb der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, daß dessen Wirkungsgrad erhöht wird.
Erfmdungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Kanalstrecke konstanten Querschnitt hat und die Gaseintrittsoffnungen im Mantel der Kanalstrecke
selbst und in Achsrichtung der Kanalstrecke verteilt angeordnet sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsstrahlantrieb ist in dem Strömungsquerschnitt kein Strömungshindernis
mehr vorhanden, welches die Strömung negativ beeinträchtigt bzw. zu einer Querschnittsverengung des
Strömungskanals führt. In dem konstanten Querschnitt des Strömungskanals können sich bei dem erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsstrahlantrieb gute Strömungsverhältnisse einstellen, die den Antrieb leistungsfähiger
gestalten als den eingangs genannten bekannten Antrieb. Darüber hinaus ist sein konstruktiver Aufwand
geringer.
Als Druckgas können die Abgase des die Pumpe antreibenden Motors verwendet werden. Alternativ ist
es jedoch auch möglich, zur Erzeugung des Druckgases einen gesonderten Verdichter vorzusehen.
Um das Druckgas gleichmäßig auf alle Gaseintrittsöffnur.gen
verteilen zu können, ist der mit den Gaseintrittsöffnungen versehene Mantel der Kanalstrecke
vorzugsweise mit einer an die Druckgasquelle angeschlossenen Kammer umgeben. Wenn als Druckgas
ein brennbares Gas verwendet wird, kann am Eingang der Kammer eine Zündkerze vorgesehen sein,
die das Gas entzündet, wodurch der Wirkungsgrad des Antriebs noch verbessert werden kann.
Zur weiteren Verbesserung des Wirkungsgrades kann in Strömungsrichtung hinter den Gaseintrittsöffnungen
ein T-Stück in die Kanalstrecke eingebaut sein, wobei das T-Stück an eine Druckgasquelle anschließbar ist.
Ferner kann noch am Ende der Kanalstrecke eine Düse vorgesehen sein, die das Austrittsende der
Kanalstrecke umgibt und mit einer Druckgasquelle verbunden ist. Mit Hilfe dieser zusätzlichen Düse kann
eine weitere Steigerung des Wirkungsgrades erzielt werden.
Zum Stande der Technik wird auf die DT-AS 12 02170 verwiesen, aus der ein Wasser-Stau-Strahltriebwerk
für Wasserfahrzeuge bekannt ist, das einen röhrenförmigen, beiderseits offenen Körper mit einem
divergierenden und anschließend konvergierenden Abschnitt aufweist, wobei im Bereich des höchsten
Strömungsdruckes Druckgas eingeführt wird. Zur Einführung des Druckgases sind aus dieser Druckschrift
Düsen bekannt, die in dem Umfang des divergierenden röhrenförmigen Abschnitts angeordnet sind. Beim
Erfindungsgegenstand handelt es sich jedoch nicht um einen Stau-Strahlantrieb, der nur als Zusatzantrieb
verwendet werden kann, sondern um einen Hauptantrieb für Wasserfahrzeuge, mit welchem ein Wasser-
fahrzeug aus dem Stand beschleunigt werden kann.
Ein Flüssigkeitsstrahlantrieb, der den Hauptantrieb eines Wasserfahrzeuges darstellt, ist bereits aus der
GB-PS 9 80 804 bekannt Dieser Antrieb sieht ein am Ende mit einer Düse versehenes Durchgangsrohr vor,
durch welches die Flüssigkeit mit Hilfe von zwei Propellern angesaugt und durch die Düse ausgestoßen
wird. Dieser bekannte Flüssigkeitsstrahlantrieb l«*gt die
erfindungsgemäße technische Lehre nicht nahe.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in schematischer
Darstellung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung
beschrieben.
Das Inbord-, Außenbord- oder Inbord/Außenbord-Aggregat,
das in Fig. 1 gezeigt ist ist zum Einbau in einem Boot oder zum Anbau an einem Boot vorgesehen,
um einen Strahlantrieb zu bilden. Dieses Aggregat weist eine Pumpe 1 auf, um Wasser durch eine Saugleitung 2
hochzufördern und das Wasser unter Druck zum Einfaß
eines Strahlrohrs 3 zu fördern, das hinter dem Einlaß mit einem perforierten Abschnitt 4 versehen ist, der von
einer Kammer 5 umgeben ist. Ferner gehört zum Aggregat ein Verdichter 6 zum Zuleiten von unter
Druck stehender Luft oder von unter Druck stehendem verbrennbaren Gas in die Kammer durch ein Rohr 7.
Wenn der Kammer ein brennbares Gas zugeleitet wird, ist eine Zündkerze 8 am Einlaß zur Kammer
angeordnet, um oei Eintritt das verbrennbare Gas ständig zu entzünden. Die Pumpe 1 und der Verdichter 6
werden beide durch einen normalen Motor 9 angetrieben. Zwischen dem Motor und dem Verdichter
und/oder der Pumpe können drehzahlregelbare Getriebe geschaltet sein, um das Verhältnis zwischen dem Gas
und der Flüssigkeit ändern zu können und damit optimale Betriebsbedingungen zu erreichen.
Im Betrieb ist die gesamte Pumpe 1 oder auch nur die Einlaßleitung 2 in das Wasser eingetaucht, wobei die
Saugleitung auf den Bug des Bootes zugerichtet ist. Luft oder Gas in Volumina, die größer als das Volumen des
durch das Strahlrohr 3 fließenden Wassers bis zu einem kritischen Wert sind, der von der Art oder dem Zustand
des Wassers abhängt können in der Form kleiner Blasen im Wasser dispergiert werden, was zu einer
starken Erhöhung in der Geschwindigkeit des Wassers und im Rückstoß führt, der auf das Boot einwirkt. Die in
dieser Weise erhaltenen Strömungsgeschwindigkeiten liegen viel höher, als sie mit bekannten Pumpen- bzw.
Laufradstrahltriebwerken erreicht werden können, wie sie für Boote bekannt sind. Ein noch höheres Maß an
Gasdispersionen und damit eine höhere Wasserströmungsgeschwindigkeit
und ein höherer Rückstoß lassen sich dadurch erreichen, daß man dem Wasser, das durch
das Strahlrohr 3 in den perforierten Abschnitt 4 strömt, einen kleinen Anteil eines Spülmittels oder eines
anderen entspannungsaktiven Mittels zufügt.
Das in F i g. 1 gezeigte Aggregat kann gemäß der Darstellung in Fig.2 mit einer zweiten Stufe in der
Form eines T-Stücks 10 ausgerüstet sein, dem durch ein Rohr 11 Luft oder Gas vom Verdichter 6 zugeleitet
wird. Dieses Rohr 11 ist in diesem Fall mit dem Rohr 7
verbunden. Andererseits können auch die Abgase des Antriebs dazu verwendet werden, die entsprechend
zugeleitet werden. Diese zweite Stufe erzeugt große Blasen in der aus kleinen Blasen bestehenden Dispersion,
die vor der Kammer 5 fließt Diese Blasen haben die Wirkung, das Wasser weiter zu beschleunigen. Luft
oder Gas vom Verdichter 6 kann au^h noch einer dritten
Stufe 12 zugeleitet werden, die in Fig.2 gestrichelt
dargestellt ist. Die Zuleitung erfolgt über ein Rohr 13. Dabei wird die aus der zweiten Stufe 10 kommende
Dispersion eingeschlossen und sogar mit noch größerer Strömungsgeschwindigkeit aus dem Strahlrohr 3 herausgezogen.
In dem in F i g. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
eier Verdichter 6 entfallen. Hier werden die Abgase vom
Antriebsaggregat 9 der Kammer 5 über ein Rohr 14 zugeleitet. Gasdispersionsdüsen der beschriebenen Art
können auch dazu verwendet werden, bekannten Pumpendüsen einen höheren Wirkungsgrad zu verleihen.
Ein Steuer des Bootes wird in einfacher Weise dadurch erreicht, daß man die Rückstoßrichtung des
Strahls in bekannter Weise ändert, beispielsweise durch eine gelenkige Lagerung dann, wenn es sich bei dem
Aggregat um einen Außenbordantrieb handelt. Wenn das Aggregat als Inbord- oder Inbord-Außenbord-Ausführung
vorgesehen ist, können dazu andererseits flexible Leitungen vorgesehen sein.
Eine Richtungsumkehr des Bootes läßt sich dadurch erreichen, daß man entweder die Strömungsrichtung
des Strahls umkehrt oder daß man den Wasserstrom von dem Strahlrohr 3 zu einer getrennten Umkehrdiise
leitet. Die Strömungsrichtung des Strahls aus dem Strahlrohr 3 kann gemäß der Darstellung in Fig.4
umgekehrt werden, indem man einen Rohrbogen 15 vorsieht, der an dem Rohr 3 angelenkt ist und in
Richtung des Doppelpfeils 16 um eine waagerechte Achse 17 zwischen einer oberen Ruhestellung und einer
unteren Betriebsstellung bewegbar ist, in der er den Strahl vom Rohr 3 aufnimmt. Ein erfindungsgemäß
ausgebildetes Aggregat hat ein großes Verhältnis von Leistung zu Gewicht und eine Anzahl anderer Vorteile
gegenüber anderen maritimen Antrieben und selbst gegenüber Stautriebwerken, die auf einem einfachen
Pumpen einer Flüssigkeit oder eines Gases basieren. Im Vergleich zum letzteren werden wesentlich höhere
Strömungsgeschwindigkeiten an der Düse erreicht, und im Vergleich zu den ersten erfolgt keine Minderung des
Wirkungsgrades als Folge der Übertragung von Antriebsleistung über ein mechanisches Triebwerk an
einen Propeller oder als Folge des Durchdrehens des Propellers im Wasser. Ferner kann das Aggregat, das
auf den Rumpf keine mechanische Erschütterungen überträgt und ein Schiff bzw. ein Boot mit höherem
Wirkungsgrad mit viel höherer Geschwindigkeit als ein bekanntes Aggregat antreiben kann, als ein Hilfs-Außenbordaggregat
eingesetzt werden, das im Bedarfsfall in Betrieb gesetzt werden kann, nachdem das Boot
mit Hilfe des normalen PropeMerantriebs in Bewegung gesetzt worden ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
- <tPatentansprüche:2001I^,Flüssigkeitsstrahlantrieb für Wasserfahrzeuge mit einem Strömungskanal, einer Pumpe im Strömungskanal zur ständigen Förderung des Wasserstroms durch den Strömungskanal sowie einer der Pumpe nachgeschalteten Kanalstrecke mit Kreisquerschnitt, mit einer Vielzahl in Form einer Perforation auf dem Umfang eines zur Kanalstrecke konzentrischen Mantelteils verteilten Gaseintrittsöffnungen für Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalstrecke (4) konstanten Querschnitt hat und die Gaseintrittsöffnungen im Mantel der Kanalstrecke (4) selbst und in Achsrichtung der Kanalstrecke (4) angeordnet sind.
- 2. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckgas die Abgase des die Pumpe (1) antreibenden Motors (9) verwendet werden.
- 3. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Druckgases ein gesonderter Verdichter (6) vorgesehen ist.
- 4. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach einem der An-Sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mit den Gaseintrittsöffnungen versehene Mantel der Kanalstrecke (4) in an sich bekannter Weise von einer an die Druckgasquelle angeschlossenen Kammer (5) umgeben ist.
- 5. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß als Druckgas ein brennbares Gas verwendbar ist und daß am Eingang der Kammer (5) eine Zündkerze (8; vorgesehen ist.
- 6. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach einem der An-Sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung hintei den Gase«ntrif:söffnungen ein T-Stück (10) in die Kanalstrecke (4) eingebaut ist, wobei das T-Stück an eine Druckgasquelle anschließbar ist.
- 7. Flüssigkeitsstrahlantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Kanalstrecke (4) eine Düse (12) vorgesehen ist, die das Austrittsende der Kanulstrecke umgibt und mit einer Druckgasquelle verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702001252 DE2001252C3 (de) | 1970-01-13 | Flüssigkeitsstrahlantrieb für Wasserfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702001252 DE2001252C3 (de) | 1970-01-13 | Flüssigkeitsstrahlantrieb für Wasserfahrzeuge |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2001252A1 DE2001252A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2001252B2 DE2001252B2 (de) | 1976-02-19 |
DE2001252C3 true DE2001252C3 (de) | 1976-09-30 |
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