DE2000258A1 - Datenspeicher mit Vierschicht-Dioden - Google Patents
Datenspeicher mit Vierschicht-DiodenInfo
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Description
IBM Deutschland
Internationale Büro-Maschinen Gesellschaft mbH
Böblingen, 29. Dezember I969 ru-sk
Anmelderin: International Business Machines
Corporation, Armonk,N.Y,- 10 504
Amtl.Aktenzeichen: Neuanmeldung Aktenz.d.Anmelderin: Docket PI 967 077
Die Erfindung betrifft einen Datenspeicher mit Vierschicht-Dioden als Speicherelemente, die in Matrixform in Zeilen
und Spalten angeordnet sind und eine besonders kleine Verlustleistung aufweisen.
Die prinzipielle Wirkungsweise einer Vierschicht-Diode und ihre Verwendung als Datenspeicher in elektronischen Rechenmaschinen
ist aus dem Artikel " Thyristoren und ihre Verwendung'
als Binärspeicher"von Reinald Greller in "Elektronische Rechenanlagen", Heft 6, Dezember I965,
Seiten 29J5~j3O2 f bekannt geworden. Die Thyristoren eignen
sich deshalb besonders für die monolithische Technik, weil die einzelne Speicherzelle sehr einfach aufgebaut
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werden kann und somit eine sehr hohe Packungsdichte verspricht. Die Anwendung von Thyristoren für extrem hohe
Schaltgeschwindigkeiten, insbesondere in Schaltern, wird durch »ei grundlegende"und miteinander in Wechselwirkung
stehende Erscheinungen beeinträchtigt. Die erste Erscheinung ist der dynamische Durchbruch solcher Halblei
tereLemente, während die zweite Erscheinung mit der
Speicherung von Minioritätsträgern zusammenhängt, wovon die Fähigkeit des Halbleiterelements zur raschen Wiedererlangung
der Sperrwirkung in Durchlaß-oder Vorwärtsrichtung vom Leitzustand ausgehend,abhängig ist. Der
dynamische Durchbruch tritt auf, wenn das anfänglich im Startzustand befindliche Halbleiterelement in Vorwärtsrichtung
mit einer sich rasch ändernden Anoden-Kathodenspannung
beaufschlagt wird. Der hierdurch entstehende Verschiebungsstrom der der Raumladung oder den Ladungsträgern
entspricht, bewirkt eine Umladung der Kapazität, wodurch ein unbeabsichtigtes Umschalten in den Leitzustand
erreicht wird. Die zweite Erscheinung ist durch die Ansammlung von Minoritätsträgem bzw. die Ladungsspeicherung
im Leitzustand des Halbleiterelements bedingt. Diese Ladung muß im wesentlichen abgeflossen sein« bevor das
Halbleiterelement seine StartfähigkeIt in Vorwärtsrichtung
wieder erlangt. Zur Erhöhung der Schaltgeschwindigkeit ist
daher nicht nur eine Verbesserung der dynamischen Durchbruchsfestigkeit, sondern auch eine entsprechende Ver-
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minderung der Sperr-Wiederherstellungszeit in Vorwärtsrichtung
erforderlich. Zur Erreichung des letztgenannten Ziels sind bereits verschiedene Lösungen angegeben worden.
So zeigt z.B. die Literatur stelle "How to Suppress Rate
Effect in PNPN-DeViCeS11VOn Richard A. Stassior "Electronics,
IO.I.I964, Seiten 50-33 einen Vorschlag zur Verbesserung
der Sperr-Wiederherstellungszeit und zur Unterdrückung
des Änderungseffekts bei einem PNP-Thyristor. Dieser l
Vorschlag besteht in der Anordnung einer vierten Thyristor-Klemme,
die mit der zweiten Zone des Halbleiterelements verbunden ist und als Anodenanschluß bezeichnet wird. Während
der Sperr-Wiederherstellungszeit beschleunigt ein Strom, der über einen in Roihe mit dem Anodenanschluß angeordneten
Widerstand fließt, die Entladung der mittleren Grenzschicht des Thyristors. Um jedoch eine tatsächliche Verbesserung
zu erreichen, muß der Reihenwiderstand in vergleichbarer Größe zum Lastwiderstand bemessen sein. Eine Vorleistungs- λ
aufnahme einer so aufgebauten Speicherzelle wäre die Folge, weshalb sich dieser Vorschlag nicht für einen hochintegrierten
modernen Datenspeicher eignet.
Außerdem wurde schon vorgeschlagen, die Verlustleistung bei derartigen Speichern dadurch zu senken, daß die Speisespannungen
bzw.-Ströme für die Speicherzellen gepulst zugeführt werden. Dies ist möglich, weil eine Speicherzelle,
insbesondere aus Vierschioht-Dioden oder -Transistoren,
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den Informationsinhalt auch noch bei nicht voll anliegender Speisespannung hält. Will man dann bei einem so betriebenen
Speicher eine Information lesen oder schreiben, dann wird die Speisespannung für diese betreffenden adressierten
Speicherzellen kurzzeitig auf die volle Speisespannung
gelegt. Jedoch hat auch dieser Vorschlag den Nachteil, daß die Verlustleistung und damit die freiwerdende Wärme noch
zu hoch ist und damit den Integrationsgrad wesentlich beschränkt. Um eine erhöhte Schaltgeschwindigkeit bei Vierschicht-Trioden
zu erreichen, wurde in der deutschen Auslegeschrift 1 277 920 der Vorschlag gemacht, daß der Abschaltkreis
eine zwischen der dritten und vierten Zone angeschlossene erste Diode, eine zwischen der er&en und dritten
Zone angeschlossene zweite Diode sowie eine zwischen der zweiten und vierten Zone angeschlossene dritte Diode aufweist,
und daß die Sperr-Wiederherstellungszeit der Grenzschicht geringer als die Sperr-Wiederherstellungszeit der
ersten Diode sowie größer als diejenige der zweiten und dritten Diode ist. Dieser Vorschlag eignet sioh für die
Herstellung von hochintegrierten monolithischen Speichern nicht, da der Zusatz von vier Dioden und die Steuerung des
Thyristors an den zwei vorhandenen Steuerelektroden zuviel Platz benötigt. Außerdem ist auch die Leistungsaufnahme einer
derartig aufgebauten Speicherzelle für hochintegrierte Speicher wesentlich zu hoch.
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Des weiteren wurde in der deutschen Auslegeschrift 1 262
der Vorschlag gemacht, einen integrierten Informationsspeicher aufzubauen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Speicherelemente an sich bekannte Vierschichtdioden mit kontaktierten inneren Schichten und an.einer Betriebsspannung
liegenden äußeren Schichten sind, daß die inneren Schichten mit Speichereingangsleitungen verbunden sind,
und daß das Dotiermaterial in der einen inneren Schicht auf einer Seite des mittleren PN-Überganges so stark
konzentriert ist, daß es eine feste Lösung mit dem Halbleitermaterial
bildet, während die andere innere Schicht, eine wesentlich niedrigere gleichförmigere Dotiermittelkonzentration
aufweist. Auch bei diesem SpeicherzeIlenkonzept besteht der Nachteil, daß die einzelne Zelle schon
zuviel Leistung aufnimmt, so daß die Erwärmung der Speicherzelle einen Grad erreicht, der die Verwendung in hochintegrierten
Speichern nicht möglich macht. Außerdem werden i auch hier wieder die beiden Steuerelektroden mit Leitungen
zur Steuerung des Speicherzustandes versehen, die ebenfalls
einen platzraubenden typolOgischaiEntwurf eigeben..
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Speicher mit Vierschicht-Dioden zu schaffen, dessen Speichereffekt auf den Minoritätsträgern beruht und der außerdem eine
äußerst geringe Leistungsaufnahme besitzt, so daß eine Verwendung in hochintegrierten monolithischen Speichern möglich
ist. 109830/1615
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß
mit einer die Speicherzelle bildenden PNPN-Diode eine weitere PN-Diode verbunden ist.
Eine weitere erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht
darin, daß ein Bit dadurch eingeschrieben wird, daß eine positive Spannung angelegt wird, die die innere Grenzschicht
der PNPN-Diode durchbricht und die Minoritätsträger in den angrenzenden Bereichen erhöht und daßdurch relativ
kleine positive Impulse diese Minoritätsträger-Bedingung als Speicherung eines Bits aufrechterhalten wird.
Die Erfindung wird nun anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbe!spielen näher beschrieben.
In den Zeichnungen bedeuten:
Pig.1 ein Prinzipschaltbild, aus der die Betriebsweise
der Virschicht-Dioden-Speicherzelle hervorgeht;
Fig.2 eine weitere an sich bekannte Speicherzelle,
die sich für das erfindungsgemäße Einschreiben und Aufrechterhalten der Speicherung eignet
und
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Fig.5 ein Prinzipschaltbild einer Speicherebene mit den dazugehörigen peripheren Schaltkreisen.
In Pig.1 sind die erfindungsgemäße Speicherzelle und die
dazugehörigen Treiberelemente dargestellt. Die PNPN-Diode 1 ist mit einer PN-Diode 2 und einem Widerstand J3 in
Reihe geschaltet.
Während des Betriebs des Speichers gibt der Impulsgenerator konstant Impulse ab. Der Impulsgenerator nach Fig.2 hat
einen Ein-Zyklus von 0,1<ΰ, d.h. dass im vorliegenden Beispiel
die Einschaltzeit 20 Nanosekunden mit einer Amplitude von 5 Volt beträgt, wenn die Ausschaltzeit 20 Mikrosekunden
beträgt. Während der 20 Nanosekunden Einschaltzeit erneuert der Impulsgenerator die Minoritätsträgerdichte in der PNPN-Diode,
wenn diese im leitenden Zustand ist. Wenn sich diese Diode in dem nichtleitenden Zustand befindet, dann haben
die Impulse keine Wirkung, weil ihre Spannungsamplitude kleiner als die Zündspannung, die im vorliegenden Falle bei
ca. 10 Volt liegt, ist.
Wenn die PNPN-Diode 1 sich im nicht-leitenden Zustand befindet
und es soll ein Bit in den Speicher eingetragen werden, dann wird der Impulsgenerator 6 veranlaßt, einen
pesitiven Impuls mit einer Amplitude, die mindestens gleich
der Zündspannung ist, abzugeben. Dieser Impuls wirä> auf Docket FI 967 077 109830/1615
die PNPN-Diode 1 gegeben. Die daraus resultierende Zündung verursacht eine Erhöhung der Minoritätsträgerdichte, die
zur Speicherung eines Signals erforderlich ist. Nachfolgend wird die Minoritätsträgerdichte durch den Impulsgenerator
aufrechterhalten, dör die Diode 1 in den leitenden Zustand hält.
Wenn festgestellt werden soll, ob eine PNPN-Dioden-Speicherzelle
sich im Ein- oder im Auszustand befindet, wird ein kurzer einzelner Impuls mit einer Amplitude kleiner als
die Zündspannung durch einen Abtastgenerator 7 erzeugt. Z.B. kann der Abtastimpuls eine Amplitude von 5 Volt haben.
Der Abtastimpuls muß zeitlich so fallen, daß er genau
zwischen zwei Impulsen, die zur Aufrechterhaltung des Zustande dienen, fällt. Wenn die PNPN-Diode 1 leitend ist,
zeigt ein Stromanzeiger den Durohgang des Stromes an, wodurch angezeigt wird, daß sich die Diode 1 Im leitenden
Zustand befindet.
Wenn ein gespeichertes Bit aus der Speicherzelle entfernt werden soll, dann wird ein Impulsgenerator 10 veranlaßt»
einen negativen Impuls mit einer Amplitude, die der Zündspannung
entspricht, zu erzeugen. Dieser negative Löschimpuls hat unter den Bedingungen des vorliegenden Ausführungsbeispiels
eine Spannung von -10 Volt und räumt die Minoritätsträger aus der entsprechenden Zon4 aus.
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Eine solche Speicherzelle oder eine Speieherebene, die aus
derartigen Speicherzellen aufgebaut ist, kann auch gelöscht werden, indem die Impulse, die zur Aufrechterhaltung des
Zustands dienen, abgeschaltet werden.
In Fig.5 ist schematisch dargestellt,wie eine Anzahl von
PNPN-Dioden-SpeicherzeIlen einen Teil eines mittels
Planartechnik hergestellten monolithischen Speichers 11 bilden.
Auf der einen Seite der Speicherebene sind Leitungen 12-H
und auf der entgegenliegenden Seite Leiter 15-17 angeordnet. Die Impulse, die zur Aufrechterhaltung des Speieherzustands
dienen, werden über den Impulsgenerator 5 und die Dioden 22-24 bzw. 25-27 sowie die genannten Leiter den Speicherzellen
zugeführt.
Die Anwendung der Schreibimpulse 6, der Leseimpulse 7 und
der Löschimpulse 10 zu ausgewählten orthogonalen Paaren von Leitern kann in bekannter Weise erfolgen. Während die
in Fig.2 gezeigte Speicherzelle ohne die PN-Diode 2 arbeitet, wird durch das Vorhandensein dieser Diode der
Zyklus, in dem die Speicherzelle tatsächlich eingeschaltet ist, um ein bis zwei Größenordnungen reduziert. Für
Speicher mit extrem geringer Leistungsaufnahme ist das Vorhandensein der Diode 2 sehr günstig.
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- ίο -
Bei verschiedenen Anwendungen, z.B. beim Ausführungsbeispiel
nach Pig.2, besteht die Möglichkeit des Übersprechens zwischen den einzelnen Zellen. Dieses Problem kann durch
Hinzufügen eines Widerstandselements zwischen die PN-Diode 1 und den Anschlußpunkt B in Fig.2 wesentlich reduziert
werden.
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Claims (5)
1. Datenspeicher mit Vierschicht-Dioden als Speicherelemente,
die in Matrixform in Zeilen und Spalten angeordnet sind und eine besonders kleine Verlustleistung aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einer die Speicherzelle bildenden PNPN-Diode eine weitere PN-Diode verbunden ist.
2. Datenspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bit dadurch eingeschrieben wird, daß eine positive
Spannung an die Speicherzelle angelegt wird, die die innere Grenzschicht der PNPN-Diode durchbricht und die Minoritäts- ™
träger in den angrenzenden Bereichen erhöht und daß durch relativ kleine positive Impulse dieser Minoritätsträger-Zustand
als Speicherung eines Bits aufrechterhalten wird.
3. Datenspeicher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Aufrechterhaltung des Speicherzustands der Speicherzelle dienende Impulsgenerator eine Speiseimpulsfolge
liefert, deren Ein-Zyklus 0,1 % des Aus-Zyklus beträgt und deren Amplitude unterhalb der Zündspannung der
Speicherdiode liegt.
4. Datenspeicher nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß |
die Spannungsamplitude der Speiseimpulse vom Generator so groß ist, daß diese Impulse keine Wirkung auf eine Speicherdiode
haben, die sich im nichtleitenden Zustand befindet .^
5. Datenspeicher nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Feststellen des Speicherzustands einer oder
mehrerer Speicherzellen mit PNPN-Dioden ein kurzer einzelner Impuls mit einer Amplitude kleiner als die Zündspannung auf
die ausgewählte PNPN-Diode gegeben wird, der zeitlich genau zwischen zwei Impulse fällt, die zur Aufrechterhaltung des
Speicherzustands dienen.
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