DE19963672A1 - Vorrichtung zum Scratchen von Scheiben zur Tonwiedergabe - Google Patents
Vorrichtung zum Scratchen von Scheiben zur TonwiedergabeInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Scratchen von Tonträgern, insbesondere CDs, weist eine Scratchscheibe mit stufenlos drehzahlgesteuertem Antrieb, eine der Scratchscheibe zugeordnete Meßscheibe mit Maßstab und eine Leseeinrichtung in Form eines Sensors zum Auslesen und Übertragen von auf der Meßscheibe aufgebrachten Informationen, einem Datenträger und einem Prozessor, der mit dem Sensor und mit der CD verbunden ist, und der die Daten aus der Scratchscheibe aufnimmt und verarbeitet, auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Der Vorgang des "Scratchens" wird von professionellen, aber auch Amateur-Disjockeys
benutzt, um bestimmte Klangeffekte durch das Verzögern oder Beschleunigen von
bestimmten Elementen von durch Schallplatten wiedergegebenen Musikstücken,
insbesondere Schlagern zu erzielen. Dieses mechanische Einwirken auf die
Schallplatte von Hand ermöglicht eine individuelle Beeinflussung der Wiedergabe des
Musikstückes, also eine Wiedergabe mit ganz persönlicher Note, so dass damit
künstlerische und schöpferische Effekte erzielt werden können.
Dieser Vorgang des Scrachens auf Schallplatten kann nicht auf andere Tonträger, z. B.
CD's übertragen werden, weil die Dimensionen dieser Tonträger und die
Drehgeschwindigkeiten ihres Antriebs derartige mechanische Beeinflussungen nicht
gestatten. Um die für Schallplatten möglichen Scratch-Effekte auch mit CD's
durchführen zu können, soll eine Vorrichtung vorgeschlagen werden, die gestattet, den
Vorgang des Scratchens auch bei CD's anzuwenden.
Gemäß der Erfindung wird dies mit einer Vorrichtung nach dem Kennzeichen des
Anspruches 1 erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist hierzu eine motorisch angetriebene
Scratchscheibe auf, die eine Meßskala bzw. einen anderen Wegstreckenmaßstab und
eine dieser Skala bzw. diesem Maßstab zugeordnete Leseeinrichtung, z. B. einen
Sensor, zum Ablesen der Maßstabseinteilung besitzt. Der Sensor ist mit einem
Prozessor verbunden. Er wandelt die vom Sensor aus der Scratchplatte ausgelesenen
Daten in Signale um, die vom Prozessor aufgenommen werden. Desweiteren werden
dem Prozessor Signale aus dem Datenträger, z. B. der CD zugeführt; beide Signale
werden im Prozessor verarbeitet und der Ausgang des Prozessors wird einem
Lautsprecher bzw. Verstärker aufgegeben.
Die Scratchplatte weist z. B. auf ihrer Unterseite eine Glasplatte mit Maßstab und auf
der vom Sensor abgewandten Seite eine reflektierende Folie auf, so dass der Sensor die
Maßstabsmarkierungen abtastet und in elektrische Signale umwandelt. Anstelle einer
Glasplatte kann beispielsweise ein Magnetband oder ein entsprechendes
elektronisches Medium eingesetzt werden.
Der Antriebsmotor der Scratchplatte ist vorzugsweise ein Elektromotor mit stufenloser
Drehzahlregelung. Die Scratchscheibe wird in eine Vielzahl von Sektorabschnitten
unterteilt und entsprechend markiert, so dass eine bestimmte Teilstrecke zwischen
zwei Markierungen auf dem Umfang der Scratchscheibe einer bestimmten Zeitdauer
der Drehung der Tonscheibe entspricht; die digitalen Daten werden
zwischengespeichert.
Der Ablauf der Datenabarbeitung der Scratchvorrichtung ist wie folgt:
Der Bedienende legt einen Datenträger, z. B. eine CD, in das Gerät ein und betätigt die Play-Taste. Gleichzeitig wird die Scratchscheibe durch den Motor mit der gewählten Geschwindigkeit entsprechend dem Datenträger in Drehung versetzt. Durch Erhöhen oder Reduzieren der Drehzahl des Motors wird die Scheibe beschleunigt und verzögert; dies hat zur Folge, dass die Wiedergabe der Melodie des Textes oder dgl. auf der Tonscheibe entsprechend verändert wird. Wenn der Bedienende die Scratchplatte manuell im beschleunigenden oder verzögernden Sinne beeinflußt, wird dadurch entsprechend auch die Wiedergabe der Aufzeichnung auf der Tonscheibe verändert.
Der Bedienende legt einen Datenträger, z. B. eine CD, in das Gerät ein und betätigt die Play-Taste. Gleichzeitig wird die Scratchscheibe durch den Motor mit der gewählten Geschwindigkeit entsprechend dem Datenträger in Drehung versetzt. Durch Erhöhen oder Reduzieren der Drehzahl des Motors wird die Scheibe beschleunigt und verzögert; dies hat zur Folge, dass die Wiedergabe der Melodie des Textes oder dgl. auf der Tonscheibe entsprechend verändert wird. Wenn der Bedienende die Scratchplatte manuell im beschleunigenden oder verzögernden Sinne beeinflußt, wird dadurch entsprechend auch die Wiedergabe der Aufzeichnung auf der Tonscheibe verändert.
Die digitalen Daten sind in Abschnitte zusammengefaßt. Ein Tonabschnitt, z. B. auf
einer CD, wird von vorneherein einem entsprechenden Abschnitt auf der
Scratchscheibe zugeordnet. Der nächste Tonabschnitt ist dem anschließenden
Abschnitt auf der Scratchscheibe zugeteilt usw. Diese entsprechenden Abschnitte, die
z. B. durch Nummern markiert werden, werden in einem Speicher abgespeichert. Der
mit der Scratchscheibe gekoppelte Sensor, der auch ein für vorliegende Zwecke
geeignetes anderes Abtastgerät sein kann, überwacht die Daten auf der Scratchscheibe,
also die aktuelle Stelle der Scheibe, entnimmt die zugeordneten Informationen
(Melodie, Text usw.) aus dem Speicher und führt sie dem Prozessor zu.
Des weiteren wird mit der Erfindung vorgeschlagen, beim Vor- und Zurückdrehen der
Scratchscheibe andere und zusätzliche Effekte aus einem Speicher synchron
einzuspielen und damit z. B. den Vorgang des Kratzens einer Schallplatte zu
simulieren.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines
Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung der Vorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Scratchscheibe mit Antrieb in Seitenansicht, und
Fig. 3 eine Scratchscheibe nach Fig. 2 in Aufsicht.
Die Scratchvorrichtung 1 besteht aus einer Scratchscheibe bzw. einem Drehteller 2 mit
einer reflektierenden Schicht 3 auf ihre Unterseite sowie einer spiegelnden Scheibe 4
mit Glasmaßstab 5. Die Scheibe 2 wird über eine Welle 6 durch einen elektrischen
Antriebsmotor 7, der stufenlos drehzahlregelbar ist, in Drehung versetzt. Die
Scratchscheibe 2 ist auf ihrer Oberfläche in eine Vielzahl von Kreisringen unterteilt,
die in leitende und nichtleitende Umfangsstellen 8', 8" eingeteilt sind, die den
Markierungen bzw. markierungsfreien Stellen entsprechen. Desweiteren ist die
Oberfläche der Scratchscheibe 5 in sektorförmige Abschnitte 9, 10, 11 eingeteilt, die
gleichmäßig über die Oberfläche verteilt sind. Zum Beispiel entspricht ein
Sektionsabschnitt mit einer Umfangsbreite von 0,2 mm auf der Scratchscheibe einer
Zeitdauer von 0,01 Sekunden der Tonwiedergabe auf der CD-Scheibe.
Ein Sensor 12 tastet die Markierungen 8', 8" auf der Scratchscheibe 2 ab und leitet die
gewonnenen Informationen über eine Leitung 13 an einen Prozessor 14, dem
entsprechende Tonsignale aus einer CD-Scheibe 14 über eine Leitung 15 zugeführt
werden. Beide Signale vom Sensor 12 und von der Scheibe 14 werden im Prozessor 16
verarbeitet und über eine Leitung 17 einem Lautsprecher zugeführt.
Der Prozessor überprüft die Stellung des Maßstabes, z. B. des Glasmaßstabes, und
entnimmt dem Speicher den zugeordneten Ton, der so lange gespielt wird, bis der
Motor oder die Bedienungsperson die Scheibe weiterdreht und den nächsten
Stellungswert auf den Sensor schiebt. Der Rechner holt nun den nächsten Ton aus dem
Speicher. Tritt keine Beeinflussung auf, schiebt der Motor die Glasmaßstabplatte mit
der Geschwindigkeit über den Sensor, mit der z. B. das Musikstück "normal" abgespielt
wird.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Scratchen von Tonträgern, insbesondere scheibenförmigen
Tonträgern wie CD's, mit einem elektrischen Antrieb des Tonträgers, gekennzeichnet
durch
eine Scratchscheibe (2), die durch einen stufenlos drehzahlgesteuerten Motor (7)
angetrieben ist, eine der Scratchscheibe zugeordnete oder in sie integrierte
Meßscheibe (4) mit Maßstab (5) bzw. einem entsprechenden Wegmeßsystem, und
einer Leseeinrichtung bzw. einem Sensor (12) zum Auslesen und Übertragen von
auf der Meßscheibe aufgebrachten Informationen bzw. Markierungen, einem
getrennten Datenträger, z. B. einer CD (14), und einem Prozessor (16), der mit dem
Sensor (12) und mit der CD (14) verbunden ist, und der die Daten aus der
Scratchscheibe über den Sensor und aus der CD aufnimmt und verarbeitet sowie das
Ergebnis über einen Lautsprecher überträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scratchscheibe (2)
eine transparente Scheibe (4) mit Maßstab (5) zur Abtastung durch den Sensor (12)
bzw. ein Abtastgerät aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scratchscheibe (2) eine Kunststoffscheibe ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
transparente Scheibe (4) eine spiegelnde Scheibe ist, die einen Glasmaßstab (5)
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scratchscheibe (2) aus einer Kunststoffscheibe mit einer reflektierenden Folie (3) und
einer transparenten, eine Maßeinteilung aufnehmenden Scheibe (4) auf der dem
Abtastgerät bzw. dem Sensor (12) zugewandten Seite besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Sensor (12) mit einem Prozessor (14) verbunden ist, dem die vom Sensor aus der
Scratchscheibe aufgenommenen, den Maßstabswerten entsprechende Signale
zugeführt werden, der Prozessor (16) mit einem Tonträger, z. B. einer CD (14)
verbunden ist, dessen Daten im Prozessor zusammen mit den Signalen aus der
Scratchscheibe kombiniert werden, und der Ausgang des Prozessors einem
Lautsprecher bzw. Verstärker zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Scratchscheibe (2)
in einzelne sektorförmige Abschnitte (9, 10, 11) unterteilt ist, denen entsprechende
Abschnitte auf der Tonträgerscheibe, z. B. der CD, zugeordnet sind.
8. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass beim Vor- und Zurückdrehen der Scratchscheibe zusätzliche
Effekte aus einem Speicher synchron eingespielt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19963672A DE19963672A1 (de) | 1999-05-26 | 1999-12-29 | Vorrichtung zum Scratchen von Scheiben zur Tonwiedergabe |
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Publications (1)
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DE19963672A1 true DE19963672A1 (de) | 2000-11-30 |
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DE19963672A Withdrawn DE19963672A1 (de) | 1999-05-26 | 1999-12-29 | Vorrichtung zum Scratchen von Scheiben zur Tonwiedergabe |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29909130U Expired - Lifetime DE29909130U1 (de) | 1999-05-26 | 1999-05-26 | Vorrichtung zum Scratchen von Scheiben zur Tonwiedergabe |
Country Status (1)
Country | Link |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Families Citing this family (3)
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1999
- 1999-05-26 DE DE29909130U patent/DE29909130U1/de not_active Expired - Lifetime
- 1999-12-29 DE DE19963672A patent/DE19963672A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
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GB2396246B (en) * | 2002-12-10 | 2006-01-18 | Adrian Jason Ford | Turntable apparatus and turntable simulation methods |
Also Published As
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Legal Events
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