DE19962390A1 - Verfahren zur Schaltung eines Getriebes - Google Patents
Verfahren zur Schaltung eines GetriebesInfo
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Abstract
Das Verfahren zur Schaltung eines Getriebes, das ein mehrgängiges Splitgetriebe und ein Hauptgetriebe aufweist sowie eine Schalteinrichtung mit einem Schaltgehäuse, in dem Schaltgassen zur Führung des Schalthebels angeordnet sind, besteht darin, daß der Schalthebel zur Schaltung der Gänge im Hauptgetriebe in zwei X-förmig angeordneten Schaltgassen (1, 2) geführt wird und zur Schaltung des Splitgetriebes in zwei Quergassen (3, 4) geführt wird, die jeweils zwei Eckpunkte der X-förmig angeordneten Schaltgassen (1, 2) miteinander verbinden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Schaltung eines Getriebes für Fahrzeuge, das ein mehrgängi
ges Splitgetriebe und ein Hauptgetriebe aufweist sowie eine
Schalteinrichtung mit einem Schaltgehäuse, in dem Gassen
zur Führung des Schalthebels angeordnet sind.
Handgeschaltete Getriebe für Nutzfahrzeuge weisen bis
zu 16 Gänge auf. Diese Gänge werden entweder mit einem dop
pelten H-(HH)-Schaltbild geschaltet bzw. mit einem überla
gerten H-Schaltbild (ÜH) geschaltet. Das Schaltbild läßt
dabei 8-Schaltstellungen zu. Um 16 Gänge schalten zu können
wird jede Gangstellung mittels des Splitgetriebes über ei
nen Zwischengang gesplittet. Die Betätigung des Splitge
triebes erfolgt in der Regel über einen Schalter am Schalt
hebel. Die Umschaltung eines Gruppengetriebes erfolgt beim
überlagerten H-Schaltbild (ÜH) ebenfalls mittels eines
Schalthebelventiles, während bei dem Schaltbild gemäß dem
doppelten H (HH) dies durch Wechsel von einem H in das an
dere H automatisch erfolgt. Beim HH-Schaltbild muß daher
für erheblich mehr Wählweg für den Schalthebel im Fahrer
haus gesorgt werden.
Um Fehlbedienungen bei dem überlagerten H-Schalt
bild (ÜH) zu verhindern, muß in Abhängigkeit von der Ab
triebsdrehzahl eine Gruppensperre und teilweise auch eine
Gassensperre im Getriebe vorgesehen werden. Grundsätzlich
können bei beiden Schaltbildern Gänge übersprungen werden,
wodurch Überlastungen an der Synchronisierung im Getriebe
und im Motor selbst auftreten können.
Ein 12-Gang-Getriebe für Nutzfahrzeuge in 2 × 3 × 2-
Bauweise ist in der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 53 728 A1 beschrieben. Dieses Getriebe weist ein
pneumatisch betätigtes Vorschalt- oder Splitgetriebe, ein
3-Gang-Hauptgetriebe und ein pneumatisch betätigtes Nach
schalt- bzw. Gruppengetriebe auf. Für das Hauptgetriebe ist
eine Schalteinrichtung vorgesehen, die Schaltschienen auf
weist, die mit Schaltschwingen zusammenwirken, die auf Syn
chronpakete zwischen den einzelnen Gangstufen des Hauptge
triebes zugreifen. Um eine Durchschaltung des Hauptgetrie
bes in einem Zug, d. h. ergonomisch zu ermöglichen, ist
hierbei eine Schaltschwinge und ein Umlenkhebel vorgesehen,
wobei die Schaltschwinge gehäusefest gelagert ist und
Schaltschwinge und Umlenkhebel jeweils durch eine eigene
Schaltschiene betätigt werden. Ein Eingriff in das Syn
chronpaket über einen Umlenkhebel erfolgt bei Betätigen des
Umlenkhebels gleichsinnig, bei direktem Betätigen der
Schaltschwinge hingegen gegensinnig. Die Synchronpakete des
Getriebes werden dann entweder über den Umlenkhebel oder
direkt über die Schwinge betätigt, so daß sich die Möglich
keit ergibt, das Getriebe in einem Zug durchzuschalten. Das
dazugehörige Schaltbild entspricht einem doppelten H mit
vier Schaltgassen.
Aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 53 061 ist ein weiteres 12-Gang-Getriebe für Nutz
fahrzeuge bekannt, das ebenfalls ein Splitgetriebe, ein 3-
Gang-Hauptgetriebe und ein Gruppengetriebe mit pneumatisch
und manuell betätigten Schalteinrichtungen aufweist, wobei
für das Splitgetriebe eine manuelle Schalteinrichtung mit
Gangstufen für sechs Vorwärtsgänge und zumindest einen
Rückwärtsgang und für das 3-Gang-Hauptgetriebe und das
Gruppengetriebe pneumatische Schalteinrichtungen vorgesehen
sind und wobei die pneumatischen Schalteinrichtungen beim
manuellen Wechsel von einer Gangstufe zur nächsten Gangstu
fe aktiviert werden.
Für das Splitgetriebe ist eine manuelle Schalteinrich
tung mit Gassen für sechs Vorwärtsgänge und zumindest einen
Rückwärtsgang vorgesehen, die bei kontinuierlich an- bzw.
absteigender Gangfolge abwechselnd auf die zwei Gangstufen
bzw. zwei Synchronisierungspakete des Splitgetriebes zu
greift, wobei in einer, die einzelnen Gassen miteinander
querverbindenden neutralen Gasse Aktivierungseinrichtungen
vorgesehen sind, durch die beim Übergang von einer Gasse in
die andere die pneumatische Schalteinrichtung des Hauptge
triebes aktiviert wird. Das Gruppengetriebe ist automatisch
von der Langsam- auf die Schnellstufe (L, S) der einzelnen
Länge schaltbar. Auch hier entspricht das zu diesem Getrie
be gehörende Schaltbild einem doppelten H mit entsprechen
dem Wählweg im Schaltgehäuse für den Schalthebel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Getriebes zu
schaffen mit ergonomischer Schaltung bei stark vereinfach
ter Schaltlogik, wobei der Wählweg für den Schalthebel er
heblich verringert ist, mit von der Gangzahl unabhängiger
Schaltung.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs näher ge
nannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen; eine erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist im Anspruch 8 beschrieben.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Schaltgehäuse
für den Schalthebel zwei sich kreuzende X-förmig angeordne
te Schaltgassen für die Schaltung der Gänge im Hauptgetrie
be aufweist und zwei jeweils zwei Eckpunkte der sich kreu
zenden Schaltgassen verbindende Quergassen für die Schal
tung L, S des Splitgetriebes aufweist.
Die Erfindung bietet den Vorteil einer sequentiellen
Schaltung eines Getriebes für Fahrzeuge mit hohem Stufen
sprung, bei dem nicht mehr als ein Gang übersprungen werden
soll. Dies gilt nicht nur für die Gänge des Hauptgetriebes,
sondern auch für die gesplitteten Gänge. Die Schaltung
selbst ist von der Gangzahl unabhängig, wobei alle Schalt
funktionen über den Schalthebel erfolgen. Das Splitgetriebe
und das Gruppengetriebe zur Bereichsumschaltung werden au
tomatisch geschaltet; die Schaltlogik wird stark verein
facht.
Ferner wird der Vorteil erzielt, daß die Umschaltung
der Bereichsgruppe schneller erfolgt, da keine Falschbelüf
tung erfolgen muß und da der Schaltvorgang vor Erreichen
der Leergangstellung eingeleitet werden kann; bisher übli
cher Interlock-Anordnungen sind nicht mehr erforderlich.
Die Schaltung ist besonders ergonomisch, da der Wähl
weg mit den beiden Schaltgassen für die Gangwahl vernach
lässigbar klein ist. Mehr als ein Gang kann nicht über
sprungen werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 das erfindungsgemäße Schaltbild für ein 12-
Gang-Getriebe;
Fig. 2 die Schaltfolge für dieses Schaltbild;
Fig. 3 den Schaltablauf bei Hochschaltung und
Fig. 4 den Schaltablauf bei Rückschaltung.
Wie Fig. 1 zeigt, weist das erfindungsgemäße Schalt
bild in X-Form zwei sich kreuzende Schaltgassen 1, 2 für
den Schalthebel auf, wobei der Leergang der Kreuzungsstelle
der beiden Schaltgassen 1, 2 entspricht. Die Eckpunkte des
X sind durch zwei Quergassen für die Schaltung des Splitge
triebes L, S miteinander verbunden, die mit 3, 4 in Fig. 1
bezeichnet sind. Die Stellungen des Wählhebels in den vier
Eckpunkten entsprechen damit den Stellungen 1L, 3L, usw.
(oben links in Fig. 1), 1S, 3S, usw. (oben rechts in
Fig. 1), 2L, 4L, usw. (unten links in Fig. 1) und 2S, 4S,
usw. (unten rechts in Fig. 1).
Die Schaltfolge ist in Fig. 2 dargestellt, aus der
auch ersichtlich ist, daß der Fahrer während der Fahrt
durch leichtes Bewegen des Wählhebels in der entsprechenden
Quergasse 3, 4 prüfen kann, in welcher Richtung er weiter
schalten muß (Schaltgasse 1, 2 oder Quergasse 3, 4).
Fig. 3 zeigt durch die eingezeichneten Pfeile den Weg
des Schalthebels beim Hochschalten im Hauptgetriebe, wel
ches immer von der linken Seite in Fig. 3 ausgeht. Der Fah
rer muß sich beim Schalten in einer der beiden Quergassen
nach rechts hin orientieren.
Ähnliches gilt für die in Fig. 4 durch die Pfeilrich
tungen dargestellte Rückschaltung, wobei sich hier der Fah
rer in den beiden Quergassen 3, 4 von rechts nach links
orientieren muß.
Beim Umschalten in einer der Quergassen 3, 4 wird der
Schalthebel so lange in der aktuellen Schaltstellung ange
federt, bis der Fahrer das Kupplungspedal betätigt, d. h.
gedrückt hat, und der Schaltvorgang erfolgt ist. Danach
wird der Schalthebel in der neuen Schaltstellung angefe
dert.
Ein Überspringen von mehreren Gängen ist nur dann mög
lich, wenn der Fahrer das Kupplungspedal niedergedrückt hat
und wenn die Drehzahlsensoren eine Rückschaltung erlauben.
Dabei müssen nacheinander die Gänge in der richtigen Rei
henfolge geschaltet werden. Die Sperrung eines unerlaubten
Ganges erfolgt dabei in der Quergasse.
Bei Stillstand des Fahrzeugs ist es möglich, von einem
höheren Gang aus durch Betätigung des Schalthebels in Leer
gangstellung (entsprechend dem Kreuzungspunkt der beiden
Schaltgassen 1, 2) durch Niederdrücken des Schalthebels die
Rückwärtsgangstellung Rg zu erreichen. Gegebenenfalls ist
hierzu eine Reset-Taste am Schalthebel vorzusehen, welche
nur bei Stillstand des Fahrzeugs aktiv geschaltet ist. Da
mit kann nach Abbremsung des Fahrzeugs aus einem höheren
Gang sofort in den Rückwärtsgang geschaltet werden.
Es ist vorteilhaft, wenn im Armaturenbrett eine opti
sche Ganganzeige entsprechend der aktuellen Schaltfolge
erfolgt.
1
Schaltgasse
2
Schaltgasse
3
Quergasse
4
Querasse
Rg Rückwärtsgangstellung
Rg Rückwärtsgangstellung
1
L bis
6
L Gangstellung
1
S bis
6
S Gangstellung
Claims (7)
1. Verfahren zur Schaltung eines Getriebes für Fahr
zeuge, das ein mehrgängiges Splitgetriebe und ein Hauptge
triebe aufweist sowie eine Schalteinrichtung mit einem
Schaltgehäuse, in dem Schaltgassen zur Führung des Schalt
hebels angeordnet sind, dadurch gekennzeich
net, daß der Schalthebel zur Schaltung der Gänge im
Getriebe in zwei X-förmig angeordneten Schaltgassen (1, 2)
geführt wird, und zur Schaltung (L, S) des Splitgetriebes
in zwei Quergassen (3, 4) geführt wird, die jeweils zwei
Eckpunkte der X-förmig angeordneten Schaltgassen 1, 2 mit
einander verbinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Umschalten in den Quer
gassen (3, 4) der Schalthebel so lange in der aktuellen
Schaltstellung angefedert bleibt, bis der Fahrer das Kupp
lungspedal betätigt hat und der Schaltvorgang erfolgt ist.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Rückschalten meh
rere Gänge nur dann übersprungen werden können, wenn der
Fahrer das Kupplungspedal niedergedrückt hält und die Dreh
zahlsensoren eine Rückschaltung erlauben, die nacheinander
Gang für Gang erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrung
eines unerlaubten Ganges in einer der Quergassen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Still
stand des Fahrzeugs zum Einlegen des Rückwärtsganges von
einem höheren Gang aus eine Verschiebung des Schalthebels
in Leergangstellung erfolgt und danach durch Niederdrücken
des Schalthebels in der Gasse (1) der Rückwärtsgang er
reicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Einlegen des Rückwärtsganges
eine am Schalthebel vorgesehene Reset-Taste betätigt wird,
die nur bei Stillstand des Fahrzeugs aktiv geschaltet ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgehäuse für den Schalthebel zwei sich kreu
zende X-förmig verlaufende Schaltgassen (1, 2) für die
Schaltung der Gänge im Hauptgetriebe aufweist und zwei je
weils zwei Eckpunkte der sich kreuzenden Schaltgassen ver
bindende Quergassen (3, 4) für die Schaltung (L, S) des
Splitgetriebes aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162390 DE19962390A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zur Schaltung eines Getriebes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162390 DE19962390A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zur Schaltung eines Getriebes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19962390A1 true DE19962390A1 (de) | 2001-06-28 |
Family
ID=7934078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999162390 Withdrawn DE19962390A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zur Schaltung eines Getriebes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19962390A1 (de) |
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- 1999-12-23 DE DE1999162390 patent/DE19962390A1/de not_active Withdrawn
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