DE19961798A1 - Verfahren und Anordnung zur Regelung des Stroms in einer geschalteten Reluktanzmaschine - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Regelung des Stroms in einer geschalteten ReluktanzmaschineInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Anordnung zur Regelung des Strangstroms in den Wicklungen einer Reluktanzmaschine. Geregelt wird mit einem nach der PI-Charakteristik arbeitenden digitalen Regler, der einem Gleichstromsteller pulsweitenmodulierte Impulse vorgibt. Durch eine Vorsteuerung werden strangspannungsabhängige Stellwerte der Stellgröße des Reglers überlagert (Fig. 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anord
nung zur Regelung des Strangstroms in einer geschalteten Re
luktanzmaschine, deren Statorwicklungen pro Phase jeweils mit
einem Gleichstromsteller verbunden sind, der mit einem die Re
gelabweichung zwischen Stromsoll- und gemessenem Stromistwert
verarbeitenden Regler verbunden ist, der den Gleichstromstel
ler mit pulsweitenmodulierten elektrischen Impulsen beauf
schlagt.
Eine Anordnung der vorstehend beschriebenen Art ist bekannt
(US 5754 024 A1). Der Gleichstromsteller pro Phase der bekann
ten Anordnung besteht aus einer ersten Reihenschaltung eines
Schalttransistors mit einer Freilaufdiode und einer zweiten
Reihenschaltung einer Freilaufdiode mit einem Schalttransi
stor. Der Schalttransistor der ersten Reihenschaltung ist mit
dem positiven Pol und der Schalttransistor der zweiten Reihen
schaltung mit dem negativen Pol einer Gleichspannungsquelle
verbunden. Die Freilaufdioden sind in bezug auf die Polarität
der Gleichspannungsquelle in Sperrichtung gepolt. Die Steuer
elektroden der als IGBTs ausgebildeten Schalttransistoren sind
mit einem Pulsweitenmodulator verbunden, der einen ersten an,
einen Taktgenerator angeschlossenen Eingang, einen zweiten, an
einen Komparator angeschlossenen Eingang und einen dritten,
von einem Ein-, Aus-Signal beaufschlagten Eingang aufweist.
Die Phasenwicklung ist in Reihe mit einem Stromsensor zwischen
den Verbindungsstellen der Schalttransistoren mit den Frei
laufdioden angeordnet. Der Komparator wird an einem ersten
Eingang mit einem Stromsollwert und an einem zweiten Eingang
vom Stromistwert des Stromsensors beaufschlagt. Der Stromsoll
wert und das Ein-Signal sowie das Aus-Signal für den Puls
weitenmodulator werden in Abhängigkeit von der mit einem
Sensor gemessenen Rotorposition bestimmt. Der Pulsweiten
modulator startet, wenn die jeweilige Wicklung mit Strom
beaufschlagt werden soll, und stoppt, wenn die Wicklung wieder
stromlos gemacht werden soll.
Zur Regelung des Strangstroms einer Reluktanzmaschine eignet
sich ein Dreipunkteregler mit Hysterese. Der Ausgang des Drei
punktreglers kann drei Zustände einnehmen, denen jeweils ein
Schaltzustand eines Stromrichters bzw. Gleichstromstellers zu
geordnet werden kann. Durch die Zuordnung zu den Schaltzustän
den "Ein, Kurzschluß" und " Aus" des Stromreglers kann der
Strangstrom sowohl im Motor- als auch im Generatorbetrieb bis
hin zum Stillstand geregelt werden, ohne daß der Dreipunktreg
ler umgeschaltet werden muß. Bei gleichen Schaltschwellen des
Dreipunktreglers im Motor- und Generatorbetrieb der Reluktanz
maschine ergibt sich hierbei allerdings im Generatorbetrieb
ein höherer Strommittelwert als im Motorbetrieb. Dieser Effekt
kann durch übereinander geschobene Hystereseschleifen
minimiert werden. Ein Vorteil des Dreipunktreglers mit
Hysterese ist seine einfache Struktur.
Nachteilig ist, daß die vom Dreipunktregler veranlaßte Schalt
frequenz des Stromrichters nicht nur von den Schaltschwellen
sondern auch von der Stromänderungsgeschwindigkeit in der
Wicklung der Maschine abhängt, die wiederum von der Strang
spannung, dem Wicklungswiderstand, dem aktuellen Stromwert,
der rotorpositionsabhängigen Stranginduktivität und der Dreh
zahl abhängt. Unter Beachtung dieser Einflußgrößen müssen die
Schaltschwellen des Dreipunktreglers so gewählt werden, daß
die maximale Schaltfrequenz der Leistungshalbleiter des
Stromrichters nicht überschritten wird. Dadurch ergeben sich
in Betrieb der Reluktanzmaschine Schaltfrequenzen, die weit
unterhalb der maximalen Schaltfrequenz im Hörbereich liegen,
wodurch die Reluktanzmaschine als unangenehm empfundene
Geräusche erzeugt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein flexibel an un
terschiedliche Gegebenheiten bei Reluktanzmaschinen anpaßbares
Verfahren und eine Anordnung zur Regelung des Stroms in
Strangwicklungen einer geschalteten Reluktanzmaschine anzu
geben, wobei von durch Schaltfrequenzen der Stromrichter
ventile verursachte störende Geräusche der Reluktanzmaschine
weitgehend vermieden werden und die Strangströme dynamisch
schnell auf die vorgegebenen Sollwerte eingestellt werden
können.
Das Problem wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebe
nen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Regelabwei
chung aus den Sollwerten und aus durch Abtastung in äquidi
stanten Intervallen erhaltenen Stromistwerten bestimmt wird,
daß aus der Regelabweichung digital nach einer PI-Charakteri
stik eine erste Stellgröße durch lineare Überlagerung eines
Integral-Anteils und eines mit der jeweiligen elektrischen
Winkelposition der Reluktanzmaschine multiplizierten Propor
tionalanteils gebildet wird, und daß der ersten Stellgröße
eine zweite Stellgröße linear überlagert wird, die als Vor
steuerwert durch Multiplikation mit der Drehzahl eines Kenn
werts gebildet wird, der aus einem Kennfeld, das die Ableitung
des Flusses der Reluktanzmaschine nach der elektrischen
Winkelstellung als Funktion der elektrischen Winkelstellung
des Rotors der Reluktanzmaschine und des Strangstroms enthält,
strangstromabhängig und abhängig von der elektrischen Winkel
position des Rotors ausgelesen wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren können die Strangströme auch bei hohen Drehzahlen
und bei hohen Frequenzen für die Pulsweitenmodulation sowie
schnellen Änderungen der induzierten Strangspannung gut ausge
regelt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß in
einer Tabelle Kennwerte als Funktion der elektrischen Rotor
winkelpositionen gespeichert sind, daß die Kennwerte aus einem
Datensatz mit den magnetischen Flußwerten der Reluktanzma
schine als Funktion der elektrischen Rotorwinkelposition und
der Strangströme durch Ableitung der Flußwerte nach den Rotor
winkelpositionen, durch Division mit einem für den Übergang in
den gesättigten magnetischen Zustand typischen Sättigungsstrom
und Bildung der Mittelwerte für die jeweilige Rotorwinkel
position bestimmt sind und daß der Vorsteuerwert durch
Multiplikation des jeweils in Abhängigkeit von der gemessenen
Rotorwinkelposition und dem Strangstrom ausgelesenen Kennwerts
mit der Drehzahl und dem Strangstrom gebildet wird. Bei dieser
Ausführungsform wird für die Speicherung der Kennwerte relativ
wenig Speicherkapazität benötigt. Die näherungsweise Bestim
mung des rotatorischen Spannungswerts für die Vorsteuerung
wirkt sich nicht nachteilig aus, da der Regler kleinere Soll-
Ist-Abweichung schnell ausregeln kann.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird die Regelab
weichung nach folgender Gleichung e(k) = w(k) - x(k) zum
Zeitpunkt tK = k.TA berechnet, worin mit e die Regelab
weichung, mit x der Stromistwert, mit w der Sollwert, mit tK
der Zeitpunkt, mit k die Anzahl des Abtastintervalle und mit TA
die Abtastzeit bezeichnet sind, und nach folgender Gleichung
mit der Regelabweichung die Stellgröße berechnet:
y(k) = Kp.e(k) + yI(k - 1) + KI.e(k - 1), worin mit y(k) die Stellgröße, mit Kp die proportionale Verstärkung, mit yI der Integral-Anteil der Stellgröße, mit KI das Produkt aus proportionaler Verstärkung mit dem Quotienten aus der Ab tastzeit und der Nachstellzeit des Reglers und mit e(k) die Regelabweichung bezeichnet sind. Mit dem vorstehend beschrie benen Verfahren läßt sich die Stellgröße in relativ kurzer Zeit aus der Regelabweichung bestimmen. Die Rechenzeit des Reglers wird somit sehr kurz. Unter Rechenzeit ist hierbei die Zeit zu verstehen, die vom Einlesen des Istwerts über einen A/D-Umsetzer bis zu dem Zeitpunkt vergeht, an dem das Stell signal den Stromrichter beaufschlagt.
y(k) = Kp.e(k) + yI(k - 1) + KI.e(k - 1), worin mit y(k) die Stellgröße, mit Kp die proportionale Verstärkung, mit yI der Integral-Anteil der Stellgröße, mit KI das Produkt aus proportionaler Verstärkung mit dem Quotienten aus der Ab tastzeit und der Nachstellzeit des Reglers und mit e(k) die Regelabweichung bezeichnet sind. Mit dem vorstehend beschrie benen Verfahren läßt sich die Stellgröße in relativ kurzer Zeit aus der Regelabweichung bestimmen. Die Rechenzeit des Reglers wird somit sehr kurz. Unter Rechenzeit ist hierbei die Zeit zu verstehen, die vom Einlesen des Istwerts über einen A/D-Umsetzer bis zu dem Zeitpunkt vergeht, an dem das Stell signal den Stromrichter beaufschlagt.
Insbesondere werden einerseits die Nachstellzeit der PI-
Regelung auf die Zeitkonstante der Strangwicklung der Re
luktanzmaschine und andererseits der Faktor des Integral-
Anteils nach folgender Beziehung eingestellt:
worin mit KI der Faktor des Integral-Anteils, mit TA das Ab
tastintervall, mit KS die Streckenzeitkonstante der Regel
strecke und mit Tt die Totzeit der Regelung bezeichnet sind,
während der Verstärkungsfaktor
nach folgender Beziehung:
rotorpositionsabhängig nachgeführt wird, worin mit Kp(γ) der
Verstärkungsfaktor, mit T1(γ) die strom- und rotorpositionsab
hängige Zeitkonstante der Strangwicklung, mit KS die Strecken
zeitkonstante und mit Tt die Totzeit der Regelung bezeichnet
sind. Mit einer derartigen Einstellung wird ein gutes Zeitver
halten des Regelkreises erreicht.
Geschaltete Reluktanzmaschinen haben eine strom- und
rotorpositionsabhängige Zeitkonstante für die gilt:
worin mit T1 die Zeitkonstante, mit Ψ der magnetische Fluß, mit
y die Rotorposition, mit i der Strangstrom und mit R der
ohmsche Widerstand der Strangwicklung bezeichnet sind.
Besonders günstig ist es, wenn die Zeitkonstante T1(γ) der
Strangwicklung für die q-Stellung und die d-Stellung des Ro
tors nach folgenden Beziehungen ermittelten Werten:
und für Zwischenstellungen des Rotors zwischen q-Stellung und
d-Stellung mit dem Produkt aus der elektrischen Winkelposition
des Rotors und dem Verhältnis von
bestimmt werden, worin T1q die Zeitkonstante der Strangwicklung
in q-Stellung des Rotors, T1d die Zeitkonstante der Strangwick
lung in d Stellung des Rotors, Ψ(γq, imax) der magnetische Fluß
der Reluktanzmaschine in q-Stellung des Rotors bei dem
maximalen Strom in Betrieb der Reluktanzmaschine und R der Wi
derstand der Strangwicklung und Ψ(γd, imax) der magnetische
Fluß der Reluktanzmaschine in d-Stellung des Rotors bei maxi
malen Strom sind, bei dem die Reluktanzmaschine betrieben
werden soll. Mit diesem Verfahren kann die Zeitkonstante der
Strangwicklung mit hinreichender Genauigkeit und kurzer
Rechenzeit bestimmt werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird jeweils
beim Erreichen eines Einschaltwinkels für den Strangstrom ein
Startimpuls nach folgender Beziehung durch den Stromrichter
eingestellt:
worin mit PWMstart das Startsignal, mit n die gemessene Drehzahl,
mit nmax die Maximaldrehzahl, mit Imax der Maximalstrom des An
triebs, mit iw der eingestellt Sollstrom und mit PWM100% der
Pulsweitenimpuls für Vollsteuerung bezeichnet sind. Mit diesem
Startwert werden der Abtasttakt der Regelung und das Ein- und
Ausschalten der Stränge so zusammengeführt, daß keine Winkel
fehler durch das asynchrone Verhältnis zwischen Abtasttakt und
von der Drehzahl abhängigem Schalten der Wicklungsstränge ent
stehen. Außerdem wird die Reaktionszeit der Regelung mini
miert. Weiterhin wird hierdurch ein unstetiger Übergang von
gepulsten Betrieb der Reluktanzmaschine in den Blockbetrieb
vermieden.
Bei einer Anordnung zur Regelung des Strangstroms in einer ge
schalteten Reluktanzmaschine, deren Statorwicklungen pro Phase
jeweils mit einem Gleichstromsteller verbunden sind, der mit
einem die Regelabweichung zwischen Stromsoll- und gemessenen
Stromistwert verarbeitenden Regler verbunden ist, der dem
Gleichstromsteller mit pulsweitenmodulierten elektrischen Im
pulsen beaufschlagt, wird das Problem erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Regler einen Mikrocontroller aufweist, dem
eingangsseitig Stromsollwerte und Stromistwerte über einen
A/D-Umsetzer sowie von einen Drehpositionssensor des Reluk
tanzmaschinenrotors erzeugte Rotorpositionssignale zuführbar
sind, daß im Regler ein Programm zur Berechnung der Regelab
weichung und der Stellgröße nach einer PI-Charakteristik ge
speichert ist, daß das Programm einen Teil zur getrennten Be
rechnung des Proportional- und des I-Anteils gemäß der PI-Cha
rakteristik aufweist, daß die Proportional- und I-Anteile ein
ander überlagert werden, daß eine Konstante zur Berechnung des
I-Anteils als Quotient aus einem gleichbleibenden Abtastinter
vall und dem Produkt aus doppelter Steckenverstärkung der Re
gelstrecke und der Totzeit des Regler gespeichert ist, daß für
die Bestimmung des Verstärkungsfaktors in einem Speicher Werte
der Zeitkonstanten der Strangwicklung rotorpositionsabhängig
und gespeichert sind, und daß weiterhin für die Bestimmung von
durch Multiplikation der Rotordrehzahl mit Kennwerten zu bil
denden Vorsteuerwerten, die der Stellgöße am Ausgang des
Reglers überlagert werden, ein Kennfeld, das die Ableitung des
magnetischen Flusses der Reluktanzmaschine nach der elektri
schen Winkelposition als Funktion der elektrischen Rotorwin
kelposition und des Strangstroms enthält, strangstromabhängig
und rotorwinkelpositionsabhängig gespeichert ist.
Eine wesentliche Einsparung an Speicherplatz ergibt sich, wenn
das Kennfeld aus einer Reihe von Kennwerten besteht, die auf
folgende Weise bestimmt worden sind: Ableitung der magneti
schen Flußwerte der Reluktanzmaschine als Funktion der elek
trischen Rotorwinkelposition und der Strangströme nach der
Rotorwinkelposition. Division der abgeleiteten Werte durch
einen für den Übergang in den gesättigten magnetischen Zustand
typischen Sättigungsstrom. Bildung der Mittelwerte für die
jeweilige Rotorposition.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in einer Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus
dem sich weitere Einzelheiten Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Regelung des
Strangstroms in einer geschalteten Reluktanzmaschine,
Fig. 2 ein Strukturbild des Regelkreises für die Regelung
des Strangstroms,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm von pulsweitenmodulierten Impulsen
mit verschiedenen Tastverhältnissen,
Fig. 4 nähere Einzelheiten des in Fig. 2 dargestellten
Strukturbilds,
Fig. 5 für eine Reluktanzmaschine typische Kennlinien des
Flusses in Abhängigkeit vom Strangstrom mit der Ro
tordrehstellung als Parameter,
Fig. 6 genäherte Kennlinien des Flusses in Abhängigkeit vom
Strangstrom für eine Reluktanzmaschine,
Fig. 7 der näherungsweise Verlauf der Zeitkonstante der
Reluktanzmaschine in Abhängigkeit von der Rotordreh
stellung,
Fig. 8 eine für eine Reluktanzmaschine typische Kennlinie
des magnetischen Flusses in Abhängigkeit der Rotor
drehstellung bei konstanten Strangstrom,
Fig. 9 die partielle Ableitung der Kennlinie gemäß Fig. 8
nach der Rotordrehstellung für einen konstanten
Strangstrom.
Eine Anordnung zur Regelung des Strangstroms in einer geschal
teten Reluktanzmaschine weist eine in Fig. 1 mit 1 bezeichnete
Regel- und Steueranordnung auf, der an einem nicht näher be
zeichneten Eingang Stromsollwerte zugeführt werden, die in der
Anordnung 1 auch gespeichert oder als Führungsgröße vorgesehen
werden. Die Regel- und Steueranordnung 1 erzeugt Ansteuersi
gnale für einen Strom- bzw. Wechselrichter 2, der zwei, je aus
der Reihenschaltung eines kontaktlosen Schalters 3, 4 und
einer Freilaufdiode 5, 6 bestehende Schaltungshälften auf
weist, wobei der Schalter 3 und die Diode 6 an den positiven
Pol 7 und der Schalter 3 und die Diode 4 an den negativen Pol
8 einer Gleichspannungsquelle angeschlossen sind. An die ge
einsame Verbindungsstelle zwischen dem Schalter 3 und der
Diode 5 sowie dem Schalter 4 und der Diode 6 ist die Reihen
schaltung aus einer Strangwicklung 9 der Reluktanzmaschine und
einem Stromsensor angeschlossen. Der Strom- bzw. Wechselrich
ter 2 ist ein Gleichstromsteller, dessen Schalter insbesondere
IGBTs sind.
Die Reluktanzmaschine kann mehre Phasen haben von denen Fig. 1
nur eine dargestellt ist. Die Anzahl der Gleichstromsteller
entspricht der Anzahl der Phasen- bzw. Strangwicklungen.
Dem Rotor 1 der Reluktanzmaschine ist ein Drehpositionssensor
12 zugeordnet, der in Abhängigkeit von der jeweiligen Drehwin
kelposition des Rotors 1 entsprechende Signale an die Regel-
und Steueranordnung 1 abgibt. Die Drehwinkelposition kann in
Absolutwerten kodiert sein, so daß keine Umformung in eine
digitale Größe notwendig ist. Mit dem Drehstellungssensor 12
kann auch die Winkelgeschwindigkeit gemessen werden.
In Fig. 2 ist das Strukturbild des Regelkreises dargestellt.
Der Strom- bzw. Wechselrichter 2 ist das Stellglied. Der
Stromsensor 10 ist das Meßglied. Die Strangwicklung 9 mit
ihrer Induktivität und dem ohmschen Widerstand bildet die Re
gelstrecke. Die Regel- und Steueranordnung 1 enthält einen
Regler 13 und eine Vorsteueranordnung 14.
Mit dem Regler 13 soll über das Stellglied eine Spannung an
die Strangwicklung 9 angelegt werden, die so groß ist, daß der
Strom in der Strangwicklung 9 der Reluktanzmaschine dem Soll
wert entspricht, der in Fig. 2 mit w(k) bezeichnet ist. Der
Regler 13 ist als digitaler Regler ausgebildet, d. h. er ent
hält einen Mikrocontroller, der nicht näher dargestellt ist.
Da der Strom- bzw. Wechselrichter 2 kontaktlose Schalter
aufweist, die zur Vermeidung von Verlustleistung in Schalter
betrieb arbeiten, wird aus der vorgegebenen Gleichspannung Ud
eine gepulste Spannung für die Strangwicklung 9 erzeugt. Aus
der Gleichspannung werden pulsweitenmodulierte Impulse er
zeugt. Hierfür wird eine Pulsweitenmodulationseinheit (auch
PWM genannt) verwendet, die insbesondere im Mikrocontroller
integriert ist. Es wird durch ein Programm die konstante Peri
odendauer eingestellt und durch ein Register die Pulsweite
vorgegeben.
Die Fig. 3 zeigt für die Periode TPWM die Impulse für die Tast
verhältnisse 10%, 50% und 90%. Der an der Strangwicklung 9
anliegende Mittelwert der Spannung kann zwischen 0 und 100%
oder zwischen +100% und -100% der Gleichspannung Ud vari
iert werden, wenn die Durchlaßspannung der Halbleitschalter
vernachlässigt wird. Die Variation im Bereich +100% und
-100% ist in der Patentanmeldung 199 43 542.1 der Anmelderin
eingehend beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
Der Stellbereich des Reglers ist hierbei so ausgelegt, daß der
Regelung Werte zwischen +100% und -100% annehmen kann.
Wenn der Reglerausgang negativ ist, was auftritt bei einer
Sollwertüberschreitung, wird durch eine Logik veranlaßt, daß
die PWM zwischen den beiden Schaltzuständen "Aus" und "Kurz
schluß" hin und her schaltet, um den Strangstrom zu verringern
(Mode "0" = Strom abbauen). Bei positivem Reglerausgang, wenn
der Stromsollwert unterschritten wird, bewirkt die Steuer
logik, daß die PWM zwischen "Ein" und "Kurzschluß" hin und her
schaltet, um den Strangstrom zu erhöhen (Mode "1" = Strom
aufbauen).
Der Bereich -100% bis 0 wird in einem PWM-Wert von 0 bis
+100% und der Bereich zwischen 0 und +100% ebenfalls einen
PWM-Wert zwischen 0 und +100% umgerechnet.
Das entspricht im Mode "0" (Strom abbauen) einer Strangspannung
von -Ud bis 0 und im Mode "1" (Strom aufbauen) einer Strang
spannung von = bis +Ud. Auf dieser Weise steuert der Strom
regler selbständig den Modus und es entsteht keine Unstetig
keitsstelle zwischen den beiden Betriebsarten "Strom aufbauen"
und "Strom abbauen".
Die Streckenverstärkung des in Fig. 2 dargestellten Regelkrei-
ses ist KS = KStelle.KMot.Kmeß,
wobei mit KS die gesamte Steckenverstärkung mit Kmot die Ver stärkung der Strangwicklung und mit Kmeß die Verstärkung der Meßeinrichtung bezeichnet sind.
wobei mit KS die gesamte Steckenverstärkung mit Kmot die Ver stärkung der Strangwicklung und mit Kmeß die Verstärkung der Meßeinrichtung bezeichnet sind.
Für die Bestimmung der Verstärkung des Stellglieds KStell wird
der Zahlenwert, der in das Register für 100%-Pulsweitenmodu
lation eingetragen werden muß, in Bezug zur Gleichspannung Ud
wie folgt gesetzt:
Die Verstärkung der Strangwicklung 9 ist durch deren ohmschen
Widerstand R bestimmt. Deshalb ist
Dieser Wert gibt an, welcher Strom sich bei einer bestimmten
angelegten (Gleich-) Spannung im Stillstand der Reluktanz
maschine einstellen würde.
Der Stromsensor 9 führt dem digitalen Regler 13 die Istwerte
über einen A/D-Umsetzer (ADC) zu. Für die Bestimmung der Ver
stärkung der Meßeinrichtung gilt dann:
d. h. das Verhältnis maximaler Ausgangswert des ADC zum maxi
malen Strom in der Reluktanzmaschine.
Der digitale Regler 13 arbeitet aufgrund des Mikrocontrollers
als Abtastregler, wobei vorzugsweise äquidistante Abtastinter
valle TA verwendet werden. Das Abtastintervall hat großen Ein
fluß auf das dynamische Verhalten der Regelung.
Der digitale Regler 13 arbeitet nach einer PI (Proportional-
Integral)-Charakteristik und benötigt für die Zeit vom Ein
lesen der Stromistwerte über den A/D-Umsetzer bis zum Zeit
punkt, an den die Pulsweitenmodulationseinheit mit dem jeweils
neu bestimmten Pulsweitenwert arbeitet, die sog. Rechenzeit
TR.
Zu dieser Rechenzeit TR wird der statische Mittelwert der Ab
tastzeit addiert. Hieraus ergibt sich die Totzeit Tt des Reg
lers 13:
Tt = TR + TA/2
Eine Störgröße kann im Zeitraum von unmittelbar nach bis un
mittelbar vor der Abtastung durch den A/D-Umsetzer auftreten.
Die kleinste wirksame Rechenzeit ist aber die Periode der
Pulsweitenmodulation, da ein neuer PWM-Wert erst beim Start
einer neuen Periode von der PWM-Einheit übernommen wird.
Die Fig. 7 zeigt die Struktur des PI-Reglers 13 innerhalb der
Steuer- und Regelanordnung 1. Es ist ein P-Glied 15 mit der
Verstärkung P- und ein I-Glied mit der Nachstellzeit Tn/Kp
vorhanden.
Der I-Anteil wird durch die Konstante
bestimmt, wobei TA die Abtastzeit ist.
Zum jeweiligen Zeitpunkt tK = k.TA wird mit der Regel- und
Steueranordnung 1 die Regelabweichung e(k), ausgehend vom
Sollwert w(k) und dem Istwert des Stroms x(k), die
Regelabweichung e(k) wie folgt berechnet,
e(k) = w(k) - x(k).
Der P-Anteil yp(k) wird aus der Regelabweichung e(k) wie
folgt bestimmt:
yp(k) = Kp.e(k-1)
Der I-Anteil
wird getrennt vom P-Anteil bestimmt. P- und I-Anteil werden
aufaddiert, so daß sich ergibt: y(k) = yp(k) + yt(k).
Um den Rechenaufwand zu reduzieren werden nur die Änderungen
Δy (K) gegenüber den vorherigen Wert y(k - 1) berechnet und
zu diesem aufaddiert:
y(k) = y(k - 1) + ΔY(k)
Für die P- und I-Anteile ergeben sich:
Δyp(k) = Kp[e(k) - e(k - 1)]
und
Δyl(k) = Kle(k - 1)
Die zusammengefaßten Anteile yp(k) und yl(k) sind:
yp(k) = Kp.e(k)
und
yl(k) = yl(k - 1) + KI.e(k - 1)
Da bei der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise immer nur
die Abweichung und der I-Anteil, der im vorherigen Abtastin
tervall bestimmt wurde, gespeichert werden muß, ergibt sich
eine kurze Rechenzeit.
Bei der geschalteten Reluktanzmaschine ist die elektrische
Zeitkonstante der einzelnen Phasenwicklungen stark von der Ro
tordrehstellung γ und vom Strangstrom i abhängig. Damit ergibt
sich eine strom- und positionsabhängige Zeitkonstante T1(γ, i),
die aus Kennlinie des Flusses in Abhängigkeit vom Strom
bestimmt wird, d. h.
Die Zeitkonstante T1(γ, i) kann als Kennfeld abgelegt und bei
jedem Regelzyklus ausgelesen werden.
Eine typische Kennlinie des Flusses Ψ einer Reluktanzmaschine
in Abhängigkeit vom Strangstrom i mit der Drehposition γ des
Rotors als Parameter ist in Fig. 5 dargestellt. Die Stromän
derungsgeschwindigkeit wird aus der Steigung einer Geraden
durch den Vorsprung und dem momentanen Arbeitspunkt in der Ψ-
i-Kennlinie bestimmt. Es hat sich gezeigt, daß eine näherungs
weise Bestimmung der Zeitkonstante auf die nachstehend be
schriebene zu guten Regeleigenschaften führt:
Bei einer geschalteten Reluktanzmaschine ändert sich der ma
gnetische Widerstand in Abhängigkeit von der Drehstellung des
Rotors. Der kleinste Wert ist erreicht, wenn ein Rotorzahn
einen stromerregten Statorzahn gegenübersteht. Dies Stellung
wird als Längsfeld- oder d-Stellung bezeichnet. Wenn die Mitte
der Rotornut einen stromerregten Statorzahn gegenübersteht,
ist der magnetische Widerstand am größten. Diese Stellung wird
als Querfeld- oder q-Stellung bezeichnet. Die Stranginduktivi
tät L ändert sich reziprok zum magnetischen Widerstand. Es
kann für die Stranginduktivität und damit für die Zeitkon
stante ein idealisierter Verlauf über der Rotordrehstellung γ
angenommen. Für die Zeitkonstante T1 ist dieser Verlauf in Fig.
7 dargestellt. Die Zeitkonstante T1 für die q-Stellung und dem
maximalen Strom, bei dem die geschaltete Reluktanzmaschine be
trieben werden soll, ergibt sich zu:
für die Zeitkonstante in d-Stellung gilt:
Die Zwischenwerte der Zeitkonstanten zwischen T1q und T1d werden
durch eine Gerade bestimmt, die durch die beiden Punkte T1q und
T1d verläuft. Die Fig. 7 zeigt den Verlauf der Zeitkonstanten
für den Motor- und Generatorbetrieb der Reluktanzmaschine.
Es ergeben sich gute Ergebnisse, weil der Regler 13 nur beim
Einschalten eines Stranges mit einem Sollwertsprung beauf
schlagt wird. Das ist für den Motorbetrieb in der Nähe der q-
Stellung und im Generatorbetrieb in der Nähe der d-Stellung
der Fall. Für alle anderen Rotorpositionen muß der Strom in
der Regel nur auf den konstanten Istwert geregelt werden. Der
Strom kann aber auch als Führungsgröße vorgegeben werden.
Die Nachstellzeit Tn des Reglers 13 wird gleich der Zeitkon
stante der Regelstrecke gesetzt. Es ergibt sich damit eine von
der Rotordrehstellungsabhängige Nachstellzeit:
Tn(γ) = T1(γ)
Die Regelung wird nach dem Betragsoptimum eingestellt. Hier
nach berechnet sich der Verstärkungsfaktor des Reglers 13 zu
da Tt die Summe der kleinsten Zeitkonstanten ist und keine
weiteren Zeitkonstanten im Regelkreis vorhanden sind.
Für den I-Anteil des Reglers 13 gilt:
KI ist somit unabhängig von der Rotorposition. Der Strangstrom
regler hat daher einen konstanten I-Anteil und einen P-Anteil,
der adaptiv (abhängig von der Rotorposition) nachgeführt wird.
Fig. 4 zeigt diese Regelstruktur.
Die in der Strangwicklung 9 induzierte Strangspannung hängt
von der Rotordrehstellung 8, dem Strangstrom i und der Winkel
geschwindigkeit ω ab. Der rotatorische Anteil der induzierten
Strangspannung urot(γ, i) ist:
Die induzierte Spannung ist im Bereich der q-Stellung 0, nimmt
erst langsam zu und steigt ab einem bestimmten elektrischen
Rotorwinkel sehr steil an, um dann auf einem Platz an zu ver
weilen. Dieses Verhalten läßt sich an Hand der Fig. 8 erklä
ren. Um zu verhindern, daß während der endlichen Abtastzeit
durch steile Verläufe der induzierten Spannungen der Strang
strom unerwünschte Werte annimmt, wird der Stellgröße am Aus
gang des Reglers 13 eine Vorsteuergröße überlagert, die dem
aktuellen Wert der induzierten Spannung in Strang 9 entspricht
und daher von γ, i und ω abhängig gemacht wird.
Der Vorsteuerwert kann aus einem Kennfeld
das für die jeweilige Reluktanzmaschine bestimmt und gespei
chert ist, abhängig von aktuellen Strangstrom ausgelesen, mit
der Drehzahl bzw. Winkelgeschwindigkeit multipliziert und dem
Ausgang des Reglers 13 addiert werden.
Es hat sich allerdings gezeigt, daß es nicht erforderlich ist,
die induzierte Spannung exakt zu bestimmten, da der Regler 13
kleinere Soll-Ist-Abweichungen gut ausregelt. Die Vorsteuer
werte können daher auf einfachere Weise bestimmt werden.
Es wird angenommen, daß im ungesättigten Bereich der Ψ-i-Kenn
linien, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, die partielle Ab
leitung
für beliebige Rotorwinkel linear mit dem Strangstrom zusammen
hängt. In Fig. 6 ist dieser lineare Verlauf dargestellt. Im
Bereich der Sättigung werden die Ψ-i-Kennlinien als parallel
verlaufenden Geraden angenommen, die ebenfalls in Fig. 6 dar
gestellt sind. Deshalb kann das Kennfeld δΨ(y,i) auf einen
Verlauf
reduziert werden.
Im linearen Bereich ergibt sich dann die induzierte Spannung
zu:
Im gesättigten Bereich für Ströme oberhalb Isatt gilt:
Zur Bestimmung des Verlaufs von
werden für alle im Ψ(γ,i)-Datensatz enthaltenen Strangstrom
werte die
Verläufe gebildet,
durch den auf ISatt begrenzten Strangstrom dividiert und gemit
telt. Der resultierende Verlauf wird für die Berechnung der
induzierten Spannung herangezogen.
Ein für eine Reluktanzmaschine typischer Verlauf von
ist in Fig. 9 dargestellt. Eine solche Kennlinie wird für die
jeweilige Reluktanzmaschine in einer eindimensionalen Tabelle
gespeichert, was in Fig. 4 durch den mit Vorsteuerung Behr
zeichneten Block dargestellt ist. In Abhängigkeit vom Strang
strom und von der Rotordrehstellung wird ein entsprechender
Wert aus der Tabelle ausgelesen und mit der Drehzahl bzw. Win
kelgeschwindigkeit multipliziert und als Vorsteuerwert dem
Reglerausgang hinzugefügt. Der Wert für die Sättigungsgrenze
Isatt wird in den Bereich der stärksten Krümmung der Ψ-i-
Kennlinie für die d-Stellung gesetzt.
Alle Strangstromregler und Pulsweitenmodulationseinheiten ar
beiten zweckmäßigerweise mit einer gemeinsamen Zeitbasis syn
chron.
Das Ein- und Ausschalten der einzelnen Stränge muß in Abhän
gigkeit von der aktuellen Rotorposition und dem Ein- bzw. Aus
schaltwinkel erfolgen. Durch die variable Drehzahl der GRM ist
dieses Schalten der Stränge vollkommen asynchron zum Takt.
Um zu vermeiden, daß beim Erreichen des Einschaltwinkels der
Reglerzyklus gerade abgearbeitet wurde und somit erst nach der
nächsten Abtastzeit TA wieder in neuer PWM-Wert berechnet wird,
wird ein gezielt an den momentanen Betriebspunkt des Antriebs
angepaßter Startwert vorgesehen, der schon bei Erreichen des
Ausschaltwinkels in das PWM-Register eingetragen wird. Der
PWM-Ausgang des Mikrokontrollers wird dann inaktiv geschaltet
werden, so daß sich die eingestellte Pulsbreite noch nicht
auswirkt. Dies wird durch einen programmierbaren Logikbaustein
(PLD) gewährleistet. Dieser führt dann praktisch die beiden
asynchronen Vorgänge (Abtasttakt des Reglers und Ein- bzw.
Ausschalter der Stränge) zusammen.
Ein weiterer Vorteil dieses Startwertes für die PWM ist, daß
die Reaktionszeit des Reglers beim Einschalten eines Stranges
minimiert wird.
Ein weiterer Grund, der für die Verwendung eines PWM-Startwer
tes spricht, ist der Übergang vom gepulsten Betrieb der GRM in
den Blockbetrieb. Im gepulsten Betrieb muß der Regler als be
grenzendes Element des Strangstroms eingreifen. Im Blockbe
trieb jedoch muß der Reglerausgang ab den Einschaltwinkel zu
100% ausgesteuert sein, um die volle Zwischenkreisspannung
für den Strang zur Verfügung zu stellen. Nur so kann die GRM
optimal ausgenutzt werden. Dieser Übergang geschieht nicht
schlagartig, sondern ist abhängig von der Drehzahl und dem
Stromsollwert.
Es ist daher sinnvoll, keinen konstanten Startwert für die PWM
zu gebrauchen, sondern eine Abhängigkeit von der Drehzahl und
vom Stromsollwert herzustellen. Eine Möglichkeit hierfür lau
tet:
Dabei ist nmax die Maximaldrehzahl und Imax der Maximalstrom des
Antriebs, iw ist der eingestellte Sollstrom und PWM100% der PWM-
Wert für Vollaussteuerung.
Der in Fig. 1 dargestellte Gleichstromsteller arbeitet im
Zweiquadrantenbetrieb.
Für den Betrieb einer dreisträngigen GRM sind drei dieser
Gleichstromsteller notwendig und entsprechend drei identische
Stromregler, die unabhängig voneinander sind.
Durch diese Topologie ist die Stromrichtung im Strang unipolar
vorgegeben, was aber den Betriebsbereich der GRM nicht ein
schränkt, da die Drehmomentbildung unabhängig von der Strom
richtung ist. Mit dieser Bauform des Stromrichters können vier
Schaltzustände realisiert werden.
Wenn beide Schalter 3 und 4 eingeschaltet sind (Schaltzustand:
Ein), liegt die positive Versorgungsspannung +Ud am Strang an,
wodurch der Strangstrom ansteigt. Es wird Energie aus Span
nungsquelle entnommen. Wenn ein Schalter 3 oder 4 geöffnet und
der jeweils andere Schalter geschlossen ist (Schaltzustand:
Kurzschluß), dann fließt der Strangstrom über die entspre
chende Diode 6 bzw. 4. Der Strang ist somit kurzgeschlossen
und die Strangspannung beträgt bei Vernachlässigung der Durch
laßspannung der Schalter OV. Es findet kein Energieaustausch
mit der Quelle statt. Wenn beide Schalter geöffnet sind
(Schaltzustand: Aus), fließt der Strangstrom über beide Dioden
was eine Strangspannung von -Ud bedeutet. Es wird Energie in
die Quelle zurück gespeist.
Das erfindungsgemäße Regelverfahren läßt sich prinzipiell auch
mit anderen Stromrichtertopologien realisieren.
Claims (10)
1. Verfahren zur Regelung des Strangstroms in einer
geschalteten Reluktanzmaschine, deren Statorwicklungen pro
Phase jeweils mit einem Gleichstromsteller verbunden sind,
der mit einem die Regelabweichung zwischen Stromsoll- und
gemessenen Stromistwert verarbeitenden Regler verbunden
ist, der den Gleichstromsteller mit pulsweitenmodulierten
elektrischen Impulsen beaufschlagt, dadurch gekennzeich
net, daß die Regelabweichung aus den Sollwerten und aus
durch Abtastung in äquidistanten Intervallen erhaltenen
Stromistwerten bestimmt wird, daß aus der Regelabweichung
digital nach einer Proportional-Integral-Charakteristik
eine erste Stellgröße durch lineare Überlagerung eines In
tegral-Anteils und eines mit der jeweiligen elektrischen
Winkelposition des Reluktanzmaschinenrotors multiplizier
ten Proportionalanteils gebildet wird, und daß der ersten
Stellgröße eine zweite Stellgröße linear überlagert wird,
die als Vorsteuerwert durch Multiplikation mit der Rotor
drehzahl eines Kennwerts gebildet wird, der aus einem
Kennfeld, das die Ableitung des magnetischen Flusses der
Reluktanzmaschine nach der elektrischen Winkelposition als
Funktion der elektrischen Winkelstellung des Rotors und
als Funktion des Strangstroms enthält, strangstromabhängig
und von der elektrischen Winkelposition abhängig
ausgelesen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Tabelle Kennwerte als Funktion der elektrischen Ro
torwinkelpositionen gespeichert sind, daß die Kennwerte
aus einem Datensatz mit den magnetischen Flußwerten der
Reluktanzmaschine als Funktion der elektrischen Rotor
winkelposition und der Strangströme durch Ableitung der
Flußwerte nach dem Rotorwinkel, durch Division mit einem
für den Übergang in den gesättigten magnetischen Zustand
typischen Sättigungsstrom und Bildung der Mittelwerte für
die jeweilige Rotorposition bestimmt sind, und daß der
Vorsteuerwert durch Multiplikation des in Abhängigkeit von
der gemessenen elektrischen Rotorwinkelposition ausge
lesenen Kennwerts mit der Drehzahl und dem Strangstrom
gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelabweichung nach folgender Gleichung:
e(k) e(k) - w(k) - x(k)
zum Zeitpunkt tK = k.TA berechnet wird, worin mit e(k) die Regelabweichung, mit w(k) der Stromsollwert, mit x (k) der Stromistwert, mit tK der Zeitpunkt und mit k die Zahl der Abtastintervalle und mit TA die Abtastzeit be zeichnet sind, und daß nach folgender Gleichung die Stell größe berechnet wird:
y(k) = Kp.e(k) + yI(k - 1) + KI.e(k - 1)
worin mit y(k) die Stellgröße, mit Kp die proportionale Verstärkung, mit yI der Integral-Anteil der Stellgröße, mit KI das Produkt aus proportionaler Verstärkung mit dem Quotienten aus der Abtastzeit und der Nachstellzeit der Regelung und mit e die Regelabweichung bezeichnet sind.
e(k) e(k) - w(k) - x(k)
zum Zeitpunkt tK = k.TA berechnet wird, worin mit e(k) die Regelabweichung, mit w(k) der Stromsollwert, mit x (k) der Stromistwert, mit tK der Zeitpunkt und mit k die Zahl der Abtastintervalle und mit TA die Abtastzeit be zeichnet sind, und daß nach folgender Gleichung die Stell größe berechnet wird:
y(k) = Kp.e(k) + yI(k - 1) + KI.e(k - 1)
worin mit y(k) die Stellgröße, mit Kp die proportionale Verstärkung, mit yI der Integral-Anteil der Stellgröße, mit KI das Produkt aus proportionaler Verstärkung mit dem Quotienten aus der Abtastzeit und der Nachstellzeit der Regelung und mit e die Regelabweichung bezeichnet sind.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellzeit der PI-
Regelung einerseits auf die Zeitkonstante der Strangwick
lung der Reluktanzmaschine und der Faktor des Integral-An
teils andererseits nach folgender Beziehung eingestellt
werden:
worin mit KI der Faktor des Integral-Anteils, mit TA das Abtastintervall, mit KS die Streckenzeitkostante der Re gelstrecke und mit Tt die Totzeit der Regelung bezeichnet sind, während der Verstärkungsfaktor nach folgender Bezie hung:
rotorpositionsabhängig nachgeführt wird, worin mit Kp(γ) der Verstärkungsfaktor, mit T1(γ) die strom- und rotorpo sitionsabhängige Zeitkonstante der Strangwicklung, mit KS die Streckenzeitkostante und mit Tt die Totzeit der Rege lung bezeichnet sind.
worin mit KI der Faktor des Integral-Anteils, mit TA das Abtastintervall, mit KS die Streckenzeitkostante der Re gelstrecke und mit Tt die Totzeit der Regelung bezeichnet sind, während der Verstärkungsfaktor nach folgender Bezie hung:
rotorpositionsabhängig nachgeführt wird, worin mit Kp(γ) der Verstärkungsfaktor, mit T1(γ) die strom- und rotorpo sitionsabhängige Zeitkonstante der Strangwicklung, mit KS die Streckenzeitkostante und mit Tt die Totzeit der Rege lung bezeichnet sind.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante der
geschalteten Reluktanzmaschine nach folgender Gleichung
bestimmt wird:
worin mit T1 die Zeitkonstante, mit Ψ der magnetische Fluß, mit γ die Rotorposition, mit i der Strangstrom und mit R der ohmsche Widerstand der Strangwicklung bezeichnet ist.
worin mit T1 die Zeitkonstante, mit Ψ der magnetische Fluß, mit γ die Rotorposition, mit i der Strangstrom und mit R der ohmsche Widerstand der Strangwicklung bezeichnet ist.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante T1(γ)
der Strangwicklung für die q-Stellung und für die d-Stel
lung des Rotors nach folgenden Beziehungen ermittelt wer
den:
und für die Zwischenstellungen des Rotors zwischen q- und d-Stellung mit dem Produkt aus der elektrischen Winkelpo sition und dem Verhältnis von T1d/T1q multipliziert werden, worin mit T1q die Zeitkonstante der Strangwicklung in q- Stellung des Rotors, mit T1d die Zeitkonstante der Strang wicklung in d-Stellung des Rotors, mit Ψ(γq, imax) der ma gnetische Fluß der Reluktanzmaschine in q-Stellung des Ro tors bei maximalen Strom im Betrieb der Reluktanzmaschine, mit R der ohmsche Widerstand der Strangwicklung und mit Ψ (γd, imax) der magnetische Fluß der Reluktanzmaschine in d- Stellung des Rotors bei maximalen Strom bezeichnet sind, bei dem die Reluktanzmaschine betrieben werden soll.
und für die Zwischenstellungen des Rotors zwischen q- und d-Stellung mit dem Produkt aus der elektrischen Winkelpo sition und dem Verhältnis von T1d/T1q multipliziert werden, worin mit T1q die Zeitkonstante der Strangwicklung in q- Stellung des Rotors, mit T1d die Zeitkonstante der Strang wicklung in d-Stellung des Rotors, mit Ψ(γq, imax) der ma gnetische Fluß der Reluktanzmaschine in q-Stellung des Ro tors bei maximalen Strom im Betrieb der Reluktanzmaschine, mit R der ohmsche Widerstand der Strangwicklung und mit Ψ (γd, imax) der magnetische Fluß der Reluktanzmaschine in d- Stellung des Rotors bei maximalen Strom bezeichnet sind, bei dem die Reluktanzmaschine betrieben werden soll.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils beim Erreichen
eines Einschaltwinkels für den Strangstrom ein Startimpuls
nach folgender Beziehung durch den Stromrichter einge
stellt wird:
worin mit PWMStart der Startimpuls, mit n die gemessene Drehzahl, mit nmax die Maximaldrehzahl, mit Imax der Maxi malstrom des Antriebs, mit iw der eingestellte Sollstrom und mit PWM100% der Pulsweitenimpuls für Vollsteuerung be zeichnet sind.
worin mit PWMStart der Startimpuls, mit n die gemessene Drehzahl, mit nmax die Maximaldrehzahl, mit Imax der Maxi malstrom des Antriebs, mit iw der eingestellte Sollstrom und mit PWM100% der Pulsweitenimpuls für Vollsteuerung be zeichnet sind.
8. Anordnung zur Regelung des Strangstroms in einer
geschalteten Reluktanzmaschine, deren Statorwicklungen je
Phase jeweils mit einem Gleichstromsteller verbunden sind,
der mit einem die Regelabweichung zwischen Stromsoll- und
gemessenen Stromistwert verarbeitenden Regler verbunden
ist, der den Gleichstromsteller mit pulsweitenmodulierten
elektrischen Signalen beaufschlagt, dadurch gekennzeich
net, daß der Regler (13) einem Mikrocontroller aufweist,
dem eingangsseitig Stromsollwerte (w(k)) und Stromist
werte (x(k)) über einen A/D-Umsetzer sowie von einem
Rotorpositionssensor (12) der Reluktanzmaschine erzeugte
Drehpositionssignale zuführbar sind, daß im Regler (13)
ein Programm zur Berechnung der Stellgröße (y(k)) aus der
Regelabweichung nach einer PI-Charakteristik gespeichert
ist, daß die getrennt berechneten Proportional- und I-An
teile summiert werden, daß eine Konstante zur Berechnung
des T-Anteils als Quotient aus einem gleichbleibenden Ab
tastintervall und dem Produkt aus der doppelten Strecken
verstärkung der Regelstrecke und der Totzeit des Reglers
(13) gespeichert ist, daß für die Bestimmung des Verstär
kungsfaktors in einem Speicher Werte der Zeitkonstante der
Strangwicklung rotorpositionsabhängig gespeichert sind und
daß weiterhin für die Bestimmung von durch Multiplikation
der Rotordrehzahl mit Kennwerten zu bildenden Vorsteuer
werten, die der Stellgröße am Ausgang des Reglers über
lagert werden, ein Kennfeld, das die Ableitung des magne
tischen Flusses der Reluktanzmaschine nach der elek
trischen Winkelposition als Funktion der elektrischen
Rotorwinkelposition und des Strangstroms enthält, strang
stromabhängig und rotorwinkelpositionsabhängig gespeichert
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kennfeld aus einer Reihe von Kennwerten besteht, die
jeweils aus der Ableitung der magnetischen Flußwerte der
Reluktanzmaschine als Funktion der elektrischen Rotor
winkelposition und der Strangströme nach der Rotorwinkel
position und durch Division dieser abgeleiteten Werte
durch einen für den Übergang in den gesättigten magneti
schen Zustand typischen Sättigungsstrom und Bildung der
Mittelwerte für die jeweilige Rotorposition bestimmt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein programmierbarer Logikbaustein vorge
sehen ist, der einen beim Einschalten des jeweiligen
Strangs an die Gleichstromsteller ausgegebenen Startwert
in ein Pulsweitenmodulationsregister einschreibt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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