DE19961720A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Geschwindigkeitsregelung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Geschwindigkeitsregelung eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein durch den Fahrer aktivierbares Verfahren zur Geschwindigkeitsregelung eines Kraftfahrzeugs, wobei eine erste Sollgeschwindigkeit (v¶AT¶) für einen Antriebszustand (20) festgelegt wird, eine zweite Sollgeschwindigkeit (v¶BT¶) für einen Bremszustand (18) festgelegt wird, im Antriebszustand die erste Sollgeschwindigkeit (v¶AT¶) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (v¶ist¶) und die zweite Sollgeschwindigkeit (v¶BT¶) auf eine Geschwindigkeit gesetzt wird, welche um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (v¶ist¶) erhöht ist, und im Bremszustand die zweite Sollgeschwindigkeit (v¶BT¶) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (v¶ist¶) und die erste Sollgeschwindigkeit (v¶AT¶) auf eine Geschwindigkeit gesetzt wird, welche um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (v¶ist¶) erniedrigt ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Geschwindigkeitsregelung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere
eines Lastkraftwagens oder dergleichen schweren Landfahrzeugs.
Um die Fahrgeschwindigkeit von Kraftfahrzeugen auf einem vor
gegeben Wert konstant aufrechtzuerhalten, werden bekannterma
ßen Vorrichtungen zur elektronischen Geschwindigkeitsregelung,
sogenannte Tempomaten, verwendet.
So beschreibt beispielsweise die DE 44 43 219 C1 eine derar
tige Tempomateinrichtung, die durch den Fahrer über einen
hierfür vorgesehenen Tempomatbedienhebel aktivierbar ist.
Allgemein lassen sich bei der Geschwindigkeitsregelung grund
sätzlich zwei unterschiedliche Fälle angeben, welche die
Längsdynamik von geschwindigkeitsgeregelten Kraftfahrzeugen
beeinflussen. Zum einen wird das Fahrzeug zum Beibehalten ei
ner eingestellten Geschwindigkeit im Antriebsfall vom Motor
angetrieben. Dies ist beispielsweise auf einer ebenen oder an
steigenden Fahrtstrecke der Fall. Zum anderen läßt sich ein
Bremsfall angeben, bei welchem das Fahrzeug zum Beibehalten
der eingestellten Geschwindigkeit, etwa auf einer Gefällstrecke,
abgebremst werden muß.
Insbesondere bei Lastkraftwagen werden bisher für den An
triebsfall und den Bremsfall zwei getrennte Tempomaten verwen
det. Ein sogenannter Antiebstempomat dient dem Antrieben des
Kraftfahrzeugs und variiert die Kraftstoffeinspritzung bzw.
die Gaseinstellung des Motors, wohingegen ein sogenannter
Bremsentempomat nur die verschleißfrei arbeitenden Bremsen,
z. B. Motorbremse und Retarder, beeinflußt.
Aus der EP 0 617 673 B1 ist das Zusammenwirken einer Motor
steuereinheit und einer Retardersteuereinheit bekannt. Beide
Steuereinheiten weisen je eine Geschwindigkeitsregelfunktion
auf und können abhängig von der Fahrgeschwindigkeit vom Fahrer
gleichzeitig aktiviert werden. Eine negative Beeinflussung
beider Steuereinheiten soll durch festgesetzte Bedingungen
verhindert werden. Beispielsweise ist eine gemeinsame Aktivie
rung erst dann möglich, wenn die Motorsteuereinheit den Motor
auf ein Motordrehmoment einstellt, das ein vorgegebenes Mo
tordrehmoment nicht übersteigt. Auch andere geschwindigkeits
abhängige Bedingungen können dazu dienen, die Aktivierung nur
eines der beiden Steuereinheiten zuzulassen.
Der bekannte Bremsentempomat spricht ausschließlich den Retar
der an, so daß im Bremsenfall nur eine eingeschränkte, vom
Leistungsvermögen des Retarders abhängige Geschwindigkeitsre
gelung möglich ist.
Bei einer derartigen Trennung zwischen Antriebs- und Bremsen
tempomat wird abhängig von der Fahrsituation bzw. Fahrstrecke
immer eine Aktion vom Fahrer verlangt, um die einzelnen Tempo
maten zu aktivieren. Im Antriebsfall muß der Antriebstempomat
eingeschaltet werden. Im Bremsenfall muß der Bremsentempomat
zugeschaltet oder stattdessen des Antriebstempomaten gesetzt
werden. Der Fahrer des Kraftfahrzeuges muß sich also situati
onsabhängig entscheiden, welchen Tempomaten er setzt.
Der Grund für die Realisierung eines vom Fahrer auszulösenden
manuellen Übergang der zwei Geschwindigkeitsregler liegt in
einigen Risiken, die eine Automatisierung, also das Zusammen
fassen von Bremsen- und Antriebstempomaten zu einem einzigen
Regler, mit sich bringt.
Die Gefahr bei einem einzigen Regler besteht in einem Mehrver
brauch durch einen Einregelvorgang des Tempomaten, der eine
Bremse ansteuern könnte, um präzise seinen Sollwert zu regeln.
Energie, die durch Bodenwellen zu temporären Geschwindig
keitsüberhöhungen führt, würde von einer Bremse in Wärme umge
setzt. Die Energie müßte vom Motor auf lange Sicht durch höhe
ren Verbrauch zur Verfügung gestellt werden und es würde zu
erhöhtem Treibstoffverbrauch kommen.
Dieses Phänomen tritt besonders bei einer Fahrt durch eine
Senke auf, wenn der reine Antriebstempomat die Geschwindigkeit
in der Bergabfahrt leicht erhöht, damit das Fahrzeug mit
Schwung den nächsten Hügel hinaufkommt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zur Geschwindigkeitsregelung anzugeben, das
bzw. die unabhängig von Antriebs- oder Bremsbetrieb anstrebt,
eine Fahrgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus
soll durch die Erfindung die fahrerseitige, von Antriebs- und
Bremsbetrieb abhängige Aktivierung von Antriebs- und Bremsen
tempomaten vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach
Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung nach Patentanspruch 7
gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbil
dungen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Geschwindigkeitsrege
lung eines Kraftfahrzeugs mit einem Antriebsmotor und eine
Bremseinrichtung angegeben, welches durch den Fahrer aktiviert
wird, um die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs auf einer
vorgegebenen Sollgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, angege
ben.
Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird die Sollgeschwin
digkeit durch eine erste Sollgeschwindigkeit und eine zweite
Sollgeschwindigkeit bestimmt. Dabei wird die erste Sollge
schwindigkeit für einen Antriebszustand festgelegt, in welchem
das Kraftfahrzeug durch den Antriebsmotor angetrieben wird, um
die Fahrgeschwindigkeit auf die erste Sollgeschwindigkeit ein
zuregeln, und die zweite Sollgeschwindigkeit wird für einen
Bremszustand festgelegt, in welchem das Kraftfahrzeug durch
die Bremseinrichtung abgebremst wird, um die Fahrgeschwindig
keit auf die zweite Sollgeschwindigkeit einzuregeln. Im An
triebszustand wird die erste Sollgeschwindigkeit auf die aktu
elle Fahrzeuggeschwindigkeit und die zweite Sollgeschwindig
keit auf eine Geschwindigkeit gesetzt, welche um einen vorbe
stimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahr
zeuggeschwindigkeit erhöht ist, und im Bremszustand wird die
zweite Sollgeschwindigkeit auf die aktuelle Fahrzeuggeschwin
digkeit und die erste Sollgeschwindigkeit auf eine Geschwin
digkeit gesetzt, welche um einen vorbestimmten Geschwindig
keitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit er
niedrigt ist.
Es ist mit diesem Verfahren nicht mehr notwendig, eine fahrer
seitige Entscheidung darüber zu treffen, ob nun ein Bremsen-
oder ein Antriebstempomat gesetzt werden muß. Vielmehr wird
eine integrierte Geschwindigkeitsregelung geschaffen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann, nachdem der Fah
rer das Geschwindigkeitsregelungsverfahren aktiviert hat, die
erste Sollgeschwindigkeit (vAT) auf die aktuelle Fahrzeugge
schwindigkeit (vist) gesetzt werden, wenn der Fahrer das Fahr
pedal des Kraftfahrzeugs betätigt. Gleichermaßen läßt sich die
zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle Fahrzeugge
schwindigkeit (vist) setzen, indem der Fahrer das Bremspedal
des Kraftfahrzeugs betätigt. Somit kann der Fahrer durch ein
fache Pedalbetätigung die einzuregelnde Sollgeschwindigkeit je
nach Antriebs- oder Bremszustand vorgeben.
Wenn vom Fahrer kein Pedaleingriff vorgenommen wird, kann
dann, wenn der Fahrer das Geschwindigkeitsregelverfahren akti
viert, die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle
Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) gesetzt werden, wenn das Kraft
fahrzeug beispielsweise auf einer Gefällstrecke beschleunigt.
Die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) kann auf die aktuelle Fahr
zeuggeschwindigkeit (vist) gesetzt wird, wenn das Kraftfahrzeug
verzögert, etwa an einer Steigung. Es wird also keine zusätz
liche Aktion vom Fahrer verlangt, um die Sollgeschwindigkeit
je nach Antriebs- oder Bremszustand vorzugeben.
Der vorbestimmte Geschwindigkeitswert, um den sich die erste
Sollgeschwindigkeit von der zweiten Sollgeschwindigkeit unter
scheidet, ist dabei kein fixer Wert, sondern wird größer als
ein vorbestimmter Minimalwert und kleiner als ein vorbestimm
ter Maximalwert gewählt. Insbesondere kann der vorbestimmte
Geschwindigkeitswert 4 km/h betragen. Es kommt also bei klei
nen Abweichungen von der Sollgeschwindigkeit nicht zu einem
unnötigen Bremseneingriff, wodurch dem Fahrzeug unnötig Ener
gie entzogen werden würde, was wiederum einen Mehrverbrauch
zur Folge hätte.
Erfindungsgemäß kann die Fahrgeschwindigkeit auf die zweite
Sollgeschwindigkeit eingeregelt und das Fahrzeug durch die
Bremseinrichtung abgebremst werden, wenn die Fahrgeschwindig
keit im Antriebszustand bis zur zweiten Sollgeschwindigkeit
zunimmt. Außerdem kann die Fahrgeschwindigkeit auf die erste
Sollgeschwindigkeit eingeregelt und das Fahrzeug durch den An
triebsmotor angetrieben werden, wenn die Fahrgeschwindigkeit
im Bremszustand bis zur ersten Sollgeschwindigkeit abnimmt.
Hierdurch wird sichergestellt, daß fahrsituationsunabhängig
die vorgegebene Geschwindigkeit nahezu konstant gehalten wird.
Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken kann die Fahrgeschwin
digkeit auf die zweite Sollgeschwindigkeit eingeregelt werden,
wenn die Fahrgeschwindigkeit im Antriebszustand einen vorbe
stimmten Schwellenwert übersteigt, der über der ersten Sollge
schwindigkeit festgelegt ist. Darüber hinaus kann die aktuelle
Fahrgeschwindigkeit auf die erste Sollgeschwindigkeit eingere
gelt werden, wenn die Fahrgeschwindigkeit im Bremszustand
einen vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet, der unter
der zweiten Sollgeschwindigkeit festgelegt ist.
Die Fahrgeschwindigkeit kann auf die zweite Sollgeschwindig
keit eingeregelt werden, wenn sich die Fahrgeschwindigkeit an
die zweite Sollgeschwindigkeit annähert, das Fahrzeug durch
die Bremseinrichtung abgebremst werden, wenn die Fahrgeschwin
digkeit die zweite Sollgeschwindigkeit übersteigt. Die Fahrge
schwindigkeit kann auf die erste Sollgeschwindigkeit eingere
gelt werden, wenn sich die Fahrgeschwindigkeit an die erste
Sollgeschwindigkeit annähert, das Fahrzeug durch den Motor an
getrieben werden, wenn die Fahrgeschwindigkeit die erste Soll
geschwindigkeit unterschreitet. So entsteht eine Hysterese,
die ein Schwingen zwischen den beiden Tempomatzuständen damit
erhöhten Verbrauch verhindert.
Alles in allem gelingt es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren,
eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit aufrechtzuerhal
ten, ohne daß der Fahrer abhängig von Brems- oder Antriebszu
ständen reagieren muß. Zudem arbeitet das angegebene Verfahren
kraftstoffsparend.
Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Vorrichtung zur Geschwin
digkeitsregelung eines Kraftfahrzeugs angegeben, welche mit
einem Antriebsmotor und einer Bremseinrichtung des Kraftfahr
zeugs verbunden ist, um die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahr
zeugs auf einer vorgegebenen Sollgeschwindigkeit aufrechtzuer
halten.
Demgemäß ist ein vom Fahrer des Kraftfahrzeugs aktivierbarer
integrierter Geschwindigkeitsregler in einem Antriebszustand,
in welchem das Kraftfahrzeug zur Aufrechterhaltung der Fahrge
schwindigkeit durch den Antriebsmotor angetrieben wird, als
auf den Antriebsmotor wirkender Antriebstempomat und in einem
Bremszustand, in welchem das Kraftfahrzeug zur Aufrechterhal
tung der Fahrgeschwindigkeit durch die Bremseinrichtung abge
bremst wird, als auf die Bremseinrichtung wirkender Bremsen
tempomat ausgebildet. Dabei ist der integrierte Geschwindig
keitsregler derart ausgebildet, die Fahrgeschwindigkeit im An
triebszustand auf einer Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit
und im Bremszustand auf einer Bremsentempomat-
Sollgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Im Antriebszustand ist
die Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit auf die aktuelle
Fahrzeuggeschwindigkeit und die Bremsentempomat-
Sollgeschwindigkeit auf eine Geschwindigkeit gesetzt, welche
um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der ak
tuellen Fahrzeuggeschwindigkeit erhöht ist. Im Bremszustand
ist die Bremsentempomat-Sollgeschwindigkeit auf die aktuelle
Fahrzeuggeschwindigkeit und die Antriebstempomat-
Sollgeschwindigkeit auf eine Geschwindigkeit gesetzt, welche
um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der ak
tuellen Fahrzeuggeschwindigkeit erniedrigt ist.
Der Fahrer muß nicht mehr, wie bisher, je nach Fahrsituation
einen Bremsen- oder einen Antriebstempomaten bedienen. Durch
einmaliges Setzen des Tempomaten wird das Fahrzeug in jeder
Fahrsituation bei niedrigem Kraftstoffverbrauch eine gewünsch
te Geschwindigkeit einhalten.
Der integrierte Geschwindigkeitsregler ist als Reglerkaskade
entworfen, um eine Unempfindlichkeit gegenüber Parameter
schwankungen zu erzielen. Um den Kraftstoffverbrauch gering zu
halten, gibt es zwei unterschiedliche Setzgeschwindigkeiten
für Antreiben und Bremsen, diese bewirken ein stabiles und der
natürlichen, tempomatfreien Fahrweise angepaßteres Verhalten.
Der integrierte Geschwindigkeitsregler kann einen Zustandsreg
ler aufweisen, welcher eine Sollbeschleunigung in Abhängigkeit
von der Differenz zwischen der Sollgeschwindigkeit und der ak
tuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und in Abhängigkeit von der
Fahrzeug-Istbeschleunigung vorgibt.
Darüber hinaus kann der Zustandsregler, welcher einen Eingang
für eine Sollgeschwindigkeit aufweist und abhängig von dem An
triebszustand und dem Bremszustand die Antriebstempomat-
Sollgeschwindigkeit bzw. die Bremsentempomat-
Sollgeschwindigkeit bestimmt und ein Sollbeschleunigungssignal
erzeugt, mit einem Beschleunigungsregler verbunden sein, wel
cher die Beschleunigung des Kraftfahrzeugs aufgrund des Soll
beschleunigungssignals regelt und ein Sollmomentsignal er
zeugt, verbunden, wobei der Beschleunigungsregler ein System
bestimmt dessen Übertragungsfunktion von Moment zu Beschleuni
gung in erster Näherung durch die Übersetzung, die Masse und
den Reifenumfang gekennzeichnet ist. Diese Zustände sind be
kannt oder werden abgeschätzt.
Die kaskadierte Regleranordnung gewährleistet hohe Robustheit
gegen Parameterschwankungen. Da die Masse des Fahrzeugs im
allgemeinen nur unzureichend bekannt ist, sind konventionelle
Regler, z. B. vom Typ PID, nicht in der Lage, eine Veränderung
der Masse um den Faktor sechs (Auf- und Absatteln) zu kompen
sieren, ohne das Regelverhalten wesentlich zu verändern. Durch
die unterlagerte Regelung der Beschleunigung ist die hier vor
gestellte Reglerstruktur deutlich robuster.
Der Beschleunigungsregler kann als I-Regler ausgebildet sein
und die Anteile erster Ordnung zu einem PT1-Verhalten ausre
geln, dessen Zeitkonstante von der Masse des Kraftfahrzeugs,
der Übersetzung, dem Reifenumfang oder dergleichen fahrzeugab
hängigen Faktoren bestimmt ist.
Reglerstrukturen, wie P, PI, PID und PDT1, wie sie beipiels
weise in der DE 44 43 219 C1 in Tempomaten Verwendung finden,
haben den Nachteil, daß bei Parameterumschaltungen nur dann
ein komfortabler Verlauf erzielt wird, wenn die Übergänge
durch entsprechende Berechnungen ausgeglichen werden. Dieses
Problem wird durch die hier zur Anwendung kommende Reglerkas
kade vermieden. Die Parameter des Reglers der äußeren Kaskade
können durch Polvorgabe leicht und selbsttätig an die Fahrsi
tuation (z. B. Antreiben, Bremsen, Rollen bei Nullmoment, dyna
misches Fahren, statisches Fahren) adaptiert werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung kann der integrierte Ge
schwindigkeitsregler mit der Kraftstoff-Einspritzeinrichtung
des Antriebsmotors verbunden sein, um im Antriebszustand
Kraftstoff einzuspritzen.
Ebenso kann der integrierte Geschwindigkeitsregler mit der
Verzögerungseinrichtung verbunden sein, welche eine Motorbrem
se, einen Retarder und/oder eine Betriebsbremse umfaßt, um im
Bremszustand das Kraftfahrzeug abzubremsen. Dabei liegt ein
Schwerpunkt im Regler-Design auf der Robustheit des Tempo
matreglers gegenüber Parameterschwankungen und auf der Erzie
lung eines niedrigen Kraftstoffverbrauchs.
Im Antriebszustand kann der Beschleunigungsregler nach unten
in Richtung minimales Moment auf ein Schleppmoment begrenzt
sein, wohingegen im Bremszustand der Beschleunigungsregler
nach oben in Richtung maximales Moment auf das Schleppmoment
begrenzt sein kann. Dadurch, daß sich die Momente nicht über
lappen, werden Bremse und Motor nicht gleichzeitig angespro
chen, was zu Problemen führen könnte.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Möglichkeit
dafür geschaffen, eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit
aufrechtzuerhalten, ohne daß der Fahrer zusätzlich in die
Längsdynamik eingreifen muß.
Die Erfindung dient folglich dem Komfortgewinn durch einfache
Bedienung und steigert damit die Aufmerksamkeit des Fahrers
auf das Fahrgeschehen. Hierduch wird zusätzlich die Fahrsi
cherheit erhöht.
Anhand der nachstehenden Beschreibung im Zusammenhang mit den
beigefügten Zeichnungen werden weitere Vorteile, Merkmale und
Einzelheiten der Erfindung deutlicher.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild des erfindungsgemäßen inte
grierten Geschwindigkeitsreglers; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erklärung des Prin
zips, nach dem die aktive Setzgeschwindigkeit gewählt
wird.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Prinzipschaltbild der erfin
dungsgemäßen Regleranordnung. Ein Tempomatregler 14 ist mit
einem Beschleunigungsregler 10 verbunden, welcher ein System
12 bestimmt. Im folgenden wird diese Anordnung näher erläu
tert.
Der Beschleunigungsregler 10 ist als einfacher I-Regler ausge
bildet und regelt die Beschleunigung des (nicht gezeigten)
Fahrzeugs. Die Übertragungsfunktion des Systems 12, welches
vom I-Regler geregelt wird, von Moment zu Beschleunigung, ist
in erster Näherung (als System 1. Ordnung) durch die Überset
zung, die Masse und den Reifenumfang gekennzeichnet. In zwei
ter Näherung ist das System 12 zusätzlich durch die Trieb
strangsteifigkeiten und Eigenfrequenzen bestimmt. Der I-Regler
10 regelt die Anteile erster Ordnung zu einem PT1-Verhalten
aus, dessen Zeitkonstante von den oben beschriebenen Faktoren
Masse und Steigung bestimmt wird. Die Schwingungen im Trieb
strang höherer Ordnung werden nicht beeinflußt und können
durch einen zusätzlichen (nicht gezeigten) Regler aktiv ge
dämpft werden. Ihr Entstehen wird aber durch einen weich ge
stalteten Momentenverlauf von vornherein reduziert.
Das vom I-Regler 10 bestimmte System 12 wird nun vom Zustands
regler 14 auf die entsprechende Geschwindigkeit geregelt. Der
Zustandsregler 14 kann nun so ausgelegt werden, daß er gegen
Parameterschwankungen, wie z. B. eine veränderliche Masse, ro
bust ist.
Die angestrebte Robustheit gegen Mehrverbrauch erhält die Reg
leranordnung unter anderem durch die Wahl der Sollgeschwindig
keit vsoll der Regleranordnung und durch die geeignete Wahl der
Dynamik (Polstellen). Es gibt prinzipiell zwei Setzgeschwin
digkeiten, eine für den Antriebsfall und eine für den Bremsen
fall.
Der in Fig. 1 gezeigte Tempomat regelt immer auf die aktuelle
Sollgeschwindigkeit vsoll. Wenn der Tempomat im Antriebsfall die
Sollgeschwindigkeit vBT des Bremsentempomaten erreicht, wird
dieser aktiviert, umgekehrt wird der Antriebstempomat 20 akti
viert, wenn bei aktivem Bremsentempomat die Sollgeschwindig
keit vAT des Antriebstempomaten erreicht wird.
Bei der gezeigten Tempomat-Reglerstruktur wird die Sollbe
schleunigung durch einen Zustandsregler 14 in Abhängigkeit von
der Geschwindigkeitsdifferenz und auch in Abhängigkeit von der
Beschleunigung vorgegeben.
Die Gleichung des Zustandsreglers lautet
αSOLL = νKP.νSOLL - νIST) - νKD.αIST.
Dabei sind vKP und vKD die beiden Parameter, welche maßgeblich
das Verhalten des Gesamtsystems bestimmen. Sie werden situati
onsabhängig gewählt, so daß die entstehende Nichtlinearität im
System stabilisierend wirkt, d. h. daß keine parametererregten
Schwingungen entstehen können. Beispielsweise durch Hysteresen
werden nur selten Umschaltungen zugelassen.
Da nur die Parameter des Zustandsreglers 14 umgeschaltet wer
den müssen, um die Systemdynamik zu beeinflussen, erfordert
das Umschalten bei gegebener Reglerstruktur einen minimalen
Rechenaufwand. Insbesondere wenn der Beschleunigungsregler 10
als I-Regler ausgelegt ist, kommt es zu keinen Sprüngen im Mo
ment, mit dem Vorteil der guten Implementierbarkeit.
Der Beschleunigungsregler 10 ist in der in Fig. 1 gezeigten
Struktur als I-Regler realisiert. Jedoch ist der Beschleuni
gungsregler unabhängig von diesem Konzept und beeinflußt maß
geblich die Übertragungsfunktion und damit die Wahl der Para
meter des Zustandsreglers.
Der Tempomatregler 14 ist als Zustandsregler ausgelegt, d. h.
es wird linear in Abhängigkeit von den Zuständen Geschwindig
keit und Beschleunigung die Beschleunigung vorgegeben. Der Zu
standsregler kann im Bereich des Nullmoments adaptiv verändert
werden, so daß er sich im nichtlinearen Bereich des Trieb
stranges ruhiger verhält. Für ein gegebenes Modell des gere
gelten Triebstranges kann direkt das gewünschte Fahrverhalten
durch das Setzen der Pole bestimmt werden. Dieses kann dann an
veränderten Modellen validiert werden.
Durch die Kaskadierung mit dem Zustandsregler ist es prinzipi
ell möglich, auch für unterschiedliche Zeitkonstanten, d. h.
Massen, ein ähnliches Beschleunigungsverhalten zu erzielen.
Voraussetzung ist dabei, den Regler innerhalb der Kaskade mit
schneller Dynamik zu wählen.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 wird das Prinzip erklärt,
nach dem die aktive Setzgeschwindigkeit gewählt wird. Über
schreitet das Fahrzeug die obere Bremsentempomatensollge
schwindigkeit vBT, dann wird der Zustand "Bremsentempomat",
welcher in Fig. 2 als Kreis angedeutet und mit dem Bezugszei
chen 18 versehen ist, aktiv. Unterschreitet die Geschwindig
keit die untere Antriebstempomatensollgeschwindigkeit vAT, dann
wird der Zustand "Antriebstempomat", welcher in Fig. 2 als
Kreis angedeutet und mit dem Bezugszeichen 20 versehen ist,
aktiv. So entsteht eine Hysterese, die ein Schwingen zwischen
den beiden Tempomatzuständen damit erhöhten Verbrauch verhin
dert.
Als Anfangszustand des Tempomaten wird immer der Istzustand
des Fahrzeugs gewählt, d. h. wird der Tempomat während einer
Einspritzung aktiviert, wird die Sollgeschwindigkeit vAT des
Antriebstempomaten auf die aktuelle Geschwindigkeit gesetzt,
die Sollgeschwindigkeit des Bremsentempomaten vBT darüber.
Bremst das Fahrzeug während der Aktivierung des Tempomaten,
wird die Bremsentempomatensollgeschwindigkeit vBT auf den Wert
der aktuellen Geschwindigkeit gesetzt und die Sollgeschwindig
keit vAT des Antriebstempomaten darunter. Wird eine der Sollge
schwindigkeiten, beispielsweise die Antriebstempomatensollge
schwindigkeit vAT, durch eine fahrerseitige Eingabe verändert,
wird die aktuelle Sollgeschwindigkeit verändert, die andere,
also die Bremsentempomatensollgeschwindigkeit vBT wird in defi
nierten Grenzen nachgezogen, so daß ein Mindestabstand und ein
maximaler Abstand zwischen den beiden Sollgeschwindigkeiten
nicht verletzt wird.
Um bei kleinen Abweichungen des Tempomaten von der Sollge
schwindigkeit nicht gleich mit einem Bremseingriff zu reagie
ren und damit dem Fahrzeug unnötig Energie zu nehmen, sind
zwei Geschwindigkeiten definiert: Eine Geschwindigkeit vAT für
den Antriebstempomaten und eine Geschwindigkeit vBT für den
Bremsentempomaten. Diese haben einen festen Abstand voneinan
der, der beispielsweise Δv2 = 4 km/h betragen kann.
Der Tempomatregler kennt immer eine der beiden Setzgeschwin
digkeiten. Wenn im Antriebstempomat die Geschwindigkeit vAT um
ein Δv2, das Δv1 entsprechen kann oder kleiner gewählt ist
(z. B. 3 km/h), überschritten wird, dann wird die Sollgeschwin
digkeit vBT des Bremsentempomat als aktuelle Sollgeschwindig
keit genommen, und der Bremsentempomat wird aktiv. Wenn im
Bremsentempomat die Geschwindigkeit um ein Δv2 unterschritten
wird, dann wird die Sollgeschwindigkeit des Antriebstempomaten
als die aktuelle Sollgeschwindigkeit genommen und der Antrieb
stempomat wird aktiviert. Der Geschwindigkeitswert Δv2 wird
vorzugsweise kleiner als Δv1 gewählt, damit der Regler bereits
vor dem Erreichen des jeweiligen Sollgeschwindigkeitswerts
eingreifen kann. Es werden also kleine Geschwindigkeitsabwei
chungen beim Übergang von Zug- auf Schubbetrieb und umgekehrt
akzeptiert, um z. B. ein Überschieben durch ein kurzes Gefälle
nicht auszubremsen.
Das Umschalten zwischen den beiden Tempomaten 18 und 20 läuft
in der vorstehend beschriebenen Struktur reibungslos. Ist der
Antriebstempomat 20 aktiv, wird der Beschleunigungsregler 10
nach unten (in Richtung minimales Moment) auf Schleppmoment
MSCHLEPP begrenzt, ist der Bremsentempomat 18 aktiv, wird der Be
schleunigungsregler 10 nach oben (in Richtung maximales Mo
ment) auf Schleppmoment MSCHLEPP begrenzt. Wenn der Tempomat im
Antriebsfall überschiebt, dann ist durch den Regler gewährlei
stet, daß das Sollmoment MSOLL auf Schleppmoment MSCHLEPP zurück
genommen wird, und das Umschalten im Zustand Bremsentempomat
18 führt zu keinem Momentensprung.
Genauso verhält es sich im umgekehrten Fall. Fällt die Ge
schwindigkeit im Zustand Bremsentempomat 18 bis auf die Soll
geschwindigkeit des Antriebstempomaten ab, so gewährleistet
der Regler, daß das Sollmoment MSOLL bis auf Schleppmoment
MSCHLEPP hochgesetzt wird, so daß beim Zustandsübergang des Tem
pomaten kein Momentensprung entsteht.
Während des Tempomatbetriebes hat der Fahrer die Möglichkeit,
beispielsweise mit dem (nicht dargestellten) Fahrpedal oder
Bremspedal den Tempomaten zu korrigieren. Dafür wird der Reg
ler langsamer und die aktuelle Sollgeschwindigkeit wird je
nach Pedalbetätigung beeinflußt. Fahrpedal oder Bremse werden
hinzuaddiert, d. h. ein Überdrücken ohne Totweg im Fahrpedal
und Momentensprung ist möglich.
Durch die Hysterese bei den beschriebenen Übergängen ist ge
währleistet, daß das Fahrzeug nicht schnell zwischen Antrieb
und Bremsen hin und her schalten kann, denn in jedem Zustand
18 oder 20 des Tempomaten kann nur entweder eingespritzt oder
gebremst werden. Die Reglerdynamik kann schneller gewählt wer
den, da die Gefahr des vorschnellen Einbremsens reduziert
wird. Durch die Hysterese werden Schwungspitzen nicht ausge
bremst und Energie nicht unnötig verbraucht. Ein Überschieben
in Grenzen ist gewährleistet. Es handelt sich um einen Regler,
dessen Nichtlinearität stabilisierendes Verhalten hat.
Im folgenden werden, unter Bezugnahme auf die Fig. 2, unter
schiedliche Situationen beschrieben, die ein Kraftfahrzeug üb
licherweise durchfährt. Relevant sind für geschwindigkeitsge
regelte Fahrzeuge vor allem die Situationen, in denen sich die
Steigung ändert. Ändert sich die Steigung nicht, bleibt der
Fahrwiderstand näherungsweise konstant, und das Reglersystem
wird dynamisch nicht belastet.
Ein Fahrzeug fährt durch ein Gefälle. In dem Moment, in dem
sich die Steigung ändert, benötigt das Fahrzeug weniger Mo
ment, um die Geschwindigkeit zu halten. Bis zu einem bestimm
ten Gefälle kann die Fahrwiderstandsänderung vom Regler durch
die Zurücknahme von Moment kompensiert werden. Wenn der Regler
bei Schleppmoment angekommen ist, das Gefälle aber weiter zu
nimmt, wird die Geschwindigkeit ansteigen. Wenn ein zuvor be
stimmter Schwellwert überschritten ist, fängt das Fahrzeug an
zu bremsen, fährt aber mit leicht erhöhter Geschwindigkeit.
Wird der Schwellwert nicht überschritten, fährt das Fahrzeug
mit leicht erhöhter Geschwindigkeit ohne zu bremsen. Am Ende
des Gefälles kann das Fahrzeug die etwas erhöhte Geschwindig
keit nutzen, um etwas später wieder Kraftstoff einzuspritzen
und somit weniger zu verbrauchen.
Ein Fahrzeug fährt durch eine Steigung. Wenn ein Fahrzeug in
eine Steigung fährt und die Geschwindigkeit sich leicht än
dert, beginnt der Regler sofort Moment aufzubauen. Da der Reg
ler durch das Hysterese-Verhalten der Setzgeschwindigkeit
schneller ausgelegt werden kann, reagiert er in dieser Situa
tion präziser, als ein konventioneller Regler. Am Ende der
Steigung wird das überschüssige Moment auch schnell wieder ab
gebaut.
Ein Fahrzeug fährt aus einem Gefälle in eine Steigung. Dies
ist der sicherlich kritischste Fall für einen Tempomaten. Nur
durch eine schnelle Regelung kann schnell genug das nötige Mo
ment aufgebaut werden. Dies wird wiederum durch das Hysterese-
Verhalten der Setzgeschwindigkeiten unterstützt. Zudem hat das
Fahrzeug durch die etwas höhere Bremsentempomatensollgeschwin
digkeit mehr Energie, um die Steigung anzugehen.
Ein Fahrzeug fährt aus einer Steigung in ein Gefälle. In die
sem Fall wird ein Überschieben wie in Situation 1 zugelassen.
Das Motormoment abzubauen ist i. a. kein Problem. Dagegen baut
sich das Motorbremsmoment vergleichsweise langsam auf, so daß
es zu einem Überschwingen kommen kann. Dem wirkt eine schnelle
Reglerauslegung aber entgegen.
Ein Fahrzeug soll beschleunigt werden. Das Verhalten der Füh
rungsübertragungsfunktion kann durch die Reglerparameter voll
ständig bestimmt werden. Grenzen treten dann auf, wenn Trieb
strangschwingungen nicht mehr beherrschbar sind, wenn Totzei
ten bei der Datenübertragung die Regelung unmöglich machen
oder wenn Motor oder Motorbremse an die dynamischen Grenzen
stoßen. In diesem Rahmen kann das Beschleunigungsverhalten des
Fahrzeugs beliebig gewählt werden, mit geringer parametrischer
Abhängigkeit von der Masse. Bei der Änderung der Geschwindig
keit kommt es auf das Führungsverhalten des Reglersystems und
nicht auf das Störverhalten an.
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen genannten Merkmale wer
den als erfindungswesentlich beansprucht soweit sie einzeln
oder in Kombination nicht vorbekannt sind.
Claims (16)
1. Verfahren zur Geschwindigkeitsregelung eines Kraftfahrzeugs
mit einem Antriebsmotor und eine Bremseinrichtung, welches
durch den Fahrer aktiviert wird, um die Fahrgeschwindigkeit
(vist) des Kraftfahrzeugs auf einer vorgegebenen Sollgeschwin
digkeit (vsoll) aufrechtzuerhalten,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Sollge schwindigkeit (vsoll) durch eine erste Sollgeschwindigkeit (vAT) und eine zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) bestimmt wird,
- - die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) für einen Antriebszustand (20) festgelegt wird, in welchem das Kraftfahrzeug durch den Antriebsmotor angetrieben oder zumindest durch die Bremsein richtung nicht abgebremst wird, um die Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) einzuregeln,
- - die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) für einen Bremszustand (18) festgelegt wird, in welchem das Kraftfahrzeug durch die Bremseinrichtung abgebremst oder zumindest durch die Antriebs einrichtung nicht angetrieben wird, um die Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) einzuregeln,
- - im Antriebszustand die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) auf
die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) und die zweite
Sollgeschwindigkeit (vBT) auf eine Geschwindigkeit gesetzt
wird, welche um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert ge
genüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (eist) erhöht
ist, und
im Bremszustand die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) und die erste Sollge schwindigkeit (vAT) auf eine Geschwindigkeit gesetzt wird, wel che um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) erniedrigt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach fahrerseitiger Aktierung die erste Sollgeschwindigkeit
(vAT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) gesetzt
wird, wenn der Fahrer das Fahrpedal des Kraftfahrzeugs betä
tigt, und die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle
Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) gesetzt wird, wenn der Fahrer
das Bremspedal des Kraftfahrzeugs betätigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Sollgeschwindigkeit (vAT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindig
keit (vist) gesetzt wird, wenn das Kraftfahrzeug verzögert, und
nach fahrerseitiger Aktierung die zweite Sollgeschwindigkeit
(vBT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) gesetzt
wird, wenn das Kraftfahrzeug beschleunigt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der vorbestimmte Geschwindigkeitswert, um den sich die erste
Sollgeschwindigkeit (vAT) von der zweiten Sollgeschwindigkeit
(VBT) unterscheidet, größer als ein vorbestimmter Minimalwert
und kleiner als ein vorbestimmter Maximalwert gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der vorbestimmte Geschwindigkeitswert, um den sich die erste
Sollgeschwindigkeit (vAT) von der zweiten Sollgeschwindigkeit
(vBT) unterscheidet, 4 km/h beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die zweite Sollgeschwin digkeit (vBT) eingeregelt wird und das Fahrzeug durch die Brem seinrichtung abgebremst wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) im Antriebszustand (20) bis zur zweiten Sollgeschwindig keit (vBT) zunimmt, und
- - die Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die erste Sollgeschwindig keit (vAT) eingeregelt wird und das Fahrzeug durch den An triebsmotor angetrieben wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) im Bremszustand (18) bis zur ersten Sollgeschwindigkeit (vAT) abnimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die zweite Soll geschwindigkeit (vBT) eingeregelt wird, wenn die Fahrgeschwin digkeit (vist) im Antriebszustand (20) einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt, der über der ersten Sollgeschwindig keit (vAT) festgelegt ist, und
- - die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die erste Sollge schwindigkeit (vAT) eingeregelt wird, wenn die Fahrgeschwindig keit (vist) im Bremszustand (20) einen vorbestimmten Schwellen wert unterschreitet, der unter der zweiten Sollgeschwindigkeit (vBT) festgelegt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die zweite Sollge schwindigkeit (vBT) eingeregelt wird, wenn sich die Fahrge schwindigkeit (vist) an die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) an nähert, das Fahrzeug durch die Bremseinrichtung abgebremst wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) die zweite Sollge schwindigkeit (vBT) übersteigt, und
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die erste Sollge schwindigkeit (vAT) eingeregelt wird, wenn sich die Fahrge schwindigkeit (vist) an die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) an nähert, das Fahrzeug durch den Motor angetrieben wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) unterschreitet.
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die zweite Sollge schwindigkeit (vBT) eingeregelt wird, wenn sich die Fahrge schwindigkeit (vist) an die zweite Sollgeschwindigkeit (vBT) an nähert, das Fahrzeug durch die Bremseinrichtung abgebremst wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) die zweite Sollge schwindigkeit (vBT) übersteigt, und
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit (vist) auf die erste Sollge schwindigkeit (vAT) eingeregelt wird, wenn sich die Fahrge schwindigkeit (vist) an die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) an nähert, das Fahrzeug durch den Motor angetrieben wird, wenn die Fahrgeschwindigkeit (vist) die erste Sollgeschwindigkeit (vAT) unterschreitet.
9. Vorrichtung zur Geschwindigkeitsregelung eines Kraftfahr
zeugs, welche mit einem Antriebsmotor und einer Bremseinrich
tung des Kraftfahrzeugs verbunden ist, um die Fahrgeschwindig
keit (vist) des Kraftfahrzeugs auf einer vorgegebenen Sollge
schwindigkeit (vsoll) aufrechtzuerhalten,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein vom Fahrer des Kraftfahrzeugs aktivierbarer integrierter Geschwindigkeitsregler in einem Antriebszustand (20), in wel chem das Kraftfahrzeug zur Aufrechterhaltung der Fahrgeschwin digkeit (vist) durch den Antriebsmotor angetrieben wird, als auf den Antriebsmotor wirkender Antriebstempomat und in einem Bremszustand (18), in welchem das Kraftfahrzeug zur Aufrecht erhaltung der Fahrgeschwindigkeit (vist) durch die Bremsein richtung abgebremst wird, als auf die Bremseinrichtung wirken der Bremsentempomat ausgebildet ist,
wobei der integrierte Geschwindigkeitsregler derart ausgebil det ist, die Fahrgeschwindigkeit (vist) im Antriebszustand (20) auf einer Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit (vAT) und im Bremszustand (18) auf einer Bremsentempomat- Sollgeschwindigkeit (vBT) aufrechtzuerhalten, wobei im Antriebszustand (20) die Antriebstempomat- Sollgeschwindigkeit (vAT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindig keit (vist) und die Bremsentempomat-Sollgeschwindigkeit (vBT) auf eine Geschwindigkeit gesetzt ist, welche um einen vorbe stimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahr zeuggeschwindigkeit (vist) erhöht ist, und
im Bremszustand (18) die Bremsentempomat-Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) und die Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit (vAT) auf eine Geschwin digkeit gesetzt ist, welche um einen vorbestimmten Geschwin digkeitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) erniedrigt ist.
ein vom Fahrer des Kraftfahrzeugs aktivierbarer integrierter Geschwindigkeitsregler in einem Antriebszustand (20), in wel chem das Kraftfahrzeug zur Aufrechterhaltung der Fahrgeschwin digkeit (vist) durch den Antriebsmotor angetrieben wird, als auf den Antriebsmotor wirkender Antriebstempomat und in einem Bremszustand (18), in welchem das Kraftfahrzeug zur Aufrecht erhaltung der Fahrgeschwindigkeit (vist) durch die Bremsein richtung abgebremst wird, als auf die Bremseinrichtung wirken der Bremsentempomat ausgebildet ist,
wobei der integrierte Geschwindigkeitsregler derart ausgebil det ist, die Fahrgeschwindigkeit (vist) im Antriebszustand (20) auf einer Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit (vAT) und im Bremszustand (18) auf einer Bremsentempomat- Sollgeschwindigkeit (vBT) aufrechtzuerhalten, wobei im Antriebszustand (20) die Antriebstempomat- Sollgeschwindigkeit (vAT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindig keit (vist) und die Bremsentempomat-Sollgeschwindigkeit (vBT) auf eine Geschwindigkeit gesetzt ist, welche um einen vorbe stimmten Geschwindigkeitswert gegenüber der aktuellen Fahr zeuggeschwindigkeit (vist) erhöht ist, und
im Bremszustand (18) die Bremsentempomat-Sollgeschwindigkeit (vBT) auf die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) und die Antriebstempomat-Sollgeschwindigkeit (vAT) auf eine Geschwin digkeit gesetzt ist, welche um einen vorbestimmten Geschwin digkeitswert gegenüber der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) erniedrigt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der integrierte Geschwindigkeitsregler einen Zustandsregler
(14) aufweist, welcher eine Sollbeschleunigung (asoll) in Abhän
gigkeit von der Differenz zwischen der Sollgeschwindigkeit
(vsoll) und der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit (vist) und in
Abhängigkeit von der Fahrzeug-Istbeschleunigung (aist) vorgibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zustandsregler (14), welcher einen Eingang für eine Soll
geschwindigkeit (vsoll) aufweist und abhängig von dem Antriebs
zustand und dem Bremszustand die Antriebstempomat-
Sollgeschwindigkeit (vAT) bzw. die Bremsentempomat-
Sollgeschwindigkeit (vBT) bestimmt und ein Sollbeschleunigungs
signal (asoll) erzeugt, ist mit einem Beschleunigungsregler
(10), welcher die Beschleunigung des Kraftfahrzeugs aufgrund
des Sollbeschleunigungssignals (asoll) regelt und ein Sollmo
mentsignal (Msoll) erzeugt, verbunden, wobei der Beschleuni
gungsregler (10) ein System (12) bestimmt dessen Übertragungs
funktion von Moment zu Beschleunigung in erster Näherung durch
die Übersetzung, die Masse und den Reifenumfang gekennzeichnet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das vom Beschleunigungsregler (10) bestimmte System (12) vom
Zustandsregler (14) auf die Sollgeschwindigkeit (vsoll) geregelt
wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beschleunigungsregler (10) als I-Regler ausgebildet ist
und die Anteile erster Ordnung zu einem PT1-Verhalten ausre
gelt, dessen Zeitkonstante von der Masse des Kraftfahrzeugs
der Übersetzung, dem Reifenumfang oder dergleichen fahrzeugab
hängigen Faktoren bestimmt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der integrierte Geschwindigkeitsregler mit der Kraftstoff-
Einspritzeinrichtung des Antriebsmotors verbunden ist, um im
Antriebszustand Kraftstoff einzuspritzen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der integrierte Geschwindigkeitsregler mit der Verzögerungs
einrichtung verbunden ist, welche eine Motorbremse, einen Re
tarder und/oder eine Betriebsbremse umfaßt, um im Bremszustand
das Kraftfahrzeug abzubremsen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Antriebszustand der Beschleunigungsregler (10) nach unten in Richtung minimales Moment auf ein Schleppmoment (MSCHLEPP) be grenzt ist, und
im Bremszustand der Beschleunigungsregler (10) nach oben in Richtung maximales Moment auf das Schleppmoment (MSCHLEPP) be grenzt ist.
im Antriebszustand der Beschleunigungsregler (10) nach unten in Richtung minimales Moment auf ein Schleppmoment (MSCHLEPP) be grenzt ist, und
im Bremszustand der Beschleunigungsregler (10) nach oben in Richtung maximales Moment auf das Schleppmoment (MSCHLEPP) be grenzt ist.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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