DE19960865A1 - Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung - Google Patents

Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung

Info

Publication number
DE19960865A1
DE19960865A1 DE1999160865 DE19960865A DE19960865A1 DE 19960865 A1 DE19960865 A1 DE 19960865A1 DE 1999160865 DE1999160865 DE 1999160865 DE 19960865 A DE19960865 A DE 19960865A DE 19960865 A1 DE19960865 A1 DE 19960865A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnesium
metal
reaction
grinding media
stirred
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1999160865
Other languages
English (en)
Inventor
Borislav Bogdanovic
Manfred Schwickardi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Studiengesellschaft Kohle gGmbH
Original Assignee
Studiengesellschaft Kohle gGmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Studiengesellschaft Kohle gGmbH filed Critical Studiengesellschaft Kohle gGmbH
Priority to DE1999160865 priority Critical patent/DE19960865A1/de
Publication of DE19960865A1 publication Critical patent/DE19960865A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B49/00Grignard reactions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B6/00Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof
    • C01B6/04Hydrides of alkali metals, alkaline earth metals, beryllium or magnesium; Addition complexes thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic Table
    • C07F3/02Magnesium compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Abstract

Umwandlung von Magnesiummetall in metallorganische und anorganische Verbindungen unter gleichzeitiger mechanischer Aktivierung der Metalloberfläche mit Dispergiermaschinen oder sehr vereinfachten Mahleinrichtungen.

Description

Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen von Magnesium-Metall zu anorganischen oder metallorganischen Verbindungen unter gleichzeitiger mechanischer Aktivierung mit Dispergier­ maschinen oder einfachen Rühr-Mahl-Einrichtungen.
Reaktionen mit Magnesium-Metall werden dadurch erschwert oder verhindert, daß sich Magnesium an der Luft mit einer Passivierungsschicht überzieht. Diese Oxid- oder Hydroxidschicht verhindert oft einen chemischen Angriff auf das Magnesium und muß daher abgelöst oder mechanisch aufgebrochen werden. Das Aufbrechen der Passivierungsschicht gestaltet sich unter den üblichen Rührbedingungen meistens schwierig und führt daher oft zu langen Induktionsphasen. Es kann dabei auch zu Überhitzungen der Reaktionsmedien bei exotherm verlaufenden Reaktionen kommen, die dann ein erhebliches Gefahrenpotential darstellen. Weiterhin kommt es vielfach zu Ablagerungen von im Reaktionsmedium gering löslichen Reaktionsprodukten oder Neben­ produkten auf der Magnesium-Oberfäche, so daß viele Reaktionen mit Magnesium-Metall nur langsam oder unvollständig verlaufen.
Es ist daher besonders günstig, das Magnesium-Metall nicht nur vor seiner Verwendung zu aktivieren, sondern während der gesamten Reaktions­ durchführung ständig mechanisch von Ablagerungen zu befreien und aktive Zentren an der Metalloberfläche zu schaffen. So erfolgen Reaktionen mit Magnesium-Metall bekanntlich bevorzugt an den physikalischen Defekten der Metalloberfläche, d. h. an Versetzungen, Kanten und Ecken (Fürstner, A., Angew. Chem. 1993, 105, 171-197). Um ständig eine hohe Dichte reaktiver Fehlstellen an einer möglichst großen, nicht passivierten Metall-Oberfläche zu schaffen, kommt einer kontinuierlichen mechanischen Aktivierung des Magnesiums eine besondere Bedeutung zu.
U. Hoffmann beschreibt die Herstellung von Grignard-Verbindungen a) unter Einwirkung von Ultraschall (Hoffmann, U., Kunz, U.; DE 195 24 712 C2) und b) in einer speziellen Schwingmühlen-Anlage (Hoffman, U., Veit, M.; Chemie Ingenieur Technik (68) 1282-1287, 1996).
M. C. Shaw berichtet über eine mechanische Aktivierung des Magnesiums bei Grignard-Reaktionen mit einem technisch aufwendigen spanabhebenden Reaktor (Shaw, M. C.; Journal of Applied Mechanics, 41-44, 1948) am Beispiel des Phenylmagnesiumbromids.
Die bisher bekannten Verfahren erfordern einen hohen apparativen Aufwand und sind daher beschränkt auf die Herstellung teurer Produkte hoher Wertschöpfung; außerdem sind sie größtenteils nicht bei Reaktionen unter hohem Druck anwendbar. Es ist deshalb von besonderem Interesse, einen mechanischen Aktivierungsprozeß zu entwickeln, der die erwähnten Nachteile vermeidet und mit einem möglichst geringen technischen Aufwand kostengünstig und für die Produktion im industriellen Maßstab realisiert werden kann. Ferner ist es von Bedeutung, Magnesium-Metall, außer bei der Grignard-Synthese, auch bei anderen technisch relevanten Reaktionen mechanisch zu aktivieren.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß entweder durch einen nur geringen Mahlkörperzusatz in einer normalen Standard-Rührapparatur oder durch Einsatz eines handelsüblichen Dispergiergerätes eine hervorragende permanente Oberflächenaktivierung des Magnesiums erzielt werden kann. Angesichts des bisher betriebenen technischen Aufwandes (siehe: Hoffmann, U., Veit, M.; Chemie Ingenieur Technik (68) 1282-1287, 1996) war dies für den Fachmann nicht zu erwarten. Werden bei chemischen Umsetzungen von Magnesium in einem organischen Lösemittel (beispielsweise etherische Lösemittel) Mahlkörper eingesetzt, so werden diese mit einem Rührer aufgewirbelt. Die Anzahl der verwendeten Mahlkörper ist erheblich geringer als die in herkömmlichen Kugelmühlen. Der drastisch verringerte Mahlkörperanteil ermöglicht die Verwendung nahezu beliebiger Reaktionsgefäße und praktisch aller Rührertypen (z. B. Anker-, Gitter-, Impeller-, Scheiben-, Blatt-, Propeller- oder Kreuzbalkenrührer), wodurch der apparative Aufwand auf ein Minimum reduziert wird. Der Mahlkörperanteil am Gesamtvolumen liegt vorzugsweise bei nur ca. 2-8%, kann aber bei Bedarf stark variiert werden. Das Magnesium-Metall kann in Form von Spänen, Stücken, Granalien, Griess oder Pulvem eingesetzt werden, wobei vorzugsweise Magnesium-Pulver zur Anwendung kommen. Die Reaktionsapparaturen können nach dem vorliegenden Verfahren aus üblichen Laborkolben, zylindrischen Gefäßen mit flachem oder halbrundem Boden, Reaktionsautoklaven oder aus Technikums- oder Produktionskesseln bestehen, die mit Rühreinrichtungen versehen sind und zusätzlich erfindungsgemäß mit Mahlkörpern (z. B. Kugeln aus Glas, Keramik, Metall, Kunststoff, Achat, Korund, Metallcarbid-, -silicid, -borid, -nitrid oder -oxid) ausgestattet werden (s. Abb. 1). Im Gegensatz zu kommerziellen Kugelmühlen benötigt man keine Spezialgefäße und nur einen Bruchteil der Menge an Mahlkörpern. Nach beendeter Reaktion können die verwendeten Mahlkörper für weitere Ansätze im Reaktionsgefäß verbleiben und das Reaktionsgut durch Abhebern oder Absieben leicht abgetrennt werden. Durch den geringen Mahlkörpereinsatz sind - im Gegensatz zu Kugelmühlen - auch hohe Rührgeschwindigkeiten problemlos möglich, wodurch eine optimale Durchmischung des Reaktionsmediums bei exothermen Reaktionen gewährleistet wird.
Alternativ können auch Dispergiermaschinen zur mechanischen Aktivierung eingesetzt werden. Bei der Verwendung von Dispergiergeräten zur mechanischen Oberflächenaktivierung kann in nahezu jeder beliebigen Apparatur gearbeitet werden. In sehr kleinen Ansätzen reicht die alleinige Nutzung eines Dispergiergerätes, in größeren Gefäßen sollte jedoch vorzugsweise zusätzlich gerührt werden. Auch hier ist der apparative Aufwand erheblich geringer als nach dem gegenwärtigen Stand der Technik.
Durch die erfindungsgemäßen mechanischen Aktivierungsmethoden werden Reaktionen an der Magnesium-Oberfläche erheblich beschleunigt, Induktions­ phasen abgebaut und Produktausbeuten verbessert.
Zu den hier vorgestellten exemplarischen Reaktionen gehören die Hydrierung von Magnesium, die Herstellung von Magnesiumanthracen und die Grignard- Synthese, ohne dadurch eingeschränkt zu sein. Nach dem vorliegenden Verfahren kann auch das schwer lösliche Magnesiumanthracen in THF unter Vermahlung als kompakte Suspension problemlos hergestellt werden, da das Reaktionsgut während der Reaktionsführung nicht - wie in Schwingmühlen - transportiert werden muß. Die Hydrierung des Magnesiums läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in normalen Druckgefäßen unter Einsatz von Mahlkörpern durchführen. Hierzu eignen sich Druckkessel ebenso wie herkömmliche Laborautoklaven, die erfindungsgemäß mit einer geringen Mahlkörperfüllung (vorzugsweise ca. 5 Vol.-% Mahlkugeln bezüglich des Ansatzvolumens) ausgestattet werden. Aufgrund des geringen Mahlkörperwiderstandes kann in nichtmagnetischen Stahlautoklaven ggf. sogar mit Magnetrührkernen gerührt werden.
Mit dem vorliegenden Verfahren kann die Produktionszeit von Magnesiumanthracen aus Magnesium-Pulver und Anthracen in THF von rd. 40 h auf weniger als 8 h verkürzt (Beispiel 1), können Grignard-Reaktionen erheblich beschleunigt (Beispiele 2 u. 3), kann die Hydriergeschwindigkeit bei der katalytischen Herstellung von löslichem Magnesiumhydrid (Bogdanovic, B., Bons, P., Schwickardi, M., Seevogel, K., Chem. Ber., 124 (1991) 1041-1050) um den Faktor 4 erhöht (Beispiel 4) und die Darstellung von Magnesiumalkoholaten aus Magnesium-Metall und Alkoholen deutlich verbessert werden.
Der erfindungsgemäße technische Fortschritt in der Darstellung von metallorganischen und anorganischen Magnesium-Verbindungen ergibt sich aus folgenden Verbesserungen:
  • - Sehr einfache mechanische Aktivierungsmethode für Labor und Betrieb
  • - Erheblich verringerte Produktionszeiten bei hohen Ausbeuten
  • - Industriell leicht umsetzbar durch Verwendung von Standard- Rührapparaturen (ohne aufwendige Mahl-, Zerspan- oder Ultraschalleinrichtungen)
  • - Nur geringe Investitionskosten für Mahlkörper (z. B. Glaskugeln) oder handelsübliche Dispergierer
  • - Hohe Rührgeschwindigkeiten möglich und damit optimale Durchmischung und guter Wärmetransport
  • - Permanente Aktivierung mit Mahlkörpern auch in beliebigen Druckgefäßen durchführbar
  • - Beschleunigte Herstellung kompakter Suspensionen (z. B. Magnesiumanthracen in THF) unter Vermahlung problemlos möglich
Das vorliegende Verfahren wird anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert, ohne dadurch eingeschränkt zu werden. Die nachfolgend beschriebenen Versuche wurden unter Argon durchgeführt. Es wurden luft- und wasserfreie Lösemittel verwendet.
Beispiel 1 Herstellung von Magnesiumanthracen unter Verrührung mit 5 Vol.-% Glaskugeln
35,3 g (198 mmol) Anthracen und 5,1 g (210 mmol) Mg-Pulver (270 mesh) wurden in einen 500 ml-Rundkolben, der mit einem gasdichten Flügelrührer und rd. 12 ml Glasperlen (Durchmesser = 5 mm) ausgestattet war, gegeben, evakuiert und mit einer Argonatmosphäre versehen. Der Ansatz wurde mit abs. THF auf 250 ml aufgefüllt und gerührt, wobei die Glasperlen aufgewirbelt wurden. Anschließend wurden unter Argon-Überleitung 0,4 ml Ethylbromid zugegeben, die Apparatur verschlossen und das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur gerührt und vermahlen. Die Reaktion sprang sofort an, wobei sich die Lösung zunächst grün färbte und schon nach wenigen Minuten fiel ein orangefarbener Niederschlag von Magnesiumanthracen aus. Nach einigen Stunden war aus dem Reaktionsansatz eine orangefarbene, sehr kompakte Suspension geworden.
Der Reaktionsverlauf wurde durch Entnahme von Proben verfolgt, die mit einem Toluol-Ethanol-Gemisch zersetzt und gaschromatographisch untersucht wurden. Der Anteil an 9,10-Dihydroanthracen war dabei das Maß für die Magnesiumanthracen-Bildung. Der Verlauf der Reaktion gegenüber der unvermahlenen Reaktion ist im Diagramm 1 dargestellt.
Vergleichsversuch: Um den Mahleffekt bei der Herstellung des Magnesiumanthracens zu ermitteln, wurde ein Parallelversuch ohne Mahlkörper unter ansonsten identischen Bedingungen durchgeführt. In den ersten 3 Stunden fand unter Rührung keine Verfärbung des Reaktionsansatzes statt. Zur weiteren Aktivierung wurden deshalb zusätzlich 3 g isoliertes Mg-Anthracen 3 THF hinzugegeben.
Diagramm
Darstellung von Magnesiumanthracen
Beispiel 2 Herstellung der Grignard-Verbindung aus 2-Chlor-6-methoxypyridin und Magnesium unter Verrührung mit rd. 5 Vol.% Glaskugeln
Am Beispiel einer außerordentlich schwierig verlaufenden Grignard-Reaktion soll die Wirkung des neuartigen Mahlprozesses demonstriert werden:
10 g (411 mmol) Magnesium-Pulver (270 mesh) wurden in einem 500 ml- Rundkolben, der mit einem Flügelrührer und 12 ml Glaskugeln (Durchmesser = 5 mm) ausgestattet war, unter Argon mit 180 ml abs. THF und 1 ml Ethylbromid versetzt und 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt, wobei die Glasperlen aufgewirbelt wurden. Anschließend wurden 42 ml (346 mmol) 2-Chlor-6- methoxypyridin (Fa. Aldrich, 98%ig) in einer Stunde bei Raumtemperatur zugetropft. Es fand beim Zutropfen eine schwach exotherme Reaktion statt, wobei sich der Ansatz allmählich rotbraun färbte.
Zur Reaktionsverfolgung wurden Proben entnommen, mit MTBE verdünnt und mit einigen Tropfen Wasser zersetzt. Die organische Phase wurde abgetrennt und gaschromatographisch untersucht. Im Diagramm 2 ist der Reaktionsverlauf gegenüber der unvermahlenen Reaktion anhand der gefundenen 2- Methoxypyridin-Menge dargestellt.
Vergleichsversuch: Um den Mahleffekt bei dieser schwierigen Grignard- Synthese zu demonstrieren, wurde ein Parallelversuch bei Raumtemperatur ohne Mahlkörper unter ansonsten identischen Bedingungen durchgeführt (s. Diagramm 2).
Diagramm 2
MG + 2-Chlor-6-methoxypyridin
Beispiel 3 Herstellung der Grignard-Verbindung aus 2-Chlor-6-methoxypyridin und Magnesium unter Aktivierung mit einer Dispergiermaschine
Der Versuch wurde analog Beispiel 2 bei Raumtemperatur durchgeführt, wobei zur mechanischen Aktivierung anstelle der Glaskugeln ein Dispergiergerät Heidolph DIAX 600 (Drehzahl 8000 Upm) eingesetzt wurde.
Die Grignard-Ausbeute betrug anhand des Hydrolyseproduktes 2-Methoxypyridin nach 39 Stunden 33% d.Th..
Beispiel 4 Herstellung von gelöstem Magnesiumhydrid aus Magnesium und Wasserstoff unter Zusatz eines Katalysators und eines Lösungsvermittlers bei permanenter Aktivierung mit 4 Vol.-% Mahlkörpern unter Druck
10,0 g (411 mmol) Magnesium-Pulver (270 mesh) und 0,73 g (4,1 mmol) Anthracen [Kat. 1] wurden zusammen mit einem Magnetrührkern und 3 ml Glaskugeln (Durchmesser = 5 mm) in einem zylindrischen Glasgefäß evakuiert und mit einer Argon-Atmosphäre versehen. Nach der Zugabe von 30 ml THF und 4 Tropfen EtBr wurde der Ansatz 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt und vermahlen. Nach wenigen Minuten fiel aus der Lösung bereits ein orangefarbener Niederschlag von Magnesiumanthracen aus. Unter Kühlung (Badtemp. = 15°C) wurden anschließend 0,56 g (4,4 mmol) wasserfreies FeCl2 [Kat. 2] (exotherm, tiefbraune Lösung), 10,5 ml (20,4 mmol) einer 1,94 m n- Octylmagnesiumchlorid-Lsg. [Lösungsvermittler] in THF und 30 ml THF zugegeben. Das Reaktionsgefäß wurde daraufhin in einen Druckautoklaven gestellt und mit einem Wasserstoffdruck von 60 bar versehen. Der Ansatz wurde bei Raumtemperatur magnetisch gerührt und erfindungsgemäß durch Aufwirbelung der Glaskugeln vermahlen. Der Druckabfall im Autoklav war dabei das Maß für die Bildung des Magnesiumhydrids.
Im Diagramm 3 ist der durch den Mahlprozeß beschleunigte Hydriervorgang - gegenüber dem derzeitigen Stand der Technik ohne Mahlkörper (B. Bogdanovic, P. Bons, M. Schwickardi, K. Seevogel, Chem. Ber. 124 (1991) 1041-1050, CA Patent 1,336,434, Studiengesellschaft Kohle mbH, 1996) - unter ansonsten identischen Bedingungen aufgezeichnet.
Diagramm 3
Darstellung von löslichem Magnesiumhydrid
Unter Anwendung des Mahlprozesses kann die Herstellung des löslichen Magnesiumhydrids unter geringeren Überdrucken als nach dem Stand der Technik erfolgen. Bei einem Wasserstoffdruck von nur 10 bar beträgt die Hydrierzeit bei Raumtemperatur 12 Stunden.

Claims (16)

1. Verfahren zur Beschleunigung des Reaktionsablaufes bei der Herstellung von metallorganischen oder anorganischen Magnesium-Verbindungen aus Magnesium-Metall in einem Lösemittel durch mechanische Aktivierung des Magnesium-Metalls, dadurch gekennzeichnet, daß in beliebigen Reaktionsgefäßen oder-kesseln während des Reaktions­ ablaufes Mahlkörper aufgerührt werden oder ein Dispergiergerät eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Reaktionsgefäße Glaskolben, zylindrische Gefäße mit flachem oder halbrundem Boden oder Rührkessel verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Mahlkörper in Autoklaven oder Druckkesseln als Reaktionsgefäße gerührt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, wobei das Gesamtvolumen der Mahlkörper max. 25% des Reaktionsvolumens beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Gesamtvolumen der Mahlkörper zwischen 2% und 8% des Reaktionsvolumens beträgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei als Mahlkörper vorzugsweise Kugeln verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei Glas-, Keramik-, Metall-, Kunststoff-, Achat-, Korund-, Metallcarbid-, Metallsilicid-, Metallborid-, Metallnitrid- oder Metalloxidkugeln verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei Glaskugeln verwendet werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1-8, wobei zum Rühren der Mahlkörper handelsübliche Rührer verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei Anker-, Gitter-, Impeller-, Scheiben-, Blatt-, Propeller- oder Kreuzbalkenrührer oder Magnetrührkerne verwendet werden.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 u. 2, wobei zusätzlich zum Einsatz des Dispergiergerätes gerührt wird.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1-11, wobei Magnesium in Form von Spänen, Stücken, Granalien, Griess oder Pulvern eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei Magnesiummetall als feinteiliges Pulver eingesetzt wird.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1-13, wobei aprotische organische Lösungsmittel verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei etherische Lösungsmittel verwendet werden.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1-15, wobei metallorganische und anorganische Magnesium-Verbindungen in Form von Magnesiumhydrid, Magnesiumanthracen, Magnesiumalkoholaten oder Grignard- Verbindungen hergestellt werden.
DE1999160865 1999-12-17 1999-12-17 Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung Withdrawn DE19960865A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999160865 DE19960865A1 (de) 1999-12-17 1999-12-17 Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999160865 DE19960865A1 (de) 1999-12-17 1999-12-17 Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19960865A1 true DE19960865A1 (de) 2001-06-28

Family

ID=7933001

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1999160865 Withdrawn DE19960865A1 (de) 1999-12-17 1999-12-17 Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19960865A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10200149A1 (de) * 2002-01-04 2003-07-10 Gruenenthal Gmbh Verfahren zur Herstellung von Grignard-Verbindungen
WO2017178230A1 (de) * 2016-04-13 2017-10-19 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kontinuierliches verfahren zur herstellung von grignard-addukten und vorrichtung zu dessen durchführung

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19808239C1 (de) * 1998-02-27 1999-04-08 Ulrich Dr Ing Kunz Verfahren zum erweiterten Einsatz von Ultraschall bei Feststoff/Fluid-Umsetzungen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19808239C1 (de) * 1998-02-27 1999-04-08 Ulrich Dr Ing Kunz Verfahren zum erweiterten Einsatz von Ultraschall bei Feststoff/Fluid-Umsetzungen

Cited By (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10200149A1 (de) * 2002-01-04 2003-07-10 Gruenenthal Gmbh Verfahren zur Herstellung von Grignard-Verbindungen
WO2003055894A1 (de) * 2002-01-04 2003-07-10 Grünenthal GmbH Verfahren zur herstellung von grignard-verbindungen
US7427370B2 (en) 2002-01-04 2008-09-23 Grunenthal Gmbh Method for the production of Grignard compounds
WO2017178230A1 (de) * 2016-04-13 2017-10-19 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kontinuierliches verfahren zur herstellung von grignard-addukten und vorrichtung zu dessen durchführung
DE102016206211A1 (de) * 2016-04-13 2017-10-19 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Grignard-Addukten und Vorrichtung zu dessen Durchführung
CN109071376A (zh) * 2016-04-13 2018-12-21 弗劳恩霍夫应用研究促进协会 用于生产格氏加合物的连续方法及实施该方法的设备
DE102016206211B4 (de) * 2016-04-13 2018-12-27 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Grignard-Addukten und Vorrichtung zu dessen Durchführung
US20190161505A1 (en) * 2016-04-13 2019-05-30 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. Continuous method for producing grignard adducts and a device for carrying out same
CN109071376B (zh) * 2016-04-13 2022-02-25 弗劳恩霍夫应用研究促进协会 用于生产格氏加合物的连续方法及实施该方法的设备
US11667653B2 (en) 2016-04-13 2023-06-06 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Continuous method for producing Grignard adducts and a device for carrying out same

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69633490T2 (de) Herstellungsverfahren für seltenerd-gesinterte magneten
DE69113966T2 (de) Verbundpulver aus aluminiumoxyd/metall, cermets daraus und verfahren zu ihrer herstellung.
EP1242642B1 (de) Verfahren zur herstellung von pulvermischungen bzw. verbundpulver
DE4111719A1 (de) Verfahren zur herstellung hochaktiver, dotierter metall-traegerkatalysatoren
CN101693297B (zh) 一种不同粒径铜纳米粒子的制备方法
EP0490156A1 (de) Verfahren zur Herstellung aktiver, reversibel H2 aufnehmender Magnesiumhydrid-Magnesium-Wasserstoff-Speichersysteme
DE3120169A1 (de) Ferromagnetische metallegierungsgegenstaende, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung
Scolan et al. Surface and bulk characterisation of titanium–oxo clusters and nanosized titania particles through 17 O solid state NMR
EP1133447B1 (de) Wasserlösliche nanostrukturierte metalloxid-kolloide und verfahren zu ihrer herstellung
EP2760795A1 (de) Verbessertes verfahren zur herstellung von feinteiligem hämatit und von eisenoxid-rotpigmenten
DE3241979C2 (de) Verfahren zur Herstellung von kubischem Bornitrid unter Verwendung einer Verbindung vom Bornitridtyp als Katalysator
DE3872368T2 (de) Hydrierungskatalysator.
EP0447388A1 (de) Verfahren zur Herstellung von feinkörnigen, sinteraktiven Nitrid- und Carbonitridpulvern des Titans
DE10163697A1 (de) Reversible Speicherung von Wasserstoff mit Hilfe von dotierten Alkalimetallaluminiumhydriden
DE4336602A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumwasserstoff (AlH¶3¶) durch Umsetzung von Magnesiumhydrid mit Aluminiumhalogenid
DE19922144A1 (de) Verfahren zur Gewinnung einer Wertstoffzusammensetzung aus Seltenerdelement-enthaltendem Material und dabei erhaltenes Legierungspulver
DE19960865A1 (de) Verfahren zur Durchführung und Beschleunigung von chemischen Reaktionen mit Magnesium-Metall in organischen Lösungsmitteln unter mechanischer Aktivierung
EP1299191B1 (de) Metallische nickelhydrierkatalysatoren, deren herstellung und deren verwendung
DE4423987C2 (de) Verfahren zur Herstellung von kubischem Bornitrid
EP1926697B1 (de) Magnesiumalkoxidgranulat, verfahren zu dessen herstellung und verwendung des magnesiumalkoxidgranulates
EP0401624A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Eisenoxidgelbpigmenten
EP0383122B1 (de) Verfahren zur Herstellung wässriger Metallnitratlösungen
DE2052144C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalialuminiumdialkyldihydriden sowie stabile Lösungen von Alkalialuminiumdialkyldihydriden
DE3731665A1 (de) Verfahren zur herstellung von alumoxanen, insbesondere methylalumoxan, aus wasser und aluminiumorganylen, insbesondere aluminiumtrimethyl in inerten kohlenwasserstoffen
AT393178B (de) Permanentmagnet(-werkstoff) sowie verfahren zur herstellung desselben

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8139 Disposal/non-payment of the annual fee