DE19959990A1 - Betätigungsvorrichtung für vertikal verschwenkbare Klappen oder Türen von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für vertikal verschwenkbare Klappen oder Türen von Kraftfahrzeugen. Um die Gefahr von Beschädigungen am Kraftfahrzeug ohne zusätzlichen Aufwand bei der einzusetzenden Sensortechnik zu verringern, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, die Schwenkbewegung einer Klappe oder Tür mit einem Antriebs- oder Halteelement anzuhalten, wenn diese mit einem sich darüber befindenden Gegenstand zu kollidieren droht, wobei das Antriebs- oder Halteelement von einer Antriebssteuerung aufgrund von Sensorsignalen betätigt wird, welche eine Sensorauswerteschaltung durch Auswertung eines Sensors einer Abstandswarnanlage gewonnen hat.

Description

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ver­ tikal verschwenkbare Klappen oder Türen von Kraftfahrzeu­ gen, die mit einer mindestens einen Sensor aufweisenden Ab­ standswarnanlage für den Fahrbetrieb ausgestattet sind.

Aus DE 44 10 617 A1 und EP 0 841 215 A2 sind Abstandsmeß- und Abstandswarnvorrichtungen für den Fahrbetrieb bekannt. Diese weisen mindestens einen Abstandssensor auf, welcher über eine Sensorauswerteschaltung mit einem Signalgeber verbunden ist. Die Sensorauswerteschaltung ist so ausge­ legt, daß der Signalgeber ein optisches und/oder akusti­ sches Signal aussendet, wenn bei Annäherung an ein Hinder­ nis im Fahrbetrieb ein vorbestimmter Abstand unterschritten wird. Das optische bzw. akustische Signal erlaubt es dem Fahrer eines Fahrzeuges, dieses anzuhalten und dadurch Be­ schädigungen des Fahrzeuges zu vermeiden.

Aus DE 195 37 619 C2 ist ferner eine Überwachungsvorrichtung für das Öffnen von KFZ-Türen bekannt, welche mindestens einen Sensor zur Überwachung des Verkehrsraumes eines Kraftfahrzeuges aufweist. Bei Annäherung einer Person oder eines Fahrzeuges in den Verkehrsraum löst der Sensor über eine Sensorauswerteschaltung bei Vorliegen weiterer Signal­ voraussetzungen eine Zentralverriegelung des Kraftfahrzeu­ ges oder andere Blockiereinrichtungen aus, die ein Öffnen der Türen verhindern. Zulässigkeitsvoraussetzung ist dabei beispielsweise, daß das Kraftfahrzeug steht. Vorzugsweise werden für die Verkehrsraumüberwachung bereits vorhandene Sensoren einer Abstandswarnanlage für den Fahrbetrieb ver­ wendet.

Aus DE 196 46 078 A1 ist ferner eine Sensoranordnung be­ kannt, bei der mit lediglich einem Sensor sowohl eine Ab­ standsmessung im Fahrbetrieb als auch eine Erfassung des Verschmutzungsgrades der Außenscheiben der Fahrgastzelle oder der Scheinwerfer durchgeführt wird.

Die genannten Überwachungseinrichtungen und Sensoranord­ nungen haben sich in der Praxis zum Teil als wertvoll er­ wiesen und tragen dazu bei, die Verkehrssicherheit zu erhö­ hen. Dadurch werden Beschädigungen an Kraftfahrzeugen ver­ mieden. In der Praxis entstehen jedoch an Kraftfahrzeugen auch Beschädigungen, die nicht straßenverkehrsbedingt sind. So werden beispielsweise Front- und Heckklappen bzw. -Türen beschädigt, wenn sie unachtsam in Parkhäusern, Tandemgara­ gen oder auf Hebebühnen geöffnet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug und eine Betätigungsvorrichtung für vertikal verschwenkbare Klappen oder Türen von Kraftfahrzeugen zur Verfügung zu stellen, durch die die Gefahr von Beschädigungen am Kraft­ fahrzeug ohne zusätzlichen Aufwand bei der einzusetzenden Sensortechnik verringert wird.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 5.

Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, mit einem Antriebs- oder Halteelement die Schwenkbewegung einer Klappe oder Türe anzuhalten, wenn diese mit einem sich darüber befin­ denden Gegenstand zu kollidieren droht, wobei das Antriebs- oder Halteelement von einer Antriebssteuerung aufgrund von Sensorsignalen betätigt wird, welche eine Sensorauswerte­ schaltung durch Auswertung eines Sonsors einer Abstands­ warnanlage gewonnen hat.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sensor einen Erfassungskegel oder einen vertikal ausgerichteten Erfassungssektor auf. Dadurch ist gewährleistet, daß die Antriebs- oder Halteelemente der Betätigungsvorrichtung die Schwenkbewegung der Klappe bzw. Tür auch unter Berücksich­ tigung der Reaktionszeiten der Antriebs- oder Halteelemente und der Trägheit der Klappe bzw. Tür anhalten können.

Gemäß einer bevorzugten alternativen Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor zur Entfernungsmessung einem Nahbereich ausgelegt. Diese Auslegung ermöglicht es, die Sensorauswerteschaltung derart auszulegen, daß bereits vor der Betätigung der Klappe oder Tür der zur Verfügung ste­ hende Freiraum über dieser ermittelt wird, so daß schon zu Beginn des Betätigungsvorgangs der Endpunkt der Schwenk­ bewegung der Klappe bzw. Tür von der Antriebssteuerung festgelegt werden kann.

Vorzugsweise ist der mindestens eine Sensor ein Ultraschal- oder Radarsensor. Solche Sensoren werden durch Verschmut­ zung des Kraftfahrzeuges nur wenig beeinflußt und arbeiten zudem unsichtbar.

Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug zeichnet sich durch eine Betätigungsvorrichtung gemäß den zuvor beschriebenen Ausgestaltungsvarianten aus. Eine besonders geräuscharme und zuverlässige Betätigung ergibt sich, wenn das Antriebs- oder Halteelement ein hydraulischer oder pneumatischer An­ trieb ist. Dem gegenüber ist ein Antriebs- oder Halte­ element mit einem elektrischen Antrieb preisgünstig her­ stellbar.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 die Heckpartie eines erfindungsgemäßen Kraftfahr­ zeuges,

Fig. 2 einen Schnitt durch die Heckpartie des Kraftfahr­ zeuges in Fig. 1 bei geschlossenem Kofferraumdeckel,

Fig. 3 den Schnitt in Fig. 2. Bei geöffnetem Kofferraum­ deckel und

Fig. 4 eine erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung in schematischer Darstellung.

Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 10 weist einen Koffer­ raumdeckel 12 auf, in welchen an einer Unterkante 14 Senso­ ren 16, 18, 20 integriert sind. Die Sensoren 16, 18, 20 dienen dazu, zusammen mit einer Sensorauswerteschaltung für den Fahrbetrieb (nicht gezeigt) das Rangieren z. B. beim Einparken in eine enge Parklücke zu erleichtern.

Die genannten Sensoren 16, 18, 20 weisen jeweils einen sek­ torartigen Überwachungsbereich auf, dessen Erfassungs­ bereich einen Sektorausschnitt von 90° erfasst. Die beiden Sensoren 16 und 20 sind dabei waagerecht orientiert, um auch seitlich hinter dem Kraftfahrzeug 10 befindlichen Objekten zu erfassen. Der mittlere Sensor 18, welcher den zentralen Bereich bei Rangierfahrten miterfaßt, ist dagegen vertikal ausgerichtet, wie aus den Fig. 2 und 3 ersicht­ lich ist. Der Erfassungswinkel A ermöglicht es, beim Öffnen des Kofferraumdeckels den Bereich oberhalb des Kofferraum­ deckels 12 zu erfassen und Kollisionen des Kofferdeckels 12 beispielsweise mit einem darüberliegenden Lüftungsschacht in einer Garage zu vermeiden. Dazu ist der Sensor 18 an eine Sensorauswerteschaltung 22 über eine Signalleitung 24 angeschlossen. Die Sensorauswerteschaltung weist dabei ein Modul für die Überwachung des Fahrbetriebs auf, welches einen Signalgeber 26 für optische und akustische Signale betätigt. Darüber hinaus steuert die Sensorauswerte­ schaltung über eine Steuerleitung 28 eine Antriebssteuerung 30 an, mit welcher Ventile zur Beaufschlagung eines Pneumatikzylinders 32 betätigt werden. Der Pneumatikzylin­ der 32 weist einen Kolben 34 auf, welcher an einem Anlenkschenkel 36 des Kofferraumdeckels 12 angreift.

Die Sensorauswerteschaltung 22 ist so ausgelegt, daß deren Modul zur Steuerung der Antriebssteuerung 30 lediglich bei Fahrzeugstillstand aktiviert wird. Wenn in diesem Zustand der Kofferaumdeckel 12 geöffnet werden soll, gibt der Fahr­ zeugnutzer dazu über einen Schlüsselschalter, einen im Fahrzeuginnern angeordneten Taster oder eine Fernbedienung, einen Öffnungsbefehl. Aufgrund dieses Öffnungsbefehls, der über eine Aktivierunsleitung 38 von einer zentralen Steue­ rung (nicht gezeigt) abgegeben wird, beaufschlagt die An­ triebssteuerung 30 den Pneumatikzylinder 32 mit einem Druckgas. Daraufhin wird der Kofferraumdeckel 12 ver­ schwenkt. Sollte der Sensor 18 im Schwenkbereich des Kofferraumdeckels 12 ein Hindernis detektieren, gibt die Sensorauswerteschaltung 22 über die Steuerleitung 28 einen Anhaltebefehl an die Antriebssteuerung 30 weiter, welche daraufhin die Druckgaszufuhr zu dem Pneumatikzylinder 32 unterbricht.

Claims (9)

1. Betätigungsvorrichtung für vertikal verschwenkbare Klap­ pen (12) oder Türen von Kraftfahrzeugen (10) mit einer mindestens einen Sensor (16, 18, 20) aufweisenden Abstandswarnanlage, mit einem Antriebs- oder Halte­ element (32), mit welchem die Schwenkbewegung der Klappe bzw. Tür angehalten werden kann, wobei mindestens eine Sensorauswerteschaltung (22) vorgesehen ist, welche eine Antriebssteuerung (30) des Antriebs- oder Halteelements (32) aufgrund von Sensorsignalen betätigt, die von min­ destens einem Sensor (18) der Abstandswarnanlage gewon­ nen werden.

2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der mindestens eine Sensor (18) einen Er­ fassungskegel oder einen vertikal ausgerichteten Erfas­ sungssektor aufweist.

3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der mindestens eine Sensor (18) zur Ent­ fernungsmessung in einem Nahbereich ausgelegt ist.

4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der mindestens eine Sensor (18) ein Ultra­ schall- oder Radar-Sensor ist.

5. Kraftfahrzeug mit einer vertikal schwenkbaren Klappe (12) oder Tür, gekennzeichnet durch eine Betätigungsvorrich­ tung nach einem der Ansprüche 1 bis 4.

6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Sensor (18) gemäß Anspruch 2 ausgeführt und in der Klappe (12) oder Tür angeordnet ist.

7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Sensor gemäß Anspruch 3 ausge­ führt, gegenüber dem Kraftfahrzeugrahmen ortsfest ange­ ordnet ist und den Bereich oberhalb der Tür oder Klappe vermißt.

8. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Antriebs- oder Halteelement (32) ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb ist.

9. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Antriebs- oder Halteelement einen elektrischen Antrieb aufweist.