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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern und
zum Setzen von Ankern in das umgebende Gebirge, dessen Vorschubeinheit
auf einer Lafette verschieblich angeordnet und über einen Adapter mit der Bohrstange
bzw. der Ankerstange verbindbar ist und mit die Bohrstange bzw.
Ankerstange in der Bohrachse positionierenden Grippern, welche aus
der Bohrachse heraus schwenkbar sind, wobei mindestens ein Gripper
zusätzlich
als Führung
für die
Bohrstange und die Ankerstange dient.
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Es
sind Geräte
bekannt, die sowohl zum Bohren von Spreng- oder Ankerlöchern als
auch zum Setzen der Anker eingesetzt werden können. Für die unterschiedlichen Vorgänge und
Arbeitsabläufe
sind allerdings umfangreiche Umbaumaßnahmen an dem Gerät durchzuführen. Dazu
weisen die Geräte
Gripper auf, mit denen Bohrstangen oder Anker fixiert und in die
jeweilige Position verschwenkt werden können. Die Gripper klemmen die
Bohr- oder Ankerstange ein und werden in die Bohrachse verschwenkt,
sodass sie mit der Vorschubeinheit verbunden werden können. Zur
Führung
von Bohr- und Ankerstange bei Einsatz der Vorschubeinheit zur Herstellung
des Spreng- oder Bohrlochs oder zum Einbringen des Ankers werden
spezielle Führungsbauteile
verwendet, welche die Bohr- oder Ankerstange umschließend ausgebildet
sind. Abgesehen von den Nachteilen, die damit verbunden sind, dass
das Gerät
für diesen
Vorgang speziell mit Führungen
umzurüsten
ist, besteht ein erheblicher Nachteil dieser Technik darin, dass
die Vorschubeinheit niemals bis an das Gebirge herangefahren werden
kann, weil die Führung
zwischen Vorschubeinheit und Gebirge die für das Verfahren der Lafette
zur Verfügung
stehende Länge stark
einschränkt.
Bei jedem Arbeitsgang wird also der durch die Führung eingenommene Platz verschenkt.
Eine solche Bohrvorrichtung ist beispielsweise aus der
WO97/45621 bekannt. Mit einer hohen Verletzungsgefahr
ist es dabei verbunden, dass im Gefahrenbereich der Bohrachse hantiert
werden muss, wenn auf den jeweiligen Bohrbetrieb bzw. auf den Ankersetzbetrieb
umgerüstet
wird. Hierzu sind die Führungen
an- oder abzubauen. Dabei ist es zudem von Nachteil, dass ein weiterer
notwendiger Umrüstvorgang
darin besteht, dass bei Einbringen eines Ankers der auch als Leyner
bezeichnete Adapter mit einem speziellen Ankersetzschlüssel ausgerüstet werden
muss, damit die Drehmomente von der Vorschubeinheit auf die Ankerstange übertragen
werden können.
Dieser Ankersetzschlüssel
muss gelöst
und entfernt werden, wenn das Gerät wieder auf Bohrbetrieb umgestellt
wird. Aus der
EP 0
860 580 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, die mit einem
Stangenmagazin, vorzugsweise einem Trommelmagazin arbeitet und somit
ganz andere Aufgaben erfüllen
muss und eine schwerere Einheit darstellt. Dort ist eine Handhabungsvorrichtung
beschrieben, die mit entsprechend schweren Hydraulikzylindern und ähnlichem
ausgerüstet
ist. Die in dieser Beschreibung angesprochene Führungsaufgabe dieser Handhabungsvorrichtung
besagt, dass dazu das weit geöffnete
Maul des Greiferarms benutzt werden soll, dass dazu entsprechend
nah an das in der Bohrachse befindliche Bohrrohr herangefahren werden
muss. Dieses Maul kann nur eine Teilführung ermöglichen, was gerade beim hier
angesprochenen Bohrbetrieb wenig bringt, weil die Bohrstangen bzw.
Ankerstangen insbesondere bei der Herstellung der Bohrlöcher leicht schlagen
und das nach allen Richtungen. Dieses ungenügende Führen wäre selbst dann Tatsache, wenn man
das Maul soweit wie eben möglich
schließen würde, was
aber in der entsprechenden Beschreibung unerwähnt bleibt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Herstellung von Bohrlöchern
und zum Setzen von Ankern dahingehend weiterzuentwickeln und zu
verbessern, dass mit den die Bohrstangen und Ankerstangen manipulierenden Grippern
gleichzeitig auch eine sichere Führung
dieser Stangen möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass das zangenartig ausgebildete, Bohrstange bzw. Ankerstange aufnehmende
Maul des Grippers in eine die Bohrstange bzw. Ankerstange einklemmende
und in eine minimal geöffnete,
ein Führen
von Bohrstange bzw. Ankerstange ermöglichende Position über eine
zugeordnete Steuerungseinheit einstellbar ist.
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Da
Bohrstange und Ankerstange nicht zwangsläufig den gleichen Durchmesser
aufweisen, kann jetzt erstmalig mit einem derartigen Gripper eine
Führung
erreicht und gesichert werden, die sowohl bei der Bohrstange wie
auch bei der Ankerstange bleibend und durchgehend eine sichere Führung ermöglicht.
Dazu werden die bekannten und weiterentwickelten Gripper eingesetzt,
sodass zusätzliche Aggregate
nicht notwendig werden und die Ausziehlänge bzw. Vorschublänge der
entsprechenden Lafette voll ausgenutzt werden kann. Diese Führung ist
dadurch optimiert und gesichert, dass das Maul bei der Führung geschlossen
bzw. soweit geschlossen ist, dass sich die Anker- und Bohrstangen
einwandfrei darin drehen, aber sich eindeutig nicht zu einer der
Richtungen herausbewegen lassen. Damit ist gleichzeitig auch erreicht,
dass längere
Lafetten und längere
Stangen zum Einsatz kommen können,
eben weil durch diese zusätzlichen
Gripper in der Mitte oder auch im Abstand zu einander über die
Länge gesehen
diese Führung
möglich
ist, die ein Schlagen des Gestänges
sicher ausschließt.
Das gefährliche Hantieren
im Bereich der Bohrachse ist hinfällig. Die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung
ist über
den Einsatz als Sprengloch-, Ankerbohrungs- und Ankersetzgerät hinaus
auch ohne spezielle Umbauarbeiten für den Einsatz beim Verlängerungsbohren
verwendbar. Dabei werden die Gripper gewissermaßen als Einstangenmagazin verwendet,
sodass jeweils zwei Bohrstangen in einem Arbeitsgang eingesetzt
werden können.
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Nach
einer zweckmäßigen Ausführungsform ist
vorgesehen, dass die Steuereinheit in einer Kulisse zwangsgeführt ist,
wobei die Position „Führen" jeweils zwischen
der Position „Klemmen" und der Position „Öffnen" angeordnet ist.
Unter letzterer wird hier die vollständig geöffnete Position verstanden,
in der keine Bohr- oder Ankerstange in den Gripper eingelegt oder
eingeklemmt ist. Die Position „Führen" ist also zwischen
den Positionen „Öffnen" und „Klemmen" angeordnet.
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Nach
einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist
vorgesehen, dass die Steuerungseinheit einen Multihebel für das Einstellen
der Positionen aufweist, der zusätzlich
die nachgeordneten Positionen „Klemmen-Einschwenken" und „Öffnen-Einschwenken" für das Schwenken
mit eingeklemmter Stange sowie „Öffnen-Einschwenken" und „Öffnen-Ausschwenken" für das Schwenken
des Grippers ohne eingeklemmte Stangen einrichtend ausgebildet und angeordnet
ist. Damit ist der Funktionsablauf des Grippers ohne Gefahr von
Fehlschaltungen vorgegeben, wenn er, je nachdem ob eine Stange eingeklemmt
ist oder nicht, in die Bohrachse ein- oder aus dieser herausgeschwenkt
wird. Herausgeschwenkt aus der Bohrachse wird der Gripper insbesondere dann,
wenn die Vorschubeinheit unmittelbar bis an den vorderen Gripper
herangefahren ist und der Gripper dann aus der Bohrachse herausgeschwenkt
wird, um die Lafettenlänge
optimal ausnutzen und eine hohe Nutzbohrtiefe zu erreichen. Beim
Ziehen der Bohrstange ist die gegenteilige Bewegung notwendig, was
bedeutet, dass der Gripper aus der herausgeschwenkten Position in
die Bohrachse geschwenkt werden muss, wo die Bohrstange zum Zwecke
des Ziehens durch den Gripper eingefangen wird.
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Um
den beiden Positionen Klemmen und Führen gerecht zu werden, ist
vorgesehen, dass das Maul des Grippers zu Bohrstange und Ankerstange korrespondierende
Ausnehmungen aufweist. Das zweiteilige, zangenartige Maul ist im
Bereich der zu Bohrstange und Ankerstange korrespondierenden Ausnehmung
abgerundet ausgebildet und bewirkt eine Art Einrasten von Bohrstange
und Ankerstange im Bereich des Mauls und somit des Grippers. Durch die
zangenartige Ausbildung des Grippers sind somit auch Bohr- und Ankerstangen
unterschiedlichen Durchmessers einsetzbar.
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Der
Gripper kann bezüglich
der Bohrachse ein- und ausgeschwenkt werden. Insbesondere ermöglicht der
Gripper in der ausgeschwenkten Position, dass die Vorschubeinheit
bis an das Gebirge herangefahren werden kann. Zur besseren Handhabbarkeit
ist deswegen vorgesehen, dass der Gripper in der eingeschwenkten
und/oder in der ausgeschwenkten Position arretierbar ist. In der ausgeschwenkten
Position ist der Gripper unter die Lafette geklappt und wird dort
arretiert, um auch in dieser Position hohen dynamischen Belastungen
Stand halten zu können.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der zwischen Vorschubeinheit und Bohrstange
angeordnete Adapter zur Aufnahme des antriebsseitigen Endes der
Stangen eine zur Bohrstange korrespondierende Aufnahme und eine zur
Ankerstange korrespondierende Aufnahme aufweist. Der Einsatz eines
separaten Ankersetzschlüssels
ist somit nicht mehr notwendig, sondern der Adapter korrespondiert
einerseits zur Bohr- andererseits zur Ankerstange. Eine bisher erforderlich
gewesene Umrüstung
auf einen Ankersetzschlüssel
nach Fertigstellung des Bohrloches ist nicht notwendig.
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Die
Verbindung zur Bohrstange wird dadurch erreicht, dass die zur Bohrstange
korrespondierende Aufnahme am der Bohrstange zugewandten Ende des
Adapters angeordnet und mit einem Gewinde ausgerüstet ist. Dieses Innengewinde
ist korrespondierend zu einem Außengewinde an der Bohrstange ausgebildet,
sodass die Bohrstange mit dem Adapter verschraubt werden kann, wobei
bei diesem Vorgang die Bohrstange mit Hilfe des ein Widerlager bildenden
Grippers eingeklemmt wird.
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Während das
zur Aufnahme der Bohrstange vorgesehene Gewinde am äußeren Ende
des Adapters angeordnet ist, ist vorgesehen, dass die zur Ankerstange
korrespondierende Aufnahme der zur Bohrstange korrespondierenden
Aufnahme gegenüber
am Adapter nach innen versetzt ist und einen ovalen Innenquerschnitt
aufweist, welcher zum Ende der Ankerstange formschlüssig ausgebildet
ist. Die Aufnahmen für
Bohr- und Ankerstange sind also vom der jeweiligen Stange zugewandten
Ende des Adapters aus gesehen hintereinander angeordnet.
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Zum
Durchführen
des Rohrens von Sprenglöchern
ist vorgesehen, dass an dem dem Gebirge zugewandten Ende der Vorrichtung
eine in die Bohrachse schwenkbare Bohrstangenführung angeordnet ist. Diese
ist besonders klein bauend ausgebildet und an der dem Gebirge zugewandten
Seite der Bohrvorrichtung angeordnet, sodass praktisch keine Lafetten
lange verschenkt wird. Die Bohrstangenführung kann einfach aus dem
Bereich der Bohrachse herausgeschwenkt werden, wenn sie beispielsweise beim
Ankerbohren und -setzen nicht benötigt wird. Beim Sprenglochbohren
wird die Bohrstangenführung
in die Bohrachse eingeschwenkt und dort arretiert. Unterstützt wird
die Bohrstangenführung
durch den der Vorschubeinheit zugewandten Gripper, welcher die Bohrstange
in der Position „Führen" umfasst, bis die
Bohrstange soweit abgebohrt ist, das auch dieser Gripper ausgeschwenkt
werden kann.
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Entsprechend
ist vorgesehen, dass die Bohrstangenführung mechanisch oder hydraulisch schwenkbar
ausgebildet und in der eingeschwenkten und/oder der ausgeschwenkten
Position arretierbar ist.
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Die
Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine Vorrichtung
zur Herstellung von Bohrlöchern
und zum Setzen von Ankern geschaffen ist, die eine im Verhältnis zur
Lafettenlänge optimale
Nutzbohrtiefe ermöglicht.
Der Bedienungsablauf ist durch die in die bzw. aus der Bohrachse schwenkbaren
Gripper weitgehend automatisiert und denkbar einfach, zumal auf
separate Führungselemente
verzichtet wird. Die Führungsfunktion übernehmen
ebenfalls die Gripper, deren zangenartiges Maul leicht geöffnet ist,
während
Bohr- oder Ankerstange
in Richtung deren Längsachse
geführt
werden. Dadurch ist ein Einsatz des erfindungsgemäßen Gerätes sowohl
zum Sprenglochbohren als auch zum Ankerlochbohren wie Ankersetzen
praktisch ohne Umrüstung
möglich.
Auch das Verlängerungsbohren,
bei dem die Gripper quasi als Einstangenmagazin verwendet werden,
ist mit dem erfindungsgemäßen Gerät ohne jede
Umrüstung
möglich.
Der Adapter zwischen Vorschubeinheit und Bohr- oder Ankerstange
ist so ausgebildet, dass er sowohl Bohr- als auch Ankerstangen aufnehmen
kann. Ein spezieller Ankersetzschlüssel wird nicht benötigt. Damit
ist ein Bohr- und Ankersetzgerät
geschaffen, das besonders vielseitig verwendbar ist, weil es für mehrere
unterschiedliche Bohr- und Setzvorgänge einsetzbar ist, ohne dass
aufwendige Umrüstungen
vorgenommen werden müssen.
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Beim
Bohren eines Sprenglochs wird nur der der Vorschubeinheit zugewandte
Gripper benötigt. Ergänzend wird
die besonders klein bauende Bohrstangenführung in die Bohrachse geschwenkt
und dort arretiert, während
der Gripper unter die Lafette geschwenkt und dort ebenfalls arretiert
wird. Die Bohrstange wird in die Bohrstangenführung eingesetzt und am anderen
Ende mit der Vorschubeinheit verbunden. Beim Bohren dient der der
Vorschubeinheit zugewandte Gripper als zusätzliche Führung für die Bohrstange. Nun wird
die Bohrstange soweit abgebohrt, bis die Vorschubeinheit kurz vor
dem Gripper steht. Nach Ausschwenken des Grippers wird weitergebohrt,
bis die volle Bohrlochtiefe erreicht ist und die Vorschubeinheit
mit der Bohrstange wieder zurückgefahren
werden kann.
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Zum
Bohren eines Ankerlochs werden beide Gripper eingesetzt. Die Bohrstangenführung ist
unter die Lafette geklappt und dort arretiert. Die Bohrstange wird
mit der Vorschubeinheit verschraubt, wobei die Gripper das Widerlager
bilden. Daraufhin wird der Gripper in die die Bohrstange führende Position
verstellt und hierzu leicht geöffnet,
sodass er als gleichmäßige Bohrstangenführung dient.
Anschließend wird
die Lafette mit der Vorschubeinheit in Position gebracht. Nun wird
die Bohrstange soweit abgebohrt, bis die Vorschubeinheit kurz vor
dem dem Gebirge zugewandten Gripper gelangt. Das zangenartige Maul
des Grippers komplett geöffnet,
wird dieser aus der Bohrachse geschwenkt, da die weitere Führung der
Bohrstange das Bohrloch übernehmen
kann. Nach Erreichen der vollen Bohrlochtiefe wird die Gewindeverbindung
zwischen Vorschubeinheit und Bohrstange, genauer gesagt zwischen
Adapter und Bohrstange gelöst,
die Vorschubeinheit wird mit der Bohrstange bis zu ihrer Endstellung
zurückgefahren. Der
Gripper kann nun wieder, die Bohrstange dabei eingeklemmt, eingeschwenkt
werden, sodass die Bohrstange von der Vorschubeinheit nun vollständige gelöst werden
kann. Nach Ausschwenken der Bohrstange mittels der Gripper kann
nun der Anker gesetzt werden. Dazu wird die den Anker fixierende Klebepatrone
in das Bohrloch eingebracht, woraufhin der Anker mittels durch die
Vorschubeinheit ausgeübter
Rotation und Hammervorschub in das Ankerloch eingebracht wird. Nach
Ablauf der vorgeschriebenen Verweilzeit zur Verfestigung des Ankers
kann die Vorschubeinheit zurückgefahren
werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen:
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1 eine
vereinfacht dargestellte Bohrvorrichtung beim Sprenglochbohren,
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2 eine
vereinfacht dargestellte Bohrvorrichtung beim Bohren eines Ankerlochs,
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3 eine
vereinfacht dargestellte Bohrvorrichtung beim Ankersetzen,
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4 einen
Gripper in Klemmposition,
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5 einen
Gripper in Bohrposition,
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6 einen
Gripper in geöffneter
Position,
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7 einen
Gripper in aus der Bohrachse herausgeschwenkter Position,
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8 einen
Adapter,
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9 eine
ovale Aufnahme für
eine Bohrstange und
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10 eine
Steuerungseinheit.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zur Herstellung einer Bohrung, hier
einer Sprenglochbohrung, die eine Bohrlafette 2 aufweist,
auf der eine Vorschubeinheit 3, hier ein Hammerwerk längs verschieblich angeordnet
ist. In der Bohrachse 7 ist die Bohrstange 4 angeordnet.
Mit 3 ist die Vorschubeinheit in der Grundposition und
in der anderen, Richtung Gebirge 10 verfahrenen Position
mit 3' bezeichnet.
Dabei wird deutlich, dass der vordere Gripper 8' beim Sprenglochbohren
aus der Bohrachse 7 herausgeschwenkt ist. Stattdessen ist
die Bohrstangenführung 20 in
die Bohrachse 7 geschwenkt und dort arretiert bzw. verriegelt.
Die Führung
der Bohrstange 4 erfolgt neben der Bohrstangenführung 20 durch
den hinteren Gripper 8. Dieser kann bei Herannahen der
Vorschubeinheit 3 ebenfalls aus der Bohrachse 7 herausgeschwenkt
werden, da die Führung
der Bohrstange 4 dann durch die Bohrstangenführung 20 bzw.
durch das teilweise hergestellte Bohrloch übernommen wird. Vorteilhafterweise
kann die Vorschubeinheit 3 fast unmittelbar an das Gebirge 10 herangefahren werden,
sodass die komplette Lafettenlänge
ausgenutzt und eine große
Nutzbohrtiefe erreicht werden kann. 1 zeigt
außerdem,
dass zwischen Vorschubeinheit 3 und Bohrstange 4 der
auch als Leyner bezeichnete Adapter 6 angeordnet ist. Der
Adapter 6 ist so ausgebildet, dass er sowohl zur Aufnahme
von Bohrstangen 4 als auch Ankerstangen 5 geeignet
ist, ohne dass hierzu eine Umrüstung
insbesondere der Einbau eines speziellen Ankersetzschlüssels notwendig
ist. Auf nicht erfindungswesentliche Details einer Bohrvorrichtung
wurde in diesen Darstellungen verzichtet.
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In 2 ist
die Herstellung eines zur Aufnahme eines Ankers geeigneten Bohrloches
im Gebirge 10 gezeigt. Dazu wird die Bohrstangenführung 20 unter
die Bohrlafette 2 geklappt, also aus der Bohrachse 7 herausgeschwenkt.
Stattdessen sind beide Gripper 8, 8' die Bohrstange 4 einklemmend
in die Bohrachse 7 eingeschwenkt. Die Bohrstange 4 wird über den
Adapter 6 durch Verschraubung mit der Vorschubeinheit 3 verbunden.
Beim Bohren dienen die Gripper 8, 8' jetzt als Führung für die Bohrstange 4. Hierzu
ist das Maul des zangenartig ausgebildeten Grippers 8 minimal
geöffnet,
sodass eine zuverlässige
und gleichmäßige Führung der
Bohrstange 4 in Richtung deren Längsachse 23 ermöglicht ist.
Die Bohrstange 4 wird soweit abgebohrt, bis die Vorschubeinheit 3 kurz
vor dem ersten Gripper 8 steht, woraufhin dessen zangenartiges
Maul komplett geöffnet und
dieser aus der Bohrachse 7 herausgeschwenkt wird, da die
weitere Führung
der Bohrstange 4 nun das ausreichend fertig gestellte Bohrloch übernehmen
kann. Nach Erreichen der vollen Bohrlochtiefe wird die Gewindeverbindung
zwischen Bohrstange 4 und Vorschubeinheit 3 gelöst, woraufhin
die Vorschubeinheit 3 in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren wird. Die
Gripper 8, 8' werden
wieder in die Bohrachse 7 geschwenkt, die Bohrstange 4 wird
mittels der Gripper 8, 8' eingeklemmt und vollständig von
der Vorschubeinheit 3 gelöst und aus der Bohrachse 7 herausgeschwenkt.
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Damit
ist das Setzen der Ankerstange 5 möglich, das ebenfalls mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 durchgeführt wird.
Diesen Vorgang zeigt 3. Dazu wird zunächst die
Klebepatrone in das Bohrloch eingebracht. Nach Durchmischung der Komponenten
beim Einbringen der Ankerstange 5 und ausreichender Verfestigungszeit
kann die Vorschubeinheit 3 wieder zurückgefahren werden. Beim Setzen
von Klebeankern werden also wie beim Bohren wiederum beide Gripper 8, 8' als hier als
Ankerstangenführung
benutzt, während
die Bohrstangenführung 20 aus
der Bohrachse 7 herausgeschwenkt ist.
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Die 4, 5, 6 und 7 zeigen jeweils
einen Gripper 8 in den drei unterschiedlichen Positionen
Klemmen, Führen
sowie im geöffneten Zustand.
Mit dem zangenartig ausgebildeten Maul 11 des Grippers 8 können Bohrstange 4 wie
Ankerstange 5 sowohl eingeklemmt als auch in Richtung deren Längsachse 23 geführt werden.
Dazu sind, wie insbesondere in 5 zu erkennen
ist, Ausnehmungen 25, 25' an den Innenseiten 26, 26' des Mauls 11 des Grippers 8 ausgebildet.
Diese Ausnehmungen 25, 25' auf den gegenüberliegenden Seiten des Mauls 11 umschließen sowohl
Bohrstange 4 wie Ankerstange 5.
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So
zeigt 4 den Gripper 8 in der Klemmposition,
in der hier die Bohrstange 4 in die unterschiedlichen Positionen
aus der Bohrachse heraus- und in diese hineingeschwenkt werden kann.
In dieser Klemmposition kann auch die Gewindeverbindung zwischen
Vorschubeinheit bzw. Adapter und Anker- oder Bohrstange fixiert
oder gelöst
werden.
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In
der in 5 dargestellten Position ist das Maul 11 des
Grippers 8 minimal geöffnet,
sodass hier die Bohrstange 4 oder auch eine Ankerstange
in deren Längsrichtung
kontinuierlich und gleichmäßig geführt werden
kann.
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In
der Darstellung gemäß 6 befindet
sich der Gripper bzw. das Maul 11 in der komplett geöffneten
Position, in der die Bohrstange 4 eingesetzt oder entnommen
werden kann.
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Während die 4, 5 und 6 den Gripper 8 in
der in die Bohrachse eingeschwenkten Position zeigen, stellt 7 den
Gripper 8 in der aus der Bohrachse herausgeschwenkten Position
dar, in der dieser unterhalb der Lafette arretiert ist. Damit kann
zum Verfahren der Vorschubeinheit die Lafette in ihrer gesamten
Länge ausgenutzt
werden, wodurch die Nutzbohrtiefe wesentlich erhöht wird.
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Der
Adapter 6 ist in 8 dargestellt.
Vorteilhafterweise ist der Adapter 6 so ausgebildet, dass
sowohl zur Ankerstange als auch zur Bohrstange eine Verbindung hergestellt
werden kann, ohne dass hierzu eine gesonderte Umrüstung notwendig
wäre. Dazu
weist der Adapter 6 an seinem Bohr- oder Ankerstange zugewandten
Ende 22 ein Gewinde 24, hier ein Innengewinde
auf, welches zu einem Außengewinde
an einer Bohrstange korrespondierend ausgebildet ist. Dieses Gewinde
stellt die Aufnahme 13 für die Bohrstange dar. Von dem
Ende 22 gesehen nach innen versetzt ist die Aufnahme 14 für die Ankerstange
ausgebildet. Dazu ist der Innenquerschnitt 15 der Aufnahme 14 oval
und damit korrespondierend zum Außenquerschnitt der Ankerstange
ausgebildet. Diesen ovalen Innenquerschnitt 15 verdeutlicht
nochmals 9. Vom Ende 22 aus
gesehen hinter der Aufnahme 14 für die Ankerstange ist eine Spülbohrung 21 ausgebildet,
die die Fortsetzung der in einer Bohrstange ausgebildeten Spülbohrung
darstellt, wie sie beispielsweise in 2 angedeutet
ist.
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10 zeigt
die dem oder den Grippern zugeordnete Steuerungseinheit 9.
Aufgrund der I-förmigen
Kulisse, die die Steuerungseinheit 9 aufweist, ist eine
Zwangsführung
bewirkt, welche die Schaltvorgänge
vorgibt und eventuelle das Personal gefährdende Fehlsteuerungen ausschließt. Die
Position „Führen" 30 ist
in der Mitte der Kulisse 12 vorgesehen, also zwischen den
Positionen „Öffnen" 34 und „Klemmen" 31. Der
Position „Klemmen" 31 nach
geschaltet ist jeweils die Position „Klemmen-Einschwenken" 32 und „Klemmen-Ausschwenken" 33, also
das ein- und Ausschwenken des Grippers mit eingeklemmter Bohr- oder
Ankerstange. In die andere Richtung ist der Position „Öffnen" 34 die
Position „Öffnen-Einschwenken" 35 und „Öffnen-Ausschwenken" 36 nachgeschaltet,
also das Schwenken des Grippers ohne eingeklemmte Bohr- oder Ankerstange.
Damit ist durch die Steuerungseinheit 9 bzw. die zwangsgeführte Kulisse 12 der
jeweilige Funktionsablauf beim Bedienen des Grippers vorteilhafterweise
vorgegeben. Die Grippereinrichtung verfügt über zwei Schaltstufen. In der
ersten Schaltstufe ist die Grippereinrichtung geschlossen und klemmt
die Bohrstange ein, wobei die Gewindeverbindung gelöst werden
kann. Außerdem
ist ein Ein- und Ausschwenken der Bohr- oder Ankerstange aus der
bzw. in die Bohrachse in dieser Schaltstufe möglich. In der anderen Schaltstufe
dient die Grippereinrichtung als Bohrstangenführung und wird in Verbindung
mit der Vorschubeinheit betrieben.