DE19954989A1 - Vorrichtung und Verfahren eines Innendichtungssystems beim Innenhochdruckumformen zur Reduzierung des Hochdruckraumes und zur Abstützung des Materialflusses beim Nachschieben - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren eines Innendichtungssystems beim Innenhochdruckumformen zur Reduzierung des Hochdruckraumes und zur Abstützung des Materialflusses beim NachschiebenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D26/00—Shaping without cutting otherwise than using rigid devices or tools or yieldable or resilient pads, i.e. applying fluid pressure or magnetic forces
- B21D26/02—Shaping without cutting otherwise than using rigid devices or tools or yieldable or resilient pads, i.e. applying fluid pressure or magnetic forces by applying fluid pressure
- B21D26/033—Deforming tubular bodies
- B21D26/045—Closing or sealing means
Abstract
Technisches Problem der Erfindung = technische Aufgabe und Zielsetzung DOLLAR A Beim Innenhochdruckumformen bewirkt der hohe Innendruck die Umformung (Hauptfunktion) und beim Nachschieben das Stützen der Wand gegen Ausknicken (Nebenfunktion), allerdings mit dem Nachteil, daß der gewünschte Werkstofffluß durch hohe Reibung behindert wird. DOLLAR A Lösung des Problems DOLLAR A Durch die Trennung des Hochdruckbereiches (1) und des Stützbereiches (2) durch eine (radialexpandierende) Innendichtung (3) und geeigneter Stützelemente (4) wird der Werkstofffluß erleichtert und geringere Schließkräfte möglich. Damit können kostengünstige Maschinen eingesetzt und die Verfahrensgrenzen verschoben werden. DOLLAR A Anwendungsgebiet DOLLAR A Beim Umformen mit Innendrücken wird mit der Erfindung das Nachfließen des Werkstoffes erleichtert. Damit können größere Werkstoffverschiebungen erreicht werden und größere Umformungen erreicht werden. Die Verfahrensgrenzen werden erweitert. Zusätzliche Arbeitsgänge wie Zwischenglühen und weitere Innenhochdruckumformungen werden eingespart.
Description
Im Bereich der Umformtechnik wird verstärkt das Innenhochdruckumformen (IHU) ein
gesetzt, um Leichtbauwerkstücke wirtschaftlich herzustellen.
Das Umformprinzip des Innenhochdruckumformens besteht darin, Hohlkörper, wie z. B.
Rohre unter hohen Druck zu setzen, der die Wand des umzuformen Hohlkörpers gegen
eine geschlossene Werkzeugkontur drückt, um einen gewünschten Querschnittsverlauf
des Werkstückes zu erzeugen.
Zur Abdichtung werden überwiegend metallische Dichtungen (stirnseitige Dichtung, Ke
geldichtung) an den Rohrenden eingesetzt [1]. Diese Dichtungen verschleißen leicht.
Die Grenzflächen der metallischen Dichtkanten kontaminieren mit Werkstückwerkstoff.
Durch die Abdichtung werden die Werkstücke beschädigt oder verformt. Das Material in
dem Bereich der Dichtkanten muß in der Regel durch zusätzliche Arbeitsgänge abge
schnitten werden.
Seltener werden Umfangsdichtung verwendet, die sich auf einem metallischen Kern
abstützen, der radial starr ist. Diese Abdichtungsart ist in der Regel störanfällig, da sie
beim Einschieben in die Werkstücke beschädigt wird. Wegen der Gefahr der Beschä
digungen werden diese Dichtungen auch nicht tief in den Hohlkörper eingeschoben.
Der eigentliche Umformbereich des Werkstückes ist meist partiell begrenzt. Wegen der
Abdichtung am Ende des Hohlkörpers muß er aber über die gesamte Länge mit dem
Hochdruck beaufschlagt werden. Um größere Umformungen zu erzielen, ist eine axiale
Werkstoffverlagerung in den Hochdruckbereich erwünscht. Der Innenhochdruck, der
eigentlich nur in der Umformzone benötigt wird, behindert wegen der auftretenden Rei
bungskräfte durch den hohen Innendruck im Stützbereich das Nachfließen des Werk
stoffes. Beim Nachschieben müssen die Reibungskräfte überwunden werden. Die aber
Druckspannungen in der Hohlkörperwand bewirken. Schon nach kurzen Entfernungen
von der Stelle an der die Nachschiebekraft eingeleitet wird werden Druckspannungen
erreicht, die über der Fließspannung liegen. Die Wanddicke nimmt infolge des Stau
chens ungewollt zu. Das axiale Nachfließen des Werkstoffes stoppt den Werkstoff. Die
erwünschte Werkstoffverlagerung in die Umformzone ist wegen des auch im Stützbe
reich wirkenden hohen Druckes nur über kurze Wege möglich [2].
Reduziert man den Innendruck, sinken zwar die Reibungskräfte an der Außenwand.
Mit geringem Innendruck entstehen aber Falten oder das Rohr knickt ein. Eine andere
Verfahrensgrenze ist erreicht.
Der Hochdruck im Stützbereich bewirkt einen weiteren Nachteil:
Es müssen daher größere, teuere Pressen eingesetzt werden und die Verfahrensko sten steigen.
Es müssen daher größere, teuere Pressen eingesetzt werden und die Verfahrensko sten steigen.
Das Problem wird durch ein Dichtungs- und Stützungssystem gelöst, das im Stützbe
reich (2) die Rohrwand definiert vorspannen kann und den Stützbereich von dem Hoch
druckbereich (1) durch eine Innenabdichtung (3) trennt. Die Beschränkung des Hoch
druckes auf den Umformbereich wird durch eine radialexpandierende Innendichtung
(Anspruch 1) ermöglicht.
Die Stützspannung in der Hohlkörperwand wird nur in der Größe eingestellt, mit der ein
Ausknicken des Rohres verhindert wird. Die Stützwirkung wird nach Anspruch 2 durch
die Vorspannung von flexiblen Werkstoffen erreicht. Dabei wird die zulässige Fließ
spannung nicht überschritten und eine bleibende Verformung unterbleibt.
Das Stützsystem ist
- - von dem Innenhochdruck unabhängig,
- - es ist in der Lage im gesamten Einlaufbereich bis kurz vor dem Umformbereich axiale Kräfte aufzunehmen,
- - es leitet einen Teil der Nachschiebekräfte über die Innenwand des Hohlkörpers ein.
Das Dichtungssystem
- - trennt den Stützbereich von dem Hochdruckbereich,
- - es ermöglicht ein Einführen des Dichtungssystemes in den Hohlkörper ohne die flexible Dichtung (Anspruch 1) zu beschädigen.
Durch die Trennung des Hochdruckraumes und des Stützbereiches kann eine Stützwir
kung mit definierten Drücken im Stützbereich (Anspruch 3) oder mit mechanischen
Stützelementen (Anspruch 4) ohne Verwendung von flexiblen Werkstoffen erfolgen.
Durch die Abstützung mit flexiblen Werkstoffen und/oder mechanischen Bauteilen kön
nen zusätzlich über die Innenwand Nachschiebekräfte (Anspruch 5) eingeleitet werden.
Die Nachschiebekräfte wirken näher an dem Umformbereich und erleichtern das Nach
schieben.
Die gleiche Wirkung kann erzielt werden, wenn im Stützbereich Druckspannungen von
außen in den Hohlkörper eingeleitet werden und die Innenwand auf einen Kern abstüt
zen. Wird der Kern vorgeschoben, so wird über Reibungskräfte das Material in den
Umformbereich verlagert (Anspruch 6).
Die axialen Kräfte zum Trennen des Hochdruckraumes und zum Nachschieben über die
Innenwand müssen axial abgeleitet werden. Dazu werden die zentrisch angeordneten
Druckrohre verwendet. Die Krafteinleitung erfolgt über mechanische Stützelemente
oder über Reibungskräfte mit Hilfe der vorgespannten flexiblen Materialien (Anspruch
7).
Um für die Bauteile für das Dichtungs- und Stützsystems den erforderlichen Einbau
raum bereitzustellen, müssen die Baugrößen der Rohre für das Druckmedium klein
sein. Dies wird durch Schrumpfverbände erreicht (Anspruch 8).
In Fig. 1 wird das Innendichtungssystem in den umzuformenden Hohlkörper eingeführt.
Beim Einschieben in den Hohlkörper ist die radialexpandierende Abdichtung in der
Ausgangsstellung und wird so vor Beschädigungen geschützt. In Fig. 2 ist die Position
erreicht, in der die radiale Expansion der Dichtung erfolgt. In dieser Position wird durch
mechanische, pneumatische oder hydraulische Betätigungselemente die Spannhülse
(5) vorgeschoben. Das flexible Material (4) wird axial zusammengedrückt. Aufgrund der
Volumenkonstanz stützt es sich zentral auf der Spannhülse ab und expandiert nach
außen bis seine Grenzfläche außen an der Innenwand des Hohlkörpers anliegt. Jetzt
steigt der innere Druck innerhalb des flexiblen Materials.
Der Druck
- - dehnt den Hohlkörper elastisch nach Außen. Damit wird die Stützfunktion gegen das Ausknicken erreicht und Normalkräfte für die Übertragung von Nachschiebe kräfte erzeugt.
- - schiebt den Dichtungsspanner (6) vor bis die radialexpandierende Dichtung gegen die Innenwand des umzuformenden Hohlkörpers stößt.
Die Kraft, mit der der Dichtungsspanner vorgeschoben wird, ergibt sich aus dem Pro
dukt der im flexiblen Material wirksamen Druckspannung und der wirksamen Fläche am
Dichtungsspanner. Die Drücke in der Dichtung und im flexiblen Material verhalten sich
etwa umgekehrt proportional zu den Flächen. Mit den Verhältnis der Flächen wird der
höhere Druck in der Abdichtung erreicht.
In Fig. 3 ist die Situation nach der Expansion der Dichtung dargestellt. In dem Stützbe
reich ist der Hohlkörper bis an die Streckgeräte vorgespannt. Die Dichtung (3) ist aktiv.
Im Umformbereich wird jetzt der Umformdruck erzeugt. Gleichzeitig wird das gesamte
Innendichtungssystem (3, 4, 5, 6, 7, 8) in der Regel hydraulisch, mechanisch oder pneu
matisch nach vorne geschoben. Über die Reibungskräfte wird der Werkstoff in den
Umformbereich nachgeschoben.
Fig. 5 zeigt ein Innenspannungssystem nach Anspruch 4, bei dem die Abstützung und
das Nachschieben zusätzlich mit mechanischen Elementen unterstützt wird.
Die beschriebenen Lösungen erleichtern den Werkstofffluß beim Nachschieben und ver
kleinern den Hochdruckraum. Anspruchsvollere Umformaufgaben können realisiert
werden. Bei Umformaufgaben mit großen Querschnittsveränderungen kann auf ein
Zwischenglühen und einen zweiten IHU-Arbeitsgang verzichtet werden.
Es werden geringere Schließkräfte und damit kleinere Maschinen benötigt.
Das Material, das nur für die Dichtfunktion benötigt wurde, kann eingespart werden. Die
unnötigen Arbeitsgänge zum Abschneiden des Material, das nur für Dichtzwecke benö
tigt wurde, kann eingespart werden.
[1] A. Eichhorn, J. Mogdans: Umformen und Lochen mit Innenhochdruck
Blech Rohre Profile 43(1996) 1/2, 67-71
[2] S. Lichtenberg, H.-G. Hoff: Stand der Innenhochdruckumformung in Deutschland
Blech Rohre Profile 43(1996) 1/2, 40-46
[3] A. Birkert; Berechnung erforderlicher Kalibrierdrücke beim IHU
Blech Rohre Profile 3(1999), 48-51
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[2] S. Lichtenberg, H.-G. Hoff: Stand der Innenhochdruckumformung in Deutschland
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[3] A. Birkert; Berechnung erforderlicher Kalibrierdrücke beim IHU
Blech Rohre Profile 3(1999), 48-51
Claims (8)
1. Verfahren und Vorrichtung, gekennzeichnet durch eine radialexpandierende
Innenabdichtung (3), die beim Einschieben in den Hohlkörper geschützt ist und ihre Dicht
funktion durch radiale Expansion übernimmt.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ab
stützung der Innenwand außerhalb (2) des Hochdruckraumes durch flexible Materialien (4),
die den Hohlkörper gegen Knicken abstützt.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ab
stützung der Innenwand mit einem oder mehreren hydraulischen Druckräumen (2) mit redu
ziertem Innendruck. Die Abstützdruckräume werden vom Hochdruckraumes getrennt. Der
Stützdruck kann unabhängig vom erforderlichen Umformdruck geregelt werden.
4. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mechani
sche Stützelemente, die das Ausknicken verhindern. Mechanische Stützelemente können
Federn, Spannkonen, Spreizdorne usw. sein.
5. Verfahren und Vorrichtung, die beim Innenhochdruckumformen zusätzlich über
die Innenwand Nachschiebekräfte bis an den Umformbereich einleitet. Zur Erzeugung der
erforderlichen Normalkraft können expandierende Elemente nach Anspruch 2 und/oder An
spruch 3 und/oder Anspruch 4 eingesetzt werden.
6. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 5, gekennzeichnet
durch Druckspannungen auf die Außenwand des Werkstückes (Hohlkörper), um die Innen
wand auf einen Kern oder mechanische Elemente nach Anspruch 4 abzustützen und über
Reibungskräfte oder Formschluß an der Hohlkörperinnenwand Nachschiebekräfte einzulei
ten.
7. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ablei
tung der axial wirkenden Kräfte zum Trennen des Hochdruckraumes und zum Nachschieben
über mechanische Stützelemente nach Anspruch 4.
8. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Schrumpf
verbände um die Baugrößen Druckmedienzuführrohre zu reduzieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999154989 DE19954989A1 (de) | 1999-11-10 | 1999-11-10 | Vorrichtung und Verfahren eines Innendichtungssystems beim Innenhochdruckumformen zur Reduzierung des Hochdruckraumes und zur Abstützung des Materialflusses beim Nachschieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999154989 DE19954989A1 (de) | 1999-11-10 | 1999-11-10 | Vorrichtung und Verfahren eines Innendichtungssystems beim Innenhochdruckumformen zur Reduzierung des Hochdruckraumes und zur Abstützung des Materialflusses beim Nachschieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19954989A1 true DE19954989A1 (de) | 2001-05-17 |
Family
ID=7929153
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999154989 Withdrawn DE19954989A1 (de) | 1999-11-10 | 1999-11-10 | Vorrichtung und Verfahren eines Innendichtungssystems beim Innenhochdruckumformen zur Reduzierung des Hochdruckraumes und zur Abstützung des Materialflusses beim Nachschieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19954989A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN111922173A (zh) * | 2020-09-29 | 2020-11-13 | 浙大宁波理工学院 | 多阶ω管波动内高压成形工艺 |
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DE19653463A1 (de) * | 1996-12-20 | 1998-07-02 | Daimler Benz Ag | Verfahren und Einrichtung zum Ausbauchen von länglichen Hohlprofilen |
-
1999
- 1999-11-10 DE DE1999154989 patent/DE19954989A1/de not_active Withdrawn
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DE102018119614B4 (de) * | 2018-08-13 | 2021-05-20 | Miele & Cie. Kg | Innendruckumformverfahren zur Umformung eines Hohlzylinders und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
CN111922173A (zh) * | 2020-09-29 | 2020-11-13 | 浙大宁波理工学院 | 多阶ω管波动内高压成形工艺 |
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