DE19954644A1 - Plattenventil für Vakuumanlagen - Google Patents
Plattenventil für VakuumanlagenInfo
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Abstract
Die bekannten Konstruktionen von Plattenventilen sind von ihrem mechanischen Aufwand sehr aufwendig und materialintensiv ausgeführt, um eine sichere Dichtwirkung zu erzielen. Dadurch ist der Raumbedarf sehr hoch, was in bestimmten Einsatzgebieten nachteilig ist. Derartige Ventile müssen oft hohen thermischen Anforderungen gerecht sein. DOLLAR A Erfindungsgemäß besteht das Plattenventil aus einer parallel zur Dichtfläche bewegbaren Dichtplatte, die mit einer Führungsplatte, die von einem Antrieb parallel zur Dichtfläche bewegt wird. Beide Platten sind durch Zugelemente aneinandergedrückt. Zwischen beiden Platten sind in Aussparungen Kippelemente angeordnet, die sich in Endstellungen der Dichtplatte aufrichten, die Kraft der Zugelemente überwinden und gegen die abzudichtende Öffnung in der Dichtfläche drücken. DOLLAR A Bevorzugtes Anwendungsgebiet ist der Einsatz als Querventil in Elektronenkanonen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Plattenventil, welches dazu dient, zwei unterschiedliche
Druckbereiche voneinander zu trennen und abzudichten. Die Ventile finden Anwendung in
Vakuumanlagen, vorzugsweise als Querventil in Elektronenkanonen.
Es sind eine Vielzahl von Ventilkonstruktionen für vakuumtechnische Anlagen,
insbesondere Elektronenkanonen bekannt. Diese arbeiten meist nach dem Prinzip, dass
eine Dichtplatte oder ein Dichtelement eine Öffnung, die dem Druckausgleich dient,
vakuumdicht verschließt. Das Anpressen der Dichtelemente erfolgt meist durch Federkraft.
Diese Lösungen haben den Nachteil, dass ein festes Anpressen über die gesamte
Dichtfläche bei großen Querschnitten schwer und sehr aufwendig zu realisieren ist. Vor
allem ist der erforderliche Einbauraum sehr groß, was sich negativ auf die Gesamtanlage
auswirkt.
Es sind auch Konstruktionen mit Kipphebeln bekannt, die in ihrer Funktionsweise zu
Schwierigkeiten führen. Diese Kipphebel neigen zum Verklemmen bei Einwirkung von
hohen Temperaturen, wie sie oft in Vakuumanlagen auftreten. Allen Konstruktionen ist
auch gemeinsam, dass die Dichtfläche im geöffneten Zustand des Ventils nicht geschützt
ist. Da in den meisten Fällen Partikel, bedingt durch den technologischen Prozess
auftreten, werden diese Dichtflächen damit belegt, wodurch Undichtheiten auftreten, die
die Funktionen und Prozesssicherheit des Ventils stören. Es ist dadurch auch ein hoher
Reinigungsaufwand erforderlich. (DD 261 634 B1)
Es ist weiterhin ein Ventil für Vakuumanlagen bekannt, bei welchem zwischen zwei
Vakuumkammern unterschiedlichen Druckbereichen ein Verbindungsstück angeordnet ist,
welches auf der Seite der Abdichtung in diese Vakuumkammer ragt und dort eine
Dichtfläche besitzt. Eine Dichtplatte wird über einen Gelenkhebel, der mit einem drehbaren
Element verbunden ist, gegen die Dichtfläche gedrückt oder aus dem Bereich des
Verbindungsstückes herausgeschwenkt. (DD 208 010)
Der Nachteil dieses Ventils besteht darin, dass die Dichtfläche im geöffneten Zustand nicht
geschützt ist und der Platzbedarf für die Mechanik sehr groß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Plattenventil für vakuumtechnische Anlagen
zu schaffen, welches für jeden Querschnitt eine hohe Dichtwirkung aufweist, die
Dichtflächen im geöffneten Zustand vor im Prozess entstehenden Partikeln schützt und
über lange Zeit zuverlässig arbeitet. Die Mechanik muss einfach sein, geringen Platz
erfordern, wenig Verschleißteile erfordern. Die Kraft zur Abdichtung muss hoch sein und
das Ventil muss hohen thermischen Anforderungen, wie Temperaturen und großer
Schalthäufigkeit genügen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin,
dass eine Dichtplatte parallel zur Dichtfläche, in der sich die zu verschließende Öffnung
befindet, bewegt wird und diese Dichtplatte mit einer mittels eines mechanischen,
vorzugsweise pneumatischen Antrieb bewegbaren Führungsplatte in zwei durch Anschlag
begrenzte Endstellungen bewegt wird. Die genannten Platten werden durch Zugelemente
gegeneinander gedrückt. Zwischen der Führungsplatte und der Dichtplatte sind
Kippelemente, vorzugsweise Blattfedern derart angeordnet, dass sie bei Erreichen der
Endstellung der Dichtplatte sich aufrichten und der Kraft der Zugelemente
entgegenwirkend die Dichtplatte gegen die Öffnung bzw. die Trennwand drücken. Es wird
eine Umkehr der Antriebskraft erreicht. Durch eine entsprechende Wahl des
Kraftangriffspunktes wird bei einer vergleichsweisen geringen Antriebskraft eine hohe
Dichtkraft erzielt.
Es ist vorteilhaft, zwischen der Führungsplatte und der Dichtplatte eine Zwischenplatte
anzuordnen und jeweils zwischen der Führungs- und Zwischenplatte und der Zwischen-
und Dichtplatte Kippelemente anzuordnen. Diese Ausführungsform ist dann zweckmäßig,
wenn in beiden Endstellungen die Dichtplatte eine Abdichtung bewirken soll.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Plattenventils bestehen darin, dass kaum Teile zur
Anwendung kommen, die einen Verschleiß unterliegen und der Platzbedarf für die
Mechanik sehr gering ist. Die Schaltzeiten sind kurz. Von großem Vorteil ist auch, dass
das Plattenventil für extreme Einsatzbedingungen geeignet ist, denn hohe Temperaturen
und Bedampfungsteilchen beeinflussen nicht die Dichtflächen. Dadurch ist eine hohe
Lebensdauer bei geringsten Wartungskosten erreichbar.
An zwei Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher beschrieben. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Ausführung eines Plattenventils,
Fig. 2 ein Plattenventil in einer beliebigen Mittelstellung im Schnitt,
Fig. 3 das Plattenventil in der geöffneten Stellung,
Fig. 4 das Plattenventil in der geschlossenen Stellung.
Im Beispiel gemäß Fig. 2 bis 4 handelt es sich um ein Plattenventil mit zwei definierten
Endstellungen, welches als Querventil in einer Elektronenkanone eingesetzt ist und die
beiden Druckbereiche A und B voneinander trennt.
In einer Trennwand 1 zwischen den Druckbereichen A und B ist eine Öffnung 2, die zu
verschließen ist. Das eigentliche Plattenventil ist erfindungsgemäß wie folgt aufgebaut:
Eine Führungsplatte 3, eine Zwischenplatte 4 und eine Dichtplatte 5 sind mittels
Zugfedern 6 so verbunden, dass sie in Ruhestellung, das ist die Mittelstellung in Fig. 2,
zusammengedrückt werden. Auf einer entsprechend der Größe des Plattenventils
angeordneten Längsführung 7, die aus mindestens einem Führungselement besteht, ist
mittels eines nur im Prinzip dargestellten Antriebes 8 die Führungsplatte 3 und die durch
Federkraft verbundene Zwischenplatte 4 und Dichtplatte 5 in Pfeilrichtung bewegbar.
Zwischen der Führungsplatte 3 und der Zwischenplatte 4 sowie der Zwischenplatte 4 und
der Dichtplatte 5 sind Kippelemente 9, die in Aussparungen 10 dieser Platten abgestützt
sind und ruhen, angeordnet. Die Dichtplatte 5 besitzt in üblicher Weise auf der der
Öffnung 2 zugewandten Seite eine bekannte Vakuumdichtung 11. Entsprechend den zu
erreichenden Einstellungen sind in definierten Positionen Anschläge 12 angeordnet. In
Aussparungen 13 in der Führungsplatte 3 und Dichtplatte 5, bewegt sich ein
Sicherungselement 14, welches in der Zwischenplatte 4 feststehend angeordnet ist. Die
Öffnung 15 in der Dichtplatte 5 ist größer als die Öffnung 2 in der Trennwand 1, damit im
geöffneten Zustand des Ventils die Dichtfläche geschützt ist.
Dieses Plattenventil arbeitet wie folgt:
Im geöffneten Zustand befindet sich die Führungsplatte 3 in der Stellung gem. Fig. 3. Die
Zwischenplatte 4 und Dichtplatte 5 sind gegen den Anschlag 12 gedrückt. Die
Kippelemente 9 zwischen der Zwischenplatte 4 und Führungsplatte 3 bewirken dadurch,
dass die Zwischenplatte 4 und die Dichtplatte 5 gegen die Trennwand 1 drücken. In dieser
Stellung sind die Dichtflächen um die Öffnung 2 und die Dichtfläche, bzw. die
Vakuumdichtung 11 vor Partikeln geschützt.
Im geschlossenen Zustand ist die Führungsplatte 3 gemäß Fig. 4 in die Gegenrichtung
geschoben und die Ventilplatte 5 stützt sich gegen den Anschlag 12 ab. Dadurch bewirken
die Kippelemente 9 zwischen der Zwischenplatte 4 und Dichtplatte 5 das Anpressen der
Dichtplatte 5 mit ihrer Dichtung 11 gegen die Öffnung 2. Sowie die Führungsplatte 3
wieder von dieser Position wegbewegt wird, wird die Wirkung der Kippelemente 9
aufgehoben und die Zugfedern 6 heben die Dichtplatte 5 an.
In Fig. 1 ist eine einfache Ausführungsform des Plattenventils in geöffneter Stellung
dargestellt. Diese Ausführung ist dann vorteilhaft, wenn ein Abdichten nur in der
geschlossenen Stellung des Plattenventils erforderlich ist. Das Plattenventil, als die
Grundlösung der Erfindung, weist nur die Führungsplatte 3 und die Dichtplatte 5 ohne die
Zwischenplatte 4 auf. Folglich sind die Kippelemente (9) zwischen diesen beiden Platten in
Aussparungen 10 abgestützt. Ein Anschlag 12 ist nur in der Stellung des geschlossenen
Ventils erforderlich, da in der geöffneten Stellung die Lage der Dichtplatte 5 nicht definiert
ist. Damit ist in der Dichtplatte 5 auch keine Öffnung, sondern nur eine Vakuumdichtung 11
erforderlich. Ein Sicherungselement 14 verhindert durch Bewegung in der Anpassung 13
ein Herausfallen oder Verklemmen der Kippelemente 9. Ein Sicherungselement 14
verhindert durch dessen Bewegung in der Aussparung 13 ein Herausfallen oder
Verklemmen der Kippelemente. Die Wirkungsweise des Plattenventils ist vom Prinzip her
gleich wie im Beispiel gemäß Fig. 2 und 4.
Claims (7)
1. Plattenventil für Vakuumanlagen, bestehend aus einer an eine Dichtfläche, mit einer zu
verschließenden Öffnung, drückbaren Dichtplatte, einem Antrieb zur indirekten
Bewegung der Dichtplatte über der Dichtfläche parallel zu dieser, dadurch
gekennzeichnet, dass an einer parallel zur Dichtfläche angeordneten
Längsführung (7) eine Führungsplatte (3), die mit einem Antrieb (8) verbunden ist, die
Dichtplatte (5) bewegbar angeordnet ist, dass die Führungsplatte (3) und Dichtplatte (5)
mittels Zugfedern (6) gegeneinander gedrückt sind, dass zwischen der
Führungsplatte (3) und Dichtplatte (5) Kippelemente (9) angeordnet sind, dass ein
Anschlag (12) in einer Endstellung, gegen die die Dichtplatte (5) in dieser drückt,
definiert angeordnet ist, und dass im Bereich des geschlossenen Plattenventils über
der damit zu verschließenden Öffnung (2) eine Vakuumdichtung (11) an der
Dichtplatte (5) angeordnet ist.
2. Plattenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der
Führungsplatte (3) und der Dichtplatte (5) eine Zwischenplatte (4) angeordnet ist, dass
zwischen der Führungsplatte (3) und der Zwischenplatte (4) sowie der
Zwischenplatte (4) und der Dichtplatte (5) Kippelemente (9) angeordnet sind und dass
in beiden Endstellungen der Ventilbewegung Anschläge (12) angeordnet sind.
3. Plattenventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (15) in
der Dichtplatte (5) größer als die Öffnung (2) in der zu verschließenden Dichtfläche ist.
4. Plattenventil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8) ein
Linearantrieb ist.
5. Plattenventil nach mindestens einem der Ansprüche 1, 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass in der Zwischenplatte (4) ein Sicherungselement (14) eingesetzt ist,
welches in Aussparungen (13) der Führungsplatte (3) und Dichtplatte (5) ragt.
6. Plattenventil nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kippelemente (9) einzelne oder eine fast über die Breite der
Zwischenplatte (4) reichendes plattenförmiges Teil ist.
7. Plattenventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippelemente (9)
Blattfedern sind.
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- 1999-11-13 DE DE1999154644 patent/DE19954644C2/de not_active Expired - Fee Related
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