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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil, insbesondere Vakuumventil, mit einer Durchlassöffnung und einem Verschlussorgan, wobei das Verschlussorgan mittels eines Ventilantriebs des Ventils in einer Schließrichtung von einer Freigabestellung, in der es die Durchlassöffnung freigibt, in eine Schließstellung, in der es die Durchlassöffnung verschließt, und in umgekehrte Richtung bewegbar ist, wobei das Verschlussorgan in der Schließstellung zwischen zwei einander gegenüberliegenden, die Durchlassöffnung umgebenden Ventilsitzen angeordnet ist und ein erstes Verschlussorganteil des Verschlussorgans in der Schließstellung an einem ersten der Ventilsitze anliegt und ein zweites Verschlussorganteil in der Schließstellung am zweiten Ventilsitz anliegt.
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Aus der
WO 2011/088482 A1 ist ein gattungsgemäßes Ventil der oben genannten Art bekannt. Die beiden dort gezeigten Verschlussorganteile, welche in der Schließstellung an den Ventilsitzen anliegen, sind im Querschnitt gesehen V-förmig zueinander angeordnet und werden durch das Hinabfahren eines Spreizkeils des Ventilantriebs beide mit ihren Dichtungen an den jeweiligen Ventilsitz angedrückt.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Ausgestaltungsform eines solchen Ventils zur Verfügung zu stellen.
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Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Verschlussorganteile in Schließrichtung relativ zueinander verschiebbar gelagert sind.
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Im Gegensatz zum genannten Stand der Technik, bei dem die Verschlussorganteile durch den Spreizkeil auseinandergeschwenkt werden, ist hier somit eine Verschiebbarkeit der Verschlussorganteile relativ zueinander in Schließrichtung vorgesehen. Vorzugsweise sind die Verschlussorganteile dabei linear, besonders bevorzugt ausschließlich linear, relativ zueinander verschiebbar gelagert. Besonders bevorzugt ist es auch, wenn die Verschlussorganteile in Schließrichtung aneinander relativ zueinander verschiebbar gelagert sind.
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Es kann z. B. vorgesehen sein, dass eines der Verschlussorganteile, vorzugsweise das zweite Verschlussorganteil, zumindest in Schließrichtung unverschiebbar an einem das Verschlussorgan tragenden Ventilantriebsteil des Ventilantriebs gelagert ist. Das andere Verschlussorganteil, vorzugsweise das erste Verschlussorganteil, kann verschiebbar an dem, das Verschlussorgan tragenden Ventilantriebsteil gelagert sein. Das Ventilantriebsteil kann z. B. eine Schubstange des Ventilantriebs sein.
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Besonders kostengünstig zu fertigende Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass nur eines der Verschlussorganteile, vorzugsweise das erste Verschlussorganteil, in der Schließstellung mittels zumindest einer Dichtung abgedichtet an einem der Ventilsitze, vorzugsweise am ersten Ventilsitz, anliegt. Bei solchen Ausgestaltungsformen hat das andere, also vorzugsweise das zweite, Verschlussorganteil dann keine abdichtende Wirkung sondern nur abstützende Wirkung. Es kann in diesen Ausgestaltungsformen eben dann dazu dienen, das Verschlussorganteil mit der Dichtung an den ihm zugeordneten Ventilsitz zu drücken. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass die Dichtung an dem genannten Verschlussorganteil oder am Ventilsitz angeordnet sein kann. Es sind sogar Varianten denkbar, bei denen zumindest eine Dichtung am Verschlussorganteil und zumindest eine Dichtung am Ventilsitz angeordnet ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass eines der Verschlussorganteile, vorzugsweise das zweite Verschlussorganteil, in der Schließstellung mittels zumindest einer Gleitfläche an einem der Ventilsitze, vorzugsweise am zweiten Ventilsitz, anliegt.
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Besonders bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass ausgehend von der Freigabestellung die beiden Verschlussorganteile zunächst gemeinsam in Schließrichtung bewegt werden, bis eine Zwischenstellung erreicht ist. An dieser Zwischenstellung ist das Verschlussorgan günstigerweise bereits zwischen den Ventilsitzen angeordnet. Noch keines der Verschlussorganteile ist aber in dieser Zwischenstellung bereits an den jeweiligen Ventilsitz dichtend angedrückt. Durch weiteres Verschieben des Ventilantriebs bzw. dessen Ventilantriebteils in Schließrichtung wird dann eines der Verschlussorganteile relativ zu dem anderen, nicht mehr weiter bewegten Verschlussorganteil, verschoben, bis die endgültige Schließstellung erreicht ist, in der zumindest eines der Verschlussorganteile dichtend an den Ventilsitz angedrückt ist. Um das eine der Verschlussorganteile ab Erreichen dieser genannten Zwischenstellung festzuhalten, sehen bevorzugte Ausgestaltungsformen vor, dass nur einem der Verschlussorganteile, vorzugsweise dem ersten Verschlussorganteil, zumindest ein Anschlag zum Stoppen dieses Verschlussorganteils bei einer Bewegung in Schließrichtung zugeordnet ist. Hierbei ist es wiederum, wie gesagt günstig, wenn im Anschluss an das Stoppen des einen der Verschlussorganteile mittels des Anschlags das andere Verschlussorganteil, vorzugsweise das zweite Verschlussorganteil, in Schließrichtung weiter bewegbar ist.
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Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass, vorzugsweise nur, einem der Verschlussorganteile, vorzugsweise dem ersten Verschlussorganteil, zumindest ein Anschlag zum Stoppen dieses Verschlussorganteils bei einer Bewegung in Schließrichtung zugeordnet ist. Der Anschlag ist bevorzugt zumindest in der Schließstellung auf einer vom Verschlussorganteil abgewandten Seite desjenigen Ventilsitzes angeordnet, an dem das Verschlussorganteil in der Schließrichtung anliegt. Es ist günstig, wenn der Anschlag zumindest in der Schließstellung außerhalb eines Zwischenbereichs zwischen zwei Schließebenen angeordnet ist, wobei der erste Ventilsitz in einer der Schließebenen und der zweite Ventilsitz in der anderen Schließebene angeordnet ist. Bevorzugt ist der Anschlag zumindest in der Schließstellung auf der vom anderen Verschlussorganteil abgewandten Seite des Verschlussorganteils angeordnet, dem der Anschlag zugeordnet ist.
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Im Sinne einer einfachen platzsparenden Ausführung ist es günstig, wenn der Anschlag fix an dem einen der Verschlussorganteile angeordnet ist. Vorzugsweise steht der Anschlag zumindest bereichsweise von diesem Verschlussorganteil ab. Der Anschlag kann an einer die Durchlassöffnung umgebenden Wand anschlagen.
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Für die Rückstellung bei der Öffnungsbewegung entgegen der Schließrichtung sehen bevorzugte Varianten vor, dass zwischen den Verschlussorganteilen zumindest eine Rückstellfeder wirkt, welche das eine der Verschlussorganteile, vorzugsweise das erste Verschlussorganteil, beim Bewegen des Verschlussorgans entgegen der Schließrichtung in eine Ausgangsstellung relativ zum anderen Verschlussorganteil, vorzugsweise zum zweiten Verschlussorganteil, zurückstellt.
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Um möglichst wenig Reibungsverluste zwischen den Verschlussorganteilen zu erzeugen, ist es bevorzugt vorgesehen, wenn die Verschlussorganteile mittels zumindest einer Gleitfläche aneinander anliegen.
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Bei den erfindungsgemäßen Ventilen handelt es sich bevorzugt um sogenannte Keilventile. Es ist somit bevorzugt vorgesehen, dass eine Schließebene des ersten Ventilsitzes in einem spitzen Winkel zu einer Schließebene des zweiten Ventilsitzes angeordnet ist. Die Schließebene des jeweiligen Ventilsitzes ist die Ebene, in der das jeweilige Verschlussorganteil am Ventilsitz anliegt. Insbesondere das Verschlussorganteil, welches mittels einer Dichtung abdichtend an seinem Ventilsitz anliegt, kann plattenförmig ausgeformt sein. Das Verschlussorganteil kann dabei eine runde oder eckige oder wie auch immer geformte Umfangskontur aufweist.
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Im Sinne möglichst geringer Schließwege ist es günstig, wenn eine Schließebene des Ventilsitzes, an dem eines der Verschlussorganteile in der Schließstellung unter Zwischenschaltung einer Dichtung anliegt, in einem spitzen Winkel zur Schließrichtung angeordnet ist. Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Schließebene dieses Ventilsitzes, an dem eines der Verschlussorgane in der Schließstellung unter Zwischenschaltung einer Dichtung anliegt, schräg zu einer Durchströmrichtung, in der die Durchlassöffnung in der Freigabestellung durchströmbar ist, angeordnet ist.
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Bevorzugt werden erfindungsgemäß Ventile in der sogenannten Vakuumtechnik eingesetzt. In der Vakuumtechnik werden z. B. Werkstücke in einer Unterdruck- bzw. Vakuumkammer bearbeitet oder andere Prozesse unter Ausschaltung der Umweltbedingungen durchgeführt. Von Vakuumtechnik spricht man in der Regel ab Betriebszuständen mit Drücken kleiner oder gleich 0,001 Millibar bzw. 0,1 Pascal. Als Vakuumventile werden insbesondere solche Ventile bezeichnet, welche für den Einsatz in solchen Niederdruck-Betriebszuständen, also in der Vakuumtechnik geeignet und ausgelegt sind. Sie können als Öffnungen und als Verschluss von entsprechenden Vakuumkammern verwendet werden. Durch sie hindurch kann das zu bearbeitende Werkstück in die Vakuumkammer hineingebracht und aus dieser herausgenommen werden. Sie können aber auch zur Gasdosierung oder Flüssigkeitsdosierung vorgesehen sein.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten von bevorzugten Ausgestaltungsbeispielen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung erläutert. Es zeigen:
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1 bis 3 Seitenansichten auf das erste erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel eines Vakuumventils aus drei verschiedenen Richtungen;
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4 bis 6 Schnitte entlang der Schnittlinie AA aus 3, wobei sich das Verschlussorgan in 4 in der Freigabestellung, in 5 in einer Zwischenstellung und in 6 in der Schließstellung befindet;
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7 eine Seitenansicht auf das Verschlussorgan dieses Ventils;
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8 eine Seitenansicht auf das zweite Verschlussorganteil;
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9 den Schnitt entlang der Schnittlinie BB aus 8;
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10 eine Explosionsdarstellung der verschiedenen Bauteile dieses Verschlussorgans und
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11 bis 16 Darstellungen zu einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In den Seitenansichten gemäß der 1 bis 3 ist gut zu sehen, dass das hier beispielhaft beschriebene erfindungsgemäße erste Vakuumventil 1 ein Gehäuse 20 aufweist. In diesem befindet sich auch die Durchlassöffnung 2, welche mittels des Verschlussorgans 3 in dessen Schließstellung verschlossen ist. Der Ventilantrieb 4 dient dem Verstellen des Verschlussorgans 3 zwischen seiner Freigabestellung und seiner Schließstellung. Er kann, wie beim Stand der Technik bekannt, elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder auf eine sonstige geeignete Art und Weise ausgeführt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel, wie auch in anderen bevorzugten Varianten, führt der Ventilantrieb 4 ausschließlich eine Linearbewegung durch. Das Verschlussorgan 3 wird als Ganzes also entweder in Schließrichtung 5 oder entgegen der Schließrichtung 5 bewegt.
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Mittels der Anschlussflansche 21 und 22 kann das Vakuumventil 1 mit seinem Gehäuse 20 an einer Vakuumkammer oder zwischen zwei Vakuumkammern befestigt werden. Dies ist natürlich nur eine von vielen möglichen Einsatzmöglichkeiten erfindungsgemäßer Ventile bzw. Vakuumventile 1. Der Pfeil 5 zeigt die Schließrichtung, in der das Verschlussorgan 3 vom Ventilantrieb 4 von der Freigabestellung kommend hin zur Schließstellung bewegt wird. Die Öffnungsrichtung, welche hier nicht extra eingezeichnet ist, ist die Gegenrichtung zur Schließrichtung 5. In 1 ist das erste Verschlussorganteil 8 mit seinem Anschlag 13 zu sehen, welcher an der Wand 14 des Gehäuses 20 anschlägt. Die Wand 14 umgibt die Durchlassöffnung 2.
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3 zeigt die Ansicht aus der entgegengesetzten Richtung. Hier sieht man das zweite Verschlussorganteil 9 des Verschlussorgans 3, die Rückstellfedern 18 sowie die Trägerplatte 27, deren Funktion weiter hinten noch genauer beschrieben wird.
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In den 4 bis 6 sind nun Schnitte entlang der Schnittlinie AA dargestellt. In 4 befindet sich das Verschlussorgan 3 in der Freigabestellung, in der die Durchlassöffnung 2 vollständig geöffnet ist. In 5 ist die Zwischenstellung erreicht, in der das erste Verschlussorganteil 8 mittels des Anschlags 13 gestoppt und bei der weiteren Bewegung des zweiten Verschlussorganteils 9 festgehalten wird. 6 zeigt die Schließstellung, in der das erste Verschlussorganteil 8 unter Zwischenschaltung der Dichtung 11 gegen seinen Ventilsitz 6 abdichtend gepresst wird, während sich das zweite Verschlussorganteil 9 am zweiten Ventilsitz 7 abstützt. Zu sehen ist auch, dass im gezeigten Ausführungsbeispiel der Ventilantrieb als eine Kolben-Zylinder-Einheit ausgeführt ist. Diese kann pneumatisch genauso wie hydraulisch betrieben werden. Am Kolben befindet sich das Ventilantriebsteil 10, hier in Form der Ventilstange, an dem das zweite Verschlussorganteil 9, zumindest in Schließrichtung 5 gesehen, unverschiebbar angeordnet ist. In den Darstellungen gemäß der 4 bis 6 ist besonders gut zu sehen, dass die hier gezeigte Ausführungsform als Keilventil ausgebildet ist. Dies ist daran zu erkennen, dass die beiden Ventilsitze 6 und 7 bzw. deren Schließebenen 15 und 17 in einem spitzen Winkel 16 zueinander angeordnet sind.
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In 4 ist auch gut zu sehen, dass die Schließebene 15 desjenigen Ventilsitzes, an dem das Verschlussorganteil 8 in der Schließstellung unter Zwischenschaltung der Dichtung 11 anliegt, in einem spitzen Winkel 32 zur Schließrichtung 5 angeordnet ist. Die Schließebene 15 bzw. der Ventilsitz 6 sind somit schräg zur Durchströmrichtung 33 angeordnet.
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In 4 befindet sich das Verschlussorgan 3, wie gesagt, in der Freigabestellung, in der die Durchlassöffnung 2 offen ist, also Werkstücke oder Medien wie Gase oder Flüssigkeiten durch die Durchlassöffnung 2 hindurchtreten können. Zum Schließen des Ventils 1 verschiebt der Ventilantrieb 4 mittels seiner Kolbenstange 10 zunächst einmal das gesamte Verschlussorgan 3 in Schließrichtung 5. Bei dieser Verschiebebewegung bleiben das erste und das zweite Verschlussorganteil 8 und 9 in einer fixen örtlichen Relation zueinander. Diese erste Phase der Schließbewegung endet in der Zwischenstellung gemäß 5. In dieser schlägt der am ersten Verschlussorganteil 8, welches hier als Ventilteller ausgeführt ist, angebrachte Anschlag 13 an der die Durchlassöffnung 2 umgebenden Wand 14 an. Hierdurch wird das erste Verschlussorganteil 8 gestoppt. Es kann ab hier nicht mehr weiter in Schließrichtung 5 bewegt werden. Durch weiteres Betätigen des Ventilantriebs 4 in Schließrichtung 5 wird das Ventilantriebsteil 10 in Form der Schubstange zusammen mit dem bezüglich der Schließrichtung fix an ihm angeordneten zweiten Verschlussorganteil 9 weiter in der Schließrichtung 5 verschoben. Es kommt hier somit zu der erfindungsgemäß ermöglichten Verschiebebewegung der beiden Verschlussorganteile 8 und 9 in Schließrichtung 5 relativ zueinander. Bei dieser Verschiebebewegung gleitet nun das zweite Verschlussorganteil 9 mittels der weiter hinten noch genauer erläuterten Gleitflächen 12 am zweiten Ventilsitz 7 entlang.
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Durch die spitzwinkelige Anordnung der Schließebenen 15 und 17 wird dadurch eine Keilwirkung erzielt, welche das erste Verschlussorganteil 8 mit seiner Dichtung 11 abdichtend gegen den ersten Ventilsitz 6 drückt. Zwischen zweitem Ventilsitz 7 und zweitem Verschlussorganteil 9 wird in dieser Ausgestaltungsform der Erfindung keine abdichtende Wirkung erzielt. Die endgültige Schließstellung ist in 6 erreicht. In dieser Stellung wird durch die genannte Keilwirkung das erste Verschlussorganteil 8 ausreichend fest gegen den ihm zugeordneten ersten Ventilsitz 6 gedrückt.
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Zum Öffnen, also zum Bewegen des Verschlussorgans 3 entgegen der Schließrichtung 5 in die Freigabestellung gemäß 4 zieht der Ventilantrieb 4 das Ventilantriebsteil 10 und damit auch das zweite Verschlussorganteil 9 nach oben. Hierdurch kommt es wiederum zu einer Relativbewegung zwischen dem ersten Verschlussorganteil 8 und dem zweiten Verschlussorganteil 9, bis die Zwischenstellung gemäß 5 erreicht ist. Ab hier wird auch das erste Verschlussorganteil 8 mit angehoben und das gesamte Verschlussorgan 3 nach oben in die Freigabestellung gemäß 4 gefahren. Die Rückstellfedern 18 unterstützen die Rückstellbewegung zwischen erstem und zweitem Verschlussorganteil 8 und 9.
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Der am Verschlussorganteil 8 angebrachte Anschlag 13 dieses Ausführungsbeispiels, welcher das Verschlussorganteil 8 in der genannten Zwischenstellung bei seiner Bewegung in Schließrichtung 5 stoppt, ist in diesem wie auch in anderen bevorzugten Ausgestaltungsformen außerhalb des Zwischenbereichs 31 zwischen den beiden Schließebenen 15 und 17 angeordnet. Der Anschlag 13 befindet sich somit auf einer vom Verschlussorganteil 8 abgewandten Seite desjenigen Ventilsitzes 6, an welchem das Verschlussorgan 8 in der Schließstellung anliegt. Der Anschlag 13 befindet sich auf der vom anderen Verschlussorganteil 9 abgewandten Seite des Verschlussorganteils 8. In der Schließstellung schlägt der Anschlag 13 an einer Wand 14 des Gehäuses 20 an, welche außerhalb des Zwischenbereichs 31 zwischen den Schließebenen 15 und 17 liegt.
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Um den genauen Aufbau des Verschlussorgans 3 dieses Ausführungsbeispiels im Detail erläutern zu können, ist dieses in den 7 bis 10 losgelöst von den anderen Bauteilen des Ventils 1 dargestellt. 7 zeigt eine Seitenansicht auf die Schmalseite des Verschlussorgans 3. 8 zeigt eine Ansicht auf das zweite Verschlussorganteil 9 und die Schnittlinie BB. Der Schnitt entlang dieser Schnittlinie BB ist in 9 gezeigt. 10 zeigt eine Explosionsdarstellung.
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Wie besonders gut in den 9 und 10 zu sehen, trägt in diesem Ausführungsbeispiel das hier als Ventilteller ausgebildete erste Verschlussorganteil 8 die Dichtung 11. Dies muss natürlich nicht so sein. Die Dichtung kann auch am Ventilsitz angeordnet sein. Fix mit dem Verschlussorganteil 8 sind einerseits der Anschlag 13 und andererseits auch die Führungszapfen 23 angeordnet. Die Führungszapfen 23 durchdringen entsprechende Langlöcher 30 im zweiten Verschlussorganteil 9. Weiters weisen die Führungszapfen 23 jeweils eine Nut 24 auf, mit denen sie in entsprechenden Aufnahmenuten 28 der Trägerplatte 27 angeordnet sind. Die Trägerplatte 27 dient als Befestigung für die Rückstellfedern 18, welche an ihrem anderen Ende über die Befestigungszapfen 25 am zweiten Verschlussorganteil 9 befestigt sind. Die Aufweitungen 29 der Aufnahmenuten 28 dienen lediglich dem Hindurchstecken der Führungszapfen 23 durch die Aufnahmenuten 28 bei der Montage. Die Aufweitungen 29 können somit auch weggelassen werden, wenn die Führungszapfen 23 entsprechend zweiteilig, z. B. mittels Schraubverbindung, ausgeführt wären.
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Während das erste Verschlussorganteil 8 mittels der Dichtung 11 am ersten Ventilsitz 6 anliegen kann, ist am zweiten Verschlussorganteil 9 und auch am zweiten Ventilsitz 7 keine Dichtung vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel stützt sich das zweite Verschlussorganteil 9 vielmehr über die Gleitflächen 12 am zweiten Ventilsitz 7 ab, wenn die Verschiebebewegung zwischen den 5 und 6 stattfindet. Um das aneinander Entlanggleiten der beiden Verschlussorganteile 8 und 9 aneinander zu erleichtern, sind zwischen diesen diese Gleitflächen 19 vorgesehen. Die, in Schließrichtung 5 gesehen unverschiebbar am ersten Verschlussorganteil 8 angeordnete Trägerplatte 27 gleitet mittels der Gleiter 26 am zweiten Verschlussorganteil 9 entlang. Generell ist darauf hinzuweisen, dass die Gleitflächen 12 und 19 sowie 26 sowohl, wie hier realisiert, als Gleitplättchen z. B. aus Teflon, aber auch als eine reibungsreduzierende Beschichtung oder dergleichen ausgeführt sein können. Auch eine entsprechende Schmierung ist denkbar.
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Durch die gezeigte Anordnung wird einerseits die erfindungsgemäße Verschiebbarkeit der beiden Verschlussorganteile 8 und 9 relativ zueinander realisiert. Andererseits werden diese beiden Verschlussorganteile 8 und 9 in diesem Ausführungsbeispiel mittels der Rückstellfedern 18 auch in der zur Schließrichtung 5 entgegengesetzten Öffnungsrichtung vorgespannt, um die gewünschte Rückstellung sicherzustellen.
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In den 11 bis 16 ist nun ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Ventils 1 dargestellt. Zwei wesentliche Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel bestehen darin, dass zum einen der Ventilantrieb 4 hier von Hand bedienbar ist. Es handelt sich um einen Hebel 34, mit dem durch entsprechend händisches Verschwenken um die Schwenkachse 35 das Verschlussorgan 3 in Schließrichtung 5 in seine Schließstellung und in der entgegengesetzten Richtung in seine Freigabestellung geschwenkt werden kann. Der zweite grundsätzliche Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass das Verschlussorgan 3 auf seinem Weg zwischen Freigabestellung und Schließstellung und umgekehrt keine lineare Bewegung sondern eine Schwenkbewegung auf einem Kreisbahnabschnitt durchführt.
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Die 11 zeigt eine Ansicht auf dieses zweite erfindungsgemäße Ventil 1 in der Freigabestellung, in der das Verschlussorgan 3 die Durchlassöffnung 2 vollkommen freigibt. 12 zeigt den Schnitt entlang der Schnittlinie CC. Die 13 und 14 zeigen die Zwischenstellung, in der der Anschlag 13 gerade an der Wand 4 angeschlagen ist, die beiden Verschlussorganteile 8 und 9 aber noch nicht relativ zueinander in Schließrichtung 5 verschoben wurden. In dieser Stellung liegt das erste Verschlussorgan 8 mit seiner Dichtung 11 sozusagen nur locker am ersten Ventilsitz 6 an. 14 zeigt den Schnitt entlang der Schnittlinie DD aus 13. Die 15 und 16 zeigen die Schließstellung, wobei 16 den Schnitt entlang der Schnittlinie EE aus 15 darstellt.
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Der Aufbau des Verschlussorgans 3 mit dem Anschlag 13 und auch das relativ zueinander Verschieben der Verschlussorganteile 8 und 9 zwischen der Zwischenstellung gemäß den 13 und 14 und der Schließstellung gemäß 15 und 16 entsprechen dem ersten Ausführungsbeispiel, sodass hier keine zusätzlichen Erläuterungen notwendig erscheinen. Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass es sich hier natürlich nur um zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung handelt. Natürlich können verschwenkbare Verschlussorgane 3 auch mittels eines motorischen, hydraulischen, elektrischen oder sonstigen Ventilantriebs angetrieben werden. Genausogut können Ventilantriebe mit Linearbewegungen wie im ersten Ausführungsbeispiel natürlich auch händisch betätigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventil
- 2
- Durchlassöffnung
- 3
- Verschlussorgan
- 4
- Ventilantrieb
- 5
- Schließrichtung
- 6
- erster Ventilsitz
- 7
- zweiter Ventilsitz
- 8
- erstes Verschlussorganteil
- 9
- zweites Verschlussorganteil
- 10
- Ventilantriebsteil
- 11
- Dichtung
- 12
- Gleitfläche
- 13
- Anschlag
- 14
- Wand
- 15
- Schließebene
- 16
- Winkel
- 17
- Schließebene
- 18
- Rückstellfeder
- 19
- Gleitfläche
- 20
- Gehäuse
- 21
- Anschlussflansch
- 22
- Anschlussflansch
- 23
- Führungszapfen
- 24
- Nut
- 25
- Befestigungszapfen
- 26
- Gleiter
- 27
- Trägerplatte
- 28
- Aufnahmenut
- 29
- Aufweitung
- 30
- Langloch
- 31
- Zwischenbereich
- 32
- spitzer Winkel
- 33
- Durchströmrichtung
- 34
- Hebel
- 35
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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