DE19954637A1

DE19954637A1 - Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19954637A1
Application number: DE19954637A
Authority: DE
Inventors: Petra Lalk
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-05-18
Filing date: 1999-11-13
Publication date: 2000-11-30
Also published as: DE29908722U1

Abstract

Ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, dessen Fahrwerk mit Federbeinen ausgerüstet ist, soll so gestaltet werden, daß die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern wesentlich erhöht wird, indem im Falle eines unvermeidbaren Unfalles die Unfallfolgen herabgesetzt werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist im frontseitigem Bereich des Kraftfahrzeugs ein Sensor installiert, der bei einem Aufprall ab einem bestimmten Druck automatisch einen Bremsvorgang auslöst. Der Sensor ist innerhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsbereiches aktivierbar. Der Sensor bzw. mehrere Sensoren sind im frontseitigen Stoßfänger installiert und erstrecken sich bis in den Bereich der Kotflügel. Bei einem Aufprall werden außerdem die vorderen Federbeine des Fahrwerks beeinflußt. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist besonders zum Transport von Personen geeignet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug, insbesondere auf einen Personen kraftwagen mit einem mit Federbeinen ausgerüsteten Fahrwerk, einem Triebwerk, einem Aufbau, der einen frontseitigen Stoßfänger und eine Windschutzscheibe auf weist und welches mit einer Bremsanlage ausgerüstet ist.

Aus Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen ist zu entneh men, daß viele Fußgänger, größtenteils sogar Kinder, bei Verkehrsunfällen schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Die auftretenden Verletzungen bzw. der Tod sind nicht nur auf die relativ große Wucht beim Zusammenprall zurückzuführen, sondern auch noch darauf, daß die angefahrene Person anschließend noch überfah ren wird.

In einer derartigen Situation ist es natürlich, daß der Fahrer eines Kraftfahrzeuges in einen Schockzustand gerät, so daß er zunächst reaktionsunfähig ist und die unbe dingt notwendige Vollbremsung nur verzögert durchgeführt wird. Dadurch werden die Folgen eines Unfalls beträchtlich erhöht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der eingangs näher beschriebenen Art so zu gestalten, daß die Sicherheit von am Straßenverkehr teil nehmenden Personen insbesondere Fußgängern und Fahrradfahrern wesentlich er höht wird und daß im Falle eines unvermeidbaren Unfalles die Unfallfolgen mini miert werden.

Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem im frontseitigen Bereich eines Kraftfahr zeuges wenigstens ein spätestens auf durch einen Aufprall sich einstellenden Druck und/oder auf eine Bewegung ansprechender Sensor installiert ist, der im Falle einer Aktivierung zumindest einen Bremsvorgang auslöst.

Sobald vom Sensor ein Signal abgegeben wird, welches auch bereits vor der Kolli sion erfolgen kann, wird nach einer entsprechenden Verarbeitung eine Vollbrem sung ausgelöst. Dieser Sensor muß so gestaltet sein, daß er bei geringfügigem Druck, beispielsweise durch das Aufschlagen von aufgewirbelten Steinen oder der gleichen, keine Bremsung ausgelöst wird.

Der Sensor kann jedoch auch auf Bewegungen ansprechen und dadurch die Voll bremsung auslösen. Es muß dann jedoch sichergestellt sein, daß beispielsweise feste Gegenstände bei einer verengten Fahrbahn oder ähnlichen Maßnahmen unberück sichtigt bleiben. Ein auf Bewegungen ansprechender Sensor bietet den Vorteil, daß bereits vor dem Aufprall die Vollbremsung ausgelöst wird.

Durch die schnellstens eingeleitete Vollbremsung eines Kraftfahrzeuges noch wäh rend der Kollision oder bereits vor der Kollision wird die durch den Aufprall er zeugte Energie unmittelbar reduziert, insbesondere dann noch, wenn sich das Kraft fahrzeug in einer Beschleunigungsphase befindet. Außerdem wird der Bremsweg reduziert.

Unfälle mit Fußgängern oder Fahrradfahrern passieren überwiegend innerhalb von geschlossenen Ortschaften. Es ist deshalb in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, daß der Sensor bzw. die Sensoren in einem vorgegebenen Geschwindigkeitsbereich aktivierbar sind. Dieser Geschwindigkeitsbereich könnte beispielsweise zwischen 0 und 70 kmh liegen. Die entsprechende Steuerung könnte vom Tachometer des Kraftfahrzeuges erfolgen.

Sofern der Sensor bzw. die Sensoren auf Druck ansprechen, ist in einfachster Aus führung vorgesehen, daß jeder Sensor ein Drucksensor ist, der bei einem Mindest druck aktivierbar ist.

Eine konstruktiv einfache Lösung ergibt sich, wenn der Sensor bzw. die Sensoren in dem frontseitigen Stoßfänger installiert sind und/oder das die aus mehreren Senso ren gebildete Einheit sich bis in den Bereich der vorderen Kotflügel erstrecken. Da durch liegen sie in den Bauteilen des Aufbaus, welche am weitesten vorn liegen. Sofern sie sich bis in die vorderen Kotflügel erstrecken, können sie auch auf Kolli sionen reagieren, die beispielsweise beim Abbiegen passieren. Es ist ferner noch möglich, daß der Sensor bzw. die Sensoren in Haltern angeordnet sind, die gegen über dem Stoßfänger nach vorn vorstehen.

Es ist bekannt, daß beim Abbremsen des Fahrzeugs sich der vordere Bereich ab senkt. Da häufig die Fahrzeuge an der Frontseite mit einem Spoiler oder einer Schürze ausgestattet sind, wird der Abstand der unteren Kante zur Fahrbahn verrin gert. Dies führt dazu, daß das evtl. durch das Absenken Verletzungen hervorgerufen werden. Es ist deshalb gemäß einem weiteren Erfindungsvorschlag vorgesehen, daß zumindest die vorderen Federbeine des Fahrwerks bei Aktivierung des Sensors durch ein Blockierelement derart stabilisierbar sind, daß ein Absenken des vorderen Teils des Kraftfahrzeugs im Moment der Kollision vermieden wird. Ja nach Bauart des Kraftfahrzeugs kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn bei einem Unfall oder dergleichen der vordere Teil abgesenkt wird, wodurch vermieden werden könnte, daß eine Person überrollt wird. Es ist deshalb gemäß einem weiteren Erfin dungsvorschlag vorgesehen, daß zumindest die vorderen Federbeine des Fahrwerks bei Aktivierung des Sensors vorzugsweise zeitverzögert durch ein Sperrelement derart stabilisierbar sind, daß der vordere Teil des Kraftfahrzeugs bis zu dessen Stillstand in der abgesenkten Stellung verbleibt. Eine weitere Vorrichtung könnte bewirken, daß der vordere Teil des Kraftfahrzeugs im Falle der Aktivierung des Sensors automatisch in die tiefstmögliche Stellung gebracht wird, damit ein Über rollen einer liegenden Person verhindert wird, ist gemäß einem weiteren Erfin dungsvorschlag vorgesehen, daß den vorderen Federbeinen des Kraftfahrzeugs je weils eine Absenkvorrichtung derart zugeordnet ist, daß bei Aktivierung des Sen sors bzw. der Sensoren die Federbeine in eine tiefere bzw. in die tiefste untere Stellung gefahren werden. Dies ist beispielsweise möglich, wenn die Absenkvor richtung zur Druckabsenkung des jeweiligen Federbeines einen Ausgleichsbehälter aufweist. Es sind jedoch auch andere Absenkvorrichtungen denkbar, beispielsweise aktivierte Druck-Gas-Flaschen, beispielsweise in Verbindung mit Kolbenzylinder einheiten. Es ist ausreichend, wenn das Blockier- oder Sperrelement bzw. die Ab senkvorrichtung bis zum Stillstand des Kraftfahrzeugs aktiviert sind. Da beim Er kennen einer Gefahr nach der Reaktionszeit der Fahrer reagiert, ist vorgesehen, daß das Kraftfahrzeug mit einer vom Fahrer betätigbaren Deaktivierungsvorrichtung ausgestattet ist, die vorzugsweise durch eine Lenkbewegung oder auch durch Betä tigung des Bremspedals aktivierbar ist. Mit dem Sensor bzw. den Sensoren können ferner einige andere der Sicherheit von Insassen dienende Einrichtungen des Kraft fahrzeugs aktiviert werden, so ist es vorgesehen, daß beispielsweise bei Aktivierung des Sensors oder der Sensoren, die die Sicherheitsgurte straffende Einrichtung be tätigbar ist. Ferner ist es möglich, daß bei Aktivierung des Sensors oder der Senso ren die Warnblinkanlage und/oder die Hupe des Kraftfahrzeugs betätigbar ist.

Gemäß einer zweiten Lösung ist vorgesehen, daß anstelle oder zusätzlich zu dem Sensor bzw. den Sensoren im Frontseitigen Bereich oder im Insassenbereich des Kraftfahrzeugs eine Videokamera installiert ist. Diese Videokamera ist dann so ausgelegt, daß beim Auftreten sonst nicht üblicher Bilder, eine Bremsung eingelei tet wird.

Um das Überfahren einer mit dem Kraftfahrzeug kollidierenden Person zu verhin dern, ist es möglich, daß im frontseitigen Bereich wenigstens ein von dem Sensor gesteuerter und aufblasbarer Sicherheitsballon angeordnet ist. Dieser Sicherheits ballon könnte im Bereich des vorderen Stoßfängers angeordnet sein oder aber auch vor der Windschutzscheibe. Im letzteren Fall würde der Aufprall einer vor die Windschutzscheibe geschleuderten Person weicher aufgefangen.

Jeder Sicherheitsballon erstreckt sich zweckmäßigerweise über die gesamte Fahr zeugbreite. Der im Bereich des vorderen Stoßfängers angeordnete Sicherheitsballon deckt den Bereich zwischen der Fahrzeugfront und der fahrbaren Oberfläche ab. Der Sensor würde auch bei einem Auffahrunfall ansprechen, so daß auch in diesem Falle die daraus resultierenden Folgen gemindert werden.

Als weitere oder auch alleinige Maßnahme könnte auch im vorderen Bereich ein ausfahrbares Sicherheitselement beispielsweise in Form eines Spoilers den frontsei tigen Bereich bis zur Fahrbahnoberfläche absichern.

Claims

1. Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen mit einem mit Federbeinen aus gerüsteten Fahrwerk, einem Triebwerk, einem Aufbau, der einen frontseitigen Stoßfänger und eine Windschutzscheibe aufweist und welches mit einer Bremsan lage ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im frontseitigen Bereich we nigstens ein spätestens auf durch einen Aufprall sich einstellenden Druck und/oder auf eine Bewegung ansprechender Sensor installiert ist, der im Falle einer Aktivie rung zumindest einen Bremsvorgang auslöst.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor bzw. die Sensoren in einem vorgegebenen Geschwindigkeitsbereich aktivierbar sind.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor ein Drucksensor ist, der bei einem vorgegebenen Mindestdruck aktivierbar ist.

4. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor bzw. die Sensoren in dem frontseitigen Stoßfänger installiert sind, und/oder daß die aus mehreren Sensoren gebildete Ein heit sich bis in den Bereich der vorderen Kotflügel erstreckt.

5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die vor deren Federbeine des Fahrwerks bei Aktivierung des Sensors durch ein Bloc kierelement derart stabilisierbar sind, daß ein Absenken des vorderen Teils des Kraftfahrzeugs im Moment der Kollision vermieden wird.

6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die vor deren Federbeine des Fahrwerks bei Aktivierung des Sensors zeitverzögert durch ein Sperrelement derart stabilisierbar sind, daß der vordere Teil des Kraftfahrzeugs bis zu dessen Stillstand in der abgesenkten Stellung verbleibt.

7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den vorderen Fe derbeinen des Kraftfahrzeugs jeweils eine Absenkvorrichtung derart zugeordnet ist, daß bei Aktivierung des Sensors die Federbeine in eine tiefere bzw. in die tiefste untere Stellung verfahren werden.

8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkvor richtung zur Druckabsenkung des Federbeines bzw. der Federbeine einen Aus gleichsbehälter aufweist.

9. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockier- oder Sperrelement und gegebenen falls die Absenkvorrichtung bis zum Stillstand des Kraftfahrzeugs aktiviert sind.

10. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeug eine vom Fahrer betätigbare De aktivierungsvorrichtung aufweist, die vorzugsweise durch eine Lenkbewegung oder durch Betätigung des Bremspedales aktivierbar ist.

11. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aktivierung des Sensors bzw. der Sensoren die die Sicherheitsgurte straffende Einrichtung betätigbar ist.

12. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aktivierung des Sensors bzw. der Sensoren die Warnblinkanlage und/oder die Hupe des Kraftfahrzeugs betätigbar ist.

13. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Teil des Kraftfahrzeugs wenigstens ein aufblasbarer Sicherheitsballon angeordnet ist.

14. Kraftfahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheits ballon im Bereich des vorderen Stoßfängers und/oder im Bereich der Windschutz scheibe angeordnet ist.

15. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Bereich des Kraftfahrzeugs vorzugs weise im Bereich des Stoßfängers ein bewegliches Sicherheitselement angeordnet ist.

16. Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen mit einem mit Federbeinen aus gerüsteten Fahrwerk, einem Triebwerk, einem Aufbau, der einen frontseitigen Stoßfänger und eine Windschutzscheibe aufweist und welches mit einer Bremsan lage ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im frontseitigen Bereich oder im Insassenbereich des Kraftfahrzeugs eine Videokamera installiert ist.