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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges, wobei mittels zumindest einer frontseitig am Fahrzeug angeordneten Erfassungseinheit eine Umgebung des Fahrzeuges erfasst wird und in Abhängigkeit mittels der Erfassungseinheit erfasster Daten zumindest eine Schutzfunktion bei einer erfassten, dem Fahrzeug bevorstehenden und/oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges aktiviert wird. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus der
DE 10 2010 007 242 A1 ist eine Fahrzeugsitzanordnung zum Schützen eines Fahrzeuginsassen eines Fahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens, bekannt. Bei der Fahrzeugsitzanordnung ist mindestens ein an einem Fahrzeugsitz angeordnetes, zum Schutz des auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen auslösbares Schutzelement bei einer sich anbahnenden Kollision oder bei einer Kollision auslösbar. Der Fahrzeugsitz weist als Schutzelemente zumindest zwei gegenüberliegende aufblasbare Elemente in den Seitenwangen auf und nur das der voraussichtlichen Kollisionsstelle zugewandte aufblasbare Element ist in Abhängigkeit von einem Steuersignal auslösbar und in Richtung des Fahrzeuginsassen aufblasbar. Beim Auslösen des Schutzelementes wird auf den Fahrzeuginsassen oder zumindest einen Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen ein Impuls ausgeübt, durch welchen der Fahrzeuginsasse oder zumindest ein Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen von einem Kollisionsabschnitt des Fahrzeuges, der mit dem Objekt kollidiert oder kollidieren wird, weg bewegbar ist. Die aufblasbaren Elemente sind mehrfach und reversibel aufblasbar ausgebildet und mit einer Gasquelle gekoppelt, die austauschbar, regenerierbar oder zum wiederholten Aufblasen des Schutzelementes einsetzbar ist.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2011 107 242 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schützen eines Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeugsitz eines Fahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens, bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass mindestens ein an dem Fahrzeugsitz angeordnetes, zum Schutz des auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen reversibel auslösbares Schutzelement bei einer sich anbahnenden Kollision oder bei einer identifizierten Kollision ausgelöst wird. Beim Auslösen des Schutzelementes wird auf den Fahrzeuginsassen oder zumindest einen Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen ein Bewegungsimpuls ausgeübt, durch welchen der Fahrzeuginsasse oder zumindest ein Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen von einem Kollisionsabschnitt des Fahrzeuges, der mit dem Objekt kollidiert oder kollidieren wird, weg bewegt wird. Dabei wird eine Intensität des Bewegungsimpulses in Abhängigkeit von einer ermittelten Unfallschwere und/oder einer ermittelten Unfallart variiert. Bei einer identifizierten Kollision wird geprüft, ob das Schutzelement ausgelöst hat oder nicht, wobei im Fall einer Nichtauslösung das Schutzelement mit einer im Vergleich zur Auslösung des Schutzelementes bei einer sich anbahnenden Kollision gesteigerten Intensität und/oder Entfaltungsgeschwindigkeit aktiviert wird.
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Die
WO 2008/110610 A1 beschreibt eine Fahrzeugsitzanordnung für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeuginsassen. Die Fahrzeugsitzanordnung umfasst einen Fahrzeugsitz, mindestens ein an dem Fahrzeugsitz angeordnetes, zum Schutz eines auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen aufblasbares Element, Mittel zum Aufblasen des aufblasbaren Elementes, die das aufblasbare Element in Abhängigkeit von einem Steuersignal, das eine Kollision des Kraftfahrzeuges oder eine sich anbahnende Kollision des Kraftfahrzeuges mit einem Objekt signalisiert, aufblasen. Dabei ist das aufblasbare Element derart ausgebildet und angeordnet, dass es während es als Reaktion auf das Steuersignal aufgeblasen wird, auf den Fahrzeuginsassen einen Impuls ausübt, der den Fahrzeuginsassen von einem Kollisionsabschnitt des Fahrzeuges, der mit dem Objekt kollidiert oder kollidieren wird, weg bewegt.
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Ferner beschreibt die
DE 10 2012 022 276 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Warnung vor Querverkehr bei Ausparksituationen, insbesondere rückwärtigen Ausparksituationen, wobei das Kraftfahrzeug zumindest im Bereich der heckseitigen Ecken Fernbereichssensoren. zur Detektion von möglichem Querverkehr und seitliche Nahbereichssensoren zur Detektion des nahen Fahrzeugumfelds aufweist. Es wird eine Warnung erzeugt, wenn zumindest einer der Fernbereichssensoren Querverkehr detektiert. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – Vermessen des nahen seitlichen Umfeldes des Egofahrzeuges beim Ausparken,
- – Ermitteln aus den Ergebnissen der Nahbereichsdetektion, ob die Fernbereichssensoren freie Sicht auf den Querverkehr haben, und
- – Erzeugen eines Hinweises an den Fahrer, falls einer oder beide Fernbereichssensoren keine freie Sicht auf den Querverkehr haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges sieht vor, dass mittels zumindest einer frontseitig am Fahrzeug angeordneten Erfassungseinheit eine Umgebung des Fahrzeuges erfasst wird und in Abhängigkeit mittels der Erfassungseinheit erfasster Daten zumindest eine Schutzfunktion bei einer erfassten, dem Fahrzeug bevorstehenden Kollision und/oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges aktiviert wird. Erfindungsgemäß wird in Abhängigkeit mittels der Erfassungseinheit erfasster Daten eine Fahrerunterstützungsfunktion in vorgegebenen Fahrsituationen ausgeführt.
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Mittels des Verfahrens wird ein Fahrer des Fahrzeuges insbesondere bei einem vorwärts gerichteten Herausfahren aus einer unübersichtlichen Ausfahrt, beispielsweise einer Haus- oder Parkhausausfahrt und/oder bei einem Einfahren in einen verhältnismäßig unübersichtlichen Kreuzungsbereich, unterstützt.
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Dadurch kann die Sicherheit sowohl für den Fahrer und die Insassen des Fahrzeuges als auch für Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges erhöht werden.
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In einer Ausführung des Verfahrens wird die Fahrerunterstützungsfunktion bei einem Ausparkvorgang des Fahrzeuges, bei einem Einparkvorgang des Fahrzeuges und bei einer Einfahrt des Fahrzeuges in einen Kreuzungsbereich ausgeführt. Dabei wird der Fahrer dahingehend unterstützt, dass eine Kollision mit einem weiteren Fahrzeug vermieden wird oder zumindest Kollisionsfolgen verringert werden.
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In einer weiteren Ausführung wird als Fahrerunterstützungsfunktion bei Erfassung eines sich seitlich nähernden Objektes zumindest ein Warnsignal ausgegeben. Dadurch wird der Fahrer auf die Kollisionsgefahr aufmerksam gemacht, so dass der Fahrer die Möglichkeit hat, insbesondere zur Kollisionsvermeidung, angemessen zu reagieren.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Fahrerunterstützungsfunktion zusätzlich in Abhängigkeit mittels zumindest einer heckseitig am Fahrzeug angeordneten Erfassungseinheit erfasster Daten in den vorgegebenen Fahrsituationen ausgeführt wird.
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Mittels erfasster Daten der zumindest einen heckseitig angeordneten Erfassungseinheit wird der Fahrer auch bei einem rückwärtigen Ausparkvorgang und/oder bei einem rückwärtigen Einfahren in einen Kreuzungsbereich unterstützt, wodurch die Sicherheit für den Fahrer und die Insassen des Fahrzeuges als auch für Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges bei einem solchen Fahrmanöver erhöht ist.
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In einer weiteren Ausbildung wird die Fahrerunterstützungsfunktion in Abhängigkeit eines ermittelten Abstandes zwischen dem Fahrzeug und dem sich seitlich nähernden Objekt und/oder in Abhängigkeit einer Annäherungsgeschwindigkeit des Objektes und/oder in Abhängigkeit der Klassifizierung des Objektes ausgeführt.
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Wird ein vergleichsweise großer Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem sich seitlich zu diesem befindenden Objekt ermittelt, ist es oftmals nicht erforderlich einen automatischen Bremseingriff einzuleiten, da der Fahrer des Fahrzeuges mittels Ausgabe des Warnsignales auf das sich dem Fahrzeug nähernde Objekt aufmerksam gemacht wird, so dass der Fahrer in der Lage ist angemessen auf die vorliegende Situation zu reagieren.
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Alternativ oder zusätzlich wird die Annäherungsgeschwindigkeit des Objektes ermittelt, wodurch eine Zeitdauer bis zu einem möglichen Kollisionseintritt ermittelt werden kann, wobei in Abhängigkeit der ermittelten Zeitdauer eine für diese entsprechende Maßnahme, vorzugsweise zur Kollisionsvermeidung, automatisch eingeleitet werden kann.
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Wiederum alternativ oder zusätzlich wird das erfasste Objekt klassifiziert und eine entsprechende Maßnahme oder Maßnahmen wird bzw. werden in Abhängigkeit der Klassifizierung des Objektes automatisch eingeleitet.
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Wird beispielsweise ein Fußgänger als eine Fahrtrichtung des Fahrzeuges querendes Objekt erfasst und ermittelt, dass sich der Fußgänger dem Fahrzeug vergleichsweise langsam nähert, stellt dieser kein potentielles Kollisionsobjekt für das Fahrzeug dar, so dass keine kollisionsvermeidende oder kollisionsfolgenmindernde Maßnahme eingeleitet werden muss.
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Um den Fahrer des Fahrzeuges bei einem Ausparken und/oder einem Einfahren in einen vergleichsweise unübersichtlichen Kreuzungsbereich zu unterstützen, wird in einer Ausführungsform mittels der zumindest einen frontseitig angeordneten Erfassungseinheit ein in Fahrtrichtung seitlicher Bereich zu dem Fahrzeug erfasst.
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Dadurch ist es möglich Objekte als querende Verkehrsteilnehmer, die ein potentielles Kollisionsrisiko für das Fahrzeug darstellen, zu erfassen und angemessen, insbesondere kollisionsvermeidend, darauf zu reagieren.
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Eine weitere Ausbildung des Verfahrens sieht vor, dass als Schutzfunktion eine Insassenschutzvorrichtung, eine Längssteuerung und/oder Quersteuerung des Fahrzeuges aktiviert werden bzw. wird. Dabei dient die aktivierte Schutzfunktion zumindest zur Verringerung eines Verletzungsrisikos des Fahrers und weiterer Insassen des Fahrzeuges.
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Eine weitere Ausbildung des Verfahrens sieht vor, dass in Abhängigkeit eines ermittelten Abstandes zwischen dem Fahrzeug und dem sich seitlich nähernden Objekt das Warnsignal ausgegeben wird, die Bremsvorrichtung vorkonditioniert wird, das Schutzelement zum Wegbewegen eines Insassen von einer Kollisionsseite des Fahrzeuges in seine Wirkstellung positioniert wird und/oder der automatische Bremseingriff automatisch eingeleitet wird.
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Insbesondere wird als Schutzfunktion eine Bremsvorrichtung vorkonditioniert, ein Schutzelement zum Wegbewegen eines Insassen von einer Kollisionsseite des Fahrzeuges in seine Wirkstellung positioniert und/oder ein automatischer Bremseingriff eingeleitet.
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Bei dem Schutzelement handelt es sich vorzugsweise um ein aufblasbares Element, welches mittels Befüllen mit einem Medium in seine Wirkstellung positioniert wird und dadurch einen Impuls auf den Fahrer oder einen Insassen des Fahrzeuges ausübt. Durch den Impuls wird der Fahrer oder der Insasse von der Kollisionsseite des Fahrzeuges wegbewegt, wodurch ein Verletzungsrisiko für den Fahrer oder den Insassen wesentlich verringert werden kann.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass eine Kollisionsschwere prognostiziert wird und in Abhängigkeit der prognostizierten Kollisionsschwere ein mittels des Schutzelementes erzeugbarer Impuls eingestellt wird. Wird eine hohe Kollisionsschwere prognostiziert, wird ein starker Impuls, der auf den Fahrer oder den entsprechenden Insassen wirkt, eingestellt, um das Verletzungsrisiko für den Insassen, insbesondere durch eine kollisionsbedingte Verformung von Fahrzeugteilen, wesentlich zu verringern.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist.
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Dazu weist die Vorrichtung zumindest eine frontseitig am Fahrzeug angeordnete Erfassungseinheit zum Erfassen eines sich dem Fahrzeug bei einem Ausparkvorgang und/oder bei einem Einfahren in einen Kreuzungsbereich seitlich nähernden Objektes auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Verkehrssituation mit einem rückwärtig von einem Parkraum in eine Fahrbahn einfahrenden Fahrzeug,
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2 schematisch eine Verkehrssituation mit einem vorwärts von einem Parkraum auf eine Fahrbahn fahrenden Fahrzeug und
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3 schematisch eine Verkehrssituation mit einem vorwärts in einen Kreuzungsbereich einfahrenden Fahrzeug.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Verkehrssituation eines rückwärts aus einem Parkraum 1 herausfahrenden Fahrzeuges 2, welches rückwärts auf eine erste Fahrspur 3.1 einer zweispurigen Fahrbahn 3 auffährt.
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Auf der ersten Fahrspur 3.1 fahren zwei weitere Fahrzeuge 4, wobei das Fahrzeug 2 in eine Lücke zwischen diesen beiden weiteren Fahrzeugen 4 einfährt.
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Auf einer zweiten Fahrspur 3.2 befindet sich anderes Fahrzeug 5 auf gleicher Höhe wie das rückwärts ausparkende Fahrzeug 2.
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An dem ausparkenden Fahrzeug 2 ist zumindest heckseitig in einem jeweiligen Eckbereich einer Fahrzeugkarosserie eine erste Erfassungseinheit 6 zumindest zur Erfassung einer rückwärtigen Umgebung des Fahrzeuges 2 angeordnet.
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Insbesondere handelt es sich bei diesen ersten Erfassungseinheiten 6 um radar- und/oder lidarbasierte Erfassungseinheiten 6, mittels welchen ein rückwärtiger seitlicher Bereich des ausparkenden Fahrzeuges 2 erfasst wird, wobei die Erfassungseinheiten 6 üblicherweise Bestandteil einer Tot-Winkel-Überwachung des Fahrzeuges 2 sind.
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Das Fahrzeug 2 führt einen Ausparkvorgang durch, wobei eine Sicht eines Fahrers des Fahrzeuges 2 aufgrund eines in unmittelbarer Nähe seitlich zu diesem parkenden Fahrzeug 7 eingeschränkt ist.
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Zur Unterstützung des Fahrers des Fahrzeuges 2 erfassen die ersten Erfassungseinheiten 6 fortlaufend Daten, wobei sich das eine weitere Fahrzeug 4 im Erfassungsbereich 6.1 einer der ersten Erfassungseinheiten 6 befindet und somit erfasst wird.
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Die erfassten Daten werden einer nicht näher dargestellten Auswerteeinheit zugeführt und in dieser verarbeitet sowie ausgewertet.
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Anhand der erfassten Daten bezüglich des sich dem ausparkenden Fahrzeug 2 auf der ersten Fahrspur 3.1 seitlich nähernden weiteren Fahrzeuges 4 wird ein Abstand des weiteren Fahrzeuges 4 sowie eine Annäherungsgeschwindigkeit ermittelt.
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In Abhängigkeit des ermittelten Abstandes und der mit diesem in Verbindung stehenden Annäherungsgeschwindigkeit werden verschiedene Maßnahmen automatisch eingeleitet.
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Ist der Abstand zwischen dem ausparkenden Fahrzeug 2 und dem sich nähernden weiteren Fahrzeug 4 ausreichend groß, wird an den Fahrer des Fahrzeuges 2 ein akustisches, optisches und/oder haptisches Warnsignal ausgegeben. Mittels der Ausgabe des Warnsignals wird der Fahrer auf die Gefahr in Bezug auf das sich nähernde weitere Fahrzeug 4 aufmerksam gemacht, so dass der Fahrer entsprechend reagieren kann.
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Alternativ oder zusätzlich wird eine Bremsvorrichtung des Fahrzeuges 2 vorkonditioniert, ein Schutzelement zum Wegbewegen eines Insassen von einer Kollisionsseite des Fahrzeuges 2 wird in seine Wirkstellung positioniert und/oder es wird ein automatischer Bremseingriff eingeleitet.
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Denkbar ist auch, dass anhand der erfassten Daten eine Kollisionsschwere hinsichtlich einer womöglich mit dem weiteren Fahrzeug 4 bevorstehenden Kollision ermittelt wird und entsprechend dieser ermittelten Kollisionsschwere die oben beschriebenen Maßnahmen automatisch eingeleitet werden, um das Verletzungsrisiko insbesondere für den Fahrer und weitere Insassen des Fahrzeuges 2 zumindest zu verringern.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, sofern es sich bei einer der ersten Erfassungseinheiten 6 um eine Kamera handelt, dass eine Klassifizierung eines beim Ausparken erfassten Objektes durchgeführt wird.
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Dadurch ist es möglich zwischen verschiedenen Objekten zu unterscheiden, wobei es beispielsweise bei einem Fußgänger als sich dem Fahrzeug 2 seitlich näherndes Objekt nicht erforderlich ist, das Schutzelement in seine Wirkstellung zu positionieren.
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Bei dem Schutzelement handelt es sich bevorzugt um ein mit einem Medium beaufschlagbares Element, insbesondere ein mit Gas befüllbaren Airbag, welcher in einer Seitenwange eines eine Sitzlehne bildenden Sitzpolsters eines Fahrzeugsitzes, insbesondere Fahrersitzes, angeordnet ist.
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Mittels des Schutzelementes, welches bei erfasster, dem Fahrzeug 2 bevorstehender Kollision oder bei erfasster Kollision befüllt wird, erhält der Fahrer oder der Insasse einen Impuls, so dass sich dieser von der Kollisionsseite wegbewegt. Dadurch kann ein Verletzungsrisiko für den Fahrer oder den Insassen des Fahrzeuges 2 erheblich verringert werden.
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Zudem ist vorgesehen, dass der auf den Fahrer oder den Insassen des Fahrzeuges 2 mittels des Schutzelementes ausübbare Impuls in Abhängigkeit der anhand der erfassten Daten ermittelten Kollisionsschwere eingestellt wird.
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Dabei ist der Impuls umso höher, je höher die prognostizierte Kollisionsschwere ist.
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Unter der Vorkonditionierung der Bremsvorrichtung des Fahrzeuges 2 ist zu verstehen, dass ein notwendiger Pedaldruck, um eine Gefahrenbremsung auszulösen, auf einen maximal möglichen Bremsdruck erhöht wird.
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In 2 ist eine Verkehrssituation dargestellt, bei welcher das Fahrzeug 2 beabsichtigt vorwärts aus einem Parkraum 1 auf die erste Fahrspur 3.1 der Fahrbahn 3 aufzufahren.
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Aufgrund des in unmittelbarer Nähe seitlich zu dem Fahrzeug 2 parkenden Fahrzeuges 7 ist die Sicht des Fahrers stark eingeschränkt, wodurch ein Auffahren auf die erste Fahrspur 3.1 ein Kollisionsrisiko für das Fahrzeug 2 und das weitere Fahrzeug 4 darstellt.
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Um das Herausfahren aus der verhältnismäßig unübersichtlichen Ausfahrt des Parkraumes 1 zu unterstützen, ist frontseitig in einem jeweiligen Eckbereich der Fahrzeugkarosserie eine zweite Erfassungseinheit 8 angeordnet.
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Mittels der beiden zweiten Erfassungseinheiten 8 wird jeweils ein in Fahrtrichtung seitlicher Bereich des Fahrzeuges 2 und sich in diesem befindende Objekte erfasst.
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Dabei sind die zweiten Erfassungseinheiten 8 derart an dem Fahrzeug 2 angeordnet, dass sich ein jeweiliger Erfassungsbereich 8.1 von beispielsweise 25° in Fahrtrichtung bis 45° in seitlicher Richtung erstreckt.
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Zur Vermeidung einer Kollision mit dem sich nähernden weiteren Fahrzeug 4 und/oder einem anderen Objekt ist vorgesehen, dass bei Erfassen des weiteren Fahrzeuges 4 ein Warnsignal ausgegeben wird, eine Bremsvorrichtung vorkonditioniert wird, ein Schutzelement zum Wegbewegen eines Insassen von einer Kollisionsseite des Fahrzeuges 2 in seine Wirkstellung positioniert wird und/oder ein automatischer Bremseingriff eingeleitet wird.
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Die Maßnahmen dienen dazu die Kollision zu vermeiden, eine Kollisionsschwere zu mindern und/oder zumindest ein Verletzungsrisiko für den Fahrer und/oder weitere Insassen des Fahrzeuges 2 zu mindern.
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Die Anwendungen und Ausgestaltungen des Verfahrens sind dabei analog zu dem in 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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3 zeigt eine Verkehrssituation, bei welcher ein Fahrzeug 2 beabsichtigt, in einen verhältnismäßig unübersichtlichen Kreuzungsbereich 9 einzufahren.
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Auch hier ist vorgesehen, dass mittels der zweiten Erfassungseinheiten 8 fortlaufend Daten in Bezug auf sich dem Fahrzeug 2 seitlich nähernder weiterer Fahrzeuge 4 erfasst werden.
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Eines der weiteren Fahrzeuge 4 wird als querendes Objekt erfasst, so dass in Abhängigkeit zumindest eines Abstandes zu dem Fahrzeug 2 ein Warnsignal ausgegeben wird, eine Bremsvorrichtung vorkonditioniert wird, ein Schutzelement zum Wegbewegen eines Insassen von einer Kollisionsseite des Fahrzeuges 2 in seine Wirkstellung positioniert wird und/oder ein automatischer Bremseingriff eingeleitet wird.
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Mittels des Verfahrens, d. h. mittels Erfassen der sich dem Fahrzeug 2 bei einem unübersichtlichen Ausparken und/oder Einfahren in einen Kreuzungsbereich 9 seitlich nähernden Objekte, insbesondere in Form der weiteren Fahrzeuge 4 und der damit verbundenen automatisch eingeleiteten Maßnahmen, wird der Fahrer des Fahrzeuges 2 in einer solchen Verkehrssituation unterstützt.
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Eine Maßnahme oder eine Kombination der oben genannten Maßnahmen wird automatisch eingeleitet, um ein Kollisionsrisiko und/oder ein Verletzungsrisiko zu verringern.
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Mittels des Verfahrens ist es möglich, die Sicherheit des Fahrers und der Insassen des Fahrzeuges 2 sowie der Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges 2 zu erhöhen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010007242 A1 [0002]
- DE 102011107242 A1 [0003]
- WO 2008/110610 A1 [0004]
- DE 102012022276 A1 [0005]