DE19954542A1 - Achsschenkel mit minimaler Wandstärkendifferenz - Google Patents
Achsschenkel mit minimaler WandstärkendifferenzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Achsschenkel einer Faustachse mit einem Achsschenkelzapfen und zwei die Faust der Faustachse umgreifenden Kragarmen. Dazu haben der Achsschenkelzapfen, die Kragarme und der Übergangsbereich zwischen dem Achsschenkelzapfen und den Kragarmen eine Wandstärkendifferenz von 50 bis 100% und der Achsschenkelzapfen weist eine zentrale Bohrung auf. DOLLAR A Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Achsschenkel gestaltet, der als Radlager ein Patronenlager aufnehmen kann.
Description
Die Erfindung betrifft einen Achsschenkel einer Faustachse mit
einem Achsschenkelzapfen und zwei die Faust der Faustachse um
greifenden Kragarmen.
Im Nutzfahrzeugbau werden zunehmend kompakt gebaute mehrreihige
Wälzlager eingesetzt. Diese Wälzlager sind beispielsweise fer
tig montierte Patronenlager. Um diese Lager in gelenkten Starr
achsen vom Typ Faustachse einbauen zu können, müssen letztere
neu gestaltet werden. Bei konventionellen Nutzfahrzeugachs
schenkeln, wie sie u. a. aus der DE-OS 26 13 469 und der Fach
kunde Kraftfahrzeugtechnik, Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal
1976, 18. Auflage, Seite 345 bekannt sind, werden Achsschenkel
zapfen verwendet, die zu ihrem freien Ende hin belastungs- und
montagebedingt verschlankt sind. Das ist möglich, weil die bis
her benutzten einreihigen Kegelrollenlager belastungsbedingt
kleinere Innendurchmesser als die neuen Patronenlager haben.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zu
grunde, einen Achsschenkel zu entwickeln, der als Radlager mo
derne Patronenlager aufnimmt. Der neue Achsschenkel soll bei
unveränderter Radlast ein geringeres Bauteilgewicht haben und
kostengünstiger herzustellen sein.
Das Problem wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Dazu haben der Achsschenkelzapfen, die Kragarme und der Über
gangsbereich zwischen dem Achsschenkelzapfen und den Kragarmen
eine Wandstärkendifferenz von 50 bis 100% und der Achsschenkel
zapfen weist eine zentrale Bohrung auf.
Mit Hilfe der Festlegung auf eine bestimmte Wandstärkenschwan
kung und das Verwenden eines hohlen Achsschenkelzapfens läßt
sich trotz eines relativ großen Achsschenkelzapfendurchmessers
ein leichter Achsschenkel herstellen. Dieser Achsschenkel kann
zusätzlich aufgrund der geringen Wandstärkenschwankung und ei
nem harmonisch gestalteten Übergangsbereich zwischen dem Zapfen
und den Kragarmen problemlos aus einem Eisengußwerkstoff, z. B.
aus dem sphärolithischen Gußeisen GGG 60, gefertigt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nicht
zitierten Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
einer schematisch dargestellten Ausführungsform:
Fig. 1 Längsschnitt durch eine Faustachse;
Fig. 2 Teildraufsicht zu Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Teil einer nicht angetriebe
nen, gelenkten Starrachse eines Nutzkraftfahrzeuges. Die Starr
achse ist eine Faustachse (60). An der Faust (61) der
Faustachse (60) ist ein Achsschenkel (20) gelagert. Der Achs
schenkel (20) trägt über ein zweireihiges Wälzlager (10) eine
Radnabe (1).
Der Achsschenkel (20) besteht aus einem Radlagerbereich (21),
einem Übergangsbereich (31) und einem Kragarmbereich (41).
Im erstgenannten Bereich ist der Achsschenkelzapfen (22) des
Achsschenkels (20). Er hat eine zylindrische Außenkontur und
eine zentrale Bohrung (23). Die Bohrung (23) hat abschnitts
weise ein Innengewinde (24). Auf der zylindrischen Außenkontur
trägt der Achsschenkelzapfen (22) ein doppelreihiges Kegelrol
lenlager (10) mit O-Anordnung. Das Kegelrollenlager (10) umfaßt
u. a. einen Außenring (11), zwei miteinander verbundene Innen
ringe (12), zwei Reihen Kegelrollen (13) und zwei Wellendicht
ringe.
Die Innenringe (12) haben im Bereich der einander benachbarten
Ränder neben den Laufflächen jeweils einen Einstich. Ein ring
förmiges Verbindungselement, ein Blechring, mit einem annähernd
u-förmigen Querschnitt verbindet beide Innenringe (12), in dem
die Schenkel des u-förmigen Querschnitts die Innenringe (12)
axial zusammenhalten.
Die mit Punktlast beaufschlagten Innenringe (12) sitzen in der
Regel über einen Spielsitz direkt auf der zylindrischen Außen
kontur des Achsschenkelzapfens (22). Die Außenkontur hat in der
weniger belasteten Zone zwischen den Laufflächen eine Eindre
hung.
Zur axialen Fixierung der Innenringe (12) werden diese mittels
einer Zentralschraube (26) und einer zentrierten Scheibe (27)
gegen einen am Übergangsbereich (31) anliegenden Stützring (35)
gepresst. Der Stützring (35) ist im Übergangsbereich (31) dort
an dessen Außenkontur (32) angepaßt. Der Stützring (35) hat da
her einen annähernd prismatischen Querschnitt. Letzterer kann
an den benachbarten Innenring (12) des Wälzlagers (10) ange
formt sein. U. a. um eine Verformung dieses Innenrings (12)
durch ein Aufdehnen des Stützrings (35) zu verhindern, kann die
Übergangsstelle zwischen dem Stützring (35) und diesem Innen
ring (12) als schmaler Steg ausgebildet sein.
Zur Sicherung der Schraubverbindung gegen Aufdrehen der Zen
tralschraube (26) kann die Scheibe (27) mit dem Achsschenkel
zapfen (22) formschlüssig verbunden sein. Der Formschluß soll
eine Relativverdrehung zwischen dem Achsschenkelzapfen (22) und
der Scheibe (27) verhindern, ohne daß hierdurch die
Scheibe (27) am Achsschenkelzapfen (22) in axialer Richtung
direkt anliegt. Dazu kann beispielsweise im Achsschenkelzap
fen (22) ein Bolzen fixiert sein, der normal aus der Stirn
fläche des Teiles (22) herausragt und parallel zu dessen Mit
tellinie versetzt ist. Dieser Bolzen greift in eine entspre
chende Ausnehmung der Scheiben (27) ein. Auch eine Planverzah
nung mit entsprechendem Axialspiel ist zwischen den Teilen (22)
und (27) denkbar.
Die Zentralschraube (26), die auch als Dehnschraube ausgeführt
sein kann, sitzt im Innengewinde (24) der gestuften Boh
rung (23). Die Bohrung (23) hat in ihrem vorderen Bereich einen
größeren Durchmesser als in ihrem hinteren Bereich. Das hat
u. a. gußtechnische Vorteile. Der hintere Bereich, in dem sich
das Innengewinde (24) befindet, ist vom vorderen Bohrungsrand
mindestens um einen Abstand entfernt, der dem zweifachen Durch
messer des Außengewindes der Zentralschraube (26) entspricht.
Durch diese Anordnung der Zentralschraube (26) und des Innenge
windes (24) hat die Schraubenverbindung eine große Restklemm
kraft, wodurch auch bei den größten zulässigen Schwankungen der
Radlagertemperatur ein sicherer axialer Halt gewährleistet ist.
Außerdem werden im Gegensatz zu üblichen Radlagerfixierungen
hier im Achsschenkelzapfen keine verschraubungsbedingten Zug
spannungen erzeugt.
Der Außenring (11) sitzt über einen Querpreßsitz in der Rad
nabe (1). Letztere ist annähernd rohrförmig ausgebildet. Im
vorderen Bereich ist sie zur Aufnahme der nicht dargestellten
Radfelge und Bremsscheibe flanschartig erweitert. In diesem
Flanschbereich (2) sitzt außenzentriert ein dezentral ver
schraubter Lagerdeckel (5). Er fixiert über einen Distanz
ring (6) den Außenring (11) an einer Nabenschulter (3).
Der Achsschenkel (22) hat zur Lagerung an der Faust (61) einen
oberen (42) und einen unteren Kragarm (52). Beide Kragarme (42,
52) sind mittels des Übergangsbereichs (31) mit dem Achsschen
kelzapfen (22) verbunden. Der Übergangsbereich (31) hat zwi
schen dem Achsschenkelzapfen (22) und den Kragarmen (42, 52)
beispielsweise die Form eines Hohlkegels, wobei die Wandstärke
im Hohlkegelbereich zumindest abschnittsweise annähernd kon
stant ist. Zur Minimierung der Bauteilspannungen im Belastungs
fall sind die Übergänge zwischen den Bereichen (21) und (31)
z. B. mittels Übergangsradien geglättet. Die Übergangsradien
liegen ca. bei 20 bis 30 mm.
Die Kragarme (42, 52) verlaufen im Faustbereich annähernd par
allel zueinander. In jedem Kragarm (42, 52) ist hier ein Kugel
kopf (55) gelagert. Die Kugelköpfe (55) sitzen über ihre
Schäfte (56) in konischen Bohrungen. In den Bohrungen werden
sie durch Muttern (57) gehalten, die auf den Gewindeausläufen
der Schäfte (56) sitzen. Die Zentren der Kugelköpfe (55) liegen
auf der Radschwenkachse. Letztere ist nach Fig. 2 beispiels
weise gegenüber der Raddrehachse in Fahrtrichtung um einige
Millimeter versetzt.
Die Faust (61) hat eine Faustdurchgangsbohrung (62), in der von
beiden Enden her Klemmbüchsen (65) eingesetzt sind. Die Klemm
büchsen (65) umgreifen flanschartig jeweils den entsprechenden
Rand der Faustdurchgangsbohrung (62). In den Klemmbüchsen (65)
sitzen beispielsweise jeweils zwei Hälften der den entsprechen
den Kugelkopf (55) umgebenden Kugelkalotte (66). Die Kugelka
lotten (66) sind z. B. aus einem tragfähigen, gleitmittelge
tränkten Sinterwerkstoff hergestellt.
Zwischen den flanschartigen Rändern der Klemmbüchsen (65) und
den jeweils zugewandten Flächen der Kragarme (42, 52) sind in
dort kragarmseitig eingefrästen Ringnuten Dichtringe (58) ein
gesetzt.
Alternativ zu dieser Gelenkanordnung können die Klemmbüch
sen (65) mit den Kugelkalotten (66) in den Kragarmen (42, 52)
und die Kugelköpfe (55) in der Faustachse (60) angeordnet sein.
Außerdem ist anstelle der hier gezeigten Gleitlagerung des
Achsschenkels (20) auch eine Wälzlagerung möglich.
Um den Achsschenkel (20) an der Faust (61) montieren zu können,
ist der obere Kragarm (42) am Übergangsbereich (31) demontier
bar befestigt, vgl. Fig. 2. Dazu endet der Übergangsbe
reich (31) oben in einer planen Montagefuge (43), die normal
zur Mittellinie der Zentralschraube (26) ausgerichtet ist. In
der Montagefuge (43) liegt der obere Kragarm (42) vollflächig
am Übergangsbereich (31) an. Der Kragarm (42) ist durch zwei
Schrauben (44), z. B. zwei Paßschrauben, die auch als Dehn
schraube gestaltet sein können, mit dem Übergangsbereich (31)
verschraubt. Die Schrauben (44) verlaufen beispielsweise paral
lel zur Zentralschraube (26).
Zwischen den Schrauben (44) ist der obere Kragarm (42) verlän
gert. Die Verlängerung ist der Lenkhebel (46). Dadurch erhält
der Kragarm (42) eine zusätzliche Funktion, was zu einer Ver
ringerung der gefederten Masse und einer Montageerleichterung
führt.
1
Radnabe
2
Flanschbereich
3
Nabenschulter
5
Lagerdeckel
6
Distanzring
10
Wälzlager, zweireihig; Kegelrollenlager
11
Außenring
12
Innenringe
13
Kegelrollen
20
Achsschenkel
21
Radlagerbereich
22
Achsschenkelzapfen
23
Bohrung, zentral, gestuft
24
Innengewinde, Gewinde
26
Zentralschraube
27
Scheibe
31
Übergangsbereich
32
Außenkontur
33
Innenkontur
35
Stützring
41
Kragarmbereich
42
Kragarm, oben
43
Montagefuge
44
Schrauben
46
Lenkhebel
52
Kragarm, unten
55
Kugelköpfe
56
Schäfte der Kugelköpfe
57
Muttern
58
Dichtringe
60
Faustachse, Starrachse
61
Faust
62
Faustdurchgangsbohrung
65
Klemmbüchsen
66
Kugelkalotten
Claims (7)
1. Achsschenkel einer Faustachse mit einem Achsschenkelzapfen
und zwei die Faust der Faustachse umgreifenden Kragarmen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Achsschenkelzapfen (22), die Kragarme (42, 52) und der Übergangsbereich (31) zwischen dem Achsschenkelzap fen (22) und den Kragarmen (42, 52) eine Wandstärkendiffe renz von 50 bis 100% hat und
- - daß der Achsschenkelzapfen (22) eine zentrale Bohrung (23) aufweist.
2. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrung (23) ein Gewinde (24) hat, das erst in einer Boh
rungstiefe beginnt, die mindestens dem doppelten Gewindeaußen
durchmesser entspricht.
3. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Achsschenkelzapfen (22) im Radlagerbereich (21) über minde
stens 70% der Länge zylindrisch ausgebildet ist.
4. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Achsschenkelzapfen (22) im Radlagerbereich (21) einen
Durchmesser hat, der maximal 25% kleiner ist als die Länge des
Achsschenkelzapfens (22) in diesem Bereich.
5. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenkontur (32) des hohlen Übergangsbereichs (31) zumin
dest bereichsweise kegelig gestaltet ist.
6. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenkontur (33) des hohlen Übergangsbereichs (31) zumin
dest bereichsweise kegelig gestaltet ist.
7. Achsschenkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Achsschenkellängsschnitt gesehen der Übergang zwischen dem Rad
lagerbereich (21) und dem Übergangsbereich (31) durch einen
Übergangsradius realisiert ist, der größer als 20 mm ist.
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- 1999-11-12 DE DE19954542A patent/DE19954542C2/de not_active Expired - Fee Related
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