DE19952994A1 - Verfahren zur Gravur von Druckzylindern - Google Patents
Verfahren zur Gravur von DruckzylindernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gravur von Druckzylindern in einer elektronischen Graviermaschine. Aus einem Bildsignal, welches die Tonwerte von zu gravierenden Näpfchen repräsentiert, und einem periodischen Rastersignal (R) zur Erzeugung eines Druckrasters wird ein Graviersteuersignal gebildet. Ein durch das Graviersteuersignal (GS) gesteuerter Gravierstichel (4) eines Gravierorgans (3) graviert eine Druckform (8) in Form von Näpfchen in einen rotierenden Druckzylinder (1). Zur laufenden Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4) werden gleichzeitig bei der Gravur der Druckform (8) Testnäpfchen graviert. Für ausgewählte Testnäpfchen wird jeweils ein Meßintervall innerhalb der den ausgewählten Testnäpfchen zugeordneten Perioden des Rastersignals (R) festgelegt. Das Rastersignal (R) wird jeweils für die Dauer des Meßintervalls (30) aus dem Graviersteuersignal (GS) eliminiert und das verbleibende Graviersteuersignal (GS) auf für eine Beschädigung des Gravierstichels (4) charakteristische Oberwellen untersucht. Bei Vorhandensein der charakteristischen Oberwellen wird ein eine Beschädigung, insbesondere einen Bruch, des Gravierstichels (4) signalisierendes Kontrollsignal (KS) erzeugt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstech
nik und betrifft ein Verfahren zur Gravur von Druckzylindern in einer elektronischen
Graviermaschine, eine Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung für eine elektroni
sche Graviermaschine sowie eine elektronische Graviermaschine mit einer derar
tigen Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung.
Aus der DE-C-25 08 734 ist bereits eine elektronische Graviermaschine zur Gra
vur von Druckzylindern mittels eines Gravierorgans bekannt. Das Gravierorgan mit
einem durch ein Graviersteuersignal gesteuerten Gravierstichel als Schneidwerk
zeug bewegt sich in axialer Richtung an einem rotierenden Druckzylinder entlang.
Der Gravierstichel schneidet eine Folge von in einem Druckraster angeordneten
Näpfchen in die Mantelfläche des Druckzylinders. Das Graviersteuersignal wird
durch Überlagerung eines periodischen Rastersignals mit Bildsignalwerten gebil
det, welche die zu reproduzierenden Tonwerte zwischen "Schwarz" und "Weiß"
repräsentieren. Während das Rastersignal eine oszillierende Hubbewegung des
Gravierstichels zur Gravur der in dem Druckraster angeordneten Näpfchen be
wirkt, bestimmen die Bildsignalwerte entsprechend den zu reproduzierenden
Tonwerten die Schnittiefen der gravierten Näpfchen.
In der DE-A-23 36 089 ist ein Gravierorgan angegeben, das im wesentlichen aus
einem Drehsystem und einem elektromagnetischen Antrieb für das Drehsystem
besteht. Das Drehsystem weist eine Welle, einen Anker, ein Lager für die Welle,
ein Rückstellelement und eine Dämpfungsvorrichtung auf. An der Welle ist ein
hebelförmiger Stichelhalter angebracht, der den Gravierstichel trägt. Der elektro
magnetische Antrieb für das Drehsystem weist einen mit dem Graviersteuersignal
beaufschlagten, stationären Elektromagneten auf, in dessen Luftspalt sich der
Anker des Drehsystems bewegt. Der Antrieb bewirkt eine um kleine Winkel oszil
lierende Drehbewegung der Welle, und der Stichelhalter mit dem Gravierstichel
führt zur Gravur der Näpfchen eine entsprechende oszillierende Hubbewegung in
Richtung der Mantelfläche des Druckzylinders aus.
In der Praxis kommt es gelegentlich vor, daß der Gravierstichel während der
Gravur eines Druckzylinder beispielsweise durch Abnutzung oder durch mechani
sche Überbeanspruchung beschädigt wird oder sogar abbricht. In diesem Fall ist
der teilgravierte Druckzylinder als Druckform unbrauchbar, und es muß ein neuer
Druckzylinder graviert werden. Eine Beschädigung oder ein Bruch des Graviersti
chels verursacht somit in nachteiliger Weise einen Zeitverlust bei der Druckform
herstellung, der insbesondere bei der Gravur von Druckzylindern für den Verpac
kungs- oder Dekordruck erheblich sein kann, da die Gravur solcher Druckzylinder
mehrere Stunden dauern kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gravur von
Druckzylindern in einer elektronischen Graviermaschine, eine Gravierstichel-
Überwachungsvorrichtung für eine elektronische Graviermaschine sowie eine
elektronische Graviermaschine mit einer derartigen Gravierstichel-Überwachungs
vorrichtung anzugeben, mit denen der Zeitverlust bei der Druckformherstellung,
der im Fall einer Beschädigung eines Gravierstichels während der Gravur entsteht,
in vorteilhafter Weise verringert wird.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens zur Gravur von Druckzylindern
durch die Merkmale des Anspruchs 1, bezüglich der Gravierstichel-
Überwachungsvorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 14 und bezüglich
der elektronischen Graviermaschine durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer elektronischen Graviermaschine mit einer Gra
vierstichel-Überwachungsvorrichtung,
Fig. 2 eine graphische Darstellung und
Fig. 3 ein prinzipielles Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer elektronischen Graviermaschine, die bei
spielsweise ein HelioKlischograph® der Firma Hell Gravure Systems GmbH, Kiel,
DE, ist.
Ein Druckzylinder (1) wird von einem Rotationsantrieb (2) angetrieben. Ein Gra
vierorgan (3) mit einem Gravierstichel (4) als Schneidwerkzeug ist auf einem
Gravierwagen (5) montiert, der mit Hilfe einer durch einen Vorschubantrieb (6)
angetriebenen Spindel (7) in Achsrichtung des rotierenden Druckzylinders (1)
bewegbar ist. Das Gravierorgan (3) ist beispielsweise mit einem elektromagneti
schen Antrieb für den Gravierstichel (4) ausgerüstet. Der Gravierstichel (4) kann
aber auch von einem Festkörper-Aktorelement aus einem piezoelektrischen oder
magnetostriktiven Material gesteuert werden.
Das Gravierorgan (3) graviert eine Druckform (8), die aus einzelnen Gravierele
menten (8a), im folgenden Nutzen genannt, besteht. Bei der Gravur der Druckform
(8) schneidet ein durch ein Graviersteuersignal GS gesteuerter Gravierstichel (4)
gravierlinienweise eine Folge von in einem Druckraster angeordneten Näpfchen in
die Mantelfläche des Druckzylinders (1), während sich der Gravierwagen (5) mit
dem Gravierorgan (3) zur flächenhaften Gravur schrittweise oder kontinuierlich in
axialer Richtung an dem rotierenden Druckzylinder (1) entlang bewegt.
Das Graviersteuersignal GS auf einer Leitung (9) wird in einem Gravierverstärker
(10) durch Überlagerung eines periodischen Rastersignals R auf einer Leitung (11)
mit einem Bildsignal B auf einer Leitung (12) erzeugt, welches die Tonwerte der zu
gravierenden Näpfchen zwischen "Licht" und "Tiefe" repräsentiert. Während das
Rastersignal R eine oszillierende Hubbewegung des Gravierstichels (4) zur Gravur
der in dem Druckraster angeordneten Näpfchen bewirkt, bestimmen die Bild
signalwerte B entsprechend den zu reproduzierenden Tonwerten die Schnittiefen
der Näpfchen. Das Bildsignal B wird in einem D/A-Wandler (13) aus Gravurdaten
GD der zu gravierenden Druckform (8) gewonnen. Die Gravurdaten GD sind in
einem Gravurdatenspeicher (14) abgelegt, aus dem sie gravierlinienweise ausge
lesen und dem D/A-Wandler (13) über einen Datenbus (15) zugeführt werden.
Die durch das Druckraster vorgegebenen Gravierorte der Näpfchen auf dem
Druckzylinder (1) sind durch die Ortskoordinaten (x, y) eines der Mantelfläche des
Druckzylinders (1) zugeordneten Koordinatensystems definiert, dessen X-Achse in
Achsrichtung und dessen Y-Achse in Umfangsrichtung des Druckzylinders (1)
ausgerichtet sind. Der Vorschubantrieb (6) erzeugt die x-Ortskoordinaten und ein
mit dem Druckzylinder (1) mechanisch gekoppelter Impulsgeber (16) die y-Orts
koordinaten. Die xy-Ortskoordinaten werden über Leitungen (17) einem Gravier
steuerwerk (18) zugeführt. Das Graviersteuerwerk (18) erzeugt das Rastersignal R
auf der Leitung (11), Leseadressen für den Gravurdatenspeicher (14) auf einem
Adreßbus (19) sowie Signale zur Steuerung und Synchronisierung des Gravier
ablaufs, beispielsweise ein Steuersignal SS1 für den Rotationsantrieb (2) auf einer
Leitung (20) und ein Steuersignal SS2 für den Vorschubantrieb (6) auf einer Lei
tung (21).
Ein Zylinderlayout legt die gewünschten Positionen der einzelnen Nutzen (8a) der
Druckform (8) fest. Das Zylinderlayout wird beispielsweise von einem Operator off
line in einer Workstation (26) durch manuelles Positionieren der einzelnen Nutzen
(8a) mittels eines Cursors oder durch Eingabe von Positionskoordinaten unter
Sichtkontrolle an einem Monitor (27) gestaltet. Nach der Gestaltung werden dann
in der Workstation (26) anhand des erstellten Zylinderlayouts die Gravurdaten
(GD) der Druckform (8) gravierlinienweise aus den Gravurdaten (GD') der einzel
nen Nutzen (8a) zusammengerechnet. Als Workstation (26) kann beispielsweise
die Workstation HelioCom™ der Hell Gravure Systems GmbH, Kiel, DE, verwen
det werden.
Die Graviermaschine weist als Neuerung eine Gravierstichel-Überwachungsvor
richtung (23) auf, in der während der Gravur laufend die Funktionsfähigkeit des
Gravierstichels (4) des Gravierorgans (3) anhand des Graviersteuersignals (GS)
von gleichzeitig mit der Druckform (8) gravierten Testnäpfchen überprüft wird und
in der im Falle einer Beschädigung des Gravierstichels (4), insbesondere im Fall
eines Stichelbruchs, ein Kontrollsignal KS erzeugt wird. Die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4) erfolgt gemäß der Neuerung durch eine
Untersuchung von für eine Beschädigung des Gravierstichels (4) charakteristi
schen Oberwellen im Graviersteuersignal GS.
Das Graviersteuersignal GS wird der Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung
(23) von dem Gravierverstärker (10) über eine Leitung (25) zugeführt. Das Kon
trollsignal KS, das über eine Leitung (24) an das Graviersteuerwerk (18) gelangt,
schaltet im Fall einer Stichelbruchs den Rotationsantrieb (2) und den Vorschuban
trieb (6) mittels der Steuersignale SS1 und SS2 auf den Leitungen (20, 21) zwecks
Abbruch der Gravur aus. Gleichzeitig oder alternativ kann der Stichelbruch mit
Hilfe des Kontrollsignals KS akustisch oder optisch signalisiert werden.
Zur laufenden Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4) werden
gemäß der Neuerung gleichzeitig bei der Gravur der Druckform (8) Testnäpfchen
in vorgegebene Druckzylinderbereiche (28) graviert.
Als Druckzylinderbereiche (28) für die Gravur der Testnäpfchen eignen sich die
zwischen den Gravierelementen (8a) der Druckform (8) verbleibenden Zwischen
räume. In vorteilhafter Weise können die geeigneten Druckzylinderbereiche (28) in
dem Zylinderlayout markiert und gleichzeitig die zur Gravur der Testnäpfchen
erforderlichen Gravurdaten GD* bei der Erzeugung der Gravurdaten GD der
Druckform (8) in der Workstation (26) generiert und in dem Gravurdatenspeicher
(14) abgelegt werden.
Als Testnäpfchen werden bevorzugt tiefe Näpfchen entsprechend dem Tonwert
"Tiefe" graviert, da dann die mechanische Beanspruchung des Gravierstichels (4)
am größten ist. Die Gravur der Testnäpfchen kann auf jeder Gravierlinie oder auf
ausgewählten Gravierlinien innerhalb der Zylinderbereiche (28) erfolgen. Auf einer
Gravierlinie wird mindestens ein, vorzugsweise mehrere, Näpfchen graviert, wobei
jeweils das zuletzt gravierte Testnäpfchen zur Auswertung herangezogen wird.
Zur Gravur der Testnäpfchen werden die entsprechenden Gravurdaten GD* gra
vierlinienweise zu den Zeitpunkten aus dem Gravurdatenspeicher (14) ausgele
sen, zu denen sich die Zylinderbereiche (28) gerade unter dem Gravierorgan (3)
befinden. Die Gravur der Testnäpfchen in jeder Gravierlinie wird von dem Gravur
datenspeicher (14) über eine Steuerleitung (29) an das Graviersteuerwerk (18)
signalisiert.
Jedem zu gravierenden Näpfchen und Testnäpfchen ist eine Periode des Raster
signals (R) zugeordnet. Für das jeweils letzte Testnäpfchen einer Gravierlinie wird
in dem Graviersteuerwerk (18) ein Meßintervall (30) innerhalb der zugeordneten
Periode des Rastersignals R festgelegt. Das Meßintervall (30) liegt in zweckmäßi
ger Weise jeweils in dem Zeitintervall am Ende der zugeordneten Periode des
Rastersignals R, in dem der Gravierstichel (4) nach der Gravur des letzten Test
näpfchens ausschwingt.
In dem Graviersteuerwerk (18) wird das dort erzeugte Rastersignal (R) jeweils für
die Dauer des Meßintervalls (30) abgeschaltet, so daß das Rastersignal (R) aus
dem Graviersteuersignal GS für die Dauer des Meßintervalls (30) eliminiert wird.
Durch die Eliminierung des Rastersignals R aus dem Graviersteuersignal GS wird
das Nutz/Stör-Verhältnis im Graviersteuersignal GS verkleinert, wodurch in vorteil
hafter Weise die Untersuchung der Oberwellen verbessert wird.
Gleichzeitig sendet das Graviersteuerwerk (18) einen Meßbefehl MB über eine
Steuerleitung (31) an die Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung (23), in der das
Graviersteuersignal GS für die Dauer des Meßintervalls (30) auf für eine Beschä
digung des Gravierstichels (4) charakteristische Oberwellen untersucht wird und in
der bei Vorhandensein der charakteristischen Oberwellen das Kontrollsignal KS
erzeugt wird.
Die Neuerung hat den Vorteil, daß durch die Signalisierung eines Stichelbruchs
zwecks Zeitersparnis sofort mit der Gravur eines neuen Druckzylinders (1) begon
nen werden kann. Durch den Gravurabbruch bei einem Stichelbruch wird außer
dem, insbesondere bei einem automatischen Gravierablauf, verhindert, daß Schä
den an dem Gravierorgan (3) oder an der Graviermaschine selbst auftreten
können.
Fig. 2 zeigt in einer graphischen Darstellung eine Periode des Rastersignal R, ein
Meßintervall (30) am Ende der Periode und die Unterdrückung des Rastersignals
R innerhalb des Meßintervalls (30). Gleichzeitig sind die zu analysierenden Ober
wellen (32) angedeutet.
Fig. 3 zeigt ein prinzipielles Ausführungsbeispiel für die Gravierstichel-Überwach
ungsvorrichtung (23). Bei einer Stromspeisung des Gravierorgans (3) wird der
über die Leitung (25) zugeführte Graviersteuerstrom IGS an einem Meßwiderstand
(33) in eine Meßspannung UM umgewandelt, die einer Schaltstufe (34) zugeführt
wird. Gesteuert durch den Meßbefehl MB auf der Leitung (31) wird die Meßspan
nung UM jeweils nur während des Meßintervalle (30) weitergeleitet. Die Meßspan
nung UM gelangt über einen Kondensator (34) zur Abtrennung des Wechselspan
nungsanteils an einem A/D-Wandler (36), in dem die Meßspannung UM in
Meßdaten MD umgewandelt wird. Die Meßdaten MD werden über einen Meßda
tenbus (37) einem Signalprozessor (38) zugeführt, der vorzugsweise als Digitaler
Signalprozessor (DSP) beispielsweise vom Typ TMS 320C31 der Firma Texas
Instruments, ausgebildet sein kann.
In dem Signalprozessor (38) werden die Meßdaten MD laufend auf überlagerte
Oberwellen untersucht und durch eine digitale Filterung, vorzugsweise eine Fast-
Fourier-Transformation (FFT), das Frequenzspektrum der Oberwellen festgestellt.
Die festgestellten Frequenzspektren werden mit einem zuvor erstellten und abge
speicherten Frequenzspektrum verglichen, das für einen unbeschädigten Gravier
stichel (4) charakteristisch ist. Bei Nichtübereinstimmung liegt eine Beschädigung
des Gravierstichels (4) vor, und es wird das Kontrollsignal KS auf der Leitung (24)
erzeugt. Alternativ können die festgestellten Frequenzspektren auch mit einem für
einen beschädigten Gravierstichel (4) charakteristischen Frequenzspektrum ver
glichen werden, wobei in diesem Fall das Korrektursignal KS bei Übereinstimmung
der Frequenzspektren erzeugt wird.
Derartige Fourier-Transformationen sind bekannt und beispielsweise in Rabbiner,
L. R.: "Theory And Application Of Digital Signal Processing"; Kap. 6; 1975;
ISBN 0-13-914101-4, beschrieben.
Zu Verbesserung der Oberwellenanalyse wird in vorteilhafter Weise das Verhältnis
von Nutzsignal zum Störsignal verkleinert, indem die zu analysierenden Oberwel
len (32) mittels eines geeigneten Filters (39) aus der Meßspannung UM herausge
filtert werden, wobei die Filterung in Abhängigkeit von der Frequenz des Rastersi
gnals R erfolgt.
Claims (16)
1. Verfahren zur Gravur von Druckzylindern in einer elektronischen Gravierma
schine, bei dem
- - ein Graviersteuersignal (GS) aus einem Bildsignal, welches die Tonwerte von zu gravierenden Näpfchen repräsentiert, und einem periodischen Ra stersignal (R) zur Erzeugung eines Druckrasters gebildet wird und
- - ein durch das Graviersteuersignal (GS) gesteuerter Gravierstichel (4) eines Gravierorgans (3) gravierlinienweise eine Druckform (8) in Form von in dem Druckraster angeordneten Näpfchen in einen rotierenden Druckzylinder (1) graviert, wobei jedem Näpfchen eine Periode des Rastersignals (R) zuge ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur laufenden Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4)
- - gleichzeitig bei der Gravur der Druckform (8) Testnäpfchen in vorgegebene Druckzylinderbereiche (28) graviert werden,
- - für ausgewählte Testnäpfchen jeweils ein Meßintervall (30) innerhalb der den ausgewählten Testnäpfchen zugeordneten Perioden des Rastersignals (R) festgelegt wird,
- - das Rastersignal (R) jeweils für die Dauer des Meßintervalls (30) aus dem Graviersteuersignal (GS) eliminiert wird,
- - das verbleibende Graviersteuersignal (GS) jeweils innerhalb des Meßinter valls (30) auf für eine Beschädigung des Gravierstichels (4) charakteristi sche Oberwellen untersucht wird und
- - bei Vorhandensein der charakteristischen Oberwellen ein eine Beschädi gung, insbesondere einen Bruch, des Gravierstichels (4) signalisierendes Kontrollsignal (KS) erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Druckform (8) aus einzelnen Gravierelementen (8a) besteht und
- - die zwischen den Gravierelementen (8a) verbleibenden Zwischenräume als Zylinderbereiche (28) zur Gravur der Testnäpfchen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Positionen der Gravierelemente (8a) in der Druckform (8) durch ein Zy linderlayout definiert werden und
- - bei der Gestaltung des Zylinderlayouts für die Druckform (8) gleichzeitig die Zylinderbereiche (28) zur Gravur der Testnäpfchen im Zylinderlayout fest gelegt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - mindestens ein Testnäpfchen pro Gravierlinie innerhalb des festgelegten Zylinderbereichs (28) graviert wird,
- - jeweils das letzte Testnäpfchen einer Gravierlinie ausgewählt wird und
- - das Graviersteuersignal (GS) jeweils innerhalb des Meßintervalls (30) der dem letzten Testnäpfchen zugeordneten Periode des Rastersignals (R) auf vorhandene Oberwellen untersucht wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Testnäpfchen vorzugsweise den Tonwert "Tiefe" repräsen
tierende, tiefe Näpfen graviert werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Meßintervall (30) jeweils am Ende der dem ausgewählten
Testnäpfchen zugeordneten Periode des Rastersignals (R) liegt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - das Graviersteuersignal (GS) für den Gravierstichel (4) aus Gravurdaten (GD) gewonnen wird,
- - die Gravurdaten (GD) der zu gravierenden Druckform (8) aus den Gravur daten (GD') der einzelnen Gravierelemente (8a) nach dem Zylinderlayout zusammengestellt werden und
- - die zur Gravur der Testnäpfchen erforderlichen Gravurdaten (GD*) bei Zu sammenstellung der Gravurdaten (GD) für die Druckform (8) unter Berück sichtigung der in dem Zylinderlayout festgelegten Zylinderbereiche (28) ge neriert werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine festgestellte Beschädigung des Gravierstichels (4) durch
das Kontrollsignal (KS) akustisch oder optisch signalisiert wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gravur bei einer festgestellten Beschädigung des Gravier
stichels (4) durch das Kontrollsignal (KS) abgebrochen wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Untersuchung der Oberwellen des Graviersteuersignals
(GS) durch eine digitale Filterung, vorzugsweise einer Fast-Fourier-Trans
formation, erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
- - das durch die digitale Filterung ermittelte Frequenzspektrum der Oberwellen im Graviersteuersignal (GS) jeweils mit einem für einen unbeschädigten Gravierstichel (4) charakteristischen Frequenzspektrum verglichen wird und
- - bei Abweichung der Frequenzspektren das Kontrollsignal (KS) erzeugt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Verkleinerung des Verhältnisses von Nutzsignal zum Stör
signal die zu untersuchenden Oberwellen aus dem Graviersteuersignal (GS)
herausgefiltert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterung in
Abhängigkeit von der Frequenz des Rastersignals erfolgt.
14. Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung für eine elektronische Gravierma
schine zur Gravur von Druckformen (8) auf einem Druckzylindern (1) mittels
eines durch ein Graviersteuersignal (GS) gesteuerten Gravierstichels (4), das
aus einem Bildsignal, welches die Tonwerte von zu gravierenden Näpfchen
repräsentiert, und einem periodischen Rastersignal (R) zur Erzeugung eines
Druckrasters gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur laufenden Über
prüfung der Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4)
- - die Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung (23) mit dem Graviersteuersi gnal (GS) von gleichzeitig mit der Druckform (8) gravierten Testnäpfen be aufschlagt ist,
- - für ausgewählte Testnäpfchen jeweils ein Meßintervall (30) innerhalb der den ausgewählten Testnäpfchen zugeordneten Perioden des Rastersignals (R) festgelegt ist,
- - das Rastersignal (R) jeweils für die Dauer des Meßintervalls (30) aus dem Graviersteuersignal (GS) eliminiert ist,
- - das verbleibende Graviersteuersignal (GS) jeweils innerhalb des Meßinter vallen (30) durch eine digitale Filterung, vorzugsweise durch eine Fast- Fourier-Transformation, auf für einen unbeschädigten Gravierstichel (4) charakteristische Oberwellen untersucht wird,
- - das durch die digitale Filterung ermittelte Frequenzspektrum der Oberwellen jeweils mit einem für einen unbeschädigten Gravierstichel (4) charakteristi schen Frequenzspektrum verglichen wird und
- - bei Abweichung der Frequenzspektren ein eine festgestellte Beschädigung des Gravierstichels (4) signalisierendes Kontrollsignal (KS) erzeugt wird.
15. Graviermaschine zur Gravur von Druckzylindern, bestehend aus einem rotati
onsfähig gelagerten Druckzylinder (1) und einem Gravierorgan (3) mit einem
durch ein Graviersteuersignal (GS) gesteuerten Gravierstichel (4), welcher
gravierlinienweise eine Folge von in einem Gravurraster angeordneten Näpf
chen in den rotierenden Druckzylinder (1) eingraviert, wobei das Gravierorgan
(3) zur flächenhaften Gravur axial an dem rotierenden Druckzylinder (1) ent
lang verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Graviermaschine
zur laufenden Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4) eine
Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung (23) aufweist, welche während der
Gravur laufend die Funktionsfähigkeit des Gravierstichels (4) des Gravieror
gans (3) automatisch überprüft und bei einer festgestellten Beschädigung, ins
besondere bei einem Bruch, des Gravierstichels (4) ein die festgestellte Be
schädigung signalisierendes Kontrollsignal (KS) erzeugt.
16. Graviermaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Gravierstichel-Überwachungsvorrichtung (23) mit dem Graviersteuersi gnal (GS) von gleichzeitig mit der Druckform (8) gravierten Testnäpfen be aufschlagt ist, in der
- - für ausgewählte Testnäpfchen jeweils ein Meßintervall (30) innerhalb der den ausgewählten Testnäpfchen zugeordneten Perioden des Rastersignals (R) festgelegt ist,
- - das Rastersignal (R) jeweils für die Dauer des Meßintervalls (30) aus dem Graviersteuersignal (GS) eliminiert ist,
- - das verbleibende Graviersteuersignal (GS) jeweils innerhalb des Meßinter vallen (30) durch eine digitale Filterung, vorzugsweise durch eine Fast- Fourier-Transformation, auf für einen unbeschädigten Gravierstichel (4) charakteristische Oberwellen untersucht wird,
- - das durch die digitale Filterung ermittelte Frequenzspektrum der Oberwellen jeweils mit einem für einen unbeschädigten Gravierstichel (4) charakteristi schen Frequenzspektrum verglichen wird und in der
- - bei Abweichung der Frequenzspektren ein eine festgestellte Beschädigung des Gravierstichels (4) signalisierendes Kontrollsignal (KS) erzeugt wird.
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