DE19952651A1 - Labor- und Produktionseinrichtung zum personen- und produktgeschützten Arbeiten - Google Patents
Labor- und Produktionseinrichtung zum personen- und produktgeschützten ArbeitenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Labor- und Produktionseinrichtung zum personen- und produktgeschützten Arbeiten unter Verwendung eines Isolators, in dem das Arbeitsgut bearbeitet, untersucht, verpackt etc. wird. DOLLAR A Sicherheitsarbeitsplätze der höchsten Sicherheitsklasse sind so aufgebaut, daß das Arbeitsgut in einen allseitig geschlossenen Isolator eingebracht wird und dort nur über in der Isolatorwand fest eingesetzte Handschuhe manipulierbar ist. Für den Gesamtarbeitsprozeß ist es oftmals nötig, das bearbeitete oder noch zu bearbeitende Arbeitsgut aus einem anderen Bereich zum Isolator oder von diesem zu einem anderen Arbeitsbereich zu transportieren, was nicht ungefährlich ist. DOLLAR A Die Labor- und Produktionseinrichtung erhöht die Sicherheit nunmehr dadurch, daß der Isolator (1) baulich mit mindestens einer weiteren Anbaueinheit gasdicht verbunden ist, die zur Aufbewahrung oder Behandlung des Arbeitsgutes während einer bestimmten Verweildauer dient, daß diese Anbaueinheit(en) über fest eingesetzte Handschuhe (7) zugänglich ist/sind und der Isolator (1) mit der oder den Anbaueinheiten und gegebenenfalls die Anbaueinheiten unter sich über Durchreichen verbunden ist/sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Labor- und
Produktionseinrichtung zum personen- und
produktgeschützten Arbeiten unter Verwendung eines
Isolators, in dem das Arbeitsgut bearbeitet,
untersucht, verpackt etc. wird.
Sicherheitsarbeitsplätze der höchsten Sicherheits
klasse, z. B. zum Arbeiten unter sterilen Bedingungen
in pharmazeutischen, mikrobiologischen und
biotechnischen Produktions- und Laboranlagen sowie zum
kontaminationsfreien Arbeiten in verschiedenen
Bereichen der Industrie, z. B. der Nuklearindustrie,
sind so aufgebaut, daß das Arbeitsgut in einen
allseitig geschlossenen Isolator eingebracht wird und
dort nur über in der Isolatorwand fest eingesetzte
Handschuhe manipulierbar ist. Durch einen solchen
Isolator soll der Arbeitsraum sicher von dem Laborraum
getrennt werden, in dem sich das Arbeitspersonal
aufhält, so daß weder Teile des zu bearbeitenden
Materials oder Keime in den Laborraum gelangen können,
noch umgedreht Keime, Staub oder andere Kontaminationen
an das Arbeitsgut.
Z. B. mittels Wasserstoffperoxid, das der Innenraum
atmosphäre des Isolators über die klimatechnische
Anlage oder direkt über einen Wasserstoffperoxid-
Generator zugesetzt werden kann, kann der Isolator
einer Dekontamination unterzogen werden. Benötigte
Materialien können über eine Materialschleuse zugeführt
werden, wobei sie in der Materialschleuse
dekontaminiert werden. Die Materialschleuse dient
gleichermaßen zur Entnahme. Ihre Öffnungen sind
elektromechanisch verriegelt.
Für den Gesamtarbeitsprozeß ist es oftmals nötig, das
bearbeitete oder noch zu bearbeitende Arbeitsgut zu
lagern, so u. a. unter bestimmten, z. B. besonderen
klimatischen Bedingungen für eine bestimmte Verweilzeit
zwischenzulagern, ehe es wiederum im Isolator
weterbehandelt oder geprüft und verpackt werden kann.
Das bedeutet, daß das Arbeitsgut aus einem anderen
Bereich zum Isolator oder von diesem zu einem anderen
Arbeitsbereich transportiert werden muß. Der Transport
muß unter größter Vorsicht und strenger Einhaltung von
Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, da sonst einerseits das
Arbeitsgut kontaminiert oder andererseits im Falle von
gesundheitsgefährdendem Arbeitsgut das Personal
gefährdet werden könnte. Gefährdungen sind indessen
trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nicht völlig
auszuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die üblichen
Labor- und Produktionseinrichtungen so zu verändern,
daß die Arbeit mit dem zu bearbeitenden Gut sicherer
wird und Gefährdungen des Personals und des Materials
ausgeschlossen werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 im
Zusammenwirken mit den Merkmalen im Oberbegriff.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten.
Dadurch, daß der Isolator baulich mit mindestens einer
weiteren Anbaueinheit gasdicht verbunden ist, die zur
Aufbewahrung oder Behandlung des Arbeitsgutes während
einer bestimmten Verweildauer dient, entfällt ein
Transport durch einen Raum, der einer geringeren
Sicherheitsklasse angehört als der unmittelbare
Isolator-Arbeitsbereich. Diese Anbaueinheiten sind nur
über fest eingesetzte Handschuhe zugänglich. Zum
Transport des Arbeitsgutes in den unmittelbaren
Arbeitsbereich, d. h. in den Isolator, kann die Anlage
bei mehrteioliger Konzeption mit Durchreichen
ausgestattet werden.
Um die klimatischen Verhältnisse im Isolator beim
Zugriff auf eine der Anbaueinheiten nicht allzusehr zu
beeinflussen, können in den Anbaueinheiten jeweils
mehrere in sich geschlossene, jeweils mit einer Tür
verschließbare Bereiche vorgesehen sein.
Als solche mit dem Isolator verbundene Anbaueinheiten
sind je nach dem Verwendungszweck des Gesamtsystems
verschiedene Aufbewahrungs- und Bearbeitungseinheiten
denkbar, so die verschiedensten Aufzuchtgeräte für
biologisches Material, Kühlgeräte, also Kühl- oder
Tiefkühlschränke, Dampf- oder Heißluftsterilisatoren,
Schränke zur Vorratslagerung des Arbeitsgutes oder für
den Arbeitsprozeß benötigter Materialien oder zur
Zwischenlagerung des Arbeitsgutes zwischen einzelnen
Schritten des Arbeitsprozesses.
Die Verbindung erfolgt jeweils gasdicht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Labor- und
Produktionseinrichtung in Vorderansicht und
Fig. 2 die Labor- und Produktionseinrichtung in
Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt einen Isolator 1, der links und rechts
jeweils mit einem Inkubator 2 und 3 baulich gasdicht
verbunden ist. Im Isolator 1 erfolgt das Bearbeiten des
Arbeitsgutes, sowie Prüfen, Verpacken etc. Angedeutet
ist hierfür ein Mikroskop 4. Zur Zuführung und Entnahme
von Material und gegebenenfalls von Gerätschaften
verfügt der Isolator 1 über eine Materialschleuse 5.
Zum Arbeiten im Isolator 1 dienen vier fest in die
vordere Wand des Isolators 1 eingesetzte Handschuhe 6.
In den Inkubatoren 2 und 3 kann biologisches Material
zur Aufzucht unter bestimmten klimatischen Bedingungen
gelagert werden. Das in den Inkubatoren 2 und 3
gelagerte Arbeitsgut ist nur über Handschuhe 7
zugänglich. Die Inkubatoren sind mit Türen ausgerüstet,
hinter denen sich jeweils mehrere Gefache 8 befinden,
in denen das Arbeitsgut lagert, wie für den Inkubator 2
angedeutet ist. Die Einzeltüren ermöglichen den Zugriff
zum Arbeitsgut im Inkubator, ohne das Gesamtklima in
der Anlage zu sehr zu beeinflussen.
Die Inkubatoren 2 und 3 können zusätzlich mit eigenen
Materialschleusen ausgerüstet sein.
An der Rückwand des Isolators 1 sind ein Kühlschrank 9
sowie ein Tiefkühlschrank 10 gasdicht angebaut, in die
das Arbeitsgut nach erfolgter Bearbeitung im Isolator
1, z. B. nach erfolgter Begutachtung, eingelagert
werden kann. Die Türen der Kühlgeräte lassen sich zum
Inneren des Isolators 1 hin öffnen.
Aufzucht, Begutachtung und Kühllagerung von
biologischem Material kann so z. B. unter
ununterbrochen sterilen Bedingungen erfolgen.
Wie Fig. 2 in einer Seitenansicht zeigt, ist das
gesamte System mit einer Klimaanlage 11 ausgerüstet,
über die die Luftkonditionierung erfolgt.
Gegebenenfalls ist hierfür auch eine Lüftungsanlage
ausreichend. Die Luftmengen richten sich nach der
Gesamtgröße des Systems, wobei davon auszugehen ist,
daß ca. 15 bis 20% des Gesamtlufthaushaltes über die
Klimaanlage 11 gefahren werden kann, um entsprechend
konditioniert in den Isolator 1 zurück zu gelangen. Die
Luftgeschwindigkeit ist über den Lüfter steuerbar, der
hierzu beispielsweise über einen Frequenzumformer
geregelt wird.
Über die Klimaanlage 11 kann auch gleichzeitig eine
Dekontamination aller Innenräume der einzelnen
Anbaueinheiten mit Wasserstoffperoxid durchgeführt
werden, also neben dem Isolator 1 auch der Inkubatoren
2 und 3 sowie des Kühlschrankes 9 und des
Tiefkühlschrankes 10.
Die einzelnen Anbaueinheiten sind in Modulbauweise
ausgeführt, so daß sie sich auf einfache Weise
zusammenfügen und im Bedargfsfall leicht auswechseln
lassen.
1
Isolator
2
Inkubator
3
Inkubator
4
Mikroskop
5
Materialschleuse
6
Handschuh
7
Handschuh
8
Gefache
9
Kühlschrank
10
Tiefkühlschrank
11
Klimaanlage
Claims (7)
1. Labor- und Produktionseinrichtung zum personen- und
produktgeschützten Arbeiten unter Verwendung eines
Isolators (1), in dem das Arbeitsgut bearbeitet,
untersucht, verpackt usw. wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Isolator (1) baulich mit mindestens einer
weiteren Anbaueinheit gasdicht verbunden ist, die
zur Aufbewahrung oder Behandlung des Arbeitsgutes
während einer bestimmten Verweildauer dient, daß
diese Anbaueinheit(en) über fest eingesetzte
Handschuhe (7) zugänglich ist/sind und der Isolator
(1) mit der oder den Anbaueinheiten und
gegebenenfalls die Anbaueinheiten unter sich über
Durchreichen verbunden ist/sind.
2. Labor- und Produktionseinrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß
in der/den Anbaueinheit(en) jeweils mehrere in sich
geschlossene, jeweils mit einer Tür verschließbare
Bereiche vorgesehen sind.
3. Labor- und Produktionseinrichtung nach Anspruch 1
oder 2,
gekennzeichnet dadurch, daß
die Anbaueinheit ein Inkubator (2, 3) ist.
4. Labor- und Produktionseinrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 3,
gekennzeichnet dadurch, daß
die Anbaueinheit ein Kühlgerät ist.
5. Labor- und Produktionseinrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 4,
gekennzeichnet dadurch, daß
die Anbaueinheit ein Sterilisator ist.
6. Labor- und Produktionseinrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 5,
gekennzeichnet dadurch, daß
die Anbaueinheit ein Lagerschrank ist.
7. Labor- und Produktionseinrichtung nach dne
Ansprüchen 1 bis 6,
gekennzeichnet dadurch, daß
der Isolator und die mit diesem baulich vereinten
Anbaueinheiten modulartig gasdicht aufgebaut sind.
Priority Applications (4)
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