Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lyophilisieren von biologischen bzw. medizinischen
Materialien unter sterilen Bedingungen.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung zum Lyophilisieren von biologischen
bzw. medizinischen Materialien in einem Gefriertrockner, mit einem das zu lyophilisierende
Material aufnehmenden Behälter, mit einer Beladevorrichtung zum Beladen
des Behälters mit dem zu lyophilisierenden Material, und mit einem einen Teil des Gefriertrockners
bildenden Kondensator.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Transport-Behälter für zu lyophilisierende
biologische bzw. medizinische Materialien in einer solchen Einrichtung.
Schließlich betrifft die Erfindung eine Füllanlage zum Beladen eines Behälters mit zu
lyophilisierenden biologischen bzw. medizinischen Materialien, mit einer, z.B. einen
Schieber aufweisenden Beladevorrichtung zum Einbringen des zu lyophilisierenden
Materials in den Behälter.
Die Lyophilisation oder Gefriertrocknung (vgl. z.B. EP 278 039 A, EP 343 596 A,
oder DE 40 06 015 A) wird zur schonenden Trocknung und Konservierung von empfindlichen
Materialien, wie insbesondere von biologischen bzw. medizinischen (oder allgemein
pharmazeutischen) Materialien (Blutplasma, Seren, Viren etc.), aber auch von Lebensmitteln,
verwendet. Bei dieser auch Sublimations-Trocknung genannten Technik wird das
tiefgefrorene Material im Hochvakuum getrocknet, wobei flüssige Bestandteile bzw. Lösungsmittel
ausgefroren und im gefrorenen Zustand verdampft werden. Bei biologischen
bzw. medizinischen Materialien ist neben der schonenden Behandlung ein weiteres Erfordernis
die Sterilität. Dementsprechend wird die Lyophilisation von derartigen Materialien
üblicherweise in Sterilräumen durchgeführt. Das Arbeiten in Sterilräumen ist jedoch mit
einem großen Aufwand verbunden, der nicht nur dadurch bedingt ist, daß große Räume, in
denen die erforderlichen Anlagen untergebracht werden können, und in denen sich das
Personal bewegt, mit entsprechenden Absaug-, Lüftungs- und Filteranlagen steril gehalten
werden müssen, sondern auch deshalb, weil die in diesem Raum arbeitenden Personen eine
entsprechende Schutzbekleidung einschließlich Handschuhe, Masken usw. tragen müssen,
um eine Verkeimung der zu lyophilisierenden Materialien zu verhindern. Die Sterilität muß
im Falle der gegenständlichen Materialien vom Anfang bis zum Schluß gewahrt bleiben,
d.h. vom Abfüllen dieser Materialien, z.B. durch Sterilfiltration, in Gefäße, wie Flaschen
oder dgl., bis hin zum Verschließen dieser Gefäße nach der Gefriertrocknung oder
einem oder mehreren nachfolgenden Schritten, wie weiteren Füllvorgängen (etwa im Fall
von Mehrkammerspritzen).
Die DE 20 45 887 A offenbart ein Verfahren und eine Einrichtung zum Gefriertrocknen
von pulvrigem oder kleinstückigem Gut, wobei keinerlei Maßnahmen zur Sterilhaltung
des Gutes erforderlich bzw. beschrieben sind. Das kleinstückige bis pulvrige Gut wird bei
Gefriertemperatur mit Hilfe eines Trichters in einer Füllstation in einen mit Taschen
versehenen Behälter gefüllt, der dann zu einer Gefriertrocknungsstation transportiert
wird. Dort werden kammartige Heizplatten in Zwischenräume zwischen den Fülltaschen
eingeführt, und der ansonsten hermetisch verschlossene Behälter wird mit einer Evakuieröffnung
an eine Vakuumleitung angeschlossen.
Aus der EP 330 890 A ist weiters eine Anlage zur Sublimationstrocknung von Stoffen
bekannt, bei der eine Trocknungskammer über eine verschließbare bodenseitige Kupplungsöffnung
mit einer darunter befindlichen Kondensatorkammer zusammenwirkt. Die
Trocknungskammer ist mit einer verschließbaren Beladeöffnung versehen und enthält übereinander
angeordnete Ablageböden (Stellfächer) für das zu lyophilisierende Material. Die
Trocknungskammer und die Kondensatorkammer können dabei als voneinander getrennte
bzw. trennbare Bauteile ausgeführt sein.
In der US 5 129 162 A ist das Befüllen eines Gefriertrockners mit Hilfe einer Transporteinrichtung
beschrieben, bei der die zu lyophilisierenden biologischen bzw. medizinischen
Materialien auf Ablageböden angeordnet werden, die an einem Gestell waagrecht
verstellbar angeordnet sind, und von denen die Materialien (d.h. Material enthaltende
Fläschchen) mittels eines Schiebers in die Kammer des Gefriertrockners geschoben werden.
Ziel der Erfindung ist es, den erforderlichen Aufwand bei der Sterilhaltung der zu
lyophilisierenden Materialien zu reduzieren und insbesondere durch strikte Trennung der
Materialien von Bedienungspersonen das Risiko einer Kontamination noch weiter zu minimieren.
Damit sollen gleichzeitig Erleichterungen für die Bedienungspersonen geschaffen
werden.
Demgemäß sieht die Erfindung ein Verfahren mit den in Anspruch 1 definierten Merkmalen
sowie weiters eine Einrichtung mit den in Anspruch 20 angegebenen Merkmalen
vor.
Vom Gegenstand der DE 20 45 887 A unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren
vor allem dadurch, daß der Transportbehälter innen sterilisiert ist und innerhalb
eines desinfizierten bzw. sterilisierten Beladeisolators mit dem Material beladen und
verschlossen wird und im verschlossenen Zustand mit einem isolierten, innen sterilen Kondensator
zusammengefügt wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung unterscheidet sich demgegenüber insbesondere dadurch,
daß der Transportbehälter und der Kondensator im verbundenen Zustand den Sterilraum
des Gefriertrockners bilden.
Die Erfindung äußert sich dabei im besonderen auch in einer speziell für die vorstehend
angeführte Technik konzipierten Transporteinrichtung für das jeweilige zu lyophilisierende
biologische bzw. medizinische Material, die sich im Vergleich zur Transporteinrichtung
gemäß US 5 129 162 A auszeichnet durch die Ausbildung als Behälter mit einem
nur für geringe Druckunterschiede ausgelegten, eine geringe Masse aufweisenden Gehäuse,
mit einer verschließbaren Beladeöffnung und mit einer verschließbaren bodenseitigen Kupplungsöffnung
zu seiner Verbindung mit einem Kondensator, um einen Gefriertrockner zu
bilden, wobei dieser Transport-Behälter zum Aufsetzen auf den Kondensator eingerichtet
ist.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine gattungsgemäße Füllanlage zum
Beladen eines solchen Behälters mit den zu lyophilisierenden biologischen bzw. medizinischen
Materialien dadurch gekennzeichnet, daß die Beladevorrichtung innerhalb eines dicht
verschließbaren Gehäuses angeordnet ist, das einen desinfizierbaren Belade-Isolator bildet
und zur Aufnahme des Behälters ausgelegt ist.
Die erfindungsgemäße Technik basiert im wesentlichen darauf, daß für die einzelnen
Arbeitsgänge Beladen und Gefriertrocknen jeweils für sich gesondert sterile Bedingungen
vorgesehen werden und dazwischen Transporte in unsterilen Räumen erfolgen können, anstatt
alle Arbeitsgänge und -schritte in einem einzigen Sterilraum durchzuführen. Dabei
wird die sogenannte Isolatortechnik angewandt, d.h. die genannten Arbeitsgänge werden
jeweils in einer nach außen isolierten, sterilen oder aseptischen Umgebung durchgeführt,
wobei diese Umgebungen innerhalb von verschlossenen Gehäusen vorliegen, die Sterilbarrieren
bildenden. Eine derartige Isolatortechnik ist an sich bekannt und wurde zur
Trennung von Produkten vom Menschen entwickelt, um Bedienungspersonen vor schädlichen
Einflüssen durch das jeweilige Produkt zu schützen, wie etwa beim Arbeiten mit
radioaktivem Material, das innerhalb eines abgeschlossenen Raums, dem Isolator, enthalten
ist, in den mit Hilfe von in Öffnungen hermetisch eingesetzten Handschuhen, Greifern etc.
eingegriffen werden kann, um Manipulationen am Material innerhalb des Isolators vornehmen
zu können. Diese Isolatortechnik wird nun bei der erfindungsgemäßen Technologie
zum Lyophilisieren angewendet, wobei jetzt aber die zu lyophilisierenden, steril zu haltenden
Materialien gegen nicht keimfreie Einflüsse aus der Umgebung, insbesondere durch
die Bedienungspersonen, geschützt gehalten werden. Im einzelnen wird dabei für die Beladung
des Behälters ein Isolator, der Belade-Isolator, verwendet; an der Gefriertrocknungs-Station
bilden hingegen der Transportbehälter selbst, zusammen mit dem mit ihm
dicht gekuppelten Kondensator, eine Sterilbarriere. Ein Gefriertrockner-Gehäuse, das den
Transportbehälter und den Kondensator aufnimmt, wird vorgesehen, wenn der Transport-behälter
- wie im Hinblick auf die Transportfunktion bevorzugt wird - leichtgewichtig und
damit nicht druckfest ausgeführt wird, wie nachstehend noch näher ausgeführt werden
wird, wobei dann das Gefriertrockner-Gehäuse als Druckgehäuse auszubilden ist.
Zwischen den einzelnen Stationen werden die steril zu haltenden Materialien in dem
verschlossenen Transportbehälter - innerhalb von unsterilen Räumen - transportiert, ohne
daß die Sterilität der Materialien beeinträchtigt wird.
Ein zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Technik ist darin gelegen, daß der
Transportbehälter zugleich einen Teil des eigentlichen Gefriertrockners bildet, was nicht
nur den apparativen Aufwand reduziert, sondern vor allem auch die Manipulationen wesentlich
vereinfacht: Während früher beim Arbeiten in sterilen Räumen ein mehrfaches
Manipulieren mit den in Gefäße abgefüllten Materialien erforderlich war, nämlich das Einbringen
der Gefäße (z.B. durch gruppenweises Überführen) in einen Behälter nach dem
Abfüllen des zur lyophilisierenden Materials und danach das Überführen dieser Gefäße aus
dem Behälter in den Gefriertrockner, ist bei der vorliegenden Technik nur ein einmaliges
Überschieben erforderlich, nämlich von der Abfüllanlage in den Transportbehälter, in dem
die Gefäße sodann auch während des Lyophilisiervorganges verbleiben. Der Transportbehälter
muß selbstverständlich, um beim Lyophilisieren als Teil des Gefriertrockners eingesetzt
werden zu können, die entsprechenden Kupplungsvorrichtungen aufweisen, etwa
um ein entsprechendes Kühlmittel zur Schockgefrierung zu- und abführen zu können, und
um das Innere des Transportbehälters evakuieren zu können. Zur Steuerung der Durchflußmengen
bzw. der Drücke können außerhalb des Gefriertrockners entsprechende Ventile
und Regler vorhanden sein, ebenso wie die erforderlichen Speicherbehälter. Dabei ist es
auch problemlos möglich, das Wärmetauschmittel außerhalb des Gefriertrockners auf die
jeweilige Temperatur zu bringen, d.h. abzukühlen bzw. zu erwärmen. Insbesondere ist es
für viele Materialien, wie insbesondere Blutplasma,
Plasmaprodukte etc., günstig, wenn während des Lyophilisierungszyklusses
das Innere des Transportbehälters auf eine Temperatur
von 30°C bis 40°C, insbesondere auf 37°C, erwärmt wird. Für die
genannten Blutprodukte ist es andererseits auch von Vorteil,
wenn das Innere des Transportbehälters während des Lyophilisierungszyklusses
auf eine Temperatur von -20°C bis -70°C, insbesondere
ungefähr -50°C, abgekühlt wird.
Das Innere des Transportbehälters kann bevorzugt mit Hilfe
eines durch Leitungen im Transportbehälter geleiteten Kühl-/Wärmemittels,
wie Silikonöl, abgekühlt bzw. erwärmt werden;
dabei können diese Leitungen beispielsweise in der Gehäusewandung
des Transportbehälters vorliegen. Für einen raschen Wärmeübergang
zum zu gefrierenden bzw. zu erwärmenden Material ist es
aber besonders günstig, wenn das Kühl-/Wärmemittel (auch) durch
Leitungen in das zu lyophilisierende Material tragenden regalartigen
Ablageböden des Transportbehälters geleitet wird.
An sich könnte der Transportbehälter vor dem Beladen mit dem
zu lyophilisierenden Material im Innenraum des Belade-Isolators
sterilisiert werden. Dies würde jedoch möglicherweise einen
zusätzlichen Aufwand hinsichtlich Konstruktion und Anschlußeinrichtung
des Belade-Isolators mit sich bringen, und aus diesem
Grund sowie um problemlos eine sichere Sterilisierung des Transportbehälters
durchführen zu können, hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, wenn das Innere des Transportbehälters vor
dessen Einbringen in den Belade-Isolator sterilisiert wird,
wobei der Transportbehälter nach der Sterilisierung verschlossen
wird. Weiter ist es günstig, wenn der Transportbehälter in einem
Autoklaven in geöffnetem Zustand sterilisiert und vor
Herausnehmen aus dem Autoklaven verschlossen wird. Dabei ist es
auch vorteilhaft, daß in der Regel geeignete Autoklaven bereits
vorhanden sind, so daß ein zusätzlicher apparativer Aufwand
vermieden wird. Bevorzugt wird der Transportbehälter im
Autoklaven mit Dampf, insbesondere bei 121°C, sterilisiert.
In der Regel wird der Transportbehälter nach einer
derartigen vorhergehenden Sterilisation durch einen unsterilen
Raum zum Belade-Isolator transportiert, wobei eine Kontamination
der Außenseite des Transportbehälters möglich ist. Demgemäß muß
für das Beladen des Transportbehälters im Belade-Isolator
sichergestellt werden, daß eine derartige Kontamination der
Außenseite des Transportbehälters nicht zu einer Kontamination
des Inneren des Transportbehälters führen kann, und zu diesem
Zweck ist es vorteilhaft, wenn das Innere des Belade-Isolators
einschließlich der Außenseite des in ihm eingebrachten, noch
verschlossenen Transportbehälters desinfiziert oder gegebenenfalls
sterilisiert wird, bevor der Transportbehälter beladen
wird. Eine Desinfektionsbehandlung ist dann statthaft, wenn kein
Kontakt mit dem Material selbst stattfindet, und dies ist hier
der Fall. Es hat sich auch gezeigt, daß eine Gas-Desinfektionsbehandlung,
die im Vergleich zu einer Dampf-Sterilisierung
relativ einfach durchgeführt werden kann, durchaus ausreichend
ist, und es ist demgemäß weiters günstig, wenn die Außenseite
des Transportbehälters mit H202 desinfiziert wird, das anschließend
über einen Katalysator aus dem Inneren des Befüll-Isolators
entfernt wird. Als Katalysator können dabei in an sich
bekannter Weise Metallsalze verwendet werden. Auch ist es vorteilhaft,
wenn vor der Desinfektion etwaige Partikel außerhalb
des Transportbehälters mit Hilfe einer Luftdusche entfernt
werden. Als Luftdusche kann beispielsweise eine laminare Verdrängungsströmung
mit steriler Luft vorgesehen werden, die über
die Außenseite des noch verschlossenen Transportbehälters geleitet
wird. Eine derartige laminare Verdrängungsströmung wird
vorzugsweise auch während des Beladens des Transportbehälters
aufrechterhalten.
Nach dem Beladen und Verschließen des Transportbehälters
muß, wenn dieser wiederum durch einen unsterilen Raum zur Gefriertrokknungs-Station
gebracht wird, eine derartige Verbindung
zwischen Kondensator und Transportbehälter hergestellt werden,
daß keine Keime oder Partikel von der Außenseite des Transportbehälters
in das Innere des Transportbehälters bzw. Kondensators
gelangen können. Der Herstellung der Verbindung zwischen
Transportbehälter und Kondensator vorhergehend wird der
Transportbehälter beispielsweise unter Abdichtung auf den
Kondensator aufgesetzt, und anschließend muß ein Verbindungsdurchlaß
zwischen diesen beiden Einheiten derart geöffnet
werden, daß die Sterilität der Innenräume gewahrt bleibt. Hierfür
können Öffnungen in benachbarten Wänden der beiden Einheiten
vorgesehen sein, die mit im verschlossenen Zustand direkt und
dicht aneinander anliegenden Verschlußteilen verschlossen sind.
Diese Verschlußteile können dabei, wenn der Transportbehälter
auf den Kondensator aufgesetzt wird, nach einer an sich
bekannten Technik (vgl. z.B. US-5 421 626 A) derart längs ihres
Umfangs miteinander verbunden werden, daß von den dann dicht
eingeschlossenen Flächen der Verschlußteile keine Partikel oder
Keime in den Verbindungsdurchgang eintreten können. Selbstverständlich
muß dabei eine Abdichtung zwischen Transportbehälter
und Kondensator unmittelbar angrenzend an diese Verschlußteile
vorliegen, so daß auch aus der Umgebung keine Kontamination
erfolgen kann. Eine andere Möglichkeit, die im Hinblick auf die
damit erzielbare hohe Sicherheit besondere Vorteile erbringt,
besteht darin, daß nach dem Zusammenfügen des Transportbehälters
mit dem Kondensator und vor dem Lyophilisieren der Bereich der
Verbindung zwischen dem Transportbehälter und dem Kondensator
sterilisiert, insbesondere mit Dampf sterilisiert, wird.
Der Transportbehälter wird bevorzugt in seiner Größe
entsprechend einer Produktionscharge bemessen, da dann alle
Gefäße mit Material aus einer Produktionscharge gemeinsam der
Lyophilisierung unterworfen werden können, so daß das Versehen
der Gefäße (z.B. Flaschen) mit den Chargennummern vereinfacht
wird. Dementsprechend kann der Transportbehälter eine Größe von
beispielsweise ca. 1,5 x 1 x 1,5 m3 haben, wobei die erforderliche
Beladeöffnung wie auch die Kupplungsöffnung für das
Kuppeln mit dem Kondensator entsprechend groß zu bemessen sind.
Sofern nun ein derartiger Transportbehälter, um im verschlossenen
Zustand das Eindringen von Partikeln oder Keimen in den
Innenraum sicher zu verhindern, entsprechend dicht verschließbar
sein soll, muß hierfür ein hoher Aufwand in Kauf genommen
werden. Eine demgegenüber vergleichsweise einfachere Lösung
ergibt sich, wenn das Innere des Transportbehälters im verschlossenen
Zustand nach seinem Sterilisieren bzw. nach dem
Beladen mit dem zu lyophilisierenden Material unter Überdruck
gehalten wird. Durch den Überdruck im Inneren des Transportbehälters
(im Vergleich zum Umgebungsdruck, üblicherweise
Atmosphärendruck) wird, auch wenn kein absolut dichter Verschluß
des Transportbehälters gegeben ist, mit Sicherheit das Eindringen
von Partikeln bzw. Keimen verhindert. Der Überdruck kann
dabei relativ niedrig halten werden, so daß an die Druckfestigkeit
des Transportbehälters keine all zu hohen Ansprüche gestellt
werden müssen.
In diesem Zusammenhang hat es sich weiters als günstig erwiesen,
wenn beim Lyophilisieren auch der Raum im druckfest
ausgeführten Gefriertrockner-Gehäuse außerhalb des Transportbehälters
evakuiert wird, wobei der Innenraum des Transportbehälters
relativ zu diesem außerhalb von ihm befindlichen Raum
auf Überdruck gehalten wird. Dadurch wird, auch wenn beim
Lyophilisieren auf einen Druck von annähernd -1 bar im Vergleich
zum Umgebungsdruck evakuiert wird, mit Sicherheit vermieden, daß
der Transportbehälter durch den innerhalb des Gefriertrockner-Druckgehäuses
ansonsten vorhandenen atmosphärischen Druck zusammengedrückt
wird, wenn er nicht entsprechend druckfest ausgeführt
wäre. Im Hinblick auf die Eignung als Transportmittel
ist andererseits der Transportbehälter zweckmäßig möglichst
leichtgewichtig - und somit nicht derart druckfest - auszuführen.
Andererseits wird ein Gefriertrockner üblicherweise als
Druckbehälter ausgeführt, und diese druckfeste Ausführung wird
im vorliegenden Fall gesondert für das Gefriertrockner-Gehäuse
vorgesehen.
Der das Eindringen von Keimen oder Partikeln verhindernde
Überdruck im Inneren des Transportbehälters kann wie erwähnt
verhältnismäßig gering bemessen werden, und es hat sich als ausreichend
gezeigt, wenn ein Überdruck von 10 Pa bis 20 Pa, vorzugsweise
12 Pa bis 13 Pa, insbesondere 12,7 Pa, herbeigeführt
wird. Derartige Überdrücke entsprechen auch üblichen Empfehlungen,
die im Zusammenhang mit der Sterilhaltung von vergleichbaren
Produkten in geschlossenen Behältern zwecks Verhinderung
des Eindringens von Keimen etc. existieren.
Um einen Nachweis für die kontinuierliche Sterilhaltung der
Materialien zu erhalten, ist es weiters auch von Vorteil, wenn
der Überdruck laufend überwacht und, beispielsweise mit Hilfe
eines Schreibers, registriert wird. Auf diese Weise kann
dadurch, daß ein ausreichender Überdruck während des gesamten
Verfahrensablaufes nachgewiesen wird, auch kontinuierliche
Sterilität belegt werden; eine derartige Sicherheit betreffend
kontinuierliche Sterilhaltung wäre im Falle eines an sich als
dicht angesehenen verschlossenen Transportbehälters ohne die
Maßnahme des Überdrucks nicht bzw. nicht ohne weiteres möglich
(es müßte jeweils im Anschluß an einen Vorgang die Sterilität im
Transportbehälter-Innenraum durch entsprechende Messungen
nachgewiesen werden, was jedoch nur mit vergleichsweise hohem
Aufwand möglich wäre). Selbstverständlich können zur laufenden
Überdruck-Aufzeichnung auch andere bekannte Registriergeräte,
wie insbesondere elektronische oder magnetische Speicher,
eingesetzt werden.
Im Falle von kritischen Produkten, die feuchtempfindlich
sind, wie insbesondere Blutprodukten, ist es auch vorteilhaft,
wenn das lyophilisierte Material im Transportbehälter noch im
mit dem Kondensator verbundenen Zustand einer Nachbehandlung mit
trockenem Inertgas, wie Stickstoff, unterzogen wird. Bei einem
derartigen Nachtrocknen, beispielsweise mit N2, wird die Restfeuchte
weiter herabgesetzt.
Wie bereits erwähnt wird beim Kuppeln des Transportbehälters
mit dem Kondensator, zwecks Bildung des eigentlichen Gefriertrockners,
die verschließbare Kupplungsöffnung des Transportbehälters
geöffnet, und entsprechend wird eine Öffnung des Kondensators
damit verbunden, so daß die beiden Innenräume miteinander
kommunizieren. Von Vorteil ist es dabei, wenn der Transportbehälter
eine Bodenöffnung mit einem zugehörigen, relativ zur
Bodenöffnung verstellbaren Verschlußteil aufweist, und wenn der
Kondensator eine im aufgesetzten Zustand des Transportbehälters
mit dessen Bodenöffnung fluchtende obere Öffnung mit einem
entsprechenden verstellbaren Verschlußteil aufweist, wobei die
beiden Verschlußteile gemeinsam betätigbar sind. Dabei können
die beiden Verschlußteile, wie dies bereits erwähnt wurde, mit
ihren nicht sterilen ursprünglich äußeren Flächen dicht
miteinander verbunden werden, so daß nur ihre - sterilen -
Innenseiten und Ränder den sterilen Innenräumen von Trocknungsbehälter
und Kondensator ausgesetzt werden. Bei einer derartigen
hermetischen Verbindung der beiden Verschlußteile ist auch deren
gemeinsame Betätigung mit Hilfe eines einzigen Antriebs möglich,
wobei zur Bewegung der Verschlußteile aus der Schließstellung in
die Offenstellung beispielsweise eine Schwenkbewegung herbeigeführt
werden kann. Aus nachstehend noch näher zu erläuternden
Gründen ist jedoch eine vertikale Verstellbewegung besonders
zweckmäßig, und diese Öffnungsbewegung oder allgemein Verstellbewegung
kann mit Hilfe eines Druckmittelzylinders bewerkstelligt
werden.
Zur sicheren Abdichtung der Innenräume von Transportbehälter
und Kondensator im miteinander gekuppelten Zustand dieser beiden
eine Sterilbarriere bildenden Einheiten kann überdies am Kondensator
eine zwischen ihm und dem Transportbehälter angeordnete,
die Öffnung umgebende Dichtung angebracht sein. Auf diese Dichtung
wird der Transportbehälter aufgesetzt. Die Dichtung
erleichtert auch die bereits zuvor erwähnte, bevorzugte
Evakuierung des Innenraums von Transportbehälter und Kondensator
sowie des Außenraums hiervon, innerhalb des Gefriertrochner-Druckgehäuses,
mit verschiedenen Vakuumpegeln, so daß das Innere
des Transportbehälters und Kondensators gegenüber der Außenseite
einen Überdruck hat.
Häufig wird das zu lyophilisierende medizinische bzw. biologische
Material in Flaschen mit Verschlußstopfen eingefüllt,
und diese Verschlußstopfen haben, wie dies an sich bekannt ist,
in einer auf die Flaschenöffnungen aufgesetzten Position eine
Durchgangsöffnung, die erst beim völligen Auf- bzw. Eindrücken
der Stopfen in die Flaschen geschlossen wird, und die im bloß
aufgesetzten Zustand des Verschlußstopfens das Evakuieren der
Flaschen ermöglicht. Im Transportbehälter sind nun zweckmäßigerweise
in der Höhe verstellbare regalartige Ablageböden
für derartige Flaschen mit zu lyophilisierendem Material
vorhanden, und nach Beendigung des Lyophilisiervorganges können
alle Ablageböden bzw. Stellflächen vertikal verschoben werden,
wobei sie auch näher aneinander gerückt werden, wodurch die
Verschlußstopfen vollständig in die Flaschen eingedrückt werden.
In diesem Fall ist es weiters von Vorteil, wenn der Druckmittelzylinder
zusammen mit den vertikal verstellbaren Verschlußteilen
zugleich eine Höhenverstellvorrichtung für die Ablageböden
bildet.
Wie bereits vorstehend ausgeführt wurde, ist es nicht notwendig,
den Transportbehälter als Druckbehälter auszuführen,
vorausgesetzt es wird ein Gefriertrockner-Druckgehäuse eingesetzt.
Der Transportbehälter kann dann beispielsweise mit einem
aus Glas und/oder rostfreiem Stahl (Niro-Stahl) bestehenden
Gehäuse ausgeführt sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein
soll, und unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert.
Es zeigen:
Fig.1 in einem Schema einen Verfahrensablauf beim
Sterilisieren und Beladen eines Transportbehälters sowie beim
Lyophilisieren des Inhalts des Transportbehälters; Fig.2 einen schematischen Querschnitt einer GefriertrocknerStation
mit einem auf einen stationären Kondensator dicht
aufgesetzten Transportbehälter, der zuvor in der Beladestation
mit dem zu lyophilisierenden Material beladen wurde; Fig.3 in einer Schnittdarstellung ähnlich Fig.2 eine
Variante des Gefriertrockners, bei dem ein zwischen den Verschlußteilen
von Transportbehälter-Öffnung und Kondensator-Öffnung
vorhandener Zwischenraum sterilisiert wird, bevor die
beiden Verschlußteile zur Verbindung von Transportbehälter und
Kondensator gemeinsam in die Offenstellung bewegt werden; und Fig.4 ein Diagramm zur Veranschaulichung des zeitlichen
Temperaturverlaufes bei der Gefriertrocknung, wobei mit voller
Linie die Temperatur der Stellflächen bzw. Abstellböden im
Transportbehälter und mit gestrichelter Linie die Temperatur des
zu lyophilisierenden Materials in den Fläschchen auf den
Stellflächen des Transportbehälters veranschaulicht ist.
In Fig.1, die einen Verfahrensablauf zeigt, wie er zumindest
derzeit als besonders günstig angesehen wird, ist bei (a)
schematisch ein Transportbehälter 1 veranschaulicht, der in
offenem Zustand gereinigt und in einem Autoklaven 2 mit Dampf
bei Überdruck (Sattdampf; beispielsweise ungefähr 1 bar Überdruck
und 121°C) sterilisiert wird. Der Transportbehälter 1 hat
eine verschließbare Beschickungsöffnung 3, zu deren Verschließen
eine verschiebbare und/oder verschwenkbare Tür 4 als Verschlußteil
vorgesehen ist. Diese Tür 4 ist in Fig.1 bei (a)
schematisch in der Offenstellung gezeigt, da die Reinigung
insbesondere das Innere des Transportbehälters 1 erfassen soll.
Wie schematisch in Fig.2 gezeigt ist, besitzt der Transportbehälter
1 in seinem Boden eine nachstehend noch weiter erläuterte
Kupplungsöffnung 5, die mit Hilfe eines allgemein platten- oder
scheibenförmigen Verschlußteils 6 dicht verschließbar ist.
Dieser - in Fig.1 nicht ersichtliche - Verschlußteil 6 befindet
sich während der Reinigung und während der Dampfsterilisation in
der Offenstellung. Bei der Dampfsterilisation wird bevorzugt,
nur die bodenseitige Kupplungsöffnung 5 offen zu halten und die
Tür 4 in der Schließstellung zu haben, da dann weniger Platz
benötigt wird, somit ein kleinerer Autoklav 2 für die Dampfsterilisation
ausreicht.
Selbstverständlich können für die Tür 4 und für den Verschlußteil
6, auch wenn dies in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, in herkömmlicher Weise Dichtungen bekannter Art vorgesehen
werden, um ein möglichst hermetisches, dichtes Verschließen der
Beschickungsöffnung 3 bzw. der Kupplungsöffnung 5 mit der Tür 4
bzw. dem Verschlußteil 6 sicherzustellen. Ein absolut dichtes
Verschließen des Transportbehälters 1 ist jedoch beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel deshalb nicht erforderlich, weil
immer dann, wenn sich der verschlossene Transportbehälter 1 in
einer unsterilen Umgebung befindet, ein innerer Überdruck im
Transportbehälter 1, verglichen mit der Umgebung, vorgesehen
wird.
Der Transportbehälter 1 kann beispielsweise aus Glas
und/oder rostfreiem Stahl bestehen, und seine Abmessungen
(Breite x Tiefe x Höhe) können beispielsweise 1,5 x 1 x 1,5 m3
betragen. Derartige Abmessungen bedeuten einerseits, daß der
Transportbehälter 1 im Fall beispielsweise der Produktion von
Blut- und Plasmaprodukten und dgl. für die Aufnahme ganzer
Produktionschargen geeignet ist, und andererseits paßt ein
Transportbehälter dieser Größe problemlos zu den Abmessungen
einer an sich, was die übrigen Teile betrifft, üblichen Gefriertrockner-Anlage
7 (Fig.2 bzw. schematisch bei (e) in
Fig.1).
Bei der Dampfsterilisation im Autoklaven 2 wird durch die
bodenseitige Kupplungsöffnung 5 (nachstehend kurz Bodenöffnung
genannt) des Transportbehälters 1 an allen Flächen, insbesondere
auch am Rand der Öffnung 5 sowie am Rand des Verschlußteiles 6,
die Sterilisation bewirkt. Eine derartige Sterilisierung wird
auch an im Inneren des Transportbehälters 1 vorhandenen
Stellflächen oder Ablageböden 8 herbeigeführt, wobei auf diesen
Ablageböden 8, vgl. auch Fig.2, in einem späteren Verfahrensschritt
(nämlich bei (c) in Fig.1) die zu lyophilisierenden
Produkte - hier abgefüllt in noch nicht fest verschlossenen
Flaschen 9 - untergebracht werden.
Nach der Dampfsterilisation wird der Transportbehälter 1
noch innerhalb des Autoklaven 2 geschlossen, wobei zuvor der
Druck im Autoklaven 2 auf einen Wert etwas oberhalb vom Umgebungsdruck
(Atmosphärendruck) abgesenkt wird, beispielsweise auf
einen Überdruck von 12,7 Pa im Vergleich zum Umgebungsdruck.
Danach wird der verschlossene Transportbehälter 1 aus dem
Sterilraum des Autoklaven 2 durch einen beispielsweise
unsterilen Raum transportiert, was schematisch bei (b) in Fig.1
gezeigt ist, wobei während dieses Transportes durch einen
unsterilen Raum der im Inneren des Transportbehälters 1
vorhandene Überdruck von 12,7 Pa laufend mit Hilfe von an sich
bekannten und geeigneten Drucksensoren überwacht und mit Hilfe
eines ebenfalls an sich bekannten Registriergerätes, wie etwa
eines Schreibers oder eines elektronischen oder magnetischen
Speichermediums (ebenfalls nicht dargestellt), laufend
registriert wird. Diese Überdruck-Überwachung und -Registrierung
ergibt, wenn sie immer dann durchgeführt wird, wenn der
Transportbehälter 1 sich in einem unsterilen Raum befindet,
einen lückenlosen Nachweis dafür, daß - zufolge des Überdrucks -
keine Keime oder Partikel von der Umgebung in das Innere des
Transportbehälters 1 eingedrungen sein können. Insofern ist
diese Überdruck-Technik auch günstiger als eine Konstruktion mit
"absolut" dicht schließbaren Türen bzw. Verschlußteilen ohne
Überwachung des Innendrucks, da dennoch nie wirklich absolut
ausgeschlossen werden kann, daß nicht Keime an den Dichtungen
vorbei in das Innere des Transportbehälters gelangen können.
Abgesehen davon wäre jedenfalls ein außerordentlich hoher
Aufwand für einen möglichst absolut dichten Verschluß des
Transportbehälters erforderlich.
Der in seinem Inneren wie erwähnt den Überdruck aufweisenden
Transportbehälter 1 gelangt durch den unsterilen Raum, Schritt
(b) in Fig.1, zu einer in Isolatortechnik ausgeführten Füll- und
Belade-Anlage, Schritt (c) in Fig.1, wo der Transportbehälter 1
mit dem zu lyophilisierenden Produkt beladen werden soll. Hierfür
muß der Transportbehälter 1 geöffnet werden, was aber
bedingt, daß zuvor die Außenseite des Transportbehälters 1 - der
ja gemäß Schritt (b) in Fig.1 durch einen unsterilen Raum
transportiert wurde - und seine Umgebung wieder sterilisiert
bzw. zumindest desinfiziert werden, um eine Kontamination des
Inneren des Transportbehälters 1 bzw. der Flaschen 9 etc. zu
verhindern. Zu diesem Zweck ist wie bereits angedeutet im
Bereich der Füll- und Belade-Anlage eine Isolatortechnik
vorgesehen, wobei ein zur Umgebung hin isolierendes Gehäuse als
Belade-Isolator 10 vorhanden ist. In diesem Belade-Isolator 10
befinden sich einerseits der zu beschickende Transportbehälter 1
und andererseits eine nur schematisch veranschaulichte
Abfülleinrichtung 11 sowie eine Beladevorrichtung 12. Selbstverständlich
wäre es auch denkbar, anstattdessen zwei Isolatoren,
einen für den Transportbehälter 1 und einen für die Abfülleinrichtung
11, sowie eine in Fig.1 (c), gestrichelt angedeutete
Verbindung zwischen diesen beiden Isolatoren vorzusehen, so daß
letztendlich in diesem Fall ebenfalls ein einheitlicher, ein der
Sterilisation oder Desinfektion zugänglicher Innenraum geschaffen
wird.
Es ist somit anfänglich das Innere des Belade-Isolators 10
bzw. der Transportbehälter 1 noch im Schließzustand seiner Tür 4
an der Außenseite zu sterilisieren bzw. desinfizieren, und zu
diesem Zweck wird beispielsweise 5 bis 10 Minuten lang eine
laminare Verdrängungsströmung mit steriler Luft durch den Belade-Isolator
10 und über den Transportbehälter 1 geleitet, um
so alle vorhandenen Partikel durch diese "Luftdusche" zu entfernen.
Im Anschluß daran wird mit dampfförmigen Wasserstoffperoxid
(H2O2) ein Desinfektionsschritt vorgenommen, wobei das
H2O2 anschließend in an sich bekannter Weise über einen
Katalysator, z.B. Metallsalze, wieder entfernt wird. Damit
liegen im Anschluß an diesen Desinfektionsschritt ein
desinfizierter Innenraum des Belade-Isolators 10 sowie eine
desinfizierte Außenseite des Transportbehälters 1 vor, so daß
nunmehr der Transportbehälter 1 zwecks Beladung geöffnet werden
kann, wie dies in Fig.1 bei (c) schematisch gezeigt ist.
Im einzelnen wird das zu lyophilisierende Produkt in der an
sich herkömmlichen Abfülleinrichtung 11 in die Flaschen 9 abgefüllt,
wobei das abgefüllte Produkt - beispielsweise zufolge
Sterilfiltration - ebenso wie die Flaschen 9 steril ist. Die
Flaschen 9 werden sodann mit aufgesetzten, aber nicht vollständig
eingedrückten Stopfen 13 mit Hilfe der nur allgemein
gezeigten Beladevorrichtung 12 in den Transportbehälter 1
überführt, beispielsweise mit einer Gleitplatte 14 und einem
Schieber 15, der jeweils eine Querreihe von Flaschen 9 auf den
jeweiligen Ablageboden 8 innerhalb des Transportbehälters 1
schiebt; dabei sind der Schieber 15 und die Gleitplatte 14
zwecks Ausrichtung zu den jeweiligen Ablageböden 8 im
Transportbehälter 1 der Höhe nach verstellbar.
Während des Abfüllens und Beladens wird bei dem bereits erwähnten
Überdruck von 12,7 Pa gegenüber der Umgebung (außerhalb
des Belade-Isolators 10) gearbeitet, und dieser Überdruck bleibt
im Inneren des Transportbehälters 1, wenn dieser mit der Tür 4
an seiner Beladeöffnung 3 wieder verschlossen wird. Dieser Überdruck
wird sodann wiederum laufend überwacht und registriert,
insbesondere während gemäß Schritt (d) in Fig.1 der so beladene
Transportbehälter 1 wiederum durch einen unsterilen Raum
transportiert wird, u.zw. zu einer Stelle, wo das in die
Flaschen 9 abgefüllte Produkt lyophilisiert wird, siehe Fig.1,
Schritt (e).
Der beschriebene Abfüll- und Beladeschritt kann je nach
Produktionscharge z.B. 5 bis 6 Stunden, aber auch nur eine halbe
Stunde, lang dauern. Während des Beladens wird ferner bevorzugt
die laminare Verdrängungsströmung mit steriler Luft im Inneren
des Belade-Isolators 10 aufrechterhalten.
Zum Lyophilisieren ist die bereits erwähnte, allgemein mit 7
bezeichnete Gefriertrockner-Anlage vorgesehen, wobei hier ebenfalls
eine Isolatortechnik angewendet wird; dabei ist ein
äußeres Gefriertrockner-Druckgehäuse 16 vorhanden, das in Fig.1
bei (e) nur schematisch angedeutet ist, und das auch aus Fig.2
und Fig.3 ersichtlich ist. Dieses Gefriertrockner-Druckgehäuse
16 ist im Gegensatz zum Transportbehälter 1 ausreichend druckfest
ausgeführt, um der bei einer vorhergehenden Dampfsterilisation
(Autoklavenbehandlung) ebenso wie beim Gefriertrocknen
zwischen seinem Inneren und seinem Äußeren vorhandenen positiven
bzw. negativen Druckdifferenz (jeweils in der Größenordnung von
1 bar) widerstehen zu können. Dabei wird, wie nachstehend noch
näher zu erläutern ist, nicht nur das Innere des eine Sterilbarriere
bildenden, d.h. isolierenden eigentlichen Gefriertrockners
18, der durch den Transportbehälter 1 in Verbindung
mit einem innerhalb des Gefriertrockner-Druckgehäuses 16 beispielsweise
fest angeordnetem Kondensator 17 gebildet ist und so
den Sterilraum definiert, sondern auch außerhalb dieses
eigentlichen Gefriertrockners 18, innerhalb des Gefriertrockner-Druckgehäuses
16, evakuiert, um so einen Transportbehälter 1
(und gemäß Fig.2 auch einen Kondensator 17) mit relativ dünner
Gehäusewandung einsetzen zu können. Dies ist insbesondere im
Hinblick auf die Transportfunktion des Transportbehälters 1,
wofür eine Ausführung mit geringer Masse zweckmäßig ist, von
besonderer Bedeutung.
Der im Gefriertrockner-Druckgehäuse 16 enthaltene Kondensator
17 enthält in der Zeichnung, vgl. insbesondere Fig.2,
schematisch angedeutete Kühlschlangen 19, an denen das sublimierte
Lösungsmittel (Wasser) kondensiert. Der Kondensator 17
hat an seiner Oberseite einen eine obere Öffnung 20 definierenden
Flansch 21, auf dem der Transportbehälter 1 unter Zwischenlage
einer Dichtung 22 dicht aufsetzbar ist. Die obere Öffnung
20 bildet eine Kupplungsöffnung zum Transportbehälter 1 hin,
wenn dieser aufgesetzt wurde, wie in Fig.2 gezeigt ist, und sie
ist durch einen allgemein scheibenförmigen Verschlußteil 23 -
ähnlich dem Verschlußteil 6 - normalerweise dicht verschlossen.
Gemäß der Darstellung in Fig.2, vgl. die gestrichelten Linien,
schließt der Verschlußteil 23 im Schließzustand bündig mit der
Oberseite oder Stirnseite des Flansches 21 des Kondensators 17
ab, so daß beim Aufsetzen des Transportbehälters 1 dessen die
Bodenöffnung 5 verschließender Verschlußteil 6 dicht auf den
Verschlußteil 23 aufsetzbar ist. Dadurch können die beiden Verschlußteile
6, 23 unter Gewährleistung einer dichten Verbindung
zwischen ihnen gemeinsam betätigt werden, u.zw. beispielsweise
mit Hilfe eines Druckmittelzylinders 24, der im Kondensator 17
angeordnet ist, und dessen Kolbenstange 25 vertikal auf und ab
bewegbar ist, um die beiden Verschlußteile 6, 23 vertikal zu
verstellen. Eine derartige gegenseitige, hermetische Abdichtung
der Verschlußteile 6, 23 (sowie der Öffnungsränder) beim Aufsetzen
des Transportbehälters 1 auf den Kondensator 17 erbringt
den Vorteil, daß eine Verbindung der beiden sterilen Innenräume,
nämlich des Inneren des Transportbehälters 1 einerseits und des
Inneren des Kondensators 17 andererseits, ohne weitere Maßnahmen
möglich ist, obwohl zuvor der Transportbehälter 1 - im verschlossenen
Zustand - durch einen unsterilen Raum transportiert
wurde, so daß seine Außenseite kontaminiert worden ist. Die
Außenseite des Transportbehälters 1 kommt jedoch zufolge des
dichten Aufsetzens auf den Kondensator 17 gemäß Fig.2 nicht in
Verbindung mit den Innenräumen.
Gemäß Fig.3 ist in Abwandlung von Fig.2 vorgesehen, daß der
Kondensator 17 einfach durch ein Abteil des Gefriertrockner-Druckgehäuses
16 gebildet ist, so daß die Wände des Kondensators
17 - gegebenenfalls bis auf die zur Begrenzung des Abteils
dienende Trennwand 17a, in der die Kupplungsöffnung 20 vorgesehen
ist - "druckfest" im vorstehend beschriebenen Sinn ausgeführt
sind. Weiters ist gemäß Fig.3 ein Zwischenraum zwischen
den Verschlußteilen 6 und 23 (wobei letzterer nicht dicht mit
dem bodenseitigen Verschlußteil 6 des Transportbehälters 1
verbunden wird) vorhanden, der vor dem Öffnen der Verbindung
zwischen Transportbehälter 1 und Kondensator 17 sterilisiert
wird, beispielsweise durch Einleiten von Sattdampf (z.B. bei
121°C und mit Überdruck von ca. 1 bar) über einen Anschluß 26.
Im Anschluß daran werden ähnlich wie in der Ausführungsform
gemäß Fig.2 die beiden Verschlußteile 6, 23 gemeinsam mit Hilfe
des Druckmittelzylinders 24 in der Höhe verstellt, um so über
die Kupplungsöffnungen 5 bzw. 20 die Innenräume des
Transportbehälters 1 bzw. des Kondensators 17 zu verbinden.
Zu erwähnen ist auch, daß während der Gefriertrocknung die
Tür 4 des Transportbehälters 1 durchgehend in der Schließstellung
vorliegt, und daß diese Tür 4 in der Darstellung gemäß
Fig.2 und 3 weggelassen wurde, um das Innere des Transportbehälters
1 zu veranschaulichen. Während des Lyophilisiervorganges
wird nur über die Bodenöffnung 5 ein Zugang zum Inneren des
Transportbehälters 1 ermöglicht.
Beim Lyophilisiervorgang selbst wird zunächst die Temperatur
im Inneren des Transportbehälters 1, genauer die Temperatur der
in den Flaschen oder allgemein Gefäßen 9 enthaltenen, zu
lyophilisierenden Materialien, von der ursprünglichen Temperatur,
z.B. Raumtemperatur (+20°C), auf eine passende Gefriertemperatur,
z.B. -30°C oder -50°C, abgesenkt. Hierzu wird in der
Zeichnung nicht näher veranschaulichten Kanälen oder Leitungen
in den Ablageböden oder Stellflächen 8 entsprechend gekühltes
Silikonöl zugeführt; hierfür können nicht näher gezeigte
Kupplungssysteme an der Außenseite des Transportbehälters 1
vorgesehen sein, um die Leitungen in den Ablageböden 8 mit Zu-
und Abführleitungen durch das Gefriertrockner-Druckgehäuse 16
hindurch mit entsprechenden Versorgungs- und Kühleinrichtungen
an der Außenseite zu verbinden. Derartige Versorgungs-, Zuführ-
und Kupplungseinrichtungen sind an sich bekannt und bedürfen
keiner weiteren Erläuterung.
Die eigentliche Gefriertrocknung beinhaltet bekanntlich in
der Regel vier Abschnitte, nämlich das Einfrieren des Materials,
die Haupttrocknung, die Nachtrocknung sowie gegebenenfalls eine
Nachbehandlung. Diese Abschnitte sind in Fig.4 bei I, II, III
und IV veranschaulicht. Während des bereits angesprochenen
Einfriervorganges (I in Fig.4) wird wie erwähnt die Temperatur
von der Umgebungstemperatur auf eine Gefriertemperatur, allgemein
beispielsweise zwischen -20°C und -70°C, abgesenkt. In der
Phase der Haupttrocknung (II in Fig.4) wird das ausgefrorene
Lösungsmittel (zumeist Wasser) durch Sublimation entfernt, und
zu diesem Zweck erfolgt eine allmähliche Erwärmung - mit Hilfe
des durch die Kanäle in den Auflageböden 8 geleiteten Silikonöls
- auf über 30°C, beispielsweise 37°C am Ende der Haupttrocknung.
Damit einhergehend wird ein entsprechendes Vakuum, in der
Größenordnung von 1 mbar, beispielsweise 0,5 bis 1,5 mbar
absolut, erzeugt. Gleichzeitig mit dem Evakuieren des Innenraums
des Transportbehälters 1 und Kondensators 17 wird auch der
Zwischenraum 27 zwischen diesen beiden Einheiten 1, 17 einerseits
und dem sie umgebenden Gefriertrockner-Druckgehäuse 16
andererseits evakuiert, um so die Druckdifferenz zwischen dem
Innenraum der Einheiten 1, 17 und deren Umgebung - Zwischenraum
27 - praktisch gleich zu halten, wobei nur ein geringer Überdruck
im Innenraum der Einheiten 1, 17 (z.B. von 12,7 Pa) im
Vergleich zum Druck im Zwischenraum 27 beibehalten wird, um so
wiederum, wie bereits vorstehend erläutert, das Eindringen von
Keimen etc. vom Zwischenraum 27 her in das Innere von Transport-behälter
1 und Kondensator 17 zu verhindern. Auf diese Weise erübrigt
sich eine vorhergehende Desinfektion oder aber Sterilisation
des Innenraums bzw. Zwischenraums 27 innerhalb des Gefriertrockner-Druckgehäuses
16. Das Gefriertrockner-Druckgehäuse 16
hält seinerseits wie erwähnt den Druckdifferenzen (außen:
Umgebungsdruck; innen: ungefähr -1 bar Unterdruck im Verhältnis
zum Umgebungsdruck) durch seine druckfeste Ausbildung stand.
Beim Trocknungsvorgang kondensiert das sublimierte Lösungsmittel
wie erwähnt an den Kühlschlangen 19, und der so durchgeführte
Haupttrocknungsvorgang geht in einem Nachtrocknungsvorgang
(III in Fig.4) über, bei dem das noch vorhandene
Lösungsmittel (Wasser) nicht mehr als Eis vorliegt, sondern von
der Trockensubstanz absorbiert ist. Um den noch vorhandenen
Restwassergehalt so weit zu senken, wie es für das jeweilige
Material erforderlich ist, ist die Dauer der Nachtrocknung bei
niederen Drücken maßgeblich.
Während der Nachbehandlung (IV in Fig.4), die bei kritischen
Produkten, wie Blut- oder Blutplasmaprodukten, durchgeführt
wird, die feuchtempfindlich sind, wird eine trockene Gasspülung
mit Inertgas, üblicherweise Stickstoff (N2), durchgeführt, um
die Restfeuchte weiter zu vermindern.
In Fig.4, in der die einzelnen Phasen: Einfrieren-(I),
Haupttrocknung-(II), Nachtrocknung-(III) und Nachbehandlung mit
Inertgas-(IV) veranschaulicht sind, ist mit einer voll ausgezogenen
Kurve A die Temperatur der Stellflächen bzw. des durch
diese Stellflächen oder Ablageböden 8 hindurchgeleiteten
Silikonöls und mit einer gestrichelt gezeichneten Kurve B die
Temperatur des in den Flaschen 9 enthaltenen Produkts veranschaulicht.
Der gesamte Gefriertrocknungsvorgang (Beginn der
Phase I bis Ende der Phase IV) kann mehrere Stunden, z.B. 6
Stunden, aber auch 120 Stunden, betragen.
Im Anschluß an diesen Gefriertrocknungsvorgang wird die
Kolbenstange 25 des Druckmittelzylinders 24 weiter ausgeschoben,
wobei die vertikal verstellbaren Auflageböden 8 einer nach dem
anderen vertikal nach oben bewegt werden; durch das Anpressen
gegen ein oberes Widerlager 28 und gegeneinander werden die
zuvor nur über einen Teil ihrer Länge in die Gefäße bzw.
Flaschen 9 eingesetzten Stopfen 13 - die somit über noch vorhandene
Durchlässe in an sich bekannter Weise die Sublimation
der ausgefrorenen flüssigen Bestandteile erlaubten - vollständig
in die Gefäße 9 eingedrückt, um diese hermetisch abzuschließen.
Alternativ zum Ausschieben der Kolbenstange 25 kann aber
auch ein Druck von oben ausgeübt werden, wobei die Auflageböden
gegen ein unteres Widerlager vertikal nach unten bewegt werden.
Danach wird die Bodenöffnung 5 wieder durch Absenken der
Kolbenstange 25 mit Hilfe des Verschlußteiles 6 verschlossen,
nachdem (noch vor Verschließen der Gefäße 9) ein entsprechender
Druckausgleich zur Anhebung bis zum Umgebungsdruck (gegebenenfalls
wieder auf einen Überdrück gegenüber dem Umgebungsdruck
von 12,7 Pa) durchgeführt worden ist. Sodann kann das Gefriertrockner-
Druckgehäuse 16 geöffnet werden, und der Transportbehälter
1 mit den darin enthaltenen, verschlossenen, lyophilisiertes
Material enthaltenden Flaschen 9 kann, beispielsweise
zwecks Durchführung weiterer Verarbeitungsvorgänge, wieder wegtransportiert
werden, vgl. Fig.1, Schritt (f). Ein Überdruck im
Inneren des Transportbehälters 1 ist hier nur dann noch
erforderlich, wenn noch weitere Steril-Operationen durchzuführen
sind; wenn jedoch wie im vorliegenden Beispiel bereits steril
behandelte und nunmehr dicht verschlossene Flaschen 9 vorliegen,
kann sich ein derartiger Überdruck sowie ein weiteres Handhaben
unter Einhaltung von Sterilbedingungen erübrigen.
Die beim Gefriertrocknen für das Evakuieren erforderlichen
Sauganschlüsse können stationär im Bereich des Kondensators 17
allein vorgesehen sein, wobei der Innenraum des Transportbehälters
1 über den Kondensator 17 evakuiert wird, es können
jedoch auch beim Einsetzen des Transportbehälters 1 in das
Gefriertrockner-Druckgehäuse 16 kuppelbare Anschlüsse an der
Außenseite des Transportbehälters 1 bzw. Innenseite des Gefriertrockner-Druckgehäuses
16 vorhanden sein, um so direkt über
diese Kupplungen bzw. Anschlüsse das Innere des Transportbehälters
1 zu evakuieren. In entsprechender Weise sind ferner
Evakuieranschlüsse am Gefriertrockner-Druckgehäuse 16 vorzusehen.
Da es sich hierbei um an sich herkömmliche Techniken
handelt, wurde von einer Darstellung in der Zeichnung der
besseren Übersicht wegen abgesehen.