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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugboden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, an dessen Tragstruktur eine Wanne angebracht ist. Eine derartige
Wanne dient beispielsweise zur spritzwassergeschützten Unterbringung von elektrischen
bzw. elektronischen Geräten
des zugehörigen
Fahrzeuges.
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Andere
Behälter
zur Unterbringung elektrischer oder elektronischer Geräte sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise zeigt die
DE 40 41 016 C1 ein
Elektronikgehäuse,
das als Teil einer Tragstruktur einer Fahrzeugkarosserie ausgebildet ist.
Zu diesem Zweck ist eine Federbeinaufnahme etwa in der Höhe einer
Fensterbrüstung
mit einem A-Pfosten verbunden, wobei sich zwischen einem Federbeinträger, einer
Kotflügelbank
und der Kontur eines Radhauses ein von oben her offener taschenförmiger Raum
ergibt. Die Wände
dieses Raumes bilden dabei das Elektronikgehäuse, das mit den angrenzenden
Karosserieteilen fest verbunden ist. Auf diese Weise ist das Elektronikgehäuse ein
Teil der Karosserie und gehört
zum Karosserierohbauumfang.
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Außerdem ist
es aus der
EP 0 411
353 A1 bekannt, eine elektronische Steuerzentrale bei einem Nutzfahrzeug
in einem Behälter
unterzubringen, der am Fahrzeugäußeren im
Bereich des Fahrerhauseinstieges des Nutzfahrzeuges am Fahrzeugrahmen oder
am Führerhaus
selbst befestigt ist.
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Ein
Fahrzeugboden der eingangs genannten Art ist z.B. aus der
DE 32 42 564 C2 bekannt
und weist eine Tragstruktur auf, die aus mehreren, insbesondere
rechtwinklig, geneigt zueinander verlaufenden Trägern gebildet ist, wodurch
sich ein fachwerkartiger Aufbau für die Tragstruktur ergibt.
Die Träger
unterteilen dabei die Tragstruktur in mehrere aneinandergrenzende,
jeweils von den Trägern
eingefaßte
Segmente. Bei einem derartigen Fahrzeugboden bietet es sich an,
die Wanne so an der Tragstruktur anzubringen, dass eine umlaufende
Seitenwand der Wanne mit ihrer freien Endkante an den Trägern anliegt.
Auf diese Weise wird die Abdichtung der Wanne gegenüber Schmutz-
und Wassereintritt vereinfacht. Dementsprechend bedeckt die Wanne mehrere
der vorgenannten Segmente der Bodentragstruktur. Beim bekannten
Fahrzeugboden wird auf ein Chassis eines Wohnmobils eine Bodenwanne aufgesetzt,
die sich mit ihren Konturen exakt an den gegebenen Konturen des
Chassis, insbesondere auch seiner Traversen, anpasst. Im Bereich
von Chassisträgern
sind in die Bodenwanne U-Profile einlaminiert, so dass eine erhebliche
mechanische Aussteifung erzielt wird. In die Bodenwanne sind außerdem wannenförmige Hohlräume eingeformt,
die als solche oberhalb der Oberkante der Chassisträger liegen.
Die einzelnen Wannen sind von oben in die von Quer- und Längsträgern eingefassten
Segmente eingesetzt, so dass jede Wanne maximal eines dieser Segmente
ausfüllt.
Benachbarte Wannen können nicht
miteinander kommunizieren, da zwischen ihnen die Träger verlaufen.
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Aus
der
US 5,611,593 A ist
eine Bodenstruktur für
ein Kraftfahrzeug bekannt, die in einem Abschnitt eine wannenförmige Vertiefung
aufweisen kann. Dabei wird diese Bodenstruktur von oben auf Träger aufgesetzt,
wodurch die in die Bodenstruktur integrierte Wanne maximal ein einziges
durch Quer- und Längsträger eingefasstes
Segment ausfüllen kann.
Die Bodenstruktur kann dabei aus mehreren Teilelementen zusammengeschweißt sein,
wobei eine Trennlinie durch die Wanne verlaufen kann.
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In
Abhängigkeit
der erforderlichen Wannengröße kann
es erforderlich sein, Segmente zu bedecken, die winklig aneinandergrenzen,
so dass die Wanne einen etwa V-förmigen
oder L-förmigen Grundriß aufweist.
Insbesondere in den Eckbereichen einer derart geformten Wanne kommt
es zu Herstellungsschwierigkeiten, wenn die Wanne beispielsweise
als Tiefziehteil aus Metallblech hergestellt werden soll, da in
den genannten Eckbereichen extreme Verformungen erforderlich sind,
die für
Risse und Brüche
im Metallblech anfällig
sind. Für
die Serienherstellung derartiger Wannen wäre es jedoch von großem Vorteil,
wenn diese kostengünstig
als Tiefziehteile, insbesondere als Blechtiefziehteile hergestellt
werden könnten.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
einen Fahrzeugboden der vorgenannten Art, eine Wanne anzugeben,
die aus Metallblech im wesentlichen mit einem Tiefziehverfahren
herstellbar ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
einen Fahrzeugboden mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Wanne aus mehreren
Teilwannen aufzubauen, die separat herstellbar sind. Durch diese Aufteilung
können
die einzelnen Teilwannen hinsichtlich ihrer Form jeweils so gewählt werden,
dass sich eine für
ein Tiefziehverfahren geeignete Form bzw. Kontur ergibt. Die zusätzliche
Befestigung der Teilwannen aneinander an dazu ausgebildeten Flanschkonturen
bedeutet zwar einen zusätzlichen
Herstellungsschritt, jedoch ergibt sich insgesamt durch die Vereinfachung
des Tiefziehvorganges ein Kostenvorteil.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
können
die Flanschkonturen der Teilwannen so ausgebildet sein, daß sich bei
aneinander befestigten Teilwannen zum Wanneninnenraum hin eine abgerundete,
stumpfe Kontur ergibt. Die auf dieser Weise ausgebildeten Flanschkonturen
reduzieren die Gefahr von Beschädigungen
an Kabeln, die im Wanneninneren zwischen den Teilwannen verlegt sind,
um einzelne elektrische Geräte
oder dergleichen miteinander zu verbinden.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine perspektivische Ansicht
von unten auf einen erfindungsgemäßen Fahrzeugboden mit einer
an einer Tragstruktur angebrachten Wanne,
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2 einen Querschnitt entsprechend
den Schnittlinien II in 1 durch
den Fahrzeugboden im Bereich der Wanne in einer ersten Ausführungsform,
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3 eine Detailansicht auf
einen in 2 mit III gekennzeichneten
Ausschnitt, jedoch einer anderen Ausführungsform, und
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4 eine Ansicht wie in 3, jedoch einer weiteren
Ausführungsform.
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Entsprechend 1 weist ein Fahrzeugboden 1 eines
im übrigen
nicht dargestellten Fahrzeuges, vorzugsweise eines Personenkraftwagens,
eine Tragstruktur 2 auf, die nach Art eines Fachwerks aufgebaut
ist. Die Tragstruktur 2 ist hier aus mehreren parallel
zur Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Längsträgern 3 und
mehreren quer zur Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Querträgern 4 aufgebaut.
Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die
Träger 3 und 4 der
Tragstruktur 2 im wesentlichen senkrecht zueinander verlaufen, können die
Träger
bei einer anderen Ausführungsform
grundsätzlich
mit beliebiger Neigung zueinander verlaufen. Durch die geneigt zueinander
verlaufenden, das heißt
sich schneidenden Trägern 3 und 4 werden
in der Tragstruktur 2 des Fahrzeugbodens 1 mehrere
aneinandergrenzende Segmente 5 ausgebildet, die jeweils
vollständig
von den Trägern 3 und 4 eingefaßt sind.
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An
einer dem Betrachter zugewandten Unterseite der Tragstruktur 2 ist
am Fahrzeugboden 1 eine Wanne 6 angebracht, die
vorzugsweise zur Unterbringung von elektrischen oder elektronischen
Geräten
dient. Diese Wanne 6 ist dabei so am Fahrzeugboden 1 angebracht,
daß ihr
Innenraum im wesentlichen schmutz- und wassergeschützt ist,
so daß insbesondere
kein Spritzwasser in den Wanneninnenraum eindringen kann. Die in
der Wanne 6 untergebrachten Gegenstände, wie z.B. elektronische
Regelungs- und Steuerungsanlagen, sind dadurch vor einem Kontakt
mit Verschmutzungen und Wasser geschützt. Die Wanne 6 weist
eine umlaufende Seitenwand 7 auf, die mit ihrer freien
Endkante 8 an den Trägern 3 und 4 anliegt.
Diese Anlage der freien Endkante 8 an den Trägern 3 und 4 ist
vorzugsweise in geeigneter Weise abgedichtet. Z.B. wird die Wanne 6 durch
eine Schweißverbindung
entlang der freien Endkante 8 an den Trägern 3 und 4 angebracht.
Außerdem
können
an der freien Endkante 8 entsprechende Flanschabschnitte
ausgebildet sein, um die abgedichtete Anbringung zu erreichen. Ein
solcher Flanschabschnitt ist in 1 bei 9 angedeutet.
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Wie
aus 1 hervorgeht, bedeckt
die Wanne 6 mehrere, hier drei, Segmente 5 der
Tragstruktur 2 vollständig,
so daß die
Dichtigkeit des Wanneninnenraumes gewährleistet werden kann. Zweckmäßigerweise
ist die Formgebung der freien Endkante 8 der Wanne 6 an
die dreidimensionale Kontur der Träger 3 und 4 angepaßt, um relativ
einfach eine hochwirksame Abdichtung des Wanneninnenraumes zu erreichen.
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Die
Wanne 6 ist in zwei Teilwannen 10 und 11 unterteilt,
wobei die Teilwanne 10 eines der Segmente 5 und
die Teilwanne 11 zwei der Segmente 5 bedeckt.
Um für
beide Teilwannen 10 und 11 jeweils eine möglichst
einfach herstellbare Form zu erhalten, ist die Unterteilung der
Wanne 6 so gewählt,
daß die von
jeweils einer Teilwanne 10 und 11 bedeckten Segmente 5 im
wesentlichen geradlinig aneinandergrenzen. Entsprechend 1 bedeckt die Teilwanne 11 zwei
in Fahrzeuglängsrichtung
hintereinander angeordnete Segmente 5; dementsprechend
bedeckt die andere Teilwanne 10 dasjenige Segment 5,
das quer zur Fahrzeuglängsrichtung
an eines der durch die Teilwanne 11 bedeckten Segmente 5 angrenzt. Auf
diese Weise ergibt sich für
beide Teilwannen eine relativ einfache geometrische Form – die Teilwannen 10 und 11 weisen
hier jeweils einen im wesentlichen rechteckigen Grundriß auf -,
wodurch die Teilwannen 10 und 11 insbesondere
durch ein Tiefziehverfahren aus Metallblech kostengünstig herstellbar
sind. Die einzelnen Teilwannen 10 und 11 sind
in einem mit 12 gekennzeichneten Befestigungsbereich aneinander abgedichtet
befestigt. Dieser Befestigungsbereich 12 verläuft in der
Ausführungsform
gemäß 1 zumindest in der Draufsicht
deckungsgleich zum Längsträger 3,
an den die quer zur Fahrzeuglängsrichtung
benachbarten Segmente 5 gemeinsam angrenzen. Auf diese
Weise wird die Ausbildung einfacher Formen für die Teilwannen 10 und 11 unterstützt.
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Die
Wanne 6 bedeckt mehrere aneinander angrenzende Segmente 5,
von denen die einen in Fahrzeuglängsrichtung
und die anderen quer dazu aneinander angrenzen. Dementsprechend
weist die Wanne 6 einen V-förmigen oder L-förmigen Grundriß auf.
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Entsprechend 2 ist die Wanne 6 relativ tief
ausgebildet, so daß sich
ein relativ großvolumiger Stauraum
zur Unterbringung verschiedener Geräte 13 und 14 ergibt.
Insbesondere, wenn es sich dabei um elektrische Geräte 13 und 14 handelt,
kann es erforderlich sein, daß diese über elektrische
Leitungen 15 miteinander in Verbindung stehen müssen, um beispielsweise
eine Energieversorgung oder einen Datenaustausch zu ermöglichen.
Wenn – wie
im dargestellten Ausführungsbeispiel – eines
der Geräte 13 in
der einen Teilwanne 10 und ein anderes Gerät 14 in
der anderen Teilwanne 11 untergebracht ist, müssen Teilwanneninnenräume 16 und 17 miteinander kommunizieren.
Dies wird dadurch erreicht, daß der Befestigungsbereich 12 durch
aneinander befestigte Flanschkonturen 18 und 19 realisiert
ist, die von dem deckungsgleich dazu verlaufenden Längsträger 3 beabstandet
angeordnet sind, so daß zwischen
den Flanschkonturen 18 und 19 und dem zugeordneten Längsträger 3 bzw.
der Tragstruktur 2 eine Öffnung 20 ausgebildet
ist, durch welche die Teilwanneninnenräume 16 und 17 miteinander
kommunizieren.
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Durch
diese Öffnung 20 können dann
die Verbindungsleitungen 15 zwischen den Geräten 13 und 14 der
einzelnen Teilwannen 10 und 11 verlegt werden.
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Die
Flanschkonturen 18 und 19 sind in der Ausführungsform
gemäß 2 besonders einfach ausgestaltet
und jeweils durch einen zum Wanneninnenraum hin abgewinkelten Kragen
ausgebildet. Diese Kragen kommen zur Befestigung der Teilwannen 10 und 11 aneinander
großflächig aneinander
zur Anlage und können
zur Fertigstellung der Wanne 6 miteinander verschweißt werden,
wobei gleichzeitig die Abdichtung zwischen den Teilwannen 10 und 11 erreicht
wird. Anstelle einer Schweißverbindung
kann ebenso eine Klebverbindung vorgesehen sein.
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Entsprechend
den 3 und 4 können die Flanschkonturen 18 und 19 auch
so ausgebildet sein, daß die
dem Wanneninnenraum bzw. den Teilwanneninnenräumen 16 und 17 ausgesetzte
Kontur abgerundet oder stumpf ist. Eine Beeinträchtigung der daran entlang
geführten
Leitungen oder Kabel 15 wird durch die so ausgestalteten
Flanschkonturen 18, 19 vermindert.
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Entsprechend 3 ist wenigstens eine der Flanschkonturen,
hier die Flanschkontur 19, so ausgeformt, daß eine Krümmung in
den Wanneninnenraum hineinragt und dabei über die ebenfalls in den Wanneninnenraum
hineinragende Flanschkontur 18 vorsteht. Dies hat zur Folge,
daß durch
die Öffnung 20 hindurch
verlegte Leitungen an der abgerundeten Flanschkontur 19 zur
Anlage kommen, während
sie mit der anderen, ggf. scharfkantigen Flanschkontur 18 regelmäßig nicht
in Kontakt kommen können.
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Entsprechend 4 sind die beiden Flanschkonturen 18 und 19 so
abgewinkelt, daß sie vom
Wanneninnenraum abgewandt von der Außenseite der Wanne 6 abstehen.
Auf diese Weise bildet sich auf der Innenseite der Wanne 6 keine
Störkontur aus.