DE19951597C1 - Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen und Verfahren zu deren Betätigung - Google Patents
Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen und Verfahren zu deren BetätigungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit mindestens zwei Startern (10, 11) mit unterschiedlicher Untersetzung sowie ein Verfahren zur Betätigung dieser Startvorrichtung. Die Starter (10, 11) sind über eine elektrische Schwellwert-Steuerung (21) abhängig von äußeren Parametern wie Motortemperatur und Motordrehzahl derart ansteuerbar, daß entweder der eine Starter (10) oder der andere Starter (11) oder beide gemeinsam aktivierbar sind. DOLLAR A Zur Erzielung möglichst kurzer Startzeiten ist vorgesehen, daß beide Starter (10, 11) unabhängig voneinander über eine gemeinsame Getriebestufe (14) an die Antriebswelle (16) der Brennkraftmaschine (15) an- bzw. von ihr abkoppelbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für
Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit
mindestens zwei Startern, mit den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen sowie ein Verfahren zu
deren Betätigung.
Üblicherweise werden Startvorrichtungen für
Brennkraftmaschinen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, durch
einen darauf abgestimmten Starter gestartet, welcher von der
Akkumulatorbatterie des Kraftfahrzeugbordnetzes versorgt
wird. Die Auslegung des Starters ist so gewählt, daß im
sogenannten Kaltstart bei Öltemperaturen des
Verbrennungsmotors von unter -20°C Drehzahlen beim
Durchdrehen der Maschine von 80 bis 130 Umdrehungen pro
Minute erreicht werden. Hierzu werden meistens Starter mit
einem sogenannten Vorgelege verwendet, dessen
Untersetzungsverhältnis normalerweise größer als i = 3,0
ist. Für den Start bei Temperaturen oberhalb von 0°C
erreicht der Starter dann maximal 300 bis 350 Umdrehungen
pro Minute. Sobald er von der Brennkraftmaschine überholt
wird, öffnet sich sein Freilauf.
Für größere Fahrzeuge wie Omnibusse ist es bekannt, zum
Starten der Brennkraftmaschine zwei gleichgroße Starter
parallel zu schalten und miteinander derart zu verriegeln,
daß sie nur gemeinsam aktiviert werden können und auch
gemeinsam abgeschaltet werden.
Aus der DE 197 05 610 A1 ist ferner eine Starteinheit für
eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges bekannt, die
einen konventionellen Starter in Kombination mit einem
Starter/Generator aufweist, welche abhängig von der
Temperatur der Brennkraftmaschine durch eine elektrische
Steuerung je nach Vorgabe entweder den konventionellen
Starter oder den Starter/Generator oder beide gemeinsam
aktiviert. Bei tiefen Temperaturen wird dort der
konventionelle Starter mit einer relativ großen Untersetzung
zum Starten aktiviert, gegebenenfalls zusammen mit dem
Starter/Generator, wodurch der Hochlauf unterstützt wird.
Bei Temperaturen oberhalb einer vorgegebenen
Schwellwerttemperatur wird lediglich der Starter/Generator
zum Starten der Brennkraftmaschine eingeschaltet, der mit
kleinerer Untersetzung bzw. im Direktantrieb beim Warmstart
die Starterfunktion allein übernimmt.
Nachteilig bei den bekannten Ausführungen ist, daß der
Starter/Generator entweder mit der Brennkraftmaschine oder
mit dem Schaltgetriebe des Fahrzeugs ständig gekoppelt ist
und somit während des Betriebs der Brennkraftmaschine
ständig mitangetrieben wird, was den Wirkungsgrad
verschlechtert. Ferner ist nachteilig, daß der
Starter/Generator eine Doppelfunktion hat und im
Starterbetrieb nur zum Warmstart der Brennkraftmaschine im
oberen Temperaturbereich allein verwendet wird.
Mit der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, den
Startvorgang von Brennkraftmaschinen über einen möglichst
großen Temperaturbereich sowohl beim Kaltstart zu
ermöglichen, als auch beim Warmstart auf Drehzahlwerte nahe
der Leerlaufdrehzahl der Verbrennungsmaschine vor deren
Einspritzung/Zündung anzuheben.
Aus der DE 198 52 085 C1 ist weiterhin eine Starteinrichtung
für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs bekannt,
die zwei konventionelle Starter aufweist, die an einen
gemeinsamen Zahnkranz koppelbar sind. In einem ersten
Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, zunächst beide Starter
mit dem Zahnkranz zu koppeln, wobei zunächst der stärkere
beider Starter die Brennkraftmaschine losreißt, während der
zweite und schwächere und für eine höhere Drehzahl
ausgelegte Starter geschleppt wird. Mit dem Abschalten des
stärkeren Starters wird der schwächere Starter
eingeschaltet, um mit diesem schwächeren Starter die
Brennkraftmaschine in höhere Drehzahlbereiche zu schleppen.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass
bei einem Warmstart der Brennkraftmaschine und damit
verringertem Schleppmoment die Brennkraftmaschine nur mit
dem leistungsmäßig schwächeren Starter angedreht wird. Das
erste Ausführungsbeispiel hat den Nachteil, dass der
Startvorgang immer mit dem stärkeren Starter eingeleitet
wird. Bei Warmstarts ist dies nicht bedarfsgerecht, so daß
dann das Bordnetz unnötig belastet wird. Im zweiten
Ausführungsbeispiel ist zwar eine Verbesserung möglich, es
ist jedoch nicht vorgesehen, alternativ ausschließlich den
stärkeren Starter zum Andrehen zu verwenden.
Aus der FR 2 526 087 A ist eine einzelne Startvorrichtung
bekannt, die ein einzelnes Andrehritzel aufweist, welches
durch zwei parallel geschaltete und immer nur gleichzeitig
einschaltbare Startermotoren antreibbar ist. Beide
Startermotoren können immer nur gleichzeitig betrieben
werden. Diese bekannte Startvorrichtung ist als Ersatz
zweier einzelner Starter zum Andrehen von Dieselmotoren
vorgesehen. Im Gegensatz zur Verwendung zweier einzelner
Starter ist zwar u. a. der Verkabelungsaufwand geringer, es
kann jedoch entsprechend einem bespielsweise
temperaturabhängigen und daher sich verändernden
Andrehmomentenbedarf das Drehmomentangebot seitens der
Startanlage nicht angepasst werden. Bei geringen
Andrehmomentenbedarf ist die Startvorrichtung stark
überdimensioniert, der Strombedarf ist unnötig hoch, das
Bordnetz wird unnötig stark belastet.
Die erfindungsgemäße Startvorrichtung mit den im
Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angeführten
Merkmalen hat den Vorteil, daß durch ein vollständiges,
unabhängiges An- bzw. Abkoppeln der beiden Starter vom
Triebstrang der Brennkraftmaschine die Startdrehzahl der
Brennkraftmaschine für die Kraftstoffeinspritzung soweit
angehoben werden kann, daß der Startvorgang bis zum
Erreichen der Leerlaufdrehzahl der Verbrennungsmaschine
deutlich schneller erfolgen kann, was insbesondere in Start-
Stop-Betrieb besonders bedeutsam ist. Bei guter Abstimmung
der Kraftstoffeinspritzung kann damit bereits beim ersten
Einspritz- und Zündvorgang die Brennkraftmaschine ihre
Leerlaufdrehzahl erreichen. Ferner können die
Gemischaufbereitung durch die hohe Startdrehzahl im
Warmstart optimiert und dadurch die Abgaswerte verbessert
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei neueren
Kraftfahrzeugen üblicherweise bereits ein elektronisches
Steuergerät für die Brennkraftmaschine vorhanden ist, dem
sowohl die Motor-Öltemperatur als auch die
Kurbelwellendrehzahl als Meßsignale zur Verfügung stehen und
daß ohne größeren Aufwand zur Steuerung der beiden Starter
heranzuziehen ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den
Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Dabei wird in vorteilhafter Weise ein in den meisten Fällen
vorhandener Zahnkranz einer Schwungscheibe an der
Kurbelwelle als gemeinsame Getriebestufe für die beiden
Starter verwendet, die mit Abstand voneinander mit je einem
Einspurritzel ein- und ausrückbar am Umfang des Zahnkranzes
angeordnet sind. Die Realisierbarkeit der Erfindung wird
auch dadurch vereinfacht, daß hierfür konventionelle Starter
mit relativ geringem Aufwand auf- bzw. umgerüstet werden
können.
Für den Erststart ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß
die Steuerung bei tieferen Temperaturen der
Brennkraftmaschine den Starter mit der größeren Untersetzung
aktiviert. Das Untersetzungsverhältnis i ist dabei
vorzugsweise größer 3. Des weiteren ist vorgesehen, daß die
Steuerung bei Wiederholstarts bzw. bei höheren Temperaturen
den Starter mit der kleineren Untersetzung aktiviert. Das
Untersetzungsverhältnis i ist hier vorzugsweise kleiner 3.
Im Idealfall bei i = 1 ist ein Direktstarter verwendbar,
beim dem das Startergetriebe ganz wegfällt. Bei sehr tiefen
Motortemperaturen wird in vorteilhafter Weise vorgeschlagen,
daß die Steuerung zum Starten der Brennkraftmaschine beide
Starter aktiviert. Für diesen Fall aber auch für jeden
weiteren Startvorgang, insbesondere für jeden Kaltstart wird
in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Steuerung zunächst beide Starter aktiviert und beim
Erreichen einer vorgebbaren Drehzahl der Brennkraftmaschine
den Starter mit der höheren Untersetzung abschaltet und
abkoppelt. Zweckmäßiger Weise wird ein solches Abschalten
des Starters mit der höheren Untersetzung jedoch nur dann
durchgeführt, wenn die Motortemperatur oberhalb einer
vorgegebenen Schwelle liegt, da sonst das sogenannte
Schleppmoment der Brennkraftmaschine zu groß wäre und das
Erreichen der Startdrehzahl verzögern würde.
In vorteilhafter Weise wird der Starter mit der kleineren
Untersetzung so ausgelegt, daß er oberhalb der vorgegebenen
Motortemperatur die Brennkraftmaschine zum Starten auf eine
möglichst hohe Kurbelwellendrehzahl (nKW ca. 500. . .600
Umdrehungen pro Minute) hochdreht.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel
anhand der zugehörigen Zeichnung näher erläutert. Fig. 1
zeigt ein Blockschema der erfindungsgemäßen Startvorrichtung
und Fig. 2-4 zeigen verschiedene Ablaufprogramme zur
Steuerung der Startvorrichtung.
In der Fig. 1 ist ein erster konventioneller Starter mit 10
und ein zweiter konventioneller Starter mit 11 bezeichnet.
Beide Starter haben unterschiedliche Untersetzungen und sind
jeweils über ein Einspurritzel 12 bzw. 13 in einen Zahnkranz
14 einer Brennkraftmaschine 15 zum Antrieb eines
Kraftfahrzeugs einrückbar. Der Zahnkranz 14 befindet sich,
wie üblich, am Umfang einer Schwungscheibe, die auf einer
Seite einer Kurbelwelle 16 der Brennkraftmaschine drehfest
angebracht ist. Beide Starter sind ferner in üblicher Weise
über jeweils ein Einrückrelais 17 bzw. 18 an den Pluspol
einer Akkumulatorbatterie im Bordnetz des Kraftfahrzeugs
angeschlossen. Durch das Einrückrelais 17 bzw. 18 wird der
jeweilige Starter 10 bzw. 11 jeweils durch Vorrücken des
Einspurritzels 12 bzw. 13 mit dem Zahnkranz 14 zum Eingriff
gebracht und sodann eingeschaltet. Die Einrückrelais 17 bzw.
18 sind jeweils über eine Steuerleitung 19 bzw. 20 mit einem
elektronischen Steuergerät 21 verbunden, mit dem u. a. in
bekannter Weise die Zündung und Einspritzung der
Brennkraftmaschine gesteuert wird und mit der zusätzlich
über eine elektronische Schwellwertsteuerung die beiden
Starter 10 und 11 mittels der Steuerleitungen 19 und 20
aktivierbar sind. Über einen Signaleingang 22 erhält das
Steuergerät 21 ein Startsignal zum Starten der
Brennkraftmaschine 15 als ein Ein-Signal sowie ein Aus-
Signal zum Beenden des Startvorgangs. Das Startsignal kommt
dabei entweder von einem handbetätigbaren Startschalter oder
im Falle eines Start-Stop-Betriebs von einem Gaspedal-
Schalter. Über einen weiteren Signaleingang 23 erhält das
Steuergerät 21 das elektrische Signal eines
Temperatursensors, der die Öltemperatur der
Brennkraftmaschine 15 und somit die jeweilige
Motortemperatur mißt. Über einen dritten Signaleingang 24
wird das elektrische Signal eines Drehzahlsensors auf das
Steuergerät 21 gegeben, mit dem die Kurbelwellendrehzahl nKW
der Brennkraftmaschine 15 gemessen wird. Abhängig von diesen
äußeren Parametern wird mittels vorgegebener Schwellwerte im
Steuergerät 21 festgelegt, welcher Starter 10 bzw. 11 beim
Auftreten eines Startsignals am Signaleingang 22 zum
Andrehen der Brennkraftmaschine 15 aktiviert wird.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist für eine
Brennkraftmaschine 15 von etwa 120 kW-Antriebsleistung ein
erster Starter 10 mit 1,7 kW-Leistung und ein zweiter
Starter 11 mit 2,0 kW-Leistung vorgesehen. Der erste Starter
10 hat ein Vorgelege mit einer Untersetzung von i = 4,36 und
überträgt damit über Ritzel und Zahnkranz auf die
Kurbelwelle 16 ein maximales Drehmoment MKW = 165 Nm
(Newtonmeter). Der zweite Starter 11 ist dagegen als
Direktstarter ohne Vorgelege ausgebildet, so daß dort die
Untersetzung i = 1 beträgt. Er überträgt auf die Kurbelwelle
über Ritzel und Zahnkranz der Brennkraftmaschine ein
maximales Drehmoment von MKW = 45 Nm. Beide Starter sind mit
einem Freilauf versehen, welcher dann öffnet, sobald die am
Ritzel jeweils wirksame Drehzahl der Brennkraftmaschine die
Leerlaufdrehzahl des jeweiligen Starters überholt. Für den
ersten Starter 10 öffnet der Freilauf ab einer
Kurbelwellendrehzahl von nKW = 300/min und beim zweiten
Starter 11 ab einer Kurbelwellendrehzahl von nKW = 500/min.
Im folgenden werden anhand der Fig. 2 bis 4 verschiedene
im Steuergerät 21 programmierbare Steuerungen der
Startvorrichtung beschrieben.
Nach einem ersten Programmablauf gemäß Fig. 2 wird zur
Auslösung eines Startvorgangs nach einem Startsignal im
Schritt 100 abhängig von der Öltemperatur der
Brennkraftmaschine 15 über die Schwellwertsteuerung des
Steuergeräts 21 im Programmschritt 101 entweder der erste
Starter 10 oder der zweite Starter 11 über die gemeinsame
Getriebestufe des Zahnkranzes 14 an die als Abtriebswelle
vorgesehene Kurbelwelle 16 der Brennkraftmaschine
angekoppelt bzw. von ihr abgekoppelt. Die
Schwellwertsteuerung (Schwelle ist frei wählbar!) ist dabei
auf einen Temperaturwert von 30°C eingestellt. Bei tieferen
Temperaturen der Brennkraftmaschine 15 wird im Schritt 102
nur der erste Starter 10 mit dem größeren
Untersetzungsverhältnis aktiviert. Bei höheren Temperaturen
der Brennkraftmaschine ab 30°C wird dagegen im Schritt 103
nur der zweite Starter 11 aktiviert, da dieser Starter als
Direktstarter mit i = 1 gegenüber dem ersten Starter 10 eine
kleinere Untersetzung aufweist, kann mit ihm die
Brennkraftmaschine 15 auf eine höhere Drehzahl als bisher
üblich gebracht werden, wodurch insbesondere im Start-Stop-
Betrieb der Andrehvorgang abgekürzt werden kann, indem
zunächst die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine hochgedreht
und erst beim Erreichen einer vorgebbaren Mindestdrehzahl
die Kraftstoffeinspritzung und Zündung erfolgt. Dadurch kann
die Leerlaufdrehzahl der Maschine bereits mit der ersten
Kraftstoffeinspritzung erreicht und der Startvorgang beendet
werden. Dies ist insbesondere in städtischen Bereichen bei
Ampelstops oder bei einem Verkehrsstau ein beachtlicher
Beitrag zur Luft- und Klimaverbesserung. Die üblichen
Andrehwerte von etwa 300 Kurbelwellen-Umdrehungen pro Minute
können mit der erfindungsgemäßen Startvorrichtung bis dicht
unter die übliche Leerlaufdrehzahl von nKW = 600/min
angehoben werden. Sobald diese Drehzahl erreicht wird, wird
dies im Schritt 104 erkannt und mit Schritt 105 wird die
Startvorrichtung abgeschaltet.
In einer weiteren Programmablauf-Variante gemäß Fig. 3 kann
im Steuergerät 21 ein weiterer Temperatur-Schwellwert von
beispielsweise von 0°C vorgesehen sein, so daß unterhalb
dieses Schwellwerts beide Starter 10 und 11 vom Steuergerät
21 zum Starten der Brennkraftmaschine 15 gleichzeitig
aktiviert werden. Damit wird auch bei sehr tiefen
Temperaturen ein Starten der Brennkraftmaschine in einer
möglichst kurzen Zeit sichergestellt. Die Programmschritte
200 bis 205 entsprechen dabei den Schritten 100 bis 105 aus
Fig. 2. Der weitere Temperatur-Schwellwert wird dabei im
Schritt 206 abgefragt, um ggf. im Schritt 207 beide Starter
10 und 11 einzuschalten.
Bei einer weiteren, im Steuergerät 21 programmierbare
Alternative der Ansteuerung der erfindungsgemäßen
Startvorrichtung für eine möglichst kurzzeitige Andrehphase
der Brennkraftmaschine ist gemäß Fig. 4 vorgesehen, daß bei
einem Startsignal am Eingang 22 gemäß Schritt 300 zunächst
beide Starter 10 und 11 vom Steuergerät 21 über die
Steuerleitungen 19 und 20 im Schritt 301 aktiviert werden
und daß beim Erreichen einer vorgegebenen Drehzahl der
Brennkraftmaschine von nKW < 300/min. mittels einer
Schwellwertschaltung des Steuergeräts 21 über Schritt 302 im
Schritt 305 der erste Starter 10 mit der größeren
Untersetzung abgeschaltet und ausgespurt wird. Zur Erhöhung
der Startsicherheit ist hierbei außerdem auch noch gemäß
Schritt 305 die Öltemperatur mit heranzuziehen, so daß der
erste Starter mit der größeren Untersetzung nur dann
drehzahlabhängig abgeschaltet wird, wenn die
Motortemperatur/Öltemperatur oberhalb eines vorgegebenen
Schwellwerts von z. B. 30°C liegt. Das Abschalten des ersten
Starters 10 beim Startvorgang der Brennkraftmaschine 15 ist
somit lediglich für sogenannte Warmstarts vorgesehen. Das
Kaltstartvermögen der Startvorrichtung wird dadurch nicht
beeinträchtigt. Das Abschalten der Startvorrichtung im
Schritt 307 erfolgt wie in Fig. 2 und 3 über eine
Leerlaufabfrage im Schritt 304.
Claims (12)
1. Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen, insbesondere
von Kraftfahrzeugen mit mindestens zwei Startern (10,
11) mit unterschiedlicher Untersetzung, die über eine
elektrische Schwellwert-Steuerung (21) abhängig von
äußeren Parametern wie der Motortemperatur derart
ansteuerbar sind, daß entweder der eine Starter (10)
oder der andere Starter (11) oder beide gemeinsam
aktivierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Starter (10, 11) unabhängig voneinander über eine
gemeinsame Getriebestufe (14) an die Abtriebswelle (16)
der Brennkraftmaschine (15) mechanisch an- bzw. von ihr
abkoppelbar sind.
2. Startvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Getriebestufe ein Zahnkranz (14) einer
Schwungscheibe an der als Kurbelwelle (16) ausgebildeten
Abtriebswelle der Brennkraftmaschine (15) ist, an deren
Umfang die beiden Starter (10, 11) mit Abstand
voneinander mit je einem Einspurritzel (12, 13) ein- und
ausrückbar angeordnet sind.
3. Startvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung (21) den Starter (10)
mit der größeren Untersetzung, vorzugsweise mit i < 3,
bei tieferen Temperaturen der Brennkraftmaschine (15),
vorzugsweise T < 30°C für Startvorgänge aktiviert.
4. Startvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (21) den
Starter (11) mit der kleineren Untersetzung, vorzugsweise
mit i ≦ 3, bei höheren Temperaturen der
Brennkraftmaschine (15), vorzugsweise bei T ≧ 30°C für
Startvorgänge aktiviert.
5. Startvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung (21) zum Starten der
Brennkraftmaschine (15) zunächst beide Starter (10, 11)
aktiviert und beim Erreichen einer vorgebbaren Drehzahl
der Brennkraftmaschine (15) den Starter (10) mit der
größeren Untersetzung abschaltet und abkoppelt.
6. Startvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (21) die drehzahlabhängige Abschaltung
nur oberhalb einer vorgegebenen Motortemperatur
durchführt.
7. Startvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Starter (11) mit der kleineren Untersetzung die
Brennkraftmaschine (15) zum Starten auf eine
Kurbelwellendrehzahl von vorzugsweise nKW < 600/min
hochdreht.
8. Startvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Starter (11) mit der
kleineren Untersetzung als Direktstarter (i = 1)
ausgebildet ist.
9. Startvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung mit einem
Steuergerät (21) erfolgt, dem die Drehzahl und die
Öltemperatur der Brennkraftmaschine (15) als elektrische
Signale zugeführt sind.
10. Verfahren zur Betätigung der Startvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Starter (10, 11) durch Steuersignale der elektrischen
Schwellwert-Steuerung (21) unabhängig voneinander
aktiviert werden (Fig. 2).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Kaltstart zumindest der Starter (10) mit der
größeren Untersetzung und bei einem Warmstart nur der
Starter (11) mit der kleineren Untersetzung aktiviert
wird (Fig. 1 und 2).
12. Verfahren zur Betätigung der Startvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Startvorgang zunächst beide Starter (10, 11) aktiviert
werden und daß beim Erreichen einer vorgegebenen Drehzahl
und Temperatur der Brennkraftmaschine (15) der Starter
(10) mit der größeren Untersetzung deaktiviert wird
(Fig. 3).
Priority Applications (1)
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DE1999151597 DE19951597C1 (de) | 1999-10-27 | 1999-10-27 | Startvorrichtung für Brennkraftmaschinen und Verfahren zu deren Betätigung |
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Publications (1)
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