DE19951095A1 - Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen Netzes - Google Patents
Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen NetzesInfo
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Abstract
Die Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen Netzes, insbesondere eine Batterie enthaltendes Bordnetz von mobilen Einheiten, Kraftfahrzeugen, Booten und dgl. gegen Verpolung, Kurzschluss und/oder Überspannung, mit einem im Falle eines Ansprechens auslösenden, schalterartigem Trennelement im Anschlussbereich des Bordnetzes, ist dadurch gekennzeichnet, dass das eine Trennelement mindestens zwei zugeordnete, voneinander unabhängig und jeweils für sich eine Abschaltung des Bordnetzes über das Trennelement bewirkende Auslöseeinheiten aufweist, die auf unterschiedliche Ansteuerungen ansprechen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung eines
elektrischen Netzes, insbesondere eine Batterie enthaltendes
Bordnetz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wobei
vorzugsweise ein pyrotechnisches Trennelement die
Netzabschaltung von einer Energiequelle bewirkt, die
üblicherweise eine Batterie sein kann.
Aus der DE 197 49 896 A1 ist ein pyrotechnischer
Sicherheitsschalter für den Batteriestromkreis eines
Kraftfahrzeuges bekannt, wobei in einer Leitungsverbindung
eine elektrothermisch durchtrennbare Sicherungsstrecke mit
definierter Ansprechcharakteristik angeordnet ist, die durch
die Zündung eines pyroelektrischen Treibsatzes mechanisch und
elektrisch durchgetrennt wird.
Es ist ferner bekannt (DE 44 06 730 A1), zwischen der Batterie
und dem Bordnetz eines Kraftfahrzeuges die Stromversorgung des
Bordnetzes dadurch selbsttätig zu unterbrechen, dass bei einem
Aufprall eine pyrotechnische Einrichtung gezündet wird, die
einen Schalter in seine Öffnungsstellung überführt.
In ähnlicher Weise wird bei der DE 44 25 307 A1 eine mit einer
Batteriekabelklemme eine Baueinheit bildende pyrotechnische
Treibladung bei anormal großer Beschleunigung des
Kraftfahrzeuges gezündet und so die Verbindung zwischen der
Batterie und den elektrischen Verbrauchern aufgetrennt.
Schließlich ist es auch bekannt (DE 196 20 204 A1), die
Anschlusseinrichtung für eine Batterieklemme bei einem KFZ-
Bordnetz so auszubilden, dass an der Batterieklemme ein
Hülsenkörper angeordnet ist, in den ein mit einem
weiterführendem elektrischen Leiterdraht verbundener
Steckkontakt eingeführt wird. Ferner ist im Bereich von
Hülsenkörper und Steckkontakt eine von aussen zündbare
pyrotechnische Zündpille so gelagert, dass bei einer Explosion
der Steckkontakt durch den Explosionsdruck aus dem
Hülsenkörper herausgedrückt wird.
Durch alle diese Einrichtungen gelingt es, die elektrische
Verbindung zwischen einer Fahrzeugbatterie und dem Bordnetz
aufzutrennen, hauptsächlich zu dem Zweck, um im Falle eines
Unfalls das Bordnetz stromlos zu machen.
Üblicherweise kann eine solche pyrotechnische Treibladung so
aufgebaut sein (DE 297 00 594 U1), dass der durchzutrennende
elektrische Leiter innerhalb eines Schaltergehäuses angeordnet
ist und von einer pyroelektrischen Treibladung durchtrennt
wird, wobei nach der Trennung sich bildende Leiterenden
innerhalb des geschlossenen Schaltergehäuses verbleiben.
Probleme bei Bordnetzen von fahrbaren Einheiten entstehen
ferner auch dadurch, dass beim Nehmen oder Geben von
Fremdstarthilfe Verpolungen oder Kurzschlüsse auftreten
können, wobei schließlich auch ein erhebliches Risiko gegen
die Einwirkung von Überspannungen besteht, wenn aufgrund des
Einsatzes höherer Bordnetzspannungen (Fremdstart eines
Fahrzeuges mit 14 V Bordnetz durch ein Fahrzeug mit 42 V
Bordnetz) erhebliche Schäden an den elektronischen
Bauelementen im Fahrzeug mit 14 V Bordnetz zu erwarten sind.
Um daher eine sichere Fremdstarthilfe bei Bordnetzen von
beweglichen Einheiten zu gewährleisten, ist es vor allen
Dingen erforderlich, sowohl die bordnetzeigene Batterie als
auch das Bordnetz selbst gegen Verpolung zu schützen, sowohl
für den Fall, dass eine Fremdstarthilfe von einem gegebenen
Fahrzeug geleistet wird, oder dass dieses Fahrzeug
Fremdstarthilfe in Anspruch nehmen muss, weil die eigene
Bordnetzbatterie für einen Startversuch nicht mehr über die
erforderliche Kapazität verfügt, beispielsweise also zu stark
entladen ist.
Da bei in einem Kraftfahrzeug angeordneten handelsüblichen
Batterien ein mechanischer Schutz gegen Verpolung nicht
realisierbar ist und eine Verpolung an sich grundsätzlich auch
nicht bei einem Starthilfeversuch ausgeschlossen werden kann,
die beispielsweise durch Unachtsamkeit einer Bedienungsperson
verursacht wird, besteht ferner ein Trend zur Absicherung
einzelner Leitungen innerhalb eines Fahrzeugs, d. h. es werden
beispielsweise Bauelemente oder einzelne Baugruppen, die
besonders empfindlich auf eine Verpolung reagieren, durch in
Reihe geschaltete Dioden gegen Verpolschäden geschützt.
Nachteilig ist hierbei allerdings, dass bei höheren Strömen
die Verlustleistung der Schutzdioden stark ansteigt.
In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt (DE 39 30 896 A1),
Reihenschaltungen von zu schützenden Elementen mit invers
geschalteten MOSFET's vorzusehen, wodurch sich geringere
Verlustleistungen ergeben. Eine solche Lösung ist allerdings
sehr kostspielig.
Bekannt ist ferner (DE 29 19 022 A1) ein Generatorsystem
und/oder Verbraucher gegen eine Beschädigung durch ein
Anschließen einer falsch gepolten Spannungsquelle, nämlich
Batterie oder dergleichen, dadurch zu schützen, dass eine
Einrichtung zur Erkennung der Falschpolung vorgesehen ist, die
aus einer Serienschaltung eines Verpolschutzrelais und einer
Verpolschutzdiode besteht. Das Relais benötigt im
eingeschalteten Zustand jedoch eine relativ hohe
Ansteuerleistung und weist zudem einen relativ hohen
Einschaltwiderstand auf, so dass im Startfall mit einer
Verschlechterung der Systemeigenschaften zu rechnen ist.
Ausserdem besteht bei einem Relais beim Abschalten von hohen
Strömen die Gefahr des Verschweissens der Schaltkontakte.
Schließlich weist eine weitere bekannte Schaltungsanordnung
(DE 197 19 919 A1) zum Schutz von Verbrauchern vor
Verpolungsschäden in einem Bordnetz ein Begrenzungselement und
eine Auslöseeinheit auf, wobei das Begrenzungselement parallel
zum Bordnetz geschaltet ist und bei falsch gepolter Spannung
die Bordnetzspannung auf einen vorgegebenen Wert begrenzt, der
für sonstige elektronische Einheiten noch nicht schädlich ist.
Durch diese Begrenzung baut sich ferner eine Spannung am
Begrenzungselement auf, die dazu benutzt wird, einen Schalter
zu öffnen.
Weitere bekannte Verpolschutzanordnungen, die jedoch im
vorliegenden Zusammenhang keine größere Bedeutung haben und
auf die daher auch nicht näher eingegangen wird, lassen sich
ferner den folgenden Veröffentlichungen entnehmen: DE 42 31 970 C2,
DE 30 30 700 A1, DE 33 13 051 A1, DE 34 08 657 A1, DE 196 03 117 A1.
Grundsätzlich ist der Einsatz bestimmter Bauelemente in
modernen Bordnetzen, insbesondere von Elektrolytkondensatoren
oder Halbleiter-Leistungsschalter auf MOSFET-Basis in
Kraftfahrzeugbordnetzen durch die Gefahr der Verpolung
eingeschränkt. Bei einem Elektrolytkondensator kann eine
solche Verpolung zur explosionsartigen Zerstörung des
Kondensators mit den entsprechenden Folgeschäden führen, bei
Halbleiterschaltern hingegen kann es im Verpolungsfall zu
einem hohen Stromfluss über die Rückwärtsdiode der üblichen
MOS-Transistoren kommen, was zu einer Zerstörung der Schalter
und/oder zu einem ungewollten Einschalten von Verbrauchern
führen kann. Besonders kritisch sind hier Brückenschaltungen.
Andererseits werden sowohl Elektrolytkondensatoren als auch
Halbleiterelemente zunehmend im Bordnetzbereich von Fahrzeugen
eingesetzt, wobei insbesondere bei Elektromotoren, die über
Pulsweitenmodulationen geregelt werden, die hohen
Schaltfreuqenzen mit Hilfe von Halbleiterschaltern erzeugt
werden. Der Einsatz von Elektrolytkondensatoren dient dem
Vermeiden von Rückwirkungen auf das Bordnetz.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen, üblicherweise
mit einer Batterie ausgerüsteten Netzes, vorzugsweise Bordnetz
von Kraftfahrzeugen, zu schaffen, die neben einem wirksamen
Verpolschutz noch weitere Funktionalitäten wie
Überspannungsschutz und Leitungsabsicherung integriert und
sicherstellt, dass in einem Bordnetz auch durch von Benutzern
verursachten Fehlbedienungen keine Schäden entstehen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 und hat den Vorteil, dass auf
jegliche, ein Bordnetz und dessen Komponenten schädigende
Einflüsse von aussen wie Verpolung, Überspannung oder
Kurzschluss sicher und zuverlässig durch Abtrennung des
Bordnetzes, also Auftrennung der Verbindung zwischen dem
Bordnetz und der es speisenden Batterie bzw. auf Fremdbatterie
reagiert wird, wobei das eine vorhandene Trennelement so
ausgebildet ist, dass auf unterschiedliche Einflüsse
zurückzuführende Störungen gleichermaßen mit der Abschaltung
des Bordnetzes reagiert werden kann. Hierdurch vereinfacht
sich der Aufbau der Trenneinrichtung erheblich, er ist ferner
auch kostengünstig.
Ausserdem ist der Austausch des die Abtrennung bewirkenden
Trennelements, welches vorzugsweise ein pyrotechnisches
Trennelement ist, vereinfacht, desgleichen eine eventuelle
Reparatur oder ein Rücksetzen in den Ursprungszustand.
Letzeres kommt beispielsweise dann in Betracht, wenn es sich
bei dem Trennelement um den einem Relais zugeordneten Schalter
handelt, wobei das Relais mindestens eine weitere Wicklung
enthält und daher von mehreren unterschiedlichen, einen
Schadensfall oder eine Störung erfassenden Quellen angesteuert
werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden im
folgenden im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen Bord
netzes und in
Fig. 2 eine Realisierungsform der Sicherheitsschaltung
der Fig. 1 mit Angabe diskreter Bauelemente,
während die
Fig. 3 eine Ausführungsform eines möglichen Trenn
elements auf pyrotechnischer Basis im Querschnitt
zeigt.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, neben
dem Verpolschutz noch weitere Funktionalitäten wie
Überspannungsschutz und Leitungsabsicherung dadurch zu
integrieren, dass in einem das Bordnetz von der
Stromversorgung über Batterie oder Fremdbatterie im
Störungsfall abschaltendem Trennelement mindestens zwei
Auslöseeinheiten zusammengefasst sind, die von
unterschiedlichen Einflussgrößen über Sensoren oder
unmittelbar aus dem Netz angesteuert werden und in der Lage
sind, jede für sich und unabhängig von der anderen die
Auslösung, also die Netzabtrennung, zu veranlassen.
In Fig. 1, wie im übrigen auch in Fig. 2, sind lediglich die
sicherheitsrelevanten Komponenten der Sicherungsvorrichtung
für ein elektrisches Netz, insbesondere Bordnetz dargestellt,
wobei die weiterführenden Leitungen A, B zum eigentlichen
Bordnetz und seinen mindestens teilweise jedenfalls
empfindlich auf Störeinflüsse reagierenden Komponenten führen.
Die Bordnetz Minusleitung B ist mit dem Minusanschluss 12
einer Versorgungsbatterie 10 direkt durchverbunden; die
Bordnetz Plusleitung A liegt über ein schaltbares bzw.
schaltendes Trennelement 17 am Plusanschluss 11 der Batterie
10, wobei in diesem Bereich noch ein Fremdspannungsstützpunkt
11a, falls gewünscht, definiert werden kann, der der
Anschaltung einer fremden Hilfsbatterie, beispielsweise eines
Fremdfahrzeugs dient, wenn die eigene Batterie ausgefallen
oder sonstwie entladen ist.
Das die Leitungsverbindung vom Pluspol der Batterie zur
Bordnetzplusleitung A in einem Schadens- oder Störungsfall
unterbrechende Trennelement 17 ist bevorzugt als
pyrotechnisches Zündelement ausgebildet, so wie es als
bevorzugtes Ausführungsbeispiel in Fig. 3 gezeigt ist. Hierauf
wird weiter unten noch eingegangen.
Es ist aber auch möglich, das schaltenden oder schaltbare
Trennelement 17 als Schalter eines mindestens eine
Doppelwicklung aufweisenden Hochstromtrennrelais auszubilden,
welches dann, wie auch das pyrotechische Zündelement 35
entsprechend Fig. 3 unabhängig von mindestens zwei
verschiedenen Quellen zur Öffnung angesteuert wird.
In entsprechender Weise kann das Trennelement auch von einem
motorisch angetriebenen Schaltkontakt gebildet sein, wobei der
Antriebsmotor über zwei Wicklungen verfügt, die jede für sich
in der Lage ist, den Motor so anzutreiben, daß Unterbrechungen
über ein solches Schaltkontakt-Trennelement separat möglich
sind.
Zur Ansteuerung des Trennelements 17 ist ein erstes aktiv
wirkendes Auslöseelement 3 vorgesehen, welches, für den
angenommenen Fall der Ausbildung des Trennelements 17 als
pyrotechnisches Zündelement, mit einem Zünddraht 33 in Reihe
geschaltet ist und auf Verpoleinflüsse, wenn gewünscht auch
entsprechend empfindlich reagiert und so die Öffnung des
Trennelements 17 bewirkt; ein zweites aktives Auslöseelement 4
umfasst eine zweite, zugeordnete Zündwicklung 34 für den Fall
eines pyrotechnischen Zündelements 35 als Trennelement 17 und
wird im Störungs- oder Schadensfall gesondert über eine eigene
Ansteuerung 11 so angesteuert, dass über den Zünddraht 34 die
Abtrennung des Bordnetzes erfolgt, auch unabhängig von dem
ersten aktiv wirkenden Auslöseelement 3 und auch dann, wenn
dieses gar nicht angesprochen hat - umgekehrt gilt dies auch
für das erste aktiv wirkende Auslöseelement 3, welches eine
Abtrennung des Bordnetzes durch Ansteuerung des Trennelements
17 bewirken kann, auch wenn das zweite aktive Auslöseelement 4
nicht reagiert.
In der Ausführungsform der Fig. 2 handelt es sich bei dem
ersten aktiv wirkenden Auslöseelement 3 um eine Zenerdiode 21
in Reihe mit dem Zünddraht 33; das zweite aktive
Auslöseelement 4 ist ein Transistor 10, der bei entsprechender
Ansteuerung durchschaltet und den Zünddraht 34 in Reihe mit
seiner Kollektorstrecke zur Auslösung des pyrotechnischen
Zündelements 35 bringt. Die Ansteuerung 11 könnte
beispielsweise auch ein geeigneter, auf Extrembeschleunigung
reagierender Unfallsensor sein.
Da beide Auslöseelemente sowohl auf gleiche als auch auf
unterschiedliche Störungsfälle reagieren und ansprechen
können, ist eine mögliche Grundfunktion wie folgt, wobei man
zunächst aus der Darstellung der Fig. 3 erkennt, dass die
beiden Zünddrähte 33, 34 in der gleichen pyrotechnischen
Mischung 30 eingebettet sind, die mit dem durchzutrennenden
Leiter 31 in einem alle Komponenten aufnehmenden Gehäuse 32
angeordnet ist, wobei sich in dem Gehäuse noch ein Hohlraum 33
befindet, der bei Durchtrennung nach pyrotechnischer Zündung
über den Zünddraht 33 und/oder den Zünddraht 34 das
Leiterstück aufnimmt.
Für eine Auslösung im Betrieb als Sicherung kann der
Standardzünddraht 34 in konventioneller 2 Ohm Technik
aufgebaut sein, d. h. er weist einen Widerstand von ca. 2 Ohm
auf und benötigt einen Auslösestrom von etwa 2 Ampere, der
problemlos von dem Transistorelement 10 zur Verfügung gestellt
werden kann, wenn dieses an seinem Ansteuereingang 11 aufgrund
einer Störung angesteuert wird.
Für die bisher angegeben Daten sowie auch für folgende Daten,
die, wie sich versteht, mit Bezug auf die Erfindung nicht
einschränkend wirken, sondern lediglich der Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels im einzelnen dienen, ist ein
Spannungsabfall am Zünddraht von etwa 4 V erforderlich, der bei
durchgeschaltetem Transistor 10 mit Sicherheit aufgebracht
werden kann, etwa im Falle einer Überspannung oder bei
drohendem, von entsprechenden Sensoren erfasster Unfallgefahr.
Insofern dient das zweite aktive Auslöseelement 4 in der Form
des Transistors 10 als Sicherung für den allgemeinen
Auslösefall, der jedoch einen Verpolfall nicht immer mit
Sicherheit erkennen kann, da im Falle einer Verpolung der
Spannungsabfall für die genannte Auslösung des Zünddrahtes 34
nicht zur Verfügung gestellt werden kann. Hier setzt das erste
aktiv wirkende Auslöseelement 3, in der bevorzugten Form einer
Zenerdiode 21 ein, wobei dieser Schaltkreis aus Zenerdiode 21
mit zugeordnetem Zünddraht 33 so ausgelegt ist, dass auch bei
einem Spannungsabfall von < 2 V, üblicherweise < 1,3 V noch eine
ausreichende Erwärmung zum Zünden des pyrotechnischen
Treibmittels erzeugt werden kann. Dabei setzt im Falle einer
Verpolung zunächst ein Verpolschutzelement 1 ein, welches als
übliche Verpolschutzdiode 24 ausgebildet sein kann und als
Begrenzungselement im Verpolungsfall eine solche Spannung von
< 2 V im Bordnetz noch zulässt, ohne dass, aufgrund der dann
umgekehrten Polung, ein Schaden auftritt. Da andererseits im
Verpolungsfall ausreichend Strom zur Verfügung steht und der
Zündstrom hier nicht direkt aktiv geschaltet werden muss,
stellt der erhöhte Strombedarf keine Limitierung dar.
Es ist daher möglich, über diese Komponente 21, 33 auch im
Verpolungsfall sicher abzuschalten, und zwar durch eine
entsprechende Auslegung des Zünddrahts 33. Im Verpolungsfall
wird der Zünddraht 33 über die Zehnerdiode 21 entsprechend
auch sehr hoch bestromt, da die Diode dann leitend ist und
aufgrund des Verhaltens der Verpolschutzdiode 24 im Bordnetz
eine (verpolte) Spannung etwa zwischen 1,3 V-2 V zur Verfügung
steht. Um den Zünder über den Schaltkreis 21, 33 bei -1 V mit
Sicherheit auslösen zu lassen, ist davon auszugehen, dass über
der Zehnerdiode 21 zunächst 0,7 V abfallen, wenn diese leitend
wird. Dadurch stehen für die Zündeinheit, also den Zünddraht
33 lediglich noch 0,3 V zur Verfügung, so dass, um die gleiche
elektrische Leistung für die Zündung wie der reguläre Zünder
zu erzeugen, der Widerstand des Zünddrahtes einen Wert von
0,01 Ohm nicht überschreiten darf, bei, wie schon erwähnt,
entsprechend unbegrenzt zur Verfügung stehendem Strom.
Der Verpolungsfall kann auf verschiedene Ursachen
zurückzuführen sein, beispielsweise allein schon dadurch, dass
die eigene Batterie 10 fehlerhaft, nämlich verpolt
angeschlossen wird oder auch dadurch, dass bei eigener
erschöpfter Batterie Hilfsenergie aus einer Fremdbatterie für
einen Anlassvorgang zur Verfügung gestellt und in diesem Falle
verpolt wird.
Schließlich ist auch noch der Störungsfall einer Überspannung
zu berücksichtigen, der dann entstehen würde, wenn zwar
polgerecht angeschlossen wird, jedoch mit einer weit
überhöhten Spannung von beispielsweise 42 V (bei einem 12 V
Bordnetz) ausgeholfen wird.
Auch dieser Fall lässt sich über den Zündzweig aus den
Elementen 21 und 33 beherrschen und so eine Beschädigung
elektronischer Bauelemente im Bordnetz vermeiden, da bei einer
solchen Überspannung die Zehnerdiode 21 durchbricht und der
Zünddraht 33 ebenfalls auslöst.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Sicherung eines elektrischen Netzes,
insbesondere eine Batterie enthaltendes Bordnetz von
mobilen Einheiten, Kraftfahrzeugen, Booten und dgl. gegen
Verpolung, Kurzschluss und/oder Überspannung, mit einem im
Falle eines Ansprechens auslösenden, schalterartigem
Trennelement im Anschlussbereich des Bordnetzes, dadurch
gekennzeichnet, dass das eine Trennelement (17) mindestens
zwei zugeordnete, voneinander unabhängig und jeweils für
sich eine Abschaltung des Bordnetzes über das Trennelement
(17) bewirkende Auslöseeinheiten (3, 33; 4, 34) aufweist,
die auf unterschiedliche Ansteuerungen ansprechen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes aktiv wirkendes Auslöseelement (3) in Reihe mit
einem Auslösewiderstand (33) für das Trennelement (17) und
ein zweites aktives Auslöseelement (4) in Reihe mit einem
weiteren Auslösewiderstand (34) für das Trennelement (17)
vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste aktiv wirkende Auslöseelement (3) eine
Zenerdiode (21) mit einem in Reihe geschalteten, sehr
niederohmigen Zünddraht (33) ist, welches auf Verpolung und
Überspannungen anspricht und dass das zweite aktive
Auslöseelement (4) ein Transistor oder sonstiges
Halbleiterschaltelement in Reihe mit einem weiteren
Zünddraht (34) für das Trennelement (17) ist, welches
selbst als pyrotechnisches, zwei Zünddrähte (33, 34)
aufweisendes Zündelements (35) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, dass parallel zu den Bordnetzleitungen (A,
B) ein Verpolschutzelement (1) in Form einer
Verpolschutzdiode (24) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement (17) der Schalter eines
Hochstromtrennrelais ist, dessen beide Wicklungen den
Reihenwiderständen zum ersten aktiv wirkenden
Auslöseelement (3) und zum zweiten aktiven Auslöseelement
(4) entsprechend ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement (17) ein motorisch angetriebener
Schaltkontakt ist, dessen Antriebsmotor zwei den
Reihenwiderständen zu den Auslöseelementen (3, 4)
entsprechende Wicklungen aufweist.
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