DE19950785C2 - Verfahren zur Durchführung eines Elektrochemischen Enzymimmunoassays - Google Patents
Verfahren zur Durchführung eines Elektrochemischen EnzymimmunoassaysInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Enzymimmunoassay, beispielsweise ein EIA oder ELISA
(enzymgekoppelter Immunoassay). Derartige Enzymim
munoassays werden in der medizinischen Diagnostik und
zahlreichen anderen Bereichen der biomedizinischen
Erforschung, in der Mikrobiologie und zur wissen
schaftlichen Analytik eingesetzt. Sie dienen im
wesentlichen der Bestimmung und Quantifizierung von
jeglicher Art von Antigenen, Haptenen oder Antikör
pern.
Herkömmliche Enzymimmunoassays beruhen auf der
Verwendung von Enzymen, z. B. Peroxidase, alkalische
Phosphatase oder Galaktosidase etc. und den entspre
chenden Substraten als Detektionssysteme. Dabei wird
das Enzym an einen der Reaktionspartner, beispiels
weise einen Antikörper gekoppelt und damit die
Spezifität von immunologischen Reaktionen mit einer
enzymatischen Reaktion kombiniert. Der enzymgekop
pelte Reaktionspartner bindet beispielsweise spezi
fisch dicht oder über weitere Mediatoren, beispiels
weise Antikörper, an das zu erfassende Antigen,
Hapten oder den zu erfassenden Antikörper und wird
dadurch immobilisiert. Nach Auswaschen der nichtim
mobilisierten Reaktionspartner wird Substrat zugegeben,
so daß die enzymatische Reaktion gestartet wird,
wobei in herkömmlicher Weise aus dem Substrat mittels
der enzymatischen Reaktion ein photometrisch oder
fluorometrisch nachzuweisendes Reaktionsprodukt
erzeugt wird.
Als Reaktionspartner werden dabei häufig monoklonale
Antikörper eingesetzt, die hochspezifisch für die
nachzuweisende Substanz oder den nachzuweisenden
Organismus sind. Enzymimmunoassays können dabei als
kompetitive und nichtkompetitive Tests in den ver
schiedensten Kombinationen durchgeführt werden.
Üblich ist es heutzutage, Enzymimmunoassays als Fest
phasen-Immunotests durchzuführen, beispielsweise als
ELISA.
Die vorliegende Erfindung geht dabei aus von herkömm
lichen Enzymimmunoassays (EIA) oder enzymgekoppelten
Immunoassays (ELISA), bei denen ein Farbnachweis zur
Quantifizierung oder Erfassung eines Analyten in
einer Probe angewendet wird. Dieser Farbnachweis wird
gewöhnlicherweise mit einem optischen Detektor durch
geführt.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für den Aufbau und die
Durchführung eines derartigen EIA. Als erstes wird
ein Antigen Ag an einer Mikrotiterplatte 1 immobi
lisiert, das spezifisch einen gesuchten Antikörper Ab
binden kann. Daraufhin wird auf die Mikrotiterplatte
1 eine zu untersuchende Probe gegeben, die gegeben
enfalls Antikörper Ab als Analyt enthält. Dieser bin
det dann an das immobilisierte Antigen Ag und wird
dadurch selbst immobilisiert. Die Probe wird darauf
hin ausgewaschen, so daß nur die immobilisierten An
tigene Ag und Antikörper Ab auf der Mikrotiterplatte
verbleiben. In einem dritten Schritt wird ein weite
rer Antikörper Ab-Enz auf die Mikrotiterplatte gege
ben, der seinerseits spezifisch an den Antikörper Ab
bindet und an den ein Enzym gekoppelt ist. Dieses En
zym ist dabei so gewählt, daß es bei Zugabe eines be
stimmten Substrates eine Farbreaktion auslöst. Die
Intensität der Farbreaktion hängt dabei proportional
von der Menge an immobilisiertem Enzym ab, die wie
derum der Menge an Antikörper Ab entspricht. Als En
zyme kommen dabei beispielsweise herkömmlicherweise
alkalische Phosphatase oder Wasserstoffperoxidase zum
Einsatz. Für diese Enzyme sind aus der Literatur ver
schiedenste Substrate bekannt.
Um die Farbreaktion der Enzyme zu stoppen, wird ge
wöhnlich nach einer gewissen Reaktionszeit nach der
Zugabe von Substrat die Farbreaktion mittels einer
stark sauren oder basischen Lösung gestoppt. Darauf
hin kann die optische Dichte bei bestimmten Wellen
längen, die Absorptionsbanden des Substrates bzw. des
Produktes entsprechen, gemessen werden und so die
Menge an Antikörper Ab bestimmt werden.
Es sind auch elektrochemische Immunoassays bekannt,
bei denen Einmal-Elektroden mit hierfür speziellen
Enzymen und Meditatoren als Einheit kombiniert wer
den. Nachteilig daran ist, daß nach jedem Test die
gesamten Elektroden zu entsorgen sind.
Die WO 86/03837 offenbart einen biochemischen Assay,
bei dem ein Enzym an ein Substrat gebunden wird in
Abhängigkeit von der Menge eines Analyten, wobei das
Enzym die Erzeugung einer Triggersubstanz für eine
zyklische Reaktion oder eine Kettenreaktion kataly
siert. Die Menge an gebundenem Enzym wird dann be
stimmt, indem eine so verursachte Redoxreaktion elek
trochemisch erfaßt wird.
Die US 4 613 420 offenbart eine Vorrichtung zur Mes
sung von Ionenaktivitäten. Dabei wird die Potential
differenz gemessen, die der ionischen Aktivität zu
mindest eines Tons zwischen einer Referenz und der
Probenlösung entspricht.
Die WO 92/21959 offenbart einen enzymgekoppelten Im
munoassay in einem flüssigen Substrat. Dabei wird das
Enzymkonjugat verwendet, um die nachzuweisende biolo
gische Substanz zu veranlassen, Ionen freizusetzen.
Diese Freisetzung verursacht eine Änderung des Wider
standes des Substrates, der erfaßt und analysiert
wird.
Die US 4 230 983 zeigt ein Verfahren zur Analyse von
Eigenschaften von Saatmaterial. Hierzu werden die Sa
men in deionisiertes Wasser eingelegt und nach einer
gewissen Zeit die Leitfähigkeit des Wassers bestimmt.
Dies ermöglicht eine Aussage über die Qualität oder
Schaden des Saatmaterials.
Die DE 196 02 078 A1 offenbart einen amperometri
schen, kompetitiven homogenen Enzymimmunoassay. Dabei
wird ein elektrochemisches Signal erfaßt, das der
Konzentration des Analyten proportional ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr
ausgehend von den herkömmlichen Enzymimmunoassays,
bei denen eine Farbreaktion optisch detektiert wird,
ein Verfahren anzugeben, bei denen unter Verwendung
dieser herkömmlichen Enzymimmunoassays auf nichtop
tische Weise ein Analyt in einer Probe erfaßt und
quantifiziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren durch Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden in den abhängigen An
sprüchen gegeben.
Ausgehend von den oben beschriebenen herkömmlichen
Enzymimmunoassays, die ein Enzym einsetzen, das unter
Zugabe eines Substrates eine Farbreaktion auslöst,
wurden diese Enzymimmunoassays erfindungsgemäß da
durch weiterentwickelt, daß Elektroden in die Probe
eingebracht werden und die Probe elektrochemisch ver
messen wird. Grundlage für diese Möglichkeit ist da
bei die Erkenntnis, daß der Schritt, mit dem die En
zymtätigkeit beendet wird (Zugabe einer sauren oder
basischen Lösung) lediglich die Enzyme deaktiviert,
jedoch die bereits eingefärbten Substrate (reduziert
bzw. oxidiert) nicht zerstört. Dadurch kann deren Re
dox-Zustand zur Messung verwendet werden.
Denn die quantitative Farbentwicklung erfolgt auf
grund eines Elektronentransfers zwischen den Substra
ten. Dies bedeutet, daß die Farbreaktion durch das
Enzym mittels Oxidations- und Reduktionsreaktionen
der Substrate erfolgt. Abweichend von herkömmlichen
Enzymimmunoassays kann nunmehr jedoch die Menge an
oxidiertem und reduziertem Substrat elektrochemisch
bestimmt werden. Diese Menge an oxidiertem und reduziertem
Substrat ist proportional der optischen Dich
te bei der entwickelten Farbe der Enzymreaktion. Es
ist daher bei herkömmlichen Farb-Enzymimmunoassays
nicht nur möglich, die Farbreaktion des Enzyms op
tisch zu erfassen sondern auch erfindungsgemäß durch
ein elektrochemisches Verfahren den Analyten zu er
fassen und quantitativ zu bestimmen.
Vorteilhaft ist dabei insbesondere, daß die herkömm
lichen, bereits zur Verfügung stehenden optischen En
zymimmunoassays eingesetzt werden können, jedoch die
Vermessung und Auswertung nicht optisch sondern elek
trochemisch erfolgt. So können sämtliche bereits er
hältlichen Enzymimmunoassays (EIA und ELISA) prob
lemlos eingesetzt werden. Insbesondere profitiert das
elektrochemische Verfahren nach der Erfindung von der
bereits weitgehenden Automatisierung (z. B. Mikroti
terplatten) herkömmlicher optischer Enzymimmunoas
says.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens geeignete Vorrichtung weist mindestens eine
Elektrodeneinheit mit mindestens einer Arbeitselek
trode und mindestens einer Referenzelektrode auf so
wie einen Potentiostaten zur Konstanthaltung des
elektrischen Potentiales zwischen der Arbeitselektro
de und der Referenzelektrode und zur Erzeugung eines
elektrischen Ausgangssignales. Weiterhin weist diese
Vorrichtung eine Spannungsversorgung für die Elektro
deneinheit auf.
Im Falle eines Enzymimmunotestes, der auf einer Mi
krotiterplatte durchgeführt wird, können entweder die
Elektrodeneinheiten oder auch die Mikrotiterplatte
selbst verschiebbar sein, um jeweils die Arbeitselek
troden in die einzelnen Näpfchen der
Mikrotiterplatte einzubringen und die Messung durch
zuführen. Alternativ können auch für jedes einzelne
Näpfchen eine eigene Arbeitselektrode und eine Refe
renzelektrode in der Näpfchenanordnung einer Mikroti
terplatte entsprechenden Abstanden zur Verfügung ge
stellt werden.
Die Auswertung der Signale des Potentiostaten er
folgt, nach Wandlung in digitale Signale, vorzugs
weise mittels eines Mikroprozessors.
Im folgenden wird beispielhaft ein erfindungsgemäßes
Verfahren sowie eine hierzu geeignete Vorrichtung be
schrieben.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung mit einer Elektroden
einheit 2, die in ein Näpfchen einer Mikrotiterplatte
paßt. Weiterhin weist diese Vorrichtung einen Poten
tiostaten 3 zur Erzeugung des Reduktions/Oxidations
potentiales und zur Erzeugung eines Ausgangssignales,
eine Spannungsversorgung 4 für den Potentiostaten, ei
nen Analog/Digitalwandler 5 sowie einen Mikroprozes
sor 6 auf.
Zur Messung werden nun die Elektroden der Elektroden
einheit in ein Näpfchen einer Mikrotiterplatte einge
führt und der bei einem konstanten Reduktions/Oxi
dations-Potential erzeugte Strom gemessen. Dieser ist
proportional zu der Menge an oxidiertem bzw. redu
ziertem Farb-Substrat und damit proportional zu der
Menge an zu erfassendem Analyten. Diese amperometri
sche Analyse wird ebenfalls, wie bei der optischen
Erfassung, unmittelbar nach der Beendigung der enzy
matischen Reaktion mittels einer sauren bzw. alkali
schen Lösung durchgeführt.
Der Potentiostat 3 erzeugt analoge Signale und gibt
diese an den Analog/Digital-Wandler 5 aus, der die
analogen Signale in digitale Signale wandelt und
diese an den Mikroprozessor 6 ausgibt, wo eine
Auswertung und Darstellung der Daten erfolgt.
Fig. 3 zeigt ein typisches Signal einer amperomet
rischen Messung wie oben beschrieben. Dieses Signal
wurde mit einer Mikrotiterplatte gemessen, die mit
einer Meerrettich-Peroxidase beschichtet war. Es
handelt sich daher nicht um ein eigentliches enzymge
koppeltes Immunoassaysystem, zeigt jedoch die Anwend
barkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens für Enzym
immunoassaysysteme.
Für die Messungen aus Fig. 3 wurden Proben mit unter
schiedlichen optischen Dichten hergestellt. Hierzu
wurde eine Mikrotiterplatte mit verschiedenen
Konzentrationen einer Meerrettichperoxidase beschich
tet. Daraufhin wurde eine Farbreaktion mit einer Sub
stratlösung durchgeführt, wie im folgenden beschrie
ben:
- a) Es wurden verschiedene Konzentrationen von Meerrettichperoxidaxelösung auf einer Mikro titerplatte hergestellt durch Reinverdünnung mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 7.0). Nach Inku bation für 30 min bei Zimmertemperatur wurde die Platte dreimal mit dem Phosphatpuffer gewaschen.
- b) Um die Farbreaktion durchzuführen wurde die mit Meerrettichperoxidase beschichtete Mikrotiter platte mit einer Lösung von 3,3'-, 5,5'-Tetra methylbenzidin (TMB) behandelt, die auf herkömm liche Weise hergestellt wurde. Nach Inkubation für 30 min wurde die Reaktion mit 2 M schwef liger Säule gestoppt. Die optische Dichte wurde bei einer Wellenlänge von 450 nm gemessen, wozu ein ELISA-Lesegerät verwendet wurde.
Nachdem die optische Dichte gemessen wurde, wurde
dieselbe Probe einer elektrochemischen Messung gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen. Das
Potential zwischen der Arbeits- und der Referenz
elektrode wurde mittels eines Potentiostaten auf
0,45 V gehalten. Wie in Fig. 3 gezeigt, wurde das
Signal von den Elektroden für 100 s für jede einzelne
Probe bei Zimmertemperatur bestimmt. Vor und nach
jeder Messung wurde die Basislinie (BL) durch Eintau
chen der Elektrode in TMB-Lösung bestimmt, die mit
2 M schwefliger Säule behandelt wurde. Da die Proben
lösung auf der Elektrode die TMB-Lösung für die
Grundlinienmessung kontaminieren könnte, wurde die
Elektrode mehrfach mit destilliertem Wasser gespült,
bevor sie in die TMB-Lösung eingetaucht wurde.
Der erste Teil (0-100 s) und der dritte Teil (200-
300 s) des Gesamtsignals entsprechen der Grundlinie,
die bei einer nichtgefärbten Substratlösung gemessen
wird. Der zweite Teil des Signals (100-200 s) zeigt
eine signifikante Änderung gegenüber der Grundlinie,
die einer Farbreaktion des Substrates entspricht.
Dieser zweite Teil des Signals wurde in einer gefärb
ten Lösung erhalten, die eine optische Dichte von
0,52 aufwies.
Nicht dargestellte Messungen ergaben, daß die elek
trochemische Analyse der Enzymreaktion im Bereich
optischer Dichten zwischen 0 und 3 elektrische Sig
nale ergibt, die proportional zu der optischen Dichte
sind. Damit eignen sich die elektrochemischen Signale
in gleicher Weise wie die optischen Signale eines
Enzymimmunoassays zur Bestimmung und Quantifizierung
eines Analyten.
Eine derartige elektrochemische Bestimmung eines
Enzymimmunoassays wird nun in Fig. 4 dargestellt.
Hierzu wurde ein im Handel erhältlicher EIA-Typ
Diagnostik-Kit für den HIV-Virus (AIDSDIA 1/2,
hergestellt von Dong-A Pharmaceutical Co. Ltd. in
Seoul, Korea) verwendet. Dabei wurden sämtliche
experimentellen Schritte gemäß dem Protokoll dieses
Kits durchgeführt. Eine negative und eine positive
Kontrollprobe, die in dem Kit enthalten sind, wurden
für den hier durchgeführten Test verwendet und es
wurde eine vierfache Probenerfassung durchgeführt,
d. h. n = 4.
Die Messungen in Fig. 4 wurden für die optische
Dichte bei einer Wellenlänge von 450 nm durchgeführt.
BL stellt in Fig. 4 die Grundline der Messung mit
einer TMB-Lösung dar. Die drei Proben, die mit einer
optischen Dichte von 0,05 bezeichnet sind, entspre
chen den Negativkontrollproben, während die drei
Proben mit einer optischen Dichte von 0,62, 0,62 bzw.
0,73 den Positivkontrollen entsprechen. Die durch
schnittliche optische Dichte der Grundlinien-Proben
(n = 4) entsprach genau der optischen Dichte der
Negativkontrollproben.
Der Durchschnittswert der optischen Dichte gemessen
bei 450 nm für die Negativkontrolle (n = 4) betrug
0,65 mit einer Standardabweichung von 0,05. Der
Durchschnittswert der optischen Dichte für die
Positivkontrolle (n = 4) betrug 0,05 mit einer Stan
dardabweichung von 0. Werden die Richtlinien für die
Interpretation des Ergebnisses gemäß dem verwendeten
Kit berücksichtigt, so entsprechen diese Werte
korrekten Ergebnissen für eine Negativkontrolle und
eine Positivkontrolle.
Nach der Messung der optischen Dichte wurde die
elektrochemische Messung durchgeführt. Wie in Fig. 4
dargestellt, wird bei dem entsprechenden elektro
chemischen Signal die entsprechende gemessene
optische Dichte der Probe angegeben, um den Vergleich
zu erleichtern. Wie oben beschrieben, wurde die
Grundlinie mittels einer TMB-Lösung bestimmt, die
durch 2 M schweflige Saure gequencht wurde. Jede
Messung wurde für 100 s bei Zimmertempertur durchge
führt. Der Unterschied des elektrochemischen Signales
zwischen einem negativen Signal und einem positiven
Signal ist in Fig. 4 offensichtlich groß genug, um
eine richtige Bestimmung des Assay-Ergebnisses durch
zuführen. Zwischen der Grundlinie BL und dem Signal
der negativen Kontrollprobe besteht nur eine geringe
Differenz. Dies entspricht der Tatsache, daß die
optische Dichte der Grundlinie BL identisch mit der
optischen Dichte der Negativkontrolle, d. h. einer
optischen Dichte von 0,05, bestimmt wurde. Die Fig. 4
zeigt also deutlich, daß eine elektrochemische
Messung direkt auf herkömmliche EIA- oder ELISA-Kits
angewandt werden kann.
Zusammenfassend soll noch einmal festgestellt werden,
daß bisherige elektrochemische Verfahren in Immuno
ssays im wesentlichen mit Elektroden arbeiteten, die
fest gebundene Enzyme und Mediatoren aufwiesen und
als Einmalelektroden bzw. Wegwerfelektroden verwech
selt werden. Demgegenüber gibt die vorliegende Anmel
ung ein Verfahren an, bei dem unmittelbar herkömmliche
EIA oder ELISA-Systeme elektrochemisch vermessen
werden können. Anders gesagt können die gefärbten
Subtrate wie im Falle einer optischen Messung mittels
einer elektrochemischen Methode erfaßt werden. Dies
erfolgt vorteilhafterweise durch amperometrische
Verfahren. Entscheidend bei dem vorgestellten Ver
fahren ist dabei, daß herkömmliche EIA und ELISA-
Systeme ohne jegliche Veränderungen angewandt werden
können.
Claims (6)
1. Verfahren zur Durchführung eines Enzymimmuno
assays (EIA, ELISA) mit einer Probe, wobei ein
Reaktionspartner zu der Probe gegeben wird, an
den ein Enzym gekoppelt ist, das bei Zugabe
eines Substrates eine Redox-Reaktion und Farb
reaktion des Substrates auslöst, und wobei nicht
gebundene Reaktionspartner entfernt und
anschließend Substrat zu der Probe gegeben wird,
bei dem
Elektroden in die Probe eingebracht und die
Probe elektrochemisch vermessen wird.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentra
tion an oxidiertem Substrat und/oder reduziertem
Substrat bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als Enzym alka
lische Phosphatase oder Wasserstoffperoxidase
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
als Festphasen-Immuntest durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder meh
rere Proben auf einer Mikrotiterplatte ange
ordnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
als Zweiseiten-Bindungstest oder Kompetitions
test durchgeführt wird.
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