DE19950733C1 - Vorrichtung zur Beruhigung einer Einlaufströmung in runden oder polygonalen Becken in Kläranlagen - Google Patents
Vorrichtung zur Beruhigung einer Einlaufströmung in runden oder polygonalen Becken in KläranlagenInfo
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Abstract
Vorrichtung zur Beruhigung einer Einlaufströmung in annähernd runden oder polygonalen Becken in Kläranlagen, vorzugsweise Nachklärbecken und Eindicker, mit einem um den zentralen Einlauf angeordneten zylindrischen oder polygonalen Bauteil, welches von etwa der Flüssigkeitsoberfläche aus in die Beckentiefe hinabreicht und im wesentlichen aus einem Mantel (2) und einem oder mehreren Schwimmern (3) besteht. DOLLAR A Weitere Ausbildungen beschreiben vorzugsweise Ausführungen des Mantels und der Schwimmer sowie deren Anordnung zueinander und im Becken.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beruhigung einer Einlaufströmung in
annähernd runden oder polygonalen Becken in Kläranlagen, vorzugsweise in
Nachklärbecken und Eindickern, mit einem um den zentralen Einlauf
angeordneten zylindrischen oder polygonalen, mantelförmigen Bauteil, welches
von etwa der Flüssigkeitsoberfläche aus in die Beckentiefe hinabreicht.
Die gleichmäßige Verteilung und Beruhigung der Einlaufströmung über einen
ringförmigen Strömungsbereich in der Nähe des Einlaufbauwerks ist die
wesentliche Voraussetzung für die ungestörte Strömung in annähernd runden oder
polygonalen Becken und für die daraus resultierende Trennung der Feststoffe von
der Flüssigkeit. Die Trennwirkung ist eine physikalisch-hydraulische Funktion
der verfügbaren Oberfläche, weshalb die Beckenoberfläche möglichst wenig
durch Bauteile, zum Beispiel die genannte Vorrichtung, eingeschränkt werden
soll. Die Vorrichtung zur gleichmäßigen Verteilung und Beruhigung der
Einlaufströmung muß aber im Gegensatz dazu groß genug sein, um die an sie
gestellte Aufgabe zu erfüllen. Die beiden Sachverhalte einer möglichst großen
Oberfläche des Beckens einerseits und einer dennoch möglichst großen
Vorrichtung andererseits widersprechen sich daher teilweise.
In der DE 197 58 360 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen
eines Gemisches aus gereinigtem Abwasser und belebtem Schlamm beschrieben.
Hierbei erstreckt sich das Zulaufrohr durch den Boden des Nachklärbeckens
vertikal nach oben. Zu diesem Zulaufrohr ist konzentrisch im oberen Abschnitt
ein Eintragszylinder angeordnet. Durch verschiedenartige Zuläufe kann die
Höhenlage beim Eintritt des Gemisches in das Nachklärbecken angepasst werden,
in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern des Gemisches und der Hydraulik
und anderen Betriebsbedingungen. Hierdurch soll berücksichtigt werden, dass die
Phasentrennung von Wasser und Schlamm auch von der Höhenschichtung
verschiedener Konzentrationszonen im Becken abhängig ist. Dieser Effekt wird
aber nur durch unterschiedlich beschickte, unterschiedlich hoch angeordnete
Zulauföffnungen erreicht, während die Geometrie des Zulaufrohres und
Eintragszylinders keinen neuen Weg zeigen und beispielsweise der in der DE 195 43 462 A1
und DE 35 40 606 A1 abgebildeten gleichen. Eine ausreichend
beruhigte Einlaufströmung wird hiermit aber nicht erreicht.
Es sind unzählige andere sogenannte Einlaufkonstruktionen bekannt, mit welchen
diese widersprüchliche Aufgabe gelöst werden soll. Diesen bekannten
Vorrichtungen haftet der Nachteil an, dass sie die Einlaufströmung ungenügend
beruhigen.
Es wurde nunmehr mittels numerischer Strömungssimulationen gefunden, dass es
im allgemeinen vorteilhaft ist, diese Vorrichtungen sowohl mit größerem
Durchmesser als auch weiter in die Tiefe reichend auszubilden, als allgemein
üblich. Eine ausreichend große Vorrichtung kann nur mit verhältnismäßig großem
technischen und gegebenenfalls nicht vertretbaren Aufwand verwirklicht werden,
was ihre technische Umsetzung erschwert.
Erfindungsaufgabe ist daher, den Aufwand für eine ausreichend große
Vorrichtung, jedenfalls für eine Vorrichtung, welche größer ist, als mit
herkömmlichen Mitteln wirtschaftlich erreichbar, so zu verringern, dass ihre
Verwendung technisch und wirtschaftlich möglich wird. Die Lösung der Aufgabe
ist im Anspruch 1 genannt und in vorteilhaften Ausbildungen in den weiteren
Ansprüchen beschrieben.
Die Verwendung von Schwimmern ist in der Technik an sich weit verbreitet. So
zeigt die DE 35 40 606 A1 umfangreiche Lamellenpakete in einem Becken, die
von Schwimmern getragen werden. In dem Lichtraum unterhalb und oberhalb der
Lamellenpakete rotieren aber Einrichtungen in Form der Bodenschlamm-
Räumschilde und der umlaufenden Räumerbrücke, so dass die umfangreichen
Lamellenpakete nur von Schwimmern getragen werden können, wenn sie auch
zusätzlich noch an der Beckenwand befestigt sind.
Zusätzlich sind Schwimmer in der Wassertechnik bekannt, um Vorrichtungen
stets in der Höhe des oder abhängig von dem Wasserspiegel zu halten oder zu
führen, zum Beispiel in der DE 29 33 057 C2 eine schwimmende Tauchwand vor
einem Beckenauslaß.
Die Erfindung ist beispielsweise in der Abbildung dargestellt, welche einen
Schnitt durch ein Absetzbecken im Bereich der fraglichen Vorrichtung zeigt.
In dem Becken 1 befindet sich das Einlaufbauwerk 10, aus welchem die
zuströmende Flüssigkeit in das Becken gelangt. Der Auslauf liegt außerhalb des
gezeigten Zeichnungsausschnittes am äußeren Rand des Beckens 1. Die
Flüssigkeit durchströmt vom Einlaufbauwerk 10 her das Becken 1 in der Weise,
dass sie an den Mantel 2 stößt, zunächst nach unten und dann nach außen
umgelenkt wird und unterhalb des Mantels 2 hindurch nach außen weiterströmt.
Bereits innerhalb des Mantels 2 und hauptsächlich auf dem weiteren
Strömungsweg scheiden sich die Feststoffe am Boden ab und werden von einer
hier nicht gezeigten Räumvorrichtung in den zentralen Sammeltrichter am
Einlaufbauwerk 10 gefördert und von dort durch eine Rohrleitung nach außen
geführt.
Der Mantel 2 ist an Schwimmern 3 befestigt, so dass für die gesamte Vorrichtung
ein ausgeprägter, selbsttragender Leichtbau verwirklicht werden kann. Der Mantel
2 kann vorzugsweise aus einem dünnen und leichten Material bestehen, da auf
beiden Seiten des Mantels 2 im wesentlichen ausgeglichene Druckverhältnisse
herrschen. Der geringe verbleibende, auf den Mantel 2 wirkende Druck- und
Unterdruck aus der Strömungsumlenkung bewirkt eine gleichmäßige radiale
"Aufblähung" des Mantels 2, so dass für seine Stabilität in radialer Richtung keine
wesentlichen Elemente zusätzlich erforderlich sind. Zur Fixierung des Mantels 2
im Becken sind Verbindungselemente 9, 19 zweckmäßig, welche als Element 9
entweder am Einlaufbauwerk 10 befestigt sind, so dass die Vorrichtung im
Becken feststeht, oder als Verbindungselemente 19 an der Brücke 11 befestigt
sind, so dass die Vorrichtung mit der umlaufenden Brücke 11 mit umläuft. Für die
Stabilisierung der Vorrichtung im oberen Bereich werden unterschiedliche
Ausbildungen verwendet: Der Schwimmer 3 kann ringförmig oder polygonal
ausgebildet sein oder teilweise aus einem ringförmigen, polygonalen,
sternförmigen oder ähnlichen Gestänges 4 bestehen. Insbesondere kann
vorzugsweise hierbei der Schwimmer 5 aus Hohlprofilen bestehen, die gänzlich
oder teilweise das Gestänge 4 bilden. Aus betrieblichen Gründen ist es vorteilhaft,
die Schwimmer 3 oder Hohlprofile 5 mit Flutventilen 8 auszustatten.
In einer besonders vorteilhaften Bauform kann der Schwimmer 3 aus einem
schlauchartigen, aufblasbaren Gebilde aus einem oder mehreren Teilstücken
bestehen, an welchem der Mantel 2 befestigt ist. Der besondere Vorteil dieser
Ausführung besteht darin, dass ein ringförmiges, schlauchartiges Gebilde beim
Aufblasen von selbst die gewünschte annähernde Kreisform annimmt, so dass
radiale Stabilisierungselemente, wie das genannte Gestänge 4, weitgehend
entfallen können.
Es ist außerdem vorteilhaft, wenn der Mantel 2 mit einem kleinen Anteil 6 über
die Schwimmer 3 und damit über die Flüssigkeitsoberfläche 13 hinausragt.
An der Flüssigkeitsoberfläche 13 ist in Nachklärbecken und Eindickern mit dem
Auftreten von Schwimmstoffen in einer Schwimmstoffzone 7 zu rechnen. Es ist
daher vorteilhaft, wenn die Schwimmer 3 bzw. 5 unterhalb der
Schwimmstoffzone 7 angeordnet werden, so dass für die Entfernung der
Schwimmstoffe Freiraum besteht. Für diesen Fall ist es außerdem vorteilhaft, den
Mantel 2 und/oder die Schwimmer 3 mit einer verschließbaren Öffnung
auszustatten, durch welche eine ggf. vorhandene mechanische Vorrichtung zum
Räumen von Schwimmstoffen hindurchtreten kann. Hierbei ist es wiederum
vorteilhaft, die erwähnte Öffnung verschließbar auszubilden, damit der
Trenneffekt des Mantels 2 auch in diesem Bereich aufrechterhalten wird.
Um den angestrebten Leichtbau der Vorrichtung weiterzuführen, ist es vorteilhaft,
in dem unteren Bereich des Mantels 2 an oder unterhalb desselben geeignete
Gewichte 12 zu befestigen, so dass die vertikale Formstabilität des Mantels 2
gewährleistet ist.
Mit dem Leichtbau der Vorrichtung nach dem Erfindungsgedanken ist es daher
auch in einfacher Weise möglich, die angestrebte große Größe der Vorrichtung
technisch überhaupt verwirklichen zu können und diese einerseits bis unter die
Hälfte der Flüssigkeitstiefe 14 hinabzuführen und andererseits den Durchmesser
des Mantels 2 auch bei großen Becken in der Größe von zum Beispiel 1/5 bis 1/8
des Durchmessers des Beckens 1 auszubilden. Die technisch wirtschaftliche
Bedeutung wirkt sich vor allem bei den häufig üblichen großen Becken mit
Durchmessern von zum Beispiel 40 bis 70 Metern aus.
Der bedeutende Einfluß einer konsequenten Strömungsberuhigung wird erst
anhand von sehr vielen Anlagen deutlich, bei denen die nachträgliche
Verbesserung und Sanierung der Strömungsverhältnisse erforderlich sind, aber
wegen der vorhanden baulichen und maschinentechnischen Strukturen nicht
herkömmlich durchzuführen sind.
Die Vorrichtung nach dem Erfindungsgedanken zeichnet sich durch den
geschilderten Leichtbau bei großer Größe aus und weist zusätzlich die
Möglichkeit einer Nachrüstung und Sanierung von bestehenden Anlagen auf, bei
welchen in der Regel keine schwergewichtigen Vorrichtungen an die bestehenden
Konstruktionen eingehängt werden können. Die Vorrichtung nach dem
Erfindungsgedanken ist als schwimmender Körper selbsttragend.
1
Becken
2
Mantel
3
Schwimmer
4
Gestänge
5
Hohlprofile
6
kleiner Anteil
7
Schwimmstoffzone
9
,
19
Verbindungselemente
10
Einlaufbauwerk
11
Brücke
12
Gewichte
13
Flüssigkeitsoberfläche
14
Flüssigkeitstiefe
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Beruhigung einer Einlaufströmung in annähernd runden oder
polygonalen Becken, Nachklärbecken und Eindicker in Kläranlagen, mit einem
um den zentralen Einlauf angeordneten zylindrischen oder polygonalen Bauteil,
welches von der Flüssigkeitsoberfläche aus in die Beckentiefe hinabreicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung selbsttragend ist und aus einem
Mantel (2) und einem oder mehreren Schwimmern (3) besteht und daß der
Durchmesser des Mantels (2) ein Fünftel bis ein Achtel des Durchmessers des
Beckens (1) beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (2) aus
einem dünnwandigen flexiblen Material besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (2)
aus abwasserbeständigem Kunststoff, Aluminium oder Stahl besteht.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an oder unter dem Mantel (2) oder in dem unteren Bereichs
des Mantels (2) Gewichte (12) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) an einem ringförmigen oder polygonalen
Schwimmer (3) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) an einem ringförmigen, polygonalen,
sternförmigen oder ähnlichen Gestänge (4) befestigt ist, welches von
Schwimmern (3) getragen wird.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwimmer (3) mindestens abschnittweise aus mehreren,
annähernd radial innerhalb der Vorrichtung angeordneten Hohlprofilen (5)
bestehen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) mit einem kleinen Anteil (6) über die
Schwimmer (3) hinausragt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwimmer (3) unterhalb der Schwimmstoffzone (7)
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwimmer (3) mit Flutventilen (8) ausgerüstet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit Verbindungselementen (9) an dem
Einlaufbauwerk (10) befestigt ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit Verbindungselementen (19) an der
Brücke (11) befestigt ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) bis unter die Hälfte der Flüssigkeitstiefe (14)
am Einlaufbauwerk (10) reicht.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwimmer (3) aus einem schlauchartigen, aufblasbaren
Gebilde aus einem oder mehreren Teilstücken besteht, an welchem der Mantel (2)
befestigt ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) und/oder der/die Schwimmer (3) eine
verschließbare Öffnung für den Durchtritt einer Vorrichtung zum Räumen von
Schwimmstoff aufweist.
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