DE19950530A1 - Spritze zur intrakutanen Injektion - Google Patents
Spritze zur intrakutanen InjektionInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Spitze 1 zur manuellen Injektion von Lösungen, bestehend aus einem Spritzenkörper 2, welcher die Lösung aufnimmt, einem in dem Spritzenkörper 2 geführten Kolben 7, der aus dem Spritzenkörper 2 nach oben herausragt, und einer Injektionsnadel 3, bei der es sich um eine Hohlnadel handelt, die ein spitzes und schräg geschliffenes Ende 14 mit seitlicher Öffnung 15 aufweist und am anderen Ende mit dem Spritzenkörper 2 im Bereich seines Bodens 17 verbunden ist. Eine definiert intrakutane Injektion wird bei der dargestellten Ausführungsform dadurch gewährleistet, daß der Boden 17 des Spritzenkörpers 2 eine ebene Auflagefläche 18 bildet, die während der Injektion auf der Haut des Patienten aufliegt. Dabei sollte die Auflagefläche 17 zumindest einen Durchmesser von 0,8 cm aufweisen. Die Injektionsnadel 3 ist durch die Auflagefläche 18 hindurchgeführt und weist von der Auflagefläche 18 bis zum spitzen Ende 14 eine Länge von 2 bis 3 mm auf. Durch diesen sehr kurzen freien Bereich der Injektionsnadel 3 wird ein Eindringen der Nadel in den subkutanen Bereich der Haut verhindert, so daß eine streng intrakutane Applikation der Lösung gewährleistet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Spritze zur manuellen Injektion von Lösungen, bestehend
aus einem Spritzenkörper, welcher die Lösung aufnimmt, einem in dem
Spritzenkörper geführten Kolben, der aus dem Spritzenkörper nach oben herausragt,
und einer Injektionsnadel, bei der es sich um eine Hohlnadel handelt, die ein spitzes
und schräg geschliffenes Ende mit seitlicher Öffnung aufweist und am anderen Ende
mit dem Spritzenkörper im Bereich seines Bodens verbunden ist.
Spritzen der eingangs genannten Art sind allgemein bekannt und finden seit langer
Zeit in unterschiedlicher Form Anwendung in der Human- und Veterinärmedizin. Es
existieren zwar auch automatische oder halbautomatische Spritzen bzw. Spritzen,
die in eine automatische Spritzvorrichtung integriert werden können, die manuelle
Injektion von Therapeutika oder Testsubstanzen stellt aber nach wie vor die
häufigste Anwendungsform dar. Während der Spritzenkörper hierbei ausschließlich
zur Aufnahme der benötigten Lösung dient, ist die Injektionsnadel in ihrer Größe und
Ausgestaltung an die jeweilige Anwendung angepaßt. Spritzen mit großvolumigen
und langen Injektionsnadeln werden beispielsweise zur Entnahme von
Körperflüssigkeiten verwendet, wobei die Länge der Nadeln von der benötigten
Eindringtiefe abhängt. Feinere Injektionsnadeln mit Längen größer als 30 mm finden
bei der intramuskulären Applikation von therapeutischen oder schmerzstillenden
Spritzen Anwendung. Zur subkutanen Injektion, beispielsweise von Heparin oder
Insulin, sind dagegen überwiegend kurze Injektionsnadeln mit Längen zwischen 8
und 16 mm vorgesehen, um ein versehentliches Eindringen in das Muskelgewebe zu
vermeiden. Es finden aber auch noch kürzere Nadeln Anwendung, da die Dicke der
Unterhaut (Subcutis), die aus Bindegewebe und vor allem dem subkutanen
Fettgewebe besteht, an unterschiedlichen Körperstellen und in Abhängigkeit vom
Geschlecht und der Kondition des Patienten stark variieren kann.
Aus der EP 0 861 102 ist beispielsweise eine Spritze zur subkutanen Applikation,
insbesondere von Insulin, bekannt, deren Injektionsnadel in einem Nadelansatzstück
zur Befestigung auf der Spritze befestigt ist, wobei die Gesamtlänge der Nadel von
dem Nadelansatzstück bis zum die Haut durchdringenden Ende im Bereich von 4 bis
6 mm liegt. Bei der Verwendung einer Injektionsnadel mit so geringer Länge kann
hier das versehentliche Eindringen in das Muskelgewebe auch bei Personen oder an
Stellen mit wenig subkutanem Fettgewebe bzw. dünner Subcutis vermieden werden.
Bestimmte Anwendungen, insbesondere Allergie- oder Immuntests, verlangen eine
streng intrakutane Applikation der Testlösung, d. h. die Injektion muß definiert in die
zwischen Ober- und Unterhaut liegende Lederhaut (Corium) erfolgen, um die
gewünschte Wirkung bzw. Reaktion zu erzielen. Auch bei sehr kurzen Nadeln, wie
der oben beschriebenen 4 bis 6 mm langen, hängt dabei die erfolgreiche Applikation
vom Geschick der injizierenden Person ab, da die Nadel zur Vermeidung einer
ungewollten subkutanen Injektion nicht vollständig in die Haut eingeführt werden
darf. Vor allem bei Kindern, die häufig während der Injektion nicht ruhig sind, ist eine
definierte intrakutane Applikation schwierig und zeitaufwendig. Letzteres ist
insbesondere bei der vielfachen "gleichzeitigen" Durchführung von Tests bei
mehreren Personen ein Problem. Es werden daher schon seit längerer Zeit
sogenannte Stempeltests verwendet, bei denen Teststempel mit einer Vielzahl von
kurzen 2 bis 3 mm langen Nadeln, die an der Oberfläche mit der Testlösung benetzt
sind, Anwendung finden. Die Teststempel haben den Vorteil, daß sie einfach auf die
Haut gedrückt werden können, wobei die kurzen Nadeln eindringen und die
Testlösung in die Lederhaut gelangt. Aufgrund dieser einfachen Handhabung sind
die Teststempel für eine vielfache Anwendung in einem kurzen Zeitraum geeignet.
Da die Nadeln aber hierbei keine Hohlnadeln sind, erfolgt keine tatsächliche Injektion
in die Haut, sondern die auf der Oberfläche der Nadeln anhaftende Lösung wird
praktisch passiv mit eingebracht. Dies führt aber häufig dazu, daß nicht genügend
bzw. keine definierte Menge der Testlösung in die Haut gelangt, so daß die
gewünschte Wirkung bzw. Reaktion ausbleibt. Daher kehrt man immer mehr zur
klassischen Injektion von Testlösungen zurück, was aber die vorgenannten Nachteile
beinhaltet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spritze zu schaffen, die eine
definierte, intrakutane Applikation von Lösungen ermöglicht, einfach zu handhaben
ist und eine Injektion innerhalb kurzer Zeit ermöglicht.
Erfindungsgemäß wir die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Spritzenkörper nach
unten im Bereich der Injektionsnadel eine ebene Auflagefläche aufweist, die während
der Injektion auf der Haut aufliegt und durch welche die Injektionsnadel
hindurchgeführt ist, wobei diese von der Auflagefläche bis zum spitzen Ende eine
Länge im Bereich von 2 bis 3 mm aufweist. Durch die ebene Auflagefläche, die ein
tieferes Eindringen der Nadel verhindert und den kurzen freien Bereich derselben
von 2 bis 3 mm, kann eine streng intrakutane Applikation der Lösung sichergestellt
werden. Die Injektionsnadel dringt dabei nur soweit in die Haut ein, bis die
Auflagefläche des Spritzenkörpers auf dieser aufliegt. Bei ungefähr senkrechtem
Einstechen der Nadel ist die erwünschte Eindringtiefe erreicht, so daß die Lösung
durch Betätigung des Kolbens in die Lederhaut injiziert werden kann. Dabei muß die
injizierende Person kein außerordentliches Geschick und keine besondere
Konzentration aufbringen, da bei ebener Auflage der Auflagefläche auf der Haut die
definierte Tiefe automatisch erreicht wird, was einen erheblichen Vorteil gegenüber
der "freien" Injektion mit einer längeren Nadel darstellt. Im Gegensatz zur
Verwendung eines Teststempels gelangt hier aber auf jeden Fall das gewünschte
Volumen der Lösung in die Haut, so daß beispielsweise der Anteil falsch negativer
Testergebnisse stark reduziert werden kann. Obwohl bisher die Meinung
vorherrschte, daß Injektionsnadeln mit Längen geringer als 4 mm nicht in die Haut
eindringen könnten, hat sich bei der erfindungsgemäßen Spritze überraschender
Weise gezeigt, daß bei ungefähr senkrechtem Einstechen bis zum Aufsetzen der
Auflagefläche eine streng intrakutane Injektion zuverlässig möglich ist. Durch die
einfache Handhabbarkeit der Spritze sind dabei auch Injektionen innerhalb einer
kurzen Zeit möglich, so daß die erfindungsgemäße Spritze bei erhöhter
Zuverlässigkeit eine vorteilhafte alternative zur Verwendung von Teststempeln
insbesondere bei Reihentests darstellt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Injektionsnadel innerhalb des Spritzenkörpers befestigt ist und durch den Boden
desselben nach außen tritt, wobei der Boden als Auflagefläche vorgesehen ist. Bei
dieser Ausführungsform bildet der Spritzenkörper eine kompakte Einheit, aus der die
Injektionsnadel austritt, wobei der Boden des Spritzenkörpers gleichzeitig als
Auflagefläche dient. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Boden einen
größeren Durchmesser als der Spritzenkörper und/oder einen Durchmesser größer
als 0,8 cm aufweist, da durch diese Ausgestaltung ein "Einsinken" der Auflagefläche
in die Haut und damit ein zu tiefes Eindringen der Injektionsnadel vermieden wird.
Die Injektionsnadel ist innerhalb des Spritzenkörpers fest verankert, so daß diese
Ausführungsform in der Regel als Einmalspritze Anwendung findet, bei der die Nadel
nicht gewechselt werden kann bzw. muß. Vorteilhafter Weise kann es sich hierbei um
bereits mit der Lösung gefüllte Fertigspritzen handeln. Solche vorgefüllten Spritzen
können die Verwendung erheblich vereinfachen und vor allem bei häufiger
Anwendung sinnvoll sein, wobei eine sterile Verpackung und eine dem Wirkstoff
entsprechende Aufbewahrung Voraussetzung sind.
In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Injektionsnadel
am oder im Boden des Spritzenkörpers befestigt ist und dieser einen angeformten
Abstandhalter aufweist, durch dessen Auflagefläche die Nadel hindurchgeführt ist.
Dabei kann es aus den oben genannten Gründen ebenfalls sinnvoll sein, daß der
Abstandhalter im Bereich der Auflagefläche einen größeren Durchmesser als der
Spritzenkörper aufweist, insbesondere einen Durchmesser größer als 0,8 cm. Die
Auflagefläche wird also bei dieser Ausführungsform nicht durch den Boden des
Spritzenkörpers gebildet, sondern diese befindet sich am Ende eines Abstandhalters,
so daß durch die Länge desselben die freibleibende Länge der Injektionsnadel auf
das erforderliche Maß von 2 bis 3 mm verkürzt werden kann. Es wäre hierbei auch
möglich den Abstandhalter über eine besondere Befestigungsvorrichtung,
beispielsweise eine Schraub- oder Steckverbindung, an einer herkömmlichen Spritze
anzubringen, um so eine definiert intrakutane Injektion zu ermöglichen. Dabei
können auch Spritzen verwendet werden, die zur einmaligen Verwendung
vorgesehen sind.
In einer weiteren besonderen Ausführung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß
der Boden ein nach außen gerichtetes Verbindungsstück und die Injektionsnadel ein
hiermit korrespondierendes, dem spitzen Ende gegenüberliegendes Ansatzstück
aufweist, wobei die Injektionsnadel über das Ansatzstück reversibel an dem
Verbindungsstück befestigt ist. Das Verbindungs- und das Ansatzstück können in
diesem Fall beispielsweise Bestandteile einer Luer-Steckverbindung sein. Diese
Ausführungsform ist unter Austausch der Injektionsnadel vor allem zur mehrmaligen
Verwendung vorgesehen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Injektionsnadel
einen äußeren Durchmesser kleiner als 0,35 mm und eine durchgehende Bohrung
und/oder Öffnung größer als 0,1 mm aufweist, so daß eine sehr feine Injektionsnadel
Anwendung findet, die leicht in die Haut eindringen kann.
Für Testverfahren, die eine streng intrakutane Applikation der Testsubstanz
erfordern, ist in der Regel vorteilhaft, wenn der Spritzenkörper ein Volumen zur
Aufnahme der Lösung im Bereich von 0,05 bis 0,25 ml aufweist. Bei Testverfahren,
bei denen die Testlösung Antigen enthält, werden nämlich meist nur geringe
Volumina der Testlösung benötigt, so daß entsprechend kleine Spritzen verwendet
werden können. Zur Durchführung eines Tuberkulin-Tests ist beispielsweise lediglich
ein Volumen von 0,10 ml erforderlich. Als Antigen dient bei diesem Test gereinigtes
Tuberkulin, also gelöste Zerfallsprodukte von Mycobacterium tuberculosis, dem
Erreger der Tuberkulose. Nach intrakutaner Applikation des Tuberkulin entsteht bei
bestehender oder überstandener Tuberkulose bzw. nach erfolgreicher Impfung eine
lokale allergische Reaktion, die durch Rötung, Schwellung und Infiltratbildung in der
entsprechenden Hautregion erkennbar wird. Bis zum Auftreten einer Reaktion
werden dabei häufig mehrere Tests in zeitlichen Abständen und mit aufsteigenden
Antigenkonzentrationen durchgeführt, wobei Antigen in unterschiedlichen
Konzentrationen im Bereich von 0,01 bis 10.000 IE appliziert wird. Der Tuberkulin-
Test wird meist in Form eines Reihentests an mehreren Personen durchgeführt,
beispielsweise an Kindern in Schulen oder Kindergärten. Da die bisher verwendeten
Stempeltests unzuverlässig sind und relativ häufig zu falsch negativen Ergebnissen
führen, gleichzeitig die Injektion der Testlösung mit herkömmlichen Spritzen aber zu
umständlich und zeitaufwendig ist, liegt in der Durchführung von Tuberkulin-Tests
oder ähnlichen Testverfahren eine bevorzugte Anwendungsmöglichkeit der
erfindungsgemäßen Spritze.
Die Erfindung wird im Weiteren anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Spritze und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Boden eines Spritzenkörpers
mit Abstandhalter.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Spritze 1, die aus einem Spritzenkörper 2
und einer Injektionsnadel 3 besteht. Der Spritzenkörper 2 weist in seinem Inneren ein
Lumen 4 auf, welches von einer Wandung 5 umgeben ist und der Aufnahme der
Lösung dient. Für die intrakutane Applikation von Testlösungen, die Antigene
enthalten, besitzt das Lumen 4 vorteilhafterweise ein Volumen von 0,05 bis 0,25 ml,
bei Tuberkulin-Tests beispielsweise 0,1 ml. Die Wandung 5 weist nach oben eine
Öffnung 6 auf, durch die ein Kolben 7 formschlüssig geführt ist, so daß dieser
teilweise im Lumen 4 angeordnet ist und mit seinem verbleibenden Teil nach oben
aus dem Spritzenkörper 2 herausragt. Der Kolben 7 ist mit seinem verbreiterten
Stempel 8 formschlüssig und abdichtend an der Innenseite 9 der Wandung 5 geführt.
Am entgegengesetzten Ende weist der Kolben 7 eine Druckfläche 10 auf, die der
Auflage eines Fingers des Benutzers dient. Am unteren Ende des Lumens 4 befindet
sich eine Öffnung 11, die das Lumen 4 mit der durchgehenden Bohrung 12 der
hohlen Injektionsnadel 3 verbindet. Bei Betätigung des Kolbens 7 durch Drücken auf
die Druckfläche 10 wird der Stempel 8 des Kolbens 7 in Richtung der Öffnung 11
geschoben, wobei die im Lumen 4 befindliche Lösung in die Bohrung 12 der
Injektionsnadel 3 gedrückt wird. Der umlaufende Rand 13 des Spritzenkörpers 2
dient dabei als Griff und Widerlager für die Finger des Benutzers, was die Betätigung
des Kolbens 7 erleichtert. Die Injektionsnadel 3 weist an Ihrem freien, spitzen Ende
14 eine seitlich angeordnete Öffnung 15 auf, durch welche die Lösung austritt. Das
Ende 14 der Injektionsnadel 3 ist flach und schräg geschliffen, so daß die
Injektionsnadel 3 leicht in die Haut des Patienten eindringen und die Lösung leicht
aus der seitlichen Öffnung 15 austreten kann. Die Injektionsnadel 3 ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Spritzenkörpers 2 befestigt. Zur
Stabilisierung der Injektionsnadel 3 weist diese im oberen Bereich zwei angeformte
Flügel 16 auf, die beispielsweise auch aus abgeflachtem Nadelmaterial bestehen
können. Die Injektionsnadel tritt durch den Boden 17 des Spritzenkörpers 2 aus
diesem aus.
Die bisher beschriebene Ausgestaltung des Spritzenkörpers 2, der Injektionsnadel 3
und der Befestigung derselben im oder am Spritzenkörper 2 stellt lediglich eine
mögliche Ausführungsform dar. Es sind jedoch auch weitere zweckmäßige
Ausführungsformen möglich, so daß die Erfindung nicht auf diese Ausgestaltung
beschränkt ist. Ferner kann die Spritze 1 sowohl, wie dargestellt, als Einmalspritze
mit fest verankerter Injektionsnadel 2, als auch mit austauschbarer Nadel in Form
einer mehrfach verwendbaren Spritze zur Anwendung kommen. Obwohl die Größe
der Spritze nicht festgelegt ist und sehr unterschiedlich sein kann, könnte bei
Testverfahren, die eine massenhafte Verwendung erforderlich machen, eine geringe
Größe aus praktischen Erwägungen heraus sinnvoll sein. Der Spritzenkörper könnte
beispielsweise eine Länge von 2 bis 4 cm und einen Durchmesser von 0,6 bis 1 cm
aufweisen, wobei eine Kolbenlänge von 2,5 bis 4 cm sinnvoll wäre. Bei einer so
kleinen Spritze müßten aber der Rand 13 und die Druckfläche 10 ausreichend
dimensioniert sein, um eine zuverlässige Handhabung zu gewährleisten. Aus
Kostengründen sollte die Spritze, vor allem bei Einmalspritzen, aus Kunststoff
hergestellt sein.
Eine definiert intrakutane Injektion wird dadurch gewährleistet, daß der Boden 17 des
Spritzenkörpers 2 eine ebene Auflagefläche 18 bildet, die während der Injektion auf
der Haut des Patienten aufliegt. Die Auflagefläche 18 ist in der Regel kreisrund
ausgebildet, da diese praktisch dem Boden 17 entspricht und die Spritzenkörper 2
ebenfalls zumeist eine runde Form aufweisen. Dabei sollte die Auflagefläche 17
zumindest einen Durchmesser von 0,8 cm aufweisen, damit ein Einsinken des
Spritzenkörpers 2 in die Haut und damit ein zu tiefes Eindringen der Injektionsnadel 3
verhindert wird. Bei sehr kleinen Spritzen, wie beispielsweise der dargestellten
Ausführungsform, kann die Auflagefläche 18 einen größeren Durchmesser als der
Spritzenkörper 2 aufweisen. Auf diese Weise kann die Auflagefläche 18 vergrößert
werden, wobei darüber hinaus auch der "Anschlag" der Auflagefläche 18 an der Haut
beim Einstechen für den Benutzer besser erkennbar wird und das Erreichen der
korrekten Eindringtiefe signalisiert. Die Injektionsnadel 3 ist durch die Auflagefläche
18 hindurchgeführt und weist von der Auflagefläche 18 bis zum spitzen Ende 14 eine
Länge von 2 bis 3 mm auf. Durch diesen sehr kurzen freien Bereich der
Injektionsnadel 3 wird ein Eindringen der Nadel in den subkutanen Bereich der Haut
verhindert, so daß der Benutzer die Injektionsnadel vollständig einführen kann.
Dadurch wird die intrakutane Injektion erheblich vereinfacht und beschleunigt, so daß
die Versorgung vieler Patienten innerhalb kurzer Zeit möglich ist.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch den Boden 20 eines nur teilweise
dargestellten Spritzenkörpers 21 mit angeformtem Abstandhalter 22. An den Boden
20 des Spritzenkörpers 21 ist ein Abstandhalter 22 derart einstückig angeformt, daß
hierdurch der Spritzenkörper 21 praktisch nach unten verlängert wird. Der
Abstandhalter 22 besteht aus mindestens zwei, vorzugsweise 3 bis 4,
schräggestellten Stegen 23, welche an einem Ende mit dem Boden 20 verbunden
sind und am entgegengesetzten Ende eine runde, quadratische oder mehreckige
Auflagefläche 24 aufweisen. Die Auflagefläche 24 ist eben, plattenförmig ausgebildet
und parallel zum Boden 20 angeordnet. Sie liegt während der Injektion auf der Haut
des Patienten auf und verhindert ein tieferes Einsinken des Spritzenkörpers 21 in die
Haut. Zu diesem Zweck weist die Auflagefläche 24 einen deutlich größeren
Durchmesser als der Boden 20 auf, vorzugsweise eine Durchmesser größer als 0,8 cm,
so daß die intrakutane Injektion aus den oben genannten Gründen effektiv
erleichtert wird. Die Injektionsnadel 25 ist durch eine Öffnung 26 der Auflagefläche
24 des Abstandhalters 22 hindurchgeführt, wobei der freie Bereich von der
Auflagefläche 24 bis zum spitzen Ende 27 eine Länge von 2 bis 3 mm aufweist.
Durch den Abstandhalter 22 wird also praktisch der zur Injektion benötigte, freie
Bereich der Injektionsnadel 25 in Bezug auf die Länge eingestellt. Daher können bei
dieser Ausführungsform auch längere und ggf. stärkere Nadeln verwendet werden,
die durch den Abstandhalter 22 auf die erforderliche Länge eingestellt werden.
Wichtig ist aber in jedem Fall, daß der Abstandhalter 22 eine ebene Auflagefläche 24
aufweist, die während der Injektion auf der Haut aufliegen kann. Bei Spritzen zur
einmaligen Verwendung ist der Abstandhalter 22 vorzugsweise einstückig an den
Boden 20 bzw. den Spritzenkörper 21 angeformt. Bei der Verwendung von
Mehrfachspritzen mit austauschbarer Nadel muß dagegen entweder die Öffnung 26
vergrößert oder der Abstandhalter 22 abnehmbar ausgebildet sein, damit eine
Austausch der Nadel möglich ist. Der Abstandhalter 22 könnte beispielsweise an
dem Spritzenkörper 21 über eine Schraub- oder Steckverbindung reversibel befestigt
sein.
1
Spritze
2
Spritzenkörper
3
Injektionsnadel
4
Lumen
5
Wandung
6
Öffnung
7
Kolben
8
Stempel
9
Innenseite
10
Druckfläche
11
Öffnung
12
Bohrung
13
Rand
14
Ende
15
Öffnung
16
Flügel
17
Boden
18
Auflagefläche
19
20
Boden
21
Spritzenkörper
22
Abstandhalter
23
Steg
24
Auflagefläche
25
Injektionsnadel
26
Öffnung
27
Ende
Claims (16)
1. Spritze (1) zur manuellen Injektion von Lösungen, bestehend aus einem
Spritzenkörper, welcher die Lösung aufnimmt, einem in dem Spritzenkörper
geführten Kolben, der aus dem Spritzenkörper nach oben herausragt, und einer
Injektionsnadel, bei der es sich um eine Hohlnadel handelt, die ein spitzes und
schräg geschliffenes Ende mit seitlicher Öffnung aufweist und am anderen
Ende mit dem Spritzenkörper im Bereich seines Bodens verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzenkörper (2, 21) nach unten im Bereich der Injektionsnadel (3,
25) eine ebene Auflagefläche (18, 24) aufweist, die während der Injektion auf
der Haut aufliegt und durch welche die Injektionsnadel (3, 25) hindurchgeführt
ist, wobei diese von der Auflagefläche (18, 24) bis zum spitzen Ende (14, 27)
eine Länge im Bereich von 2 bis 3 mm aufweist.
2. Spritze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsnadel (3, 25) innerhalb des Spritzenkörpers (2, 21) befestigt
ist und durch den Boden (17, 20) desselben nach außen tritt, wobei der Boden
(17) als Auflagefläche (18) vorgesehen ist.
3. Spritze nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (17) einen größeren Durchmesser als der Spritzenkörper (2)
und/oder einen Durchmesser größer als 0,8 cm aufweist.
4. Spritze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsnadel (3, 25) am oder im Boden (17, 20) des Spritzenkörpers
(2, 21) befestigt ist und dieser einen angeformten Abstandhalter (22) aufweist,
durch dessen Auflagefläche (24) die Injektionsnadel (25) hindurchgeführt ist.
5. Spritze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandhalter (22) im Bereich der Auflagefläche (24) einen größeren
Durchmesser als der Spritzenkörper (21) und/oder einen Durchmesser größer
als 0,8 cm aufweist.
6. Spritze nach Anspruch 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese zur einmaligen Verwendung vorgesehen ist.
7. Spritze nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (17, 20) ein nach außen gerichtetes Verbindungsstück und die
Injektionsnadel (3, 25) ein hiermit korrespondierendes, dem spitzen Ende (14,
27) gegenüberliegendes Ansatzstück aufweist, wobei die Injektionsnadel (3, 25)
über das Ansatzstück reversibel an dem Verbindungsstück befestigt ist.
8. Spritze nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungs- und das Ansatzstück Bestandteile einer Luer-
Steckverbindung sind.
9. Spritze nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese unter Austausch der Injektionsnadel (3, 25) zur mehrmaligen
Verwendung vorgesehen ist.
10. Spritze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsnadel (3, 25) einen äußeren Durchmesser kleiner als 0,35 mm
und eine durchgehende Bohrung (12) und/oder Öffnung (15) größer als 0,1 mm
aufweist.
11. Spritze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzenkörper (2, 21) ein Volumen zur Aufnahme der Lösung im
Bereich von 0,05 bis 0,25 ml aufweist.
12. Spritze Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzenkörper (2, 21) ein Volumen zur Aufnahme der Lösung von 0,10 ml
aufweist.
13. Verwendung der Spritze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 zur
streng intrakutanen Applikation von Testlösungen.
14. Verwendung der Spritze nach Anspruch 13, wobei die Testlösung Antigen
enthält.
15. Verwendung der Spritze nach Anspruch 14, wobei das Antigen gereinigtes
Tuberkulin ist.
16. Verwendung der Spritze nach Anspruch 14 oder 15, wobei Antigen in
unterschiedlichen Konzentrationen im Bereich von 0,01 bis 10.000 IE
vorgesehen ist.
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